Festschrift 100 Jahre UvH (3,0 MB) - Ulrich-von-Hutten-Oberschule
Festschrift 100 Jahre UvH (3,0 MB) - Ulrich-von-Hutten-Oberschule
Festschrift 100 Jahre UvH (3,0 MB) - Ulrich-von-Hutten-Oberschule
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
20<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Frau Großmann Herr Schollmeyer Frau Geest<br />
Interview mit Frau Großmann – eine Zeitzeugin<br />
Das Gespräch fand am Himmelfahrtstag 2007<br />
zwischen Frau Rasin (<strong>von</strong> 1970 – 1979 und<br />
1987 – 2003 an der <strong>UvH</strong>, nach wie vor Leiterin<br />
unserer Bio/Chemie-AG) und Frau Großmann<br />
(1947 – 1979 an der <strong>UvH</strong>) statt.<br />
Das berühmte Hotel „Adlon“, das Kaufhaus<br />
„KaDeWe“ und das beliebte Strandbad<br />
Wannsee feiern in diesem Jahr ihr <strong>100</strong>-jähriges<br />
Bestehen. Da sind wir doch in guter Gesellschaft!<br />
So hatten unser Gespräch am Telefon<br />
und eine Verabredung mit Frau Großmann<br />
begonnen.<br />
Wollen wir etwas über die ersten 40 <strong>Jahre</strong> unserer<br />
Schule erfahren, müssen wir in die Chronik<br />
dieser „Bildungsanstalt“ schauen. Um wie<br />
viel interessanter ist es mit einer Zeitzeugin<br />
zu sprechen, die fast <strong>von</strong> Anbeginn der Stunde<br />
Null nach dem Kriege in unserer Schule unterrichtete.<br />
Die Rede ist <strong>von</strong> Frau Großmann. Mir<br />
gegenüber in ihrem gemütlichen Wohnzimmer<br />
sitzt eine temperamentvoll und interessant erzählende<br />
Lehrerin, an der gar nichts daran erinnert,<br />
dass sie ihr 93. Lebensjahr vollendet hat.<br />
Mit ihr machten 1947 den Neuanfang die<br />
Kolleginnen Frau Lehmann, Frau Geest und<br />
Frau Waschke. Den Älteren sind diese Namen<br />
wohl bekannt. Die Schule hatte als Lazarett<br />
ausgedient. Junge Menschen sammelten<br />
sich an diesem Ort und wollten endlich ohne<br />
Angst lernen. Lehrer und Schüler bildeten eine<br />
eingeschworene Gemeinschaft, hatten sie doch<br />
Kriegserfahrungen hinter sich. Ihre Zahl wuchs<br />
auf mehr als 800 an, 50 Schüler in den Klassen<br />
waren keine Ausnahme. Dafür wurde jeder<br />
Raum vom Keller bis zum Boden im Schulhaus<br />
genutzt. Es war eine Zeit, in der es an allem<br />
fehlte. Die Straßenbahn nach Lichtenrade (auf<br />
dem jetzigen Grünstreifen des Lichtenrader<br />
Damms) fuhr noch nicht. So lief die junge<br />
Lehrerin Frau Großmann zu Fuß zur Schule,<br />
wohl gemerkt barfuß, um die Schuhe zu<br />
schonen. Erst kurz vor dem Gebäude wurden<br />
sie angezogen. Auf dem langen Nachhauseweg<br />
sammelte sie verschiedene Kräuter, um daraus<br />
wenigstens einen Salat zu zaubern. Kaum vorstellbar,<br />
wie man sich nach so viel körperlicher<br />
Anstrengung noch auf den nächsten Tag für die<br />
Schule vorbereiten konnte.<br />
Frau Habich und Chor Herr Calsow Herr Schmidt