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pdf Tagebuch E5/12 - Alpinschule OASE-Alpin

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Zu Fuß über die Alpen – Von Oberstdorf nach Meran<br />

Dienstag, 9. August 2005 – Unser 3. Tag<br />

3. Etappe: Memminger Hütte – Lacheralm (Madautal/Pitztal)<br />

Um 5.30 Uhr ist die Nacht zu Ende, wir stehen auf und gehen um 6 Uhr zum Frühstück.<br />

Gegen 6.30 Uhr packen wir zusammen und machen uns fertig für die schwierigste<br />

Etappe unserer Tour. 15 Min. später schnürt Thomas seine Wanderstiefel, als er auf einmal<br />

das Fehlen von Birgit’s Wanderschuhen feststellt. Birgit bekommt die Krise – die<br />

Tränen laufen. Wolfi tröstet und meint, dass hier nichts wegkommt. Also schauen wir<br />

weiter – sämtliche braune „Han-Wags“ werden inspiziert – leider Fehlalarm. Claudia,<br />

die bei der Pfrontner <strong>E5</strong>-Gruppe unter Leitung von Raini dabei ist, findet plötzlich in<br />

oberster Reihe die vermissten Schuhe.<br />

Verspätet kann die Tour also doch noch beginnen. Ein Teil unserer Gruppe war natürlich<br />

schon weg. Wir brechen mit Wolfi auf, der schon sichtlich genervt war. Unser Weg<br />

beginnt hinter der Memminger Hütte am Unteren Seewisee und verläuft in südöstlicher<br />

Richtung steil bergauf zum Übergang, der Seescharte. Der Untergrund ist teilweise<br />

vereist und folglich recht gefährlich. Dank Wolfi, der uns vor dem Abrutschen<br />

stützt, kommen wir langsam voran. Mit jedem Höhenmeter wird es wärmer und so<br />

erreichen wir gegen 9 Uhr in 2.664 m die Seescharte. Weit fällt der Blick ins grüne<br />

Inntal hinaus. Hier treffen wir auf die anderen, die gerade Rast machen. Beim Blick<br />

zurück ins Lechtal zeigt sich uns in der Ferne der Allgäuer Hauptkamm mit dem<br />

Biberkopf, dem Hohen Licht, der Mädelegabel und dem Großen Krottenkopf. Zur<br />

Abwechslung schmerzen Thomas Knie und es wird ihm schwindelig. Er nimmt gegen<br />

die Kreislaufprobleme Korodin®-Tropfen auf Zucker, die unverzüglich Wirkung zeigen.<br />

Gegen 9.15 Uhr brechen wir bei strahlendem Sonnenschein (wir entledigen uns den<br />

Jacken) auf. Wir (Anke, Ute und Wolfi) laufen vorne weg. Da es extrem steil bergab<br />

geht, gibt uns Wolfi praktische Tipps, die wir versuchen umzusetzen: kleine Schritte,<br />

Fußstellung hüftbreit und in V-Stellung.<br />

8<br />

Der Pfad führt über Geröll steil abwärts in<br />

1 Std. zur Oberlochalm (1.799 m) mit Plumpsklo<br />

(Birgit bevorzugt die „Freiland-Methode“).<br />

Hier futtern wir im Schatten ein oberleckeres<br />

Käsebrot und trinken Apfelschorle dazu.<br />

Nach der Stärkung teilen wir uns in 2 Wandergruppen<br />

auf. Unsere Gruppe besteht aus Wolfi,<br />

Bimbe, Ute und Anke.<br />

Zu Fuß über die Alpen – Von Oberstdorf nach Meran<br />

Für Wolfi und Flory geht die Tour in Shorts weiter. Da Flory’s Schuhe (Prototypen von<br />

Raichle®) nicht optimal passen, entscheidet er sich in „Flip Flops“ weiter zu gehen.<br />

Wir laufen talabwärts meist an der linken<br />

Seite des Lochbachs entlang. Auf dem<br />

elegant in die Felsen der Silberspitze eingesprengten<br />

Schnürpfad gelangen wir weiter<br />

nach unten. Unter besonders schönen Bergkiefern<br />

erreichen wir nach 200 m Höhenunterschied<br />

in Serpentinen abwärts eine<br />

grüne Wiese mit Blick auf Landeck. Der<br />

Abstieg zieht sich in die Länge, Wasserblasen<br />

bilden sich erneut und die Etappe erweist sich als Geduldsprobe. Unterwegs treffen<br />

wir den Jungen der Oberlochalm. Er ist auf dem Weg zum Supermarkt in Zams, um<br />

Vorräte einzukaufen. Am nächsten Tag kehrt er zur Alm zurück. Punkt 15 Uhr ist<br />

Zams (800 m) erreicht. Wir kaufen Proviant (Äpfel, Bananen ...) und treffen in einem<br />

Café auf die anderen. Da der Abstieg ins Inntal sehr lang und steil ist, gönnt sich<br />

unsere Gruppe den bequemen Aufstieg mit der Venetbahn auf den Krahberg<br />

(2.208 m). Die Rucksäcke werden mit einem Taxi (österreichischer Fahrer, der gut<br />

gelaunt und supernett ist) zur Lacheralm transportiert. Mit ihm fahren auch, trotz<br />

guter Unterhaltung, halbschlafend Birgit, Thomas, Anke und Ute.<br />

Gegen 17 Uhr erreichen wir die Lacheralm<br />

(1.814 m). Es erwarten uns Apfelschorle und<br />

die „1. heiße Dusche“ (welch eine Wohltat).<br />

Um 18.30 Uhr erreichen uns die anderen, die<br />

in 2 Std. über einen Höhenweg vom Krahberg<br />

zur Lacheralm gelaufen sind. Wir<br />

beziehen unser Nachtlager (ein Raum mit<br />

7 Matratzen) und freuen uns auf die selbstgemachten<br />

Kässpatzen. In uriger Atmosphäre<br />

hauen wir am großen Tisch hinein, als<br />

hätten wir Tage nichts mehr zu essen<br />

bekommen. Wir leiden unter Muskelschmerzen<br />

und sind froh den schlimmsten<br />

Wandertag abgeschlossen zu haben (Gehzeit:<br />

9 Std., 450 m rauf und 2.100 m runter).<br />

Bei Ute haben sich auch verstärkt Blasen<br />

gebildet, die Dorothea fachmännisch versorgt.<br />

Irgendwann verlassen wir das gesellige<br />

9

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