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Sonderaktion mit Playmobil Bundesjugendlager in Wismar THW ...

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50<br />

Gewusst wie<br />

dadurch, dass zunächst e<strong>in</strong>mal das Kohlenstoffdioxid<br />

der Ausatmung durch Spezialkalk<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Patrone aufgenommen wird.<br />

Der nun noch fehlende Sauerstoff wird<br />

aus e<strong>in</strong>er <strong>mit</strong> re<strong>in</strong>em mediz<strong>in</strong>ischem Sauerstoff<br />

gefüllten Flasche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Atembeutel<br />

wieder zugesetzt. Die so aufbereitete<br />

Luft gelangt nun erneut zur E<strong>in</strong>atmung.<br />

Dieses Aufbereiten der Luft hat den Vorteil,<br />

dass Regenerationsgeräte <strong>mit</strong> gerade<br />

mal zwei Litern hundertprozentigem<br />

Sauerstoff E<strong>in</strong>satzzeiten bis vier Stunden<br />

ermöglichen, was immer dann wichtig ist,<br />

wenn erst lange Wegstrecken bewältigt<br />

werden müssen, zum Beispiel <strong>in</strong> Bergwerken<br />

oder langen Tunnelbauten. Auch s<strong>in</strong>d<br />

diese Geräte bis zu sechs Kilogramm leichter<br />

als Pressluftatmer. Nachteil für den<br />

Geräteträger ist jedoch, dass sich der Kalk<br />

und da<strong>mit</strong> die Luft durch die Verb<strong>in</strong>dung<br />

<strong>mit</strong> dem Kohlenstoffdioxid auf etwa 45°C<br />

erwärmt. Die Luft ist zudem durch den <strong>in</strong><br />

der Ausatmung enthaltenen Wasserdampf<br />

feucht und die Sichtscheiben laufen an. Die<br />

Masken dieser Geräte verfügen daher auch<br />

über e<strong>in</strong>en Scheibenwischer.<br />

Geräteträger kann übrigens nur werden<br />

wer m<strong>in</strong>destens 18 ist, e<strong>in</strong>e 25-stündige<br />

Ausbildung h<strong>in</strong>ter sich br<strong>in</strong>gt und zudem<br />

gesund ist. Der Gesundheitsnachweis ist<br />

dabei alle drei Jahre für bis 50-Jährige und<br />

für alle älteren jedes Jahr zu erbr<strong>in</strong>gen.<br />

Diese geschieht <strong>in</strong> der Arbeitsmediz<strong>in</strong>ischen<br />

G26 Untersuchung. Hierbei wird Leistungs-<br />

bzw. Belastbarkeit von Herz, Kreislauf<br />

und Atmung kontrolliert, des Nervensystem,<br />

Psyche, E<strong>in</strong>nahme von Medikamenten,<br />

Ausschluss von Suchterkrankungen,<br />

Seh- und Hörvermögen, ggf. Röntgen, ggf.<br />

Laborwerte und weitere Parameter werden<br />

untersucht. Untersuchungsumfang<br />

und Beurteilung richten sich nach der Art<br />

der Atemschutzgeräte (Gruppe 1–3) und<br />

der Belastung beim E<strong>in</strong>satz und soll feststellen,<br />

ob diese den Geräteträger gefährden<br />

könnte.<br />

Jedes Jahr muss zudem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Belastungübung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zugelassenen Übungsanlage<br />

gezeigt werden ob man fit genug für den<br />

E<strong>in</strong>satz ist.<br />

Nach dem E<strong>in</strong>satz ist bekanntermaßen vor<br />

dem E<strong>in</strong>satz. Daher werden <strong>in</strong> der Atemschutzgerätewerkstatt<br />

gebrauchte Geräte<br />

erste e<strong>in</strong>mal grob gere<strong>in</strong>igt. Im Anschluss<br />

werden die leeren Flaschen wieder befüllt.<br />

Der Lungenautomat wird vom übrigen Gerät<br />

abgekuppelt und ause<strong>in</strong>ander gebaut. Dabei<br />

wird besonders auch auf die Membrane<br />

e<strong>in</strong> großes Augenmerk gelegt. Sie kommt<br />

schließlich direkt <strong>mit</strong> der Schädlichen Umgebung<br />

<strong>in</strong> Kontakt, wobei sie Schaden nehmen<br />

könnte. Spätestens alle vier Jahre muss sie<br />

gegen e<strong>in</strong>e neue getauscht werden. Würde<br />

der Lungenautomat nicht demontiert<br />

sogar schon nach zwei Jahren. Die E<strong>in</strong>zelteile<br />

des Lungenautomaten wandern <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsbad. Danach<br />

