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RICHARD WAGNER - VICO Wissenschaftliches Antiquariat und ...

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A Angelus<br />

de Clavasio — Armut & Recht<br />

.............................................................................................................<br />

9 ARMUT & RECHT —————<br />

Sammelband von vier Original-Drucken<br />

zu Fragen von Recht <strong>und</strong> Armut.<br />

De Paupertate - De privilegiis miserabilium<br />

Personarum - De privilegiis Pauperum<br />

Jena, Litteris Johannis Wertheri, 1664-1738.<br />

Oktav. Titelblätter, zusammen 225 S. 4 Teile<br />

in einem zeitgemäßen Pappband mit Buntpapierüberzug..<br />

450,--<br />

1. Adrianus BEIER, De Paupertate. Disputatio iuridica<br />

verteidigt von Johannes Joachim Burchardi im<br />

März 1664 an der Universität Jena.<br />

2. Daniel GEHE, De Juribus et Privilegii miserabilium<br />

Personarum, tam generalibus, quam specialibus.<br />

Tractatus iuridicus. Martiburgi 1673.<br />

10 ARMENRECHT ———————<br />

BENINCASIUS, Cornelius (gest. 1603),<br />

Tractatus de paupertate et eius privilegiis.<br />

In quo inter plurima quae recensetur specialia<br />

miserabilius personis indulta: facillimus<br />

subjicitur modus & ordo ade<strong>und</strong>i haerenditates<br />

cum beneficio legis & inventarii,<br />

tam ex iure communi quam municpali depromptus.<br />

Perugia (Perusiae), Impressum<br />

ex Typis Andreae Brixiani, 1562.<br />

Oktav. Titelblatt, 240gezählte Blätter. Flexibler,<br />

(italienischer), zeitgenössischer Pergamentband.<br />

Erster Druck der Abhandlung über die<br />

"personae miserabiles"! 380,--<br />

che Position der Kirche zu Fragen des täglichen Lebens der Gläubigen standen<br />

durchaus im Vordergr<strong>und</strong>, es waren aber auch seelsorgerische Elemente angesprochen.<br />

Angelus de Clavasio wendet sich im Vorwort ausdrücklich an einen juristisch<br />

(vor-)gebildeten Kreis, ohne jedoch die moraltheologische Absicht leugnen<br />

zu wollen. Das Stichwort- <strong>und</strong> auch das Autorenverzeichnis unterscheidet sich<br />

kaum von der kanonistischen, das Literaturverzeichnis nicht einmal von der legistischen<br />

dieser Zeit: Institutiones, Digestum Vetus, Infortiatum, Digestum Novum,<br />

Decretum Gratiani, Liber Extra etc.<br />

Die Summa Angelica war auch in verlegerischer Hinsicht ein Bestseller <strong>und</strong><br />

wurde in ganz Europa ediert <strong>und</strong> verkauft: Chiasso, Venedig, Nürnberg, Speier,<br />

Straßburg, Lyon, Paris <strong>und</strong> Hagenau waren die Druckorte, nur um die wichtigsten<br />

zu nennen.<br />

Die Formate der Summa Angelica waren unterschiedlich. Diese Ausgabe ist<br />

mit der "handlichen" Taschenbuchausgabe ausgestattet. Ein deutlicher Hinweis<br />

dafür, dass die Summa Angelica nicht nur den Gelehrten, sondern auch den in<br />

der Praxis stehenden, die tagtägliche Urteilsfindung suchenden Kirchendiener<br />

zu nützen hatte.<br />

Martin Luther schließlich nannte die Summa Angelica ein "Teufelswerk",<br />

prangerte sie an <strong>und</strong> warf ein Exemplar im Jahre 1517 in Wittenberg anläßlich<br />

seiner berühmten Bücherverbrennung ins Feuer. Auch innerhalb der Kirche war<br />

die große Zeit dieser Summe vorbei. Die Auflagen ebten ab <strong>und</strong> allmählich verschwand<br />

diese Art von Beichtspiegel, weil die Professionalisierung der Justiz<br />

auch in der Kirche energisch vorangetrieben worden ist.<br />

Über das Recht <strong>und</strong> die Pflichten der „personae<br />

miserabiles“ !<br />

Die Installierung von ordentlichen Gerichtsverfahren<br />

sowohl im Zivil- wie im Strafrecht<br />

forderte bald die Frage heraus, was soll mit den<br />

Personen, den "personae miserabiles", geschehen,<br />

die sich einen Prozess nicht leisten <strong>und</strong> einen<br />

Anwalt schon gar nicht bezahlen konnten. Diese<br />

Fragestellung gibt auch Einblick in die soziale<br />

Situation dieser Zeit, insoweit geben die Abhandlungen<br />

auch Auskunft, wie über das Stigma<br />

"arm" in der jeweiligen Zeit gesprochen <strong>und</strong><br />

geschrieben wurde.<br />

3. Johann Volckmann BECHMANN, De Privilegiis<br />

Pauperum. Disputatio juridica verteidigt von Konrad Juncker aus Waltershausen in<br />

THüringen im September 1668. Gedruckt in Jena 1674.<br />

4. Abraham KAESTNER, An reus, si sit miserabilis persona. Leipzig 1737.<br />

Armut <strong>und</strong> Geldnot im Rahmen des Ius Commune!<br />

Cornelius Benincasius (gest. 1603), gelehrter Jurist aus Perugia, verfasste ein kleines<br />

Werk, das die Berücksichtigung des Status von armen Leuten vor Gericht<br />

Rechnung trägt. Insgesamt ist das Werk in 60 Kapitel unterteilt, die die verschiedenen<br />

Lebensbereiche schildert, in denen personae miserabiles eine besondere Behandlung<br />

verlangen können: etwa vor Gericht, bei den Advokaten, aber auch bei<br />

einer Reihe von Rechtshandlungen. Erwähnt ist auch die Behandlung von Armen<br />

durch den Arzt <strong>und</strong> die Folgen, oder beim Pfandhaus (pia causa).<br />

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