Unterrichten an Berufsfachschulen - h.e.p. verlag ag, Bern
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1 Berufskunde-Lehrperson – ein attraktiver Zweitberuf<br />
9<br />
Was umfasst nun dieses selbstständige und selbstgesteuerte Lernen im<br />
Berufsfachschulunterricht Selbstständigkeit und Selbststeuerung zielen auf<br />
das Lernen als Prozess und nicht auf die Wahl der Inhalte. Die Lernenden<br />
erhalten zunehmend die Möglichkeit, Methoden, Medien, Lernumgebung,<br />
Lernzeit, Lerntempo, Schwierigkeitsgrad, Lernpartnerin oder Lernpartner<br />
usw. selbst zu wählen. Simons (1992, S. 254) beschreibt die «fünf Fähigkeiten<br />
des selbstständigen Lernens» sinngemäss wie folgt : Lernende können (1) das<br />
Lernen selbst vorbereiten, (2) die erforderlichen Schritte ausführen, (3) sie<br />
überwachen und kontrollieren, (4) sich selbst Rückmeldung geben und diese<br />
auswerten, (5) sich motivieren und die Konzentration aufrechterhalten.<br />
Dieses Buch ist aus dem Berufskunde-Studieng<strong>an</strong>g der PH Zürich entst<strong>an</strong>den,<br />
als Teamprodukt einer mehrjährigen Entwicklung und Erfahrung. In<br />
intensiver Zusammenarbeit entst<strong>an</strong>den die einzelnen Kapitel. Struktur und<br />
Themen wurden vom Dozierendenteam gemeinsam festgelegt. Richard<br />
Schmid-Leupi übernahm in der Folge die Rolle des Autors und schrieb die<br />
Texte, Peter Gautschi, Walter Holdener, Irene Schumacher und Andreas<br />
Sägesser lasen mit und machten Änderungsvorschläge. Diese wurden wieder um<br />
diskutiert und <strong>an</strong>gepasst. Claudio Nodari (Kapitel 8) und Andreas Sägesser<br />
(Kapitel 11) steuerten je einen eigenen Text bei.<br />
Das Buch richtet sich in erster Linie <strong>an</strong> ( <strong>an</strong>gehende ) Berufskunde-Lehrpersonen<br />
und will sie bei der Entwicklung ihrer Professionalität unterstützen.<br />
Dafür schl<strong>ag</strong>en wir eine breite Brücke. Wir beginnen mit Hinweisen und<br />
Tipps für Einsteigerinnen und Einsteiger ( Kapitel 1 ) und stellen in groben<br />
Zügen den Platz der Berufsbildung im G<strong>an</strong>zen des schweizerischen Bildungssystems<br />
vor ( Kapitel 2 ). Für Lehrpersonen der Grundbildung ist es wichtig,<br />
das System sowie die Prot<strong>ag</strong>onisten und Prot<strong>ag</strong>onistinnen zu kennen. Als<br />
Fachleute des Lernens beschäftigen wir uns mit Lernprozessen ( Kapitel 3 )<br />
und dem Konzept des kompetenz- und h<strong>an</strong>dlungsorientierten Unterrichts<br />
( Kapitel 4 ), das in der beruflichen Grundbildung eine zentrale Rolle spielt.<br />
Theoretische und praktische Hinweise zu wesentlichen Anforderungen des<br />
<strong>Unterrichten</strong>s wie Di<strong>ag</strong>nostizieren, Fördern und Pl<strong>an</strong>en werden in den folgenden<br />
Kapiteln gegeben. In Kapitel 8 beh<strong>an</strong>delt Claudio Nodari ein Thema,<br />
das auch im berufskundlichen Unterricht nicht zu kurz kommen sollte: die<br />
Sprachförderung. In den folgenden beiden Kapiteln werden zwei besondere<br />
Unterrichtsformen näher beschrieben: Projektunterricht und Betriebsbesichtigung.<br />
Im Schlusskapitel berichtet Andreas Sägesser, was es aus seiner Erfahrung<br />
bedeutet, Lernen als Suchweg zu verstehen, den jede und jeder Lernende<br />
individuell finden muss.<br />
Last, but not least: Für den praktischen Gebrauch finden sich 25 Instrumente<br />
auf der Website des Verl<strong>ag</strong>s.<br />
Als Dozierende spielen wir in den Zürcher Studiengängen die Rolle von<br />
Moderierenden, wir fördern individuelles und kooperatives Lernen mithilfe<br />
kompetenzorientierter Lernaufträge. Wir legen Wert auf Aktivierung,