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Festschrift - Historischer Verein Lebach EV

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Das Hofl and, Blick in Richtung Nordwesten nach Tanneck,<br />

© Thomas Daub, <strong>Lebach</strong>, Sommer 2009<br />

Niedersaubach gehörte stets zur Pfarrei <strong>Lebach</strong>, deren Existenz bereits 1268 bestätigt wurde 9 .<br />

Die Vierherrschaft <strong>Lebach</strong>, die innerhalb der Grenzen der Pfarrei entstand, ist jüngeren<br />

Datums. Ihre Entstehung ist in die Jahre nach 1333 anzusetzen, nachdem Erzbischof Balduin<br />

von Trier die Anteile der Herren von Hagen und von Schwarzenberg aufgekauft hatte.<br />

Fortan hatte das Erzbistum Trier in der Vierherrschaft <strong>Lebach</strong> mit seinem Anteil von zwei Siebteln<br />

die führende Rolle. Kleinster Anteilseigner an der Vierherrschaft <strong>Lebach</strong> war mit einem<br />

Siebtel das Frauenkloster Fraulautern. Daneben hatten die Herren von Hagen einen Anteil von<br />

zwei Siebteln ebenso wie die Herren von Siersberg. Während die drei erstgenannten Anteile<br />

bis zur französischen Revolution in der gleichen Hand blieben, hatte der Siersberger Besitz eine<br />

wechselvolle Geschichte. Im <strong>Lebach</strong>er Weistum von 1550 wird noch Ladwein von Siersberg<br />

als einer der Gemeinherren von <strong>Lebach</strong> angegeben. Nach seinem Tod ging der Siersberger<br />

Anteil um 1570 an dessen Neffen Alexander von Braubach über. Dessen Enkel Wilhelm Marzloff,<br />

Baron von Braubach und Herr zu Dillingen, vertauschte 1613 seinen Teil der Vierherrschaft<br />

<strong>Lebach</strong> mit Herzog Heinrich II von Lothringen gegen andere Güter 10 . Lothringen ließ seinen<br />

<strong>Lebach</strong>er Anteil dann vom Amtmann zu Schaumburg verwalten. Als im Jahr 1737 Herzog<br />

Franz-Stephan von Lothringen Maria Theresia von Österreich heiratete, trat er sein Stammland<br />

an Frankreich ab. Formal wurde das Herzogtum von Stanislaus Lescynski regiert.<br />

Letztlich war das Land jedoch unter französische Verwaltung gestellt. Nach dem Tod Stanislaus<br />

Lescynskis im Jahr 1766 fi el Lothringen und das gesamte Oberamt Schaumburg mit<br />

dem Anteil an der Vierherrschaft <strong>Lebach</strong> auch staatsrechtlich an Frankreich. Zur Schaffung<br />

klarer Grenzen und zur Beseitigung von territorialen Exklaven verständigte sich das<br />

Königreich im Jahr 1787 mit dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken auf einen Gebietsaustausch.<br />

Im Tausch mit zwei Ämtern im Nordelsass erhielt Pfalz-Zweibrücken das Amt Schaumburg<br />

mit dem Anteil an der Vierherrschaft <strong>Lebach</strong> 11 . Sechs Jahre später war mit dem Einmarsch<br />

der französischen Revolutionsarmee die Feudalzeit in der Vierherrschaft <strong>Lebach</strong> zu Ende.<br />

Da es in Niedersaubach und Rümmelbach keine Siersberger bzw. lothringischen Untertanen<br />

gab, hatten die Herrschaftswechsel keine unmittelbaren Auswirkungen. Vom so<br />

genannten Lothringer-Haus in Rümmelbach wird 1791 gesagt, dass es in die Schaumvon<br />

Saubach nieder und bewirtschafteten<br />

ihre Äcker und<br />

Wiesen von dort aus. Die Erinnerung<br />

an die alten Siedlungsplätze<br />

hat sich in der Saubacher<br />

Bevölkerung erhalten<br />

und wurde von Lehrer Adam<br />

am Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

in der Schulchronik<br />

niedergeschrieben.<br />

Mit dem Kurfürstentum Trier,<br />

dem Kloster Tholey und den<br />

Herren von Hagen zur Motten<br />

sind die drei Grundherren<br />

benannt, die fortan bis zur<br />

Französischen Revolution die<br />

Geschicke der Bewohner in<br />

Niedersaubach und Rümmelbach<br />

bestimmten.<br />

Entstehung der Vierherrschaft <strong>Lebach</strong><br />

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