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Leben in Pflegeeinrichtungen der Steiermark - Land Steiermark

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<strong>Leben</strong> <strong>in</strong> Pflegee<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

E<strong>in</strong> Leitfaden für pflegebedürftige Menschen im Alter<br />

Für Bewohner/<strong>in</strong>nen von stationären Pflegee<strong>in</strong>richtungen und <strong>der</strong>en Angehörige<br />

Ihr Leitfaden zu wichtigen Informationen<br />

Für Angehörige von Gesundheitsberufen –<br />

Zur Orientierung<br />

Für Interessierte –<br />

Wenn Sie mehr darüber wissen wollen<br />

PatientInnen- und<br />

Pflegeombudsschaft


Yes, we care!


Vorwort<br />

Das <strong>Leben</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pflegee<strong>in</strong>richtung br<strong>in</strong>gt Verän<strong>der</strong>ungen mit sich. Das soziale<br />

Umfeld und auch die örtliche Umgebung wandeln sich grundlegend. Dennoch<br />

sollen betroffene Menschen e<strong>in</strong> möglichst selbstständiges <strong>Leben</strong> nach eigenen<br />

Interessen und Bedürfnissen fortführen und darauf vertrauen können, dass gute<br />

Versorgung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sicheren Umfeld zu e<strong>in</strong>em schönen <strong>Leben</strong>sabend beitragen<br />

kann.<br />

S<strong>in</strong>nvoll ist es jedoch, sich im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gut zu <strong>in</strong>formieren. Bei <strong>der</strong> Entscheidung,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Pflegee<strong>in</strong>richtung zu gehen, handelt es sich jedenfalls um e<strong>in</strong>en wichtigen<br />

Schritt, <strong>der</strong> gut überlegt se<strong>in</strong> soll. Je besser und früher die Vorbereitung ist, umso<br />

leichter fällt üblicherweise die Umstellung. Daher hat die PatientenInnen- und<br />

Pflegeombudsschaft diese Broschüre mit wesentlichen Informationen zu Pflegee<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> erstellt. Im Mittelpunkt stehen Erklärungen<br />

zu unterschiedlichen Pflegee<strong>in</strong>richtungen, die Rechte <strong>der</strong> Bewohner/<strong>in</strong>nen sowie<br />

die Vorsorge für den Verlust <strong>der</strong> Entscheidungsfähigkeit. Die Inhalte wurden<br />

aufgrund von häufigen Anfragen von Bewohner/<strong>in</strong>nen und <strong>der</strong>en Angehörigen ausgewählt<br />

und erstellt, erheben jedoch ke<strong>in</strong>en Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Obwohl Pflegee<strong>in</strong>richtungen geme<strong>in</strong>same gesetzliche Grundlagen haben, hat<br />

jede Pflegee<strong>in</strong>richtung ihre <strong>in</strong>dividuellen Beson<strong>der</strong>heiten. Treffen Sie deshalb<br />

rechtzeitig und damit selbstständig Ihre Entscheidung, welche E<strong>in</strong>richtung<br />

zukünftig Ihre altersgemäßen Bedürfnisse erfüllen soll.<br />

Für e<strong>in</strong> gedeihliches Zusammenleben ist es auch erfor<strong>der</strong>lich, neben den eigenen<br />

Rechten und Interessen die Bedürfnisse <strong>der</strong> Mitbewohner/<strong>in</strong>nen zu achten und<br />

e<strong>in</strong>en respektvollen Umgang mit den dort beschäftigten Menschen zu pflegen.<br />

© Helge O. Sommer<br />

Mag. a Renate Skledar<br />

PatientInnen- und Pflegeombudsfrau<br />

des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>


Impressum<br />

Herausgegeben und für den Inhalt verantwortlich:<br />

FA8A PatientInnen- und Pflegeombudsschaft (PPO)<br />

des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong><br />

Haus <strong>der</strong> Gesundheit, Friedrichgasse 9, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/877-3350<br />

www.patientenvertretung.steiermark.at<br />

Verfasser:<br />

a.o. Univ. Prof. Dr. Michael Ganner, Universität Innsbruck<br />

Redaktionsmitarbeit:<br />

Mag. a Renate Skledar, PatientInnen- und Pflegeombudsfrau<br />

Mag. a Susanne Girstmayr, Referent<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> PatientInnenund<br />

Pflegeombudsschaft<br />

Renate Schre<strong>in</strong>er, Referent<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> PatientInnenund<br />

Pflegeombudsschaft<br />

Mag. a Silvia Tatschl, Referent<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> PatientInnenund<br />

Pflegeombudsschaft<br />

Mag. a Dr. <strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e Schulze-Bauer, Gleichbehandlungsbeauftragte<br />

des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong><br />

Grafische Gestaltung: Kurt Freudenthaler, Reklamemacher<br />

Druck: Medienfabrik Graz<br />

Stand: März 2012<br />

Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwendung ist ohne schriftliche<br />

Zustimmung des Herausgebers unzulässig. Die Inhalte dieser<br />

Broschüre dienen <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Information.<br />

Für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit <strong>der</strong><br />

gebotenen Informationen wird ke<strong>in</strong>e Gewährleistung und<br />

Haftung übernommen.


Inhalt<br />

Was wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> unter …<br />

… „Betreutem Wohnen“ verstanden 6<br />

… e<strong>in</strong>em „Pflegeplatz“ verstanden 6<br />

… e<strong>in</strong>em „Psychiatrischen Familienpflegeplatz“ verstanden 6<br />

… e<strong>in</strong>em „Pflegeheim“ verstanden 6<br />

Betreutes Wohnen <br />

Wie komme ich zu Betreutem Wohnen 7<br />

Welche Kosten fallen an 8<br />

Welche Rechte habe ich als Senior/<strong>in</strong> <strong>in</strong> Betreutem Wohnen 8<br />

Pflegeplatz<br />

Wie komme ich zu e<strong>in</strong>em Pflegeplatz und welche Kosten fallen an 10<br />

Wer betreibt Pflegeplätze und kontrolliert diese 11<br />

Welche Rechte habe ich als Bewohner/<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es Pflegeplatzes 11<br />

Psychiatrischer Familienpflegeplatz<br />

Wie komme ich zu e<strong>in</strong>em psychiatrischen Familienpflegeplatz<br />

und welche Kosten fallen an 12<br />

Wer betreibt psychiatrische Familienpflegeplätze und wer kontrolliert diese 12<br />

Welche Rechte habe ich auf e<strong>in</strong>em psychiatrischen Familienpflegeplatz 13<br />

Pflegeheim<br />

<br />

Wie komme ich zu e<strong>in</strong>em Platz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pflegeheim 14<br />

Wie komme ich zu Informationen über e<strong>in</strong> bestimmtes Pflegeheim 14<br />

Welche Kosten fallen für e<strong>in</strong>en Platz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pflegeheim an 15<br />

Wer bezahlt das Pflegeheim 16<br />

Welche Leistungen bietet mir e<strong>in</strong> Pflegeheim 23<br />

Welche Unterlagen brauche ich bei e<strong>in</strong>er Aufnahme <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Pflegeheim 24<br />

Was ist e<strong>in</strong> Heimvertrag 24<br />

Wer kann Vertrauensperson se<strong>in</strong> und wofür 28<br />

Wann endet e<strong>in</strong> unbefristeter Pflegeheimaufenthalt bzw. <strong>der</strong> Heimvertrag 28<br />

Was regelt das Heimstatut 29<br />

Welche Rechte habe ich als Bewohner/<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es Pflegeheimes 30<br />

Gibt es für Fragen auch e<strong>in</strong>e Ansprechperson im Pflegeheim 33<br />

Wer betreibt Pflegeheime <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> und wer kontrolliert diese 33<br />

PatientInnen-und Pflegeombudsschaft 36<br />

Vorsorge für den Verlust <strong>der</strong> Entscheidungsfähigkeit 37<br />

Vorsorgevollmacht 39<br />

Patientenverfügung 43<br />

Angehörigenvertretung (Vertretungsbefugnis nächster Angehöriger) 45<br />

Sachwalterschaft 47<br />

Verzeichnisse <br />

Adressverzeichnis 51<br />

Broschürenverzeichnis 55


6<br />

Was wird <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Steiermark</strong> unter …<br />

… „Betreutem Wohnen“ verstanden<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Def<strong>in</strong>ition o<strong>der</strong> rechtlich verb<strong>in</strong>dliche<br />

Regelung zu dieser Wohnform gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

noch nicht. Aber es gibt e<strong>in</strong> breites Wohnangebot<br />

mit unterschiedlicher Leistungspalette von Pflege<br />

und Betreuung.<br />

Unter „Betreutem Wohnen für Senior<strong>in</strong>nen/Senioren“<br />

(e<strong>in</strong>e Initiative des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>) wird Folgendes<br />

verstanden: Wohnen <strong>in</strong> wohnbaugeför<strong>der</strong>ten,<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tengerechten Wohnungen mit Aktivierungsangeboten<br />

und – bei Bedarf – Pflege und<br />

Betreuung durch mobile Sozial- und Gesundheitsdienste.<br />

Selbstständigkeit, Selbstbestimmtheit und soziale<br />

Integration <strong>in</strong> altersgerechter Wohnsituation mit Angeboten<br />

zur Aktivierung s<strong>in</strong>d die tragenden Elemente<br />

dieses Konzeptes. Dieses Angebot richtet sich an<br />

Menschen mit niedriger Pflegegeldstufe.<br />

… e<strong>in</strong>em „Pflegeplatz“ verstanden<br />

E<strong>in</strong> Pflegeplatz ist e<strong>in</strong>e stationäre E<strong>in</strong>richtung, die<br />

e<strong>in</strong>e organisatorische und betriebliche E<strong>in</strong>heit bildet,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> bis zu sechs Personen im Rahmen e<strong>in</strong>es Haushaltsverbandes<br />

gepflegt und betreut werden.<br />

Ausgenommen von den gesetzlichen Vorgaben über<br />

Pflegeplätze ist die Betreuung naher Verwandter o<strong>der</strong><br />

von Personen, die schon länger als drei Jahre im gleichen<br />

Haushalt leben.<br />

… e<strong>in</strong>em „Psychiatrischen<br />

Familienpflegeplatz“ verstanden<br />

Die Psychiatrische Familienpflege widmet sich <strong>der</strong><br />

Unterbr<strong>in</strong>gung chronisch psychisch kranker o<strong>der</strong><br />

geistig beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter Personen im Rahmen e<strong>in</strong>er familiären<br />

