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GESELLSCHAFT<br />

FERNSEHEN<br />

<strong>pro</strong>KOMPAKT 41 | 2012<br />

Adam und Klaus im Paradies<br />

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Die sechsteilige Comedy-Serie "Götter wie wir" widmet sich seit Sonntag auf ZDFkultur auf komödiantische Weise der Menschheitsgeschichte. Die Sendung beabsichtige<br />

nicht, religiöse Gefühle zu verletzten, sondern "setzt sich satirisch mit modernen Phänomenen unserer Gesellschaft auseinander", erklärt der Sendeverantwortliche<br />

von ZDFkultur, Daniel Fiedler, gegenüber <strong>pro</strong>.<br />

Adam, Klaus und Eva. Von links: Adam (Rainer Ewerrien), Klaus (Carsten Strauch), Eva (Natalia Avelon).<br />

(Foto: Lars Petersen, ZDF)<br />

Inhaltlich beginnt "Götter wie wir" bei<br />

der Schöpfungsgeschichte. Inge und Renate,<br />

zwei Frauen, die in der Satire Gott<br />

darstellen, erschaffen die ersten Menschen<br />

aus Knete, zwei Männer – Adam und Klaus.<br />

Um die Menschen nicht aussterben zu lassen,<br />

formen sie später noch aus Adams Rippe<br />

Eva. In weiteren Folgen befassen sie sich<br />

mit anderen Ereignissen der Menschheitsgeschichte.<br />

Dabei beziehen sie viele Geschehnisse<br />

aus der Bibel mit ein, beispielsweise<br />

wie Mose das Volk Israel aus der Sklaverei in<br />

Ägypten führt, Noah und die Arche oder die<br />

Geburt Jesu.<br />

Gläubige könnten diesen Umgang mit der<br />

biblischen Geschichte als anstößig empfinden.<br />

Fiedler erklärt auf Anfrage von <strong>pro</strong>: "Die<br />

Nachwuchs-Redaktion nimmt die christliche<br />

Schöpfungsgeschichte zum Anlass, sich satirisch<br />

mit modernen Phänomenen unserer<br />

Gesellschaft auseinanderzusetzen. Es<br />

ist nicht beabsichtigt, religiöse Gefühle zu<br />

verletzen. Natürlich können satirische Darstellungsformen<br />

polarisieren." Dies gehöre<br />

aber in einer liberalen, pluralistischen Gesellschaft<br />

zur Meinungsfreiheit, deren "Toleranz<br />

sich von Ländern unterscheidet, in denen<br />

Staat und Religion nicht eindeutig voneinander<br />

getrennt sind".<br />

Es sei also nicht als blasphemisch zu verstehen,<br />

wenn Gott in der Serie von zwei<br />

Frauen namens Inge und Renate dargestellt<br />

werde. Laut Fiedler ist dies "ironisch gemeint<br />

und kann nicht im Sinne einer wahrhaftigen<br />

Behauptung verstanden werden".<br />

"Götter wie wir" sei eine Comedy-Serie und<br />

für jeden Zuschauer von Anfang an klar als<br />

solche zu erkennen. "Der satirische Gegenstand<br />

bei 'Götter wie wir' ist vor allem der<br />

Mensch mit seinen Fehlern und Schwächen<br />

sowie die moderne, westliche Gesellschaft<br />

und ihre Phänomene wie beispielsweise<br />

Casting-Shows, Outsourcing oder Umweltverschmutzung."<br />

Der Inhalt wirkt nicht wie eine fiese Satire.<br />

Die Serie geht auch auf aktuelle Probleme<br />

der Kirche ein, wie etwa die hohe Anzahl von<br />

Kirchenaustritten. In der letzten Folge, die<br />

Mitte November ausgestrahlt werden soll,<br />

schlussfolgert Inge: "Die Menschheit an sich<br />

müsste man mal wieder grundlegend sanieren."<br />

Der Sendeverantwortliche von ZDFkultur<br />

sagte zudem: "Das ZDF setzt sich kontinuierlich<br />

mit religiösen Themen auseinander.<br />

(…) Der neue, eher spielerische Zugang von<br />

'Götter wie wir' könnte gerade jüngere Menschen<br />

für die Themen Glauben und Religion<br />

sensibilisieren. Da diese in einem sehr starken<br />

Maße die Online-Medien nutzen, entstand<br />

die Idee einer erneuten Kooperation<br />

der beiden ZDF-Abteilungen." Die kleine<br />

Serie entstand in Zusammenarbeit der ZDF-<br />

Nachwuchs-Redaktion "Das kleine Fernsehspiel"<br />

und der Hauptreaktion Neue Medien.<br />

Einen Gastauftritt haben unter anderen<br />

die Schauspieler Christoph Maria Herbst<br />

("Stromberg") und Michael Kessler ("Switch<br />

Reloaded") sowie die Moderatoren Oliver<br />

Welke ("ZDF-Heute-Show") und Dieter Moor<br />

("Titel-Thesen-Temperamente"). Die jeweils<br />

circa 15-minütigen Folgen werden ab 7. Oktober<br />

um 23 Uhr auf ZDFkultur sowie in deren<br />

Mediathek gezeigt. ||<br />

VON: MS | 05.10.2012<br />

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