Lilliput (Heuck, Sigrid 1996) - Perthes-Gymnasium

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Känguru ist für Sie reserviert. Krk. "Siehst du?" fragt das Känguru und guckt auf die Uhr. "Jetzt habe ich schon drei Euro verdient, ohne überhaupt mit dir geredet zu haben." "Die will ich aber wieder" ,sage ich verärgert und lege auf. Gleich darauf klingelt das Telefon des Kängurus erneut. "Ja. Hallo?" fragt es. "Ob ich fünf Minuten Zeit für eine Umfrage habe? Fünf Minuten? Fünf Stunden!" und es verschwindet in Richtung Tür. "Hey! Was ist mit meinen drei Euro?" frage ich. "Wenn du dich beschweren willst", sagt das Känguru im Hinausgehen, "ruf mich doch einfach an." aus "Die Känguru-Chroniken von Mark-Uwe Kling ; abgetippt von Lenia Reinhardt 19.01.2010 -14-
Lilliput (Heuck, Sigrid 1996) illiput war eine freche kleine Schimmelstute. Unter ihrem langen Mähnenschopf blitzten dunkle Augen, und das sah immer so aus, als wollte sie sich über alles lustig machen. Sie gehörte zu unserer Ponyherde. Eines Tages entdeckte Lilliput, dass man sich unter einem Weidezaun durchwälzen kann. Und weil sie sehr freiheitsliebend war, gefiel es ihr draußen besser als auf der Weide bei den anderen Ponys. Zuerst lief sie durch das Dorf. Beim Dorfkrämer klaute sie einen Apfel. Beim Huberbauern fraß sie den Hühnern das Futter weg, und beim Schmied schaute sie kurz in die Werkstatt. Doch als Stefan und die Sabine mit dem Schulranzen auf dem Rücken die Straße hinunterkamen, lief Lilliput gleich hinter ihnen her. Der Schulranzen von Stefan duftete nach Brot und die Rocktasche von Sabine nach Äpfeln. Die Schule war im Nachbardorf. Lilliput war sehr traurig, als die Kinder im Schulhaus verschwanden, und sie blieb in der Nähe, bis es zur großen Pause klingelte. Alle Kinder stürzten hinaus. Das Pony wurde gestreichelt, gekrault und gefüttert, was ihm sehr gut gefiel. Deshalb wartete es im Schulhof, bis die Schule aus war, und begleitete dann den Stefan und die Sabine nach Hause. Es wälzte sich durch den Zaun durch, gesellte sich zu den anderen Ponys und tat so, als wenn nichts geschehen wäre. So ging das mehrere Tage lang. Doch eines Tages klingelte bei uns das Telefon. „Vermissen Sie vielleicht ein kleines weißes Pony?“ fragte mich der Lehrer aus dem Nachbardorf. „Ich glaube nicht“, sagte ich vorsichtig. Bei einer großen Ponyherde weiß man nämlich nie genau, ob man eines vermisst oder nicht. „Es muss aber eines von Ihnen sein“, sagte der Lehrer. „Es gibt sonst keine Ponys in der Gegend.“ Da hatte er recht. „Wo ist es?“ fragte ich. „Es kommt seit einigen Tagen in die Schule. Solange es im Hof blieb, stört es nicht. Aber heute stieg es -15-
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