Pflege. Im Vor<strong>der</strong>grund stehen Integration,<br />

Aufbau und För<strong>der</strong>ung persönlicher lebensechter und<br />

emotionaler Beziehungen dieser Personen zur Pflegefamilie<br />

und die Sicherstellung e<strong>in</strong>er ihren Bedürfnissen<br />

entsprechenden psychiatrischen Betreuung.<br />

… e<strong>in</strong>em „Pflegeheim“ verstanden<br />

E<strong>in</strong> Pflegeheim ist e<strong>in</strong>e stationäre E<strong>in</strong>richtung, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> mehr als sechs Personen gepflegt und betreut<br />

werden.<br />

Rechtsgrundlage: Steiermärkisches Pflegeheimgesetz<br />

Grundlage: Betreutes Wohnen für Senior<strong>in</strong>nen/Senioren-Merkblatt/<br />

Erläuterungen/Ermittlung <strong>der</strong> zumutbaren Eigenleistung


Betreutes Wohnen 7<br />

Betreutes Wohnen<br />

Seit Jahren werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

unter diesem Begriff unterschiedliche<br />

Betreuungen durch unterschiedliche<br />

Träger mit unterschiedlichen Tarifen<br />

angeboten. Üblicherweise richtet sich<br />

das Angebot an Menschen mit niedriger<br />

Pflegebedürftigkeit.<br />

Wie komme ich zu Betreutem Wohnen<br />

Sie müssen sich selbst o<strong>der</strong> mit Hilfe Ihrer Angehörigen<br />

e<strong>in</strong>e entsprechende Organisation, die<br />

Betreutes Wohnen anbietet, suchen. Es gibt ke<strong>in</strong>e<br />

offiziellen Vermittlungsstellen für freie Wohne<strong>in</strong>heiten.<br />

Informationen erhalten Sie direkt bei<br />

den Anbietern von Betreutem Wohnen.<br />

Tipp: Lassen Sie sich vor E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> Betreutes<br />

Wohnen ausführlich <strong>in</strong>formieren, welche Dienstleistungen<br />

zu welchen Kosten angeboten werden.<br />

„Betreutes Wohnen für Senior<strong>in</strong>nen/Senioren“<br />

ist e<strong>in</strong>e Initiative des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> mit dem<br />

Ziel, e<strong>in</strong>e Wohnbetreuung für Senior<strong>in</strong>nen/Senioren<br />

zu schaffen. Es soll e<strong>in</strong>e altersgerechte Wohnsituation<br />

mit zusätzlichen Aktivierungsangeboten<br />

gebildet werden, um die <strong>Leben</strong>squalität zu erhöhen.<br />

Dies kann Senior<strong>in</strong>nen/Senioren unterstützen, Ihren<br />

<strong>Leben</strong>sabend möglichst selbstständig und sozial<br />

<strong>in</strong>tegriert zu verbr<strong>in</strong>gen.<br />

Dieses Angebot glie<strong>der</strong>t sich <strong>in</strong> 3 Bereiche:<br />

• Wohnen <strong>in</strong> wohnbaugeför<strong>der</strong>ten, beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tengerechten<br />

Wohnungen,<br />

• Betreuung durch mobile Sozial- und Gesundheitsdienste<br />

(wenn Betreuungsbedarf besteht) und<br />

• Aktivierungsangebote bestehend aus Grund- bzw.<br />

Wahlserviceleistungen.<br />

Jede Wohnung hat e<strong>in</strong>en Anschluss für e<strong>in</strong> Notruftelefon.<br />

In je<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e<br />

Grundlage: Betreutes Wohnen für Senior<strong>in</strong>nen/Senioren - Merkblatt/<br />

Erläuterungen und Ermittlung <strong>der</strong> zumutbaren Eigenleistung


8<br />

Servicestelle. Diese ist von e<strong>in</strong>er Betreuungsperson<br />

im Ausmaß e<strong>in</strong>er fix vere<strong>in</strong>barten Zeit besetzt und<br />

steht den Senior<strong>in</strong>nen/Senioren für Information, Beratung<br />

und Unterstützung zur Verfügung (z.B. für die<br />

Organisation von Hauskrankenpflege). Der Standort<br />

für Betreutes Wohnen soll e<strong>in</strong>e gute Anb<strong>in</strong>dung an<br />

die Infrastruktur <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de haben und die Teilnahme<br />

am gesellschaftlichen und kulturellen <strong>Leben</strong><br />

ermöglichen. Als Richtgrößen für e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit s<strong>in</strong>d<br />

8 bis maximal 16 Wohnungen vorgesehen. Für die<br />

Wohnung e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelperson s<strong>in</strong>d 40-50 m 2 , für zwei<br />

Personen 60-70 m 2 anberaumt. Üblicherweise gibt es<br />

e<strong>in</strong>en Geme<strong>in</strong>schaftsraum für Aktivitäten.<br />

Welche Kosten fallen an<br />

Die Kosten s<strong>in</strong>d von <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Wohnung abhängig.<br />

Wohnbeihilfe wird bei Vorliegen <strong>der</strong> üblichen<br />

Voraussetzungen gewährt.<br />

Für die Grundbetreuungsleistungen wird e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>kommensabhängige<br />

Pauschale (von € 28.- bis € 277.- pro<br />

Monat) verrechnet.<br />

Zur Berechnung wird das monatliche E<strong>in</strong>kommen<br />

12x jährlich herangezogen. Der 13. und 14. Monatsbezug<br />

und das Pflegegeld bleiben Ihnen zur Gänze.<br />

H<strong>in</strong>weis: Wenn Sie Betreutes Wohnen <strong>in</strong> Anspruch<br />

nehmen, s<strong>in</strong>d Sie Mieter/<strong>in</strong> und schließen e<strong>in</strong>en<br />

zivilrechtlichen Vertrag ab! E<strong>in</strong>e (Rest-)Kostenübernahme<br />

durch die Sozialhilfe ist gesetzlich nicht vorgesehen.<br />

Daher gibt es auch ke<strong>in</strong>en Regressanspruch<br />

gegenüber K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, etc.<br />

Welche Rechte habe ich als Senior/<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Betreutem Wohnen<br />

Die Rechte <strong>der</strong> Senior<strong>in</strong>nen/Senioren ergeben sich<br />

hauptsächlich aus dem jeweiligen Mietvertrag und<br />

e<strong>in</strong>er allfälligen Hausordnung. Diese sollten<br />

jedenfalls klären:<br />

• Welche Leistungen stehen mir <strong>in</strong> welchem<br />

Ausmaß zu<br />

(E<strong>in</strong>en Teil dieser Leistungen führt das Merkblatt<br />

„Betreutes Wohnen für Senior<strong>in</strong>nen/Senioren“ an.)<br />

• Gibt es Regeln für die Benutzung<br />

von Geme<strong>in</strong>schaftsräumen<br />

• S<strong>in</strong>d bestimmte Ruhezeiten e<strong>in</strong>zuhalten


Betreutes Wohnen<br />

9<br />

Bestimmte Grund- und Persönlichkeitsrechte<br />

bestehen aber auf jeden Fall und können auch<br />

durch den Mietvertrag nicht untersagt werden:<br />

• Dazu gehört das Recht grundsätzlich je<strong>der</strong>zeit<br />

Besuche zu empfangen. Im Interesse <strong>der</strong><br />

Mitbewohner/<strong>in</strong>nen kann dieses Recht <strong>in</strong><br />

den Nachtstunden e<strong>in</strong>geschränkt werden.<br />

• Die Privatsphäre ist zu achten. E<strong>in</strong>zelzimmer und<br />

Wohne<strong>in</strong>heiten <strong>der</strong> Senior<strong>in</strong>nen/Senioren dürfen<br />

nur mit <strong>der</strong>en Zustimmung o<strong>der</strong> im Notfall<br />

betreten werden.<br />

• Das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis ist zu<br />

achten: Briefe und an<strong>der</strong>e Arten <strong>der</strong> Post dürfen<br />

von an<strong>der</strong>en (z.B. Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen) nur mit<br />

Zustimmung <strong>der</strong> adressierten Person o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

befugten Vertreter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>es befugten Vertreters<br />

(Sachwalter/<strong>in</strong>, Vorsorgebevollmächtigte/r,<br />

Angehörigenvertreter/<strong>in</strong>) geöffnet werden.<br />

• Es gilt Religions- und Me<strong>in</strong>ungsfreiheit.<br />

Für behandlungs- und pflegebedürftige Personen<br />

gelten jedenfalls auch die Rechte aus <strong>der</strong> Patientencharta<br />

(siehe „Welche Rechte habe ich als<br />

Bewohner/<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es Pflegeheimes“)


10<br />

Pflegeplatz<br />

Wie komme ich zu e<strong>in</strong>em Pflegeplatz<br />

und welche Kosten fallen an<br />

Sie müssen sich den Pflegeplatz selbst suchen.<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e offiziellen Vermittlungsstellen für freie<br />

Plätze. Informationen erhalten Sie am besten direkt<br />

bei den Pflegeplätzen.<br />

Tipp: Versuchen Sie bei allen Fragen rund um Ihre<br />

Pflege, Ihre Angehörigen o<strong>der</strong> die Person Ihres Vertrauens<br />

mit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Die Kosten für den Pflegeplatz s<strong>in</strong>d von Ihnen selbst,<br />

allenfalls mit Unterstützung unterhaltspflichtiger<br />

Personen, zu tragen.<br />

H<strong>in</strong>weis: E<strong>in</strong>e (Rest-)Kostenübernahme durch die<br />

Sozialhilfe ist gesetzlich nicht vorgesehen. E<strong>in</strong><br />

Regress gegenüber K<strong>in</strong><strong>der</strong>n etc. ebenso nicht.<br />

Es kommt regelmäßig zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong> mündlicher<br />

Vertrag zustande.<br />

Tipp: Es wird empfohlen, e<strong>in</strong>en schriftlichen Vertrag<br />

abzuschließen und dann Art und Umfang <strong>der</strong> Leistungen,<br />

sowie die Kosten genau zu beschreiben.<br />

Nur dann kann bei Unstimmigkeiten geklärt<br />

werden, wem was zusteht.<br />

Sie dürfen nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>bettzimmer (14m 2 ) o<strong>der</strong><br />

Zweibettzimmer (22m 2 ) untergebracht werden.<br />

Alle Pflegeplatzbetreiber/<strong>in</strong>nen müssen ab 2014 e<strong>in</strong>e<br />

abgeschlossene Ausbildung zur Fachsozialbetreuer<strong>in</strong>/<br />

zum Fachsozialbetreuer mit Spezialisierung Altenarbeit<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e gleich qualifizierende Ausbildung<br />

nachweisen und ab 2016 e<strong>in</strong>e gleichwertige Vertretung<br />

nennen können. Tätigkeiten, die gesetzlich<br />

qualifiziertem Personal (gehobener Dienst für die Gesundheits-<br />

und Krankenpflege) vorbehalten s<strong>in</strong>d, dürfen<br />

jedenfalls nur von diesem durchgeführt werden.


