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InlandshIppIng an outstandIng choIce - EBU

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Inl<strong>an</strong>dshipping<br />

<strong>an</strong> outst<strong>an</strong>ding choice<br />

Europäische binnenschiffahrts<br />

Union<br />

Europäische<br />

Union<br />

www.inl<strong>an</strong>dshipping.com<br />

www.EICB.nl<br />

www.ebu.uenf.org


BINNENSCHIFFFAHRT:<br />

GÜTERTRANSPORT MIT POWER<br />

Die Zukunft des Güterverkehrs<br />

und der Binnenschifffahrt in Europa<br />

2010 – 2011


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Bureau Voorlichting Binnenvaart<br />

Postbus 23005,<br />

NL-3001 KA Rotterdam<br />

Vastel<strong>an</strong>d 12e<br />

NL-3011 BL Rotterdam<br />

Tel.: +31 (0)10 412 91 51<br />

Fax: +31 (0)10 433 09 18<br />

www.bureauvoorlichtingbinnenvaart.nl<br />

info@bureauvoorlichtingbinnenvaart.nl<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

Expertise en Innovatie Centrum Binnenvaart<br />

Postbus 23133<br />

NL-3001 KC Rotterdam<br />

Vastel<strong>an</strong>d 12e<br />

NL-3011 BL Rotterdam<br />

Tel.: +31 (0)10 - 798 98 30<br />

Fax: +31 (0)10 - 412 90 91<br />

www.EICB.nl<br />

<strong>EBU</strong><br />

Postbus 23210<br />

NL-3001 KE Rotterdam<br />

Vastel<strong>an</strong>d 12E<br />

NL-3011 BL Rotterdam<br />

Tel: +31 (0)10 411 60 70<br />

Fax: +31 (0)10 412 90 91<br />

www.ebu.uenf.org<br />

Entwurf und Layout<br />

Do Comp<strong>an</strong>y: www.docomp<strong>an</strong>y.nl<br />

Druck<br />

Platform P, Rotterdam<br />

Entwicklung und Koordination<br />

W.T.G.A. Volker, M.A. Rook<br />

Idee und Text<br />

C.J. de Vries (BVB)<br />

Texte und Bilder aus dieser Veröffentlichung dürfen, unter Angabe der Quelle, urheberrechtsfrei<br />

übernommen werden (mit Ausnahme der Bildgestaltungen auf Seite 60 bis 67). Diese<br />

Veröffentlichung können Sie von www.bureauvoorlichtingbinnenvaart.nl herunterladen.<br />

2


Inhalts<strong>an</strong>gabe<br />

Vorwort 4<br />

Kapitel 1.<br />

Nachhaltige Logistikprozesse.<br />

Kapitel 2.<br />

Bewusste Entscheidung für eine nachhaltige Entwicklung. 15<br />

Kapitel 3.<br />

Europa entscheidet sich für die nachhaltige Binnenschifffahrt. 31<br />

Kapitel 4.<br />

Binnenschifffahrtsflotte und Innovationen. 41<br />

Kapitel 5.<br />

Ist ein bewusstes Ja für die Binnenschifffahrt eine nachhaltige Entscheidung 53<br />

Glossar 69<br />

Verbände und Org<strong>an</strong>isationen 70<br />

Nachtrag zur 4. Auflage<br />

Mitte 2008 wurden große Teile der Welt von der Fin<strong>an</strong>zkrise erfasst, welche im ersten Quartal<br />

2009 zu einem Rückg<strong>an</strong>g der wirtschaftlichen Aktivitäten und des Welth<strong>an</strong>dels um 15 bis<br />

20% geführt hat. Infolge davon sind die Gütertr<strong>an</strong>sport über die Weltmeere, der Umschlag<br />

in den Seehäfen und die von hier aus abgehenden Hinterl<strong>an</strong>dtr<strong>an</strong>sporte plötzlich stark eingebrochen.<br />

Bei der Drucklegung dieser Broschüre konnten diese Zahlen noch nicht berücksichtigt<br />

werden. Die meisten Tr<strong>an</strong>sportstatistiken haben eine Verarbeitungszeit von mehr als einem Jahr.<br />

Aus vorherigen Rezessionen haben wir gelernt, dass der Welth<strong>an</strong>del und der Gütertr<strong>an</strong>sport<br />

nach einer wirtschaftlichen Talsohle das vor der Rezession bestehende Wachstumsniveau<br />

schnell wieder einholt und sogar überschreitet. Erfahrungsgemäß werden die während der<br />

Rezession erzeugten Verluste im Gütertr<strong>an</strong>sport <strong>an</strong>schließend durch ein zusätzliches<br />

Wachstum über einen Zeitraum von 1,5 Jahren wieder gut gemacht. Aufgrund davon vertrauen<br />

wir darauf, dass die Zukunftsbilder, die in der Broschüre “Gütertr<strong>an</strong>sport mit power” skizziert<br />

werden, einen ausreichend hohen Realitätswert haben. Ferner hoffen wir, dass die Krise schnell<br />

eingedämmt wird und dass unsere Initiativen dazu einen Beitrag leisten können.<br />

Die Verfasser von “Gütertr<strong>an</strong>sport mit power” (April 2009)<br />

3


Vorwort<br />

ein moderner Supermarkt bietet heutzutage etwa zwölf- bis fünfzehntausend unterschiedliche<br />

Artikel <strong>an</strong>. Die 460 Millionen Verbraucher in Europa betrachten dieses riesige Angebot<br />

als völlig normal, denn jegliche Art von Knappheit ist uns fremd. Es stellt sich jedoch die Frage, ob<br />

wir uns in ausreichender Form bewusst machen, welche Abläufe hinter dieser einfachen, offenbar<br />

ohne jede Kapazitätseinschränkung möglichen Verfügbarkeit von Produkten in unserer heutigen<br />

Gesellschaft stecken. Und k<strong>an</strong>n das immer so weitergehen Wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten<br />

haben dafür gesorgt, dass die Produktion und der Tr<strong>an</strong>sport von Gütern so eingerichtet sind,<br />

dass bei möglichst niedrigen Kosten möglichst hohe Erträge erwirtschaftet werden. Kritische<br />

Verbraucher legen aber in zunehmendem Maße Wert auf Nachhaltigkeit und fordern die Gar<strong>an</strong>tie,<br />

dass ihre Produkte unter akzeptablen Bedingungen hergestellt und tr<strong>an</strong>sportiert werden. Wie<br />

können Sie und wir dazu beitragen, diese Entwicklungen zu fördern Der Nordwesten Europas<br />

ist wegen seiner geografischen Lage am Meer und am Mündungsbereich großer Flüsse seit<br />

alters her eine H<strong>an</strong>delsregion. Diese Position hat die wirtschaftliche Entwicklung in der Region<br />

einerseits stark geprägt, <strong>an</strong>dererseits aber auch dazu beigetragen, dass eine Vielzahl von<br />

Warenströmen aus europäischen Herkunftsländern und mit Zielen innerhalb Europas über<br />

die Häfen auf der Strecke Hamburg – Le Havre abgewickelt werden. Dies führt zu einer hohen<br />

Belastung des verfügbaren Raumes und der Umwelt. Diese Veröffentlichung hat es sich zum Ziel<br />

gesetzt, diese Logistikströme besser zu erfassen und die Möglichkeiten für ver<strong>an</strong>twortungsvolle<br />

Entscheidungen und nachhaltiges Wachstum aufzuzeigen. Wir haben uns auch die Frage gestellt,<br />

ob die weltweiten Auswirkungen von Entwicklungen wie die Globalisierung einen positiven Beitrag<br />

zu einer nachhaltigeren Lebensqualität, der gerechteren Verteilung von Wohlst<strong>an</strong>d oder dem<br />

Kampf gegen die soziale Ungerechtigkeit leisten. Wir bejahen diese Fragen letztendlich, da die<br />

positiven Effekte der Globalisierung die negativen bei weitem übersteigen. Dennoch gibt es viel zu<br />

tun. Insbesondere in einer Zeit der Rezession, in der scheinbar feste Werte durch Unsicherheiten<br />

ersetzt werden, und neue Wege eingeschlagen werden müssen, um die Entwicklungen <strong>an</strong> den<br />

Fin<strong>an</strong>zmärkten wieder in den Griff zu bekommen. Die Krise k<strong>an</strong>n auch zum Anlass genommen<br />

werden, unsere wirtschaftlichen Aktivitäten und die damit zusammenhängenden Warenströme<br />

einmal auf den Prüfst<strong>an</strong>d zu stellen und eventuelle Ineffizienzen aufzuspüren. Aus diesem Grund<br />

präsentieren wir in „Wertvoller Tr<strong>an</strong>sport“ eine neue Sichtweise auf Logistik, in der nachhaltige<br />

Tr<strong>an</strong>sporttechniken im Mittelpunkt stehen. Bei Anwendung der sogen<strong>an</strong>nten 80/20-Methode,<br />

die von den Professoren J<strong>an</strong> Fr<strong>an</strong>soo und Gudrun Kiesmüller der TU Eindhoven entwickelt<br />

wurde, wird der Einsatz von Lkws auf ein Mindestmaß beschränkt und erhalten die Alternativen<br />

Schiene, Binnenschifffahrt und Shortsea zusätzlichen Raum für weitere Entwicklungen. Die<br />

Logistikberater unserer europäischen Dachverbände sind dafür gerüstet, die Unternehmen in<br />

diesen schwierigen Entscheidungsfindungen adäquat zur Seite zu stehen. Die Konzeption von<br />

Zukunftsszenarien erfolgte auf der Grundlage von Studien, die in diesen Bereichen von Shell<br />

Nederl<strong>an</strong>d durchgeführt worden sind. „Wertvoller Tr<strong>an</strong>sport“ ist eine Veröffentlichung des Bureau<br />

Voorlichting Binnenvaart in Zusammenarbeit mit der Europese Binnenvaart Unie (<strong>EBU</strong>) und der<br />

IVR. Die Veröffentlichung wird mit fin<strong>an</strong>ziellen Mitteln der Europäischen Union und des Expertise<br />

en Innovatiecentrum voor de Binnenvaart (EICB) unterstützt. Wir bed<strong>an</strong>ken uns beim Zentralen<br />

Statistikamt der Niederl<strong>an</strong>de (CBS) und bei der IVR für die Bereitstellung der Daten.<br />

C.J. de Vries<br />

Geschäftsführer Koninklijke Schuttevaer/Sekretär des Bureau Voorlichting Binnenvaart<br />

4


KAPITEL 1<br />

Nachhaltige Logistikprozesse.


1. Nachhaltige Logistikprozesse.<br />

Wir moderne Verbraucher stellen hohe Anforderungen <strong>an</strong> uns selbst und <strong>an</strong> unsere<br />

Umwelt. Unsere Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, diesen Anforderungen unter Einsatz von<br />

möglichst niedrigen Bemühungen und Kosten weitgehend gerecht zu werden. In diesem Bereich<br />

sind wir schon sehr weit gekommen. Im Grunde ist es in Westeuropa möglich, <strong>an</strong> jedem beliebigen<br />

Moment des Tages über jedes gewünschte Produkt zu verfügen. Wir machen uns selten oder<br />

nie bewusst, dass es qualitativ hochwertiger Unternehmen bedarf, um diese Produkte zu erzeugen,<br />

herzustellen, zu bearbeiten und <strong>an</strong>schließend zu den gewünschten Bestimmungsorten zu<br />

tr<strong>an</strong>sportieren. Den Prozess vom Ursprung eines Produktes über Bearbeitung, Verpackung,<br />

Lagerung, Umschlag und Tr<strong>an</strong>sport zu seiner Endbestimmung bzw. zum Verbraucher bezeichnen<br />

wir als “Lieferkette” oder “Supply Chain”.<br />

In der Schule haben wir gelernt, dass Or<strong>an</strong>gen aus Sp<strong>an</strong>ien, Kaffee aus Brasilien und Oliven aus<br />

Italien oder Griechenl<strong>an</strong>d, kommen. Macht ein durchschnittlicher westeuropäischer Verbraucher<br />

sich überhaupt einmal bewusst, dass Spargel heutzutage aus Peru, Frühlingszwiebeln aus<br />

Nigeria, Blumen aus dem Gazastreifen, und Schuhe oder Kleidungsstücke aus China oder Vietnam<br />

kommen Nein, immer mehr Menschen glauben, dass Milch, Hamburger und Kartoffeln aus einer<br />

nahe gelegenen Fabrik kommen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, welches Ursprungsl<strong>an</strong>d<br />

diese Produkte überhaupt haben. Teilweise ist dies verständlich, denn auch wenn die Produkte<br />

teilweise natürlichen Ursprungs sind, durchlaufen sie heutzutage immer einen hochmodernen<br />

technologischen Verarbeitungsprozess. Ehe die Endprodukte vor Ort im Geschäft liegen, haben<br />

sie oftmals einen l<strong>an</strong>gen Weg zurückgelegt. Diese Broschüre verfolgt den weltweiten Weg dieser<br />

Produkte. Das Ausmaß, in dem Lebensmittel produziert werden, deutet <strong>an</strong>, dass dabei hochwertige<br />

technologische Prozesse zum Einsatz gel<strong>an</strong>gen. Das gilt eigentlich für die meisten Produkte,<br />

die Unternehmen weltweit in hohen Stückzahlen einkaufen, bearbeiten, verpacken und erneut<br />

verkaufen. Es gibt schlichtweg kein <strong>an</strong>deres System, um alle Münder in der westlichen Welt<br />

stopfen zu können. Der Vorteil dieses weltweiten Netzwerkes vom An- und Verkauf von Waren<br />

über diese Art von Unternehmen ist die Gar<strong>an</strong>tie einer hochwertigen Qualität zu einem relativ<br />

niedrigen Preis. Schlechte Qualität würde sehr bald Imageschäden zur Folge haben. Die Qualität<br />

und Sicherheit unserer Lebensmittel sind daher heutzutage um vieles besser als noch vor einigen<br />

Jahrzehnten. Auch die Informationen über das Produkt, seine Herkunft, seine Bearbeitung und<br />

seinen Nährwert werden kontinuierlich optimiert. Ein gutes Beispiel dafür ist norwegischer Lachs.<br />

Früher, als der Lachs noch wild gef<strong>an</strong>gen wurde, musste er vor dem Verkauf auf Geschmack<br />

und Qualität überprüft werden. Von den früher wild gef<strong>an</strong>genen Lachsen wurde meist nur einer<br />

von drei Fischen nicht be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>det. Der Großteil der heutzutage im Geschäft erhältlichen<br />

Lachse wurde gezüchtet (und zwar in großen, runden Schwimmbecken im Meer), wodurch sie<br />

in Bezug auf Geschmack und Qualität nahezu identisch sind. Sie unterscheiden sich in Qualität<br />

und Geschmack übrigens auch kaum von wildem Lachs, der auf diese Weise besser geschützt<br />

werden k<strong>an</strong>n. Riesengarnelen und Gambas führen ebenfalls in aller Welt die Speisekarten <strong>an</strong>.<br />

Wer eine Reise nach Thail<strong>an</strong>d oder Vietnam unternimmt, wird entl<strong>an</strong>g der Küste auf Hunderte<br />

von Zuchtbecken stoßen, aus denen diese Schalentiere in der Regel stammen. Dies erklärt<br />

auch, warum in allen Restaur<strong>an</strong>ts der Welt Tag für Tag genügend Lachs und Gambas <strong>an</strong>geboten<br />

werden können, um unseren Hunger zu stillen. Aber es funktioniert auch in der entgegengesetzten<br />

Richtung. Schweinehaxen oder Schweineohren sind auf dem westeuropäischen Markt nahezu<br />

unverkäuflich, während diese in Teilen Asiens und Afrikas als Delikatessen gelten.<br />

6


Also pendeln heutzutage zahllose Schiffsladungen mit Schweinehaxen und Schweineohren<br />

zwischen diesen Kontinenten und Europa hin und her! Wenn ein Bauer in Nigeria oder Peru<br />

für Geschäfte in Europa Frühlingszwiebeln oder Spargel <strong>an</strong>baut, bedeutet dies die Verlegung<br />

eines Stückchens Wohlst<strong>an</strong>ds nach Afrika und Südamerika. D<strong>an</strong>k moderner Techniken können<br />

Produkte <strong>an</strong> entfernten Teilen der Erde gezüchtet und unter günstigen Klimabedingungen tr<strong>an</strong>sportiert<br />

werden, sodass der Reifungsprozess während des Tr<strong>an</strong>sports zum Stillst<strong>an</strong>d kommt.<br />

Hierdurch können die Supermärkte seit einigen Jähren verstärkt frische exotische Obst- und<br />

Gemüsesorten <strong>an</strong>bieten. Der Begriff “Logistik” stammt ursprünglich aus der Kriegswissenschaft,<br />

wird aber ab 1970 auch für die Pl<strong>an</strong>ung und Durchführung von Tr<strong>an</strong>sportdiensten verwendet.<br />

Logistik ist kurz gesagt, die Durchführung aller H<strong>an</strong>dlungen, die erforderlich sind, um ein Produkt<br />

vom Ursprungsort zum Bestimmungsort zu tr<strong>an</strong>sportieren. Unternehmen, die sich darauf spezialisiert<br />

haben, heißen “Logistikdienstleister”. Den Warentr<strong>an</strong>sport innerhalb eines Unternehmens<br />

bezeichnen wir als “Interne Logistik”. Logistik ist heutzutage ein eigener und sehr geschätzter<br />

Wissenschaftszweig. Zu den zehn führenden Logistikländern der Welt gehören Singapur, die<br />

Niederl<strong>an</strong>de, Deutschl<strong>an</strong>d, Schweden, Österreich, Jap<strong>an</strong>, die Schweiz, Hongkong, Großbrit<strong>an</strong>nien<br />

und K<strong>an</strong>ada. Belgien, Fr<strong>an</strong>kreich und Italien r<strong>an</strong>gieren nachein<strong>an</strong>der auf den Plätzen 13, 18 und<br />

22 (Quelle: Weltb<strong>an</strong>k).<br />

Die Welt ist in vielerlei Hinsicht kleiner geworden, nicht nur durch das Internet. Es ist eigentlich<br />

unerheblich, in welchem L<strong>an</strong>d der Welt etwas <strong>an</strong>gebaut oder hergestellt wird, denn die<br />

Tr<strong>an</strong>sportkosten übers Wasser sind so niedrig, dass sich das kaum auf die Verkaufspreise für die<br />

westeuropäischen Verbraucher auswirkt. Mittlerweile befindet sich die Hauptproduktionsstätte<br />

der Welt in Asien, insbesondere in den Ländern China, Vietnam und Indien. Ein weiterer wichtiger<br />

Produktionsort liegt weniger weit weg, nämlich in Osteuropa. Künftige Hoffnungsträger sind<br />

die Länder Südamerikas. Denn wenn wir die knapp sieben Milliarden (St<strong>an</strong>d 2009 nach dem<br />

US Census Büro: 6,79 Milliarden) Menschen auf dieser Welt ausreichend ernähren möchten,<br />

ist eine Produktionsverteilung unerlässlich. Tr<strong>an</strong>sporte sind somit unvermeidlich. Mitte 2008<br />

wurden große Teile der Welt von der Fin<strong>an</strong>zkrise erfasst, welche im ersten Quartal 2009 zu<br />

einem Rückg<strong>an</strong>g der wirtschaftlichen Aktivitäten und des Welth<strong>an</strong>dels um 15 bis 20% geführt<br />

hat. Infolge davon sind die Gütertr<strong>an</strong>sporte über die Weltmeere, der Umschlag in den Seehäfen<br />

und die von hier aus durchgeführten Hinterl<strong>an</strong>dtr<strong>an</strong>sporte plötzlich stark eingebrochen. Aus vorherigen<br />

Rezessionen haben wir gelernt, dass der Welth<strong>an</strong>del und der Gütertr<strong>an</strong>sport nach einer<br />

wirtschaftlichen Talsohle das vor der Rezession bestehende Wachstumsniveau immer schnell<br />

wieder aufholen und sogar überschreiten. Erfahrungsgemäß werden die während der Rezession<br />

erzeugten Verluste im Gütertr<strong>an</strong>sport <strong>an</strong>schließend durch ein zusätzliches Wachstum über einen<br />

Zeitraum von 1,5 Jahren wieder gut gemacht. Die in dieser Broschüre skizzierten Zukunftsbilder<br />

haben daher auch in Zeiten der Wirtschaftskrise nichts <strong>an</strong> Relev<strong>an</strong>z eingebüßt. Wir haben hier<br />

erst einen Bruchteil der Produkte und Waren gen<strong>an</strong>nt, die tagtäglich auf unserem Pl<strong>an</strong>eten tr<strong>an</strong>sportiert<br />

werden. Je mehr Teile der Welt <strong>an</strong> der Produktion und der Erzeugung unserer Produkte<br />

beteiligt sind, umso besser wird letztendlich die Verteilung des Wohlst<strong>an</strong>ds sein. Theoretisch<br />

müsste die weltweite Produktion genügend einbringen, um die gesamte Menschheit ernähren<br />

und kleiden zu können. Das Problem liegt vor allem in der Verteilung. Durch eine weltweite<br />

Produktionsverteilung ergeben sich für die wenig entwickelten Gebiete mehr Ch<strong>an</strong>cen als Risiken.<br />

Wenn wir als kritische Verbraucher bewusste Kaufentscheidungen treffen und Ansprüche <strong>an</strong> die<br />

Qualität und Art der Produktion stellen, können negative Auswüchse verhindert werden.<br />

