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Lilliput (Heuck, Sigrid 1996) - Perthes-Gymnasium

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Der Fischer und der Wal<br />

Einmal paddelte ein Fischer betrübt heim. Er<br />

hatte kein Glück gehabt -zwei armselige<br />

Dorsche, das war sein ganzer Fang .Wie er<br />

sich mit seinem Boot dem Land näherte, da<br />

sah er an einer Stelle, wo sonst nichts<br />

gewesen war als Sand, einen großen<br />

Steinblock liegen.<br />

Sollte das Meer einen Findling an den Strand gespült haben? Aber es war doch<br />

schon tagelang kein Sturm gewesen und kaum Wellengang. Der Fischer zog<br />

sein Kajak an Land und ging hin, um sich den Stein aus der Nähe zu betrachten.<br />

Und da stellte sich heraus, dass es gar kein Stein war, sondern ein Wal, der auf<br />

dem Strand lag und schlief.<br />

Wie mochte er nur hier her gekommen sein? Sicher war er aus der Tiefe ins<br />

seichte Wasser geschwommen, um sich auszuruhen, und während der Wal<br />

schlief, hatte ihn die Ebbe überrascht, und so war der Wal auf dem Trockenen<br />

gelandet.Der Fischer konnte es kaum fassen. Denn einen Wal zu fangen, das<br />

konnte man wirklich Glück nennen. Das war noch keinem gelungen! Schnell lief<br />

er zum Boot zurück, um seine Harpune zu holen.Als er zurückkam und den Wal<br />

mit der Harpune erlegen wollte, da wurde dieser munter.“Töte mich nicht, guter<br />

Mann“, bat er.“ Es soll gewiss dein Schaden nicht sein.“ Der Fischer erschrak.<br />

Ein Wal, der sprechen konnte, das war ganz bestimmt kein gewöhnlicher Wal.<br />

Und so ließ er die Harpune sinken.“Du wirst es nicht bereuen“, versicherte der<br />

Wal. Der Fischer ging zu seinem Kajak zurück und überlegte, ob es nicht falsch<br />

gewesen war, auf den Wal zu hören.<br />

Einen solchen Fleischberg ins Meer<br />

zurückschwimmen zu lassen, war das<br />

nicht Wahnsinn? Auf jeden Fall beschloss<br />

er, zu Hause lieber nichts davon zu<br />

erzählen, sonst würden ihn bestimmt alle<br />

auslachen.Inzwischen kam die Flut, und<br />

-9-

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