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Merkblatt 821 Edelstahl Rostfrei - Sachverstand Gutachten.de

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7 Spanbarkeit<br />

Bei <strong>de</strong>r Zerspanung nichtrosten<strong>de</strong>r<br />

Stähle gelten insbeson<strong>de</strong>re die<br />

austenitischen Stähle als schwierig<br />

zu bearbeiten. Die Spanbarkeit<br />

dieser Stähle wird durch die hohe<br />

Kaltverfestigungsneigung, die niedrige<br />

Wärmeleitfähigkeit und die<br />

gute Zähigkeit ungünstig beeinflußt.<br />

Das wichtigste Element, das zur<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Spanbarkeit bei<br />

nichtrosten<strong>de</strong>n Stählen beiträgt, ist<br />

Schwefel.<br />

Die zur spanen<strong>de</strong>n Bearbeitung<br />

vorgesehenen nichtrosten<strong>de</strong>n<br />

Stähle lassen sich, wie Tabelle 7<br />

zeigt, in 2 Gruppen unterteilen.<br />

Daneben gibt es Son<strong>de</strong>rautomatenstähle<br />

für spezifische Anwendungen.<br />

Die Automatenstähle enthalten in<br />

<strong>de</strong>r Regel 0,15 bis 0,35 % S.<br />

Schwefel bil<strong>de</strong>t in Verbindung mit<br />

Mangan Mangansulfid, <strong>de</strong>ssen<br />

positive Wirkung auf die Spanbarkeit<br />

in kurzbrüchigen Spänen,<br />

glatteren Werkstückoberflächen<br />

und geringerem Werkzeugverschleiß<br />

begrün<strong>de</strong>t liegt<br />

(Bild 7).<br />

Bei <strong>de</strong>n Automatenstählen ist eine<br />

gewisse Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Korrosionsbeständigkeit<br />

zu beachten.<br />

Die Stähle <strong>de</strong>r zweiten Gruppe enthalten<br />

einen Schwefelzusatz von<br />

0,015 bis 0,030 % und liegen damit<br />

noch unterhalb <strong>de</strong>r durch die Normen<br />

vorgegebenen Grenzwerte.<br />

Durch Einstellen einer <strong>de</strong>finierten<br />

Größe, Anzahl und Verteilung <strong>de</strong>r<br />

Sulfi<strong>de</strong> über <strong>de</strong>n Materialquerschnitt<br />

wer<strong>de</strong>n gegenüber <strong>de</strong>n<br />

Standardstählen mit <strong>de</strong>utlich niedrigeren<br />

S-Gehalten wesentlich höhere<br />

Schnittgeschwindigkeiten und<br />

mehr als 100 % längere Werkzeugstandzeiten<br />

erzielt; im Vergleich zu<br />

<strong>de</strong>n klassischen Automatenstählen<br />

liegen diese Werte jedoch niedriger.<br />

Detaillierte Angaben zur Spanbarkeit<br />

nichtrosten<strong>de</strong>r Stähle bei <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nen Bearbeitungsverfahren<br />

sind in <strong>de</strong>m ISER-<strong>Merkblatt</strong><br />

Die Verarbeitung von <strong>E<strong>de</strong>lstahl</strong><br />

<strong>Rostfrei</strong> (MB 822) enthalten.<br />

Stahlsorte<br />

Kurzname Werkstoffnummer<br />

Automatenstähle<br />

Schwefelgehalt in %<br />

X14CrNoS17<br />

1.4104<br />

X6CrMoS17<br />

X8CrNiS18-9<br />

1.4105<br />

1.4305<br />

0,15 bis 0,35<br />

X5CrNi18-10<br />

X2CrNi19-11<br />

X2CrNi18-9<br />

X6CrNiTi18-10<br />

X5CrNiMo17-12-2<br />

X2CrNiMo17-12-2<br />

X6CrNiMoTi17-12-2<br />

1) Auswahl typischer Stähle<br />

Standardstähle mit verbesserter Spanbarkeit 1)<br />

1.4301<br />

1.4306<br />

1.4307<br />

1.4541<br />

1.4401<br />

1.4404<br />

1.4571<br />

0,015 bis 0,030<br />

Tabelle 7: Einteilung <strong>de</strong>r nichtrosten<strong>de</strong>n Stähle in Spanbarkeitsgruppen<br />

Bild 7: Beispiele von Spanausbildungen bei unterschiedlichen Schwefelgehalten<br />

Drehteile aus <strong>E<strong>de</strong>lstahl</strong> <strong>Rostfrei</strong><br />

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