Jonna Tilgner Jonna Tilgner - Trenz AG

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Sport Politik: Wahlen in Bremen
Sportpolitik im Bürgerschaftswahlkampf -
Lebhafte Diskussionsveranstaltung des
LSB Bremen im Haus des Sports
Im Rahmen des Bürgerschaftswahlkampfes
hat
der Landessportbund (LSB)
Bremen bekanntlich die
Forderung nach einer „Allianz
für den Sport im Land Bremen"
zum Thema gemacht und die
Parteien mit entsprechenden
Forderungen dazu konfrontiert.
Die Antworten wurden nun auf
einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung
im Bremer Haus
des Sports im sehr gut gefüllten
Oscar-Drees-Saal mit
Vertretern der Parteien diskutiert.
An der Diskussion beteiligten
sich unter der Moderation von
Prof. Dr. Rudolf Hickel
Bürgermeister Thomas
Röwekamp (CDU, Senator für
Inneres und Sport), Dr. Carsten
Sieling (SPD, Vorsitzender der
Bürgerschaftsfraktion), Dr.
Matthias Güldner (Bündnis
90/Grüne, sportpolitischer
Sprecher), Bernd Richter (FDP)
und Jost Beilken (DIE LINKE).
LSB-Präsident Peter Zenner
warb in seinem Eingangsstatement
erneut für eine „Allianz
für den Sport im Land Bremen"
und äußerte seine Hoffnung
auf eine Grundlagenverein-
Sport Magazin Mai 07
barung, die die Rahmenbedingungen
für den Sport mittelfristig
absichere. Der Sport
sei in diesem Zusammenhang
bereit, wie im Falle des
Hallenmanagements bereits
geschehen weitere Verantwortung
zu übernehmen. Dazu
bedürfe es eines strukturierten
Sportdialogs mit einer beim
LSB angesiedelten Koordinationsstelle.
Aktuell verwies er
ergänzend auf die durch den
bevorstehenden Umbau des
Weser-Stadions zu einem reinen
Fußballstadion notwendig
> (v.l.) Bernd Richter (FDP), Dr. Matthias Güldner (Bündnis 90/Die Grünen),
Thomas Röwekamp (CDU), Moderator Prof.Dr. Rudolf Hickel, Carsten Sieling
(SPD), LSB-Präsident Peter Zenner und Jost Beilken (DIE LINKE)
gewordene Kompensation für
die Leichtathletik und regte
hierzu u.a. die Aufstockung der
Anlage in Arsten-Süd an.
Die Parteienvertreter zeigten
sich weitgehend einverstanden
mit dem vom LSB anlässlich
der Wahlen herausgegebenen
Papier „Forderungen des
Landessportbundes Bremen
im Rahmen des Bürgerschaftswahlkampfes
zur Umsetzung
einer Allianz für den
Sport", auch wenn die
Akzentuierungen im einzelnen
gelegentlich unterschiedlich
ausfielen. Röwekamp machte
sich insbesondere für eine
dauerhafte Absicherung der
ÜbungsleiterInnen-Bezuschussung,
eine transparente
Investitionsplanung und für
den Erhalt des staatlichen
Glücksspielmonopols stark.
Sieling würdigte die Beziehung
zwischen Sport und Kommune
als die älteste „Private public
partnership" und erklärte die
Sportstätten zu einem der
sportpolitischen Schwerpunkte
für die kommende Legislaturperiode.
Güldner erklärte, die
„Allianz für den Sport" gebe es
im Grunde schon und plädierte
für eine Lizensierung mit
strengen Auflagen für öffentliche
und private Wettanbieter.
Richter stellte das staatliche
Wettmonopol mit Blick auf die
zu erwartende europäische
Rechtsprechung deutlich in
Frage, betonte aber auch, dass
davon unabhängig Sport und
Kultur auch weiter zu fördern
seien. Beilken verwies auf die
große sozialpolitische Bedeutung
des Sports und stellte die
Förderung des Breiten- und
Gesundheitssports in den
Mittelpunkt. In einer zweiten
Runde - vor der Hickel nach
der mit einem zusätzlichen
Finanzierungsbedarf behafteten
frühkindlichen und schulischen
Betreuung und der Rolle
des Sports in diesem Prozess
gefragt hatte - waren sich alle
Parteien weitgehend einig,
dass Kitas, Schule und Sport
hier weiter aufeinander zugehen
müssten und im Sinne von
Bildung auch über die bestehende
Sportinfrastruktur
nachgedacht werden müsse,
insbesondere auch in den einzelnen
Stadtteilen.
Fazit der Veranstaltung: Alle
Parteien sind bereit, eine
„Allianz für den Sport im Land
Bremen" zu unterzeichnen,
alle Parteien unterstützen eine
dauerhafte Absicherung der
ÜL-Bezuschussung und alle
Parteien erklärten auf
Nachfrage von Dr. Matthias
Reick (Präsident des Bremer
Leichtathletikverbandes), dass
sie eine Kompensation für die
Leichtathletik nach dem
Ausbau des Weser-Stadions
befürworten.
Peter Zenner betonte abschließend
noch einmal, dass
der Sport auf die Toto-Lotto-
Mittel substanziell angewiesen
sei und diese Förderung auch
weiter benötige. Der Sport sei
im übrigen bereit, sich bei den
notwendigen Sanierungsmaßnahmen
den modernen
Bedürfnissen anzupassen.