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GESELLSCHAFT<br />

FERNSEHEN<br />

Jüdische Serie bei RTL?<br />

Gibt es bald eine jüdisches Magazin bei RTL? Der Filmemacher Janusch Kozminski<br />

will mit dem Fernsehmagazin „Die Jüdische Woche TV“ eine Sendung mit Nachrichten<br />

aus der jüdischen Welt und Erklärungen zum Judentum starten. Aber er<br />

hat viel Konkurrenz.<br />

Lokale, regionale und internationale<br />

Nachrichten zum Judentum sollen laut<br />

der Deutschen Presse-Agentur (dpa)<br />

in der geplanten Sendung eine Rolle spielen.<br />

Der Münchener Filmemacher Janusch<br />

Kozminski möchte zusammen mit dem Programmträger<br />

„Verein für jüdische Medien<br />

und Kultur“, der ebenfalls aus München<br />

stammt, einige der Sendeminuten aus der<br />

„Drittsendelizenz“ für sein Format beanspruchen.<br />

Diese Lizenz wird vom Rundfunkstaatsvertrag<br />

festgeschrieben und sieht<br />

vor, dass ein privater Fernsehsender ab einem<br />

durchschnittlichen Marktanteil von<br />

zehn Prozent eine wöchentliche Sendezeit<br />

von mindestens 260 Minuten unabhängigen<br />

Drittanbietern zur Verfügung stellen muss.<br />

Ein bekanntes Beispiel für ein solches „Fenster<strong>pro</strong>gramm“<br />

ist das Nachrichtenmagazin<br />

„Spiegel TV“, das abends auf RTL zu sehen<br />

ist.<br />

Der Niedersächsischen Landesmedienanstalt<br />

liegen laut dpa bislang neun Bewerbungen<br />

vor. Eine Entscheidung soll allerdings<br />

erst in neun Monaten oder später bekannt<br />

werden.<br />

Schon 2008 hatte sich Kozminski mit der<br />

„Jüdischen Woche TV“ vergeblich um eine<br />

Sendezeit bei RTL beworben. 2004 hatte er<br />

das Format beim Privatsender XXP von „SpiegelTV“<br />

und „dctp“ aus<strong>pro</strong>biert, der mittlerweile<br />

im Sender „DMAX“ integriert ist. Nach<br />

<strong>pro</strong>KOMPAKT 41 | 2012<br />

einer Weile war ihm die Sendezeit aber entzogen<br />

worden.<br />

„Das ist kein Programm nur für Juden, sondern<br />

hauptsächlich für Nicht-Juden“, erklärte<br />

Kozminski gegenüber der Zeitung „Der<br />

Tagesspiegel“. „Alles, was man zum Judentum<br />

im Fernsehen sieht, ist Folklore oder<br />

Tote.“ Er wolle das Judentum aus einem anderen<br />

Blickwinkel zeigen und dazu ein breites<br />

Band an Informationen liefern. Der Rundfunkstaatsvertrag<br />

schreibt vor, dass ein Format<br />

für die Drittsendezeit der Programmvielfalt<br />

dienen soll. Auch deshalb betont er,<br />

dass seine Sendung das Judentum behandelt<br />

und nicht nur ein politisches Format ist.<br />

Er wolle drei Minuten Nachrichten, fünfmi-<br />

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Ein Münchener Filmemacher bemüht sich um eine regelmäßige Sendung zum Judentum im Fernsehsender<br />

RTL (Foto: TikkunGer / CC-BY-NC-ND)<br />

nütiges Kommentieren des Zeitgeschehens<br />

und eine viertelstündige Talk-Show mit jüdischen<br />

und nicht-jüdischen Gästen einbauen,<br />

sagte Kozminski dem „Tagesspiegel“. Dazu<br />

wolle er Erklärungen von Wörtern im Judentum<br />

mit einbeziehen.<br />

Janusch Kozminski wurde 1949 in Bayern<br />

geboren. Seine zehnteilige Dokumentation<br />

„Wir sind da! Die Geschichte der Juden<br />

in Deutschland von 1945-2000“ erhielt 2001<br />

den bayerischen Fernsehpreis. Momentan<br />

arbeitet er an einer Kinodokumentation über<br />

den Auschwitz-Prozess und einer Dokumentation<br />

über die Juden in der DDR. ||<br />

VON: SKN | 11.10.2012<br />

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