7


Die größten See- und Containerhäfen der Welt, 2007<br />

Rotterdam<br />

Antwerpen<br />

Hamburg<br />

Bremen<br />

New York<br />

Los Angeles<br />

Long Beach<br />

Der Welth<strong>an</strong>del bedingt die<br />

Warenströme über die Weltmeere.<br />

Der Trend zu immer<br />

größeren Unternehmen und<br />

Volumen in der Seefahrt hat<br />

zu derart niedrigen Tr<strong>an</strong>sport<br />

preisen geführt, dass es<br />

heutzutage keine Rolle mehr<br />

spielt, <strong>an</strong> welchem Ort der<br />

Welt die Waren produziert<br />

werden. Auffallend ist, dass<br />

sich über die Hälfte der<br />

größten Häfen in Asien befinden.<br />

Insbesondere chinesische<br />

Häfen sind im Kommen.<br />

Übersee-Liniendienste<br />

See- und/oder Containerhäfen<br />

Quelle: Port of Rotterdam<br />

8


Dubai<br />

Singapore<br />

Singapore<br />

27.932<br />

483,6<br />

483,6<br />

Sh<strong>an</strong>ghai *<br />

Sj<strong>an</strong>ghai *<br />

561<br />

26.150 Ti<strong>an</strong>jin Dali<strong>an</strong><br />

561<br />

Hongkong *<br />

Hongkong *<br />

Qingdao 245<br />

Bus<strong>an</strong><br />

23.881<br />

Shenzhen Sh<strong>an</strong>ghai<br />

245<br />

199<br />

Shenzhen<br />

Ningbo<br />

21.099 Gu<strong>an</strong>gzhou Rotterdam<br />

199<br />

Shenzhen<br />

406,8<br />

Hongkong<br />

Kaohsiung<br />

Bus<strong>an</strong><br />

Qingdao<br />

13.260<br />

265<br />

Singapore<br />

27.932<br />

Sh<strong>an</strong>ghai *<br />

26.150<br />

Hongkong *<br />

23.881<br />

Shenzhen<br />

21.099<br />

Bus<strong>an</strong><br />

13.260<br />

Rotterdam<br />

10.791<br />

Singapore Rotterdam Singapore Ningbo Singapore Dubai<br />

27.932 10.791<br />

483,6<br />

344<br />

27.932 10.653<br />

483,6<br />

406,8<br />

T<strong>an</strong>jung<br />

Sj<strong>an</strong>ghai * Dubai Ports Sh<strong>an</strong>ghai * Gu<strong>an</strong>gzhou Sh<strong>an</strong>ghai * Kaohsiung<br />

Kel<strong>an</strong>g 561<br />

340<br />

26.150 10.257<br />

26.150 10.653<br />

Singapore<br />

561<br />

Hongkong * Antwerpen Hongkong * Hamburg<br />

Hongkong * Kaohsiung<br />

245<br />

182,9<br />

23.881 9.890<br />

23.881 10.257<br />

Shenzhen Ti<strong>an</strong>jin Shenzhen Qingdao<br />

245<br />

199<br />

309<br />

21.099 9.462<br />

Shenzhen Hamburg<br />

apore<br />

Singapore 21.099 9.890 Singapore Rotterdam Dali<strong>an</strong> Bus<strong>an</strong> Ningbo<br />

27.932<br />

483,6 199<br />

406,8 27.932 220<br />

13.260<br />

9.360<br />

483,6<br />

Bus<strong>an</strong> Qingdao<br />

ghai<br />

apore<br />

Sh<strong>an</strong>ghai<br />

*<br />

Singapore*<br />

Sh<strong>an</strong>ghai Singapore Qingdao * Nagoya Rotterdam Gu<strong>an</strong>gzhou<br />

13.260<br />

9.462<br />

561<br />

27.932<br />

483,6<br />

265<br />

265 26.150 27.932 197,8<br />

10.791<br />

9.200<br />

26.150<br />

483,6<br />

561 Singapore Hongkong Sh<strong>an</strong>ghai Rotterdam *<br />

Singapore Ningbo Hongkong Sh<strong>an</strong>ghai Ningbo*<br />

Singapore Dubai Los Angeles<br />

gkong<br />

ghai *<br />

*<br />

27.932<br />

245 56110.791<br />

9.360 483,6<br />

344 23.881 26.150<br />

27.932 10.653<br />

8.355<br />

26.150<br />

23.881<br />

483,6<br />

406,8<br />

344<br />

apore561<br />

Singapore Shenzhen<br />

245<br />

Hongkong *<br />

Singapore Shenzhen Hongkong *<br />

Sj<strong>an</strong>ghai * Dubai Ports Sh<strong>an</strong>ghai Gu<strong>an</strong>gzhou * Gu<strong>an</strong>gzhou Sh<strong>an</strong>ghai * Kaohsiung Antwerpen<br />

27.932<br />

483,6<br />

27.932<br />

nzhen<br />

gkong *<br />

199 245<br />

561<br />

34021.099<br />

23.881<br />

26.150 10.257<br />

8.176<br />

26.150 10.653<br />

9.200<br />

483,6 23.881<br />

340<br />

21.099 Singapore 561 Sh<strong>an</strong>ghai Rotterdam<br />

Shenzhen*<br />

Singapore Hongkong * Sh<strong>an</strong>ghai Bus<strong>an</strong> Shenzhen Antwerpen * Hongkong * Hamburg Long Beach<br />

ghai 245<br />

199 *<br />

Hongkong 483,6 * 199 Kaohsiung<br />

406,8 561 Los 245 Angeles 27.932 13.260 182,921.099<br />

26.150<br />

23.881 9.890<br />

7.312<br />

nzhen<br />

<strong>an</strong><br />

26.150<br />

23.881 10.257<br />

8.355<br />

apore56121.099<br />

Singapore Sh<strong>an</strong>ghai * Hongkong Singapore Qingdao Rotterdam*<br />

Singapore Sh<strong>an</strong>ghai Shenzhen * Hongkong Singapore Rotterdam<br />

Bus<strong>an</strong> Ti<strong>an</strong>jin * Shenzhen Qingdao Kel<strong>an</strong>g<br />

13.260<br />

245<br />

gkong 199 * 27.932<br />

483,6 561<br />

245 265406,8<br />

483,6<br />

199 26.150<br />

27.932 10.791 13.260 23.881 27.932<br />

21.099<br />

Shenzhen Hamburg Anwerpen<br />

309<br />

9.462<br />

7.118<br />

<strong>an</strong> 483,6<br />

erdam 23.881 Singapore<br />

Singapore<br />

245 Sh<strong>an</strong>ghai Hongkong **<br />

21.099 Shenzhen Sh<strong>an</strong>ghai Ningbo<br />

ghai *<br />

Qingdao 9.890 * Sh<strong>an</strong>ghai Hongkong 8.176<br />

Rotterdam **<br />

Shenzhen Sh<strong>an</strong>ghai Dubai Rotterdam Dali<strong>an</strong>*<br />

Bus<strong>an</strong> Ningbo Ti<strong>an</strong>jin<br />

13.260<br />

182,9<br />

10.791<br />

245 483,6<br />

561 199<br />

199 265 344561<br />

406,8 23.881<br />

26.150 27.932 10.653 10.791 220 21.099 26.150<br />

13.260<br />

9.360<br />

7.103<br />

nzhen 406,8 26.150 Güterumschlag<br />

Bus<strong>an</strong> Qingdao Long Beach Containerumschlag<br />

apore561<br />

ai<br />

erdam<br />

Ports21.099<br />

Singapore Sh<strong>an</strong>ghai Hongkong Shenzhen<br />

* Singapore Rotterdam<br />

Hongkong Gu<strong>an</strong>gzhou<br />

Ningbo * Singapore Sh<strong>an</strong>ghai Hongkong Shenzhen<br />

* Singapore Bus<strong>an</strong> Hongkong Kaohsiung Dubai * Rotterdam<br />

199 Bruttogewicht 13.260<br />

483,6 561 x 1 Mio. Tonnen 9.462 Qingdao 7.312 Nagoya<br />

Gu<strong>an</strong>gzhou T<strong>an</strong>jung<br />

gkong<br />

Anzahl TEU x 1.000<br />

10.791*<br />

199<br />

27.932245<br />

245 340 344 406,8 483,6<br />

21.099<br />

23.881 26.150 27.932 13.260 23.881 27.932<br />

10.653<br />

265<br />

265<br />

10.257 10.653 197,8<br />

10.791<br />

9.200<br />

5.500<br />

<strong>an</strong> 406,8 483,6 23.881<br />

apore Sh<strong>an</strong>ghai Hongkong * Sh<strong>an</strong>ghai Singapore Qingdao *<br />

Shenzhen Sh<strong>an</strong>ghai Hongkong * Sh<strong>an</strong>ghai Singapore Rotterdam*<br />

ghai 13.260 *<br />

Shenzhen Rotterdam Shenzhen Bus<strong>an</strong><br />

Shenzhen<br />

245<br />

hsiung<br />

Rotterdam<br />

Ports<br />

Singapore Antwerpen Gu<strong>an</strong>gzhou Ningbo Port Kel<strong>an</strong>g<br />

Ningbo Singapore Hamburg Kaohsiung Dubai Los Angeles New York<br />

27.932 27.932<br />

199 245406,8<br />

561 10.791 182,9 199 483,6 265 340 483,6 561 9.360<br />

13.260<br />

7.118<br />

344<br />

21.099 23.881 26.150 9.890 10.257 10.79127.932<br />

21.099 26.150 27.932 10.653<br />

8.355<br />

5.400<br />

nzhen 10.653<br />

483,6 10.257 483,6 26.150<br />

406,8<br />

344<br />

erdam56121.099<br />

Singapore Hongkong Shenzhen<br />

* Hongkong Sh<strong>an</strong>ghai *<br />

Shenzhen Singapore Hongkong *<br />

ghai *<br />

Rotterdam Qingdao Ningbo Rotterdam<br />

Ti<strong>an</strong>jin<br />

Bus<strong>an</strong> Rotterdam Hongkong Sh<strong>an</strong>ghai Dubai Bus<strong>an</strong> Qingdao Hamburg *<br />

hsiung<br />

i<br />

gkong 199 *<br />

Dubai Ports<br />

Sh<strong>an</strong>ghai Antwerpen Gu<strong>an</strong>gzhou *<br />

Gu<strong>an</strong>gzhou<br />

Ti<strong>an</strong>jin Sh<strong>an</strong>ghai *<br />

Kaohsiung Antwerpen Bremen<br />

10.791*<br />

199 245 265<br />

406,8 483,6<br />

182,9 245 561 309 344 406,8 561<br />

10.791<br />

13.260 340 21.099 23.881 27.932 9.462 9.890 10.653 13.260 26.150 23.881 26.150<br />

10.257<br />

burg<br />

406,8 26.150 26.150 10.653<br />

9.200<br />

7.103<br />

8.176<br />

4.912<br />

<strong>an</strong>10.257<br />

9.890561<br />

23.881<br />

340<br />

309<br />

Sh<strong>an</strong>ghai Shenzhen Rotterdam<br />

* Shenzhen Hongkong * Shenzhen Bus<strong>an</strong> Sh<strong>an</strong>ghai * Shenzhen Hongkong *<br />

ai 245 Ports Qingdao Ningbo Hongkong Gu<strong>an</strong>gzhou<br />

Qingdao Dali<strong>an</strong> Ti<strong>an</strong>jin*<br />

Rotterdam Dubai Antwerpen Hongkong Kaohsiung Rotterdam<br />

Ningbo Qingdao *<br />

Hamburg Long Beach<br />

13.260<br />

gkong * 199<br />

265 344 406,8 561<br />

199 220 245 265 340<br />

10.653<br />

10.791 13.26021.099<br />

26.150 9.360 10.257 10.79121.099<br />

23.881<br />

nzhen dao<br />

burg<br />

*<br />

Kaohsiung 245 Los 309Angeles<br />

T<strong>an</strong>jung<br />

182,9<br />

9.4623.881<br />

9.890<br />

7.312<br />

10.653<br />

23.881 23.881<br />

10.257<br />

8.355<br />

5.500<br />

erdam 9.890<br />

245 21.099 Hongkong Rotterdam<br />

Qingdao<br />

Ningbo Gu<strong>an</strong>gzhou*<br />

Rotterdam<br />

Shenzhen Antwerpen Ningbo Nagoya Bus<strong>an</strong> Rotterdam<br />

Dubai Hongkong Kaohsiung*<br />

Bus<strong>an</strong> Shenzhen Hamburg Dubai Gu<strong>an</strong>gzhou<br />

9.462<br />

Shenzhen Dali<strong>an</strong><br />

Ti<strong>an</strong>jin Shenzhen Ningbo<br />

Qingdao Kel<strong>an</strong>g<br />

hsiung 199<br />

265 10.791<br />

245 265<br />

344 3406,8<br />

199 182,9 197,8 199 220 344 406,8<br />

10.257<br />

10.653 10.791 13.260 23.881 9.200 9.360 9.890 10.653 13.260 21.099 21.099<br />

nzhen<br />

<strong>an</strong> dao<br />

n<br />

Hamburg Anwerpen New 309 York<br />

9.462<br />

7.118<br />

10.257 406,8<br />

bo 21.099 21.099<br />

ai Ports Shenzhen Qingdao Ningbo<br />

Gu<strong>an</strong>gzhou<br />

Antwerpen9.890<br />

Rotterdam Qingdao<br />

Ti<strong>an</strong>jin Gu<strong>an</strong>gzhou 8.176<br />

5.400<br />

Nagoya Shenzhen Rotterdam<br />

Dubai<br />

Kaohsiung Hamburg Dali<strong>an</strong> Bus<strong>an</strong> Rotterdam<br />

Bus<strong>an</strong> Qingdao Kaohsiung Los Gu<strong>an</strong>gzhou Angeles Ningbo Ti<strong>an</strong>jin<br />

9.462<br />

199 9.360<br />

13.260<br />

199 182,9 265 344<br />

182,9<br />

340<br />

265 309 3406,8<br />

9.890<br />

10.257 10.653 10.79121.099<br />

8.355 9.462 10.257 10.791 13.260<br />

burg 265<br />

406,8 197,8<br />

220<br />

13.260 9.200<br />

9.360<br />

7.103<br />

10.653 344 <strong>an</strong><br />

Qingdao Long Beach Bremen<br />

ngzhou erdam bo 9.890 Rotterdam<br />

Ningbo Gu<strong>an</strong>gzhou<br />

Antwerpen Ti<strong>an</strong>jin Qingdao Ningbo Qingdao Dali<strong>an</strong> Antwerpen Bus<strong>an</strong> Dubai Kaohsiung<br />

Hamburg Qingdao Rotterdam Dubai<br />

Ningbo Hamburg Antwerpen Los Angeles<br />

13.260 13.260<br />

9.462<br />

7.312 Nagoya 4.912<br />

Gu<strong>an</strong>gzhou T<strong>an</strong>jung<br />

* einschl.<br />

hsiung 9.360 10.791<br />

182,9 309 344 3406,8<br />

265182,9<br />

220<br />

344<br />

9.462<br />

9.890 10.257 10.653 13.260<br />

10.791 8.176 9.360 9.890 10.653 10.791<br />

9.200<br />

265<br />

197,8<br />

8.355<br />

9.200<br />

5.500 Binnenschifffahrt<br />

dao 10.257 344<br />

340<br />

406,8<br />

ngzhou<br />

erdam<br />

ai Ports<br />

Qingdao Gu<strong>an</strong>gzhou<br />

Antwerpen<br />

Gu<strong>an</strong>gzhou<br />

Ningbo Nagoya Rotterdam<br />

Kaohsiung Hamburg<br />

Kaohsiung Dubai Gu<strong>an</strong>gzhou<br />

9.462 Ti<strong>an</strong>jin Dali<strong>an</strong> Ningbo Ningbo Ti<strong>an</strong>jin Port Kel<strong>an</strong>g Dali<strong>an</strong><br />

Qingdao Ningbo Dubai Qingdao Long Antwerpen Beach Los Angeles New York<br />

0.791 Angeles 10.791 182,9 220 265<br />

340<br />

340 344<br />

9.890 10.257 10.791<br />

10.257 10.653<br />

265<br />

309 9.360 344 197,8 309 7.118<br />

9.462 9.360<br />

220<br />

10.653 7.312 8.176 9.200 9.462<br />

8.355<br />

5.400<br />

burg 9.200<br />

406,8 8.355<br />

10.653 406,8<br />

344<br />

bo 9.890 340<br />

ai Ports Ningbo Antwerpen Ti<strong>an</strong>jin<br />

Dali<strong>an</strong> Nagoya Antwerpen<br />

Dali<strong>an</strong> Dubai Hamburg Qingdao<br />

Ningbo Gu<strong>an</strong>gzhou Hamburg<br />

Los Ningbo Kel<strong>an</strong>g Long Angeles Beach<br />

hsiung 9.360<br />

182,9 197,8<br />

220 309 344<br />

182,9 220 340<br />

9.200 9.462<br />

erpen<br />

Angeles<br />

orts<br />

Gu<strong>an</strong>gzhou Gu<strong>an</strong>gzhou Ti<strong>an</strong>jin Nagoya Kaohsiung<br />

Antwerpen Bremen<br />

340<br />

9.360 9.890 10.653<br />

10.257 7.118 7.312 8.355 9.360 9.890 10.257<br />

8.176<br />

.653 10.653<br />

9.200<br />

7.103<br />

197,8<br />

4.912<br />

dao 8.355 10.257<br />

344<br />

8.176<br />

340<br />

309<br />

ngzhou Gu<strong>an</strong>gzhou<br />

Ti<strong>an</strong>jin Dali<strong>an</strong><br />

Nagoya Ti<strong>an</strong>jin<br />

Nagoya Kaohsiung Qingdao Ningbo<br />

Gu<strong>an</strong>gzhou<br />

Los Angeles Qingdao Hamburg<br />

9.462<br />

Antwerpen<br />

Hamburg Antwerpen Gu<strong>an</strong>gzhou<br />

Ti<strong>an</strong>jin Kel<strong>an</strong>g<br />

Long Beach<br />

182,9 hsiung<br />

197,8 220 309 340<br />

182,9 309<br />

9.200 9.462 9.360 10.257<br />

8.176 9.462 9.890<br />

burg 265<br />

197,8<br />

8.355<br />

7.103 9.200 9<br />

g<br />

erpen<br />

Los Angeles T<strong>an</strong>jung<br />

182,9<br />

9.890 7.118<br />

7.312<br />

Beach 9.200<br />

8.355<br />

5.500<br />

Nagoya<br />

Viele der westlichen Markenhersteller<br />

haben Teile ihrer<br />

Produktionskapazität nach<br />

Asien verlagert. Von den<br />

Produktionsstätten in Asien<br />

aus werden die Waren<br />

in Containern über feste<br />

Routen über die Weltmeere<br />

verschifft. Circa die Hälfte<br />

der Tr<strong>an</strong>sporte wird über<br />

den Suezk<strong>an</strong>al abge wickelt.<br />

Schiffe, die für die Schleusen<br />

im Suezk<strong>an</strong>al zu groß sind,<br />

nehmen die Route um das<br />

Kap der guten Hoffnung und<br />

sind somit länger unterwegs.


