Festschrift 100 Jahre UvH (3,0 MB) - Ulrich-von-Hutten-Oberschule
Festschrift 100 Jahre UvH (3,0 MB) - Ulrich-von-Hutten-Oberschule
Festschrift 100 Jahre UvH (3,0 MB) - Ulrich-von-Hutten-Oberschule
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FESTSCHRIFT<br />
A N L Ä S S L I C H<br />
<strong>100</strong><br />
JAHRE<br />
ULRICH-VON-HUTTEN-<br />
OBERSCHULE<br />
1907 – 2007
Die Schirmherrschaft der Feierlichkeiten<br />
hat der Regierende Bürgermeister <strong>von</strong> Berlin<br />
Klaus Wowereit übernommen.
Festzeitschrift zur <strong>100</strong>-Jahr-Feier der<br />
<strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-<strong>Oberschule</strong><br />
Gymnasium<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
5 Grußworte<br />
12 <strong>Ulrich</strong> <strong>von</strong> <strong>Hutten</strong><br />
14 Historie<br />
22 <strong>UvH</strong>-Oberstufenmodell und<br />
Schulteilung<br />
26 Umbau<br />
30 Nach der Wende<br />
35 Unser Schulprogramm<br />
38 Fachbereiche<br />
54 Schülerbegegnungen<br />
58 Lehrerkollegium 2007<br />
60 Gremien<br />
64 Veranstaltungen<br />
70 Impressum und Sponsoren
Grußwort des Schulleiters<br />
des <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-Gymnasiums<br />
Thomas Hungs<br />
Liebe Schulgemeinde des <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-Gymnasiums,<br />
das <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-Gymnasium ist eine der modernsten<br />
Schulen im Süden Berlins. Welche Bedeutung unsere Schule auch<br />
noch im Jahr 2007 für das gesellschaftliche Leben links und rechts<br />
der Bahnhofstraße hat, erfahre ich immer wieder bei meinen Gesprächen<br />
in unserer Ortsgemeinde Lichtenrade.<br />
Es ist uns wichtig, nicht nur den Unterricht, sondern auch den<br />
außerschulischen Bereich, wie zum Beispiel eine Vielzahl <strong>von</strong><br />
Arbeitsgemeinschaften, Sportfesten und Projektwochen sowie<br />
das traditionelle Lehrer-Eltern-Treffen möglichst angenehm und<br />
interessant zu gestalten, so dass die Schülerinnen und Schüler ihre<br />
Fähigkeiten besser entdecken und ausbilden können.<br />
Viele Male im Jahr veranstalte ich Schulführungen für unsere<br />
ehemaligen Abiturientinnen und Abiturienten. Dabei begegnen<br />
mir auch solche, die einst nach dem Abitur in Richtung SO 36 oder<br />
Prenzlauer Berg zogen und inzwischen selbst Eltern sind. Frage ich<br />
sie nach ihrem aktuellen Wohnort, heißt es da mitunter ein wenig<br />
verlegen: „Ach, nach der Geburt unserer Kinder sind wir wieder<br />
hierher zurück gezogen. Bald werden wir sie hier anmelden.“<br />
Wir haben auch in Zeiten sinkender Schülerzahlen immer mehr<br />
Anmeldungen für unsere vier oder fünf neuen 7. Klassen, als wir<br />
aufnehmen können.<br />
Vielleicht sind es ja die Geborgenheit und die Vermittlung einer<br />
Lebens- und Lernkultur, die wir unseren ehemaligen Schülerinnen<br />
und Schülern geben konnten und nach der sie heute wieder in<br />
dieser hektischen Zeit suchen.<br />
Ich hoffe, es ist den Autoren der <strong>Festschrift</strong> gelungen, genau dieses<br />
zu vermitteln.<br />
Thomas Hungs, Schulleiter<br />
5<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
Grußwort des<br />
Regierenden Bürgermeisters <strong>von</strong> Berlin<br />
Klaus Wowereit<br />
„Meine“ Schule wird hundert. Alt ist sie trotzdem nicht. Eine<br />
Schule verjüngt sich Jahr für Jahr und bleibt so lebendig. Das gilt<br />
erst recht für die <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-<strong>Oberschule</strong>, die ein Jahrhundert<br />
mit allen Höhen und Tiefen durchlebt hat.<br />
Heute ist die <strong>UvH</strong> ein modernes, gut ausgestattetes, mit kompetenten<br />
und hoch motivierten Lehrerinnen und Lehrern gesegnetes<br />
Gymnasium, das sich einen exzellenten Ruf weit über Lichtenrade<br />
hinaus erworben hat. Dazu trägt der gute Unterricht bei, wie auch<br />
die in vielen Aufführungen unter Beweis gestellten musischen<br />
Darbietungen sowie die durch Erfolge in zahlreichen Wettbewerben<br />
manifestierten Leistungen.<br />
Ich selbst war bei den ersten Jahrgängen, die in den Genuss der<br />
reformierten gymnasialen Oberstufe gekommen sind. Später<br />
wurde ich Tempelhofer Stadtrat für Volksbildung: Ob es da einen<br />
Zusammenhang gab? Sicher ist: Die Zeit in der <strong>UvH</strong> hat mir gut<br />
getan, sie hat mich – wie viele Schülergenerationen vor und nach<br />
mir – fürs Leben vorbereitet. Dass man eben dafür lernt (fürs Leben<br />
und nicht für die Schule) ist eine Einsicht, die Gymnasiasten<br />
nur dann tröstet, wenn Lehrerinnen und Lehrer konsequent nach<br />
ihr unterrichten. So war es und so ist es an der <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-<br />
<strong>Oberschule</strong>.<br />
Schülern, Eltern und Lehrern wünsche ich fröhliche und unvergessliche<br />
Jubiläumsfeiern. Und „meiner“ <strong>UvH</strong> eine gute und<br />
erfolgreiche Zukunft!<br />
7<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
Grußwort des<br />
Bezirksbürgermeisters <strong>von</strong> Tempelhof-Schöneberg<br />
Ekkehard Band<br />
Sehr geehrter Herr Hungs, verehrtes Lehrerkollegium, liebe Schülerinnen<br />
und Schüler, liebe Eltern, liebe Jubiläums-Gäste,<br />
dieses Jubiläum ist eine gute Gelegenheit, um mit Stolz und<br />
Freude auf die vergangenen <strong>Jahre</strong> zurückzublicken, aber auch um<br />
einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft zu richten und Dank<br />
zu sagen für alles, was zusammen mit jungen Menschen und für<br />
junge Menschen geleistet worden ist.<br />
Die <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-<strong>Oberschule</strong> ist ein zentraler Bestandteil<br />
des Bildungsangebots unseres Bezirks. Ein Gymnasium mit<br />
hohem Ansehen und einer stolzen – mittlerweile hundertjährigen<br />
– Tradition.<br />
Doch es ist nicht nur das prachtvoll sanierte Gebäude, das diese<br />
Schule zu etwas ganz Besonderem macht. Viele Generationen <strong>von</strong><br />
Schülerinnen und Schülern haben hier eine hervorragende Ausbildung<br />
erhalten und sind – je nach den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />
Erfordernissen der Zeit – bestens vorbereitet in ihr<br />
weiteres (Berufs-)Leben entlassen worden. Das war und ist immer<br />
eine Herausforderung, denn „Erziehung ist das größte Problem<br />
und das schwerste, das dem Menschen kann aufgegeben werden“,<br />
sagte bereits Immanuel Kant. Dass diese Aufgabe hier gemeistert<br />
wird, beweisen die sehr hohen Anmeldezahlen für diese Schule.<br />
Mit dieser Gratulation verbinde ich meine besten Wünsche für<br />
eine erfolgreiche und glückliche Zukunft der <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-<br />
Schule, ihrer Schülerinnen und Schüler, der Schulleitung und des<br />
gesamten Lehrerkollegiums. Große Anerkennung spreche ich auch<br />
allen Schülern der diesjährigen Abiturklassen aus, die sich erstmalig<br />
der Herausforderung des Zentralabiturs stellen mussten.<br />
Ich danke Ihnen allen für die hervorragende Arbeit der vergangenen<br />
<strong>Jahre</strong> und wünsche Ihnen weiterhin so viel Energie,<br />
Kreativität und Enthusiasmus für den Schulalltag nach den Jubiläums-Feierlichkeiten.<br />
9<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
Grußwort des<br />
Bezirksstadtrates für Schule, Bildung und Kultur<br />
Dieter Hapel<br />
In diesem Jahr können die Schülerinnen und Schüler der <strong>Ulrich</strong><strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-<strong>Oberschule</strong><br />
gemeinsam mit dem Kollegium und den<br />
Eltern das <strong>100</strong>-jährige Bestehen ihrer Schule feierlich begehen.<br />
Von uns allen liebevoll aber auch mit großem Respekt „U v H“<br />
genannt, ist sie nach Fertigstellung der Umbau- und Renovierungsarbeiten<br />
im <strong>Jahre</strong> 2002 ein wirklich schmucker Schulbau in<br />
der Rehagener Straße, der wohl allen Lichtenrader Bürgerinnen<br />
und Bürgern bekannt ist.<br />
Nur selten fi ndet man Schulen wie die <strong>UvH</strong> in so schöner Umgebung,<br />
so dass es für alle „Schulbewohner“ eigentlich eine Freude<br />
sein muss, ihre „Wohnung“ jeden Tag in der Woche aufs neue<br />
besuchen zu dürfen und sich mit ihr zu identifi zieren, wenn da<br />
nicht der immer wieder strapazierte „Ernst des Lebens“ wäre.<br />
Dass die Toscana aufgrund des Italienisch-Angebots seit dem<br />
Schuljahr 2000/2001 auch in Lichtenrade angekommen ist , verleiht<br />
dem Gymnasium neben dem künstlerischen und musischen<br />
Bereich mit Schulorchester und Chor ein ganz besonders eigenständiges<br />
Profi l.<br />
In der <strong>UvH</strong> sind unzählige Generationen <strong>von</strong> Schülerinnen und<br />
Schülern unterrichtet worden. Sie haben ihr Rüstzeug nicht nur<br />
für ihre künftige berufl iche Laufbahn, sondern auch für ihr weiteres<br />
Leben erhalten. Dieses mitgegebene Rüstzeug hat zu den<br />
unterschiedlichsten Berufen geführt und sogar auch zum Amt des<br />
Regierenden Bürgermeisters.<br />
Ich gratuliere der <strong>UvH</strong> zu ihrem besonders ehrwürdigen Jubiläum<br />
ganz herzlich und möchte an dieser Stelle den Lehrerinnen und<br />
Lehrern, der Schulleitung, den Schülerinnen und Schülern, den<br />
Eltern, der Schulsekretärin und dem Schulhausmeister Dank sagen<br />
für das außerordentliche Engagement zum Wohle der Schule.<br />
Den Festlichkeiten wünsche ich einen guten und fröhlichen<br />
Verlauf.<br />
Dieter Hapel<br />
Bezirksstadtrat<br />
11<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
12<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Wer war <strong>Ulrich</strong> <strong>von</strong> <strong>Hutten</strong> ?<br />
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Reichsritter, gilt als Humanist, bedeutender<br />
Vertreter der literarischen Form des<br />
Streitgesprächs, durch den Kampf gegen<br />
die Vorherrschaft Roms Wegbereiter des<br />
deutschen Nationalbewusstseins<br />
* 21. April 1488 Burg Steckelberg bei<br />
Schlüchtern (Rhön, Hessen)<br />
1498 – 1505 Besuch der Klosterschule<br />
Fulda<br />
1505 – 1507 Studien in Erfurt, Mainz,<br />
Köln, Greifswald und Frankfurt/Oder<br />
1508 – 1509 Universität Leipzig<br />
1509 Greifswald, Streit mit dem Bürgermeister<br />
Lötz und dessen Sohn<br />
1510 Erstes bedeutsames Werk „Querelen<br />
gegen die Lötz“ (Klagelieder)<br />
1511 Erste Berührung mit dem national<br />
gesinnten Humanismus in Wien<br />
1512 – 1513 Jurastudium in Pavia und<br />
Bologna, Abbruch des Studiums aus Geldmangel,<br />
Landsknecht<br />
1514 Rückkehr nach Deutschland, Aufnahme<br />
bei Markgraf Albrecht <strong>von</strong> Brandenburg<br />
(später Kurfürst und Erzbischof <strong>von</strong><br />
Mainz), maßgebliche Mitwirkung bei den<br />
„Epistolae obscurorum virorum“ zur Verteidigung<br />
Reuchlins gegen die Dominikaner
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1516 – 1517 Fortsetzung des Studiums<br />
(Jura und Griechisch) in Rom und Bologna<br />
1517 Krönung durch Maximilian I. zum<br />
„Poeta laureatus“<br />
1518 Verschiedene literarische Dialoge<br />
und Streitschriften gegen Rom<br />
1519 Mitwirkung bei der Vertreibung des<br />
Herzogs <strong>Ulrich</strong> <strong>von</strong> Württemberg (verantwortlich<br />
für den Mord an <strong>Hutten</strong>s Vetter<br />
Hans)<br />
Entlassung aus den Diensten des Erzbischofs<br />
Albrecht <strong>von</strong> Mainz nach vergeblichen<br />
Versuchen, seine Reichsreformpläne<br />
(Nationalstaat mit gestärkter kaiserlicher<br />
Zentralgewalt) gegen die Kurie durchzusetzen<br />
Will lutherische Bewegung für eigene<br />
politische Ziele nutzen, doch Luther distanziert<br />
sich <strong>von</strong> ihm und seinem Aufruf<br />
zu Gewalt<br />
1521 Von Papst Leo X. nach mehreren<br />
Streitschriften (z.B. „Vadiscus sive Trias Romana“)<br />
gegen Rom mit dem Kirchenbann<br />
belegt, Reichsacht durch Kaiser Karl V.<br />
1522 Aufnahme durch Zwingli in der<br />
Schweiz nach Verfolgung durch die Inquisition<br />
† 29. August 1523 Insel Ufenau im Zürichsee<br />
13<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
14<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Lichtenrade um 1910<br />
Die Roonstraße heißt heute Mellener Straße.