werden die Bauteile vier Stunden bei 40°C<br />

getrocknet. In der Zwischenzeit wird das<br />

Tragegestell kontrolliert, die Tragegurte<br />

bei starker Verunre<strong>in</strong>igung abgebaut und<br />

<strong>in</strong> die Waschmasch<strong>in</strong>e getan. Hier kommen<br />

übrigens auch die Masken h<strong>in</strong>, allerd<strong>in</strong>gs ist<br />

diese ke<strong>in</strong>e Haushaltswaschmasch<strong>in</strong>e sondern<br />

e<strong>in</strong>e Industriemasch<strong>in</strong>e, auch ist das<br />

Waschpulver speziell für Masken konzipiert.<br />

S<strong>in</strong>d alle Bauteile gewaschen und getrocknet<br />

wird das Gerät wieder zusammengebaut.<br />

Danach folgt die Prüfung. Dabei wird<br />

neben e<strong>in</strong>er Sichtprüfung auf offensichtliche<br />

Schäden <strong>mit</strong> Hilfe e<strong>in</strong>er Prüfbank<br />

e<strong>in</strong>e Dichtheitsprobe des Systems durchgeführt.<br />

Auch werden der Ansprechdruck<br />

des Lungenautomaten und die Funktion<br />

der Restdruckwarne<strong>in</strong>richtung, welche bei<br />

Pressluftatmern bei 50 Bar Flaschendruck<br />

vor dem zur Neige gehenden Druck warnt,<br />

geprüft. Ist alles <strong>in</strong> Ordnung, wird das ganze<br />

noch protokolliert, e<strong>in</strong>e neue Flasche aufgeschraubt<br />

und auf ausreichend Druck kontrolliert.<br />

Der Pressluftatmer kann nun wieder <strong>in</strong><br />

den E<strong>in</strong>satz oder die Übung genommen werden.<br />

Die Masken werden auf sichtbare Mängel,<br />

Dichtigkeit und Funktion des Ausatemventils<br />

geprüft, ist alles <strong>in</strong> Ordnung folgt<br />

das E<strong>in</strong>schweißen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Folienverpackung,<br />

was Lagerzeiten bis zu zwei Jahren erlaubt.<br />

Andernfalls müsste alle halbe Jahre geprüft<br />

werden. Der Zeitbedarf um e<strong>in</strong> Gerät zu re<strong>in</strong>igen,<br />

zerlegen, füllen, zusammenzubauen<br />

und zu prüfen liegt für e<strong>in</strong>en Pressluftatmer<br />

bei rund 45–60 M<strong>in</strong>uten, je nach Grad<br />

der Verschmutzung, Trockenzeiten nicht<br />

<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>gerechnet. Masken nehmen etwa<br />

20–30 M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong> Anspruch. Neben dem<br />

Re<strong>in</strong>igen, Prüfen und gegebenenfalls Durchführen<br />

von Reparaturen gehört die Überwachung<br />

der Prüffristen <strong>mit</strong> zu den wichtigsten<br />

Aufgaben e<strong>in</strong>er Atemschutzwerkstatt.<br />

Die Gerätwarte müssen hiezu zunächst<br />

Das starke <strong>THW</strong>-Jugend-Magaz<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>mal die Schulbank drücken. Dabei wird<br />

Wissen über technische Grundlagen, Hygiene<br />

sowie rechtliche Aspekte geschult. Auch<br />

das durchführen kle<strong>in</strong>erer Reparaturen und<br />

Prüfen der Geräte und Masken wird dabei<br />

erlernt. Für größere Instandsetzungen<br />

ist es jedoch notwendig, dass Schulungen<br />

durch den Hersteller für jeden Typ erfolgen,<br />

die nur begrenzte Gültigkeit besitzen<br />

und daher regelmäßig erneuert werden.<br />

Die Verantwortung für die Gesundheit der<br />

Geräteträger liegt schließlich <strong>in</strong> der Hand<br />

der Werkstatt.<br />

Belastungstest <strong>mit</strong> Preßluftatmer.<br />

Überwachung e<strong>in</strong>er Atemschutzstrecke.<br />

Die Infrarot-Kamera sieht alles.<br />

Jan Gaidetzka

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