Pflegeplatz<br />

11<br />

Wer betreibt Pflegeplätze<br />

und kontrolliert diese<br />

Pflegeplatzbetreiber/<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d zumeist private<br />

Personen bzw. Unternehmen. Pflegeplätze dürfen<br />

nur mit Bewilligung <strong>der</strong> Bezirksverwaltungsbehörde<br />

e<strong>in</strong>gerichtet werden. Die Bezirksverwaltungsbehörde<br />

hat die Pflegeplätze m<strong>in</strong>destens<br />

e<strong>in</strong>mal jährlich zu kontrollieren.<br />

Welche Rechte habe ich als Bewohner/<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>es Pflegeplatzes<br />

Die Rechte <strong>der</strong> Bewohner/<strong>in</strong>nen ergeben sich hauptsächlich<br />

aus <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barung mit <strong>der</strong> Pflegeplatzbetreiber<strong>in</strong>/dem<br />

Pflegeplatzbetreiber.<br />

Diese sollten jedenfalls klären:<br />

• Welche Kosten fallen an<br />

• Welche Leistungen stehen mir <strong>in</strong> welchem Ausmaß zu<br />

• Gibt es Regeln für die geme<strong>in</strong>schaftliche<br />

Benutzung von Wohnräumen<br />

Bestimmte Grund- und Persönlichkeitsrechte<br />

bestehen aber auf jeden Fall und können auch durch<br />

getroffene Vere<strong>in</strong>barungen nicht untersagt werden:<br />

• Dazu gehört das Recht grundsätzlich je<strong>der</strong>zeit<br />

Besuche zu empfangen. Im Interesse <strong>der</strong> Mitbewohner/<strong>in</strong>nen<br />

kann dieses Recht <strong>in</strong> den Nachtstunden<br />

e<strong>in</strong>geschränkt werden.<br />

• Die Privatsphäre ist zu achten. E<strong>in</strong>zelzimmer und<br />

Wohne<strong>in</strong>heiten <strong>der</strong> Bewohner/<strong>in</strong>nen dürfen nur<br />

mit <strong>der</strong>en Zustimmung o<strong>der</strong> im Notfall betreten<br />

werden.<br />

• Das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis ist zu<br />

achten. Briefe und an<strong>der</strong>e Arten <strong>der</strong> Post dürfen<br />

von an<strong>der</strong>en (z.B. Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen) nur mit<br />

Zustimmung <strong>der</strong> adressierten Person o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

befugten Vertreter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>es befugten Vertreters<br />

(Sachwalter/<strong>in</strong>, Vorsorgebevollmächtigte/r,<br />

Angehörigenvertreter/<strong>in</strong>) geöffnet werden.<br />

• Es gilt Religions- und Me<strong>in</strong>ungsfreiheit.<br />

Es gibt ke<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dliches Tarifmodell.<br />

Die Kosten s<strong>in</strong>d Verhandlungssache zwischen<br />

Ihnen und <strong>der</strong> Pflegeplatzbetreiber<strong>in</strong>/dem<br />

Pflegeplatzbetreiber.<br />

Für behandlungs- und pflegebedürftige Personen<br />

gelten jedenfalls auch die Rechte aus <strong>der</strong> Patientencharta<br />

(siehe „Welche Rechte habe ich als<br />

Bewohner/<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es Pflegeheimes“).<br />

Rechtsgrundlage: § 16 und § 17 Steiermärkisches Pflegeheimgesetz


12<br />

Psychiatrischer<br />

Familienpflegeplatz<br />

Wie komme ich zu e<strong>in</strong>em psychiatrischen<br />

Familienpflegeplatz und welche Kosten<br />

fallen an<br />

Wenn e<strong>in</strong>e chronische psychische Erkrankung und/<br />

o<strong>der</strong> geistige Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung vorliegt und eventuell<br />

e<strong>in</strong>e Entlassung aus <strong>der</strong> <strong>Land</strong>esnervenkl<strong>in</strong>ik Sigmund<br />

Freud (LSF) bevorsteht, kann e<strong>in</strong>e Aufnahme im<br />

Rahmen <strong>der</strong> psychiatrischen Familienpflege erfolgen.<br />

Voraussetzung dafür ist die Möglichkeit <strong>der</strong> ganzheitlichen<br />

Deckung des <strong>Leben</strong>sbedarfes. Die Betreuung<br />

erfolgt durch e<strong>in</strong>e Gastfamilie, die von <strong>der</strong> Psychiatrischen<br />

Familienpflege dafür vorbereitet wurde.<br />

Tipp: H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> anfallenden Kosten nehmen<br />

Sie am besten direkt Kontakt mit <strong>der</strong> Psychiatrischen<br />

Familienpflege <strong>in</strong> <strong>der</strong> LSF auf (siehe Adressverzeichnis).<br />

Wer betreibt psychiatrische Familienpflegeplätze<br />

und wer kontrolliert diese<br />

Psychiatrische Familienpflege wird durch e<strong>in</strong> multiprofessionelles<br />

Betreuungsteam <strong>der</strong> LSF unterstützt.<br />

Von diesem Team vorbereitete Gastfamilien nehmen<br />

1-2 Personen <strong>in</strong> ihre Familie auf und bieten Betreuung,<br />

Kost, Quartier, Bekleidung und Integration an.<br />

Pflegeaufsicht, begleitende Betreuung und speziell<br />

vorbereitete Projekte werden von den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeitern <strong>der</strong> Psychiatrischen Familienpflege<br />

durchgeführt. Die Kontrolle <strong>der</strong> Psychiatrischen<br />

Familienpflege obliegt <strong>der</strong> <strong>Land</strong>esregierung.


Psychiatrischer Familienpflegeplatz<br />

13<br />

Welche Rechte habe ich auf e<strong>in</strong>em<br />

psychiatrischen Familienpflegeplatz<br />

Die Rechte <strong>der</strong> Bewohner/<strong>in</strong>nen ergeben sich hauptsächlich<br />

aus dem jeweiligen Vertrag mit <strong>der</strong> Gastfamilie.<br />

Bestimmte Grund- und Persönlichkeitsrechte<br />

bestehen aber auf jeden Fall und können auch durch<br />

e<strong>in</strong>en Vertrag nicht untersagt werden:<br />

• Dazu gehört das Recht grundsätzlich je<strong>der</strong>zeit<br />

Besuche zu empfangen. Im Interesse <strong>der</strong> Mitbewohner/<strong>in</strong>nen<br />

kann dieses Recht <strong>in</strong> den Nachtstunden<br />

e<strong>in</strong>geschränkt werden.<br />

• Die Privatsphäre ist zu achten. E<strong>in</strong>zelzimmer und<br />

Wohne<strong>in</strong>heiten <strong>der</strong> Bewohner/<strong>in</strong>nen dürfen nur<br />

mit <strong>der</strong>en Zustimmung o<strong>der</strong> im Notfall betreten<br />

werden.<br />

• Das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis ist zu<br />

achten: Briefe und an<strong>der</strong>e Arten <strong>der</strong> Post dürfen<br />

von an<strong>der</strong>en nur mit Zustimmung <strong>der</strong> adressierten<br />

Person o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er befugten Vertreter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>es<br />

befugten Vertreters (Sachwalter/<strong>in</strong>, Vorsorgebevollmächtigte/r,<br />

Angehörigenvertreter/<strong>in</strong>)<br />

geöffnet werden.<br />

• Es gilt Religions- und Me<strong>in</strong>ungsfreiheit.<br />

Psychiatrische Familienpflege gibt es, österreichweit<br />

gesehen <strong>in</strong> dieser Form, nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong>.<br />

Sie ist e<strong>in</strong>e eigene Organisationse<strong>in</strong>heit <strong>der</strong> Krankenanstaltengesellschaft<br />

(KAGes) <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Land</strong>esnervenkl<strong>in</strong>ik Sigmund<br />

Freud (LSF). Es werden Wohnen und Integration <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Familienverband mit professioneller, begleiten<strong>der</strong><br />

Betreuung verbunden.<br />

Für behandlungs- und pflegebedürftige Personen<br />

gelten jedenfalls auch die Rechte aus <strong>der</strong> Patientencharta<br />

(siehe „Welche Rechte habe ich als<br />

Bewohner/<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es Pflegeheimes“).<br />

Rechtsgrundlage: §§17a,b,c Steiermärkisches Pflegeheimgesetz


14<br />

Pflegeheim<br />

Wie komme ich zu e<strong>in</strong>em Platz<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pflegeheim<br />

In <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> besteht grundsätzlich freie Heimwahl.<br />

Reichen das eigene E<strong>in</strong>kommen und Vermögen<br />

nicht aus, sodass e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> Kosten die Sozialhilfe<br />

tragen muss, kann nur e<strong>in</strong> Pflegeheim gewählt<br />

werden, welches mittels Bescheid von <strong>der</strong> Steiermärkischen<br />

<strong>Land</strong>esregierung anerkannt ist. Das trifft auf<br />

den Großteil <strong>der</strong> Pflegeheime zu.<br />

Sie müssen sich das Pflegheim selbst suchen. Es gibt<br />

ke<strong>in</strong>e offiziellen Vermittlungsstellen für freie Plätze<br />

<strong>in</strong> Pflegeheimen.<br />

Tipp: Versuchen Sie bei allen Fragen rund um Ihre<br />

Pflege, Ihre Angehörigen o<strong>der</strong> die Person Ihres<br />

Vertrauens mit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Informationen über freie Plätze erhalten Sie <strong>in</strong> den<br />