Lichtenrade vor <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
Wir hatten das Kaiserreich, Deutschland stand<br />
auf der Höhe seiner Macht. Die Milliarden, die<br />
nach dem Krieg <strong>von</strong> 1870/1871 aus Frankreich<br />
nach Deutschland fl ossen, die Proklamierung<br />
des Kaiserreichs und die Ausrufung Berlins zur<br />
Reichshauptstadt brachten einen gewaltigen<br />
Aufschwung. Berlin zog Menschen aus Schlesien,<br />
Pommern, Ostpreußen und Westpreußen<br />
sowie aus der Mark Brandenburg und Sachsen<br />
wie ein Magnet an. Häuser schossen wie Pilze<br />
aus der Erde, jene Häuser mit zwei und drei<br />
Hinterhöfen, Quergebäuden und Seitenfl ügeln.<br />
Baugesellschaften wurden gegründet und<br />
machten Pleite; die Spekulation blühte. Die<br />
Menschen, die vom Land herkamen, zogen in<br />
diese Baublöcke. Sie waren gewöhnt an Feld<br />
und Flur, an Wald und Wiese und überschaubare<br />
Verhältnisse. Hier sahen sie allenfalls einige<br />
Quadratmeter blauen Himmel und graue<br />
Mauern. Sie verdienten hier gut, hatten Chancen,<br />
es zu Wohlstand zu bringen, haben Firmen<br />
gegründet, die später Weltruf erlangten. Aber<br />
die Sehnsucht nach freiem Blick, nach Luft,<br />
Feld und Wald blieb. Sie wollten ein Plätzchen,<br />
das ihnen gehörte, wo sie ein paar Bäumchen<br />
pfl anzen und ihre Erdbeeren selbst ziehen<br />
konnten. So wurde die Sehnsucht nach einem<br />
Stück Land immer stärker. Zuerst vielleicht<br />
eine kleine Laube, später ein kleines Häuschen.<br />
Das konnte nur außerhalb Berlins geschehen,<br />
hier war der Boden noch billig. So musste und<br />
wollte man auch weit hinaus, um in der freien<br />
Natur zu sein. Unbequemlichkeiten, oft kilometerlange<br />
Wege, wurden in Kauf genommen.<br />
So kamen um die Jahrhundertwende die ersten<br />
Siedler, man nannte sie geringschätzig „Laubenpieper“.<br />
Nicht nur in Lichtenrade, sondern<br />
auch im Norden, Osten und Westen fanden<br />
sich Siedler ein. Lichtenrade war damals ein<br />
Dorf im Kreis Teltow mit ca. 900 Einwohnern,<br />
weit abgelegen, verkehrsmäßig nicht erschlossen.<br />
Mit der Dorfaue, dem Teich, den weiten<br />
Feldern ein idealer Platz für Menschen, die vom<br />
Lande gekommen waren.<br />
Keine Straßenbahn fuhr, kein Bus; nur ein<br />
Dampfzug fuhr alle Stunde vom Potsdamer<br />
Ringbahnhof, und der hielt auch nur in<br />
Lichtenrade, wenn jemand sichtbar an dem<br />
Haltepunkt stand oder vorher dem Zugführer<br />
gesagt hatte, dass er in Lichtenrade aussteigen<br />
wollte. Später fuhr dann eine Straßenbahn<br />
nach Mariendorf, <strong>von</strong> dort musste man laufen.<br />
Erst am 15. Mai 1939 wurde der elektrische<br />
Betrieb Berlin-Potsdamer Ringbahnhof – Lichtenrade<br />
– Mahlow aufgenommen. In dieser<br />
Zeit schlossen sich auch die jungen Grundbesitzer<br />
zusammen, um ihre gemeinsamen<br />
Interessen gemeinsam besser durchsetzen zu<br />
können. So entstand zuerst das Bahnhofsviertel<br />
westlich der Eisenbahn. Die Mälzerei der<br />
Schlossbrauerei Schöneberg an der Steinstraße<br />
war 1903 bereits in Betrieb. Der Ausschank des<br />
Schlossbräu erfolgte in einer neuen Gaststätte<br />
(ehemals „Haus Buhr“). Auch das Diakonissen-Mutterhaus<br />
Salem wurde in dieser Zeit<br />
errichtet. Im Jahr 1903 wurde der Haus- und<br />
Grundbesitzer-Verein Lichtenrade 03. e.V. gegründet.<br />
Erster Vorsitzender war Rechnungsrat<br />
Rohrbach aus Wilmersdorf. Die Rohrbachstraße<br />
trägt seinen Namen. Durch seine Tatkraft und<br />
Initiative, unterstützt <strong>von</strong> seinen Vorstandskollegen,<br />
erreichte er in zähen Verhandlungen die<br />
Pfl asterung zahlreicher Straßen. Auch der Bau<br />
<strong>von</strong> Gas-, Wasser-, Strom- und Telefonleitungen<br />
sowie der Ausbau <strong>von</strong> Schulen und der Neubau<br />
des Bahnhofs Lichtenrade sind auf seine Tätigkeit<br />
zurückzuführen.<br />
Hierzu gehörte auch die Errichtung der<br />
heutigen <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-<strong>Oberschule</strong>. Die<br />
Genehmigung zur Errichtung einer Privatschule<br />
zu Lichtenrade wurde im Jahr 1907 <strong>von</strong> der<br />
Königlichen Regierung in Potsdam erteilt. Die<br />
Privatschule stand unter der Verwaltung der<br />
Schulkommission des Grundbesitzer-Vereins.<br />
Am 1. April 1911 trat die Schulkommission des<br />
Vereins zurück. Dann übernahm die Gemeinde<br />
die Verwaltung der Schule, die dadurch eine<br />
öffentliche „Höhere Knaben- und Mädchenschule“<br />
wurde.<br />
Zusammengestellt <strong>von</strong> Frank Behrend<br />
1. Vorsitzender des Haus-, Wohnungs- und<br />
Grundeigentümervereins Berlin-Lichtenrade e.V.<br />
(und ehemaliger <strong>UvH</strong>’ler).<br />
15<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
16<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Historische Darstellung der Schulentwicklung <strong>von</strong><br />
den Anfängen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
Ansicht des Gymnasiums im <strong>Jahre</strong> 1925<br />
Die Anfänge der „Höheren Schule“ in Lichtenrade<br />
gehen auf eine Initiative <strong>von</strong> Lichtenrader<br />
Bürgern zurück. Am 18. März 1907 wurde<br />
<strong>von</strong> der Königlichen Regierung in Potsdam<br />
(Lichtenrade gehörte damals noch zum Kreis<br />
Teltow) die Genehmigung zur Errichtung einer<br />
Privatschule erteilt. Sie stand unter Verwaltung<br />
des Grundbesitzervereins Lichtenrade.<br />
Am 1. April 1911 übernahm die Gemeinde die<br />
Verwaltung der Schule, die unter dem Namen<br />
„Höhere Knaben- und Mädchenschule“ damit<br />
eine öffentliche Schule wurde. Sie umfasste<br />
Klassen <strong>von</strong> der 3. (untersten) Vorschulklasse<br />
bis zur Quinta. Das Schulgeld betrug jährlich<br />
120 Mark.<br />
Zunächst wurden Jungen und Mädchen gemeinsam<br />
unterrichtet. Seit dem 1. April 1912<br />
waren sie nach dem 3. Schuljahr getrennt.<br />
In den ersten <strong>Jahre</strong>n ihres Bestehens galt die<br />
Schule noch nicht als „Vollanstalt“. Sie führte<br />
nur bis zum „Einjährigen“, vergleichbar mit<br />
dem heutigen Realschulabschluss. Trotz der<br />
Bemühungen sowohl der ansässigen Bevölkerung<br />
als auch des Schulleiters Dr. Waterstradt<br />
wurde erst <strong>Jahre</strong> nach der Eingemeindung<br />
Lichtenrades nach Groß-Berlin die Genehmigung<br />
erteilt, das Reformrealprogymnasium<br />
ab Ostern 1927 als Reformrealgymnasium zu<br />
führen. Im Februar 1929 fand das erste Abitur<br />
mit 15 Schülern und 5 Schülerinnen statt. Damit<br />
war die Schule als Vollanstalt anerkannt.<br />
Auch die im gleichen Gebäude befi ndliche<br />
Mädchenschule, die den Namen „Brunhildschule“<br />
erhalten hatte, wurde 1930 als Vollanstalt<br />
anerkannt, nachdem es über <strong>Jahre</strong> hinweg<br />
strittig war, ob es nicht besser sei, die Mädchen<br />
nach Marienfelde zu schicken und die dortige<br />
Mädchenschule zum Lyzeum auszubauen.<br />
Schon immer war das Thema Schulraumnot<br />
aktuell. Bereits im <strong>Jahre</strong> 1913 wurde in der<br />
Gemeindevertretung über einen Schulneubau<br />
gesprochen. Die Schule wurde damals <strong>von</strong> 124<br />
Kindern besucht, wo<strong>von</strong> 72 aus Lichtenrade<br />
und 52 <strong>von</strong> außerhalb kamen. Am 20.4.1921
wurde schließlich das neue Schulgebäude in<br />
der Moltkestraße (heute Rehagener Straße)<br />
eingeweiht. Doch schon in der Schulchronik<br />
des <strong>Jahre</strong>s 1924 ist nachzulesen, dass die<br />
räumliche Einengung sich sehr störend auf den<br />
Schulbetrieb auswirkte. 14 Klassen mussten in<br />
nur 11 Räumen untergebracht werden, allein<br />
die Sexta umfasste im Laufe des Schuljahres<br />
bis zu 54 Schüler! Der nötige Erweiterungsbau<br />
wurde am 21.4.1927 als Bauabschnitt II in<br />
Benutzung genommen.<br />
Ein weiteres Problem in der damaligen Zeit<br />
war das Schulgeld, genauer gesagt die Unterscheidung<br />
dabei zwischen einheimischen<br />
und auswärtigen Schülern. Die Stadt beharrte<br />
über <strong>Jahre</strong> auf ihrem Standpunkt, <strong>von</strong> den<br />
Auswärtigen ein höheres Schulgeld zu verlangen<br />
und ihnen auch die Ermäßigung für das<br />
zweite und dritte Kind zu verweigern. Genauso<br />
Das Kollegium 1926<br />
hartnäckig forderte der Elternbeirat mit großer<br />
Unterstützung der Schulleitung die Gleichbehandlung,<br />
die am 7.3.1928 endlich erreicht<br />
wurde. Ein wenig erinnert das heute an die<br />
entsprechenden Diskussionen zwischen Berlin<br />
und Brandenburg um eventuelle Ausgleichszahlungen!<br />
In den 20er <strong>Jahre</strong>n wurde die Schule entscheidend<br />
durch ihren Leiter Dr. Theodor Feigel geprägt.<br />
Er kam 1913 an die Höhere Knaben- und<br />
Mädchenschule und wurde 1922 ihr Leiter.<br />
Sein Augenmerk war nicht nur darauf gerichtet,<br />
den Schülern Wissen zu vermitteln, sondern<br />
auch ihre Persönlichkeit zu entwickeln. So<br />
wurde unter seiner Ägide die Schule auch ein<br />
Hort zahlreicher kultureller Veranstaltungen<br />
wie Musik- und Theateraufführungen oder<br />
Ausstellungen.<br />
Auch um die<br />
sportlichen Belange<br />
war Dr. Feigel<br />
überaus bemüht.<br />
Daraus resultierten<br />
die<br />
Gründung der Ruderriege<br />
im <strong>Jahre</strong><br />
1926 mit Standort<br />
in Mellen ebenso<br />
wie die Errichtung<br />
Dr. Feigel<br />
der Sportplätze in<br />
der Moltkestraße,<br />
der Briesingstraße und der Halker Zeile.<br />
Die Zeit des Nationalsozialismus hinterließ<br />
auch an dieser Schule ihre Spuren. Bereits am<br />
8. Mai 1933 musste der Schulleiter Dr. Feigel<br />
sein Amt niederlegen, da er sich weigerte in<br />
die NSDAP einzutreten. Zunächst beurlaubt,<br />
wurde er im November 1933 als Studienrat an<br />
die Gertrud-Stauffacher-Schule in Mariendorf<br />
versetzt.<br />
Schon bald wurde das schulische Leben verstärkt<br />
in den Dienst des Nationalsozialismus<br />
gestellt.<br />
Kulturelle Veranstaltungen wichen mehr und<br />
mehr Fahnenappellen und Veranstaltungen<br />
des Jungvolks und der HJ.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1937 bekam die Schule <strong>von</strong> der<br />
Stadtverwaltung den Auftrag, einen Namen für<br />
die Anstalt vorzuschlagen. Auf Anregung <strong>von</strong><br />
Oberstudienrat Neuhaus wurde der Vorschlag<br />
„<strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-Schule“ eingereicht und<br />
<strong>von</strong> der Stadtverwaltung genehmigt.<br />
Das Kollegium 1934<br />
17<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
18<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Notzeugnis vom Januar 1945<br />
Mit Beginn des 2. Weltkriegs am 1. September<br />
1939 wurden sämtliche Schulen Berlins vorläufi<br />
g geschlossen. Das Gebäude der <strong>UvH</strong> musste<br />
geräumt werden, weil es als Reservelazarett<br />
benötigt wurde. Der Unterricht fand zunächst<br />
in den Räumen der Gertrud-Stauffacher-Schule<br />
(heute Dag-Hammarskjöld-Schule) in der<br />
Ringstraße in Mariendorf statt, dann bis zur<br />
Evakuierung 1943 im Gebäude der Volksschule<br />
in der Roonstraße (heute Mellener Straße), was<br />
eine Teilung in Vor- und Nachmittagsunterricht<br />
sowie Kurzstunden und andere Einschränkungen<br />
des Unterrichts mit sich brachte. Der<br />
Krieg machte sich immer stärker im Schulbetrieb<br />
bemerkbar. Viele Lehrer wurden zum<br />
Heeresdienst eingezogen, auch ältere Schüler<br />
mussten mit dem Notabitur die Schule verlassen<br />
und in den Krieg ziehen.<br />
Am 30. November 1940 kamen 241 Schüler<br />
der Klassen 1-4 im Rahmen der erweiterten<br />
Kinderlandverschickung zur Ordensburg Krössinsee<br />
und erhielten dort Unterricht durch<br />
neun Lehrer des Kollegiums. Im August 1942<br />
wurden sie in das KLV-Lager Lohme auf Rügen<br />
verlegt, das am 5. Mai 1943 ebenfalls aufgelöst<br />
wurde.<br />
Mit einer Eintragung vom 9. Mai 1943 brach<br />
die Schulchronik, die seit dem 30. April 1924<br />
geführt wurde, ab.<br />
Die zunehmenden Bombenangriffe auf Berlin<br />
machten die Verlegung eines Großteils der<br />
Schule in ein KLV-Lager in der Nähe <strong>von</strong> Prag<br />
nötig. Verbleibende Schüler wurden in einer<br />
Sammelschule in Zossen unterrichtet, mit Dr.<br />
Feigel als Leiter. Als im April 1945 auch die<br />
Fahrt dorthin nicht mehr möglich war, fand<br />
der behelfsmäßige Unterricht in der Villa Dr.<br />
Feigels und im katholischen Gemeindesaal<br />
statt und kam nach dem Einmarsch der Russen<br />
für kurze Zeit völlig zum Erliegen.<br />
Das Kollegium 1946<br />
<strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-Gymnasium um 1950
Der Wiederbeginn 1945 bis zum Mauerbau 1961<br />
Unmittelbar nach Kriegsende kehrte Dr. Feigel<br />
als Direktor an die <strong>UvH</strong> zurück. Das Schulgebäude<br />
stand zunächst nicht zur Verfügung, da<br />
es als russisches Militärlazarett genutzt wurde.<br />
Noch im Mai 1945 sammelte Dr. Feigel die<br />
ersten 50 Schüler um sich und erteilte ihnen in<br />
den ersten Tagen Unterricht im Garten seines<br />
Hauses, dann in einer alten Holzbaracke. Ende<br />
Juni 1945, nach dem Abzug der Russen, konnte<br />
das Schulgebäude im nun amerikanischen<br />
Sektor wieder übernommen werden, allerdings<br />
in desolatem Zustand.<br />
Dr. Feigel nahm sofort wieder sein altes Ziel<br />
auf, den Schülern neben der reinen Wissensvermittlung<br />
auch kulturelle Werte nahe<br />
zu bringen. So gab es bald wieder diverse<br />
Veranstaltungen wie Theateraufführungen,<br />
Ausstellungen und auch gemeinsame Feste,<br />
musikalisch umrahmt <strong>von</strong> Chor und Orchester.<br />
Die schrecklichen Ereignisse, die sowohl Lehrer<br />
als auch vor allem die älteren Schüler geprägt<br />
hatten, führten zu einem besonderen Miteinander.<br />
Zu Beginn des <strong>Jahre</strong>s 1948 übernahm Dr. Feigel<br />
den ihm angebotenen Posten des Hauptschulrates<br />
und des Bezirksstadtrates für den Bezirk<br />
Tempelhof, allerdings erst nach langem Zögern.<br />
Unter seiner Ägide erfolgten die Gründung der<br />
Volkshochschule, die Schaffung des Jugendheims<br />
Schwanenwerder,<br />
vor allem aber nahm er<br />
tatkräftig die Beseitigung<br />
der Schulraumnot in Tempelhof<br />
in Angriff. Im September<br />
1952 verstarb er.<br />
Ein großes Problem der<br />
Nachkriegszeit war wieder<br />
einmal die Raumnot. Die<br />
Mädchenschule (Brunhildschule)<br />
wurde nicht wieder<br />
eröffnet, der Unterricht<br />
fand seit Kriegsende gemeinsam<br />
mit den Jungen<br />
in der <strong>UvH</strong> statt. Im Juni<br />
1945 gab es sieben Klassen<br />
mit insgesamt 150 Schülern,<br />
im Dezember 1945<br />
war die Schülerzahl bereits auf 762 gestiegen,<br />
die in 20 Klassen unterrichtet wurden. Der<br />
Höhepunkt war im Februar 1948 erreicht mit<br />
979 Schülern in 27 Klassen.<br />
Das Kollegium bestand zu dieser Zeit aus 38<br />
Lehrkräften. Da das Schulgebäude in Teilen verwüstet<br />
war, bestand für alle Klassen bis 1951<br />
Schichtunterricht. Erst im <strong>Jahre</strong> 1954 konnten<br />
die Kriegsschäden im Großen und Ganzen<br />
als behoben betrachtet werden. So begann<br />
erneut die Diskussion über eine Erweiterung<br />
des Schulgebäudes, auch um mehr Räume für<br />
den naturwissenschaftlichen Fachunterricht zu<br />
erhalten.<br />
Allerdings kamen diese Pläne bald zum<br />
Erliegen, da ab Herbst 1948 die Schülerzahl<br />
stetig sank. Das hatte verschiedene Gründe. In<br />
den <strong>Jahre</strong>n 1948 und 1949 fi elen die 5. und 6.<br />
Klassen fort, diese gingen an die Grundschule.<br />
Ab 1951 war ein starker Schülerschwund zu<br />
verzeichnen, einmal durch die Einführung des<br />
technischen Zweigs (vergleichbar mit der heutigen<br />
Realschule), der viele Schüler anzog, zum<br />
anderen durch das neue Schulgesetz der DDR,<br />
das den Schulbesuch ostdeutscher Schüler an<br />
Westberliner Schulen verbot.<br />
Das Kollegium 1946<br />
Immerhin hatten bis dahin etwa 40% der <strong>UvH</strong>-<br />
Schüler ihren Wohnsitz außerhalb Berlins. So<br />
war die Schülerzahl im September 1951 auf<br />
538 gesunken. Diese Tendenz setzte sich in<br />