Sc<br />

Gesamtlänge der schiffbaren Wasserstraßen pro L<strong>an</strong>d<br />

Norwegen 1.577 km<br />

Vereinigtes Königreich 3.200 km<br />

Deutschl<strong>an</strong>d 7.467 km<br />

Die Niederl<strong>an</strong>de 6.183 km<br />

Belgien 2.043 km<br />

luxemburg 37 km<br />

Fr<strong>an</strong>kreich 8.500 km<br />

Italien 2.400 km<br />

P<br />

Ts<br />

Ö<br />

Kroat<br />

u.s.a. 41.009 km<br />

Portugal 210 km<br />

Sp<strong>an</strong>ien 1.000 km<br />

venezuela 7.100 km<br />

nigeria 8.600 km<br />

Kolumbien 18.000 km<br />

Peru 8.808 km<br />

Brasilien 50.000 km<br />

Bolivien 10.000 km<br />

Argentinien 11.000 km<br />

Das Wasserstraßennetz in<br />

der Europäischen Union<br />

besteht aus insgesamt<br />

51.668 Kilometern <strong>an</strong><br />

K<strong>an</strong>älen, Flüssen und Seen,<br />

von denen sich etwa 20.000<br />

Wasserstraßen<br />

Top 5 der längsten Wasserstraßen<br />

km in der Region mit<br />

dem am häufigsten befahr-<br />

China<br />

Russl<strong>an</strong>d<br />

124.000 km<br />

102.000 km<br />

baren<br />

Wasserstraßennetz<br />

Europa<br />

51.668 km<br />

konzentrieren, nämlich in<br />

den Ländern Niederl<strong>an</strong>de,<br />

Brasilien<br />

USA<br />

50.000 km<br />

41.009 km<br />

Fr<strong>an</strong>kreich, Deutschl<strong>an</strong>d,<br />

Belgien und Österreich.<br />

Quelle: Nation Masters 2008<br />

10


hweden 2.052 km<br />

Finnl<strong>an</strong>d 7.842 km<br />

Russl<strong>an</strong>d 102.000 km<br />

olen 3.997 km<br />

chechien 664 km<br />

sterreich 358 km<br />

Ungarn 1.622 km<br />

Romänien 1.731 km<br />

ien 785 km<br />

Kazakhst<strong>an</strong> 4.000 km<br />

Irak 5.279 km<br />

china 124.000 km<br />

Aegypten 3.500 km<br />

Indien 14.500 km<br />

b<strong>an</strong>gladesh 8.370 km<br />

burma 12.800 km<br />

sud<strong>an</strong> 4.068 km<br />

thail<strong>an</strong>d 4.000 km<br />

laos 4.600 km<br />

viEtnam 17.702 km<br />

Philippinen 3.219 km<br />

Malaysien 7.200 km<br />

DR Congo 15.000 km<br />

Indonesien 21.579 km<br />

Papua Neuguinea<br />

11.000 km<br />

zambia 2.250 km<br />

Gut fünfzig Länder der Welt<br />

verfügen über ein schiffbares<br />

Netz von Wasserstraßen,<br />

das größer ist als 1.000<br />

km. Auf den meisten dieser<br />

Wasserstraßen ist die<br />

Binnenschifffahrt unterentwickelt.<br />

Spitzenreiter ist<br />

hier China mit über 110.000<br />

schiffbaren km. Es hat sich<br />

gezeigt, dass die europäische<br />

Binnenschifffahrt der restlichen<br />

Welt immer häufiger<br />

Exportprodukte liefern k<strong>an</strong>n.<br />

11


Die größten Städte der Welt, 2006<br />

New York, Vereinigte Staaten (18.650.000)<br />

Mexiko Stadt, Mexiko (19.240.000)<br />

(35.530.000) Jap<strong>an</strong>, Tokyo-yokohama<br />

Delhi, Indien (16.000.000)<br />

Dhaka, B<strong>an</strong>gladesch (13.090.000)<br />

(14.570.000) Indien, Kalkutta<br />

(18.840.000) Indien, Mumbai<br />

Große Kulturen sind zeitlich<br />

begrenzt und weisen im<br />

(13.670.000) Indonesien, Jakarta<br />

Verlauf der Jahrhunderte<br />

Ver schiebungen auf. Aktuell<br />

hat sich der Schwerpunkt<br />

SÁo Paulo, Brasilien (18.610.000)<br />

Buenos Aires, Argentinien (13.520.000)<br />

nach Asien und Amerika<br />

verschoben, woraus sich<br />

Konsequenzen für die Wirtschaft<br />

und die Warenströme,<br />

auch in Westeuropa, ergeben.<br />

Quelle: City mayors Statistics<br />

Anm.: Einwohnerzahlen für die Städte und ihre städtischen Einzugsgebiete<br />

Anteil der Länder am Welth<strong>an</strong>del*, 2006<br />

USA<br />

12,1%<br />

Deutschl<strong>an</strong>d<br />

8,2%<br />

China<br />

7,2%<br />

Zu den zehn führenden<br />

Wirtschaftsländern der Welt<br />

gehören sieben europäische<br />

Länder. Insgesamt erwirtschaften<br />

diese sieben Länder<br />

Jap<strong>an</strong><br />

Großbrit<strong>an</strong>nien<br />

Fr<strong>an</strong>kreich<br />

Niederl<strong>an</strong>de<br />

Italien<br />

K<strong>an</strong>ada<br />

Belgien<br />

Hongkong<br />

Korea<br />

Sp<strong>an</strong>ien<br />

Mexiko<br />

Singapur<br />

5,0%<br />

4,4%<br />

4,2%<br />

3,6%<br />

3,5%<br />

3,1%<br />

3,0%<br />

2,7%<br />

2,6%<br />

2,1%<br />

2,1%<br />

2,1%<br />

0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14%<br />

nahezu 27% des gesamten<br />

Welth<strong>an</strong>dels.<br />

Quelle: World Trade Org<strong>an</strong>isation<br />

Anm.: * Betrifft WTO-Länder<br />

12


Güterh<strong>an</strong>del pro Kopf der Bevölkerung, 2006<br />

Luxemburg<br />

52.673<br />

Irl<strong>an</strong>d<br />

Niederl<strong>an</strong>de<br />

Schweiz<br />

32.827<br />

29.042<br />

37.475<br />

Norwegen<br />

Schweden<br />

Dänemark<br />

Österreich<br />

Finnl<strong>an</strong>d<br />

Isl<strong>an</strong>d<br />

23.804<br />

23.007<br />

22.776<br />

22.701<br />

20.026<br />

19.624<br />

Deutschl<strong>an</strong>d<br />

18.519<br />

K<strong>an</strong>ada<br />

18.186<br />

Großbrit<strong>an</strong>nien<br />

13.835<br />

Korea<br />

12.531<br />

Fr<strong>an</strong>kreich<br />

12.282<br />

0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000<br />

Quelle: nationmaster.com<br />

Einheit: H<strong>an</strong>delswert in Dollar<br />

Die Niederländer sind vom<br />

Tr<strong>an</strong>sport und dem Wasser<br />

geprägt. D<strong>an</strong>k ihrer günstigen<br />

Lage und der hervorragenden<br />

Hinterl<strong>an</strong>dverbindungen sind<br />

die Niederl<strong>an</strong>de ein bevorzugter<br />

St<strong>an</strong>dort für große<br />

europäische Logistikunternehmen.<br />

Logistischer Leistungsindex, 2007<br />

Singapur<br />

4,19<br />

Niederl<strong>an</strong>de<br />

4,18<br />

Deutschl<strong>an</strong>d<br />

4,10<br />

Schweden<br />

4,08<br />

Österreich<br />

4,06<br />

Jap<strong>an</strong><br />

4,02<br />

Schweiz<br />

4,02<br />

Hongkong<br />

4,00<br />

Großbrit<strong>an</strong>nien<br />

3,99<br />

K<strong>an</strong>ada<br />

3,92<br />

3,70 3,80 3,90 4,00 4,10 4,20 4,30<br />

Quelle: World B<strong>an</strong>k<br />

Der logistische Leistungsindex<br />

bewertet die Logistikleistungen<br />

in 150 Ländern<br />

auf der Grundlage einer<br />

weltweiten Marktbefragung.<br />

Die Niederl<strong>an</strong>de schneiden<br />

als europäisches L<strong>an</strong>d in<br />

den Bereichen Effizienz und<br />

Effektivität der Zoll- und<br />

sonstigen Grenzverfahren,<br />

Tr<strong>an</strong>s portqualität und IT-<br />

Infra struktur für die Logistik<br />

am besten ab.<br />

13


Europäischer H<strong>an</strong>del, 2007<br />

Wert in Milliarden Euro<br />

Interner EU-H<strong>an</strong>del<br />

Externer EU-H<strong>an</strong>del<br />

100 Milliarden<br />

FINNLAND<br />

SCHWEDEN<br />

DAENEMARK<br />

IRLAND<br />

VEREINIGTES<br />

KÖNIGREICH<br />

DIE NIEDERLANDE<br />

POLEN<br />

BELGIEN<br />

DEUTSCHLAND<br />

LUXEMBURG<br />

TSCHECHISCHE REPUBLIK<br />

SLOWAKEI<br />

ÖSTERREICH<br />

UNGARN<br />

FRANKREICH<br />

SLOWENIEN<br />

ROMAENIEN<br />

ITALIEN<br />

PORTUGAL<br />

SPANIEN<br />

GRIECHENLAND<br />

Große Länder wie Deutschl<strong>an</strong>d,<br />

Fr<strong>an</strong>kreich und Großbrit<strong>an</strong>nien<br />

dominieren den<br />

europäischen H<strong>an</strong>del. Allerdings<br />

können einige kleinere<br />

Länder wie Belgien und die<br />

Niederl<strong>an</strong>de auch relativ<br />

große H<strong>an</strong>delsvolumen aufweisen.<br />

Quelle: Bron: Eurostat<br />

XXX<br />

14


KAPITEL 2<br />

Bewusste Entscheidung für eine nachhaltige Entwicklung.


2. Bewusste Entscheidung für eine nachhaltige Entwicklung.<br />

Ebenso wie das Klima Veränderungen unterliegt, wechselt auch das Niveau des<br />

Wohlst<strong>an</strong>ds eines Volkes. Zivilisationen erleben nur selten eine Hochkonjunktur, die länger<br />

als zweihundert Jahre <strong>an</strong>dauert. Die Ch<strong>an</strong>cen für eine Hochkonjunktur werden in grundlegender<br />

Weise durch günstige Bedingungen und bewusste menschliche Entscheidungen bedingt.<br />

Die Anwesenheit von Wasser ist in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g nahezu immer ausschlaggebend.<br />

In den letzten Jahren k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> feststellen, dass die Bevölkerung in bestimmten<br />

Weltregionen viel schneller wächst als in Westeuropa. Letztendlich wird das zu wirtschaftlichen<br />

Verschiebungen in die Richtung dieser Bevölkerungskonzentrationen führen, denn<br />

dort, wo viele Menschen wohnen, ergeben sich auch neue Entwicklungen.<br />

Historisch bedeutsame Kulturen sind nahezu immer am Meer oder zumindest <strong>an</strong> einem<br />

Fluss entst<strong>an</strong>den. Meere und Flüsse dienten seit Menschengedenken als H<strong>an</strong>delswege für<br />

den Tr<strong>an</strong>sport von Gütern. Später kamen die Routen über Straßen und Schienen hinzu. Das<br />

Schiff ist somit das älteste Tr<strong>an</strong>sportmittel. Die Seefahrt bleibt ein wichtiger Motor für die<br />

Weltwirtschaft und nach wie vor wohnen 50% der Weltbevölkerung in Mündungsbereichen oder<br />

in Küsten- und Flussregionen. Ein zunehmender Teil der Produkte unseres täglichen Bedarfs<br />

wird über den Seeweg <strong>an</strong>geführt. Im weltweiten Güterverkehr nimmt die Luftfracht nur einen<br />

geringen Prozentsatz ein. In den großen Seehäfen werden pro Stunde durchschnittlich 1.000<br />

Container beladen oder gelöscht (eine Verdoppelung im Vergleich zum St<strong>an</strong>d vor zehn Jahren).<br />

Nach 2020 wird sich diese Zahl sogar verdreifacht haben.<br />

2009 ist exemplarisch für einen Zeitraum, in dem die Weltwirtschaftskrise für einen<br />

ordentlichen Rückg<strong>an</strong>g im Seecontainertr<strong>an</strong>sport gesorgt hat und wahrscheinlich um 15<br />

bis 20% eingebrochen ist. Seit 1945 hat es in Krisensituationen noch nie einen Rückg<strong>an</strong>g<br />

des gesamten Güterverkehrs um mehr als 20% gegeben. Der Bedarf nach grundlegenden<br />

Verbraucherprodukten bleibt auch in Krisenzeiten unverkürzt bestehen. Die Krise macht<br />

sich am stärksten bemerkbar in der Autozulieferindustrie (Stahlindustrie) und damit im<br />

Bereich der Erztr<strong>an</strong>sporte, gefolgt vom Wohnungsbau und dem damit zusammenhängenden<br />

Tr<strong>an</strong>sport von S<strong>an</strong>d und Kies. Bei der Drucklegung dieser Broschüre hat es erste Anzeichen<br />

einer Erholung gegeben.<br />

Die weltweiten Warenströme werden über einige wenige Hauptrouten abgewickelt. Auf den<br />

Strecken Asien-Nahost-Europa fungieren die (Herkunfts-)Häfen Sh<strong>an</strong>ghai und Shenzhen<br />

in China, sowie Rotterdam, Hamburg, Antwerpen und Le Havre in Europa als die größten<br />

Umschlaghäfen. Als Tr<strong>an</strong>sithäfen haben sich insbesondere Hongkong, Singapur und Dubai<br />

positioniert. Sie sind Drehscheiben für weltweite Warenströme und haben im Laufe der Zeit<br />

eine explosive Entwicklung durchgemacht. Vor allem Dubai fällt in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

auf, weil sich dieser Hafen innerhalb von zehn Jahren in vielen Bereichen zu einem Dreh- und<br />

Angelpunkt entwickelt hat. Die Städte und Regionen, die weltweiten Netzwerken <strong>an</strong>gehören,<br />

weisen darüber hinaus zahlreiche ergänzende Wirtschaftsaktivitäten auf. Hier siedeln sich<br />

beispielsweise viele internationale Konzerne, Touristikunternehmen und Fin<strong>an</strong>zdienstleister<br />

<strong>an</strong>, was wiederum für Arbeitsplätze sorgt.<br />

16


Auf dem europäischen Festl<strong>an</strong>d ist die Situation von Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen mit<br />

der Lage in Hongkong und Singapur in Asien vergleichbar. Die Häfen sind Dienstleister für die<br />

Anlieferung und den Vers<strong>an</strong>d von Warenströmen durch g<strong>an</strong>z Nordwesteuropa und üben dadurch<br />

auch Anziehungskraft auf <strong>an</strong>dere Wirtschaftszweige aus, was in der Ansiedelung von internationalen<br />

Geschäftssitzen und Vertriebszentren zum Ausdruck kommt. Diese Faktoren fungieren<br />

für die einzelnen Länder jedoch immer weniger als Alleinstellungsmerkmale. Die große Stärke<br />

von Rotterdam liegt darin, dass dieser Hafen die größten Seeschiffe der Welt empf<strong>an</strong>gen k<strong>an</strong>n<br />

und über eine außerordentliche geografische Lage im Mündungsbereich der großen europäischen<br />

Flüsse Rhein und Maas verfügt. Rotterdam verfügt daher, ebenso wie Antwerpen und<br />

Amsterdam, über beste Hinterl<strong>an</strong>dverbindungen, was in erster Linie dem Rhein zu verd<strong>an</strong>ken ist.<br />

Würde der Rhein in Hamburg ins Meer fließen, wäre Hamburg der größte Hafen Europas geworden.<br />

Es wäre schlichtweg unmöglich, das jährliche Warenaufkommen des Rheins (300 Millionen<br />

Tonnen) unter den gegenwärtigen Umständen von Hamburg oder Le Havre aus über die Schiene<br />

oder die Straße abzutr<strong>an</strong>sportieren. Auch in China spielen die Zu- und Abfuhrwege übers Wasser<br />

eine ähnlich wichtige Rolle wie im nordwestlichen Europa.<br />

Die günstige geografische Lage am Meer und die Kombination mit den Möglichkeiten des<br />

Abtr<strong>an</strong>sports über den Rhein verleihen Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen einen großen<br />

natürlichen Vorsprung vor den <strong>an</strong>deren Seehäfen in diesem Teil Europas. Denn in <strong>an</strong>deren<br />

Punkten (Straßen- und Schieneninfrastruktur) haben die <strong>an</strong>deren europäischen Häfen vergleichbare<br />

Dienstleistungen und Möglichkeiten zu bieten. Für die Zukunft bedeutet dies, dass es<br />

kaum oder keine greifbaren Behinderungen für einen noch schnelleren Ausbau des Tr<strong>an</strong>sports<br />

über die europäischen Flüsse gibt. Untersuchungen haben ergeben, dass wir zurzeit weniger<br />

als ein Viertel der verfügbaren Kapazitäten des Rheins nutzen. Ein kontinuierlicher Ausbau des<br />

Tr<strong>an</strong>sports über Nordwesteuropa wird also noch viele Jahrzehnte möglich sein, ohne dass dafür<br />

zusätzliche Straßen <strong>an</strong>gelegt werden müssen. Über den Rhein und die <strong>an</strong>schließenden Flüsse<br />

und K<strong>an</strong>äle sind auch die großen Industriegebiete im Norden und Süden Deutschl<strong>an</strong>ds, im<br />

Norden der Schweiz und im Nordosten Fr<strong>an</strong>kreichs für große Schiffe erreichbar. Große Schiffe<br />

gel<strong>an</strong>gen über die Maas und die <strong>an</strong>schließenden Wasserstraßen nach Belgien, Luxemburg<br />

und Nordfr<strong>an</strong>kreich. Die übrigen Industriegebiete in Fr<strong>an</strong>kreich können mit kleineren Schiffen<br />

bedient werden. Die fr<strong>an</strong>zösische Regierung pl<strong>an</strong>t, mit europäischer Hilfe, den Bau eines neuen<br />

K<strong>an</strong>als für große Schiffe zwischen Paris und Antwerpen, die Seine-Nord-Verbindung.<br />

Über den Main-Donau-K<strong>an</strong>al gel<strong>an</strong>gen Schiffe vom Rhein in die Donau. Dadurch sind auch die<br />

größeren Industriegebiete in Österreich, der Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien<br />

und Bulgarien übers Wasser mit größeren Schiffen erreichbar. Über die Elbe und die Oder werden<br />

wiederum Industriegebiete in Österreich, Deutschl<strong>an</strong>d, Polen und Tschechien <strong>an</strong>gefahren.<br />

Gepl<strong>an</strong>t ist, die Elbe und die Oder über einen neuen K<strong>an</strong>al mit der Donau zu verbinden und<br />

so eine neue tr<strong>an</strong>seuropäische Wasserstraßenverbindung zu schaffen. Andere europäische<br />

Länder mit Binnenschifffahrt sind Italien, Finnl<strong>an</strong>d, Schweden, Russl<strong>an</strong>d und die Ukraine. Es<br />

betrifft hier jedoch isolierte nationale Wasserstraßensysteme, die (abgesehen vom Meer) keine<br />

Anbindung <strong>an</strong> das europäische Netzwerk haben. Außerhalb Europas gibt es weltweit noch gut<br />

dreißig <strong>an</strong>dere Länder, die die Möglichkeit hätten, für die Abwicklung des Gütertr<strong>an</strong>sports die<br />

Binnenschifffahrt einzusetzen.<br />

17


Wichtigste Seehäfen in Europa, 2005 – 2007<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

Rotterdam<br />

370,3<br />

381,8<br />

406,8<br />

Antwerpen<br />

Hamburg<br />

Marseille<br />

Amsterdam<br />

Novorosslysk<br />

Le Havre<br />

Algeciras<br />

Bremen<br />

Grimsby und<br />

Immingham<br />

Const<strong>an</strong>za<br />

Genua<br />

160,1<br />

167,4<br />

182,9<br />

125,7<br />

134,9<br />

140,4<br />

96,6<br />

100,0<br />

96,3<br />

74,8<br />

84,4<br />

87,8<br />

70,8<br />

82,4<br />

80,9<br />

75,0<br />

73,9<br />

78,9<br />

65,7<br />

63,5<br />

71,8<br />

54,3<br />

65,1<br />

69,2<br />

60,7<br />

57,0<br />

58,0<br />

38,9<br />

46,5<br />

57,1<br />

56,5<br />

55,0<br />

57,2<br />

Rotterdam ist der größte<br />

Umschlaghafen Europas und<br />

wird das künftig auch bleiben.<br />

Hier können die tiefsten<br />

Seeschiffe der Welt <strong>an</strong>legen<br />

und der Hinterl<strong>an</strong>dtr<strong>an</strong>sport<br />

lässt sich über den Rhein<br />

und die <strong>an</strong>schließenden Wasserstraßen<br />

fast ohne Kapazitätseinschränkungen<br />

und<br />

Staus bis tief ins europäische<br />

Festl<strong>an</strong>d hinein durchführen.<br />

53,5<br />

Dünkirchen<br />

56,6<br />

57,1<br />

40,9<br />

Valencia<br />

47,5<br />

53,6<br />

53,8<br />

London<br />

51,9<br />

52,7<br />

0 100 200 300 400 500<br />

Quelle: Port of Rotterdam<br />

Einheit: Bruttogewicht x 1 Mio. metrische Tonnen<br />

18


Wichtigste Containerseehäfen in Europa, 2005-2007<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

Rotterdam<br />

9.288<br />

9.653<br />

10.791<br />

Hamburg<br />

Antwerpen<br />

6.488<br />

7.018<br />

8.088<br />

8.862<br />

9.890<br />

8.176<br />

Bremen<br />

Gioia Tauro<br />

Algeciras<br />

Felixstowe<br />

Valencia<br />

Le Havre<br />

Barcelona<br />

Seebrügge<br />

Ambarli<br />

3.735<br />

4.450<br />

4.912<br />

3.161<br />

2.939<br />

3.445<br />

3.180<br />

3.255<br />

3.414<br />

2.700<br />

3.000<br />

3.300<br />

2.410<br />

2.612<br />

3.043<br />

2.058<br />

2.137<br />

2.638<br />

2.071<br />

2.318<br />

2.610<br />

1.408<br />

1.653<br />

2.020<br />

1.186<br />

1.446<br />

1.940<br />

1.374<br />

Southhampton<br />

1.500<br />

1.900<br />

1.321<br />

Marsaxlokk<br />

1.485<br />

1.900<br />

1.625<br />

Genua<br />

1.657<br />

1.855<br />

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000<br />

Quelle: Port of Rotterdam<br />

Einheit: Anzahl x 1.000 TEU (Twenty-Feet-Equivalent-Units)<br />

Auffallend ist, dass die Mehrheit<br />

der Seeschiffe für den weiteren<br />

Vertrieb der Güter über<br />

Europa einen Nordseehafen<br />

wählt. Rotterdam, Hamburg,<br />

Antwerpen und Amsterdam<br />

können über die eigenen<br />

L<strong>an</strong>desgrenzen hinaus bis tief<br />

in Europa eindringen. Die <strong>an</strong>deren<br />

Häfen erfüllen hauptsächlich<br />

nationale bzw. regionale<br />

Funktionen.<br />

19


Alle Warenströme innerhalb Europas (Straße, Schiene, Wasser und Pipeline)<br />

Weniger als 50 Mio. Tonnen<br />

50 Mio. bis 100 Mio. Tonnen<br />

Mehr als 100 Mio. Tonnen<br />

HAMBURG<br />

LONDON<br />

AMSTERDAM<br />

ROTTERDAM<br />

BERLIN<br />

BRUSSEL<br />

LUXEMBOURG<br />

FRANKFURT<br />

PRAGUE<br />

PARIS<br />

MÜNCHEN<br />

WIEN<br />

SALZBURG<br />

BASEL<br />

LYON<br />

GENEVE<br />

LJUBLJANA<br />

BORDEAUX<br />

MILANO<br />

TOULOUSE<br />

MARSEILLE<br />

Nirgendwo in der Welt konzentrieren<br />

sich die Warenströme<br />

so massiv wie auf dem Rhein<br />

Nur deswegen konnten sich<br />

die Niederl<strong>an</strong>de zum Zug<strong>an</strong>gstor<br />

Europas entwickeln.<br />

D<strong>an</strong>k der Reservekapazitäten<br />

des Rheins (700%) und<br />

der <strong>an</strong>deren Wasserstraßen<br />

(100%) ist auf l<strong>an</strong>ge Zeit<br />

eine mühelose Abwicklung<br />

des Gütertr<strong>an</strong>sports über das<br />

Wasserstraßennetz gar<strong>an</strong>tiert.<br />

MADRID<br />

Quelle: Bron: VROM/RPD, Bearbeitung BVB<br />

BARCELONA<br />

NAPOLI<br />

20


Güterverkehr in Europa und Prognosen<br />

Tr<strong>an</strong>sportierte Tonnage Tonnen über Wasser Anteile in Prozent<br />