Pflegeheimen direkt.<br />

Wie komme ich zu Informationen über e<strong>in</strong><br />

bestimmtes Pflegeheim<br />

Rufen Sie im Pflegeheim an, gehen Sie selbst h<strong>in</strong>,<br />

sprechen sie dort mit Bewohner<strong>in</strong>nen/Bewohnern,<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen/Mitarbeitern o<strong>der</strong> lassen Sie sich<br />

e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> bei <strong>der</strong> Heimleitung o<strong>der</strong> Pflegedienstleitung<br />

für e<strong>in</strong> Gespräch geben. Auch im Internet<br />

f<strong>in</strong>den Sie wertvolle Informationen.<br />

Tipp: Notieren Sie sich Ihre Fragen und nehmen Sie<br />

diese mit, damit Sie vor Ort nichts vergessen anzusprechen.<br />

Heimträger müssen Interessent<strong>in</strong>nen/Interessenten auf<br />

ihr Verlangen h<strong>in</strong> bereits vor Abschluss des Heimvertrages<br />

schriftlich über die wesentlichen Belange des<br />

Vertragsabschlusses sowie <strong>der</strong> Unterkunft, Betreuung<br />

und Pflege <strong>in</strong>formieren. Sie haben daher Anspruch<br />

auf Information z.B. über die Art und Weise des<br />

Vertragsabschlusses (schriftlich, die Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Beiziehung e<strong>in</strong>er Vertrauensperson, etc.), die gegenseitigen<br />

Rechte und Pflichten aus dem Heimvertrag,


Pflegeheim<br />

15<br />

die Art und Ausstattung <strong>der</strong> Unterkunft (E<strong>in</strong>zelo<strong>der</strong><br />

Mehrbettzimmer, etc.), das Heimstatut, die angebotenen<br />

Pflegemodelle und Therapien, die Kosten<br />

für das Pflegeheim und die Zusatzleistungen.<br />

Tipp: Informieren Sie sich auch darüber, wie sich<br />

die ärztliche Versorgung im Pflegeheim gestaltet.<br />

Der Heimträger muss zusätzlich <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Werbung<br />

angeben, wo diese Informationen angefor<strong>der</strong>t werden<br />

können.<br />

Welche Kosten fallen für e<strong>in</strong>en Platz<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pflegeheim an<br />

Die Kosten setzen sich zusammen aus<br />

• Hotelkomponente und<br />

• Pflegezuschlag.<br />

Die Hotelkomponente enthält Unterkunft, Verpflegung<br />

und Grundbetreuung und beträgt<br />

ca. € 60.- pro Tag (exklusive Umsatzsteuer).<br />

Diese kann jährlich erhöht werden.<br />

Der Pflegezuschlag ergibt sich aus <strong>der</strong> Pflegestufe<br />

1 bis 7 und beträgt ca. € 11.- <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflegestufe<br />

1 und ca. € 71.- <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflegestufe 7 pro Tag<br />

(exklusive Umsatzsteuer). Auch dieser Zuschlag<br />

kann jährlich erhöht werden. Der Pflegezuschlag ist<br />

höher als das Pflegegeld, weil <strong>der</strong> Aufwand für die<br />

Pflegeleistungen mit dem Pflegegeld nicht vollständig<br />

abgedeckt wird.<br />

Derzeit betragen die Pflegeheimkosten pro Monat,<br />

je nach Ausmaß <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit ca.<br />

€ 2.200.- bis € 4.100.- (exklusive Umsatzsteuer).<br />

Für Selbstzahler/<strong>in</strong>nen (Personen, die ke<strong>in</strong>e Sozialhilfe<br />

erhalten) <strong>in</strong> bescheidmäßig anerkannten<br />

Pflegeheimen können auch an<strong>der</strong>e Tarife vere<strong>in</strong>bart<br />

werden. Diese dürfen aber nicht höher se<strong>in</strong> als die<br />

Tarife für die Bezieher/<strong>in</strong>nen von Sozialhilfe.<br />

Rechtsgrundlage: § 27c Konsumentenschutzgesetz, Leistungs- und<br />

Entgeltverordnung nach dem Steiermärkischen Sozialhilfegesetz


16<br />

H<strong>in</strong>weis: Vere<strong>in</strong>zelt gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> Pflegeheime,<br />

die von <strong>der</strong> Steiermärkischen <strong>Land</strong>esregierung<br />

nicht mittels Bescheid anerkannt s<strong>in</strong>d. Dort<br />

unterliegen die Kosten <strong>der</strong> freien Vere<strong>in</strong>barung<br />

zwischen Heimträger und Bewohner/<strong>in</strong>nen und<br />

können daher auch höher se<strong>in</strong> als vorh<strong>in</strong> angeführt.<br />

Zusatzleistungen, also solche die <strong>in</strong> den vorh<strong>in</strong> genannten<br />

Kategorien nicht enthalten s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d geson<strong>der</strong>t zu<br />

vere<strong>in</strong>baren und abzurechnen (z.B. Apotheken- und<br />

Drogerieartikel, Friseur, Fußpflege, Massagen,<br />

Telefon, etc.). Da grundsätzlich ke<strong>in</strong> Anspruch auf<br />

e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelzimmer besteht, kann für e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelzimmer<br />

e<strong>in</strong> Zuschlag von höchstens € 5.- (für M<strong>in</strong>destpensionsbezieher/<strong>in</strong>nen)<br />

bzw. € 6.- pro Tag exklusive<br />

Umsatzsteuer verlangt werden. Bei Bewohner/<strong>in</strong>nen<br />

ohne eigenen Pensionsanspruch darf <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelzimmerzuschlag<br />

nicht verlangt werden, wenn die Person<br />

Sozialhilfe bezieht und e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>bettzimmer aufgrund<br />

e<strong>in</strong>es begründeten Bedarfs (z.B. bei anstecken<strong>der</strong><br />

Erkrankung) zur Verfügung zu stellen ist.<br />

Wer bezahlt das Pflegeheim<br />

Die Kosten für die Versorgung im Pflegeheim s<strong>in</strong>d zu<br />

f<strong>in</strong>anzieren aus:<br />

• Pflegegeld<br />

• eigenem E<strong>in</strong>kommen und verwertbarem Vermögen<br />

• Sozialhilfe (nur wenn die Kosten für den Aufenthalt<br />

im Pflegeheim nicht bzw. nicht zur Gänze selbst<br />

getragen werden können)<br />

Pflegegeld<br />

Voraussetzung für die Gewährung von Pflegegeld ist<br />

e<strong>in</strong> ständiger Betreuungs- und Hilfsbedarf (Pflegebedarf),<br />

<strong>der</strong> voraussichtlich m<strong>in</strong>destens sechs Monate<br />

andauern wird.<br />

Der Anspruch auf Pflegegeld besteht unabhängig von<br />

E<strong>in</strong>kommen und Vermögen. Das Pflegegeld deckt die<br />

Kosten <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Pflege und Betreuung nur<br />

zu e<strong>in</strong>em Teil ab.<br />

Das Antragsformular für Pflegegeld können Sie<br />

von Ihrer pensionsauszahlenden Stelle, Geme<strong>in</strong>de,<br />

Bezirkshauptmannschaft, Krankenkasse, etc. erhalten<br />

und dort auch abgeben. Weiters können Sie Anträge<br />

auch im Internet von Ihrer pensionsauszahlenden<br />

Stelle herunterladen (siehe Adressverzeichnis).


Pflegeheim<br />

17<br />

Zuständig für die Auszahlung von Pflegegeld ist die<br />

jeweilige pensionsauszahlende Stelle. Wenn Sie ke<strong>in</strong>e<br />

Pension beziehen, ist die Pensionsversicherungsanstalt<br />

(PVA) zuständig.<br />

Das Pflegegeld gebührt zwölfmal jährlich und beträgt<br />

<strong>der</strong>zeit monatlich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Stufe 1 € 154,20<br />

Stufe 2 € 284,30<br />

Stufe 3 € 442,90<br />

Stufe 4 € 664,30<br />

Stufe 5 € 902,30<br />

Stufe 6 € 1.260,00<br />

Stufe 7 € 1.655,80<br />

H<strong>in</strong>weis: S<strong>in</strong>d Sie bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pflegeheim wohnhaft,<br />

wird während e<strong>in</strong>es stationären Aufenthaltes <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Kranken- o<strong>der</strong> Kuranstalt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Rehabilitationse<strong>in</strong>richtung<br />

ke<strong>in</strong> Pflegegeld ausbezahlt (Ruhen<br />

des Pflegegeldes).<br />

Was bleibt mir als Bewohner/<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es Pflegeheimes<br />

an E<strong>in</strong>kommen und Vermögen, wenn ich Sozialhilfe<br />

beziehe<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong>e eigene Pension beziehen, dann bleiben<br />

Ihnen 20% <strong>der</strong> monatlichen Pension und die Pensionsson<strong>der</strong>zahlungen<br />