den Folgejahren fort. Nach dem Bau der Mauer<br />
1961 befanden sich nur noch knapp 300 Schüler<br />
an der <strong>UvH</strong>.<br />
19<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
20<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Frau Großmann Herr Schollmeyer Frau Geest<br />
Interview mit Frau Großmann – eine Zeitzeugin<br />
Das Gespräch fand am Himmelfahrtstag 2007<br />
zwischen Frau Rasin (<strong>von</strong> 1970 – 1979 und<br />
1987 – 2003 an der <strong>UvH</strong>, nach wie vor Leiterin<br />
unserer Bio/Chemie-AG) und Frau Großmann<br />
(1947 – 1979 an der <strong>UvH</strong>) statt.<br />
Das berühmte Hotel „Adlon“, das Kaufhaus<br />
„KaDeWe“ und das beliebte Strandbad<br />
Wannsee feiern in diesem Jahr ihr <strong>100</strong>-jähriges<br />
Bestehen. Da sind wir doch in guter Gesellschaft!<br />
So hatten unser Gespräch am Telefon<br />
und eine Verabredung mit Frau Großmann<br />
begonnen.<br />
Wollen wir etwas über die ersten 40 <strong>Jahre</strong> unserer<br />
Schule erfahren, müssen wir in die Chronik<br />
dieser „Bildungsanstalt“ schauen. Um wie<br />
viel interessanter ist es mit einer Zeitzeugin<br />
zu sprechen, die fast <strong>von</strong> Anbeginn der Stunde<br />
Null nach dem Kriege in unserer Schule unterrichtete.<br />
Die Rede ist <strong>von</strong> Frau Großmann. Mir<br />
gegenüber in ihrem gemütlichen Wohnzimmer<br />
sitzt eine temperamentvoll und interessant erzählende<br />
Lehrerin, an der gar nichts daran erinnert,<br />
dass sie ihr 93. Lebensjahr vollendet hat.<br />
Mit ihr machten 1947 den Neuanfang die<br />
Kolleginnen Frau Lehmann, Frau Geest und<br />
Frau Waschke. Den Älteren sind diese Namen<br />
wohl bekannt. Die Schule hatte als Lazarett<br />
ausgedient. Junge Menschen sammelten<br />
sich an diesem Ort und wollten endlich ohne<br />
Angst lernen. Lehrer und Schüler bildeten eine<br />
eingeschworene Gemeinschaft, hatten sie doch<br />
Kriegserfahrungen hinter sich. Ihre Zahl wuchs<br />
auf mehr als 800 an, 50 Schüler in den Klassen<br />
waren keine Ausnahme. Dafür wurde jeder<br />
Raum vom Keller bis zum Boden im Schulhaus<br />
genutzt. Es war eine Zeit, in der es an allem<br />
fehlte. Die Straßenbahn nach Lichtenrade (auf<br />
dem jetzigen Grünstreifen des Lichtenrader<br />
Damms) fuhr noch nicht. So lief die junge<br />
Lehrerin Frau Großmann zu Fuß zur Schule,<br />
wohl gemerkt barfuß, um die Schuhe zu<br />
schonen. Erst kurz vor dem Gebäude wurden<br />
sie angezogen. Auf dem langen Nachhauseweg<br />
sammelte sie verschiedene Kräuter, um daraus<br />
wenigstens einen Salat zu zaubern. Kaum vorstellbar,<br />
wie man sich nach so viel körperlicher<br />
Anstrengung noch auf den nächsten Tag für die<br />
Schule vorbereiten konnte.<br />
Frau Habich und Chor Herr Calsow Herr Schmidt
Herr Schiemann und Frau Streit Frau Rodenberg Frau Brennhausen<br />
Frau Brink Frau Lehmann<br />
Die räumliche Enge im<br />
Schulgebäude änderte<br />
sich, als Anfang der<br />
fünfziger <strong>Jahre</strong> den<br />
Schülern aus der<br />
DDR zunehmend der<br />
Besuch einer Schule in<br />
Westberlin erschwert<br />
wurde. Etwa die Hälfte<br />
der Schüler wohnte<br />
damals in der DDR, die<br />
nun ihre Schule verloren.<br />
Mit dem Bau der Mauer 1961 schrumpfte die<br />
Schülerzahl auf weniger als 300.<br />
Das sollte sich aber schnell mit der Bevölkerungsentwicklung<br />
in Lichtenrade ändern.<br />
Eine rege Bautätigkeit setzte ein, in deren<br />
Folge die <strong>UvH</strong> aus allen Nähten platzte. Das<br />
Lehrerkollegium expandierte. Das führte zu<br />
mannigfachen Veränderungen, was an anderer<br />
Stelle nachgelesen werden kann.<br />
„An welche Ereignisse in der <strong>UvH</strong> erinnern Sie<br />
sich, Frau Großmann, besonders gerne?“ Das<br />
waren für sie die Schülerfahrten nach Frank-<br />
reich, die bis 1969 sechs Mal stattgefunden<br />
hatten, aber auch weitere Klassenfahrten.<br />
Viele kleine Geschichten erzählten wir einander<br />
aus unserer Schulzeit. Sie sind lustig, traurig,<br />
bemerkenswert und manchmal ärgerlich,<br />
aber für die Öffentlichkeit kaum geeignet. Sie<br />
bleiben unsere persönlichen, wertvollen Erinnerungen.<br />
Wir stimmten darin überein, die Schule<br />
war unter dem Strich eine schöne Zeit.<br />
Noch einmal fragte ich nach, welches das<br />
schönste Erlebnis in ihrer Schulzeit war.<br />
Bescheiden antwortete sie, dass sie einmal in<br />
einer Schülerzeitung liebevoll „Rosa la Doux“ in<br />
Abwandlung ihres Vornamens genannt wurde.<br />
Der Name ist anlässlich einer Klassenreise entstanden,<br />
woran sich Beteiligte erinnern mögen.<br />
Frau Großmann fühlt sich unserer Schule sehr<br />
verbunden, und dass auch die ehemaligen<br />
Schüler sie über die vielen <strong>Jahre</strong> nicht vergessen<br />
haben, da<strong>von</strong> zeugen die vielen Briefe zu Festtagen<br />
und zu ihrem Geburtstag. Zum Schluss<br />
fragte ich sie noch, wohin ihre Reise in diesem<br />
Jahr geht – „Na wie so oft, nach Italien!“<br />
Christel Rasin<br />
Frau Waschke Herr Schulze genannt „Stullenschulze“ Herr Panten<br />
21<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
22<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
<strong>UvH</strong>-Oberstufenmodell<br />
und Schulteilung<br />
Nach dem Bau der Mauer war zunächst zu befürchten,<br />
dass die Zeit der <strong>UvH</strong> als eigenständige<br />
Schule zu Ende ging. Die Schülerzahl war<br />
auf unter 300 gesunken. Folgerichtig stellte das<br />
Bezirksamt Überlegungen an, die <strong>UvH</strong> mit der<br />
Eckener-Schule in Mariendorf zusammen zu<br />
legen.<br />
Doch in den Folgejahren führte der Bau der<br />
Hochhaussiedlungen zwischen Steinstraße,<br />
Barnetstraße und John-Locke-Straße zu einem<br />
starken Anstieg der Bevölkerungszahlen in<br />
Lichtenrade. Vor allem Familien zogen in die<br />
preiswerten Sozialwohnungen und die Schülerzahlen<br />
begannen wieder zu steigen. Als Ende<br />
der 60er <strong>Jahre</strong> die Zahl der Klassen <strong>von</strong> 11 auf<br />
19 gestiegen war, benötigte die <strong>UvH</strong> wieder<br />
dringend neue Räume. Warum damals nicht<br />
endlich der 3. Bauabschnitt zur Erweiterung<br />
in Angriff genommen wurde, lässt sich nicht<br />
mehr feststellen. Stattdessen wurden 1969 auf<br />
dem Grundstück mit dem kleinen Sportplatz<br />
gegenüber dem Schulgelände Pavillons aufgestellt.<br />
Die <strong>UvH</strong> war die erste Schule in Berlin,<br />
in der die Schüler in solchen Klassenräumen<br />
unterrichtet wurden. Inzwischen sind sie saniert<br />
worden und nun Teil der Käthe-Kollwitz-<br />
Grundschule.<br />
In dieser Zeit begannen in der Bundesrepublik<br />
Diskussionen über eine Strukturreform der<br />
gymnasialen Oberstufe. Auch die <strong>UvH</strong> unter<br />
ihrem damaligen Leiter Dr. Segner griff diese<br />
Überlegungen auf. Im Mai 1969 gründete sich<br />
eine Planungsgruppe, die das Ziel verfolgte, in<br />
Anlehnung an das Hamburger Modell die Ober-<br />
Schüler 1974<br />
stufe völlig umzugestalten. Mit Beginn des<br />
11. Schuljahrs sollte der Unterricht in einem<br />
offenen Kurssystem erfolgen, ohne Bildung<br />
<strong>von</strong> Jahrgangsklassen. Die Planungsgruppe<br />
bestand zunächst nur aus Lehrern. Da ein<br />
solches Modell sicher nur durchgeführt werden<br />
konnte, wenn alle Betroffenen bereit waren<br />
es mitzutragen, wurde das Planungsgremium<br />
paritätisch durch Eltern- und Schülervertreter<br />
erweitert.<br />
Zu Beginn des <strong>Jahre</strong>s 1970 waren die Planungen<br />
abgeschlossen. Das Konzept wurde<br />
einer repräsentativen Schulversammlung, bestehend<br />
aus dem Lehrerkollegium sowie je 20<br />
Eltern- und Schülervertretern, zur Abstimmung<br />
Dr. Segner bei der Abiturzeugnis-Übergabe<br />
Von links: Herr Juche, Frau Schlieper, Frau Unger,<br />
Herr Mantei, Dr. Segner<br />
vorgelegt und mit überwältigender Mehrheit<br />
angenommen. Die wichtigsten Punkte dieses<br />
Oberstufenmodells waren:<br />
– Gliederung des Unterrichts in Fundamental-<br />
und Schwerpunktbereiche sowie einen<br />
Zusatzbereich<br />
– Fundamentalbereich (Pfl icht): Deutsch, Mathematik,<br />
Politische Bildung, 1. Fremdsprache,<br />
künstlerischer Bereich, Sport (20 Wochenstunden)<br />
– Schwerpunktbereich: Wahl <strong>von</strong> zwei Fächern,<br />
da<strong>von</strong> ein naturwissenschaftliches (10 Wochenstunden)<br />
– Zusatzbereich: Fortsetzung abgeschlossener<br />
Fächer bzw. Spezialgebiete<br />
– Beginn der Oberstufe mit Jahrgangsklasse 11<br />
– Organisation nach Schulhalbjahren
Nach den Sommerferien 1970 wurde der<br />
vom Senator für Schulwesen genehmigte<br />
Schulversuch gestartet. Zu einer Modifi zierung<br />
und Weiterentwicklung dieses erfolgreich begonnenen<br />
Modells kam es jedoch nicht mehr,<br />
da die Kultusministerkonferenz der Länder ein<br />
bundeseinheitliches Oberstufensystem erarbeitete,<br />
welches 1975 eingeführt wurde.<br />
Nicht nur mit diesen inhaltlichen Fragen musste<br />
sich die <strong>UvH</strong> zu Beginn der 70er <strong>Jahre</strong> auseinandersetzen.<br />
Auch das Raumproblem, das<br />
sich wie ein roter Faden durch die Geschichte<br />
dieser Schule zieht, war wieder ein großes<br />
Thema.<br />
Im Zuge der Entwicklung der Mittelstufenzentren<br />
in Berlin zog die Carl-Zeiss-Realschule<br />
1974 in das neue Gebäude der Gesamtschule<br />
an der Barnetstraße. Dadurch erhielt die <strong>UvH</strong><br />
deren Gebäude am Lichtenrader Damm als<br />
Filiale, denn die Schülerzahl war im Schuljahr<br />
1974/75 bereits auf 941 gestiegen. Doch das<br />
ständige Pendeln zwischen den 15 Gehminu-<br />
Das Schulgebäude 1972<br />
ten <strong>von</strong>einander entfernten Häusern war auf<br />
Dauer sowohl für Lehrer als auch für Schüler<br />
eine große Belastung. 1975 stellte das Kollegium<br />
den Antrag die Schule zu teilen. Trotz<br />
einiger Bedenken wurde die Genehmigung<br />
1976 erteilt. So verblieb die <strong>UvH</strong> in ihrem Gebäude<br />
an der Rehagener Straße, während am<br />
Lichtenrader Damm ein neues Gymnasium als<br />
5. OG Tempelhof gegründet wurde, das 1978<br />
den Namen Georg-Büchner-<strong>Oberschule</strong> erhielt.<br />
Zum Zeitpunkt der Teilung hatte die Schule<br />
über <strong>100</strong>0 Schüler.<br />
23<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
24<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Lehrergalerie<br />
Frau Basten<br />
Frau Flemming<br />
Herr Jestädt<br />
Frau<br />
Schäfer -Orasch<br />
Bild rechts<br />
Frau Geest<br />
Frau Schorsch<br />
Bild links<br />
Herr Milde<br />
Bild rechts<br />
Frau Rasin<br />
(damals Frau<br />
Hanisch)<br />
Frau<br />
Großmann
Herr<br />
Podlowski<br />
Bild links<br />
Herr Heinemann<br />
Bild rechts<br />
Herr Schupe<br />
Bild links<br />
Frau Reinicke<br />
Frau Kosicki<br />
Herr Dr. Rühl<br />
Herr Dr. Vahle<br />
Bild rechts<br />
Herr Pernack<br />
Herr Mantei<br />
Bild links<br />
Herr Mantei<br />
Frau Streit<br />
Bild rechts<br />
Frau Kosicki<br />
Frau Reinicke<br />
25<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
26<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Die Vollendung des Schulgebäudes<br />
Die Schulteilung brachte nur vorübergehend<br />
Entspannung, die Raumsituation wurde immer<br />
mehr zum entscheidenden Organisationsfaktor<br />
der Schule. Insbesondere die Fachraumsituation<br />
war katastrophal. 1985 konnten daher nur drei<br />
7. Klassen eingerichtet werden. Da auch die benachbarte<br />
Käthe-Kollwitz-Grundschule überfüllt<br />
war, musste sogar eine Grundschulklasse im<br />
Keller der <strong>UvH</strong> untergebracht werden.<br />
1986 stellte der Schulleiter, Herr Podlowski, daher<br />
beim Bezirksamt Tempelhof den Antrag, das<br />
vorhandene „U“ zur Grundschule zu schließen,<br />
um zusätzliche Räume zu erhalten. Das Gelände<br />
war Eigentum der <strong>UvH</strong> (früher hatten hier die<br />
Außentoiletten gestanden), Nutzer jedoch die<br />
Grundschule mit dem Schulhof. Der Bezirk stand<br />
dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber und<br />
das Hochbauamt begann, unter Berücksichtigung<br />
der Schulwünsche, Baupläne zu entwickeln.<br />
Die veranschlagten Kosten beliefen sich<br />
auf ca. 2 Millionen DM. Dafür mussten<br />
bei der Senatsschulverwaltung<br />
Investitionsmittel beantragt werden.<br />
Nach kurzer Zeit wurde der Antrag<br />
abschlägig beschieden mit der Begründung,<br />
dieses Vorhaben sei keine<br />
dauerhafte Lösung des Problems.<br />
Dem großen Einsatz der Schulleitung<br />
und der sehr engagierten Elternvertretung<br />
ist es zu verdanken, dass<br />
schließlich der seit Jahrzehnten<br />
geplante 3. Bauabschnitt genehmigt<br />
wurde.<br />
Mit der Planung wurde der Architekt<br />
Zabré beauftragt. Die <strong>UvH</strong> und<br />
die Käthe-Kollwitz-Grundschule<br />
entwarfen Gegenvorschläge, die<br />
jedoch <strong>von</strong> Bezirks- und Senatsseite<br />
abgelehnt wurden. 1987 konnten<br />
die endgültigen Baupläne mit<br />
geschätzten Baukosten <strong>von</strong> etwa 40<br />
Millionen DM vom damaligen Stadtrat<br />
für Volksbildung, Klaus Wowereit<br />
(ehemaliger Schüler der <strong>UvH</strong>, Abitur<br />
1973), unterzeichnet werden.<br />
Bei der Berechnung der notwendigen<br />
Raumfl äche war eine Schülerzahl<br />
<strong>von</strong> ca. 700 prognostiziert worden.<br />
Die Pläne sahen den Abriss der alten<br />
Mädchenturnhalle und des nördlichen<br />
Treppenhauses vor. Erstmals<br />
in ihrer Geschichte sollte die Schule eine Aula<br />
sowie einen Aufenthaltsraum für die Schüler<br />
erhalten.<br />
Auf dem Sportgelände Briesingstraße/Zescher<br />
Straße sollte eine wettkampfgerechte Sporthalle<br />
mit Zuschauertribüne entstehen.<br />
Eine entscheidende Frage war: Wohin mit der<br />
Schule während der Bauzeit? Ein leeres, adäquates<br />
Gebäude stand nirgends zur Verfügung.<br />
Am Ende gab es nur eine Lösung, nämlich Umbau<br />
bei vollem Schulbetrieb und unter Zuhilfenahme<br />
vieler Einzelstandorte in Lichtenrade.<br />
Im Laufe der Bauzeit war die <strong>UvH</strong> auf den Rest<br />
des Hauptgebäudes und vier Filialen verteilt.<br />
Genutzt wurden ein ehemaliges Gebäude des<br />
Stiftes Salem in der Rohrbachstraße, ebenfalls<br />
in der Rohrbachstraße ein nun leer stehendes<br />
Haus, in dem früher Aussiedler untergebracht<br />
waren, zwei Räume im Gemeindehaus der
Oben links: Abriss der Mädchenturnhalle<br />
und des nördlichen Treppenhauses<br />
Oben rechts: Vorbereitung Abriss<br />
Mitte links: abgemauerte Flure<br />
Mitte rechts: Rest Treppenhaus<br />
Unten links: Die Mädchenturnhalle ist<br />
abgerissen<br />
Unten rechts: fertig zum Abriss,<br />
entkernter Teil des Haupthauses<br />
27<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
28<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Der Aufbau hat endlich begonnen Oben: Sturmschaden<br />
Unten: Treppenhaus - Neubau<br />
evangelischen Kirche in der Goltzstraße und<br />
drei Räume in der Carl-Zeiss-<strong>Oberschule</strong> am<br />
Lichtenrader Damm. So gerüstet konnte das<br />
große Abenteuer Umbau und Erweiterung<br />
beginnen.<br />
Schon vor Baubeginn der geplanten Sporthalle<br />
gab es gerichtliche Auseinandersetzungen mit<br />
den Anliegern. Diese fürchteten einen ständigen<br />
Sportbetrieb, auch an den Wochenenden,<br />
in der Halle und auf den Außenanlagen. Das<br />
Verwaltungsgericht entschied zu Gunsten der<br />
Schule, allerdings mit Aufl agen.<br />
Es geht voran<br />
So mussten die Fenster der Halle in Richtung<br />
auf die Einfamilienhäuser ohne Glas bleiben<br />
und die Außenanlagen durften nur in der<br />
Woche bis 17 Uhr benutzt werden. Am 1. April<br />
1993 war Baubeginn für die Sporthalle, am 30.<br />
Mai 1995 konnte sie dem Bezirksamt übergeben<br />
werden.<br />
Am 4. Juli 1994 begannen die Bauarbeiten<br />
auf dem Schulgelände mit dem Abriss der<br />
alten Mädchenturnhalle. Da ein Teil des<br />
Haupthauses abgerissen wurde, wurden die<br />
gesperrten Flure abgemauert und auf dem hinteren<br />
Schulhof Toilettencontainer aufgestellt.
