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THE FLOOR - Armstrong

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12|13 ARMSTRONG HISTORIE<br />

an den zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufkommenden<br />

Jugendstil angelehnte Dessins. Die von Behrens<br />

entworfenen Muster verschafften den Delmenhorster<br />

Linoleumfabriken endgültig Weltruf.<br />

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts<br />

wurde die Ästhetik des künstlerisch gestalteten Linoleums<br />

zu einem bedeutsamen Bestandteil der<br />

zeitgenössischen Architektur. Besonders die Star-<br />

Architekten der 1920er-Jahre – wie Bruno Taut,<br />

Ludwig Mies van der Rohe und Walter Gropius –<br />

nutzten Linoleum als innenarchitektonisches Gestaltungsmittel.<br />

Den überwältigenden Erfolg dokumentieren<br />

die zahlreichen öffentlichen Ausstellungen,<br />

auf denen Linoleum damals als innovativer<br />

und dekorativer Bau- und Werkstoff gefeiert wurde.<br />

Die 1927 errichtete Weißenhofsiedlung in Stuttgart<br />

war fast komplett mit Linoleum ausgestattet, ebenso<br />

die Dammerstock-Siedlung in Karlsruhe oder die<br />

Meisterhäuser von Walter Gropius in Dessau.<br />

Erfolgseinbruch durch die beiden Weltkriege<br />

Wenige Monate nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges<br />

brach die gesamte Linoleumindustrie, die<br />

hochgradig vom Import ausländischer Rohstoffe<br />

abhängig war, zusammen. Die Einfuhr von Jute,<br />

Harz und Kork war stark erschwert und das Leinöl<br />

wurde für Speisezwecke benötigt. Erst zu Beginn<br />

der 1920er-Jahre erreichten die Fabriken wieder ihr<br />

Vorkriegsvolumen.<br />

Unter der nationalsozialistischen Herrschaft in<br />

Deutschland endete die Tradition des „Künstler-<br />

Linoleums“ abrupt. Zwar war Linoleum weiterhin im<br />

Objektbau beliebt, allerdings war es am Ende der<br />

Wirtschaftswunderjahre in gleicher Weise als unansehnlicher<br />

Bodenbelag für Treppenhäuser und<br />

› 17 | Die DLW-Linoleum-Handdruckerei in<br />

Bietigheim, 1930<br />

› 18 | Im Presshaus für Inlaid-Linoleum der<br />

DLW in Bietigheim, 1930

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