12.11.2012 Aufrufe

THE FLOOR - Armstrong

THE FLOOR - Armstrong

THE FLOOR - Armstrong

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

08|09 ARMSTRONG HISTORIE<br />

erste Linoleumfabrik in Staines bei London. Obwohl<br />

das junge Unternehmen in den ersten fünf Jahren<br />

mit Verlust abschloss und die Gesellschaft sogar<br />

kurz vor der Auflösung stand, schaffte es Walton mit<br />

einer groß angelegten Werbekampagne, einen regelrechten<br />

Boom auf Linoleum zu entfachen. Die Menschen<br />

erkannten schnell die Vorteile des einzigen<br />

industriell herstellbaren Bodenbelags: Er war leicht<br />

zu verlegen und vergleichsweise einfach zu reinigen,<br />

er dämmte den Schall, isolierte vor Kälte und wurde<br />

vom Ungeziefer weder befallen noch aufgefressen.<br />

Die Produktion kam der wachsenden Nachfrage<br />

kaum nach, weshalb das Werk ständig erweitert<br />

werden musste. Allein 1888 gab es in England<br />

bereits 20 Linoleum-Fabriken.<br />

In Deutschland jedoch ging der Siegeszug des Linoleums<br />

nur schleppend voran. Am Ende des 19. Jahrhunderts<br />

konnte sich kaum jemand vorstellen, keinen<br />

Dielenboden in seinen Räumen verlegt zu sehen. Außerdem<br />

wirkte der fremdländisch klingende Name<br />

abschreckend, weshalb man anfänglich die Bezeichnung<br />

„Korkteppich“ verwendete. Erschwerend kam<br />

hinzu, dass die deutschen Zölle das ohnehin nicht<br />

günstige Produkt zusätzlich verteuerten. Genau dieser<br />

Umstand jedoch war der Grund für eine deutsche<br />

Linoleumproduktion: Um die hohen Zölle zu<br />

umgehen, mussten die englischen Linoleum-Fabrikanten<br />

ihr Produkt in Deutschland herstellen. Als<br />

Standort eignete sich das bei Bremen gelegene<br />

Städtchen Delmenhorst, weil dort bereits eine Kork<br />

verarbeitende wie auch eine Jute-Fabrik ansässig<br />

waren. Lange Anfahrtswege und -zeiten entfielen<br />

somit für die wichtigsten Grundstoffe zur Herstellung<br />

von Linoleum.<br />

Zwischen 1882 und 1898 siedelten sich so gleich<br />

drei Linoleum-Fabriken in Delmenhorst an: 1882 die<br />

› 4 | Auf der Dresdener Kunstgewerbe-<br />

Ausstellung von 1906 präsentierten sich die<br />

Anker-Linoleumwerke mit einem Pavillon<br />

von Peter Behrens.<br />

› 5+7 | Werbebroschüren der Hansa-<br />

und Anker-Linoleumwerke Delmenhorst<br />

(um 1905)<br />

› 6 | Linoleum/Lincrusta-Mappe der<br />

Schlüssel-Werke Delmenhorst, um 1910<br />

› 8 | Von Peter Behrens gestaltete Ge-<br />

schäftsbroschüre für die Anker-Linoleum-<br />

werke Delmenhorst, 1907<br />

› 9 | Musterabteilung der Hansa-Linoleum-<br />

werke Delmenhorst, um 1910

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!