Festschrift - Historischer Verein Lebach EV

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Die „Mill“ in den 1940er Jahren; im Vordergrund die letzte Müllerin, Angelika Engel © Adalbert Herrmann (Krohnen Buwi) Saubach 1. Item Mathes Warcken gibt Schaftgeld 20 Alb 2 ½ Pfg; Wächtergeld 6 Alb; Haber 11 ½ Fass 2 Milster 2. Item Hans Mathes Hein Schaftgeld 10 Alb 1 Pfg; Wächtergeld 6 Alb; Haber 5 ½ Fass 4 ½ Milster 3. Item Merten Kiefer Schaftgeld 19 Alb 6 Pfg; Wächtergeld 6 Alb; Haber 6 Fass 3 ½ Milster 4. Item Caspar Buchheit 45 Alb 1 ½ Pfg; Wächtergeld 6 Alb; Haber10 ½ Fass 1 Milster 5. Item Hans Adam Schäfer Schaftgeld 26 Alb 2 Pfg; Wächtergeld 6 Alb; Haber 6 Fass 6 ½ Milster 6. Item Hans Niclas Groß Schaftgeld 49 Alb 2 ½ Pfg; Wächtergeld 6 Alb; Haber 12 Fass 12 Milster 7. Item Johanes Neuses Schaftgeld 10 Alb 1 Pfg; Haber 5 ½ Fass 4 ½ Milster 8. Item Hans Jacob Brendel Schaftgeld 10 Alb 1 Pfg; Haber 5 ½ Fass 4 ½ Milster 9. Item Willem Britz Schaftgeld 14 Alb ½ Pfg; Haber 4 ½ Fass 6 Milster 10. Item Hans Caspar Groß 20 Alb 1 Pfg; Haber 5 Fass 4 ½ Milster Rümmelbach 1. Item Matzes Egeler Schaftgeld 6 Alb; Haber 2 Fass 2. Item Nicklas Schäfer Schaftgeld 11 Alb; Haber 3 Fass 3. Item Hans Peter Scherer Schaftgeld 8 Alb; Haber 2 ½ Fass 46 In dieser Steuerliste tauchen mit den Namen Neuses/Neisius und Hein weitere Namen auf, deren Herkunft auf dem Saargau zu suchen ist. 30
Streit um die Banngrenzen 1715–1760 Um 1720 ist der Wiederaufbau nach den langen Kriegen des 17. Jahrhunderts weitgehend abgeschlossen. Alle Bauerngüter in Niedersaubach und Rümmelbach wurden bewirtschaftet. Auf den letzten vormals verfallenen Hausplätzen standen wieder neue Häuser. Möglichkeiten, zusätzliche Acker- und Wiesenfl ächen zu gewinnen, um wirtschaftlich besser über die Runden zu kommen, gab es kaum. In dieser Situation gerieten die Banngrenzen zu den Nachbargemeinden, insbesondere zu Gresaubach, verstärkt ins Blickfeld. Die Banngrenze war durch das alte Lebacher Schöffenweistum von 1550 recht allgemein beschrieben. Die Grenzmarken waren vor allem alte Eichenbäume, die an exponierten Stellen standen und besonders gekennzeichnet waren. Diese Grenzmarken konnten leicht manipuliert werden. Die alten Bäume konnten gefällt und die Grenzmarkierungen an anderen Bäumen angebracht werden. Dies war später ein großer Streitpunkt in der Auseinandersetzung mit den Einwohnern von Gresaubach, das zum lothringischen Amt Schaumburg gehörte. Neben der eigentlichen Banngrenze gab auch die Nutzung des Waldes sowie der Wiesen und Felder in der Nähe der Banngrenze immer wieder Anlass zu Streit. Wegen der üblichen Drei-Felderwirtschaft waren die Ackerfl ächen nicht jedes Jahr bepfl anzt. Beide Gemeinden machten Eigentumsrechte an den Grundstücken geltend. Die Bauern, die das Land im Frühjahr mit Getreide bestellten, konnten im Sommer nicht sicher sein, auch die Ernte einzufahren. Daneben stritten die Bewohner der Nachbargemeinden um das allgemeine Weiderecht nach der Ernte. In dieser Gemengelage kam es immer wieder zu Übergriffen von beiden Seiten. Die Streitigkeiten sind nur teilweise in den Archivakten überliefert. Dargestellt sind sie bisher vor allem aus Lebacher Sicht. Die Verwaltung der Vierherrschaft konnte wegen ihrer komplizierten Entscheidungswege nur selten zeitnah auf die Provokationen reagieren. Der lothringische Amtmann Caspar Le Payen zu Tholey, zugleich Vertreter seiner Herrschaft in der Vierherrschaft Lebach, ließ seine Untertanen in Gresaubach weitgehend gewähren. Der kurtrierische Amtmann Dhame aus St. Wendel versuchte mit großem Einsatz, den Status quo an der umstrittenen Banngrenze zu erhalten. Darauf hatten sich die Parteien um 1725 grundsätzlich verständigt 47 . Nach 1737 wurde die Lebacher Position noch deutlich schwieriger. Hinter dem Herzogtum Lothringen stand jetzt das Königreich Frankreich. Auch der Trierer Kurfürst und Erzbischof war wenig geneigt, wegen der Banngrenze bei Rümmelbach einen politischen Streit mit dem großen Nachbarn zu beginnen. 1757 wurde eine Einigung versucht. Das streitige Gebiet wurde von dem lothringischen Geometer Henry le Cleve aus Hestroff bei Bousonville vermessen. Zusätzlich fertigte er eine große Karte an. Danach waren 326 Morgen Ackerland und 10 „Mannsmähd“ Wiesen zwischen Gresaubach und Rümmelbach strittig 48 . Auch wurden die von den beiden Parteien angegebenen Grenzverläufe im Beisein eines Notars begangen. Die Vertreter des Hochgerichts setzten dabei zur Kennzeichnung der „Schiedung“ Holzpfähle 49 . Eine Einigung konnte jedoch nicht erreicht werden. Erst 1791 kam es unter der Vermittlung des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken zwischen den beiden Orten zu einer Verständigung über den Grenzverlauf. Dieser wurde dauerhaft mit Grenzsteinen markiert, die noch heute zu fi nden sind. Im Unterschied dazu kam es bereits am 5. Mai 1769 mit dem Hochgericht Eppelborn zu einer Einigung über die Banngrenze bei Niedersaubach. Unterhalb des Ortes bildete der Saubach „mit seinen Buchten und Krümmen“ auf einer Länge von 220 Ruthen die Schiedung zwischen den Niedersaubacher und Bubacher Wiesen. 31
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