Festschrift 100 Jahre UvH (3,0 MB) - Ulrich-von-Hutten-Oberschule
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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Die Wende 1989/90 und<br />
das Setzen neuer Schwerpunkte<br />
Im März 1990 fand erstmalig ein „Tag der<br />
offenen Tür“ für interessierte Eltern und Schüler<br />
der sechsten Klassen statt. Dieser wurde<br />
auch <strong>von</strong> Eltern aus dem alten Einzugsgebiet<br />
der <strong>UvH</strong>, dem Kreis Zossen, genutzt, und so<br />
wurden im Schuljahr 1990/91 25 Schülerinnen<br />
und Schüler aus dem Umland in die Klassen<br />
8–10 aufgenommen. Diese hatten in der Regel<br />
die Sprachenkombination Russisch/Englisch.<br />
Da die <strong>UvH</strong> seit 1945 Russisch als Wahlpfl ichtfach<br />
ab Klasse 9 angeboten hatte, erschien<br />
diese Kombination auch ab Klasse 7 denkbar.<br />
Der Senator für Schulwesen genehmigte den<br />
Russischunterricht als erste Fremdsprache,<br />
die Aufnahme der Schüler für die E-Phase der<br />
Oberstufe (11. Klasse) wurde jedoch untersagt.<br />
Im nächsten Jahr waren dann bereits 45<br />
Schüler mit dieser Sprachenkombination an<br />
der <strong>UvH</strong>.<br />
Ein Kuriosum am Rande: Die Schule musste<br />
jährlich die verschiedenen Sprachenfolgen und<br />
ihre Schüleranzahl an die Senatsschulverwaltung<br />
melden. Da die Kombination Russisch/<br />
Englisch dabei nicht vorgesehen war, erfand<br />
die Schule eine neue Sprachenfolge „S7“ für die<br />
Statistik.<br />
Wegen der Raumnot lehnte das Schulamt<br />
danach die weitere Aufnahme <strong>von</strong> Schülern<br />
aus dem Umland ab, mit Ausnahme <strong>von</strong> Geschwisterkindern.<br />
Eine weitere Neuerung, die den meisten <strong>von</strong><br />
uns heute selbstverständlich geworden ist, trat<br />
1991 in Kraft: die Einführung der 5-Tage-Woche<br />
in der Schule.<br />
Da, bedingt durch die lange Bauphase, die<br />
Schülerzahl an der <strong>UvH</strong> stark rückläufi g war,<br />
versuchte die Schule sich durch besondere<br />
Profi lgebung aus der großen Schullandschaft<br />
herauszuheben. Dazu hatte sich auf Anregung<br />
einiger Eltern und Lehrer im Sommer 1996<br />
ein Kreis <strong>von</strong> ca. 20 Personen gefunden, der<br />
eine Profi lbildung erörterte. In diesem Zusammenhang<br />
wurde auch wieder ein Förderverein<br />
„Freunde der <strong>UvH</strong>“ gegründet.<br />
Aus diesem Gesprächskreis heraus wurde eine<br />
Vortragsreihe konzipiert, die nicht nur für<br />
Schüler, Eltern und Lehrer der <strong>UvH</strong> gedacht<br />
war, sondern auch für interessierte Bürger<br />
Lichtenrades. Die ersten Veranstaltungen fanden<br />
im Januar, Februar und April 1997 in der<br />
ehemaligen Kapelle des Hauses Salem statt.<br />
Allerdings war das „Lichtenrader Gesprächsforum“<br />
nicht so erfolgreich wie erhofft.<br />
Ein weiterer Weg wurde eingeschlagen, um<br />
der Schule ein besonderes Profi l zu geben. Die<br />
<strong>UvH</strong> bewarb sich beim Landesschulamt um<br />
die Einrichtung eines grundständigen Zugs<br />
mit moderner Sprachenfolge, insbesondere<br />
um zugezogenen Schülern aus dem Bundesgebiet<br />
mit der vierklassigen Grundschule den<br />
Schulwechsel zu erleichtern. Der Antrag wurde<br />
allerdings abgelehnt, nicht nur an der <strong>UvH</strong>. Es<br />
wurde nur wenigen Schulen die Einrichtung<br />
so genannter grundständiger Gymnasien<br />
gestattet, dann aber mit Latein als erster<br />
Fremdsprache.<br />
1999 beantragte die Schule, nach Zustimmung<br />
<strong>von</strong> Gesamt- und Schulkonferenz, die Genehmigung<br />
zur Einführung <strong>von</strong> Italienisch als 2.<br />
Fremdsprache und als Wahlpfl ichtfach. Die Idee<br />
war entstanden, da die Fahrt der 11. Klassen<br />
nach Italien bereits jahrelange Tradition war,<br />
es mit großem Erfolg eine Italienisch-AG und<br />
seit 1996 einen alljährlichen Schüleraustausch<br />
mit Italien gab. Nach einigen Verhandlungen<br />
wurde die Genehmigung erteilt. So startete<br />
das Schuljahr 2000/2001 mit fünf 7. Klassen,<br />
<strong>von</strong> denen zwei Italienisch als 2. Fremdsprache<br />
gewählt hatten. In den 9. Klassen kam zum<br />
ersten Mal ein Kurs Wahlpfl ichtfach Italienisch<br />
zu Stande. Begonnen wurde mit nur einer<br />
Fachlehrerin. Da die neue Sprache aber sehr begehrt<br />
war, bekam sie schon bald Verstärkung.<br />
Seit der Einführung gibt es in jedem Schuljahr<br />
zwei 7. Klassen mit der Sprachenfolge Englisch/Italienisch.