(13. und 14. Monatsbezug) <strong>in</strong><br />

vollem Umfang.<br />

Wenn Sie ke<strong>in</strong>en Pensionsanspruch haben, dann<br />

erhalten Sie e<strong>in</strong> Sozialhilfetaschengeld, das <strong>der</strong>zeit<br />

monatlich € 109,60.- beträgt (= 20% des Richtsatzes<br />

für den alle<strong>in</strong>stehend Unterstützten). Im Juni und<br />

November steht dieser Betrag <strong>in</strong> doppelter Höhe zu.<br />

Vom eigenen Vermögen bleiben Ihnen jedenfalls<br />

€ 7.000.- (bei e<strong>in</strong>er bestehenden Versicherung für<br />

Begräbniskosten reduziert sich dieser Betrag auf<br />

€ 4.230.-). Sofern Sie auch Liegenschaften (Häuser,<br />

Eigentumswohnungen und Grundstücke) besitzen,<br />

müssen diese <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht sofort verwertet<br />

werden, son<strong>der</strong>n dienen häufig als Sicherheit<br />

für die anfallenden Kosten e<strong>in</strong>es Pflegeheimes.<br />

Es kann im Grundbuch für den Sozialhilfeträger<br />

e<strong>in</strong>e Hypothek e<strong>in</strong>getragen werden.<br />

Unabhängig davon, ob Sie e<strong>in</strong>e Pension beziehen<br />

o<strong>der</strong> nicht, bleiben Ihnen als Pflegegeldbezieher/<strong>in</strong><br />

jedenfalls € 44,30.- (= 10% <strong>der</strong> Pflegestufe 3, unab-


18<br />

hängig von <strong>der</strong> eignen Pflegegelde<strong>in</strong>stufung) monatlich<br />

als sogenanntes „Pflegegeldtaschengeld“.<br />

H<strong>in</strong>weis: Die Anweisung des Kostenanteils von<br />

Pension und Pflegegeld (jeweils 80%) für die Pflegeheimkosten<br />

erfolgt von <strong>der</strong> pensionsauszahlenden<br />

Stelle direkt an den Sozialhilfeträger.<br />

Sozialhilfe bei Pflegeheimbedürftigkeit<br />

Anspruch auf Sozialhilfe bei Pflegeheimbedürftigkeit<br />

hat, wer aus eigenem E<strong>in</strong>kommen und Vermögen die<br />

Kosten <strong>der</strong> Pflegeheimbetreuung nicht selbst tragen<br />

kann (wirtschaftliche Hilfsbedürftigkeit) und diese<br />

auch nicht von an<strong>der</strong>en Personen (z.B. Angehörigen)<br />

o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen erhält und m<strong>in</strong>destens Pflegegeld<br />

<strong>der</strong> Stufe 4 bezieht.<br />

Beim Pflegegeld <strong>der</strong> Stufen 1 bis 3 o<strong>der</strong> wenn die<br />

Pflegegelde<strong>in</strong>stufung noch nicht abgeschlossen ist,<br />

muss die Notwendigkeit <strong>der</strong> stationären Versorgung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pflegeheim durch e<strong>in</strong> (amtsärztliches, pflegerisches<br />

und/o<strong>der</strong> sozialarbeiterisches) Gutachten<br />

bestätigt werden.<br />

Ob e<strong>in</strong> Anspruch auf (Rest-)Kostenübernahme durch<br />

den Sozialhilfeträger besteht, sollte grundsätzlich vor<br />

E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Pflegeheim und vor Abschluss e<strong>in</strong>es<br />

Heimvertrages geklärt werden.<br />

Tipp: Wenn Sie Sozialhilfe bei Pflegeheimbedürftigkeit<br />

beanspruchen wollen, stellen Sie rechtzeitig<br />

e<strong>in</strong>en Antrag.<br />

Die Höhe <strong>der</strong> Sozialhilfe ergibt sich aus den Pflegeheimkosten<br />

abzüglich Ihrer eigenen Beiträge (E<strong>in</strong>kommen,<br />

Pflegegeld, Ersparnisse, Vermögen etc.).<br />

Die Sozialhilfe wird direkt vom Sozialhilfeträger an<br />

den Heimträger ausbezahlt.<br />

Tipp: Vergewissern Sie sich, ob das Pflegeheim von<br />

<strong>der</strong> Steiermärkischen <strong>Land</strong>esregierung mittels Bescheid<br />

anerkannt ist, denn nur dann kann Ihnen<br />

Sozialhilfe gewährt werden.<br />

Anträge auf (Rest-)Kostenübernahme für die Unterbr<strong>in</strong>gung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pflegeheim liegen <strong>in</strong> allen Bezirkshauptmannschaften<br />

(<strong>in</strong> Graz beim Magistrat) und<br />

Geme<strong>in</strong>deämtern auf und können dort e<strong>in</strong>gereicht<br />

werden.<br />

Weiters können Anträge auch von <strong>der</strong> Homepage<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Bezirkshauptmannschaft bzw. vom<br />

Magistrat Graz heruntergeladen werden (siehe<br />

Adressverzeichnis).


Pflegeheim<br />

19<br />

Folgende Unterlagen (<strong>in</strong> Kopie) s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>em Antrag<br />

auf (Rest-)Kostenübernahme beizulegen:<br />

• Lichtbildausweis<br />

• E<strong>in</strong>kommensnachweise (Pensions- und Pflegegeldbescheid,<br />

Miete<strong>in</strong>nahmen, etc.)<br />

• Kontoauszüge <strong>der</strong> letzten 3 bis 6 Monate<br />

• Vermögensnachweise (z.B. <strong>Leben</strong>s- bzw. Sterbeversicherungspolizzen,<br />

Sparbücher, Bausparverträge,<br />

Wertpapiere, etc.)<br />

• Grundbuchsauszug aller Liegenschaften<br />

• E-Card<br />

• Scheidungsurteil, Unterhaltsvere<strong>in</strong>barung<br />

• Sachwalterschaftsbestellungsbeschluss<br />

• Übergabeverträge, Schenkungsverträge<br />

Tipp: Bei Fragen bzgl. Sozialhilfe und Regress<br />

können Sie sich an das Sozialreferat <strong>der</strong> Bezirkshauptmannschaft<br />

Ihres aktuellen Wohnortes, bzw.<br />

wenn Sie <strong>in</strong> Graz wohnhaft s<strong>in</strong>d, an das Sozialreferat<br />

des Magistrat Graz wenden (siehe Adressverzeichnis).<br />

Regressansprüche gegenüber Ehegatten,<br />

e<strong>in</strong>getragenen Partnern, Eltern und K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

Zwischen Ehegatten, e<strong>in</strong>getragenen Partnern sowie<br />

zwischen Eltern und K<strong>in</strong><strong>der</strong>n gibt es gesetzliche Unterhaltspflichten,<br />

wenn jemand nicht selbsterhaltungsfähig<br />

ist. Übernimmt <strong>der</strong> Sozialhilfeträger e<strong>in</strong>en Teil<br />

<strong>der</strong> Pflegeheimkosten und hat die im Pflegeheim<br />

betreute Person gleichzeitig Unterhaltsansprüche<br />

gegen jemand an<strong>der</strong>en, so macht <strong>der</strong> Sozialhilfeträger<br />

Regressansprüche gegen diese Person geltend.<br />

Mit Verständigung dieser Person durch den Träger<br />

<strong>der</strong> Sozialhilfe gehen die Ansprüche <strong>der</strong> unterhaltsberechtigten<br />

Person automatisch auf den Träger <strong>der</strong><br />

Sozialhilfe über.


20<br />

Der Sozialhilfeträger kann dann auch ohne Zustimmung<br />

<strong>der</strong> unterhaltsberechtigten Person Regressansprüche<br />

stellen.<br />

Ehegatten und e<strong>in</strong>getragene Partner<br />

Dem weniger verdienenden Ehegatten o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>getragenen<br />

Partner stehen 40% des geme<strong>in</strong>samen E<strong>in</strong>kommens<br />

zu. Dem Ehegatten o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>getragenen Partner<br />

ohne eigenes E<strong>in</strong>kommen stehen 33% des E<strong>in</strong>kommens<br />

des an<strong>der</strong>en Gatten o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>getragenen Partners zu.<br />

Das gilt auch, wenn e<strong>in</strong> Ehegatte o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>getragener<br />

Partner im Pflegeheim lebt. Zu bemessen ist <strong>der</strong><br />

Unterhaltsanspruch vom gesamten E<strong>in</strong>kommen (auch<br />

aus Vermögen). Das Vermögen des Ehegatten o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>getragenen<br />

Partners muss aber nicht verwertet werden.<br />

Eltern<br />

Wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong> Sozialhilfe erhalten, muss je<strong>der</strong> Elternteil<br />

folgenden Prozentsatz des eigenen E<strong>in</strong>kommens<br />

bezahlen:<br />

E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> Euro<br />

von bis Ersatz <strong>in</strong> % des E<strong>in</strong>kommens<br />

1.500 1.599,99 9,00<br />

1.600 1.699,99 9,50<br />

1.700 1.799,99 10,00<br />

1.800 1.899,99 10,50<br />

1.900 1.999,99 11,00<br />

2.000 2.099,99 11,50<br />

2.100 2.199,99 12,00<br />

2.200 2.299,99 12,50<br />

2.300 2.399,99 13,00<br />

2.400 2.499,99 13,50<br />

2.500 2.599,99 14,00<br />

2.600 2.699,99 14,50<br />

2.700 – 15,00<br />

Bemessungsgrundlage ist das jährliche Nettoe<strong>in</strong>kommen<br />

<strong>in</strong>klusive Son<strong>der</strong>zahlungen (13. und 14. Gehalt).<br />

Gerichtlich festgestellte Unterhaltsverpflichtungen<br />

gegenüber den Eltern können den Anspruch allenfalls<br />

reduzieren.


Pflegeheim<br />

21<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

Wenn Eltern Sozialhilfe erhalten, muss jedes K<strong>in</strong>d<br />

folgenden Prozentsatz des eigenen E<strong>in</strong>kommens<br />

bezahlen:<br />

E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> Euro<br />

von bis Ersatz <strong>in</strong> % des E<strong>in</strong>kommens<br />

1.500 1.599,99 4,00<br />

1.600 1.699,99 4,50<br />

1.700 1.799,99 5,00<br />

1.800 1.899,99 5,50<br />

1.900 1.999,99 6,00<br />

2.000 2.099,99 6,50<br />

2.100 2.199,99 7,00<br />

2.200 2.299,99 7,50<br />

2.300 2.399,99 8,00<br />

2.400 2.499,99 8,50<br />

2.500 2.599,99 9,00<br />

2.600 2.699,99 9,50<br />

2.700 – 10,00<br />

Bemessungsgrundlage ist das jährliche Nettoe<strong>in</strong>kommen<br />

<strong>in</strong>klusive Son<strong>der</strong>zahlungen (13. und<br />

14. Gehalt). Gerichtlich festgestellte Unterhaltsverpflichtungen<br />

gegenüber eigenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

können den Anspruch allenfalls reduzieren.