Natürlich blieb bei solch einem Vorhaben auch<br />
der Ärger nicht aus. Durch Sabotage stand die<br />
neue Sporthalle unter Wasser, sodass Parkett<br />
und Wandputz wieder entfernt werden mussten.<br />
Der Streit um die Kosten für die Reparatur<br />
verzögerte die Wiederherstellung, was zur<br />
Folge hatte, dass der Sportunterricht zunächst<br />
komplett ausfi el, später auf die Hallen anderer<br />
Lichtenrader Schulen verteilt wurde.<br />
Im Frühjahr 1995 meldete die Baufi rma des<br />
Hauptgebäudes Konkurs an, die Bauarbeiten<br />
ruhten. Im September erhielt die Firma HOCH-<br />
TIEF den Bauauftrag und stellte schwere Baumängel<br />
fest. Sämtliche bereits neu errichteten<br />
Bauteile, inklusive der Fundamente, mussten<br />
wieder abgerissen werden. Im August 1996<br />
waren diese Arbeiten erledigt, sodass mit den<br />
Bohrungen für die neuen Fundamente die<br />
Bauarbeiten endlich fortgeführt wurden. Um<br />
die verlorene Zeit ein wenig aufzuholen, sollte<br />
gleichzeitig mit dem Anbau zur Käthe-Kollwitz-<br />
Grundschule begonnen werden.<br />
Unten: Das fertige Schulgebäude der <strong>UvH</strong> (2000)<br />
In den Folgejahren gingen die Arbeiten zügig<br />
voran. Am 1. Dezember 1997 konnte das Richtfest<br />
für den Neubau gefeiert werden. Im Frühjahr<br />
1998 waren die Außenarbeiten fertig. Am<br />
15. Februar 1999 konnte endlich die 1. Etage<br />
des Neubaus mit dem Fachbereich Physik und<br />
drei Klassenräumen übernommen werden.<br />
Nach den Osterferien folgte eine weitere Etage,<br />
sodass Klassen aus der Rohrbachstraße zurückkehren<br />
konnten. Nach den Sommerferien<br />
waren sämtliche Neubauteile fertig, während<br />
der Altbau, der umgebaut und modernisiert<br />
wurde, Großbaustelle blieb. Im Dezember<br />
2000 waren die Bauarbeiten im Wesentlichen<br />
abgeschlossen, auch der Schulhof war endlich<br />
wieder benutzbar. So verfügen wir heute über<br />
ein Schulgebäude <strong>von</strong> großer Attraktivität.<br />
29<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
30<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Die Wende 1989/90 und<br />
das Setzen neuer Schwerpunkte<br />
Im März 1990 fand erstmalig ein „Tag der<br />
offenen Tür“ für interessierte Eltern und Schüler<br />
der sechsten Klassen statt. Dieser wurde<br />
auch <strong>von</strong> Eltern aus dem alten Einzugsgebiet<br />
der <strong>UvH</strong>, dem Kreis Zossen, genutzt, und so<br />
wurden im Schuljahr 1990/91 25 Schülerinnen<br />
und Schüler aus dem Umland in die Klassen<br />
8–10 aufgenommen. Diese hatten in der Regel<br />
die Sprachenkombination Russisch/Englisch.<br />
Da die <strong>UvH</strong> seit 1945 Russisch als Wahlpfl ichtfach<br />
ab Klasse 9 angeboten hatte, erschien<br />
diese Kombination auch ab Klasse 7 denkbar.<br />
Der Senator für Schulwesen genehmigte den<br />
Russischunterricht als erste Fremdsprache,<br />
die Aufnahme der Schüler für die E-Phase der<br />
Oberstufe (11. Klasse) wurde jedoch untersagt.<br />
Im nächsten Jahr waren dann bereits 45<br />
Schüler mit dieser Sprachenkombination an<br />
der <strong>UvH</strong>.<br />
Ein Kuriosum am Rande: Die Schule musste<br />
jährlich die verschiedenen Sprachenfolgen und<br />
ihre Schüleranzahl an die Senatsschulverwaltung<br />
melden. Da die Kombination Russisch/<br />
Englisch dabei nicht vorgesehen war, erfand<br />
die Schule eine neue Sprachenfolge „S7“ für die<br />
Statistik.<br />
Wegen der Raumnot lehnte das Schulamt<br />
danach die weitere Aufnahme <strong>von</strong> Schülern<br />
aus dem Umland ab, mit Ausnahme <strong>von</strong> Geschwisterkindern.<br />
Eine weitere Neuerung, die den meisten <strong>von</strong><br />
uns heute selbstverständlich geworden ist, trat<br />
1991 in Kraft: die Einführung der 5-Tage-Woche<br />
in der Schule.<br />
Da, bedingt durch die lange Bauphase, die<br />
Schülerzahl an der <strong>UvH</strong> stark rückläufi g war,<br />
versuchte die Schule sich durch besondere<br />
Profi lgebung aus der großen Schullandschaft<br />
herauszuheben. Dazu hatte sich auf Anregung<br />
einiger Eltern und Lehrer im Sommer 1996<br />
ein Kreis <strong>von</strong> ca. 20 Personen gefunden, der<br />
eine Profi lbildung erörterte. In diesem Zusammenhang<br />
wurde auch wieder ein Förderverein<br />
„Freunde der <strong>UvH</strong>“ gegründet.<br />
Aus diesem Gesprächskreis heraus wurde eine<br />
Vortragsreihe konzipiert, die nicht nur für<br />
Schüler, Eltern und Lehrer der <strong>UvH</strong> gedacht<br />
war, sondern auch für interessierte Bürger<br />
Lichtenrades. Die ersten Veranstaltungen fanden<br />
im Januar, Februar und April 1997 in der<br />
ehemaligen Kapelle des Hauses Salem statt.<br />
Allerdings war das „Lichtenrader Gesprächsforum“<br />
nicht so erfolgreich wie erhofft.<br />
Ein weiterer Weg wurde eingeschlagen, um<br />
der Schule ein besonderes Profi l zu geben. Die<br />
<strong>UvH</strong> bewarb sich beim Landesschulamt um<br />
die Einrichtung eines grundständigen Zugs<br />
mit moderner Sprachenfolge, insbesondere<br />
um zugezogenen Schülern aus dem Bundesgebiet<br />
mit der vierklassigen Grundschule den<br />
Schulwechsel zu erleichtern. Der Antrag wurde<br />
allerdings abgelehnt, nicht nur an der <strong>UvH</strong>. Es<br />
wurde nur wenigen Schulen die Einrichtung<br />
so genannter grundständiger Gymnasien<br />
gestattet, dann aber mit Latein als erster<br />
Fremdsprache.<br />
1999 beantragte die Schule, nach Zustimmung<br />
<strong>von</strong> Gesamt- und Schulkonferenz, die Genehmigung<br />
zur Einführung <strong>von</strong> Italienisch als 2.<br />
Fremdsprache und als Wahlpfl ichtfach. Die Idee<br />
war entstanden, da die Fahrt der 11. Klassen<br />
nach Italien bereits jahrelange Tradition war,<br />
es mit großem Erfolg eine Italienisch-AG und<br />
seit 1996 einen alljährlichen Schüleraustausch<br />
mit Italien gab. Nach einigen Verhandlungen<br />
wurde die Genehmigung erteilt. So startete<br />
das Schuljahr 2000/2001 mit fünf 7. Klassen,<br />
<strong>von</strong> denen zwei Italienisch als 2. Fremdsprache<br />
gewählt hatten. In den 9. Klassen kam zum<br />
ersten Mal ein Kurs Wahlpfl ichtfach Italienisch<br />
zu Stande. Begonnen wurde mit nur einer<br />
Fachlehrerin. Da die neue Sprache aber sehr begehrt<br />
war, bekam sie schon bald Verstärkung.<br />
Seit der Einführung gibt es in jedem Schuljahr<br />
zwei 7. Klassen mit der Sprachenfolge Englisch/Italienisch.
Entwicklung der Schülerzahlen<br />
Schuljahr Anzahl Zahl der Zahl der<br />
Klassen Schüler Lehrer<br />
1907 1 10 1<br />
1909 3 44 3<br />
1910 4 74 4<br />
1911 5 95 6<br />
1914 6 195 8<br />
1925/26 9 250 13<br />
1929/30 12 - 19<br />
1930/31 12 - 20<br />
1931/32 12 - 22<br />
1942/43 10 - 15<br />
Juni 1945 7 150 -<br />
Aug. 1945 12 500 -<br />
Okt. 1945 18 746 -<br />
Dez. 1945 20 762 25<br />
1946/47 25 904 28<br />
1947/48 27 979 38<br />
1950/51 27 824 25<br />
1951/52 19 538 27<br />
1955/56 14 424 21<br />
1958/59 13 339 23<br />
1959/60 12 311 21<br />
1962/63 11 298 19<br />
1964/65 12 314 23<br />
1966/67 16 409 29<br />
1968/69 19 436 36<br />
1970/71 19 512 43<br />
1972/73 22 631 54<br />
1973/74 25 803 62<br />
1974/75 26 941 79<br />
1975/76 30 1054 81<br />
1976/77 18 629 46<br />
1979/80 20 750 58<br />
1981/82 21 823 74<br />
1982/83 21 823 74<br />
1985/86 20 803 62<br />
1887/88 19 700 61<br />
1989/90 18 602 57<br />
1991/92 17 566 56<br />
1993/94 18 652 55<br />
1995/96 19 698 62<br />
1997/98 19 624 53<br />
2000/01 20 636 50<br />
2002/03 22 656 49<br />
2005/06 22 795 57<br />
2007/08 20 824 57<br />
31<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
32<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Schulleiter des <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-Gymnasiums<br />
<strong>von</strong> 1907 bis 2007<br />
Rektor Kuchenbecker<br />
Paul Schuckelt<br />
Dr. Segner<br />
Dr. Waterstradt Dr. Feigel<br />
Heinz Schilling<br />
Klaus Podlowski<br />
Rudolf Calsow<br />
Thomas Hungs
1907 – 1912 Emil Kuchenbecker<br />
1912 – 1922 Dr. Waterstradt<br />
1922 – 1933 Dr. Feigel<br />
1933 Dr. Winzer<br />
1933 – 1936 Dr. Köditz<br />
1936 – 1944 Dr. Gehrmann<br />
1945 – 1948 Dr. Feigel<br />
1948 – 1954 Paul Schuckelt<br />
1954 – 1960 Heinz Schilling<br />
1960 – 1966 Rudolf Calsow<br />
1966 – 1976 Dr. Segner<br />
1976 – 2000 Klaus Podlowski<br />
2001 – dato Thomas Hungs<br />
33<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
34<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Modell der Oberstufe, entwickelt 1970 <strong>von</strong><br />
Lehrern, Eltern und Schülern der <strong>UvH</strong> (Auszug)
Unser Schulprogramm<br />
Das Lehrerkollegium im Jahr 2002, als unser Schulprogramm entwickelt wurde<br />
Berlin hat auf PISA mit einem neuen Schulgesetz<br />
reagiert. Ein wichtiger Bestandteil ist die<br />
Ergebnisqualität und hierbei ist das Schulprogramm<br />
das zentrale Konzept einer Schule zur<br />
Qualitätssicherung. Es enthält schulspezifi sche<br />
Rahmenbedingungen, pädagogische Leitideen,<br />
Schwerpunktsetzungen in fi nanzieller, personeller<br />
und sächlicher Hinsicht. Die interne Evaluation<br />
der am Schulleben beteiligten Personen<br />
fi ndet in regelmäßigen Abständen statt und<br />
ist <strong>von</strong> uns schon durchgeführt worden, als die<br />
Schulprogrammentwicklung in Berlin begann.<br />
Eine erste Evaluation haben wir im Schuljahr<br />
2002/2003 durchgeführt. Alle Befragten konnten<br />
sich anonym schriftlich äußern. Themenkategorien<br />
haben wir nicht vorgegeben.<br />
Von einer sehr großen Mehrheit der Schülerinnen<br />
und Schüler wurden die Gewaltfreiheit<br />
und der nette Umgangston unter den Schülerinnen<br />
und Schülern genannt. Auch dass die<br />
Lehrerinnen und Lehrer immer „ein offenes<br />
Ohr“ für die Probleme der Schüler haben, stand<br />
ganz oben in der Liste. An vierter Stelle wurden<br />
die angenehmen Klassengemeinschaften<br />
genannt. Erst dann folgte an fünfter Stelle der<br />
erste negative Aspekt: Der Imbiss auf unserem<br />
Schulhof war seinerzeit zu teuer.<br />
Diese gegenseitige Achtung und Rücksichtnahme<br />
werden <strong>von</strong> der überwiegenden Zahl der<br />
Schülerinnen und Schüler gelebt. Und so haben<br />
wir die Gewaltfreiheit als Ergebnis des offenen<br />
Kommunikationsklimas unserer Schule in das<br />
Schulprogramm aufgenommen.<br />
Aufgrund des positiven Lernklimas können wir<br />
die Lernerfolge unserer Schülerinnen und Schüler<br />
verbessern und damit die Bildungsqualität<br />
steigern.<br />
Die Ergebnisse der Schülerbefragung haben<br />
gezeigt, dass wir mit unserer Arbeit in den<br />
wichtigsten Gebieten zufrieden sein können.<br />
Ausruhen wollen wir uns aber nicht und so<br />
haben wir im Juli 2007 eine weitere Befragung<br />
durchgeführt. Die Auswertung erfolgt im<br />
August 2007, verspricht aber nach einer ersten<br />
Durchsicht ein ähnlich gutes Ergebnis.<br />
35<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
36<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
Unsere Schule<br />
Seite 36 links Seite 36 rechts<br />
Cafeteria Treppe nach der Pause<br />
Aula Treppe während des Unterrichts<br />
Fahrradparkplatz am Imbiss<br />
Pausenhof Haupteingang<br />
37<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
38<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Fachbereich Musik<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> – <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Musikunterricht an der <strong>UvH</strong> –<br />
ein Grund zum Feiern?<br />
Der Fachbereich Musik setzt sich aus drei<br />
Kollegen zusammen:<br />
Seit 2001 Anja Rammler-Eulitz, seit 1998 Martin<br />
Petsch, seit 1983 Wolf-Burghardt Vieth.<br />
Seitdem der Neubau unserer Schule fertig ist,<br />
verfügen wir über zwei Musiksäle und zwei<br />
Sammlungen.<br />
An Arbeitsgemeinschaften haben wir zurzeit<br />
den Chor, eine Vorgruppe Orchester und das<br />
Orchester, das allmählich zum Instrumentalensemble<br />
mutiert. Außerdem trifft sich regelmäßig<br />
ein Ehemaligen-Chor.<br />
Das Interesse, in einer der vom Fachbereich<br />
Musik angebotenen AGs mitzumachen, hat<br />
stark nachgelassen. Während noch um das Jahr<br />
2000 im Durchschnitt <strong>von</strong> <strong>100</strong> Siebtklässlern<br />
mehr als fünf ein Orchesterinstrument spielten<br />
(Querfl öte/Klarinette/ Violine/Violoncello),<br />
geht die Zahl inzwischen gegen null. Vor<br />
einiger Zeit hatten wir noch eine Trommel-AG,<br />
eine Gitarren-AG und ein Bläserensemble.<br />
Die Gründe für das nachlassende Interesse<br />
sind auf der einen Seite die zunehmende<br />
Belastung durch steigende schulische Anforderungen<br />
– übrigens für Schüler und Lehrer (z.B.<br />
Stundenerhöhung mit Auswirkungen bis in den<br />
späten Nachmittag, MSA-Prüfungen, 5. Prüfungskomponente<br />
im Abitur) – auf der anderen<br />
Seite die vielen Ablenkungsmöglichkeiten, die<br />
unser hochtechnologisiertes Zeitalter in erster<br />
Linie für SchülerInnen „bereithält“.<br />
Beabsichtigt wird immer wieder, die Gitarren-<br />
AG neu aufl eben zu lassen. Geplant ist, nach<br />
einer Umstrukturierung des oberen Musiksaals<br />
die vorhandenen Keyboards fest zu installieren,<br />
um dann eventuell eine Keyboard-AG aufzubauen.<br />
In einem der Sammlungsräume sollen<br />
Computer installiert werden, um im Klassen-<br />
oder Kursverband daran/damit zu arbeiten.<br />
Die Kürzung des Musikunterrichts in der<br />
Stundentafel seit einigen <strong>Jahre</strong>n zeigt natürlich<br />
ebenso Wirkung. Die zukünftigen 8. Klassen<br />
haben nur noch drei Stunden Musik, die 9. seit<br />
vielen <strong>Jahre</strong>n nur noch epochal (also ein halbes<br />
Jahr zwei Stunden), und die SchülerInnen der<br />
10. Klassen werden Musik demnächst zugunsten<br />
<strong>von</strong> Kunst abwählen k ö n n e n. Somit ist<br />
zu befürchten, dass die Oberstufe nur noch<br />
gering mit musikinteressierten SchülerInnen<br />
besetzt sein wird.<br />
Dabei ist der Musikunterricht unentbehrlich!<br />
So heißt es im „Rahmenplan Musik Klasse<br />
7-10 (Entwurfsfassung vom 26.8.2005)“, der in<br />
diesem Zusammenhang auch für die Oberstufe<br />
gelten dürfte, bedeutsam auf Seite 8:<br />
„Musik ist ein unverzichtbarer Bestandteil aller<br />
Kulturen. Die Auseinandersetzung mit Musik in<br />
ihrer Vielfalt stellt eine wichtige Bereicherung<br />
der persönlichen Erfahrungswelt dar. Musik<br />
kann Menschen in ihrem ganzen Wesen berühren,<br />
denn im Umgang mit Musik lässt sich<br />
die Einheit <strong>von</strong> Denken, Fühlen und Handeln<br />
erleben. Die Wechselwirkung <strong>von</strong> sinnlicher<br />
Wahrnehmung, praktischem Tun und verstehendem<br />
Erkennen ist daher bestimmendes<br />
Merkmal des Musikunterrichts.“<br />
Besser kann man es t h e o r e t i s c h nicht<br />
ausdrücken.<br />
Die personellen Voraussetzungen sind jedenfalls<br />
an der <strong>UvH</strong> gegeben, die Unterstützung<br />
durch die Schulleitung ist in den letzten 24<br />
<strong>Jahre</strong>n fast immer vorhanden gewesen. Die<br />
Genehmigung der Chor - und Orchesterfahrten,<br />
die vielen Instrumente (Orffsches Instrumentarium,<br />
Keyboards und afrikanische Trommeln)<br />
sind einige Belege dafür.
