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Merkblatt 821 Edelstahl Rostfrei - Sachverstand Gutachten.de

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3.3 Austenitische Stähle<br />

Die austenitischen CrNi-Stähle mit<br />

≥ 8 % Ni bieten eine beson<strong>de</strong>rs<br />

günstige Kombination von Verarbeitbarkeit,<br />

mechanischen Eigenschaften<br />

und Korrosionsbeständigkeit.<br />

Sie empfehlen sich daher für<br />

viele Anwendungsmöglichkeiten<br />

und sind die be<strong>de</strong>utendste Gruppe<br />

<strong>de</strong>r nichtrosten<strong>de</strong>n Stähle.<br />

Wichtigste Eigenschaft dieser<br />

Stahlgruppe ist die hohe Korrosionsbeständigkeit,<br />

die mit zunehmen<strong>de</strong>m<br />

Legierungsgehalt, insbeson<strong>de</strong>rs<br />

an Chrom und Molybdän,<br />

gesteigert wird (s. Tabelle 1 und<br />

Kapitel 4.2).<br />

Wie bei <strong>de</strong>n ferritischen Stählen,<br />

ist auch bei <strong>de</strong>n austenitischen<br />

Stählen zum Erreichen guter technologischer<br />

Eigenschaften (Tabelle<br />

6) ein feinkörniges Gefüge notwendig.<br />

Als abschließen<strong>de</strong> Wärmebehandlung<br />

wird ein Lösungsglühen<br />

bei Temperaturen zwischen<br />

1000 und 1150 °C mit anschließen<strong>de</strong>r<br />

Abkühlung in Wasser o<strong>de</strong>r in<br />

Luft durchgeführt, um die Ausbildung<br />

von Ausscheidungen zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Austenitische Stähle sind<br />

im Gegensatz zu martensitischen<br />

Stählen nicht härtbar.<br />

Für bestimmte Einsatzgebiete wer<strong>de</strong>n<br />

austenitische Stähle mit höheren<br />

Festigkeiten gefor<strong>de</strong>rt. Eine<br />

Steigerung <strong>de</strong>r Dehngrenze kann<br />

z.B. durch Kaltumformung erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n. So lassen sich je nach<br />

Umformungsgrad unterschiedliche<br />

Verfestigungsstufen erreichen. Die<br />

im Vergleich zu <strong>de</strong>n ferritischen<br />

Stählen höhere Kaltverfestigungsneigung<br />

<strong>de</strong>r austenitischen Stähle<br />

zeigt Bild 5. Bei <strong>de</strong>r Kaltumformung<br />

kann es zusätzlich zur Bildung<br />

von Verformungs-Martensit<br />

kommen.<br />

Eine an<strong>de</strong>re Möglichkeit ist die<br />

Mischkristallverfestigung durch legierungstechnische<br />

Maßnahmen.<br />

Der Einfluß <strong>de</strong>r für die nichtrosten<strong>de</strong>n<br />

Stähle wichtigen Legierungselemente<br />

auf die 0,2 %-Dehngrenze<br />

ist in Bild 6 dargestellt: Die Elemente<br />

Kohlenstoff (C) und Stickstoff<br />

(N) zeigen die größte Wirkung. Auf<br />

die Zugabe von Kohlenstoff wird jedoch<br />

aus korrosionschemischen<br />

Grün<strong>de</strong>n verzichtet.<br />

Bild 5: Verfestigungsverhalten einiger nichtrosten<strong>de</strong>r Stähle<br />

Im Vergleich zum Kohlenstoff hat<br />

das Zulegieren von Stickstoff <strong>de</strong>n<br />

Vorteil, daß neben einer Verbesse-<br />

Bild 6: Einfluß einiger Legierungselemente auf die 0,2 %-Dehngrenze von austenitischem<br />

Stahl (nach V. J. Mc Neely und D. T. Llewellyn)<br />

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