Festschrift 100 Jahre UvH (3,0 MB) - Ulrich-von-Hutten-Oberschule
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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>UvH</strong> · <strong>Festschrift</strong><br />
<strong>UvH</strong>-Oberstufenmodell<br />
und Schulteilung<br />
Nach dem Bau der Mauer war zunächst zu befürchten,<br />
dass die Zeit der <strong>UvH</strong> als eigenständige<br />
Schule zu Ende ging. Die Schülerzahl war<br />
auf unter 300 gesunken. Folgerichtig stellte das<br />
Bezirksamt Überlegungen an, die <strong>UvH</strong> mit der<br />
Eckener-Schule in Mariendorf zusammen zu<br />
legen.<br />
Doch in den Folgejahren führte der Bau der<br />
Hochhaussiedlungen zwischen Steinstraße,<br />
Barnetstraße und John-Locke-Straße zu einem<br />
starken Anstieg der Bevölkerungszahlen in<br />
Lichtenrade. Vor allem Familien zogen in die<br />
preiswerten Sozialwohnungen und die Schülerzahlen<br />
begannen wieder zu steigen. Als Ende<br />
der 60er <strong>Jahre</strong> die Zahl der Klassen <strong>von</strong> 11 auf<br />
19 gestiegen war, benötigte die <strong>UvH</strong> wieder<br />
dringend neue Räume. Warum damals nicht<br />
endlich der 3. Bauabschnitt zur Erweiterung<br />
in Angriff genommen wurde, lässt sich nicht<br />
mehr feststellen. Stattdessen wurden 1969 auf<br />
dem Grundstück mit dem kleinen Sportplatz<br />
gegenüber dem Schulgelände Pavillons aufgestellt.<br />
Die <strong>UvH</strong> war die erste Schule in Berlin,<br />
in der die Schüler in solchen Klassenräumen<br />
unterrichtet wurden. Inzwischen sind sie saniert<br />
worden und nun Teil der Käthe-Kollwitz-<br />
Grundschule.<br />
In dieser Zeit begannen in der Bundesrepublik<br />
Diskussionen über eine Strukturreform der<br />
gymnasialen Oberstufe. Auch die <strong>UvH</strong> unter<br />
ihrem damaligen Leiter Dr. Segner griff diese<br />
Überlegungen auf. Im Mai 1969 gründete sich<br />
eine Planungsgruppe, die das Ziel verfolgte, in<br />
Anlehnung an das Hamburger Modell die Ober-<br />
Schüler 1974<br />
stufe völlig umzugestalten. Mit Beginn des<br />
11. Schuljahrs sollte der Unterricht in einem<br />
offenen Kurssystem erfolgen, ohne Bildung<br />
<strong>von</strong> Jahrgangsklassen. Die Planungsgruppe<br />
bestand zunächst nur aus Lehrern. Da ein<br />
solches Modell sicher nur durchgeführt werden<br />
konnte, wenn alle Betroffenen bereit waren<br />
es mitzutragen, wurde das Planungsgremium<br />
paritätisch durch Eltern- und Schülervertreter<br />
erweitert.<br />
Zu Beginn des <strong>Jahre</strong>s 1970 waren die Planungen<br />
abgeschlossen. Das Konzept wurde<br />
einer repräsentativen Schulversammlung, bestehend<br />
aus dem Lehrerkollegium sowie je 20<br />
Eltern- und Schülervertretern, zur Abstimmung<br />
Dr. Segner bei der Abiturzeugnis-Übergabe<br />
Von links: Herr Juche, Frau Schlieper, Frau Unger,<br />
Herr Mantei, Dr. Segner<br />
vorgelegt und mit überwältigender Mehrheit<br />
angenommen. Die wichtigsten Punkte dieses<br />
Oberstufenmodells waren:<br />
– Gliederung des Unterrichts in Fundamental-<br />
und Schwerpunktbereiche sowie einen<br />
Zusatzbereich<br />
– Fundamentalbereich (Pfl icht): Deutsch, Mathematik,<br />
Politische Bildung, 1. Fremdsprache,<br />
künstlerischer Bereich, Sport (20 Wochenstunden)<br />
– Schwerpunktbereich: Wahl <strong>von</strong> zwei Fächern,<br />
da<strong>von</strong> ein naturwissenschaftliches (10 Wochenstunden)<br />
– Zusatzbereich: Fortsetzung abgeschlossener<br />
Fächer bzw. Spezialgebiete<br />
– Beginn der Oberstufe mit Jahrgangsklasse 11<br />
– Organisation nach Schulhalbjahren