DIE ERZIEHUNG DER GEFÃœHLE EINER SCHLANGENFRAU

Die ganze Welt ist mit Theaterspielen über glückliche und unglückliche Frauen, über schöne und
hässliche Mädchen überschwemmt, die ihre herzzerreißenden Liebesgeschichten erleben.
Aja: Maja wird nicht aufleben...
Ada: Warum nicht? Warum würde sie sich nicht in einem Stück finden? Sich mit einer Heldin
identifizieren?
Das Frauenschicksal ist ein dankbares Thema, und wenn sie noch bisschen meschugge ist,
desto besser, ich weiß, verzeih, oder hysterisch, wir sollten das gestehen, wir sind alle
hysterisch, es ist ein gutes Thema, kurzum renommierte Männer und renommierte Frauen
schreiben über die Frauen, in tausenden Romanen sind die Frauen die Hauptheldinnen, die
Frauen werden immer als Ikonen für etwas ausgenutzt…
Aja: Zum Beispiel?
Ada: Über die Männer.
Aja: Geniale Idee, das gab noch nicht. Es wird uns allen helfen. Wir sprechen jetzt über die Männer?
Ada: Ich stehe auf Männer.
Aja: Komisch. Manchmal habe ich auch keine Lust deine Schwester zu sein.
Ada: In dieses Meer der rauschenden Weiblichkeit soll ich ein Paar zwecklose Sätze von der nächsten
durchschnittlichen Frau tröpfeln und außerdem habe ich keine Motivation. Zwei Mal drei
erweiterte Attribute. Ohne Verzierungen äußere ich mich nicht, Herr Professor.
Aja: Ich verstehe, aber du hast keine andere Schwester. Wir machen das wirklich! Kostüme, Röcke,
Schminke, die Frauen verkleiden sich gerne, wir tanzen, wir üben etwas ein, oh Gott es wird toll
sein, ich liebe Frauentheater und du würdest nicht glauben, wie es hilft!
Ada: Ich muß es dir klar sagen: Sie soll nähen! Sie hat doch eine Tochter. Für ihre Ausstattung.
Aja: Du bist eklig wie immer. Ich verletze alle Regel.
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