Straße Wasser Schiene<br />

EU 25 (2005) 467 Millionen Tonnen 89% 3% 8%<br />

Tr<strong>an</strong>sportleistung<br />

Ladungstonnenkilometer<br />

über Wasser<br />

EU 27 (2006) 138 Milliarden tkm 76% 6% 18%<br />

Prognose europäische Tr<strong>an</strong>sportleistung im Jahr 2030<br />

Insgesamt erwartete Tr<strong>an</strong>sportleistung<br />

aller Verkehrsarten<br />

DG TREN Modell<br />

TREMOVE Modell<br />

3.800 Milliarden tkm<br />

(+52% gegenüber 2005)<br />

3.800 Milliarden tkm<br />

(+52% gegenüber 2005)<br />

75% 10% 15%<br />

83% 5% 12%<br />

Wachstum der europäischen Binnenschifffahrt<br />

1995 – 2006 + 14,5% (+ 17 Milliarden tkm)<br />

2005 – 2030 (DG TREN) + 175% (+ 242 Milliarden tkm)<br />

2005 – 2030 (TREMOVE) + 38% (+ 52 Milliarden tkm)<br />

Modal Split Szenarien für die europäische Tr<strong>an</strong>sportleistung im Jahr 2030<br />

2005<br />

2030 (DG TREN) 2030 (TREMOVE)<br />

Unterschiedliche<br />

Modelle<br />

sagen dem Güterverkehr<br />

Schiene<br />

18%<br />

Wasser<br />

5%<br />

Schiene<br />

15%<br />

Wasser<br />

10%<br />

Schiene<br />

12%<br />

Wasser<br />

5%<br />

in Europa ein kräftiges<br />

Wachstum voraus. Wie sich<br />

dieses Wachstum auf die<br />

einzelnen Verkehrsarten aufteilen<br />

wird, ist pro Modell<br />

unterschiedlich. Der europäischen<br />

Binnenschifffahrt wird<br />

Straße<br />

77%<br />

Straße<br />

75%<br />

Straße<br />

83%<br />

bis 2030 ein Wachstum von<br />

38% im Vergleich zur gegen-<br />

Quelle: Eurostat, CE Delft, Bearbeitung BVB<br />

wärtigen Tr<strong>an</strong>sportkapazität<br />

vorausgesagt.<br />

21


EU27 Tr<strong>an</strong>sportleistungen pro Verkehrsart<br />

2.500<br />

Straße Binnenschifffahrt Schiene Insgesamt<br />

2.250<br />

2.000<br />

1.750<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

Der Anstieg des Güterverkehrs<br />

ist fest mit dem wirtschaftlichen<br />

Wachstum verbunden.<br />

Aufgrund dieses Trends wird<br />

für 2020 eine Verdoppelung<br />

des Güterverkehrs prognostiziert.<br />

0<br />

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007<br />

Quelle: Eurostat<br />

Einheit: Menge x Milliarden Tonnenkilometer (tkm)<br />

22


Modal Split pro EU-L<strong>an</strong>d, 2006 (alle Wirtschaftszweige)<br />

Straße Binnenschifffahrt Schiene<br />

Belgien 43,02 8,91 8,57<br />

Bulgarien 13,77 0,79 5,40<br />

Tschechien 50,38 0,04 15,75<br />

Dänemark 21,25 - 1,89<br />

Deutschl<strong>an</strong>d 330,02 63,98 107,01<br />

Estl<strong>an</strong>d 5,55 - 10,42<br />

Irl<strong>an</strong>d 17,45 - 0,21<br />

Griechenl<strong>an</strong>d 34,00 - 0,66<br />

Sp<strong>an</strong>ien 241,79 - 11,63<br />

Fr<strong>an</strong>kreich 211,45 9,01 40,92<br />

Italien 220,40 0,10 24,17<br />

Zypern 1,17 - -<br />

Lettl<strong>an</strong>d 10,75 - 16,83<br />

Litauen 18,13 - 12,90<br />

Luxemburg 8,81 0,38 0,44<br />

Ungarn 30,48 1,91 10,17<br />

Malta 0,25 - -<br />

Niederl<strong>an</strong>de 83,19 42,31 5,32<br />

Österreich 39,19 1,84 20,98<br />

Polen 128,32 0,29 53,62<br />

Portugal 44,84 - 2,43<br />

Rumänien 57,29 8,16 15,79<br />

Slowenien 12,11 - 3,37<br />

Slowakei 22,21 0,11 9,99<br />

Finnl<strong>an</strong>d 29,72 0,07 11,06<br />

Schweden 39,92 - 21,96<br />

Großbrit<strong>an</strong>nien 172,18 0,16 23,12<br />

Quelle: Eurostat<br />

Einheit: Millionen Tonnenkilometer (tkm)<br />

Der Anteil des Tr<strong>an</strong>sports<br />

über die Straße ist in allen<br />

europäischen Ländern am<br />

höchsten. In Deutschl<strong>an</strong>d,<br />

den Niederl<strong>an</strong>den, Belgien,<br />

Fr<strong>an</strong>kreich und Rumänien<br />

wird ein großer Teil der<br />

Tr<strong>an</strong>sportleistungen von der<br />

Binnenschifffahrt bewältigt.<br />

23


ODRA<br />

Wasserstraßenkarte EU<br />

Wasserstraße<br />

Wichtige Industriezentren<br />

HAMBURG<br />

BREMEN<br />

ELBE<br />

AMSTERDAM<br />

HANNOVER<br />

MITTELLAND<br />

KANAAL<br />

BERLIN<br />

ROTTERDAM<br />

MAGD<strong>EBU</strong>RG<br />

DUNKERQUE<br />

ZEEBRUGGE<br />

ANTWERPEN<br />

BRUSSEL<br />

MAAS<br />

DUISBURG<br />

KÖLN<br />

DORTMUND<br />

LEIPZIG<br />

ELBE<br />

DRESDEN<br />

LILLE<br />

LIÈGE<br />

LE HAVRE<br />

ROUEN<br />

MOSEL<br />

FRANKFURT<br />

MAIN<br />

PRAHA<br />

SAAR<br />

MANNHEIM<br />

NURNBERG<br />

SEINE<br />

PARIS<br />

METZ<br />

NANCY<br />

STRASBOURG<br />

SAARBRÜCKEN<br />

RHEIN<br />

NECKAR<br />

STUTTGART<br />

DONAU<br />

LINZ<br />

MÜNCHEN<br />

BASEL<br />

ZURICH<br />

LYON<br />

MILANO<br />

VERONA<br />

VENEZIA<br />

Die größten schiffbaren Was-<br />

TORINO<br />

PO<br />

serstraßen in Europa sind<br />

der Rhein und die Donau. Mit<br />

RHÔNE<br />

PARMA<br />

BOLOGNA<br />

dem bestehenden System <strong>an</strong><br />

K<strong>an</strong>älen und Flüssen erreicht<br />

MONTPELIER<br />

FIRENZE<br />

die Binnenschifffahrt einen<br />

MARSEILLE<br />

Großteil von Europa. Seit<br />

alters her haben sich die<br />

wichtigen Industrien in der<br />

Nähe einer Wasserstraße<br />

Quelle: VIA Donau<br />

<strong>an</strong>gesiedelt.<br />

24


WARSZAWA<br />

KODZ<br />

KIEV<br />

WROCLAW<br />

KATOWICE<br />

OSTRAVA<br />

WIEN<br />

BRATISLAVA<br />

BUDAPEST<br />

ZAGREB<br />

BLACK SEA<br />

BUCURESTI<br />

BEOGRAD<br />

DONAU<br />

Auch künftig werden sich die<br />

industriellen Schwerpunkte<br />

<strong>an</strong> den Wasserstraßen konzentrieren.<br />

Mit Ausnahme von<br />

München und Zürich sind alle<br />

wichtigen Industriegebiete<br />

für die Binnenschifffahrt<br />

erschlossen.<br />

25


Modal Split Container-Hinterl<strong>an</strong>dtr<strong>an</strong>sporte EU-Häfen<br />

In allen Seehäfen steht der<br />

Tr<strong>an</strong>sport über die Straße bei<br />

den Hinterl<strong>an</strong>dtr<strong>an</strong>sporten <strong>an</strong><br />

erster Stelle. Bei den deutschen<br />

Häfen ist der Tr<strong>an</strong>sport<br />

über die Schiene ein weiterer<br />

Schwerpunkt neben<br />

dem Straßentr<strong>an</strong>sport. In<br />

Rotterdam, Antwerpen und<br />

Amsterdam wiederum spielt<br />

die Binnenschifffahrt eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Straße Binnenschifffahrt Schiene<br />

Amsterdam<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

Antwerpen<br />

2000<br />

2004<br />

2005<br />

2007<br />

Bremerhaven<br />

2004<br />

2005<br />

2007<br />

Const<strong>an</strong>za<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

Cuxhaven<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

Dünkirchen<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

Hamburg<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

Le Havre<br />

2000<br />

2005<br />

2007<br />

Lübeck<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

Marseille<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

Rotterdam<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

Seebrügge<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

2007<br />

0 20 40 60 80 100 %<br />

Quelle: Schifffahrt Hafen Bahn und Technik<br />

26


Die zehn größten Warengruppen im Containerseetr<strong>an</strong>sport, 2007<br />

Metallwaren<br />

Quelle: CBS<br />

Getreide-, Obst- und<br />

Gemüseprodukte<br />

Chemische<br />

Ausg<strong>an</strong>gsprodukte<br />

Leder, Schuhe,<br />

Textilien, Kleidung<br />

Tr<strong>an</strong>sportmaterialien<br />

Andere chemische<br />

Produkte<br />

Fleisch, Fisch und<br />

Milchprodukte; Speisefette<br />

Apparate, Motoren,<br />

übrige Maschinen<br />

Frischobst und<br />

Frischgemüse<br />

Sonstige (Halb-) Fabrikate<br />

(u.a. Elektronik und Hausrat)<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16<br />

Einheit: % der Gesamtzahl<br />

Über die Hälfte der in<br />

Containern tr<strong>an</strong>sportierten<br />

Waren besteht aus Produkten<br />

für den täglichen Bedarf.<br />

Im April 2007 ist der Inhalt<br />

von über 200.000 in den<br />

Niederl<strong>an</strong>den am Kai abgesetzten<br />

Containern untersucht<br />

worden. Die Container waren<br />

zu gut 40% mit Elektronik<br />

und Hausrat gefüllt, darüber<br />

hinaus enthielten sie<br />

vor allem Lebensmittel wie<br />

Obst, Gemüse, Fleisch,<br />

Fisch und Getreide. Auch<br />

Kleidung, Schuhe und kleine<br />

Verbrauchsgüter waren ein<br />

wichtiger Best<strong>an</strong>dteil der<br />

Waren in den Containern.<br />

Die zehn am häufigsten in Seecontainern tr<strong>an</strong>sportierten Warengruppen, 2007<br />

Geräte, Motoren,<br />

sonstige Maschinen<br />

Hochofenprodukte<br />

(Eisen, Stahl)<br />

Metallwaren<br />

Fleisch, Fisch und<br />

Milchprodukte; Speisefette<br />

Glas(waren),<br />

keramische Produkte<br />

Traktoren und<br />

L<strong>an</strong>dmaschinen<br />

Sonstige Rohprodukte<br />

Textilstoffe und<br />

Textilabfälle<br />

Quelle: CBS<br />

Getränke (u.a. Wein)<br />

Leder, Schuhe,<br />

Textilien, Kleidung<br />

75 80 85 90 95<br />

100<br />

Einheit: % in Containern tr<strong>an</strong>sportiert<br />

Produkte wie Schuhe und<br />

Kleidung erreichten Europa<br />

immer in Containern. Das<br />

gilt auch für Getränke wie<br />

Wein. Fleisch, Fisch und<br />

Milchprodukte waren fast zu<br />

95% in Containern verpackt.<br />

27


Containerumschlagterminals für die Binnenschifffahrt in Europa<br />

Wasserstraßen<br />

Containerumschlagterminals<br />

dörpen<br />

Minden<br />

H<strong>an</strong>nover<br />

braunschweig<br />

Magdeburg<br />

EMMERICH<br />

Halle / saale<br />

Gelsenkirchen<br />

Herne dordtmund<br />

grimbergen<br />

Duisburg<br />

Krefeld<br />

meerhout<br />

Düsseldorf<br />

Neuss<br />

liÈge<br />

Köln<br />

Lille<br />

Andernach<br />

Koblenz<br />

Fr<strong>an</strong>kfurt<br />

Mainz Aschaffenburg<br />

Trier<br />

LudwigshaFen M<strong>an</strong>nheim<br />

Nürnberg<br />

Wörth Karlsrühe<br />

Stuttgart Kelheim<br />

germersheim<br />

Regensburg/passau<br />

Strasbourg Kehl<br />

mulhouse OTTMARSHEIM<br />

Weil am rhein<br />

basel<br />

berLIN<br />

DResden<br />

DECÍN ˇˇ<br />

DEGGENdorf<br />

KREMS<br />

Linz<br />

Wien<br />

ENNS<br />

bratislava<br />

Wien<br />

gyor<br />

budapest<br />

Im Hinterl<strong>an</strong>d der <strong>an</strong> der<br />

Nordsee gelegenen Seehäfen<br />

konzentrieren sich die Containerumschlagterminals<br />

entl<strong>an</strong>g der Wasserstraßen.<br />

Dies gar<strong>an</strong>tiert eine kostengünstige<br />

Zu- und Abfuhr<br />

und den Tr<strong>an</strong>sport “just in<br />

time”. Schiffe können sehr<br />

pünktlich fahren.<br />

baja<br />

vukovar<br />

novisad<br />

beograd<br />

Quelle: Schifffahrt Hafen Bahn und Technik 2006, Bearbeitung BVB<br />

const<strong>an</strong>ja<br />

ruse<br />

28


Modal Split Containerterminals<br />

Straße Binnenschifffahrt Schiene Insgesamt<br />

TEU Anteil TEU Anteil TEU Anteil<br />

Deutschl<strong>an</strong>d<br />

Andernach* 19.048 38,1% 30.830 61,7% 57 0,1% 49.935<br />

Aschaffenburg 0 0% 8.791 100,0% 0 0% 8.791<br />

Berlin 18.826 26,4% 0 0,0% 52.531 73,6% 71.357<br />

Bonn onb. onb. onb. onb. onb. onb. 195.281<br />

Braunschweig 1.653 2,8% 41.461 69,6% 16.442 27,6% 59.556<br />

Brunsbüttel 5.426 31,5% 11.793 68,5% 0 0,0% 17.219<br />

Deggendorf 5.950 72,7% 0 0,0% 2.234 27,3% 8.184<br />

Dörpen 0 0,0% 23.221 38,6% 36.999 61,4% 60.220<br />

Dresden/Decin 1.377 4,1% 6.829 20,5% 25.053 75,3% 33.259<br />

Duisburg 893.000 49,8% 370.000 20,6% 531.000 29,6% 1.794.000<br />

Fr<strong>an</strong>kfurt 0 0,0% 35.964 90,4% 3.800 9,6% 39.764<br />

Gelsenkirchen 0 0,0% 822 100,0% 0 0,0% 822<br />

Germersheim onb. onb. onb. onb. onb. onb. 226.256<br />

Gernsheim ** 0 0,0% 46.038 100,0% 0 0,0% 46.038<br />

Glückstadt 3 0,7% 425 99,3% 0 0,0% 428<br />

Halle/Saale 12.317 34,1% 0 0,0% 23.824 65,9% 36.141<br />

H<strong>an</strong>nover 1.622 3,6% 20.362 44,9% 23.366 51,5% 45.350<br />

Herne 0 0,0% 0 0,0% 40.610 100,0% 40.610<br />

Karlsruhe 55.179 58,9% 38.464 41,1% 0 0,0% 93.643<br />

Kehl 3.040 18,7% 10.302 63,2% 2.953 18,1% 16.295<br />

Kehlheim/Donau 0 0,0% 2.470 58,7% 1.739 41,3% 4.209<br />

Koblenz 33.993 39,8% 51.009 59,7% 503 0,6% 85.505<br />

Köln onb. onb. onb. onb. onb. onb. 573.475<br />

Krefeld 0 0,0% 0 0,0% 204 100,0% 204<br />

Ludwigshafen 0 0,0% 60.292 76,3% 18.709 23,7% 79.001<br />

Magdeburg onb. onb. onb. onb. onb. onb. 9.840<br />

Mainz onb. onb. onb. onb. onb. onb. 112.793<br />

M<strong>an</strong>heim 0 0% 108.066 70,9% 44.247 29,1% 152.313<br />

Minden 13.490 46,5% 9.736 33,6% 5.780 19,9% 29.006<br />

Schweiz<br />

Basel 0 0,0% 104.366 100,0% 0 0,0% 104.366<br />

Belgien<br />

Brüssel 0 0,0% 17.000 100,0% 0 0,0% 17.000<br />

Lüttich 201 0,9% 17.138 79,8% 4.145 19,3% 21.484<br />

Fr<strong>an</strong>kreich<br />

Lille 39.273 47,2% 43.898 52,8% 0 0,0% 83.171<br />

Lyon 68.687 47,5% 57.567 39,8% 18.391 12,7% 144.645<br />

Mulhouse Ottmarsheim 50.597 42,3% 53.893 45,1% 15.028 12,6% 119.518<br />

Österreich<br />

Enns 93.793 52,3% 996 0,6% 84.425 47,1% 179.214<br />

Krems*** 41.622 49,5% 872 1,0% 41.622 49,5% 84.116<br />

Linz 102.199 46,9% 2.879 1,3% 112.646 51,7% 217.724<br />

Quelle: Schiffahrt Hafen Bahn und Technik<br />

* 2005 <strong>an</strong>statt 2007<br />

** keine Angaben bezüglich des Straßen- und Schienenverkehrs<br />

*** Die Gesamtzahlen des Straßen- und Schienenverkehrs wurden zusammengefasst<br />

In den Containerterminals<br />

im Hinterl<strong>an</strong>d der Seehäfen<br />

nimmt die Binnenschifffahrt<br />

im Durchschnitt einen großen<br />

Platz ein.<br />

29


Neue Wasserstraßen<br />

Gegenwärtiger Binnenschifffahrtskorridor<br />

Bestehende Wasserstraßen<br />

Neu gepl<strong>an</strong>te Wasserstraßen<br />

Bremerhaven<br />

Hamburg<br />

Stettin<br />

Amsterdam<br />

Berlin<br />

Rotterdam<br />

Vlissingen<br />

Dunkerque<br />

Praha<br />

Le Havre<br />

Paris<br />

N<strong>an</strong>cy<br />

Strasbourg<br />

wien<br />

Basel<br />

Lyon<br />

Alps<br />

Venezia<br />

Montpellier<br />

Marseille<br />

Die Alpen stellen für die Binnenschifffahrt<br />

eine natürliche<br />

Blockade dar. Der Bau von zwei<br />

neuen Nord-Süd-Verbindungen<br />

wird die Vervollständigung des<br />

tr<strong>an</strong>seuropäischen Wasserstraßennetzes<br />

ermöglichen.<br />

Kürzlich ist der Bau der Seine-<br />

Nord-Verbindung beschlossen<br />

worden. Nach der Fertigstellung<br />

wird es möglich sein, von den<br />

Niederl<strong>an</strong>den und Belgien aus<br />

mit größeren Schiffen nach<br />

Paris zu fahren.<br />

Quelle: Bron: BVB<br />

30


KAPITEL 3<br />

Europa entscheidet sich für die nachhaltige Binnenschifffahrt.