Fazit: Einen Grund zum Feiern gibt es allemal,<br />
auch mit den Ehemaligen.<br />
Sinnvoll ist es aber, sich den neuen Gegebenheiten<br />
zu stellen, neue Wege der Unterrichtsgestaltung<br />
zu entwickeln, umzusetzen und<br />
nicht nur alten Zeiten nachzutrauern.<br />
In diesem Sinne wünscht der Fachbereich<br />
Musik der <strong>UvH</strong> stets begeisternde Lehrer und<br />
begeisterte SchülerInnen.<br />
Auf die nächsten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>…<br />
39<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
40<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Fachbereich Biologie<br />
Wie sah wohl der Biologieunterricht vor <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n aus?<br />
Seit Comenius im 17. Jh. die Naturkunde als<br />
Gegenstand des Unterrichts in den Schulen eingeführt<br />
hatte, haben Biologiedidaktiker immer<br />
wieder gefordert, die Beobachtung lebendiger<br />
Tiere und Pfl anzen in ihrem Lebensraum in den<br />
Mittelpunkt zu stellen. Jedoch haben selbst<br />
hoch motivierte Biologielehrer Schwierigkeiten,<br />
solche Unterrichtskonzepte umzusetzen, da<br />
zum einen die Freilanderfahrung der meisten<br />
sehr begrenzt ist, zum anderen sind die organisatorischen<br />
Rahmenbedingungen der Institution<br />
Schule für einen solchen Unterricht<br />
völlig ungeeignet.<br />
Diese Erfahrung hatte wohl auch der<br />
berühmte Biolehrer Otto Schmeil zu Beginn<br />
des 20. Jh. gemacht. Obwohl auch er sich die<br />
Naturerfahrung als zentrales Element des<br />
Unterrichtens wünschte, kannte er aus der<br />
Schulpraxis und als Leiter einer großen Schule<br />
die Fähigkeiten der Lehrer und auch ihre Grenzen.<br />
So sah er allein im Lehrbuch Ansatzpunkt<br />
für einen Biologieunterricht mit hoher Breitenwirkung<br />
bei den auf das Buchwissen geprägten<br />
Lehrern und lehnte Unterricht, der sich an der<br />
Untersuchung <strong>von</strong> „Lebensgemeinschaften“<br />
orientierte, als in der Schule nicht durchführbar<br />
ab: Lebensgemeinschaften seien für die Schule<br />
einfach zu komplex. Mit seinen anschaulich<br />
geschriebenen Schulbüchern ebnete er einem<br />
am Buchwissen orientierten Unterricht den<br />
Weg. Diese Praxis war lehrergerecht.<br />
So blieb vermutlich auch an der <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Hutten</strong>-Schule der Biologieunterricht über ein<br />
halbes Jahrhundert lang in der Regel auf das<br />
Beschreiben und Bestimmen <strong>von</strong> Arten beschränkt<br />
– im Sommer Pfl anzen, im Winter die<br />
Tiere, unter Verwendung der erfolgreichsten<br />
Schulbücher aller Zeiten, der „Tierkunde“ und<br />
der „Pfl anzenkunde“ <strong>von</strong> Otto Schmeil.<br />
Erst Mitte der 70er <strong>Jahre</strong> erfolgte in Verbindung<br />
mit der Oberstufenreform ein radikaler<br />
Umbruch des Biologieunterrichts: In der<br />
Mittelstufe rückte die Humanbiologie in den<br />
Mittelpunkt, die die für traditionell ausgebildete<br />
Biologen fachfremden Themen wie<br />
Drogenprävention, Sexualkunde und Gesundheitserziehung<br />
einschloss. In der Oberstufe<br />
wurde Biologie als wählbarer Leistungs- bzw.<br />
Grundkurs mit den vier Themenkomplexen<br />
Genetik, Evolution, Verhalten und Ökologie den<br />
traditionellen Hauptfächern gleichgestellt.<br />
2007 sind die Themen auf den ersten Blick ähnlich,<br />
nur der Verhaltenskurs in der Oberstufe<br />
heißt nun „Physiologie“, dahinter verbirgt sich<br />
Molekularbiologie <strong>von</strong> Membranvorgängen,<br />
die Verhaltensbiologie fristet nur noch ein
Schattendasein im Rahmen einer biochemisch<br />
ausgerichteten Neurobiologie. Auch in der<br />
Genetik dominiert die Molekularbiologie. So<br />
können Abiturienten <strong>von</strong> heute z.B. beschreiben,<br />
wie man einen genetischen Fingerabdruck<br />
erstellt. Lebendige Tiere und Pfl anzen lernen sie<br />
im Schulunterricht jedoch kaum kennen – es<br />
sei denn, sie haben an einer Biofahrt<br />
teilgenommen.<br />
41<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
42<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Fachbereich Biologie<br />
Sustainable Development<br />
Gedanken des<br />
Biologie/Chemielehrers Herrn Lenski<br />
Einer der dümmsten Sprüche, die ich kenne,<br />
ist der: Non scolae, sed vitae discimus (nicht<br />
für die Schule, sondern fürs Leben…). Besser<br />
gefällt mir: Non scola, sed vita discimus<br />
(nicht <strong>von</strong> der Schule, sondern vom Leben<br />
lernen wir). Allerdings empfi nde ich den darin<br />
implizierten Gegensatz <strong>von</strong> Schule und Leben<br />
als irreführend, denn fast ein Viertel seines<br />
Lebens – gemessen an der durchschnittlichen<br />
Lebenserwartung <strong>von</strong> ca. 80 <strong>Jahre</strong>n – ist<br />
ein Mensch zur Schule gegangen, bis er als<br />
Abiturient diesen Zeitabschnitt beendet, eine<br />
Lebenszeit, die ihn entscheidend prägt. Überall<br />
wo ich mich in Gesellschaft Erwachsener als<br />
Lehrer zu erkennen gebe, löst dies bei meinen<br />
Gesprächspartnern einen Erzählrefl ex über<br />
ihre Schulerlebnisse aus, ganz genau wie in der<br />
Eingangsfi lmszene der „Feuerzangenbowle“.<br />
Offensichtlich ist Schule ein wichtiger Teil des<br />
Lebens und hat einen nachhaltigen Einfl uss.<br />
So uninteressant Unterricht – und hier ist jetzt<br />
primär der Biologieunterricht gemeint – also<br />
auch immer gewesen sein mag, es hat sich<br />
wohl nie ganz verhindern lassen, dass etwas<br />
gelernt wurde – aber was?<br />
Was hätten die Schüler nach dem Verständnis<br />
der Organisatoren <strong>von</strong> Unterricht denn lernen<br />
sollen? Diese Dinge stehen in den Rahmenplänen<br />
und klingen manchmal auch ganz plausibel:<br />
Kompetenzen sollen erworben werden,<br />
z.B. „...Tragweite, Grenzen und gesellschaftliche<br />
Relevanz biowissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
und Methoden refl ektieren und bewerten …<br />
technische Anwendungen und wirtschaftliche<br />
Nutzungen naturwissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse unter Gesichtspunkten der nachhaltigen<br />
Entwicklung beurteilen … Einfl üsse<br />
biologischer Erkenntnisse auf das Weltbild des<br />
Menschen refl ektieren…“usw.<br />
Toll. Ist dies aber auch schüler- und lehrergerecht?<br />
Der Schüler, vor allem der jüngere,<br />
sieht zunächst immer noch zuerst das Tier, die<br />
Pfl anze. Die Motivation, sich weiter damit zu<br />
beschäftigen (und dabei biologische „Kompetenzen“<br />
zu erwerben), resultiert sehr häufi g<br />
aus dem unmittelbaren Beobachten und
Schüler der <strong>UvH</strong> nehmen regelmäßig an Bundeswettbewerben erfolgreich teil.<br />
Erleben. Kein Film, kein Medium kann die Faszination<br />
einer lebendigen Maus übermitteln.<br />
Das Problem für den Lehrer: Die Maus macht<br />
nicht gerade um 9.55 Uhr am Freitag das, was<br />
gerade im Unterricht dran ist und der Lehrer als<br />
Stundeneinstieg geplant hat. Und der Lehrer<br />
muss seinen Unterricht ja nach 45 Minuten<br />
beenden und dabei genügend Erkenntnisse gesammelt<br />
haben, um am Ende des Schuljahres<br />
alle seiner 200 bis 300 Schüler verwaltungsjuristisch<br />
abgesichert in die Güteklassen 1 bis<br />
6 einteilen zu können, dafür ist er schließlich<br />
Beamter. Also weg mit der Maus, holt bitte die<br />
Biobücher raus, ich teile schon mal den Arbeitsbogen<br />
aus, nächste Woche schreiben wir einen<br />
kleinen Test, hä hä.<br />
„Ach, sie sind Biolehrer? Ich hatte in der Schule<br />
Bio sogar als Leistungskurs! Ich musste ja<br />
irgendwie die Punkte im naturwissenschaftlichen<br />
Block fürs Abi zusammenbekommen<br />
(Grinsen). Aber inzwischen habe ich das alles<br />
schon wieder vergessen, wie das mit der DNA<br />
und der Proteinbiosynthese war. Aber an die<br />
Biofahrt, da kann ich mich noch erinnern...“<br />
Ach ja? Aber ja! Wenn man zurückblickt, wie<br />
viele <strong>von</strong> denen, die hier an der <strong>UvH</strong> unterrichtet<br />
worden sind, mit großer Begeisterung<br />
einen naturwissenschaftlichen Beruf ergriffen<br />
haben und auch Studium und weiterführende<br />
Ausbildung – soweit wir das mitbekommen<br />
– fast immer sehr erfolgreich ohne große<br />
Probleme meistern, dann kann durchaus der<br />
Verdacht aufkommen, dass der Biounterricht<br />
vielleicht doch mehr bewirkt hat als eine<br />
verwaltungsjuristisch abgesicherte Einteilung<br />
in die Güteklassen 1 bis 6, bzw. seinen vorgeschriebenen<br />
Beitrag zum Abischnitt <strong>von</strong> 1,0 bis<br />
4,0. Vielleicht war auch bei denen, die keine<br />
Naturwissenschaft zum Mittelpunkt ihrer<br />
berufl ichen Existenz gemacht haben, nicht<br />
alles ganz umsonst, und die Schule hat ein<br />
wenig zur Bildung und damit zur Lebensqualität<br />
beigetragen.<br />
43<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
44<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Fachbereich Chemie<br />
Chemophil, Chemophob*<br />
Versucht man verschiedene Stoffe in Wasser<br />
zu lösen, so bemerkt man sehr schnell, dass<br />
manche Substanzen sich in diesem Lösungsmittel<br />
offensichtlich sehr wohl fühlen – sie sind<br />
hydrophil, wasserfreundlich – andere streben<br />
so schnell wie möglich aus dem wässrigen<br />
Milieu heraus oder sinken zu Boden: Sie sind<br />
hydrophob, wasserfeindlich oder einfach nur<br />
unlöslich.<br />
Versucht man verschiedenen Schülern Chemie<br />
beizubringen, so bemerkt man sehr bald, dass<br />
manche Schüler sich in diesem Fach offensichtlich<br />
sehr wohl fühlen – sollten wir sie als<br />
*chemieliebend, chemieabweisend<br />
chemophil bezeichnen? – andere streben so<br />
schnell wie möglich …ach, lassen wird das. Ist<br />
so. An der Chemie scheiden sich die Geister.<br />
Effektvolle Experimente, das was knallt und<br />
stinkt, fi ndet jeder toll. Das war schon auf<br />
den mittelalterlichen Jahrmärkten so und ist<br />
auch ein Grund, weshalb eine ganze Industrie<br />
<strong>von</strong> der Herstellung <strong>von</strong> Feuerwerk existieren<br />
kann. Aber die Theorie dahinter…. oh, oh!<br />
Dabei ist Chemie doch total simpel! Sag ich<br />
immer wieder, aber die Schüler glauben mir<br />
das einfach nicht, die meisten jedenfalls. Das<br />
Problem, dass Chemie in der Oberstufe zu
den weniger beliebten Fächern gehört, ist<br />
wohl auch den Schulplanern aufgefallen, also<br />
haben sie dem Chemieunterricht jetzt gerade<br />
eine neue Radikalkur verordnet, nennt sich<br />
„Chemie im Kontext“ und bedeutet konkret,<br />
dass im Chemieunterricht und auch in den<br />
Prüfungen zwecks erhöhter Motivation immer<br />
ein Zusammenhang mit einem Phänomen aus<br />
der so genannten Lebensumwelt vorhanden<br />
sein muss. Muss, nicht kann oder soll, da war<br />
die Schulbehörde diesmal ganz konsequent.<br />
In den Prüfungen heißt es jetzt statt schlichter<br />
Handlungsanweisungen wie „Berechnen Sie<br />
das Molekulargewicht <strong>von</strong>…“ z.B.: „Nehmen Sie<br />
unter Berücksichtigung der Materialien 3,5,7<br />
und 11 Stellung zu der in Material 15 aufgestellten<br />
Behauptung…“, wobei man sich unter<br />
Materialien Tabellen, Abbildungen, Zitate usw.<br />
vorzustellen hat.<br />
Bei den Lehrern trifft dieses Konzept nicht auf<br />
ungeteilte Zustimmung. Ein bisschen ist das<br />
jetzt so, als sollten wir ein Haus bauen und<br />
dabei mit der Fassadenverkleidung und der<br />
schicken Innenausstattung beginnen. Fundamente?<br />
Grundmauern? Baugrube? Ach, das<br />
macht doch alles nur Dreck und ist hässlich.<br />
Bloß, woran bringt man die tolle Dekoration<br />
an?<br />
Und die Schüler, wie reagieren die darauf?<br />
Wissen Sie, da habe ich einen netten Vergleich:<br />
Versucht man verschiedene Stoffe in Wasser zu<br />
lösen, so bemerkt man… nee, nicht noch mal.<br />
Siehe oben: An der Chemie scheiden sich die<br />
Geister.<br />
45<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
46<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Fachbereich Physik<br />
In den letzten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n haben sich die Erkenntnisse<br />
in der Physik rasanter entwickelt als<br />
in allen vorangegangen Jahrhunderten zusammen.<br />
So stehen in den Oberschulbüchern<br />
zu Gründungszeiten der <strong>UvH</strong> Sachverhalte,<br />
die heutzutage mit anschaulichen, teils historischen<br />
Experimenten in der Sekundarstufe I<br />
vermittelt werden. Die Errungenschaften der<br />
letzten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> werden dann, so anschaulich<br />
wie möglich, in der Oberstufe behandelt. Dazu<br />
stehen, neben zeitgemäß ausgestatteten Fachräumen,<br />
moderne computerunterstützte Messmethoden<br />
zur Verfügung, um die Schüler für<br />
die Physik zu begeistern. Der Erfolg zeigt sich<br />
darin, dass viele Schüler neben den normalen<br />
Unterrichtsaktivitäten aktuell an der Internationalen<br />
Physikolympiade teilnehmen.
