Die Geschichten der Hofstätten und Häuser. Nr.28 ... - Nieheim-Entrup
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Haus-Nr.51 Alte Vikarie<br />
Vor <strong>der</strong> Aufhebung des Klosters Marienmünster übten die Mönche dieses<br />
Klosters in <strong>Entrup</strong> die Seelsorge aus, so daß man hier kein beson<strong>der</strong>es<br />
Vikariegebäude benötigte. Im Jahre 1806 wurde das Wohnhaus für den Vikar<br />
auf dem jetzigen Platze vor den <strong>Häuser</strong>n Antpöhler <strong>und</strong> Hesse errichtet.<br />
1858 baute man an das Fachwerkgebäude ein massives Gebäude als Schulhaus<br />
an, so daß fortan außer dem Vikar auch <strong>der</strong> Lehrer in dem Hause wohnten,<br />
in dem auch die Schulstube untergebracht war. Als nach 1877 in <strong>Entrup</strong><br />
infolge des Kulturkampfes kein Priester mehr ansässig war, übernahm <strong>der</strong><br />
Lehrer die gesamte Wohnung. Da <strong>der</strong> Pfarrer Stratmann von Sommersell, <strong>der</strong><br />
die Gemeinde <strong>Entrup</strong> in diesen Jahren betreute, sich infolge seines nicht<br />
guten Ges<strong>und</strong>heitszustandes in <strong>Entrup</strong> nie<strong>der</strong>lassen <strong>und</strong> nur noch diese<br />
Vikarie verwalten wollte, regte er den Neubau eines Vikariegebäudes an.<br />
Er hat die Fertigstellung des neuen Gebäudes aber nicht mehr erlebt. Im<br />
alten Vikariegebäude bzw. Schulhaus war später auch die Feuerwehrspritze<br />
untergebracht, sowie für wan<strong>der</strong>nde Handwerksburschen <strong>und</strong> Bettler eine<br />
Unterkunft eingerichtet. Nach dem 2. Weltkrieg befand sich das alte<br />
Gebäude in einem schlechten baulichen Zustande, so daß man die Wohnungen<br />
nicht mehr vermieten konnte. Obwohl interessierte Käufer vorhanden<br />
waren, beschloss die Gemeinde, das baufällige Haus abzubrechen, weil es<br />
das Dorfbild verschandelte <strong>und</strong> außerdem ein Verkehrshin<strong>der</strong>nis war.<br />
Seit 1960 ist das Gebäude nun aus dem Dorfbilde verschw<strong>und</strong>en. Das Bild,<br />
das sich jetzt den Einwohnern in diesem Dorfteil bietet, zeigt deutlich,<br />
daß <strong>der</strong> Beschluss des damaligen Gemein<strong>der</strong>ates unumgänglich war <strong>und</strong> zum<br />
Vorteil des Dorfes gefasst wurde.<br />
Haus-Nr.53 Meinolf R o b r e c h t (<strong>Entrup</strong>er Mühle)<br />
In alter Zeit bestanden in <strong>Entrup</strong> auch die so genannte Obermühle <strong>und</strong> die<br />
Untermühle. <strong>Die</strong> Obermühle stand an <strong>der</strong> Klosterbache, wo heute <strong>der</strong> weg<br />
Sommersell-Bredenborn die Klosterbache kreuzt. <strong>Die</strong><br />
Untermühle stand dort, wo jetzt <strong>der</strong> Feldweg <strong>Entrup</strong>-<br />
Bredenborn linker Hand das alte Flussbett des<br />
Klosterbaches <strong>und</strong> das heutige Flussbett des<br />
Beberbaches überquert. <strong>Die</strong>se beiden Mühlen sind<br />
nicht mehr vorhanden. Es waren kleinere Öl- <strong>und</strong><br />
Flachsmühlen. <strong>Die</strong> <strong>Entrup</strong>er Mühle liegt süd-östlich<br />
des Dorfes <strong>Entrup</strong>. Sie gehörte ursprünglich zum<br />
gemeinsamen Eigentum des Pa<strong>der</strong>borner Fürstbischofs<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Edelherren zur Lippe. Der Pa<strong>der</strong>borner<br />
Bischof hatte seinen Anteil an <strong>der</strong> Mühle dem Kloster Marienmünster<br />
übertragen. <strong>Die</strong> vom Kloster <strong>und</strong> <strong>der</strong> Herrschaft von Lippe eingesetzten<br />
Müller sind nur zum Teil bekannt. In einer Urk<strong>und</strong>e vom 4.3.1619 wird <strong>der</strong><br />
Meyer Müllenhans von <strong>Entrup</strong> erwähnt, <strong>und</strong> 1675 ist <strong>der</strong> <strong>Entrup</strong>er Müller<br />
Joachim Vogd im Kirchenbuch erwähnt. Er war mit Gertrud Müllenhoff<br />
verheiratet. In dieser Ehe sind folgende Kin<strong>der</strong> geboren: Johann Georg –<br />
geb. 1676, Jost Hermann - geb. 1679 <strong>und</strong> Heinrich Hermann - geb. 1681.<br />
Gertrud Müllenhoff o<strong>der</strong> auch Möllenhoff war vermutlich die Tochter des