3. Europa entscheidet sich für die nachhaltige Binnenschifffahrt.<br />

Im Europa der nahen und fernen Zukunft hat die Binnenschifffahrt einen besonderen<br />

Stellenwert. Als nachhaltigste Tr<strong>an</strong>sportmethode k<strong>an</strong>n das Binnenschiff zunehmend<br />

eine echte Alternative zum Straßenverkehr darstellen, ohne nachteilige Auswirkungen wie<br />

Staus, Umweltverschmutzung, Unfallrisiken und Lärmbelästigung. Staus auf Wasserstraßen<br />

gibt es nicht und der CO 2<br />

-Ausstoß eines Schiffes ist pro tr<strong>an</strong>sportierte Einheit drei bis sechs<br />

Mal niedriger als bei einem Tr<strong>an</strong>sport über die Straße. Wer energiesparende Tr<strong>an</strong>sporte fordert,<br />

k<strong>an</strong>n sich keinen besseren Partner wünschen als das Binnenschiff. Daher ist ein Ja zur<br />

Binnenschifffahrt sowohl kurz- als auch l<strong>an</strong>gfristig eine gute Entscheidung.<br />

Die europäische Binnenschifffahrt spielt sich zu drei Vierteln auf dem Rhein ab. Dieser<br />

entspringt in der Schweiz und fließt über Fr<strong>an</strong>kreich und Deutschl<strong>an</strong>d in die Niederl<strong>an</strong>de,<br />

wo er bei Rotterdam in die Nordsee mündet. Der Rhein ist somit die Hauptschlagader des<br />

Güterverkehrs und das Zug<strong>an</strong>gstor zu Europa. Die Niederl<strong>an</strong>de und Belgien verfügen über<br />

feinmaschig Wasserstraßennetze, die zu allen industriellen Regionen hinführen. Das Gleiche<br />

gilt für Norddeutschl<strong>an</strong>d und Nordfr<strong>an</strong>kreich. Alle größeren deutschen und fr<strong>an</strong>zösischen<br />

Industriegebiete sind <strong>an</strong> Wasserstraßen <strong>an</strong>geschlossen, mit Ausnahme der Umgebung von<br />

München. In den Regionen, wo keine Wasserstraßen vorh<strong>an</strong>den sind, fehlt es logischerweise<br />

auch <strong>an</strong> industriellen Ansiedlungen. Das größte europäische Wasserstraßenprojekt wird zurzeit<br />

in Nordfr<strong>an</strong>kreich realisiert. Ein neuer großer K<strong>an</strong>al zwischen der Seine und der Schelde (Seine-<br />

Nord) wird Paris über den Wasserweg mit Belgien, den Niederl<strong>an</strong>den und Deutschl<strong>an</strong>d verbinden.<br />

Untersucht wird auch ein zweites Projekt, bei dem eine Verbindung zwischen dem Rhonebecken<br />

und dem Rhein über die Flüsse Saone und Mosel vorgesehen ist. Für Mitteleuropa liegt ein Pl<strong>an</strong><br />

auf dem Zeichentisch, bei dem die Elbe oder die Oder (oder beide) mit der Donau verbunden<br />

werden sollen. Wien würde sich d<strong>an</strong>n künftig zum wichtigsten Binnenschifffahrtszentrum in<br />

Mitteleuropa entwickeln. Auf der Donau treffen Ost- und Westeuropa aufein<strong>an</strong>der. Vom Westen<br />

aus sind über den Main-Donau-K<strong>an</strong>al alle Industriegebiete entl<strong>an</strong>g der Donau (Süddeutschl<strong>an</strong>d,<br />

Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien) für<br />

Binnenschiffe erreichbar. Von Westeuropa aus ist das ungarische Budapest ein regelmäßig <strong>an</strong>gefahrener<br />

Zielort. Von Osteuropa aus werden alle Bestimmungsorte entl<strong>an</strong>g der Donau bedient,<br />

mit Wien und Linz als häufig <strong>an</strong>gefahrene Ziele. In den kommenden Jahren wird die Schiffbarkeit<br />

der Donau erwartungsgemäß weiter optimiert. Über die Nordroute (Mittell<strong>an</strong>dk<strong>an</strong>al und Elbe)<br />

sind auch die nördlichen Industriegebiete Tschechiens per Schiff erreichbar. Über die Oder<br />

und die Weichsel wiederum wird das polnische Wasserstraßennetz erschlossen. Noch weiter<br />

östlich können Binnenschiffe nicht fahren, da sie für das Schwarze Meer nicht geeignet sind.<br />

In Russl<strong>an</strong>d sind daher vor allem Schiffe aktiv, die sich sowohl für Flüsse als auch für Meere<br />

eignen (Binnen- und Seeschiffe). Über Polen existiert noch eine Wasserstraßenverbindung mit<br />

einer beschränkten Tonnageklasse mit dem weißrussischen Dnjepr, aber diese wird nicht aktiv<br />

befahren. Italien, obwohl durch die Alpen vom restlichen Europa isoliert, hat mit dem Fluss Po<br />

und den dort befindlichen Häfen noch eine aktive Binnenschifffahrt mit ca. 1000 Schiffen. Durch<br />

den Bau einer Verbindung zwischen der Donau und dem Po könnten auch diese Wasserstraßen<br />

<strong>an</strong> das europäische Wasserstraßennetz <strong>an</strong>geschlossen werden. Kroatien und Serbien entwickeln<br />

ebenfalls Pläne für die weitere Verbesserung der Schiffbarkeit des gemeinsamen Flusses Sava.<br />

L<strong>an</strong>gfristig gesehen existieren große Ch<strong>an</strong>cen für die nachhaltige Binnenschifffahrt in Europa.<br />

32


Wasserstraßen und wichtigste Binnenhäfen in den Niederl<strong>an</strong>den<br />

Menge der umgeschlagenen Güter (in Tonnen)<br />

720.000 - 986.000<br />

986.000 - 1.417.000<br />

1.417.000 - 1.931.000<br />

1.931.000 - 2.680.000<br />

2.680.000 - 3.609.000<br />

3.909.000 - 5.320.000<br />

Fahrklasse-Einteilung<br />

Spits/Péniche<br />

Kempenaar<br />

Dortmund-Ems-K<strong>an</strong>alschiff<br />

Europaschiff (Rhein-Herne-K<strong>an</strong>al)<br />

Großes Rheinschiff, Schubleichter<br />

Schubverb<strong>an</strong>d mit 2 Leichtern<br />

(l<strong>an</strong>ge Formation)<br />

Schubverb<strong>an</strong>d mit 2 Leichtern<br />

(breite Formation)<br />

Schubverb<strong>an</strong>d mit 4 Leichtern<br />

Schubverb<strong>an</strong>d mit 6 Leichtern<br />

HEERENVEEN<br />

DELFZIJL<br />

KAMPEN<br />

VELSEN<br />

HENGELO<br />

UTRECHT<br />

DORDRECHT<br />

CUIJK<br />

NIJMEGEN<br />

BERGEN OP ZOOM<br />

TERNEUZEN<br />

MAASBRACHT<br />

Quelle: Rws, Dienst Verkeer en Scheepvaart<br />

33


Tr<strong>an</strong>sportierte Tonnage in den Niederl<strong>an</strong>den (x Millionen Tonnen)<br />

Einheit: Millionen Tonnen<br />

800<br />

704.601<br />

709.003<br />

724.566<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

700<br />

600<br />

500<br />

Die Verkehrsarten Straße,<br />

Binnen schifffahrt und Schiene<br />

400<br />

328.169<br />

324.277<br />

330.786<br />

werden meist auf der Grundlage<br />

der tr<strong>an</strong>sportierten<br />

300<br />

Ton nage mitein<strong>an</strong>der verglichen<br />

(Millionen Tonnen). Der<br />

200<br />

Straßentr<strong>an</strong>sport leistet d<strong>an</strong>n<br />

den höchsten Beitrag. Gut<br />

100<br />

30.401<br />

29.335<br />

30.531<br />

60% des Straßenverkehrs<br />

erfolgen auf Entfernungen<br />

unter 50 km.<br />

Quelle: CBS<br />

Straße Binnenschifffahrt Schiene<br />

Ladungstonnenkilometerleistung in den Niederl<strong>an</strong>den durch niederländische<br />

Unternehmen/Fahrzeuge<br />

Einheit: Millionen Tonnen Km<br />

1996<br />

2001<br />

35<br />

30<br />

27.595<br />

31.031<br />

33.417<br />

25.877<br />

29.084<br />

31.504<br />

2006<br />

25<br />

Ein realistischeres Bild entsteht,<br />

wenn m<strong>an</strong> die einzelnen<br />

20<br />

Verkehrsarten aufgrund der<br />

Ladungstonnenkilometer-<br />

15<br />

leistung mitein<strong>an</strong>der vergleicht.<br />

Dabei erhöht sich der<br />

Anteil der Binnenschifffahrt<br />

und der Anteil der Schiene<br />

hält sich in Grenzen. Auf-<br />

10<br />

5<br />

3.163<br />

4.293<br />

5.320<br />

fallend ist ein starkes prozentuelles<br />

Wachstum des<br />

Schienenverkehrs (40%), aber<br />

der Gesamt<strong>an</strong>teil bleibt be -<br />

scheiden (6%).<br />

0<br />

Quelle: CBS<br />

Straße** Binnenschifffahrt* Schiene<br />

* Tr<strong>an</strong>sport über niederländischen Boden unter niederländischer Flagge,<br />

ohne bilateralen Tr<strong>an</strong>sporte<br />

** Ausschließlich inländische Tr<strong>an</strong>sporte durch niederländische Unternehmen<br />

34


Fakten Binnenschifffahrt, 2007 / 2008<br />

Niederl<strong>an</strong>de<br />

Nordwesteuropa<br />

6.500 Schiffe (niederländische Flagge) 13.500 Schiffe<br />

7,4 Millionen Tonnen Ladekapazität 13,8 Millionen Tonnen Ladekapazität<br />

30,5% Tr<strong>an</strong>sport<strong>an</strong>teil (Tonnage) im Vergleich<br />

zu Straße und Schiene<br />

3% Tr<strong>an</strong>sport<strong>an</strong>teil (Tonnage) im Vergleich<br />

zu Straße und Schiene<br />

331 Millionen Tonnen pro Jahr 467 Millionen Tonnen pro Jahr (EU 25)<br />

Binnenschifffahrt tr<strong>an</strong>sportiert 3,2 Millionen TEU<br />

Binnenschifffahrt bietet 15.000 Arbeitsplätze<br />

Nettoumsatz Binnenschifffahrt: 1,87 Milliarden Euro<br />

Zahl der Unternehmen: 3.650<br />

Quelle: CBS / IVR<br />

Fakten Niederländische Binnenhäfen, 2006<br />

Kernzahlen<br />

- 389 Binnenhäfen in den Niederl<strong>an</strong>den<br />

- 150 größere Binnenhäfen<br />

- 384 Millionen Tonnen Güter werden jährlich über niederländische Binnenhäfen umgeschlagen<br />

- Niederländische Binnenhäfen bieten 66.4000 direkte Arbeitsplätze<br />

Mehrwert in den Niederl<strong>an</strong>den<br />

Seehäfen + Binnenschifffahrt + Binnenhäfen = 0,3 Mrd. + 1,4 Mrd.+ 5,7 Mrd. = 7,4 Milliarden Euro<br />

Die zehn wichtigsten Häfen<br />

1) Utrecht 6) Dordrecht<br />

2) Cuijk 7) Geertruidenberg<br />

3) Maasbracht 8) Terneuzen buiten<br />

4) Velsen-Zuid 9) ‘s-Hertogenbosch<br />

5) Za<strong>an</strong>stad-Noord 10) Roermond<br />

Wichtigste Binnenhäfen, je nach Typologie<br />

- Binnenhafen Mainport: Dordrecht und Utrecht<br />

- Multifunktionelle Binnenhäfen: Moerdijk, Utrecht und Nimwegen<br />

- Industriehafen: Stein<br />

- Agrohafen: Za<strong>an</strong>stad<br />

- Containerhafen: Born<br />

- S<strong>an</strong>d- und Kieshafen: Cuijk<br />

Quelle: CBS, NVB, BVB<br />

Nahezu alle Regionen und<br />

Industriegebiete in den Niederl<strong>an</strong>den<br />

sind <strong>an</strong> Wasserstraßen<br />

<strong>an</strong>geschlossen. In gut 150<br />

Städten und Dörfern befinden<br />

sich Binnenhäfen. Viele<br />

Binnenhäfen bieten noch<br />

Erweiterungsmöglichkeiten<br />

für nasse Gewerbegebiete.<br />

35


Warensorten, die in der Binnenschifffahrt tr<strong>an</strong>sportiert wurden, 2006<br />

In der Binnenschifffahrt kön -<br />

nen unterschiedliche Frachtsorten<br />

tr<strong>an</strong>sportiert werden.<br />

Binnenschifffahrtschiffe werden<br />

häufig für den Tr<strong>an</strong>sport<br />

von Erdöl, Erdölerzeugnissen,<br />

Erzen, Rohmineralien und<br />

Containern eingesetzt.<br />

Waren<br />

Tonnen<br />

Frisches (gefrorenes) Obst und Gemüse 27.494<br />

Zuckerrüben, lebende Tiere 245.478<br />

Glas, Glaswaren, Keramikerzeugnisse 399.659<br />

Metallwaren 403.666<br />

Textil und Grundstoffe 536.886<br />

Holz und Kork 915.078<br />

Rohes Erdöl 1.009.734<br />

Leder, Textil, Kleidung, <strong>an</strong>dere Fabrikate 1.898.857<br />

Zellulose und Altpapier 2.973.735<br />

Steinkohle- und Petrochemie, Teer 3.120.929<br />

Tr<strong>an</strong>sportmittel, Maschinen (optional zusammengebaut) 4.196.222<br />

Zement, Kalk, <strong>an</strong>dere bearbeitete Baumaterialien 7.531.317<br />

Natürliche und chemische Düngemittel 10.176.544<br />

Eisenerz, Eisen- und Stahlabfall und Hochofenstaub 11.343.536<br />

Ölhaltige Samen, Früchte und Fette 11.386.344<br />

Lebensmittel und Futtermittel 13.812.151<br />

Getreide 17.750.589<br />

Metallerzeugnisse 19.191.544<br />

Sonstige chemische Subst<strong>an</strong>zen 31.094.707<br />

Nicht-Eisenerze und -abfälle 31.292.346<br />

Feste mineralische Brennstoffe 43.538.210<br />

Diverse Artikel 45.819.815<br />

Erdölerzeugnisse 84.952.137<br />

Rohmineralien und -fabrikate 131.586.526<br />

Quelle: Eurostat<br />

Tr<strong>an</strong>sport von Gefahrgütern pro Verkehrsart, 2005<br />

120<br />

102,4<br />

100<br />

80<br />

60<br />

61,0<br />

40<br />

Die meisten Gefahrgüter<br />

w e r d e n ü b e r P i p e l i n e s t r a n s -<br />

portiert. Darüber hinaus<br />

20<br />

12,3<br />

ist die Binnenschifffahrt<br />

ein Trendsetter für den<br />

0<br />

3,7<br />

0,4<br />

sicheren Tr<strong>an</strong>sport von<br />

Straße<br />

Binnenschifffahrt<br />

Schiene<br />

Pipeline<br />

Luftfahrt<br />

Gefahrgütern. Ein Großteil<br />

des<br />

Gefahrgüterverkehrs<br />

Quelle: Aufzeichnung Tr<strong>an</strong>sport gefährlicher Stoffe 2006<br />

Einheit: Millionen Tonnen<br />

erfolgt über Wasser.<br />

36


Tr<strong>an</strong>sportentwicklung auf den belgischen Wasserstraßen<br />

Vla<strong>an</strong>deren<br />

Fl<strong>an</strong>dern<br />

Walonien<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Quelle: pbv, opvn<br />

Einheit: Tonnen<br />

Etwa 15 % der gesamten belgischen<br />

Tr<strong>an</strong>sporte erfolgt<br />

über die Binnenschifffahrt.<br />

In einem Zeitraum von zehn<br />

Jahren stieg die Leistung<br />

der wallonischen Binnenschifffahrt<br />

um 28% und<br />

die der flämischen Binnenschifffahrt<br />

um 39%. Insgesamt<br />

wird in Wallonien<br />

mehr über die Binnenschifffahrt<br />

tr<strong>an</strong>sportiert als<br />

in Fl<strong>an</strong>dern.<br />

Wasserstraßen in Belgien<br />

brugge<br />

<strong>an</strong>twerpen<br />

gent<br />

ALBERTKANAAL<br />

ESCAUT<br />

gent<br />

brussel<br />

lille<br />

mons<br />

SAMBRE<br />

liege<br />

MEUSE<br />

Belgien verfügt über ein gutes<br />

Netz <strong>an</strong> Flüssen und K<strong>an</strong>älen,<br />

auch im europäischen<br />

Vergleich. Die Wasserstraßen<br />

charleroi<br />

sind <strong>an</strong> die Wasserstraßen in<br />

den Niederl<strong>an</strong>den, Fr<strong>an</strong>kreich<br />

und Deutschl<strong>an</strong>d <strong>an</strong>geschlossen.<br />

Allein in Fl<strong>an</strong>dern gibt es<br />

Quelle: pbv<br />

1076 Kilometer <strong>an</strong> befahrbaren<br />

Wasserstraßen.<br />

37


Entwicklung auf den fr<strong>an</strong>zösischen Wasserstraßen<br />

AMSTERDAM<br />

HANOVRE<br />

ROTTERDAM<br />

M<br />

MEUSE<br />

ZEEBRUGGE<br />

DUNKERQUE<br />

ANVERS<br />

DUISBURG<br />

DORTMUND<br />

LILLE<br />

BRUXELLES<br />

LIÈGE<br />

KÖLN<br />

LE HAVRE<br />

ROUEN<br />

MOSELLE<br />

FRANCFORT<br />

MANNHEIM<br />

SEINE<br />

PARIS<br />

METZ<br />

NANCY<br />

SARRE<br />

STRASBOURG<br />

SAARBRÜCKEN<br />

RHIN<br />

NECKAR<br />

STUTTG<br />

BALE<br />

ZURICH<br />

LYON<br />

MILAN<br />

RHÔNE<br />

TORINO<br />

PARME<br />

MONTPELIER<br />

MARSEILLE<br />

Die Leistung der Binnenschifffahrt<br />

in Fr<strong>an</strong>kreich ist<br />

durch Schw<strong>an</strong>kungen gekennzeichnet.<br />

Die wichtigsten<br />

K<strong>an</strong>äle und Flüsse befinden<br />

sich im Norden Fr<strong>an</strong>kreichs.<br />

In diesen Gebieten sind<br />

auch die größten Zunahmen<br />

bei der Tr<strong>an</strong>sportleistung<br />

zu verzeichnen. Der größte<br />

Verbindungsweg aus dem<br />

Süden ist das Rhône-Gebiet.<br />

Entwicklung<br />

Bereich 2006 2008<br />

Rhein -1,7 % -12,1%<br />

Seine-Oise 5,3 % -4,9 %<br />

Mosel 16,2 % 4,5 %<br />

Rhône - Saône 7,6 % 1,6 %<br />

Nord/ Pas de Calais -3,9 % 11,2 %<br />

Quelle: vnf<br />

38


Gütertr<strong>an</strong>sport auf der österreichischen Donau<br />

12,5<br />

12,0<br />

11,5<br />

11,0<br />

10,5<br />

10,0<br />

Quelle: via donau<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Einheit: Millionen Tonnen<br />

Ebenso wie der fr<strong>an</strong>zösische<br />

Tr<strong>an</strong>sport weist der Tr<strong>an</strong>sport<br />

über die Binnenschifffahrt<br />

in Österreich eine Wellenbewegung<br />

auf. Über einen<br />

Zeitraum von fünf Jahren<br />

ist durchschnittlich allerdings<br />

eine Steigerung beim<br />

Gütertr<strong>an</strong>sport auf der österreichischen<br />

Donau zu verzeichnen.<br />

Es wird erwartet,<br />

dass der Containertr<strong>an</strong>sport<br />

auf der Donau l<strong>an</strong>gfristig für<br />

eine weitere Zunahme beim<br />

Tr<strong>an</strong>sport sorgen wird.<br />

Entwicklungen beim Gütertr<strong>an</strong>sport in der deutschen Binnenschifffahrt<br />

255<br />

250<br />

245<br />

240<br />

235<br />

230<br />

225<br />

2005 2006 2007 2008<br />

Quelle: Kraftfahrtbundesamt, Statistisches Bundesamt, BVU*<br />

Einheit: Millionen Tonnen<br />

Seit 2005 weist der Tr<strong>an</strong>s port<br />

mit Binnenschiffen ein regelmäßiges<br />

Wachstum auf. 2008<br />

verflachte dieses Wachstum.<br />

39


Tr<strong>an</strong>sportentwicklung auf dem Rhein<br />

Tr<strong>an</strong>sport auf dem alten Rhein<br />

Tr<strong>an</strong>sport in den Niederl<strong>an</strong>den<br />

Internationaler Tr<strong>an</strong>sport auf dem niederländischen Teil des Rheins<br />

32,5<br />

30,0<br />

27,5<br />

25,0<br />

22,5<br />

20,0<br />

17,5<br />

15,0<br />

Traditionell ist der Rhein<br />

die am dichtesten befahrene<br />

Wasserstraße in Deutschl<strong>an</strong>d.<br />

Der Tr<strong>an</strong>sport über diese<br />

Tr<strong>an</strong>sportachse ist 2007 um<br />

2,6 % <strong>an</strong>gestiegen. Den<br />

Erwartungen zufolge werden<br />

die Zahlen für 2008 und 2009<br />

bedeutend geringer sein.<br />

12,5<br />

10,0<br />

7,5<br />

5,0<br />

2,5<br />

0<br />

Quelle: ccr<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Einheit: Millionen Tonnen<br />

Tr<strong>an</strong>sportentwicklung auf der Mosel<br />

Einheit: Millionen Tonnen<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

Die Mosel entspringt in Nord-<br />

fr<strong>an</strong>kreich und verläuft über<br />

13<br />

Luxemburg nach Deutschl<strong>an</strong>d,<br />

wo sie bei Koblenz in den Rhein<br />

mündet. Die Binnenschifffahrt<br />

beliefert über die<br />

Mosel diverse Kraftwerke<br />

und Stahlindustriezweige.<br />

Vor allem die Stahlindustrie<br />

ist konjunkturempfindlich,<br />

wodurch größtenteils die<br />

Schw<strong>an</strong>kungen erklärt werden.<br />

12<br />

11<br />

10<br />

Quelle: wsa<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Einheit: Millionen Tonnen<br />

40


Kapitel 4<br />

Binnenschifffahrtsflotte und Innovationen.