Fachbereich Informatik<br />
47<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
48<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Fachbereich Geschichte/Politische Weltkunde<br />
Die Fächer Geschichte und PW begleiten unsere<br />
Schüler durch die ganze Schulzeit. Altersangemessen,<br />
im Komplexitätsgrad zum Abitur hin<br />
ansteigend wird den Schülern die Gelegenheit<br />
geboten, die Welt um sie herum und ihr<br />
eigenes Dasein als historisch determiniert und<br />
zugleich gestaltbar zu erfahren. Im Zuge des<br />
Unterrichts berühren wir eine Fülle <strong>von</strong> Feldern<br />
aus verschiedenen Wissensgebieten: <strong>von</strong> der<br />
Herrschafts- über Wirtschafts- und Sozialgeschichte,<br />
<strong>von</strong> der vergleichenden Regierungslehre<br />
bis zur Statistik. Dass den Schülern immer<br />
wieder auch die Gelegenheit gegeben wird,<br />
ihre Fragen zu aktuellen historisch-politischen<br />
Entwicklungen im Unterricht zu thematisieren,<br />
ist den Kollegen der Fachschaft<br />
eine Selbstverständlichkeit und wird<br />
als Bereicherung des Unterrichts<br />
empfunden. Die Kollegen beobachten<br />
aufmerksam die öffentlichen Medien,<br />
machen einander auf wichtige<br />
Darbietungen aufmerksam, die<br />
für unsere Schüler <strong>von</strong> Wert sein<br />
könnten, bzw. fertigen daraus<br />
selbst aktuelles Unterrichtsmaterial<br />
mit modernen Medien an. Wir<br />
pfl egen und erweitern eine hauseigene<br />
Unterrichtsdatenbank für<br />
Geschichte/PW, auf der schon heute<br />
mehrere hundert sofort abrufbare<br />
Text- und Bilddateien für den<br />
Unterricht vorliegen. Die Fachschaft<br />
arbeitet kollegial zusammen, mehrfach<br />
wurden einzelne Kollegen, wie<br />
auch die Fachschaft als Ganzes, vom<br />
Fachberater für die Qualität der<br />
Abiturvorschläge gelobt. Natürlich<br />
bergen Geschichts- und PW-Unterricht auf<br />
verschiedenen Klassenstufen auch ihre Vermittlungsprobleme.<br />
Aber das sollte man eher<br />
als Ansporn auffassen, den Anknüpfungspunkt<br />
im spröden Stoff zu suchen, der geeignet ist,<br />
das Interesse der jungen Menschen zu wecken.<br />
Wenn aber deutlich hörbar wird, dass „Geschi“<br />
„doof“ sei, können wir sicher sein, etwas falsch<br />
gemacht zu haben.
Fachbereich Darstellendes Spiel<br />
Das Fach Darstellendes Spiel wird an unserer<br />
Schule seit ca. 20 <strong>Jahre</strong>n unterrichtet. Bereits<br />
in der 11. Klasse wird dieses Fach in Form einer<br />
AG angeboten, die allerdings verpfl ichtend ist<br />
für die Belegung des dreistündigen Kurses in<br />
der Oberstufe. In der AG werden wesentlich<br />
Grundlagen dahingehend gelegt, dass die<br />
Schüler/innen damit konfrontiert werden,<br />
Vertrauen zu entwickeln, mimische und<br />
gestische Ausdrucksformen kennen zu lernen<br />
und sich in kleineren Improvisationsszenen zu<br />
erproben. Oft schließt die AG mit einer kurzen<br />
öffentlichen Darbietung ab. In der Oberstufe<br />
entstehen dann fast abendfüllende Projekte,<br />
die zum Teil aus selbst entwickelten Collagen<br />
und Stücken bestehen, zum Teil aber auch in<br />
Theaterstücken ihre Grundlage haben.<br />
Zeitweise wurde auch im Rahmen des TUSCH-<br />
Projektes mit einem staatlichen Theater, der<br />
„Volksbühne“, zusammengearbeitet.<br />
Darstellendes Spiel damals (Bild oben) und heute (Bild unten)<br />
Das Fach stellt für viele Schüler/innen eine<br />
wohltuende Alternative zum Unterricht im<br />
Klassenzimmer dar. Die Aufführungen, die<br />
jeweils ein hohes Engagement aller Beteiligten,<br />
z.B. in Form <strong>von</strong> Wochenendproben, erfordern,<br />
bilden immer ein kleines „Highlight“ am Ende<br />
eines jeden Schuljahres.<br />
49<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
50<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Fachbereich Sport<br />
Der Fachbereich Sport der <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-<br />
<strong>Oberschule</strong> kann sich glücklich schätzen, unter<br />
sehr guten räumlichen Bedingungen arbeiten<br />
zu können. Die <strong>UvH</strong> verfügt über die größte<br />
Dreifach-Halle mit Tribüne in Tempelhof-Schöneberg<br />
und einen Kunstrasenplatz, 75-Meter-<br />
Laufbahn, Weitsprung- und Kugelstoß-Gruben<br />
sowie eine vielfältig nutzbare Gymnastikwiese.<br />
In der Sekundarstufe I werden neben den<br />
üblichen, traditionellen Sportarten auch<br />
mehr und mehr Inhalte wie Frisbee, Rugby,<br />
Rope-Skipping oder Bowling integriert, auch<br />
eine Folge der Fortbildungen des Landessportbundes,<br />
an denen die Mitglieder des Fachbereichs<br />
regelmäßig in Gruppen und zuletzt auch<br />
komplett teilgenommen haben.<br />
In der Sekundarstufe II reicht das Kursangebot<br />
<strong>von</strong> den Individualsportarten Leichtathletik,<br />
Turnen, Schwimmen, Fitness und Gymnastik/<br />
Tanz über die großen Sportspiele Volleyball,<br />
Fußball, Handball und Basketball bis hin zu<br />
den Rückschlagspielen Badminton, Tischtennis<br />
und Tennis. Eine besondere Stellung nimmt der<br />
Grundkurs Ski alpin ein, der im Januar als regulärer<br />
Sportkurs für die Schüler des 1. Semesters<br />
angeboten wird. Nach längerer Suche und<br />
wechselnden Quartieren in verschiedenen Skigebieten<br />
haben wir jetzt in Gerlos eine Unterkunft<br />
und ein Skigebiet gefunden, die optimale<br />
Voraussetzungen für die Durchführung des<br />
Kurses bieten. Bis zu 40 Schüler vom Anfänger<br />
bis zum Könner haben an 10 Skitagen Gelegenheit,<br />
alpines Skifahren zu erlernen – und das<br />
hat bislang noch jeder bei uns geschafft! – oder<br />
sich darin zu verbessern. Die Abende werden<br />
genutzt, um auch theoretische und ökologische<br />
Aspekte zu thematisieren, aber natürlich nicht<br />
nur dazu...<br />
Die <strong>UvH</strong> nimmt außerhalb des Unterrichts<br />
regelmäßig an den Rundenspielen und Wettkämpfen<br />
der Berliner Schulen teil, im Fußball,<br />
Handball, Volleyball, Basketball, Tennis, Turnen<br />
und in der Leichtathletik waren über die <strong>Jahre</strong><br />
zahlreiche Erfolge zu verzeichnen, wobei die<br />
Mannschaften herausragen, die Berlin in ihrer<br />
Sportart im Bundesfi nale <strong>von</strong> „Jugend trainiert<br />
für Olympia“ vertreten durften, einmal im<br />
Volleyball, einmal im Tennis.<br />
Diese Erfolge resultieren zum Teil auch aus der<br />
Arbeit in den Arbeitsgemeinschaften, die nicht<br />
nur <strong>von</strong> Lehrerinnen oder Lehrern angeboten<br />
werden, sondern auch <strong>von</strong> Oberstufenschülern<br />
und <strong>von</strong> Ehemaligen, die jetzt Eltern <strong>von</strong> <strong>UvH</strong>-<br />
Schülern sind, betreut werden. Ihnen sei an<br />
dieser Stelle ganz herzlich gedankt!<br />
Abschließend sollen hier noch zwei besondere<br />
sportliche Veranstaltungen genannt werden:<br />
Da ist zum einen das Spielsportfest, das alle<br />
zwei <strong>Jahre</strong> stattfi ndet und an dem die Klassen<br />
7-10 teilnehmen. Im Vordergrund steht der<br />
Spaß und das Teamwork. Alle Wettbewerbe<br />
werden <strong>von</strong> vielen oder allen Schülern einer<br />
Klasse bestritten, sodass die Klassengemeinschaft<br />
gestärkt wird, gleichzeitig lernt man die<br />
Parallelklassen besser kennen.<br />
Zum anderen ist noch der fast schon legendär<br />
zu nennende <strong>Hutten</strong>-Cup zu würdigen. Beim<br />
<strong>Hutten</strong>-Cup handelt es sich um das alljährliche<br />
Schulfußballturnier, welches immer am Montag<br />
vor den Sommerferien normalerweise auf<br />
dem Sportplatz an der Halker Zeile stattfi ndet.<br />
Da der aber in diesem Jahr gesperrt ist, müssen<br />
wir auf unsere Halle und auf den Platz vor der<br />
Halle zurückgreifen. Jede Klassenstufe der <strong>UvH</strong><br />
kann eine oder auch mehrere Mannschaften<br />
aufstellen. Wie jedes Jahr können sowohl Mädchen-<br />
als auch Jungenmannschaften gemeldet<br />
werden. Gemischte Mannschaften, d.h. Spieler<br />
aus unterschiedlichen Klassenstufen oder<br />
Jungen und Mädchen in einer Mannschaft, sind<br />
auch zulässig.<br />
Spielberechtigt sind grundsätzlich alle SchülerInnen<br />
der <strong>UvH</strong>. Ehemalige SchülerInnen<br />
dürfen auch wieder teilnehmen, wenn sie<br />
mindestens zwei <strong>Jahre</strong> nachweislich auf der<br />
<strong>UvH</strong> waren. In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n wurde<br />
der <strong>Hutten</strong>-Cup immer zu einem kleinen Fest,<br />
da die nicht mitspielenden SchülerInnen ihre<br />
Klassen lautstark anfeuerten, für Musik und<br />
Verpfl egung war auch gesorgt und das Wetter<br />
war meist prächtig. Man kann also da<strong>von</strong> ausgehen,<br />
dass im Jahr des einhundertsten Jubiläums<br />
der <strong>Hutten</strong>-Cup wieder einen Höhepunkt<br />
und gelungenen Abschluss des Schuljahrs<br />
bilden wird.
Viele Wettkämpfe<br />
haben die<br />
Schülermannschaften<br />
bestritten. Hier nur<br />
einige Beispiele der<br />
errungenen Urkunden<br />
Hallenhandball Mädchenmannschaft<br />
Hallenhandball Jungenmannschaft<br />
Hallenhandball Jungenmannschaft<br />
Kurs Skifahren<br />
51<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
52<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Die Italienfahrt der 11. Klassen<br />
Seitdem erstmalig 1986 zwei 11. Klassen unserer<br />
Schule Roseto degli Abruzzi an der Adria<br />
(Provinz Teramo in der Region Abruzzen) als<br />
lohnendes Ziel für ihre Klassenfahrt entdeckt<br />
hatten, gehört diese Fahrt zum festen Bestandteil<br />
des Schullebens an der <strong>UvH</strong> und führte<br />
letztlich seit 1996 auch zu einem alljährlichen<br />
Schüleraustausch.<br />
Wichtiges Element dieser gemeinsamen Fahrt<br />
aller 11. Klassen ist der intensive Kontakt zum<br />
Gymnasium im Nachbarort Giulianova mit<br />
der Möglichkeit zur Teilnahme am Unterricht<br />
und sportlichen Wettkämpfen mit den italienischen<br />
Schülern. Unverzichtbar sind dabei<br />
die alljährlichen Begegnungen im Fußball und<br />
im Volleyball, auch wenn diese nur selten zu<br />
unseren Gunsten ausgingen.<br />
Weiterhin gehören zum Programm:<br />
• Tagesfahrt nach Rom<br />
• Exkursion in den Gran-Sasso-Nationalpark<br />
• Fahrten nach Ascoli Piceno, L’Aquila, Pescara,...<br />
• Besuch eines Weinguts mit Führung<br />
• Beach-Volleyball, Streetball, Boccia<br />
• Windsurfen mit Instruktor
Übersetzung des gemeinsamen<br />
Briefes des Ex-Schulleiters Giulio<br />
Belfi ore und des amtierenden<br />
Schulleiters Dante Pistilli<br />
Für uns, Bewohner eines Dorfes aus dem<br />
Abruzzo, waren Berlin und Deutschland bisher<br />
mythische Namen, die wir automatisch mit<br />
den Ereignissen des zweiten Weltkrieges, mit<br />
der Mauer und mit den Vopos assoziierten.<br />
Eines Tages lernten wir Peter kennen, der uns<br />
mit seinem grammatikalisch und syntaktisch<br />
äußerst korrekten, aber doch stark vom<br />
nordischen Akzent geprägten Italienisch<br />
überzeugte, dorthin zu fahren. Und wir fuhren<br />
mit dem Zug, stiegen am Bahnhof Zoo aus,<br />
stiegen in einem Hotel nahe am Kudamm ab<br />
und lernten unter der aufmerksamen Führung<br />
<strong>von</strong> Peter das große und faszinierende Berlin<br />
kennen.<br />
Es entstand die Idee einer Schulreise – ich<br />
erinnere mich an die Siebenseenrundfahrt<br />
– es entstand im Folgenden die Idee eines<br />
Schüleraustausches und seitdem, d.h. seit<br />
1996, haben Familien aus Giulianova jedes Jahr<br />
die Freude, deutsche Schüler des <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Hutten</strong>-Gymnasiums aufzunehmen und ihre<br />
Kinder, Schüler aus dem Liceo Marie Curie, den<br />
deutschen Familien anzuvertrauen.<br />
Ich, Schulleiter des italienischen Liceo, habe die<br />
herzliche Freundschaft des deutschen Schulleiters<br />
und seines Stellvertreters selber erlebt.<br />
Jedes Jahr freuen sich die italienischen Lehrer,<br />
als Begleiter unserer Schüler nach Berlin fahren<br />
zu dürfen.<br />
Dieser Schulaustausch hat sich mit der Zeit<br />
immer mehr zu einem tiefen kulturellen,<br />
gesellschaftlichen, menschlichen und letztendlich<br />
europäischen Austausch entwickelt.<br />
Zusammen mit dem jetzigen Schulleiter des<br />
Liceo <strong>von</strong> Giulianova, Professor Dante Pistilli,<br />
hoffe ich sehr, dass diese Tradition, die schulisch<br />
wertvolle Erfahrung mit der Schaffung<br />
<strong>von</strong> freundschaftlichen Beziehungen verbindet,<br />
fortbestehen wird.<br />
Auf eine lange Zukunft<br />
IL PRESIDE INCARICATO<br />
Prof. Dante Pistilli<br />
53<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
54<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Schülerbegegnungen<br />
Frankreichaustausch<br />
Der eine oder andere Lichtenrader erinnert<br />
sich noch an seinen Brieffreund bzw. seine<br />
Brieffreundin und Austauschpartner/in in<br />
Frankreich oder hat sogar noch Kontakt. Denn<br />
unser Frankreichaustausch hat eine langjährige<br />
Tradition seit den 70iger <strong>Jahre</strong>n. Damals fuhr<br />
Frau Schorsch, die damalige Fachbereichsleiterin<br />
des Faches Französisch, mit einer großen<br />
Anzahl <strong>von</strong> Schülern in den Norden <strong>von</strong> Paris,<br />
wo alljährlich mit unterschiedlichen Schulen,<br />
dem Collège Francois Mauriac oder dem Collège<br />
de la Madeleine in Gonesse für die jüngeren<br />
Schüler und mit dem Lycée Gonesse oder<br />
dem Lycée de Sarcelles für die älteren Schüler,<br />
Kontakte in Französisch live geknüpft wurden.<br />
Frau Schorsch wurde wegen ihrer langjährigen<br />
Durchführungen dieser Austauschprogramme<br />
so etwas wie eine Ehrenbürgerin <strong>von</strong> Lourdes<br />
(im Norden <strong>von</strong> Paris).<br />
Seit 1995 führen wir nun regelmäßig einen<br />
Austausch mit dem Collège Jacques Prévert<br />
im Herzen <strong>von</strong> Paris, im Quartier Latin, durch.<br />
Neben dem Schulleben und dem Leben in<br />
französischen Familien lernen die Schüler die<br />
bedeutenden Monumente in Paris kennen oder<br />
wandeln „auf den Spuren Napoleons“, besuchen<br />
den Louvre oder Versailles oder singen auf<br />
den Champs Elysées.<br />
Der Gegenbesuch der französischen Schüler<br />
erfolgt meist kurze Zeit später. Die Schüler<br />
sollten mindestens ein Jahr Französischunterricht<br />
haben, um sich erfolgreich mit den<br />
Gastfamilien verständigen zu können.<br />
Da die Zahl der Schüler, die gerne am Austausch<br />
teilnehmen wollen, stets größer wird,<br />
haben wir seit diesem <strong>Jahre</strong> eine Kooperation<br />
mit unserer Nachbarschule, der Georg-Büchner-<strong>Oberschule</strong>,<br />
ins Leben gerufen. So können<br />
wir noch mehr Schülern eine Fahrt nach Paris<br />
ermöglichen.<br />
Die Schüler fahren für 10 Tage in den Pariser<br />
Vorort Evry, an die Schule Le Village. Sie haben<br />
ebenfalls die Möglichkeit, dort mit ihren Austauschpartnern<br />
die Schule zu besuchen und<br />
unternehmen außerdem mit ihren deutschen<br />
Lehrern Erkundungen im Stadtzentrum <strong>von</strong><br />
Paris, was mit der Bahn in ca. 30 Minuten zu<br />
erreichen ist.<br />
Für viele Schüler bedeutet der Austausch einen<br />
Motivationsschub und die Möglichkeit, das<br />
schon Erlernte vor Ort zu erproben. In den letzten<br />
<strong>Jahre</strong>n haben sich zwischen den Schülern<br />
viele Freundschaften entwickelt.