22<br />

Berücksichtigung von Schenkungen<br />

Werden <strong>in</strong>nerhalb von drei Jahren vor, während<br />

o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Zahlung von Sozialhilfe Vermögenswerte<br />

verschenkt o<strong>der</strong> ohne entsprechende Gegenleistung<br />

an an<strong>der</strong>e Personen übertragen, so ist <strong>der</strong><br />

Empfänger zum Ersatz verpflichtet, soweit <strong>der</strong> Wert<br />

das Fünffache des Richtsatzes für Alle<strong>in</strong>stehende<br />

(dzt. € 548.- x 5 = € 2.740.-) übersteigt. Dies gilt<br />

auch für Schenkungen auf den Todesfall.<br />

Steuerliche Absetzbarkeit von Pflegeheimkosten<br />

F<strong>in</strong>anzielle Aufwendungen für Betreuung und Pflege<br />

können im Rahmen <strong>der</strong> Steuererklärung <strong>der</strong> pflegebedürftigen<br />

Person dann e<strong>in</strong>kommensm<strong>in</strong><strong>der</strong>nd berücksichtigt<br />

werden, wenn sie e<strong>in</strong>e außergewöhnliche<br />

Belastung darstellen. Bei e<strong>in</strong>er Pflegeheimbetreuung<br />

s<strong>in</strong>d die damit verbundenen Kosten ab Bezug von<br />

Pflegegeld <strong>der</strong> Stufe 1 als außergewöhnliche Belastung<br />

abzugsfähig. Die Höhe des Absetzbetrages<br />

ergibt sich aus den tatsächlichen Ausgaben abzüglich<br />

steuerfrei erhaltener Zuschüsse wie z.B. Pflegegeld.<br />

Bezieht die zu betreuende Person ke<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> zu<br />

niedriges eigenes E<strong>in</strong>kommen, dann kann die unterhaltsverpflichtete<br />

Person, die die Aufwendung trägt,<br />

diese als außergewöhnliche Belastung geltend machen.<br />

In diesem Fall erfolgt jedoch die Kürzung um e<strong>in</strong>en<br />

Selbstbehalt, <strong>der</strong> je nach E<strong>in</strong>kommenshöhe zwischen<br />

6% und 12% vom Jahrese<strong>in</strong>kommen ausmacht.<br />

Unterhaltsleistungen an Angehörige s<strong>in</strong>d aber nur dann<br />

abzugsfähig, wenn die jeweilige Aufwendung auch bei<br />

<strong>der</strong> Empfänger<strong>in</strong>/dem Empfänger als außergewöhnliche<br />

Belastung abzugsfähig wäre. Essen und Unterkunft im<br />

Pflegeheim stellen daher grundsätzlich ke<strong>in</strong>e abzugsfähige<br />

außergewöhnliche Belastung dar.<br />

Rechtsgrundlage: Bundespflegegeldgesetz, Steiermärkisches<br />

Sozialhilfegesetz, Leistungs- und Entgeltverordnung nach dem Steiermärkischen<br />

Sozialhilfegesetz, Regressverordnung des Steiermärkischen<br />

Sozialhilfegesetzes, Allgeme<strong>in</strong>es Bürgerliches Gesetzbuch,<br />

E<strong>in</strong>kommenssteuergesetz


Pflegeheim<br />

23<br />

Welche Leistungen bietet mir<br />

e<strong>in</strong> Pflegeheim<br />

Zu den Leistungen gehören jedenfalls:<br />

• dauerhafte Unterkunft: Zweibettzimmer mit e<strong>in</strong>er<br />

gewissen Ausstattung, E<strong>in</strong>bettzimmer gegen Aufpreis,<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsräume, Strom, Beleuchtung,<br />

Wasser, Beheizung, Re<strong>in</strong>igung, gewisse Instandhaltungsarbeiten,<br />

Fernseh- und Telefonanschluss<br />

• volle Verpflegung: täglich fünf bedarfsgerechte<br />

Mahlzeiten und alkoholfreie Getränke<br />

• Pflegeleistungen: entsprechend dem <strong>in</strong>dividuellen<br />

Bedarf werden Pflegetätigkeiten durchgeführt<br />

(z.B. Hilfe bei <strong>der</strong> Grundpflege, beim Essen und<br />

<strong>der</strong> Medikamentene<strong>in</strong>nahme)<br />

• Grundbetreuung: Aktivitäten zur geistigen und<br />

körperlichen Mobilisierung sowie soziale Begleitung<br />

(Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, Theater, Musizieren, Gottesdienste,<br />

etc.)<br />

• Wäscheversorgung: umfasst die Re<strong>in</strong>igung <strong>der</strong><br />

Wäsche, die mit <strong>der</strong> Waschmasch<strong>in</strong>e waschbar ist<br />

(ausgenommen s<strong>in</strong>d daher die chemische Re<strong>in</strong>igung,<br />

sowie die Reparatur und Instandhaltung <strong>der</strong> Wäsche)<br />

• Vermittlung von Friseur, Nagelpflege, Masseur, etc.<br />

• Mediz<strong>in</strong>ische Versorgung: Die mediz<strong>in</strong>ische Versorgung<br />

erfolgt auch im Pflegeheim grundsätzlich<br />

durch die eigene Hausärzt<strong>in</strong>/den eigenen Hausarzt.<br />

Sollte bei <strong>der</strong> Übersiedlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Pflegeheim <strong>der</strong><br />

Wechsel <strong>der</strong> Hausärzt<strong>in</strong>/des Hausarztes erfor<strong>der</strong>lich<br />

se<strong>in</strong>, besteht freie Arztwahl. Die Pflegeheime s<strong>in</strong>d<br />

bei <strong>der</strong> Vermittlung e<strong>in</strong>er neuen Ärzt<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>es neuen<br />

Arztes behilflich.<br />

Hygieneartikel und Bügelleistungen s<strong>in</strong>d nur für<br />

Bewohner/<strong>in</strong>nen ohne Pensionsbezug <strong>in</strong> diesen<br />

Leistungen <strong>in</strong>kludiert.<br />

Rechtsgrundlage: Leistungs- und Entgeltverordnung nach dem<br />

Steiermärkischen Sozialhilfegesetz, Steiermärkisches Pflegeheimgesetz


24<br />

Welche Unterlagen brauche ich bei e<strong>in</strong>er<br />

Aufnahme <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Pflegeheim<br />

Zuallererst bedarf es für die Aufnahme <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Pflegeheim Ihr E<strong>in</strong>verständnis (Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong><br />

Freiwilligkeit).<br />

Bei e<strong>in</strong>er Aufnahme <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Pflegeheim sollten<br />

Sie jedenfalls folgende Unterlagen mitbr<strong>in</strong>gen:<br />

• Meldezettel<br />

• Pflegegeldbescheid<br />

(<strong>in</strong>klusive ärztlicher Befunde/Gutachten)<br />

• Pensionsbescheid<br />

• rechtliche Dokumente wie z.B. (Vorsorge-)<br />

Vollmachten, Patientenverfügungen, etc.<br />

Was ist e<strong>in</strong> Heimvertrag<br />

Der Heimvertrag ist e<strong>in</strong>e schriftliche Vere<strong>in</strong>barung<br />

zwischen <strong>der</strong> künftigen Bewohner<strong>in</strong>/dem künftigen<br />

Bewohner und dem Heimträger über die gegenseitigen<br />

Rechte und Pflichten während des Aufenthaltes<br />

im Pflegeheim. Die Inhalte des Heimvertrages sollen<br />

e<strong>in</strong>fach und verständlich sowie umfassend und<br />

genau beschrieben se<strong>in</strong>.<br />

Es besteht die gesetzliche Verpflichtung e<strong>in</strong>en schriftlichen<br />

Heimvertrag abzuschließen.<br />

Unbefristete Heimverträge müssen <strong>in</strong>nerhalb von<br />

drei Monaten nach E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong>s Pflegeheim schriftlich<br />

abgeschlossen werden.<br />

Befristete Heimverträge müssen bereits vor E<strong>in</strong>zug<br />

<strong>in</strong>s Pflegeheim schriftlich abgeschlossen werden.<br />

Gibt es ke<strong>in</strong>en schriftlichen Heimvertrag, darf daraus<br />

für Bewohner/<strong>in</strong>nen ke<strong>in</strong> Nachteil entstehen.<br />

Wer schließt den Heimvertrag ab<br />

Die künftige Bewohner<strong>in</strong>/<strong>der</strong> künftige Bewohner<br />

selbst, wenn sie/er geschäftsfähig ist. D.h. Sie können<br />

erkennen, welche Rechte und Pflichten <strong>der</strong> Vertrag im<br />

Großen und Ganzen mit sich br<strong>in</strong>gt.<br />

E<strong>in</strong>e Vertreter<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Vertreter, wenn Sie als Bewohner/<strong>in</strong><br />

nicht mehr geschäftsfähig s<strong>in</strong>d. Vertreter/<strong>in</strong><br />

kann die Sachwalter<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Sachwalter o<strong>der</strong> die Vorsorgebevollmächtigte/<strong>der</strong><br />

Vorsorgebevollmächtigte<br />

se<strong>in</strong>. Vertragspartner/<strong>in</strong> werden <strong>in</strong> diesen Fällen aber<br />

immer Sie als Bewohner/<strong>in</strong> selbst!