4. Binnenschifffahrtsflotte und Innovationen.<br />

Zwischen 2000 und 2010 ist die europäische Flotte um gut 1000 neue<br />

Binnenschiffe ergänzt worden. Damit einher gingen Investitionen in Schiffe von über vier<br />

Milliarden Euro, die meist von privatwirtschaftlichen Unternehmen getätigt worden sind.<br />

In den letzten Jahren wurden in Nordwesteuropa mehr Investitionen in Binnenschiffe als in<br />

Seeschiffe getätigt. Die westeuropäische Binnenschifffahrt verfügt daher über die modernste<br />

Flotte der Welt. Darauf dürfen wir mit Recht stolz sein.<br />

Binnenschiffe übernehmen in Deutschl<strong>an</strong>d, den Niederl<strong>an</strong>den und Belgien gegenwärtig<br />

durchschnittlich ein Viertel des inländischen und gut fünfzig Prozent des internationalen<br />

Warentr<strong>an</strong>sports. Vierzig Prozent des Containertr<strong>an</strong>sports erfolgen gegenwärtig mit<br />

Binnenschiffen. Aus Umweltschutzgründen ist mit den Seehäfen Rotterdam und Amsterdam<br />

vereinbart worden, dass sie beim Bau neuer Containerterminals den Straßentr<strong>an</strong>sport<br />

künftig um fünf bis zehn Prozent reduzieren werden und diese frei werdenden Kapazitäten<br />

mit Binnenschiffen (und Schienenverkehr) ausgleichen. Das trägt dazu bei, dass der Anteil<br />

der Containerbinnenschifffahrt künftig in diesem Teil Europas auf über fünfzig Prozent<br />

<strong>an</strong>wachsen wird.<br />

Der Trend beim Neubau von Binnenschiffen wurde in den letzten Jahren von der<br />

Vergrößerung des Umf<strong>an</strong>gs der Schiffe bestimmt. Dadurch hat sich die Gesamtkapazität<br />

der Binnenschifffahrt weiter erhöht (auf gut fünf Millionen Tonnen), bei einem gleichzeitigen<br />

Rückg<strong>an</strong>g der Zahl der Einheiten. Das St<strong>an</strong>dard-Binnenschiff (Europaschiff) für größere<br />

Binnengewässer ist 110 m l<strong>an</strong>g und 11,30 m breit. Bei einem Tiefg<strong>an</strong>g von 3,5 Metern können<br />

3000 Tonnen Fracht oder 200 TEU (Zw<strong>an</strong>zig-Fuß-Container) geladen werden. Die größten<br />

Binnenschiffe sind derzeit 135 m l<strong>an</strong>g und 14,20 m, 17 m oder 22 m breit. Bei einem Tiefg<strong>an</strong>g<br />

von 3,5 Metern können solche Schiffe 5000, 7000 oder 9000 Tonnen Fracht (bzw. 300, 500<br />

oder 800 TEU) laden. Das bisl<strong>an</strong>g größte Binnen(t<strong>an</strong>k)schiff wird 2009 in Betrieb genommen<br />

und ist 150 m l<strong>an</strong>g, 22,8 m breit und hat einen Tiefg<strong>an</strong>g von 6,3 m. Der Bau von noch größeren<br />

Schiffen wird wegen der Maße der Schleusen und der Konstruktionsweise der Schiffe<br />

wahrscheinlich nicht möglich sein.<br />

Immer häufiger werden beim Bau von Schiffen Teile in Leichtbauweise gebaut (Luken,<br />

Steuerhaus, Schiffswohnung usw.). Ch<strong>an</strong>cenreich ist die Entwicklung von Kunststoff-<br />

Stahlverbindungen und der experimentelle Bauversuch eines Schiffes aus (Verbund-)<br />

Kunststoffen. In den letzten Jahren hat m<strong>an</strong> bei der Suche nach einer möglichst effizienten<br />

Rumpfform für Schiffe große Fortschritte gemacht.<br />

42


Erwartungsgemäß werden ab 2010 die ersten Binnenschiffe mit dieselelektrischem Antrieb<br />

in Betrieb genommen. Bald darauf wird die Einführung eines Schiffes mit Wasserstoff<strong>an</strong>trieb<br />

erwartet. Ab 2011 wird die europäische Binnenschifffahrt auf schwefelarmen Kraftstoff<br />

umstellen, sodass auch der Ausstoß von Feinstaub und Stickoxiden weiter eingedämmt<br />

werden k<strong>an</strong>n. Nach Anwendung aller moderner Techniken können die Emissionen der neuen<br />

Schiffe um 80% reduziert werden.<br />

Die Binnenschifffahrtsbr<strong>an</strong>che bietet Ch<strong>an</strong>cen für technische Innovationen <strong>an</strong> Schiffen<br />

und neue Logistikkonzepte, die das Schiff zum Best<strong>an</strong>dteil neuer oder bereits bestehender<br />

„Supply Chains” machen. Dafür werden auch Fördergelder bereitgestellt. Zu denken ist hierbei<br />

<strong>an</strong> Schiffe für Spezialgüter, je nach Bedarf mit einem eigenen Kr<strong>an</strong> ausgestattet (Container,<br />

Paletten, Hausmüll, Betriebsabfälle, Wertstoffgüter, Lebensmittel, Stadtversorgung usw.).<br />

Die niederländische Binnenschifffahrt verfügt über ein eigenes Innovationsbüro, das<br />

die Unternehmen bei der Entwicklung von Innovationen unterstützt (Expertise- en<br />

Innovatiecentrum Binnenvaart, EICB, Tel. +31 (0)107989830). Die Experten des EICB<br />

beraten Sie gern bei der Beurteilung der (Förder-) Möglichkeiten für Innovationen in der<br />

Binnenschifffahrt.<br />

Die Binnenschifffahrtsbr<strong>an</strong>che bemüht sich nach besten Kräften zur Stärkung der<br />

Verschiedenartigkeit der Flotte, damit auch <strong>an</strong> kleinen Wasserstraßen <strong>an</strong>gesiedelte Verlader<br />

die Möglichkeiten des Tr<strong>an</strong>sports über Wasser weiterhin nutzen können. Neben dem Erhalt<br />

von bestehenden kleinen Schiffen und Wasserstraßen im guten Zust<strong>an</strong>d möchte die Br<strong>an</strong>che<br />

möglichst bald den Neubau von kleineren Tonnenmaßen vor<strong>an</strong>treiben.<br />

Die wichtigsten Wasserstraßen in Nordwesteuropa sind in der Lage, einen erheblichen<br />

Tr<strong>an</strong>sport<strong>an</strong>stieg ohne allzu hohen Investitionen zu verkraften. An m<strong>an</strong>chen Stellen müssen<br />

zusätzliche Schleusenkammern gebaut werden. Die Binnenschifffahrtsbr<strong>an</strong>che beobachtet<br />

die möglichen Folgen des Klimawechsels für die Binnenschifffahrt. Untersuchungen haben<br />

ergeben, dass alle Zielorte in Nordwesteuropa auch im ungünstigen Fall nach 2050 für<br />

Binnenschiffe erreichbar sein werden.<br />

43


4<br />

4<br />

5<br />

2<br />

1<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

3<br />

4<br />

2<br />

1<br />

Fahnen<strong>an</strong>teile der westeuropäischen Binnenschifffahrt in Prozent, 2008<br />

Länder Tonnage Prozentsatz<br />

61<br />

2<br />

5<br />

1 Schweiz 132.156 1,0%<br />

2 Fr<strong>an</strong>kreich 1.123.686 8,1%<br />

3<br />

3 Deutschl<strong>an</strong>d 2.920.143 21,1%<br />

4 Niederl<strong>an</strong>de 7.441.804 53,9%<br />

5 Belgien 2.129.254 15,4%<br />

6 Luxemburg 61.324 0,4%<br />

Insgesamt 13.808.367 100%<br />

4<br />

Quelle: IVR<br />

Fahnenverteilung in der westeuropäischen Binnenschifffahrt, 2008<br />

Schweiz Fr<strong>an</strong>kreich Deutschl<strong>an</strong>d<br />

5<br />

1<br />

3<br />

4 5<br />

5<br />

2<br />

3<br />

1<br />

Niederl<strong>an</strong>de Belgien Luxemburg<br />

4<br />

5<br />

5<br />

4<br />

1<br />

3<br />

1<br />

2<br />

Gut die Hälfte der europäischen<br />

Flotte fährt unter<br />

niederländischer Flagge.<br />

Die niederländische Binnenschifffahrtsflotte<br />

hat ein<br />

Ladevermögen von insgesamt<br />

7,4 Millionen Tonnen.<br />

Damit ist die niederländische<br />

Binnenschifffahrtsflotte<br />

größer als die niederländische<br />

Seefahrtsflotte, welche eine<br />

Kapazität von 4,2 Millionen<br />

Tonnen hat.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Quelle: IVR<br />

Ladung Schweiz Fr<strong>an</strong>kreich Deutschl<strong>an</strong>d Niederl<strong>an</strong>de Belgien Luxemburg<br />

Trockenladung 19 1.436 2.422 4.448 1.528 12<br />

Nasse Ladung 43 105 504 923 277 19<br />

Schub- oder<br />

Schleppschiff<br />

5 158 382 1.094 163 20<br />

Passagierschiffe 56 4 748 617 37 3<br />

Sonstige* 15 2 190 2.356 86 5<br />

Insgesamt 138 1.705 4.246 9.438 2.091 59<br />

* u.a. Pontons, Güterschleppkähne und gewerbliche Segelschiffe<br />

44


Zahl der neuen Schiffe in der westeuropäischen Binnenschifffahrt<br />

140<br />

Schweiz Fr<strong>an</strong>kreich Deutschl<strong>an</strong>d Niederl<strong>an</strong>de Belgien Luxemburg<br />

Totaal<br />

180<br />

120<br />

122<br />

100<br />

80<br />

152<br />

147<br />

134<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Quelle: IVR<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Einheit: Anzahl der Schiffe<br />

142<br />

Zwischen 2000 und 2008<br />

ist die westeuropäische<br />

160<br />

Binnenschifffahrtsflotte um<br />

gut 1.300 neue Schiffe<br />

151<br />

ergänzt worden. Wie aus<br />

der Tabelle deutlich hervorgeht,<br />

119<br />

liegt der Schwerpunkt<br />

des Neubaus mit fast 900<br />

neuen Schiffen in den<br />

Niederl<strong>an</strong>den.<br />

Baujahre der Binnenschifffahrtsflotte pro L<strong>an</strong>d, 2008<br />

1880-1930 1931-1950 1951-1980 1981-2008<br />

%<br />

100<br />

90<br />

13%<br />

30%<br />

24%<br />

24%<br />

29%<br />

80<br />

70<br />

65%<br />

60<br />

63%<br />

47%<br />

50<br />

47%<br />

56%<br />

51%<br />

40<br />

30<br />

20<br />

0<br />

Quelle: IVR<br />

31%<br />

2%<br />

2%<br />

17%<br />

7%<br />

8%<br />

15%<br />

Schweiz Fr<strong>an</strong>kreich Deutschl<strong>an</strong>d Niederl<strong>an</strong>de Belgien Luxemburg<br />

9%<br />

20%<br />

10%<br />

10%<br />

8%<br />

12%<br />

Schiffe sind sehr l<strong>an</strong>glebig.<br />

Bei guter Wartung und regelmäßigen<br />

Investitionen haben<br />

Schiffe eine Lebensdauer von<br />

mehr als 50 Jahren. Circa ein<br />

Viertel der nordwesteuropäischen<br />

Flotte besteht aus<br />

neuen Schiffen mit einem<br />

Höchstalter von 20 Jahren.<br />

45


Durchschnittlicher Anstieg der Tonnage der westeuropäischen Flotte<br />

3.000<br />

T<strong>an</strong>kflotte Flotte mit Trockenladungen Gesamtflotte<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

Der Volumen<strong>an</strong>stieg ist der<br />

wichtigste Trend in der<br />

Binnenschifffahrtsbr<strong>an</strong>che<br />

der letzten 15 Jahre. Volumenerhöhung<br />

erfolgt <strong>an</strong><br />

erster Stelle bei den T<strong>an</strong>kern,<br />

da die Anpassung der Ladeund<br />

Entlade<strong>an</strong>lagen hier am<br />

einfachsten ist.<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Quelle: IVR<br />

1951-1960 1961-1970 1971-1980 1981-1990 1991-2000 2001-2008<br />

Einheit: metrische Tonnen<br />

Unternehmensgrößen in der Binnenschifffahrt<br />

Unternehmen<br />

Zahl der Schiffe<br />

Absolut Prozentual Absolut Prozentual<br />

1 Schiff 2.930 87% 2.930 61%<br />

2 Schiffe 230 7% 460 10%<br />

3 Schiffe 73 2% 219 5%<br />

4 Schiffe 35 1% 140 3%<br />

5 Schiffe 21 1% 105 2%<br />

Die Binnenschifffahrt wird<br />

von kleinen und mittleren<br />

Betrieben dominiert.<br />

Fast 90% der Unternehmen<br />

sind Einschiffsbetriebe. Die<br />

Binnenschifffahrt ist dadurch<br />

flexibel und zuverlässig, aber<br />

zugleich auch schwach bei der<br />

Realisierung eines gemeinsamen<br />

Marketingkonzeptes.<br />

6 bis 10 Schiffe 39 1% 301 6%<br />

10 bis 20 Schiffe 28 1% 371 8%<br />

20 und mehr Schiffe 9 0% 245 5%<br />

Insgesamt 3.365 100% 4.771 100%<br />

Quelle: Nederl<strong>an</strong>d en de Scheepvaart op de binnenwateren, CBS 2002<br />

46


Europäische Binnenschifffahrtsflotte insgesamt, 2008<br />

Motorfrachtschiffe<br />

Motort<strong>an</strong>kschiffe<br />

Schubschiffe<br />

Schleppschiffe<br />

Schlepp-Schubschiffe<br />

Passagierschiffe<br />

Frachtschubleichter<br />

T<strong>an</strong>kschubleichter<br />

Schlepper<br />

Insgesamt<br />

Westeuropäische Binnenschifffahrtsflotte<br />

Belgien 1.252 269 72 27 64 37 272 7 5 2.005<br />

Deutschl<strong>an</strong>d 1.074 460 181 116 85 748 995 36 3 3.698<br />

Fr<strong>an</strong>kreich 960 35 147 11 0 4 475 70 0 1.702<br />

Luxemburg 12 17 13 1 6 3 0 2 0 54<br />

Niederl<strong>an</strong>de 3.301 862 170 533 391 617 1038 43 1 6.956<br />

Österreich 28 4 13 6 0 0 96 0 43 190<br />

Schweiz 17 42 0 1 4 56 2 1 0 123<br />

Ostereuropäische Binnenschifffahrtsflotte<br />

Bulgarien* 22 0 22 28 9 0 99 0 1 181<br />

Kroatien* 2 2 10 36 0 0 44 0 1 95<br />

Ungarn* 10 5 16 14 1 0 0 0 1 47<br />

Moldawien* 3 0 0 0 1 0 0 0 0 4<br />

Polen* 10 0 236 9 0 76 384 0 5 720<br />

Rumänien* 32 5 124 365 54 0 735 0 8 1.323<br />

Serbien* 65 4 45 66 0 5 144 48 1 378<br />

Slowakei* 12 0 34 2 0 0 0 0 2 50<br />

Tschechien* 67 0 20 85 0 67 0 0 2 241<br />

Ukraine* 44 0 21 9 46 0 369 0 1 490<br />

Quelle: www.informatie.binnenvaart.nl/IVR * Zahlen aus dem Jahr 2005<br />

Die gesamte ost- und<br />

westeuropäische Binnenschifffahrtsflotte<br />

umfasst<br />

knapp 19.000 Schiffe und<br />

Einheiten. Die osteuropäische<br />

Flotte orientiert sich<br />

auf die Donau, die westeuropäische<br />

auf den Rhein.<br />

Innerhalb der osteuropäischen<br />

Flotte ist der Anteil <strong>an</strong><br />

Schub- und Schleppschiffen<br />

höher als in der westeuropäischen<br />

Flotte.<br />

47


Klasseneinteilung europäischer Wasserstraßen nach CEMT<br />

Klasse<br />

Tonnage<br />

(Tonnen)<br />

Zusammensetzung<br />

Tonnage<br />

(Tonnen)<br />

Länge<br />

(m)<br />

Breite<br />

(m)<br />

Typ des<br />

Motorschiffes<br />

Tiefg<strong>an</strong>g<br />

(m)<br />

Höhe<br />

(m)<br />

0<br />

Freizeitschifffahrt<br />

< 250 - - - - - -<br />

I<br />

Spitzboot<br />

250<br />

-<br />

400<br />

- - 38,5 5,05<br />

1,8<br />

-<br />

2,2<br />

4<br />

II<br />

Kastenschiff<br />

400<br />

-<br />

650<br />

- -<br />

50<br />

-<br />

55<br />

6,6 2,5<br />

4,0<br />

-<br />

5,0<br />

III<br />

Dortm.<br />

Eemsk<strong>an</strong>al<br />

Schiff<br />

650<br />

-<br />

1.000<br />

-<br />

1.250<br />

-<br />

1.450<br />

67<br />

-<br />

80<br />

8,2 2,5<br />

4,0<br />

-<br />

5,0<br />

IV<br />

Rein<br />

Hernek<strong>an</strong>al<br />

Schiff<br />

1.000<br />

-<br />

1.500<br />

1.600<br />

-<br />

3.000<br />

80<br />

-<br />

85<br />

9,5<br />

2,5<br />

-<br />

2,8<br />

5,25 /<br />

7<br />

Va<br />

Gross<br />

Rheinschiff<br />

1.500<br />

-<br />

3.000<br />

3.200<br />

-<br />

6.000<br />

95<br />

-<br />

110<br />

11,4<br />

2,5<br />

-<br />

2,8<br />

5,25 /<br />

7<br />

Vb<br />

Schubschiff<br />

mit zwei<br />

Bargen<br />

-<br />

3.200<br />

-<br />

6.000<br />

172<br />

-<br />

185<br />

11,4<br />

2,5<br />

-<br />

4,5<br />

9,1<br />

Vla<br />

Schubschiff<br />

mit zwei<br />

Bargen<br />

-<br />

3.200<br />

-<br />

6.000<br />

95<br />

-<br />

110<br />

22,8<br />

2,5<br />

-<br />

4,5<br />

7.1<br />

-<br />

9,1<br />

Vlb<br />

Schubschiff<br />

mit vier<br />

Bargen<br />

-<br />

6.400<br />

-<br />

12.000<br />

185<br />

-<br />

195<br />

22,8<br />

2,5<br />

-<br />

4,5<br />

7.1<br />

-<br />

9,1<br />

Vlc<br />

Schubschiff<br />

mit sechs<br />

Bargen<br />

-<br />

9.600<br />

-<br />

18.000<br />

270<br />

-<br />

280<br />

22,8<br />

2,5<br />

-<br />

4,5<br />

9,1<br />

Vlc<br />

Schubschiff<br />

mit sechs<br />

Bargen<br />

-<br />

9.600<br />

-<br />

18.000<br />

193<br />

-<br />

200<br />

33<br />

-<br />

34,2<br />

2,5<br />

-<br />

4,5<br />

9,1<br />

St<strong>an</strong>dardmaße<br />

Schubleichter: 76,5 m x 11,40 m<br />

Die offizielle Einteilung<br />

des europäischen Wasserstraßennetzes<br />

basiert auf<br />

den CEMT-St<strong>an</strong>dards. Diese<br />

sind von der europäischen<br />

Verkehrsministerkonferenz<br />

in Paris festgelegt worden.<br />

Quelle: CEMT<br />

48


Gesamtkosten pro Reisephase von Motorfrachtschiffen<br />

Ladekapazität<br />

Beladene Fahrt /<br />

Fahrtstunde<br />

Leere Fahrt /<br />

Fahrtstunde<br />

Warten allgemein<br />

pro Liegestunde<br />

Warten auf Fracht<br />

pro Liegestunde<br />

250 Tonnen 42,20 40,50 31,34 26,07<br />

500 Tonnen 55,90 52,08 38,34 32,67<br />

750 Tonnen 71,20 65,25 46,96 40,89<br />

1.000 Tonnen 88,59 80,52 57,72 51,08<br />

1.250 Tonnen 108,50 98,30 71,01 63,44<br />

1.500 Tonnen 126,95 114,63 82,88 74,36<br />

1.750 Tonnen 145,91 131,47 95,28 85,95<br />

2.000 Tonnen 165,20 148,63 108,03 97,89<br />

2.250 Tonnen 184,55 165,86 120,86 109,92<br />

2.500 Tonnen 202,89 182,07 132,70 120,96<br />

2.750 Tonnen 217,93 194,99 141,25 129,09<br />

3.000 Tonnen 231,33 206,26 148,18 135,60<br />

3.250 Tonnen 242,82 215,63 153,21 140,20<br />

3.500 Tonnen 252,15 222,83 156,10 142,66<br />

Quelle: NEA (2003)<br />

Einheit: Euro<br />

Die offiziellen Preistabellen<br />

des Marktforschungsinstitut<br />

NEA geben Einblick in die<br />

Kosten eines Binnenschiffes<br />

pro Stunde.<br />

Kostpreisentwicklungsindex in der Binnenschifffahrt<br />

Index<br />

(2004 = 100)<br />

135<br />

Kostenentwicklung Binnenschifffahrt<br />

Verbraucherpreisindex<br />

130<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

Quelle: NEA<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

raming<br />

Die Kosten für die Binnenschifffahrt<br />

werden nach<br />

2008 erwartungsgemäß<br />

stark zurückgehen, während<br />

der Verbraucherpreisindex<br />

weiterhin <strong>an</strong>steigt. Die<br />

Senkung des Selbstkostenpreises<br />

ist größtenteils dem<br />

für 2009 erwarteten niedrigeren<br />

Ölpreis zuzuschreiben.<br />

49


Schiffstypen<br />

Spits<br />

Länge 38,5 m - Breite 5,05 m<br />

Tiefg<strong>an</strong>g 2,20 m - Ladekapazität 350 Tonnen<br />

14 Lkws<br />

Kempenaar<br />

Länge 59,85 m - Breite 6,60 m<br />

Tiefg<strong>an</strong>g 2,59 m - Ladekapazität 655 Tonnen<br />

22 Lkws<br />

Europaschiff<br />

Länge 85 m - Breite 9,50 m<br />

Tiefg<strong>an</strong>g 2,50 m - Ladekapazität 1.350 Tonnen<br />

54 Lkws<br />

Schubverb<strong>an</strong>d mit vier Leichtern<br />

Länge 193 m - Breite 22,8 m<br />

Tiefg<strong>an</strong>g 4 m - Ladekapazität 11.000 Tonnen<br />

400 Lkws<br />

St<strong>an</strong>dard T<strong>an</strong>ker<br />

Länge 110 m - Breite 11,40 m<br />

Tiefg<strong>an</strong>g 3,50 m - Ladekapazität 3.000 Tonnen<br />

120 Lkws<br />

T<strong>an</strong>ker<br />

Länge 135 m - Breite 21,80 m<br />

Tiefg<strong>an</strong>g 4,40 m - Ladekapazität 9.500 Tonnen<br />

380 Lkws<br />

50


Autoschiff<br />

Länge 110 m - Breite 11,40 m<br />

Tiefg<strong>an</strong>g 2,00 m - Ladekapazität 530 Autos<br />

60<br />

Containerschiff Kempenaarsklasse<br />

Länge 63 m - Breite 7 m<br />

Tiefg<strong>an</strong>g 2,50 m - Ladekapazität 32 TEU<br />

16<br />

St<strong>an</strong>dard Containerschiff<br />

Länge 110 m - Breite 11,40 m<br />

Tiefg<strong>an</strong>g 3,00 m - Ladekapazität 200 TEU<br />

100<br />

Containerschiffe Jowi-klasse<br />

Länge 135 Meter - Breite 17 Meter -<br />

Tiefg<strong>an</strong>g 3,00 Meter - Ladekapazität 500 TEU<br />

250<br />

Ro-Ro-Schiff<br />

Länge 110 m - Breite 11,40 m<br />

Tiefg<strong>an</strong>g 2,50 m<br />

72<br />

51


Beispielrechnung einer Kostenkalkulation<br />

Trockenladung Schiff in kontinuierlicher Fahrt<br />

Allgemeines:<br />

Länge<br />

Breite<br />

Ladekapazität<br />

Fahrgeschwindigkeit beladen<br />

Leistung<br />

110 m<br />

10,50 m<br />

2.583 Tonnen<br />

18,7 km/h<br />

1.242 PS<br />

Beispielfahrt<br />

2500 Tonnen Kies Breisach (D) > Utrecht (NL) (beladen, stromabwärts)<br />

Kosten:<br />

Jährliche Kosten:<br />

Kosten Beispielfahrt<br />

Arbeit € 572.718 Arbeit € 5.911<br />

Kapital € 291.857 Kapital € 3.012<br />

Sonstige € 127.961 Sonstige € 1.321<br />

Kraftstoff € 761.789 Kraftstoff € 7.863<br />

Die von NEA erstellten<br />

Berechnungen des Selbstkostenpreises<br />

vermitteln<br />

einen Einblick in den Selbst -<br />

kostenpreis eines Binnenschiffes.<br />

Die tatsächlichen<br />

Tr<strong>an</strong> sportkosten richten sich<br />

immer nach dem aktuellen<br />

St<strong>an</strong>d von Angebot und<br />

Nachfrage.<br />

Gesamtkosten pro Tonne:<br />

Arbeit € 2,36<br />

Kapital € 1,20<br />

Sonstige € 0,53<br />

Br<strong>an</strong>dstoff € 3,15<br />

Kosten pro Tonne € 7,24<br />

Quelle: NEA / CBRB<br />

52


Kapitel 5<br />

Ist ein bewusstes Ja zur Binnenschifffahrt eine nachhaltige<br />

Entscheidung


5. Ist ein bewusstes Ja zur Binnenschifffahrt eine nachhaltige Entscheidung<br />

Ohne einschneidende Änderungen bei der Nutzung unserer Infrastruktur ist<br />

eine künftige Bewältigung der steigenden Verkehrsströme ausgeschlossen. Als abschreckendes<br />