Kanadaaustausch<br />
Seit 2003 können Schüler der Sekundarstufe II<br />
an einer Austauschfahrt nach Montréal teilnehmen.<br />
Was 2002 mit einer Gruppe kanadischer<br />
Studenten als Gäste Lichtenrader Familien<br />
begann, hat sich inzwischen zu einem kleinen,<br />
erfolgreichen Schüleraustausch zwischen dem<br />
<strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-Gymnasium und dem Collège<br />
Montmorency in Montréal entwickelt.<br />
Vierzehn Tage sind die deutschen Schüler und<br />
ihre Familien Gastgeber junger französischsprachiger<br />
Kanadier, bevor der Gegenbesuch<br />
bei den kanadischen Austauschkorrespondenten<br />
stattfi ndet.<br />
Ein thematisch vielseitiges und interaktiv gestaltetes<br />
Besuchs- und Hospitationsprogramm<br />
ergänzt die Erfahrung eines neuen familiären,<br />
kulturellen und sprachlichen Umfeldes und soll<br />
das Interesse der jungen Menschen an anderen<br />
Perspektiven, Lebensläufen und Formen des<br />
Zusammenlebens wecken.<br />
Soziale und sprachliche Komponenten wie<br />
Flexibilität, Mitverantwortung und kommunikatives<br />
Miteinander können die persönliche und<br />
schulische bzw. berufl iche Orientierung fördern.<br />
Austausch 2006 – Schüler berichten<br />
Im Herbst fand der Kanada-Schüleraustausch<br />
schon zum fünften Mal statt. Wir, insgesamt<br />
10 Reisende (9 Schüler der <strong>UvH</strong> und unsere persönliche<br />
Reiseleiterin Frau Hansen), wurden <strong>von</strong><br />
unseren kanadischen Gastfamilien für die zwei<br />
Wochen Abenteuer pur herzlich aufgenommen.<br />
Diese waren bereits zuvor in Berlin gewesen und<br />
nun war es an ihnen, ihre Heimatstadt <strong>von</strong> der<br />
Schokoladenseite zu präsentieren.<br />
Zielort war Montréal, eine Stadt, in der nicht nur<br />
Englisch auf Französisch trifft, sondern die auch<br />
ein multi-kulti Knotenpunkt in allerlei Hinsicht<br />
ist und super viel zu bieten hat. Manche <strong>von</strong> uns<br />
waren allein <strong>von</strong> der atemberaubenden Laubfärbung<br />
in Kanada begeistert, doch letztendlich<br />
war für jeden etwas dabei: <strong>von</strong> bezaubernden<br />
Kathedralen über die typisch nordamerikanisch<br />
pompöse Skyline, diesmal wirklich interessante<br />
Museen und Ausstellungen, bis hin zu Discos<br />
mit Rundum-Panorama auf die nachterleuchtete<br />
Stadt, blutigen Hockeymatches (GO „HABS“<br />
GO!) und dem beeindruckenden Parc Olympique<br />
der olympischen Sommerspiele 1976.<br />
Gerne wären wir in die kunterbunte Pracht<br />
Montréals eingetaucht, aber wir stopften noch<br />
einen zweitägigen Ausfl ug nach Quebec Ville in<br />
unseren so engen Zeitplan. Quebec Ville ist die<br />
Hauptstadt der französischsprachigen Provinz<br />
im Nordosten Kanadas und war mit seinen<br />
imponierenden historischen Festungen und<br />
Ratshäusern, einer bezaubernden Altstadt und<br />
dem zweitgrößten Schiff der Welt, der Queen<br />
Mary 2, die zufällig gerade zu Anker lag, seinen<br />
Besuch wirklich wert.<br />
Zusammenfassend hat der Austausch, denke<br />
ich, auch in Form eines komplett neuen Kleiderschrankes<br />
Spuren hinterlassen; allein die<br />
netten und offenen Menschen dieser jugendlich<br />
lebendigen Stadt kennen zu lernen und zu<br />
erleben waren allemal eine Erfahrung wert, so<br />
dass wir nebenher noch unsere Sprachkenntnisse<br />
um einiges auffrischen konnten...<br />
Am Ende wurden Freundschaften fürs Leben<br />
geschlossen, ein tränenfreier Abschied war<br />
somit zugegebenermaßen nicht möglich. Alles<br />
in allem ein 200% gelungener Austausch und<br />
nur weiterzuempfehlen an die nachfolgenden<br />
Generationen dieser Schule!<br />
Jan Kirmis & Lena Link<br />
55<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Italienaustausch<br />
Seit 1996 fi ndet zwischen der <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Hutten</strong>-<strong>Oberschule</strong> und dem Liceo Scientifi co<br />
Statale „Marie Curie“ in Giulianova alljährlich<br />
ein Schüleraustausch mit Schülern der 11.<br />
Klassen statt. Giulianova liegt an der Adria<br />
und gehört zur Provinz Teramo in der Region<br />
Abruzzen.<br />
In der Regel sind 15 bis 20 italienische Schüler<br />
jeweils Anfang September für zehn Tage zu<br />
Gast bei unseren Familien, unser Gegenbesuch<br />
fi ndet gewöhnlich im Mai des darauf folgenden<br />
<strong>Jahre</strong>s statt. Seitens der Italiener nehmen nur<br />
Schüler teil, die neben Englisch Deutsch als<br />
zweite Fremdsprache belegt haben.<br />
Für den Erfolg dieser Begegnungen spricht die<br />
Tatsache, dass sich daraus schon viele stabile,<br />
über die Schulzeit hinaus gehende Freundschaften<br />
entwickelt haben.<br />
Darüber hinaus entwickelten sich auch Beziehungen<br />
zu anderen Regionen Italiens, nachdem<br />
im Jahr 2000 Italienisch als 2. bzw. 3. Fremdsprache<br />
in das Lernangebot der <strong>UvH</strong> aufgenommen<br />
wurde. Seitdem wurden für Schüler,<br />
die Italienisch gewählt haben, zur Ergänzung<br />
des Unterrichts schon etliche Austauschprogramme<br />
organisiert. Parlare italiano macht<br />
schließlich viel mehr Spaß mit echten temperamentvollen<br />
Italienern und warmherzigen<br />
Italienerinnen, noch dazu im authentischen<br />
Ambiente! Und wenn man sich erst mal kennt,<br />
stört auch nicht der eventuell grauere Himmel<br />
beim Gegenbesuch in Berlin.<br />
Im September 2002 waren Schüler der damaligen<br />
8/4 und 8/5 in Rovereto, einem Ort im<br />
Norden Italiens in der Nähe des Gardasees. Im<br />
Mai 2003 fuhren Schüler der damaligen 9/4<br />
und 9/5 zum ersten Mal nach Grosseto in die<br />
Toskana. Mit dem dortigen Istituto Einaudi<br />
entwickelte sich eine Schulpartnerschaft, so<br />
dass einige unserer Schüler in den Ferien 2004<br />
zu einem interessanten Begleitprojekt der Jugendleichtathletikkämpfe<br />
eingeladen wurden.<br />
2004 fand auch ein Austausch der Klasse 8/4<br />
mit einer Schule in Süditalien, in Avellino in<br />
Kampanien, statt. 2005 fuhren Schüler des 10.<br />
Schuljahrs nach Genova/ Ligurien. Außerdem<br />
führte eine Kursfahrt die ersten tapferen Schüler,<br />
die Italienisch bis zum Abitur durchgehalten<br />
haben, nach Sizilien, wo sie sich in einem<br />
Stadtteilzentrum in Palermo über Aktivitäten<br />
gegen den Einfl uss der Mafi a informierten,<br />
aber auch kulturelle und landschaftliche<br />
Höhepunkte der Insel genießen konnten.<br />
2006 fuhren zwei 9. Klassen zur Olympiastadt<br />
Torino/ Piemonte. Eine gemischte Gruppe<br />
<strong>von</strong> Schülern aus Klasse 9 und 11 beteiligte<br />
sich im Schuljahr 2006/07 an dem <strong>von</strong> der<br />
EU geförderten Comenius-Projekt unter dem<br />
Motto „Nahrung und Kultur/ Cibo e cultura“,<br />
erneut im Austausch mit dem Istituto Einaudi<br />
in Grosseto.<br />
Gran Sasso
57<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Von links nach rechts<br />
Unser<br />
Kollegium<br />
der <strong>UvH</strong><br />
2007<br />
Obere Reihe: Herr Tiedemann, Frau Richter, Frau Kielmann, Herr Paul, Herr Brosig,<br />
Herr Krein, Herr Roeske, Herr Möllenberg, Frau Dr. Graefe-Bentzien, Frau Körber-Akok,<br />
Frau Kelm, Herr Petsch, Herr Beetz<br />
Mittlere Reihe: Herr Schein (Hausmeister), Frau Rombach, Frau Rammler-Eulitz, Frau<br />
Westphal, Frau Plünnecke, Frau Duppel-Pelster, Frau Ewert, Frau Strzoda, Frau Hansen,<br />
Frau Ebel, Frau Viviani, Frau Reimers, Frau Mieland, Frau Pinger, Frau Dembowski,<br />
Herr Toth, Frau Schwabe, Frau Stroot, Herr Lüttge
Untere Reihe: Herr Winkler, Frau Künstler, Herr Schadow, Herr Schmidt, Herr Fahrentholtz<br />
(stellv. Schulleiter), Frau Miethke (Sekretärin), Herr Hungs (Schulleiter), Frau Meyenberg (PäKo),<br />
Frau Müller, Herr Schröder, Herr Lenski.<br />
Weiterhin gehören zum Kollegium: Frau Franke-Bohne, Frau Gesse, Frau Grenz, Herr Grill, Frau<br />
Groß, Herr Schwarz, Herr Dr. Groth, Frau <strong>von</strong> Hausen, Herr Jöckel, Herr Konrad, Herr Milde, Herr<br />
Vieth, Herr Zieglowski<br />
59<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Gesamtschülervertretung<br />
Die anderen Kinder haben mir nicht gefallen.<br />
Die komische Lehrerin hat eine verwirrende<br />
Sprache gesprochen.<br />
Am Treppenhaus wurde gebaut.<br />
Alles war anders.<br />
Ich wusste nicht, ob ich hierher gehöre.<br />
Juli 2000 … Juli 2007 !<br />
Die anderen Kinder sind meine besten Freunde<br />
geworden. Die komische Lehrerin nenne ich<br />
jetzt liebevoll Frau Grenz und antworte sogar,<br />
wenn Sie mich fragt „Ça va monsieur?“.<br />
Das Schulgebäude ist makellos vollendet.<br />
Alles ist wunderbar. Hier gehöre ich her.<br />
Eine kleine Bilanz nach sieben <strong>Jahre</strong>n Unterricht<br />
an der <strong>UvH</strong>:<br />
Die Befürchtungen eines soeben Eingeschulten<br />
sind wohl ganz normal. Ein neues Umfeld<br />
nach sechs <strong>Jahre</strong>n Vertrautheit bringt immer<br />
Unsicherheit mit sich, vor allem, wenn man<br />
zwölf ist und das erste Mal Französisch hört.<br />
Was jedoch nicht immer ganz normal ist, ist<br />
der Wandel der Ansicht. Es gibt genug Schüler,<br />
welche nicht eine derartige Verbindung zu<br />
ihrer Schule haben, wie ich das tue.<br />
Was hat diese Ansicht hervorgerufen?<br />
Woher kommt die Begeisterung, welche diese<br />
Schule auf mich auslöste?<br />
Als momentaner Schulsprecher durfte ich die<br />
Aufgabe übernehmen, diese Seite zu gestalten,<br />
jedoch ist meine Ansicht allein wohl nur sehr<br />
begrenzt interessant. Darum hier erstmal die<br />
Meinung diverser GSV-Vorstandsmitglieder der<br />
letzten <strong>Jahre</strong>.<br />
Was zeichnet die <strong>UvH</strong> deiner Meinung nach<br />
aus?<br />
Oliver Nowak:<br />
Ich habe die <strong>UvH</strong> während meiner Schulzeit<br />
und auch noch in der Zeit danach als einen Ort<br />
des harmonischen Miteinanders erlebt, der mir<br />
immer die Chance gegeben hat, meine Ideen,<br />
auch über den alltäglichen Schulablauf hinaus,<br />
zu verwirklichen und der mir geholfen hat,<br />
meine Fähigkeiten wie auch meine Grenzen<br />
einschätzen zu lernen. Der <strong>UvH</strong> ist es aber<br />
auch gelungen, ihrem eigentlichen Zweck – der<br />
Vorbereitung auf ein Hochschulstudium oder<br />
eine Ausbildung – auf qualitativ hohem Niveau<br />
gerecht zu werden, so kann ich persönlich<br />
selbst nach vier Semestern Uni noch immer<br />
<strong>von</strong> meinem ursprünglichen Schulwissen<br />
profi tieren. Ich denke, dass die <strong>UvH</strong> eine ganz<br />
besondere Schule ist, und so freue ich mich<br />
ihr nun hier, auch stellvertretend für Andere, zu<br />
einem besonderen Geburtstag gratulieren zu<br />
können.<br />
David <strong>von</strong> Hilchen:<br />
Die <strong>UvH</strong> stellt für mich, nicht nur rein optisch,<br />
eine der attraktivsten Schulen ganz Berlins<br />
dar. Ich habe bisher keine Schule gesehen mit<br />
einem schöneren Schulgebäude, mit einer<br />
geringeren Verschmutzung, einer niedrigeren<br />
Kriminalitätsrate und einem höheren Wohlfühlfaktor<br />
als die <strong>UvH</strong>. Als ich 2000 auf die <strong>UvH</strong><br />
wechselte, begann „Schule“ für mich das erste<br />
Mal Spaß zu machen!“<br />
Phillip Straube:<br />
Die <strong>UvH</strong> leistete ihren Beitrag durch Erziehung<br />
und vor allem Bildung, mich zu einem<br />
selbstständig agierenden Teil der Gesellschaft<br />
zu machen. Auch in Zeiten der zunehmenden<br />
sozialen Kälte zeigte sich die <strong>UvH</strong> immer als ein<br />
Hort des Friedens und des freundlichen Miteinanders,<br />
was für mich ein wichtiger Indikator<br />
einer guten Schule ist.<br />
Für die Zukunft wünsche ich der „alten Dame“<br />
<strong>UvH</strong>, dass sie eine mutige Vorreiterrolle in den<br />
anstehenden Bildungsreformen einnimmt und<br />
ihren Schülern weiterhin die bestmögliche<br />
Bildung und ein lebensvorbereitendes Aufwachsen<br />
ermöglicht.<br />
Auf die nächsten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>!<br />
Christian Niermann:<br />
Die <strong>UvH</strong> verfügt über ein hohes Maß an Sauberkeit<br />
und Hygiene. Des Weiteren besitzt das<br />
Gymnasium eine Familienspiele-Sammlung,<br />
was jede Freistunde zu einem Erlebnis macht ;).<br />
Ein hoher Wohlfühlfaktor ist anscheinend an<br />
dieser Schule gesichert, zumindest laut den<br />
Vertretern der Schüler. Aber vertreten sie in diesem<br />
Punkt auch die Meinung der Gesamtheit?
