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Intern - Wirtschaftsrat der CDU e.V.

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<strong>Intern</strong><br />

Mitteilungen für Mitglie<strong>der</strong><br />

30. Oktober 2012<br />

EU-Ebene. Dies erfor<strong>der</strong>t bei Nichteinhaltung<br />

die Etablierung eines europäischen<br />

Finanzministers sowie<br />

glaubwürdige und demokratisch legitimierte<br />

Durchgriffsrechte auf die<br />

Wirtschafts- und Finanzpolitik einzelner<br />

Mitgliedsstaaten.<br />

Wenn die vier genannten Maßnahmen<br />

umgesetzt – nicht nur versprochen<br />

– sind, dann kann auch eine<br />

gemeinsame Finanzpolitik betrieben<br />

werden. Erst mit einem gemeinsamen<br />

europäischen Finanzminister ist <strong>der</strong><br />

nächste notwendige Integrationsschritt<br />

vollzogen. Selbstverständlich<br />

müsste ein EU-Finanzminister mit<br />

allen Instrumenten ausgestattet werden,<br />

von <strong>der</strong> Budgethoheit über wirksame<br />

Kontroll- und Eingriffsrechte bis<br />

zur vollen Aktionsfähigkeit am Kapitalmarkt.<br />

Ziel muss es sein, dass die<br />

integrationswilligen Staaten ab 2018<br />

einen gemeinsamen Finanzminister<br />

haben.<br />

Die bloße Ankündigung, dass Europa<br />

an einem solchen Integrationsplan arbeitet,<br />

könnte bereits zu einer Beruhigung<br />

<strong>der</strong> Finanzmärkte führen. Es gäbe<br />

für die Staaten Europas zudem wie<strong>der</strong><br />

einen Konsens und einen Anreiz,<br />

sich an gemeinsame Regeln zu halten,<br />

da eine Zugehörigkeit zu diesem Kerneuropa<br />

für die meisten Län<strong>der</strong> erstrebenswert<br />

wäre. Der defensive und nur<br />

reagierende Charakter <strong>der</strong> Politik <strong>der</strong><br />

ständig nachhinkenden Rettungspakete<br />

wird in Gestaltungskraft und<br />

Zukunftsperspektive verwandelt. Freiwillige<br />

und ehrliche Reformbemühungen<br />

lösen den jetzigen aufoktroyierten<br />

Reformzwang aus <strong>der</strong> Not heraus ab.<br />

Die einzelnen Staaten haben so die<br />

Möglichkeit <strong>der</strong> Wahl: Entwe<strong>der</strong><br />

schnelle Umsetzung <strong>der</strong> Reformen<br />

und dann niedrige Zinsen, o<strong>der</strong> langsame<br />

Umsetzung und hohe Zinsen.<br />

Der Druck <strong>der</strong> hohen Zinsen wird als<br />

Turbo für mehr Reformfreudigkeit<br />

dienen. Gerade die Län<strong>der</strong>, die jetzt<br />

am lautesten nach Solidarität und<br />

Gemeinschaftshaftung rufen, müssten<br />

dann beweisen, ob sie zu solchen<br />

Schritten bereit sind.<br />

Ohne Frage ist dieser Weg mit gewaltigen<br />

Hin<strong>der</strong>nissen verbunden. Volksabstimmungen<br />

und Verfassungsän<strong>der</strong>ungen<br />

müssten bewältigt werden.<br />

Doch Europa hat seine größten Entwicklungsschritte<br />

immer in Krisenzeiten<br />

vollzogen. Die Auszeichnung<br />

<strong>der</strong> EU mit dem Friedensnobelpreis<br />

ist eine großartige Würdigung dieses<br />

historischen Projektes. Sie muss aber<br />

auch Inspiration und Ansporn sein, die<br />

nächsten Schritte zu unternehmen,<br />

um diese Auszeichnung zu bekräftigen.<br />

Was uns heute am meisten fehlt,<br />

