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Festschrift - Historischer Verein Lebach EV

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Erinnerungsalbum für Schneidersch Schwester<br />

In den 50er Jahren erstellte Pastor Grohs für Schneidersch Schwester ein Album über Niedersaubach.<br />

Er ging mit einem Fotografen durch den Ort und ließ Häuser und Straßen, Bäume<br />

und Landschaft aus allen Blickwinkeln fotografi eren. Diese Bilder klebte er in ein großes Heft<br />

und versah sie mit ausführlichen Erklärungen. Dazwischen schrieb er Erinnerungen und Geschichten<br />

von früher. Er erzählte von Kindheits- und Jugenderlebnissen, er berichtete über<br />

Saubacher Leute und über das Leben von damals. In einer launigen Geschichte erzählte<br />

er z. B. vom „Laxemkochen“, er berichtete über die Wegekreuze und ihre Bedeutung.<br />

Kurz, er entwarf ein Bild von Saubach, wie es die Schwester aus ihrer Jugend in Erinnerung hatte,<br />

um dann auch über die Veränderungen seit ihrem Weggang zu berichten. Auf die Frontseite<br />

des Albums hat er als Widmung geschrieben: „Der ersten Gottes-Braut unseres lieben<br />

Heimat-Dorfes Niedersaubach, der Ehrwürdigen Priorin und Jubel-Schwester Alfonsa,<br />

geb. Elisabeth Thewes, im Kloster der Redemptoristinnen Wien XXIII-Mauer, die nach 55-jähriger<br />

Abwesenheit der Heimat in tiefer Treue die Anhänglichkeit bewahrt – gewidmet von dem<br />

„Saubacher Kend“ Neipeler Nekel, Pastor in Losheim. Weihnachten 1959.“<br />

Weihnachtsgrüße 1959 von Neipler Nekel an Schneidersch Schwester<br />

Schwester Alfonsa bedankte sich überschwänglich. In der Sorge, dieses wertvolle Dokument<br />

der geliebten Heimat könnte „in einem eventuellen Trubel, was leicht könnte sein, verlorengehen“,<br />

schickte sie das Album nach Losheim zurück: „Sobald sich eine günstige Gelegenheit<br />

fi ndet, wird mein Kleinod die Reise zu Dir unternehmen, aber mit der deutschen Post.“<br />

(Schwester Alfonsina traute der politischen Lage in Österreich nicht: „Es ist unser mächtiger<br />

Nachbar hinter dem Eisernen Vorhang, dessen angebliche Sympathie uns kein Vertrauen<br />

einfl ößt. Unser Kloster erregt auch noch anderen Appetit, es zu besitzen.“)<br />

Aus dem Nachlass von Pastor Grohs gelangte das Album später in den Besitz von Edith Spaniol,<br />

der Nichte und Patentochter von Pastor Grohs, und wurde so zu einem wichtigen Dokument<br />

der Geschichte unseres Dorfes.<br />

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