DIE ERZIEHUNG DER GEFÃœHLE EINER SCHLANGENFRAU

Ada: Maja! (Stille, Pause)
ist blau, wir mit meiner Tochter haben grüne Augen, warum eigentlich? Unser Vater
hatte schwarze Augen, vielleicht der Liebhaber? Ha, Mutters Liebhaber!
Rockefeller?! (zu Aja) Ich habe Angst davon, verstehst du? Du verstehst alles. Wie
die Mutter. Die Liebe zeigt sich, wenn man sich opfert. Das Glück des anderen ist
auch mein Glück auch wenn ich selbst nicht glücklich bin. Ich war ja doch nie
glücklich. Ich dachte auch, wie die Mutter, dass ich manch einer heiraten kann, weil
ich mich anpasse. Sie fehlt mir sehr. Ich schneide den schwarzen Stoff in
haardünne Streifchen zu und ich nähe für sie schöne Wimpern an.
Aja: (der Text des Spieles, später Ada, Maja)
Mein Schweigen bedeutet nichts, VSI, Der Verein der Schwestern Irrwische existiert,
ich denke an euch alle, wie ich nur kann, auch an die Mutter, ich esse nicht aus der
ersten Ernte, damit sie es da oben bekommt , ich weiß, was bedeutet es zu warten.
Ich schreibe und es ist schon spät, aber ich freue mich, dass ich gerade Zeit und
Mut habe, vielleicht ein Geständnis zu schreiben, wie ich mich schäme und … Es
dauert so lange!
Maja: Die Rechtsanwältin sagte mir, dass wir uns nicht scheiden lassen können, mein
Mann sei sehr sensibel und auf mich fixiert. Nur wenn ich trinke, bin ich still.
Ada: Mindestens hat sie ein Kind.
Maja: Wenn ich nicht trinke, bin ich auch still.
Ada: Warum war ich so sophistisch? Warum bin ich nicht schwanger geworden?
Maja: Mein Mann droht mir Prügel an, wenn ich saufe, kann es mir vieles passieren, und
ich verliere meine Tochter...
Ada: Wenn sie einmal, siebzig Jahre alt, auf dem Eis fallen wird, ihr Kind holt die
12
Medikamente aus der Apotheke. Und ich bleibe auf dem Trottoir. Und gehe direkt in