pdf Tagebuch E5/12 - Alpinschule OASE-Alpin
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Zu Fuß über die Alpen – Von Oberstdorf nach Meran<br />
Wir sitzen bei Annette (Ernährungsberaterin) aus Landsberg, Jürgen und dem<br />
Vater/Sohn-Duo Karl-Heinz/Thomas S. Vater Karl-Heinz (= Charly, ehemaliger<br />
Techniker) kommt aus Kassel, während sein Sohn im neuen Haus in Böblingen<br />
wohnt. Die Frauen der beiden und Thomas S. Kinder machen momentan Urlaub in<br />
Oberstdorf.<br />
Doch zurück zum Geschehen: Während wir uns im Bären unterhalten, kommt das<br />
zu üppige Mittagessen. Birgit und Thomas teilen sich Cous-Cous und Kaiserschmarren.<br />
Pappsatt verlassen wir fluchtartig, nach Wolfi’s Kommando, um <strong>12</strong>.30 Uhr<br />
das Restaurant.<br />
In Kleinbussen geht’s gruppenweise weiter ins Madautal (1.400 m). Die serpentinenartige<br />
Fahrt bringt das Mittagsmahl schwer in Bewegung. Auch müssen wir<br />
wegen Baumfällarbeiten kurz unterbrechen. Bimbe nutzt die Gelegenheit und<br />
schaut den Waldarbeitern über die Schulter (damit alles seine Ordnung hat). Unsere<br />
Fahrt endet bei der Materialseilbahn zur Memminger Hütte. Von hier aus werden<br />
die Rucksäcke nach oben zur Hütte transportiert – sehr zum Wohle unserer<br />
Schultern.<br />
Der steile Aufstieg zur Memminger Hütte führt bei Sonnenschein durch den Matsch<br />
und erschwert unser Tempo, da Thomas von einem neuen Oberschenkelkrampf und<br />
einer Blase am rechten großen Zeh belästigt wird. Folglich hat sich die Gruppe aufgeteilt<br />
und wir bilden mit Wolfi und Ute das Schlusslicht.<br />
Unterhalb der Memminger Hütte halten sich Steinböcke auf. Ute kramt ihren Foto<br />
heraus und gibt ihn Wolfi, der ein paar gewagte Aufnahmen macht (Wolfi verläßt<br />
dabei den Weg und marschiert querfeldein). Die unendlich weit entfernte<br />
Memminger Hütte (2.242 m), die 1886 als erste AV-Hütte an der Nordseite der<br />
Lechtaler Alpen erbaut wurde, erreichen wir gegen 16 Uhr (= 2,5 Std. Gehzeit). Sie<br />
ist Schnittpunkt des E4 alpin (von Gibraltar bis Kreta) und des <strong>E5</strong>.<br />
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Zu Fuß über die Alpen – Von Oberstdorf nach Meran<br />
Während wir unser 1. Matratzenlager (bestehend aus 14 Betten) beziehen und<br />
unsere 1. eiskalte Dusche nehmen, weil wir uns nicht mehr riechen können – nach<br />
dem Motto: „Was nicht tötet, härtet ab!“ – kommen einige (u. a. Charly, Thomas S.,<br />
Roswitha, Petra) von dem halbstündigen Aufstieg zum Seekogel (2.4<strong>12</strong> m) zurück<br />
und schwärmen von dem königlichen Rundblick. Kurz vor dem Abendessen schaut<br />
sich Wolfi noch die Blase an, während sich Dorothea einmischt und meint, es wäre<br />
besser die Blase aufzuschneiden. Doch Thomas hat Bedenken und am Ende bleibt<br />
doch alles beim Alten.<br />
Gegen 18.30 Uhr essen wir zu Abend. Es gibt Eierstichsuppe, gemischter Salat, eine<br />
Riesenportion Spaghetti mit Tomatensoße (schon wieder) und Dessert. Der Abend<br />
endet mit einem kleinen Spaziergang um die Hütte zum wenig Minuten entfernten<br />
Unteren Seewisee, in dem sich die gesamte Bergumgebung spiegelt, und dem geselligen<br />
Beisammensein in der Hütte. Ein Teil der Gruppe nimmt wie am Abend zuvor<br />
seinen „Schlummertrunk“ (Wein, Bier ...) zu sich.<br />
Insgesamt dauerte unsere heutige Etappe 6 Std., davon ging es 950 m rauf und 850 m<br />
runter. Die Nacht (Bettruhe 22 Uhr) verbringen wir in unserem Lager oben neben<br />
Huri und Andreas. Geschnarcht wird fast nicht, dafür aber noch lange gelacht – vor<br />
allem nach einem Witz von Jürgen, dessen Pointe wir nicht verstanden haben.<br />
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