Beispiel dient der Verkehr in New York, Paris, Peking, B<strong>an</strong>gkok oder Djakarta, der<br />

tagsüber größtenteils einfach still steht. Dabei ist zu bedenken, dass in unserem Teil der<br />

Welt in absehbarer Zeit eine Verdoppelung des Güterverkehrs erforderlich ist, um alle<br />

Dienstleistungen weiterhin sicherstellen zu können. Ohne ergänzende Lösungen sind daher<br />

die primäre Versorgung mit Waren und unsere Mobilität bedroht. G<strong>an</strong>z abgesehen von der<br />

damit einhergehenden Luftverschmutzung.<br />

Die Nachteile des Tr<strong>an</strong>sports und Vertriebs von Gütern sind die In<strong>an</strong>spruchnahme der<br />

Tr<strong>an</strong>spor tmittel des uns umgebenden Raumes, der Energieverbrauch und die Luf temissionen.<br />

Trotz der Tatsache, dass über den Ursprung und die Folgen des Klimawechsels noch große<br />

Unsicherheit herrscht, besteht sehr wohl Einigkeit über die Tatsache, dass der Ausstoß<br />

von Schadstoffen zu senken und der Einfluss des Menschen auf die Umwelt weitestgehend<br />

einzuschränken sind. Ein bewusstes Ja für den Einsatz alternativer Energiequellen, die<br />

Einführung von sauberen Motoren bzw. Kraftstoffen und Energieeinsparungen sind daher für<br />

den Tr<strong>an</strong>sportsektor der Zukunft die wichtigsten Herausforderungen.<br />

Zum Glück können wir über nachhaltige Lösungen verfügen. Der Tr<strong>an</strong>sport über die Straße<br />

wird durch eine Verschärfung der Anforderungen zunehmend zum Einsatz von sauberen und<br />

stilleren Motoren übergehen. Der Güterverkehr über die Straße wird auch künftig die wichtigste<br />

Tr<strong>an</strong>sportmöglichkeit für kurze Entfernungen sein. Siebzig Prozent des gegenwärtigen<br />

Straßentr<strong>an</strong>sports erfolgt jetzt bereits über kurze Entfernungen (bis 50 km). Für diesen<br />

Feinvertrieb zu den Geschäften gibt es keine groß <strong>an</strong>gelegten Alternativen, mit Ausnahme<br />

einiger Initiativen wie eine Güterstraßenbahn in Amsterdam oder einem Güterschiff in<br />

Utrecht. Zur Aufrechterhaltung eines ausreichenden Produkt<strong>an</strong>gebots in den Geschäften ist<br />

eine optimale Infrastruktur über die Straße einfach unersetzlich.<br />

Der Tr<strong>an</strong>sport von Gütern per Schiene, Binnenschifffahrt oder Shortsea ist pro tr<strong>an</strong>sportierter<br />

Einheit im Durchschnitt nachhaltiger als Lkw-Tr<strong>an</strong>sporte, da in der Regel größere Mengen<br />

tr<strong>an</strong>sportiert werden. Der tatsächliche Ausstoß aber richtet sich nach der tr<strong>an</strong>sportierten<br />

Menge, der Entfernung und dem Alter des im Fahrzeug oder Schiff eingebauten Motors.<br />

Schiffe und Züge sind meist energiesparender als Lkws. Pro Tonnenkilometer stoßen Schiffe<br />

dadurch dreimal weniger Co 2<br />

aus als Lkws (pro Tonne gerechnet sogar sechsmal weniger).<br />

Dadurch können diese nachhaltigen Tr<strong>an</strong>sportmodalitäten auch l<strong>an</strong>gfristig gesehen einen<br />

erheblichen Vorsprung vor dem Straßentr<strong>an</strong>sport behalten.<br />

Der Schienenverkehr ist in der Regel erst auf längeren Strecken (über 300 km) wirtschaftlich.<br />

Die Binnenschifffahrt k<strong>an</strong>n sowohl bei kurzen als auch bei größeren Entfernungen deutlich<br />

attraktiver sein als der Straßentr<strong>an</strong>sport, je nach dem tr<strong>an</strong>sportierten Volumen. Trotzdem<br />

umfasst die Binnenschifffahrt schon heute zu dreißig Prozent Strecken unter 50 km. Shortsea<br />

ist auf l<strong>an</strong>gen Strecken (über 1000 km) innerhalb Europas eine gute Alternative zur Straße.<br />

Oftmals sind zur Bedienung einer gesamten Lieferkette (Supply Chain) Kombinationen von<br />

zwei oder mehr Tr<strong>an</strong>sportmodalitäten erforderlich oder effizienter.<br />

54


Für die meisten Unternehmen mit einem jährlichen Gütertr<strong>an</strong>sportaufkommen ab<br />

10.000 Tonnen gilt, dass ein 80/20-Verhältnis beim Einsatz von Binnenschifffahrt und<br />

Straßentr<strong>an</strong>sport die effizienteste Methode ist. Für m<strong>an</strong>che Unternehmen ist 90/10 besser,<br />

für <strong>an</strong>dere wiederum 70/30, aber durch einen ausgeklügelten Einsatz von Binnenschifffahrt,<br />

Schiene oder Shortsea können die Unternehmen ihre Tr<strong>an</strong>sportkosten in der Regel spürbar<br />

senken. Unternehmen wie Heineken, Neckerm<strong>an</strong>n, Cehave, Akzo, DSM und Corus haben<br />

bereits positive Erfahrungen mit einem erhöhten Einsatz von Schiffen in Kombination mit<br />

Lkws und Zügen gemacht.<br />

Die 80/20-Methode ist von den Professoren J<strong>an</strong> Fr<strong>an</strong>soo und Gudrun Kiesmüller der TU<br />

Eindhoven entwickelt worden. Sie haben nachgewiesen, dass die Ausrichtung auf immer<br />

schnellere Vertriebsvorgänge kontraproduktiv ist und befürworten die Aufwertung der<br />

Lagerhaltung bei den Unternehmen vor Ort. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass zuverlässige<br />

Lieferzeiten durch die zunehmenden Staus auf den Straßen immer häufiger unter<br />

Druck geraten. Für die meisten (nicht verderblichen) Waren ist ein Verzicht auf Lagerhaltung<br />

nach diesen logistischen Erkenntnissen und aus Kostengründen gerade sehr ineffizient.<br />

Die Professoren unterscheiden zwischen schnellen und intelligenten Verkehrsarten. Der<br />

Straßentr<strong>an</strong>sport (schnell und flexibel) sollte vor allem zur Gewährleistung schneller<br />

Zwischenlieferungen und zur Vermeidung von Lücken bei der An- und Abfuhr von Produkten<br />

dienen. Binnenschifffahrt, Schiene und Shortsea sind intelligent und eignen sich am besten<br />

zur Gewährleistung einer frequenten Anlieferung von Basispaketen in einem Umf<strong>an</strong>g von 70<br />

bis 90%. Daraus ergeben sich oftmals ordentliche Kosteneinsparungen, weniger Staus und<br />

Umweltvorteile. Sie wollen in Ihrem Betrieb einmal überprüfen, in wiefern die 80/20-Methode<br />

für Ihre Br<strong>an</strong>che <strong>an</strong>wendbar ist und Ihnen Vorteile bietet D<strong>an</strong>n wenden Sie sich einmal unverbindlich<br />

<strong>an</strong> unsere Berater (siehe Adressenliste auf Seite 2).<br />

Für die Beurteilung der einzelnen Verkehrsarten werden die folgenden Merkmale zugrunde<br />

gelegt:<br />

Bestellung<br />

Lagerinformationen<br />

Abnehmer<br />

Liefer<strong>an</strong>t<br />

SCHNELL<br />

Lagerhaltung<br />

Nachfrage<br />

INTELLIGENT<br />

Wahl der<br />

Verkehrsart<br />

Lagerinformationen<br />

Informationsfluss<br />

Warenfluss<br />

55


Externe Kosten des Gütertr<strong>an</strong>sports<br />

2,5<br />

Der Bau und die Inst<strong>an</strong>dhaltung<br />

von Straßen sind<br />

relativ günstig, aber die<br />

Kosten von Straßen<br />

(Bau und Inst<strong>an</strong>dhaltung)<br />

Externe Kosten von Straßen<br />

(gesellschaftliche Kosten wie<br />

Sicherheit, Lärm, Ausstoß usw.)<br />

2,0<br />

0,43<br />

gesellschaftlichen Kosten<br />

sind hoch. Der Bau und<br />

die Inst<strong>an</strong>dhaltung von<br />

Gleisstrecken sind am teuersten,<br />

aber die gesellschaftlichen<br />

Kosten sind<br />

niedrig. Die Wasserstraßen<br />

schneiden in beiden Punkten<br />

gut ab. Länder mit vielen<br />

Wasserstraßen sind daher<br />

für den Gütertr<strong>an</strong>sport attrak-<br />

Kosten von Wasserstraßen<br />

(Bau und Inst<strong>an</strong>dhaltung von<br />

Wasserstraßen)<br />

Externe Kosten von<br />

Wasserstraßen<br />

(gesellschaftliche Kosten wie<br />

Sicherheit, Lärm, Ausstoß usw.)<br />

Kosten von Schienenstrecken<br />

(Bau und Inst<strong>an</strong>dhaltung von<br />

Gleis<strong>an</strong>lagen)<br />

Externe Kosten von<br />

Schienentr<strong>an</strong>sport<br />

(gesellschaftliche Kosten wie<br />

Sicherheit, Lärm, Ausstoß usw.)<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

1,94<br />

0,51<br />

0,10<br />

0,82<br />

1,86<br />

tiver als Länder, die auf den<br />

Straße<br />

Binnenschifffahrt<br />

Schiene<br />

Schienen- oder Straßenverkehr<br />

Quelle: Prognos<br />

Einheit: Euro pro 100 tkm<br />

<strong>an</strong>gewiesen sind.<br />

Externe Kosten der Verkehrsträger<br />

Treibhausgase<br />

Luftverschmutzung<br />

Lärmbelästigung<br />

Unfälle<br />

2,5<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,99<br />

2,02 2,01<br />

2,0<br />

1,5<br />

Bei näherer Prüfung der exter-<br />

1,0<br />

1,5<br />

1,08<br />

1,18<br />

1,13<br />

nen Kosten (ohne Bau) fällt auf,<br />

dass die Binnenschifffahrt<br />

im Verhältnis zu den beiden<br />

<strong>an</strong>deren Verkehrsarten niedrige<br />

externe Kosten hat.<br />

0,5<br />

1,0<br />

0,17<br />

0,35<br />

0,27<br />

Insbesondere in den Bereichen<br />

Unfälle und Lärmbelästigung<br />

schneidet die Binnenschifffahrt<br />

0<br />

Quelle: Pl<strong>an</strong>co 2007<br />

min<br />

max Mittelwert<br />

Straße<br />

0,5<br />

min max Mittelwert<br />

Binnenschifffahrt<br />

min<br />

max Mittelwert<br />

Schiene<br />

Einheit: Cent pro tkm<br />

gut ab.<br />

0,0<br />

56


Energiefaktoren der einzelnen Verkehrsträger<br />

Art des Tr<strong>an</strong>sportmittels<br />

Durchschnittliche Ladekapazität<br />

(Tonnen)<br />

Primärer Energieverbrauch<br />

(MJ/tkm)<br />

Straßenverkehr<br />

Lkw 7,3 4,06<br />

Lkw + Anhänger 19,3 1,82<br />

Sattelzugmaschine + Auflieger 25 1,4<br />

Binnenschifffahrt<br />

International* 1.250 0,43<br />

National* 700 0,48<br />

Eisenbahn<br />

Elektrischer Antrieb* 1.000 0,59<br />

Dieselelektrischer Antrieb* 650 0,73<br />

Quelle: CBS, Lehm<strong>an</strong>n<br />

* Wertermittlung aus der Summe des Energieverbrauchs für geladene<br />

und leere Kilometer, geteilt durch die Tonnenkilometerleistung<br />

Einheit: MJ pro tkm<br />

Energieverbrauch der Verkehrsträger<br />

4,5<br />

4,06<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,82<br />

1,5<br />

1,4<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,43<br />

0,48<br />

0,59<br />

0,73<br />

Im Bereich des Energieverbrauchs<br />

ist die Binnen-<br />

0<br />

schifffahrt die weitaus<br />

sparsamste Verkehrsart.<br />

Quelle: CBS, Lehm<strong>an</strong>n<br />

Lkw<br />

Lkw +<br />

Anhänger<br />

Sattelzugmaschine<br />

+ Auflieger<br />

Binnenschifffahrt<br />

International*<br />

Binnenschifffahrt<br />

National*<br />

Eisenbahn<br />

Elektrischer<br />

Antrieb*<br />

Eisenbahn<br />

Dieselelektrischer<br />

Antrieb*<br />

Einheit:<br />

MJ pro tkm<br />

Pro Tonnenkilometer ist der<br />

Energieverbrauch sogar bis<br />

zu 3,5 Mal niedriger als beim<br />

Straßentr<strong>an</strong>sport.<br />

57


CO 2<br />

-Ausstoß im Gütertr<strong>an</strong>sport im Jahr 2010 auf l<strong>an</strong>gen Strecken*<br />

140<br />

min. Mittelwert max.<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

CO 2<br />

(Kohlendioxid) ist das<br />

wichtigste Treibhausgas. Die<br />

Kapazität der Verkehrsart<br />

hat einen wichtigen Einfluss<br />

auf den Ausstoß.<br />

Lkw<br />

> 20 Tonnen<br />

Quelle: Stream (2008), CE Delft<br />

Sattelzug +<br />

Auflieger<br />

Binnenschifffahrt<br />

(1.350 Tonnen)<br />

Binnenschifffahrt<br />

(5.500 Tonnen)<br />

Zug elektrisch<br />

Zug Diesel<br />

Einheit: g/tkm<br />

* L<strong>an</strong>ge Strecke ist eine Strecke über 150 km<br />

NO x<br />

-Ausstoß im Gütertr<strong>an</strong>sport im Jahr 2010 auf l<strong>an</strong>gen Strecken*<br />

1,0<br />

min. Mittelwert max.<br />

0,75<br />

0,50<br />

0,25<br />

NO x<br />

(Stickoxide) fördert<br />

unter <strong>an</strong>derem den sauren<br />

Regen und Smog. In Zukunft<br />

0<br />

werden Binnenschiffe mit<br />

sCR- Katalysatoren ausgestattet,<br />

wodurch der Ausstoß<br />

von NO x<br />

auf 85% reduziert<br />

Lkw<br />

> 20 Tonnen<br />

Quelle: Stream (2008), CE Delft<br />

Sattelzug +<br />

Auflieger<br />

Binnenschifffahrt<br />

(1.350 Tonnen)<br />

Binnenschifffahrt<br />

(5.500 Tonnen)<br />

Zug elektrisch<br />

Zug Diesel<br />

Einheit: g/tkm<br />

* L<strong>an</strong>ge Strecke ist eine Strecke über 150 km<br />

werden k<strong>an</strong>n.<br />

58


PM 10<br />

-Ausstoß im Gütertr<strong>an</strong>sport im Jahr 2010 auf l<strong>an</strong>gen Strecken*<br />

0,04<br />

min. Mittelwert max.<br />

0,03<br />

0,02<br />

0,01<br />

PM 10<br />

ist besser bek<strong>an</strong>nt unter<br />

dem Begriff Feinstaub. Der<br />

Umf<strong>an</strong>g der Feinstaubemission<br />

0<br />

wird durch den Schwefelgehalt<br />

im Kraftstoff bedingt. Ab 2011<br />

Lkw<br />

> 20 Tonnen<br />

Quelle: Stream (2008), CE Delft<br />

Sattelzug +<br />

Auflieger<br />

Binnenschifffahrt<br />

(1.350 Tonnen)<br />

Binnenschifffahrt<br />

(5.500 Tonnen)<br />

Zug elektrisch<br />

Zug Diesel<br />

Einheit: g/tkm<br />

* L<strong>an</strong>ge Strecke ist eine Strecke über 150 km<br />

wird die Binnenschifffahrt auf<br />

Kraftstoff mit einem niedrigen<br />

Schwefelgehalt umstellen. Die<br />

Feinstaubemissionen werden<br />

dadurch um 17% gesenkt.<br />

SO 2<br />

-Ausstoß im Gütertr<strong>an</strong>sport im Jahr 2010 auf l<strong>an</strong>gen Strecken*<br />

0,100<br />

min. Mittelwert max.<br />

0,075<br />

0,050<br />

Die Höhe des SO 2<br />

-Ausstßes<br />

(Schwefel dioxid) richtet sich<br />

0,025<br />

nach der im Kraftstoff<br />

enthaltenen Schwefelmenge.<br />

Der Schwefelgehalt in dem<br />

in der Binnen schifffahrt ver-<br />

0<br />

wendeten Kraftstoff ist höher<br />

Lkw<br />

> 20 Tonnen<br />

Quelle: Stream (2008), CE Delft<br />

Sattelzug +<br />

Auflieger<br />

Binnenschifffahrt<br />

(1.350 Tonnen)<br />

Binnenschifffahrt<br />

(5.500 Tonnen)<br />

Zug elektrisch<br />

Zug Diesel<br />

Einheit: g/tkm<br />

* L<strong>an</strong>ge Strecke ist eine Strecke über 150 km<br />

als im Straßenverkehr. Ab<br />

2011 erhalten sowohl die<br />

Binnenschiffe als auch die<br />

Lkws denselben schwefelarmen<br />

Kraftstoff.<br />

59


Hier fährt das größte Binnent<strong>an</strong>kschiff der Welt!<br />

Länge:<br />

Breite:<br />

Tiefg<strong>an</strong>g<br />

Motorleistung:<br />

Fahrtgeschwindigkeit:<br />

Tonnage:<br />

Ladung:<br />

Löschsystem:<br />

Löschgeschwindigkeit:<br />

Zahl der T<strong>an</strong>kwagen:<br />

135 meter<br />

21.80 meter<br />

4.4 meter<br />

7,500 ps<br />

max. 27 km/h<br />

9,500 tonnen<br />

Kraftstoff für Hochseeschiffe und<br />

Distributionszentren<br />

Höhe Giekbaum maximal 34 Meter,<br />

Neigungswinkel 82 Grad<br />

2000 tonnes/h<br />

380x<br />

Vorteile von Vlissingen<br />

• Effizientes Belieferungssystem für Distributionszentren und Hochseeschiffe:<br />

ca. 9.500 Tonnen in 4,5 Stunden.<br />

• Aktiv in den Seehäfen des ARA-Gebiets.<br />

• Umweltfreundlich und lärmarm.<br />

• Optimale Abschirmung der Ladezone durch Doppelwände.<br />

• Hightech-Einrichtungen, u.a. molekular dicht- und druckfeste magnetische Übertragung<br />

vom Hauptmotor zum Pumpensystem.<br />

• Radiographische Kontrollmöglichkeit per Fernbedienung für optimale Betriebssicherheit.<br />

60


Hier fahren 500 Container mit allem, was das Herz eines modernen Verbrauchers begehrt!<br />

Länge:<br />

Breite:<br />

Tiefg<strong>an</strong>g:<br />

Motorleistung:<br />

Fahrgeschwindigkeit:<br />

135 m<br />

17 m<br />

3,00 m<br />

4.300 PS<br />

beladen stromaufwärts 12,5 km/h<br />

beladen stromabwärts 20 km/h<br />

Tonnage:<br />

Ladung:<br />

Vergleichbare Menge<br />

<strong>an</strong> Lkws:<br />

5.407 Tonnen oder 500 TEU<br />

Container<br />

250<br />

Vorteile von ‘Zembla’<br />

• Jeder Container k<strong>an</strong>n eine <strong>an</strong>dersartige Ladung enthalten, von Kleidung bis hin zu Elektronikgeräten.<br />

• Klimatisierter Tr<strong>an</strong>sport (Kühlcontainer) ist möglich, ebenso der Tr<strong>an</strong>sport von Chemikalien.<br />

• Waren aus der g<strong>an</strong>zen Welt kommen <strong>an</strong> Bord und werden in einer einzigen Ladung tr<strong>an</strong>sportiert.<br />

• Effizienter und umweltfreundlicher Tr<strong>an</strong>sport, Just-in-time.<br />

• 24 Stunden täglich, 7 Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr.<br />

• Die Waren erreichen ihren Bestimmungsort sicher und unbeschädigt.<br />

• Tracking & Tracing (Rückverfolgung) der Waren ist möglich, hoher Servicegrad und gute Pl<strong>an</strong>ung.<br />