Angehörige, die nicht Sachwalter/<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Vorsorgebevollmächtigte<br />

s<strong>in</strong>d, können ke<strong>in</strong>en Heimvertrag<br />

für die künftige Bewohner<strong>in</strong>/den künftigen<br />

Bewohner abschließen. Auch die gesetzliche<br />

Angehörigenvertretung (Vertretungsbefugnis<br />

nächster Angehöriger) reicht dafür nicht aus<br />

(siehe „Angehörigenvertretung“)!<br />

H<strong>in</strong>weis: Möglich wäre es, dass Angehörige als<br />

Vertragspartner/<strong>in</strong> angeführt werden, die sich zur<br />

Zahlung <strong>der</strong> Pflegeheimkosten verpflichten (Vertrag<br />

zugunsten Dritter). Davon ist aber abzuraten!<br />

Es kommt ke<strong>in</strong> Heimvertrag zustande, wenn die<br />

künftige Bewohner<strong>in</strong>/<strong>der</strong> künftige Bewohner den<br />

Heimvertrag nicht abschließen kann (geschäftsunfähig)<br />

und es ke<strong>in</strong>e rechtmäßige Vertreter<strong>in</strong>/ke<strong>in</strong>en<br />

rechtmäßigen Vertreter gibt. Auch wenn noch ke<strong>in</strong><br />

Heimvertrag gültig zustande gekommen ist, hat die<br />

Heimbetreiber<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Heimbetreiber Anspruch auf<br />

Entlohnung für die bereits erbrachten Leistungen.<br />

Allenfalls muss für den Abschluss e<strong>in</strong>es Heimvertrages<br />

e<strong>in</strong>e Sachwalter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong> Sachwalter bestellt<br />

werden (siehe „Welche Aufgaben kann die Sachwalter<strong>in</strong>/<strong>der</strong><br />

Sachwalter haben“).<br />

Pflegeheim<br />

25<br />

Worüber muss <strong>der</strong> Heimvertrag <strong>in</strong>formieren<br />

Zum<strong>in</strong>dest über:<br />

• Name und Anschrift vom Heimträger<br />

und Bewohner/<strong>in</strong><br />

• Dauer des Vertrages (unbefristet o<strong>der</strong> befristet;<br />

Datum von Beg<strong>in</strong>n und allenfalls Ende)<br />

• Räumlichkeiten (E<strong>in</strong>zel- o<strong>der</strong> Mehrbettzimmer,<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsräume o<strong>der</strong> -e<strong>in</strong>richtungen),<br />

Ausstattung und Re<strong>in</strong>igung<br />

• Wäscheversorgung<br />

• Verpflegung<br />

• Grundbetreuung (<strong>in</strong>klusive Pflege bei kurzen<br />

Erkrankungen, Bereitschaftsdienst und Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Bewohner/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> persönlichen Angelegenheiten)<br />

• Fälligkeit und Höhe des Entgelts (<strong>in</strong>klusive Glie<strong>der</strong>ung<br />

des Entgelts <strong>in</strong> sechs Kategorien: Unterkunft,<br />

Verpflegung, Grundbetreuung, beson<strong>der</strong>e<br />

Pflegeleistungen, zusätzliche Leistungen und<br />

soweit zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses<br />

möglich Leistungen, die vom Träger <strong>der</strong> Sozialhilfe<br />

f<strong>in</strong>anziell gedeckt s<strong>in</strong>d.)<br />

• Vorgangsweise des Heimträgers bei Beendigung<br />

des Heimvertrages (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Räumung <strong>der</strong><br />

Wohnräume bei Übersiedelung an e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en<br />

Wohnsitz o<strong>der</strong> nach dem Ableben von Bewohner<strong>in</strong>nen/Bewohnern)<br />

Rechtsgrundlage: §§ 27b und d Konsumentenschutzgesetz


26<br />

Weiters über die Erbr<strong>in</strong>gung o<strong>der</strong> Vermittlung<br />

folgen<strong>der</strong> Leistungen:<br />

• beson<strong>der</strong>e Verpflegungsleistungen,<br />

wie etwa Diätkost<br />

• Art und Ausmaß <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Pflegeleistungen<br />

• mediz<strong>in</strong>ische und therapeutische Leistungen<br />

(z.B. Anwesenheit und Erreichbarkeit von<br />

Ärzt<strong>in</strong>nen/Ärzten, Therapeut<strong>in</strong>nen/Therapeuten<br />

und Sozialarbeiter<strong>in</strong>nen/Sozialarbeitern) sowie<br />

die Ausstattung <strong>der</strong> Räumlichkeiten<br />

• Dienstleistungen, die von Personen erbracht<br />

werden, die nicht dem Pflegeheim zugehören<br />

(z.B. Friseur/<strong>in</strong>, Mani- und Pediküre)<br />

• soziale und kulturelle Betreuung (z.B. Bildungs-,<br />

Beschäftigungs- und Kulturveranstaltungen)<br />

• Kaution, die von <strong>der</strong> Heimbewohner<strong>in</strong>/dem Heimbewohner<br />

zu h<strong>in</strong>terlegen ist.<br />

Wenn solche Leistungen erbracht o<strong>der</strong> vermittelt werden,<br />

müssen diese näher im Heimvertrag beschrieben<br />

werden. Auch Tariferhöhungen und -senkungen sollen<br />

im Heimvertrag beschrieben se<strong>in</strong>.<br />

H<strong>in</strong>weis: Bei Sozialhilfeempfänger<strong>in</strong>nen/Sozialhilfeempfängern<br />

darf die Kaution maximal € 300.- betragen,<br />

bei Selbstzahler<strong>in</strong>nen/Selbstzahlern maximal<br />

das Pflegeheimentgelt für e<strong>in</strong>en Monat. Der Erhalt<br />

<strong>der</strong> Kaution ist <strong>der</strong> Bewohner<strong>in</strong>/dem Bewohner,<br />

ihrer Vertreter<strong>in</strong>/ihrem Vertreter und <strong>der</strong><br />

Vertrauensperson schriftlich zu bestätigen.<br />

Weiters darf die Kaution vom Heimträger nur<br />

verwendet werden für For<strong>der</strong>ungen gegenüber<br />

<strong>der</strong> Bewohner<strong>in</strong>/dem Bewohner:<br />

• aus <strong>der</strong>en/dessen vertraglicher Verpflichtung<br />

zur Zahlung des Entgelts,<br />

• aus Schadenersatzansprüchen gegenüber <strong>der</strong><br />

Bewohner<strong>in</strong>/dem Bewohner und<br />

• aus Bereicherungsansprüchen des Heimträgers, z.B.<br />

für Leistungen, die zwar nicht vertraglich vere<strong>in</strong>bart<br />

wurden, <strong>der</strong> Bewohner<strong>in</strong>/dem Bewohner aber<br />

dennoch e<strong>in</strong>en erwünschten Nutzen gebracht haben.


Pflegeheim<br />

27<br />

Welche Persönlichkeitsrechte muss<br />

<strong>der</strong> Heimvertrag enthalten<br />

• Das Recht auf freie Entfaltung <strong>der</strong> Persönlichkeit,<br />

auf anständige Begegnung, auf Selbstbestimmung,<br />

auf Achtung <strong>der</strong> Privat- und Intimsphäre.<br />

• Das Recht auf Wahrung des Brief-, Postund<br />

Fernmeldegeheimnisses.<br />

• Das Recht auf politische und religiöse Selbstbestimmung,<br />

auf freie Me<strong>in</strong>ungsäußerung, auf<br />

Versammlung, auf Bildung von Vere<strong>in</strong>igungen<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e zur Durchsetzung <strong>der</strong> Interessen <strong>der</strong><br />

Heimbewohner/<strong>in</strong>nen.<br />

• Das Recht auf Verkehr mit <strong>der</strong> Außenwelt,<br />

auf Besuch durch Angehörige und Bekannte, auf<br />

Benützung von Fernsprechern (Telefon).<br />

• Das Recht auf Gleichbehandlung ungeachtet des<br />

Geschlechts, <strong>der</strong> Abstammung und Herkunft,<br />

Rasse, Sprache, politischen Überzeugung und<br />

des religiösen Bekenntnisses.<br />

• Das Recht auf zeitgemäße mediz<strong>in</strong>ische Versorgung,<br />

auf freie Arzt- und Therapiewahl, auf<br />

adäquate Schmerzbehandlung.<br />

• Das Recht auf persönliche Kleidung, auf eigene<br />

E<strong>in</strong>richtungsgegenstände.<br />

Wann ist e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Pflegeheimkosten<br />

zurückzuzahlen<br />

Als Bewohner/<strong>in</strong> haben Sie Anspruch auf Reduktion<br />

<strong>der</strong> Pflegeheimkosten:<br />

• wenn die Leistungen des Pflegeheimes mangelhaft<br />

s<strong>in</strong>d (Gewährleistung),<br />

• wenn Sie länger als drei Tage durchgehend nicht<br />

im Pflegeheim versorgt werden, weil Sie z.B. im<br />

Krankenhaus, auf Kur/Rehabilitation o<strong>der</strong> im<br />

Urlaub s<strong>in</strong>d. Das Pflegeheimentgelt ist dann –<br />

beg<strong>in</strong>nend mit dem ersten Tag <strong>der</strong> Abwesenheit –<br />

um jenen Betrag zu reduzieren, den sich <strong>der</strong> Heimträger<br />

durch Ihre Abwesenheit erspart.<br />

Den Sozialhilfeempfänger<strong>in</strong>nen/Sozialhilfeempfängern<br />

s<strong>in</strong>d 8,14% <strong>der</strong> Hotelkomponente<br />

zu ersetzen. In <strong>der</strong> Praxis werden hier pro Tag<br />

ca. € 5.- rückerstattet.<br />

• Der Pflegezuschlag (siehe „Welche Kosten<br />

fallen für e<strong>in</strong>en Platz im Pflegheim an“)<br />

ist im vollen Umfang weiter zu bezahlen.<br />

H<strong>in</strong>weis: Bei e<strong>in</strong>em Aufenthalt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kur-, Rehabilitations-<br />

o<strong>der</strong> Krankenanstalt erhalten Sie ke<strong>in</strong><br />

Pflegegeld! Für Selbstzahler/<strong>in</strong>nen heißt das, dass<br />

<strong>der</strong> Pflegezuschlag für das Pflegeheim trotz Wegfalls<br />

des Pflegegeldes weiter zu bezahlen ist, wenn im Heimvertrag<br />

ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Regelung getroffen wurde.<br />