sind langfristige freiwillige Entscheidungen,<br />

die gemeinsam überlegt wurden<br />

und die keine „alternativlosen“<br />

Notfalllösungen sind.<br />

Bundesfachkommission Steuern, Haushalt und Finanzen<br />

Steuererhöhungen trotz Rekordeinnahmen wären ein<br />

Armutszeugnis<br />

In <strong>der</strong> Sitzung <strong>der</strong> Bundesfachkommission<br />

Steuern, Haushalt und Finanzen diskutierten<br />

die Teilnehmer unter Leitung<br />

von Dr. Martina Baumgärtel, Allianz SE,<br />

mit dem Generaldirektor Steuern<br />

bei <strong>der</strong> Europäischen Kommission,<br />

Heinz Zourek, Bundestagsmitglied<br />

Dr. Mathias Middelberg<br />

sowie dem Leiter <strong>der</strong> Steuerabteilung<br />

im Bundesfinanzministerium,<br />

Ministerialdirektor Michael<br />

Sell, die Perspektiven in <strong>der</strong><br />

Steuer- und Haushaltspolitik.<br />

Der ausgewiesene Experte für<br />

Unternehmensbesteuerung,<br />

Prof. Dr. Christoph Spengel, verdeutlichte<br />

die außerordentliche<br />

Brisanz <strong>der</strong> Ankündigungen<br />

von drastischen Steuererhöhungen<br />

durch die Oppositionsparteien im<br />

Deutschen Bundestag im Falle einer<br />

Übernahme von Regierungsverantwortung<br />

2013.<br />

Deutsche Erfolgsgeschichte nicht abwürgen<br />

Deutschland ist innerhalb von weniger<br />

als 10 Jahren vom „kranken Mann Europas“<br />

zur Wachstumslokomotive <strong>der</strong><br />

EU geworden. Die Erwerbstätigkeit ist<br />

mit 41,7 Mio. Menschen auf einem Rekordhoch,<br />

die Arbeitslosigkeit hat sich<br />

seit 2005 auf jetzt 6,5 Prozent halbiert.<br />

Die Einkommen steigen wie<strong>der</strong>, und<br />

mit ihnen die Steuereinnahmen des<br />

Staates – in diesem Jahr zum zweiten<br />

Mal in Folge auf neue Rekordhöhen.<br />

Die deutsche Wirtschaft entwickelt<br />

sich selbst in <strong>der</strong> Euro-Vertrauenskrise<br />

robust – vor allem dank des starken<br />

Mittelstandes und <strong>der</strong> leistungsfähigen<br />

Industrie.<br />

Substanzbesteuerung greift Basis unserer<br />

Wirtschaft an<br />

Geradezu absurd muten vor diesem<br />

Hintergrund die Pläne <strong>der</strong> Oppositionsparteien<br />

im Deutschen Bundestag<br />

an, ab Herbst 2013 auf breiter<br />

Front die Steuern erhöhen zu<br />

wollen und dabei auch noch vom<br />

bewährten, an die wirtschaftliche<br />

Leistungsfähigkeit anknüpfenden<br />

System <strong>der</strong> Ertragsbesteuerung<br />

abzuweichen. Mit <strong>der</strong> Besteuerung<br />

von Vermögen wird fahrlässig<br />

in Kauf genommen, dass die<br />

Kapitalbasis unserer Wirtschaft<br />

ersatzlos verfrühstückt wird –<br />

und damit das Potenzial unseres<br />

aktuellen Booms.<br />

<strong>Intern</strong>ationaler Trend: indirekte Besteuerung<br />

stärken<br />

Wer Vermögen wie<strong>der</strong> besteuern sowie<br />

Erbschaft-, Einkommen- und Kapitalertragsteuer<br />

drastisch erhöhen will,<br />

<strong>der</strong> negiert die Entwicklungen in an<strong>der</strong>en<br />

wichtigen Industrielän<strong>der</strong>n. Um<br />

Wachstumsimpulse für Investitionen<br />

und Arbeitsplätze zu schaffen, setzen

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