Genießt ihr eure Zeit an der Schule? Fühlt ihr euch wohl?<br />
Was gefällt euch besonders an der <strong>UvH</strong>?<br />
Die Ergebnisse sprechen wohl für sich. Zwar wurde die Umfrage nur an einem Querschnitt <strong>von</strong><br />
zufällig ausgewählten Schülern durchgeführt, dabei wurde jedoch jede Klassenstufe mit gleicher<br />
Anzahl bedacht und außerdem gleich viele männliche wie weibliche Schüler befragt.<br />
Wir dürfen stolz auf unsere Schule sein!<br />
Bei der zweiten Frage tauchten einige Stichworte auf, welche unsere nächsten Seiten prägen werden.<br />
Ein Begriff, welcher Schülern sowohl das Mark in den Knochen gefrieren lassen kann, als sie<br />
auch in eine frohlockende Feierstimmung zu heben.<br />
Na? Selbstverständlich! Lehrer!<br />
Neben den Mitschülern der wohl prägende Faktor einer jeden Schule.<br />
Wie sehr haben euch die Lehrer außerhalb des normalen Unterrichtsstoffes geprägt?<br />
Wie sehr schätzt ihr die Lehrerschaft im Allgemeinen?<br />
Man erkennt, dass der Einfl uss der Lehrer sich offensichtlich nicht nur auf Mathe, Englisch und<br />
Deutsch beschränkt, sondern noch weiter reicht.<br />
61<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Neben dem normalen Schulleben bietet die<br />
<strong>UvH</strong> noch eine Masse <strong>von</strong> Schulevents und<br />
AGs, welche die Schüler das gesamte Jahr auf<br />
Trab halten.<br />
Anfangen möchten wir gleich mit dem sensationellsten<br />
Event der <strong>UvH</strong>, und ich denke, ich<br />
nehme mir nicht zuviel raus, wenn ich sage,<br />
auch dem Rest aller Schulen Tempelhof-Schönebergs:<br />
Der <strong>Hutten</strong>zauber<br />
Beinahe schon eine Legende, hat dieser seit<br />
2005 jährlich ausgeführte Musikcontest unserer<br />
Schule schon einen Ruf weit über die Grenzen<br />
unseres schönen Lichtenrade erhalten.<br />
Ein Gedanke reifte zur Idee, eine Idee zu einem<br />
Plan, ein Plan zur Bewegung und diese Bewegung<br />
fegte alles bisher Dagewesene da<strong>von</strong>.<br />
Zwei Abende im Frühjahr verwandelt sich die<br />
Aula für die gesamte Schülerschaft zum Mittelpunkt<br />
der Welt. Und die Bühne für die Akteure<br />
zu den Brettern, die die Welt bedeuten.<br />
Eine Anzahl <strong>von</strong> 8 bis 12 Bands, Tanzgruppen,<br />
Sängern, Rappern, Musikern, Entertainern und<br />
allen anderen begabten Schülern liefern eine<br />
bombastische Show, deren Euphorie sich keiner<br />
zu entziehen weiß.<br />
Ich alter Hase des <strong>Hutten</strong>zaubers (1. Jahr: Auf-<br />
Die Gesamtschüler vertretung 2006/07<br />
Die<br />
Gesamtschülervertretung<br />
bei der Arbeit<br />
tritt; 2. Jahr: Gastauftritt; 3. Jahr: Moderation)<br />
kann mit bestem Wissen und Gewissen sagen:<br />
Hammer! Kein Wort weiß es besser zu beschreiben.<br />
Einfach Hammer (siehe Beitrag auf<br />
Seite 64).<br />
Beiträge zum <strong>Hutten</strong>cup, Weihnachtsbasar auf<br />
den folgenden Seiten.<br />
Ich denke, langsam kann man erkennen, woher<br />
meine Begeisterung für diese Schule stammt.<br />
Ein Gebäude …<br />
welches den Inhalt und Geist der Schule blendend<br />
refl ektiert und symbolisiert.<br />
Ein Namensgeber …<br />
der Mut dazu hatte, das auszusprechen, was<br />
keiner hören wollte, aber alle wussten. Ich hab<br />
es gewagt mit Sinnen.<br />
Lehrer …<br />
welche ein hohes Niveau im Unterricht bieten,<br />
dabei aber noch Mensch genug bleiben, den<br />
Schülern mehr als nur Stoff zu vermitteln.<br />
Eine GSV …<br />
die trotz der teilweise anstrengenden Arbeit<br />
niemals den Spaß daran verliert, sich für die<br />
Schule und Schüler zu engagieren<br />
Und abschließend … eine Schülerschaft …<br />
die ich jeden Tag, den ich an dieser Schule verbringe,<br />
einfach nur knutschen könnte!
Gesamtelternvertretung<br />
Grußwort des Vorsitzenden<br />
Vor hundert <strong>Jahre</strong>n gegründet, gab sich in<br />
Lichtenrade die höhere Knaben- und Mädchenschule<br />
1938 den Namen <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-<br />
Schule. Und seit diesem Zeitpunkt ist die <strong>UvH</strong><br />
auch ein Begriff in und für Lichtenrade.<br />
Generationen <strong>von</strong> Lichtenrader Bürgern durchlebten,<br />
durchlitten oder besser durchliefen<br />
diese Schule. Diese Erfahrungen und die traditionelle<br />
Verbundenheit der Lichtenrader mit<br />
ihrem Ortsteil sind Grundlage des immer wieder<br />
stattfi ndenden Austausches und Erinnerns<br />
vieler Schülergenerationen an:<br />
„ Die <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-<strong>Oberschule</strong> in Lichtenrade“.<br />
Zurzeit erleben wir in allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen, und natürlich auch im Schulalltag,<br />
wieder einmal eine Phase der Reform der<br />
Reform der Reform........ Wieder einmal heißt es,<br />
dass es so wie bisher nicht weitergehen kann.<br />
Der Staat hat nicht genug Geld. Das Verhalten<br />
der Menschen, auch der Schüler untereinander,<br />
wird immer rücksichtsloser. Erziehungs- und<br />
Bildungsdefi zite werden <strong>von</strong> Gesellschaft,<br />
Wirtschaft und Politik lautstark bemängelt.<br />
Die PISA-Studie bestätigte die schlimmsten<br />
Befürchtungen aller Beteiligten am Schulleben.<br />
Lange Zeit wurden Werte, die ein gerechtes,<br />
reibungsloses Zusammenleben innerhalb der<br />
Gesellschaft ermöglichen sollen, für unmodern<br />
gehalten und abqualifi ziert.<br />
Autorität, Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft,<br />
Verantwortung, ehrenamtliches Engagement<br />
usw. waren Begriffe, die nicht dem<br />
Gesellschaftsbild entsprachen.<br />
Ziel der heutigen Reformideen muss nicht nur<br />
der Erhalt eines freiheitlichen, demokratischen<br />
und solidarischen Gemeinwesens sein. Weiter<br />
muss auch in einer gemeinsamen Besinnung<br />
auf traditionelle Wertevorstellungen und den<br />
Grundsatz, dass das eigene Handeln vom Gedanken<br />
an das Gemeinwohl geprägt sein sollte,<br />
das gesellschaftliche Miteinander bestimmt<br />
werden.<br />
Die Formen des Umgangs der Menschen<br />
untereinander und die Bildung der jungen Generation<br />
sind bestimmend für unsere Zukunft.<br />
Hier liegt das gemeinsame Interesse <strong>von</strong> Eltern,<br />
Schülern und auch Lehrern.<br />
In diesem Sinne fühle ich mich und auch viele<br />
Elternvertreter dieser Schule verpfl ichtet und<br />
wünschen der <strong>UvH</strong> auch in den nächsten hundert<br />
<strong>Jahre</strong>n viel Erfolg bei der Umsetzung <strong>von</strong><br />
Reformideen, Wertevermittlung und der gymnasialen<br />
Bildung zur allgemeinen Hochschulreife,<br />
vor allem aber noch viele Generationen<br />
<strong>von</strong> Schülern, die sich auch weiter gerne an ihre<br />
Zeit an der „<strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-<strong>Oberschule</strong> in<br />
Lichtenrade“ erinnern.<br />
Hagen Kliem<br />
Vorsitzender der Gesamtelternvertretung<br />
63<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
64<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Der <strong>Hutten</strong>zauber-Musiccontest ist ein Musikwettbewerb,<br />
an dem alle Schüler der <strong>UvH</strong><br />
teilnehmen und ihre Talente im Tanzen, im<br />
Singen oder Instrumentspielen unter Beweis<br />
stellen können. Angefangen hat die ganze<br />
Geschichte im Jahr 2005. Seitdem hat sich der<br />
<strong>Hutten</strong>zauber kontinuierlich weiterentwickelt<br />
und ist für viele Schüler zum Höhepunkt eines<br />
jeden Schuljahres geworden.<br />
In der Woche davor wird es voll in der Aula. Ein<br />
Team <strong>von</strong> ca. 30 Schülern und Ehemaligen bereitet<br />
das Spektakel vor. Der Raum muss dekoriert,<br />
die Bühne gebaut, Ton und Licht müssen<br />
aufgebaut und eingestellt werden. Dann ist es<br />
soweit. Der <strong>Hutten</strong>zauber kann beginnen. Dem<br />
Zuschauer wird ein vielfältiges Programm über<br />
Tanz, Rap, Rock, R n’ B, usw., sprich der gesamten<br />
Bandbreite der Musik, geboten. Über drei<br />
Stunden dauert die gesamte Veranstaltung.<br />
Kein Wunder, dass bei so vielen Eindrücken es<br />
den Zuschauern und der Jury nicht leicht fällt,<br />
sich für einen Act zu entscheiden. Doch schließlich<br />
steht der Gewinner fest, der dann auch<br />
gekürt und ausgiebig gefeiert wird.<br />
Dann heißt es ab nach Hause und sich schon<br />
mal auf den nächsten <strong>Hutten</strong>zauber freuen. Fazit<br />
eines Lehrers (sinngemäß): „Ich denke nicht,<br />
dass es eine andere Schule in Berlin gibt, die<br />
eine derart professionelle Veranstaltung hat.“
Traditionelle Veranstaltungen im Jahr<br />
<strong>Hutten</strong>cup<br />
Der <strong>Hutten</strong>cup ist ein ausschließlich <strong>von</strong> Schülern<br />
organisiertes Top-Event der <strong>UvH</strong>.<br />
Abgesehen <strong>von</strong> der organisatorischen Leistung,<br />
welche eine kleine Truppe <strong>von</strong> Schülern jedes<br />
Jahr leistet, bietet dieses Event immer wieder<br />
eine geballte Klasse <strong>von</strong> Fußballtalent.<br />
24 Mannschaften liefern sich Jahr für Jahr<br />
spannende Partien unter der heißen Sonne<br />
zu cooler Musik. Oft auf dem Platz der Halker<br />
Zeile. Unser persönlicher Dank gilt den Verwaltern<br />
nebenbei.<br />
Zu diesem Event bat ich die Organisatoren<br />
dieses <strong>Jahre</strong>s zum Gespräch.<br />
<strong>UvH</strong>: Jungs, ihr habt das zum ersten Mal dieses<br />
Jahr gemacht. Wie kam es dazu?<br />
Jungs: ......mmh<br />
<strong>UvH</strong>: Und denkt ihr, ihr habt eure Erwartungen<br />
an euch selbst bzw. die Erwartungen der<br />
Mannschaften und Zuschauer erfüllt?<br />
Jungs: ......mmh<br />
<strong>UvH</strong>: Wie fi ndet ihr die Beziehung zu Sport an<br />
unserer Schule? Ist das Angebot vielfältig genug?<br />
Werden junge Sportler genug gefördert?<br />
Jungs: ......mmh<br />
<strong>UvH</strong>: Perfekt. Ich danke euch vielmals, Jungs.<br />
Managt die nächsten <strong>Jahre</strong> den <strong>Hutten</strong>cup<br />
bitte weiterhin so gut wie bisher.<br />
65<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
66<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Schlittschuhlaufen<br />
Weihnachtsbasar<br />
Jedes Jahr am ersten Freitag im Dezember<br />
veranstalten die Schüler einen großen Weihnachtsbasar<br />
und verkaufen Selbstgebasteltes<br />
und Gebackenes für die Weihnachtszeit.<br />
Auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz.<br />
Besonders begehrt die frisch gebackenen<br />
Waffeln.<br />
Ein Wandertag im Winter wird genutzt zum<br />
Schlittschuhlaufen mit allen Klassen und<br />
Lehrern.<br />
Herr Hungs läuft als gutes Beispiel voran.
Förderverein<br />
Am 13.6.1996 wurde der Förderverein „Freunde<br />
der <strong>UvH</strong>“ wiedergegründet.<br />
<strong>Jahre</strong> zuvor war der Vorläufer sanft entschlafen.<br />
Eine engagierte Elternschaft hielt es für<br />
notwendig, gerade auch wegen der Baumaßnahmen<br />
, die Schule zu unterstützen. In der<br />
Satzung wurden Ziel und Zweck wie folgt<br />
defi niert: Zweck des Vereins ist die Förderung<br />
der Erziehung insbesondere durch ideelle und<br />
fi nanzielle Unterstützung der <strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Hutten</strong>-<strong>Oberschule</strong>.<br />
Dieses Ziel hat der Förderverein stringent bis<br />
zum heutigen Tage durchgehalten.<br />
Besondere Unterstützung erfahren Schülerinnen<br />
und Schüler durch fi nanzielle Zuschüsse,<br />
um sie an Gruppenfahrten teilnehmen zu lassen.<br />
Darüber hinaus erfolgen Sachleistungen<br />
für die Schule in Form <strong>von</strong> Sportbekleidung,<br />
Ausstattung in den Fachbereichen und Unterstützung<br />
der Schüleraustauschprogramme.<br />
Insgesamt konnten im <strong>Jahre</strong> 2006 Unterstützungen<br />
in Höhe <strong>von</strong> 6663,31 € gewährt<br />
werden.<br />
Der Förderverein lebt <strong>von</strong> engagierten Mitgliedern.<br />
Da er als solcher kein „Event“ darstellt,<br />
muss der Förderverein versuchen Mitarbeiter<br />
zu gewinnen, was nicht immer leicht ist.<br />
Zurzeit setzt sich der Vorstand aus nur drei<br />
Mitgliedern zusammen, da der Kassenwart<br />
aus berufl ichen Gründen seinen Posten niederlegen<br />
musste. Fluktuation wird es in einem<br />
schulischen Förderverein immer geben, da die<br />
Eltern ja ihr Engagement aus der schulischen<br />
Situation der Kinder herleiten. Verlassen diese<br />
die Schule, gehört schon eine besondere<br />
Motivation dazu, ein engagiertes Mitglied zu<br />
bleiben.<br />
Daher bedanken wir uns bei allen engagierten<br />
Eltern, Lehrern und ehemaligen Schüler für die<br />
Mitarbeit im Förderverein der <strong>UvH</strong>.<br />
67<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
68<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Zeugnisse im Wandel der Zeit<br />
Zeugnis <strong>von</strong> 1917<br />
Zeugnis <strong>von</strong> 1933<br />
Zeugnis <strong>von</strong> 1942 Zeugnis <strong>von</strong> 1946
Zeugnis <strong>von</strong> 1953<br />
Zeugnis <strong>von</strong> 2007<br />
Zeugnis <strong>von</strong> 1947<br />
69<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
70<br />
<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
Impressum<br />
Festzeitschrift zur <strong>100</strong>-Jahr-Feier der<br />
<strong>Ulrich</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Hutten</strong>-<strong>Oberschule</strong>, Gymnasium<br />
im September 2007<br />
Texte:<br />
Die jeweiligen Fachbereiche und Gremien<br />
Historie <strong>von</strong> Angela Beck und Klaus Podlowski<br />
Fotos und Abbildungen:<br />
Schüler und Lehrer<br />
Klaus Podlowski<br />
Susanne Kitzing<br />
Andrea Große<br />
Gestaltung und Produktion:<br />
Claudia Pulat<br />
Christian Pulat<br />
Jacqueline Behrendt<br />
Klaus Podlowski<br />
Peter Fahrentholtz<br />
Thomas Hungs<br />
Druck:<br />
Westkreuz Druckerei Ahrens KG<br />
12309 Berlin<br />
ULRICH-VON-HUTTEN-OBERSCHULE<br />
GYMNASIUM<br />
Rehagener Str. 35/37<br />
12307 Berlin<br />
Tel: 7560- 82 44<br />
Fax: 7560 -82 40<br />
www.uvh-online.de<br />
Kontakt: uvh@uvh-online.de<br />
hutten@schulen-tempelhof-schoeneberg.de<br />
Berlin, September 2007<br />
• Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg<br />
BVV Tempelhof-Schöneberg<br />
• Friseure Erdmann & Schmitt<br />
• MTR Rostock GmbH<br />
• Familie Rahe<br />
• Dr. Lars Podlowski<br />
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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong>
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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
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