• Containerschifffahrt als zuverlässiges Glied der Logistikkette.<br />

• Volumensteigerung in Kombination mit Flexibilität.<br />

• Das bis 10 m höhenverstellbare Steuerhaus k<strong>an</strong>n bis auf 20 m über der Wasserlinie hochgefahren<br />

werden, sodass eine gute und sichere Sicht gar<strong>an</strong>tiert ist.<br />

61


Hier fährt der sicherste Tr<strong>an</strong>sporter chemischer Produkte!<br />

Länge:<br />

Breite:<br />

Tiefg<strong>an</strong>g:<br />

Motorleistung:<br />

Fahrgeschwindigkeit:<br />

135 m<br />

11,45 m<br />

3,82 m<br />

2.028 PS<br />

20 km/h auf stillem Wasser<br />

Tonnage: 4.038 Tonnen/5.175 m 3<br />

Ladung:<br />

Laderaum:<br />

Löschgeschwindigkeit:<br />

Vergleichbare Menge<br />

<strong>an</strong> T<strong>an</strong>kwagen:<br />

flüssige Chemikalien<br />

14 separate, beschichtete Ladet<strong>an</strong>ks<br />

max. 1.700 m3/h<br />

160<br />

Vorteile von ‘Experience’<br />

• Schiff eignet sich für deutsche K<strong>an</strong>äle d<strong>an</strong>k Ladungseffizienz und Ballastmöglichkeiten.<br />

• Geschlossenes und vollautomatisches Ladungssystem.<br />

• Doppelw<strong>an</strong>diger und beschichteter T<strong>an</strong>ker mit moderner Technik für den rundum<br />

sicheren und umweltfreundlichen Tr<strong>an</strong>sport von Chemikalien.<br />

• Gasdichter Computerbildschirm am Deck in der Ladezone für effizientes und sicheres<br />

Laden und Löschen.<br />

• Ausgestattet mit einem zertifizierten Qualitätssystem (DNV).<br />

• Optimaler Schutz der Ladung d<strong>an</strong>k Doppelw<strong>an</strong>digkeit.<br />

• Hohe Vielfalt <strong>an</strong> chemischen Ladungen d<strong>an</strong>k beschichteter T<strong>an</strong>ks.<br />

• Separates Laden und Löschen von unterschiedlichen Produkten möglich.<br />

62


Hier fahren 655.000 Kilo Getreide als Basiszutat für das tägliche Brot!<br />

Länge:<br />

Breite:<br />

Tiefg<strong>an</strong>g:<br />

Motorleistung:<br />

Fahrgeschwindigkeit:<br />

59,85 m<br />

6,60 m<br />

2,59 m<br />

450 PS<br />

beladen stromaufwärts 11 km/h<br />

beladen stromabwärts 19 km/h<br />

Tonnage:<br />

Ladung:<br />

Vergleichbare Menge<br />

<strong>an</strong> Lkws:<br />

655 Tonnen<br />

Trockenladung<br />

26<br />

Vorteile von ’Nomade’<br />

• Aufgrund der Maße ist das Fahrgebiet dieses Schiffstyps (Kempenaar) enorm groß.<br />

Es können sowohl <strong>an</strong> großen als auch <strong>an</strong> kleinen Wasserstraßen <strong>an</strong>gesiedelte Ladeund<br />

Löschorte im In- und Ausl<strong>an</strong>d <strong>an</strong>gesteuert werden.<br />

• Hoher Servicegrad, gute Pl<strong>an</strong>ungen, pünktliche Ankunft <strong>an</strong> den Bestimmungsorten.<br />

• Die Zustellung von relativ kleinen Ladungsposten ist möglich.<br />

• Agrarprodukte für den menschlichen Verzehr und Tiere werden nach den strengen Normen des<br />

Hygienecodes tr<strong>an</strong>sportiert.<br />

• Das Wohnen und Arbeiten <strong>an</strong> Bord gewährleistet eine nahezu kontinuierliche Bem<strong>an</strong>nung<br />

des Schiffes, sodass Schiff und Ladung nur selten unbewacht sind.<br />

• Flexibilität des Einm<strong>an</strong>nbetriebs in Bezug auf Arbeitszeiten und Fin<strong>an</strong>zen.<br />

• Durch die Schiebeluken k<strong>an</strong>n die Ladung im H<strong>an</strong>dumdrehen vor Wettereinflüssen geschützt werden.<br />

• Umweltfreundlich, sicher und geräuscharm.<br />

• Vielfältige Ladungen, von S<strong>an</strong>d, Kies, Stahlrollen, Zellulose (Rohstoff für Papier, über verpacktes Salz<br />

und Kunstdünger bis hin zu Nahrungs- und Futtermittelausg<strong>an</strong>gserzeugnissen.<br />

• Flotter Verlauf des Schifffahrtsverkehrs; Staus gibt es auf den Wasserstraßen nicht.<br />

63


Hier fahren 300.000 Kilo Mais für Brot, Popcorn und Futtermittel!<br />

Länge:<br />

Breite:<br />

Tiefg<strong>an</strong>g:<br />

Motorleistung:<br />

Fahrgeschwindigkeit:<br />

39 m<br />

5,09 m<br />

2,42 m<br />

230 PS<br />

beladen stromaufwärts 7 km/h<br />

beladen stromabwärts 15 km/h<br />

Tonnage:<br />

Ladung:<br />

Vergleichbare Menge<br />

<strong>an</strong> Lkws:<br />

362 Tonnen<br />

Trockenladung<br />

14<br />

Vorteile ‘Westropa’<br />

• Effizienter und umweltfreundlicher Tr<strong>an</strong>sport von Bulk- und Stückgut bis tief in das<br />

europäische Hinterl<strong>an</strong>d hinein, von Hamburg bis Marseille und von Dünkirchen bis Wien.<br />

• Hoher Servicegrad, gute Pl<strong>an</strong>ungen, pünktliche Ankunft am Zielort.<br />

• Zustellung von relativ kleinen Ladungsposten möglich.<br />

• Auftraggeber nutzen die Tr<strong>an</strong>sportzeit der Schiffe als ‘kostenlose Lagerzeit’.<br />

• Flexibilität des Einm<strong>an</strong>nbetriebs in Bezug auf Arbeitszeiten und Fin<strong>an</strong>zen.<br />

• Lifestyle: hohe Arbeitsmoral und vielseitige Existenz.<br />

• Die Genossenschaft ELV bietet den Auftraggebern d<strong>an</strong>k der <strong>an</strong>geschlossenen<br />

Binnenschifffahrt sunternehmen (insgesamt mehr als 40.000 Tonnen) ein umfassendes<br />

Dienstleistungspaket einschließlich Tr<strong>an</strong>sportsicherheit.<br />

64


Hier fahren 11.000 Tonnen Eisenerz/Steinkohle!<br />

Länge:<br />

Schubverb<strong>an</strong>d mit 4 Leichtern: 193 m<br />

Schubverb<strong>an</strong>d mit 6 Leichtern: 269,5 m<br />

Breite:<br />

Tiefg<strong>an</strong>g:<br />

MMotorleistung:<br />

Fahrgeschwindigkeit:<br />

Tonnage:<br />

Ladung:<br />

Ladegeschwindigkeit:<br />

Löschgeschwindigkeit:<br />

Vergleichbare Menge<br />

<strong>an</strong> Lkws:<br />

22,8 m oder 34,2 m<br />

4 m<br />

5.400 PS (3x 1.800 PS)<br />

beladen ca. 10 km/h, leer ca. 20 km/h<br />

11.000 bis 16.000 Tonnen<br />

Kohle und Eisenerz<br />

1.500 Tonnen pro Stunde<br />

800 Tonnen pro Stunde<br />

440 bis 660<br />

Vorteile von ‘Veerhaven IX’ (‘Dolfijn’)<br />

• Großtr<strong>an</strong>sporte von 11.000 bis 16.000 Tonnen Trockenladung pro Mal.<br />

• 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr.<br />

• Die einzelnen Leichter können mit diversen Arten von Erz und/oder Kohle beladen werden.<br />

• Umweltfreundlich und sicher.<br />

• Keine Staus oder Wartezeiten.<br />

• Das Just-in-time-System für die deutsche Stahlindustrie.<br />

• Unverzichtbare Rohstoffe für u.a. europäische Autohersteller.<br />

65


Hier fährt ein vollautomatisches, selbst<strong>an</strong>saugendes S<strong>an</strong>dschiff!<br />

Länge:<br />

Breite:<br />

Tiefg<strong>an</strong>g:<br />

Motorleistung:<br />

Fahrgeschwindigkeit:<br />

Tonnage:<br />

Ladung:<br />

Vergleichbare Menge<br />

<strong>an</strong> Lkws:<br />

66,94 m<br />

8,58 m<br />

2,81 m<br />

1.780 PS<br />

max. 20 km/h<br />

936 Tonnen<br />

Nass- und Trockenladung<br />

38<br />

Vorteile ‘Giessenmond’<br />

• Die (selbst)<strong>an</strong>saugende und siebende Anlage ermöglicht die Lieferung von S<strong>an</strong>d oder Kies<br />

in jeder Körnung.<br />

• Möglichkeit zum Leeren des Laderaums mittels eines <strong>an</strong> L<strong>an</strong>d befindlichen Rohres von<br />

520 m 3 in einer halben Stunde.<br />

• Zertifizierte Rohstoffe gehen direkt vom Gewinnungsort zum Kunden.<br />

• Hoher Servicegrad, nicht zuletzt durch moderne Ortsbestimmungsgeräte können Arbeiten<br />

(Häfen und Fahrrinnen) sorgfältig erledigt werden.<br />

• Multifunktionelle Ausrüstung, von der Gewinnung bis zum Sieben, vom Tr<strong>an</strong>sport bis zur<br />

Lieferung <strong>an</strong> L<strong>an</strong>d.<br />

66


Hier fährt ein Tr<strong>an</strong>sport mit 530 Autos!<br />

Länge:<br />

Breite:<br />

Tiefg<strong>an</strong>g:<br />

Motorleistung:<br />

Fahrgeschwindigkeit:<br />

110 m<br />

11,40 m<br />

2,00 m<br />

1.800 PS<br />

beladen stromaufwärts 11 km/h<br />

beladen stromabwärts 20 km/h<br />

Tonnage:<br />

Ladung:<br />

Vergleichbare Menge<br />

<strong>an</strong> Lkws:<br />

645 Tonnen<br />

530 Autos<br />

60<br />

Vorteile von ‘Barco’<br />

• Schadensfreier Tr<strong>an</strong>sport von Kraftfahrzeugen.<br />

• Pkws kommen Tag und Nacht just-in-time am Bestimmungsort <strong>an</strong>.<br />

• Umweltfreundlich, effizient und keine Lärmbelästigung.<br />

• Die Binnenschifffahrt fördert eine größere Mobilität und Erreichbarkeit.<br />

• Großer St<strong>an</strong>dortvorteil für die Kunden.<br />

• Binnenschifffahrt ist ein grenzüberschreitender Tr<strong>an</strong>sportmodus, der Tr<strong>an</strong>sportsicherheit bietet.<br />

• Zuverlässiges Glied der Logistikkette.<br />

• Optimaler Schutz der Ladung.<br />

• Flotter Verlauf des Schifffahrtverkehrs, Staus gibt es auf Wasserstraßen nicht.<br />

67


Glossar<br />

Binnenschiff<br />

Ein Binnenschiff ist ein nicht seetüchtiges<br />

Fahrzeug, das Güter über Binnengewässer<br />

(wie Flüsse, K<strong>an</strong>äle und Seen) tr<strong>an</strong>sportiert.<br />

CEMT-Klasse<br />

Zur Vereinheitlichung der Abmessungen der<br />

Wasserstraßen in Westeuropa ist die Binnenoder<br />

Flussschifffahrt in Europa in `CEMT-<br />

Klassen` eingeteilt worden. Pro Klasse sind<br />

die maximalen Schiffsgrößen festgelegt worden.<br />

Das Klassifizierungssystem ist von der<br />

Europäischen Verkehrsministerkonferenz<br />

beschlossen worden.<br />

Modal Shift<br />

Die Verlagerung von Warenströmen von der<br />

einen Verkehrsart zur <strong>an</strong>deren.<br />

Modal Split<br />

Modal Split ist die Verteilung der Güter über<br />

die einzelnen Verkehrsarten.<br />

NO x<br />

: Stickoxide<br />

Stickoxide gehören zu den Stoffen, die für<br />

die Entstehung des sauren Regens ver<strong>an</strong>twortlich<br />

sind. Stickoxide bilden sich bei<br />

allen Formen von Verbrennungen bei hohen<br />

Temperaturen.<br />

CO 2<br />

:Kohlendioxid<br />

Kohlendioxid (Co 2<br />

) ist das wichtigste<br />

Treibhausgas. Co 2<br />

ist Teil des natürlichen<br />

Kreislaufes. Der Überschuss <strong>an</strong> Co 2<br />

entsteht durch die Verbrennung von fossilen<br />

Brennstoffen wie Erdöl, Erdgas und<br />

Steinkohle.<br />

Emission<br />

Emission bedeutet ‘Ausstoß von Teilchen’.<br />

Schmutzteilchen können in den Boden, das<br />

Wasser oder die Luft gel<strong>an</strong>gen. Bei einer<br />

Emission h<strong>an</strong>delt es sich um den Ausstoß<br />

von Kohlendioxid (Co 2<br />

), Stickoxide (no x<br />

),<br />

Feinstaub (pM 10<br />

) und/oder Schwefeldioxid<br />

(so 2<br />

) in der Luft.<br />

Inl<strong>an</strong>dterminal<br />

Ort im europäischen Hinterl<strong>an</strong>d, <strong>an</strong> dem<br />

lokale Containerströme für den weiteren<br />

Tr<strong>an</strong>sport per Schiene oder Binnenschiff<br />

zusammengefasst werden.<br />

Intermodaler Verkehr/Kombinierter<br />

Verkehr (KV)<br />

Tr<strong>an</strong>sport einer Ladung (in einer gleich bleibenden<br />

Ladungseinheit) durch unterschiedliche<br />

Verkehrsträger, ohne dass die Güter<br />

beim Wechsel der Verkehrsträger beh<strong>an</strong>delt<br />

werden.<br />

Tr<strong>an</strong>sportmodalität<br />

Eine Verkehrsart zum Tr<strong>an</strong>sport von Gütern.<br />

Zum Beispiel: Straße, Binnenschifffahrt,<br />

Schiene.<br />

PM 10<br />

: Feinstaub<br />

Feinstaub ist eine Form von Luftverschmutzung<br />

und beeinträchtigt die menschliche<br />

Gesundheit. Zum Feinstaub gehören alle<br />

in der Luft schwebenden Teilchen unter 10<br />

Mikrometern.<br />

SO 2<br />

: Schwefel<br />

Schwefeldioxid (so 2<br />

) ist eine Verbindung<br />

aus Sauerstoff und Schwefel. Fossile<br />

Brennstoffe enthalten viel Schwefel. Bei deren<br />

Verbrennung bildet sich so 2<br />

, welches für<br />

Menschen, Pfl<strong>an</strong>zen und Tiere schädlich ist.<br />

TEU<br />

TEU ist die Bezeichnung für die Abmessungen<br />

von Containern. Die Abkürzung steht für<br />

Twenty Feet Equivalent Unit. 1 TEU ist ein<br />

20-Fuß-ISO-Container mit einer Breite und<br />

Länge von jeweils 8 Fuß.<br />

Tonnenkilometer (tkm)<br />

Die st<strong>an</strong>dardisierte Maßeinheit für die<br />

Tr<strong>an</strong>sportleistung. Ein Tonnenkilometer<br />

bezeichnet den Tr<strong>an</strong>sport von 1 Tonne<br />

Ladung (1000 kg) über 1 km.<br />

Verlader/Verschiffer<br />

Ein Unternehmen oder eine Person, der/die<br />

die Ladung durch einen Spediteur tr<strong>an</strong>sportieren<br />

lässt.<br />

68


Org<strong>an</strong>isationen<br />

Europäische Verbände<br />

Europese binnenvaart unie<br />

T: 0031 (0)10 411 60 70<br />

W: www.ebu.uenf.org<br />

Europese Schippers<br />

Org<strong>an</strong>isatie<br />

T: 0032 (0)25 217 22 08<br />

W: www.eso-oeb.org<br />

Inl<strong>an</strong>d Navigation Europe<br />

T: 0032 (0)25 53 62 70<br />

W: www.inl<strong>an</strong>dnavigation.org<br />

IVR<br />

T: 0031 (0)10 411 60 70<br />

W: www.ivr.nl<br />

Nationale Verbände<br />

Verbond v<strong>an</strong> verzekeraars,<br />

afdeling tr<strong>an</strong>sport 1)<br />

T: 0031 (0)70 333 85 00<br />

W: www.verzekeraars.nl<br />

Bureau Voorlichting<br />

Binnenvaart 4)<br />

T: 0031 (0)10 412 91 51<br />

W: www.bureauvoorlichting<br />

binnenvaart.nl<br />

FOV, Federatie v<strong>an</strong> Onderlinge<br />

Verzekeringmaatschappijen 1)<br />

T: 0031 (0)30 656 71 60<br />

W: www.fov.nl<br />

NBKB, Nederl<strong>an</strong>ds Bureau<br />

Keuringen Binnenvaart 1)<br />

T: 0031 (0)10 411 60 70<br />

W: www.nbkb.nl<br />

Verein für Europäische<br />

Binnenschiffahrt und<br />

Wasserstraßen e.V.<br />

T: 0049 (0)20 380 06 27<br />

W: www.vbw.ev.de<br />

Via Donau Wasserstraßen<br />

Gesellschaft 4)<br />

T: 0043 (0)50 432 11 000<br />

W: www.via-donau.org<br />

Schweizerische Vereinigung für<br />

Schiffahrt und Hafenwirtschaft 3)<br />

T: 0041 (0)61 631 29 19<br />

W: www.svs-online.ch<br />

Fr<strong>an</strong>zösische Verbände<br />

Bureau Veritas 1)<br />

T: 0033 (0)14 291 52 91<br />

W: www.bureauveritas.fr<br />

Belgische Verbände<br />

Algemeen Actiecomité der<br />

Belgische Binnenvaartorg<strong>an</strong>isaties<br />

V.Z.W. 2)<br />

T 0032 (0)36 51 71 12<br />

Association de Maîtres ateliers<br />

des regio’s de Liège, Limbourg,<br />

Namur et Charleroi 2)<br />

T: 0032 (0)42 27 17 10<br />

Promotie Binnenvaart<br />

Vla<strong>an</strong>deren 4)<br />

T: 0032 (0)11 23 06 06<br />

W: www.binnenvaart.be<br />

UCV, Unie der Continentale<br />

Vaart 3)<br />

T: 0032 (0)92 51 12 01<br />

L’Office de Promotion des<br />

Voies Navigables 4)<br />

T: 0032 (0)42 20 87 50<br />

W: www.opvn.be<br />

Britische Verbände<br />

British Waterways 4)<br />

T: 0044 (0)84 56 71 55 30<br />

W: www.britishwaterways.co.uk<br />

Niederländische Verbände<br />

Centraal Bureau voor de<br />

Rijn- en Binnenvaart 3)<br />

T: 0031 (0)10 798 98 00<br />

W: www.cbrb.nl<br />

NPRC, Nederl<strong>an</strong>dse<br />

Particuliere Rijnvaart<br />

Centrale 1)<br />

T: 0031 (0)78 789 09 00<br />

W: www.nprc.nl<br />

Koninklijke Schuttevear 4)<br />

T: 0031 (0)10 412 91 36<br />

W: www.koninklijkeschuttevaer.nl<br />

K<strong>an</strong>toor binnenvaart<br />

T: 0031 (0)10 206 06 00<br />

W: www.k<strong>an</strong>toorbinnenvaart.org<br />

Deutsche, österreichische,<br />

schweizerische Binnenschifffahrts-verbände<br />

Bundesverb<strong>an</strong>d der Deutschen<br />

Binnenschiffahrt e.V. 3)<br />

T: 0049 (0)20 38 00 06 50<br />

W: www.binnenschiff.de<br />

Bundesverb<strong>an</strong>d der<br />

Selbständigen, Abteilung<br />

Binnenschiffahrt<br />

T: 0049 (0)22 87 46 377<br />

W: www.bds-dgv.de<br />

“Die Schiffahrt”,<br />

Wirtschaftskammer Österreich 2)<br />

T: 0043 (0)59 090 03 252<br />

W: www.schiffahrt.at<br />

Gesamtverb<strong>an</strong>d der Deutschen<br />

Versicherungswirtschaft 1)<br />

T: 0049 (0)30 20 20 50 00<br />

W: www.gdv.de<br />

CAF, Comité des armateurs<br />

Fluviaux 3)<br />

T: 0033 (0)14 260 36 18<br />

W: www.caf.asso.fr<br />

Féderation Fr<strong>an</strong>çaise de<br />

Sociétes d’Assur<strong>an</strong>ces, 1)<br />

T: 0033 (0)14 247 90 00<br />

W: www.ffsa.fr<br />

Voies Navigable de Fr<strong>an</strong>ce 4)<br />

T: 0033 (0)32 163 24 30<br />

W: www.vnf.fr<br />

Mittel- und osteuropäische<br />

Verbände AVP CZ 2)<br />

T: 0042 (0)48 512 24 605<br />

W: www.avp.cz<br />

CRUP, Inl<strong>an</strong>d Navigation<br />

Development Centre 4)<br />

T: 00385 1 631 4446<br />

W: www.crup.hr<br />

Bemerkungen:<br />

1)<br />

Mitglied des IVR<br />

2)<br />

Mitglied der Europäischen Binnenschifffahrtsunion (<strong>EBU</strong>)<br />

3)<br />

Mitglied des IVR und der <strong>EBU</strong><br />

4)<br />

Mitglied der Inl<strong>an</strong>d-Navigation Europe (INE)<br />

69


Hauptsponsoren BVB<br />

Ministerium für Verkehr und<br />

Wasserhaushalt<br />

Gemeinschaftliches Hafenunternehmen<br />

Rotterdam<br />

Gemeinschaftliches Hafenunternehmen<br />

Amsterdam<br />

+ 750 Binnenschifffahrtsunternehmer und verw<strong>an</strong>dte Unternehmen

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