Rechtsgrundlage: §§ 27f und g Konsumentenschutzgesetz,<br />

Leistungs- und Entgeltverordnung des Steiermärkischen Sozialhilfegesetzes,<br />

Allgeme<strong>in</strong>es Bürgerliches Gesetzbuch


28<br />

Wer kann Vertrauensperson se<strong>in</strong> und wofür<br />

Die Vertrauensperson ist e<strong>in</strong>e von Ihnen frei gewählte<br />

und dem Heimträger genannte Person (z.B. e<strong>in</strong>e<br />

Angehörige/e<strong>in</strong> Angehöriger o<strong>der</strong> Bekannte/r). Diese<br />

soll Sie bei den Pflegeheimangelegenheiten unterstützen.<br />

Der Heimträger muss sich <strong>in</strong> allen wichtigen<br />

Angelegenheiten auch an die Vertrauensperson<br />

wenden (z.B. bei Kündigung, Kaution, Vertragsän<strong>der</strong>ungen).<br />

Die Vertrauensperson ist ke<strong>in</strong>e Stellvertreter<strong>in</strong>/ke<strong>in</strong><br />

Stellvertreter und kann daher für<br />

Sie ke<strong>in</strong>e Vertretungshandlungen vornehmen.<br />

Die Entscheidungen treffen nach wie vor Sie selbst.<br />

Nur wenn Sie <strong>der</strong> Vertrauensperson zusätzlich e<strong>in</strong>e<br />

Vollmacht erteilen, kann diese als Vertreter/<strong>in</strong><br />

handeln. E<strong>in</strong>e Vollmacht kann auch mündlich<br />

erteilt werden.<br />

Die Vertrauensperson ist auch über Freiheitsbeschränkungen<br />

zu <strong>in</strong>formieren. Sie hat e<strong>in</strong> Recht,<br />

dazu Stellung zu nehmen und kann e<strong>in</strong>en Antrag auf<br />

gerichtliche Überprüfung stellen. Im Rahmen <strong>der</strong><br />

gerichtlichen Überprüfung ist sie zur Verhandlung zu<br />

laden und hat das Recht angehört zu werden. Gegen<br />

gerichtliche Beschlüsse, mit denen e<strong>in</strong>e Freiheitsbeschränkung<br />

für zulässig erklärt wird, kann sie Rechtsmittel<br />

erheben. Die Vertrauensperson kann nur von<br />

Ihnen als Bewohner/<strong>in</strong> geän<strong>der</strong>t werden.<br />

Wann endet e<strong>in</strong> unbefristeter Pflegeheimaufenthalt<br />

bzw. <strong>der</strong> Heimvertrag<br />

Der unbefristete Pflegeheimaufenthalt und damit<br />

auch <strong>der</strong> Heimvertrag endet mit Kündigung durch<br />

die Bewohner<strong>in</strong>/den Bewohner. Sie können den<br />

Heimvertrag ohne Grund unter E<strong>in</strong>haltung e<strong>in</strong>er Frist<br />

von e<strong>in</strong>em Monat zum jeweiligen Monatsende und,<br />

wenn wichtige Gründe vorliegen, sofort ohne E<strong>in</strong>haltung<br />

e<strong>in</strong>er Frist kündigen.<br />

Die wichtigen Gründe müssen im Verantwortungsbereich<br />

des Heimträgers liegen, z.B. Unbewohnbarkeit<br />

o<strong>der</strong> Gesundheitsschädlichkeit <strong>der</strong> Unterkunft,<br />

schwere Pflege- und Betreuungsmängel.<br />

Tipp: Kündigungen s<strong>in</strong>d schriftlich o<strong>der</strong> mündlich<br />

möglich. Aus Gründen <strong>der</strong> Beweisbarkeit ist e<strong>in</strong>e<br />

schriftliche Kündigung zu empfehlen.<br />

Rechtsgrundlage: § 27e Konsumentenschutzgesetz, Heimaufenthaltsgesetz


Der unbefristete Pflegeheimaufenthalt und damit<br />

auch <strong>der</strong> Heimvertrag endet mit Kündigung durch<br />

den Heimträger. Dieser kann nur aus wichtigen<br />

Gründen schriftlich kündigen und muss jedenfalls<br />

e<strong>in</strong>e Frist von e<strong>in</strong>em Monat zum jeweiligen<br />

Monatsende e<strong>in</strong>halten.<br />

Weiters endet er mit dem Tod <strong>der</strong> Bewohner<strong>in</strong>/des<br />

Bewohners. Der Heimträger hat <strong>der</strong> Rechtsnachfolger<strong>in</strong>/dem<br />

Rechtsnachfolger <strong>der</strong> Bewohner<strong>in</strong>/des<br />

Bewohners e<strong>in</strong> bereits im Voraus gezahltes Entgelt<br />

anteilig zu erstatten.<br />

Im Heimvertrag muss beschrieben werden, wie<br />

lange die mitgebrachten persönlichen Gegenstände<br />

von Bewohner<strong>in</strong>nen/Bewohnern aufbewahrt werden<br />

müssen und ob bzw. <strong>in</strong> welcher Höhe Kosten für die<br />

Lagerung anfallen.<br />

E<strong>in</strong>e Kündigung des Heimvertrages durch die Sachwalter<strong>in</strong>/den<br />

Sachwalter bedarf <strong>der</strong> gerichtlichen<br />

Genehmigung (siehe „Kontrolle <strong>der</strong> Sachwalter<strong>in</strong>/<br />

des Sachwalters“).<br />

Pflegeheim<br />

Rechtsgrundlage: §§ 27h und i Konsumentenschutzgesetz<br />

29<br />

Was regelt das Heimstatut<br />

Heimträger haben <strong>in</strong> schriftlicher Form festzulegen,<br />

welche Leistungen sie anbieten und welche<br />

rechtlichen Beziehungen zur Bewohner<strong>in</strong>/zum<br />

Bewohner entstehen. Sie s<strong>in</strong>d verpflichtet, das<br />

Heimstatut öffentlich zugänglich zur Verfügung zu<br />

stellen und je<strong>der</strong> Bewohner<strong>in</strong>/jedem Bewohner bei<br />

Aufnahme <strong>in</strong> das Pflegeheim auszuhändigen.<br />

Das Heimstatut hat jedenfalls zu enthalten:<br />

• Name, Rechtsform und Sitz des Pflegeheimes<br />

• Widmungszweck, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Angaben über<br />

den für die Aufnahme <strong>in</strong> Betracht kommenden<br />

Personenkreis<br />

• Angaben über die angebotenen Leistungen im<br />

Bereich <strong>der</strong> Pflege, sozialen Betreuung und Rehabilitation,<br />

über die Möglichkeiten <strong>der</strong> Teilnahme<br />

an kulturellen und geselligen Veranstaltungen<br />

• Angaben über die Höhe <strong>der</strong> Tagsätze<br />

und <strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ung<br />

• Vergütung im Abwesenheitsfall<br />

• Kündigungsgründe, -frist und -form<br />

• Art und Fälligkeit <strong>der</strong> Zahlungen<br />

• Regelung <strong>der</strong> Tierhaltung<br />

• Angaben über den Betriebsablauf und die<br />

Organisation des Pflegeheimes (Hausordnung)<br />

• Angaben über die Re<strong>in</strong>igung und Pflege <strong>der</strong><br />

persönlichen Kleidung/Wäsche.<br />

Rechtsgrundlage: § 4 Steiermärkisches Pflegeheimgesetz


30<br />

Welche Rechte habe ich als Bewohner/<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>es Pflegeheimes<br />

Es gibt e<strong>in</strong>e Vielzahl von gesetzlichen und vertraglichen<br />

Rechten von Bewohner<strong>in</strong>nen/Bewohnern. Viele<br />

davon s<strong>in</strong>d allgeme<strong>in</strong>e Rechte.<br />

Bestimmte Persönlichkeitsrechte von Bewohner<strong>in</strong>nen/Bewohnern<br />

müssen <strong>in</strong> den Heimvertrag<br />

aufgenommen werden (siehe „Welche Persönlichkeitsrechte<br />

muss <strong>der</strong> Heimvertrag enthalten“).<br />

Das Steiermärkische Pflegeheimgesetz führt<br />

beson<strong>der</strong>e gesetzliche Rechte für Bewohner/<strong>in</strong>nen<br />

von Pflegeheimen an. Bewohner/<strong>in</strong>nen haben demnach<br />

jedenfalls e<strong>in</strong> Recht auf<br />

• höflichen Umgang und Anerkennung <strong>der</strong> Würde<br />

und Persönlichkeit, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Privatund<br />

Intimsphäre<br />

• Pflege und Betreuung im Umfang <strong>der</strong> Leistungsangebote<br />

und auf E<strong>in</strong>willigung bzw. Ablehnung<br />

von therapeutischen Maßnahmen<br />

• E<strong>in</strong>sichtnahme <strong>in</strong> die eigene Pflegedokumentation<br />

• Namhaftmachung e<strong>in</strong>er Vertrauensperson, die<br />

<strong>in</strong> wesentlichen Belangen zu verständigen ist<br />

• Abhaltung von Bewohner/<strong>in</strong>nen-Versammlungen<br />

(m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal jährlich) und die Wahl von<br />

Heimbewohnervertreter<strong>in</strong>nen/Heimbewohnervertretern<br />

• Behandlung und Erledigung von Beschwerden<br />

• freie Arztwahl<br />

• Beiziehung e<strong>in</strong>er hausexternen Beratung<br />

• Besuchszeiten außerhalb <strong>der</strong> Nachtruhezeit und<br />

E<strong>in</strong>räumung <strong>der</strong> Besuchsmöglichkeit während <strong>der</strong><br />

Nachtruhezeit <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s gelagerten E<strong>in</strong>zelfällen<br />

• Mahlzeiten <strong>in</strong>klusive beson<strong>der</strong>er Ernährungsformen<br />

und Diäten sowie Ruhezeiten, die den üblichen<br />

<strong>Leben</strong>sverhältnissen <strong>der</strong> Bewohner/<strong>in</strong>nen entsprechen<br />

• Zugang zu e<strong>in</strong>em Telefon<br />

• persönliche Kleidung<br />

• Möglichkeit e<strong>in</strong>er angemessenen, <strong>in</strong>dividuell<br />

gestalteten E<strong>in</strong>richtung nach Maßgabe <strong>der</strong><br />

baulichen Ausgestaltung<br />

• Zahlungsbelege für Son<strong>der</strong>leistungen<br />

• Möglichkeit zur sicheren Aufbewahrung von<br />

Geld und Wertgegenständen<br />

• Aushändigung des Heimstatuts<br />

H<strong>in</strong>weis: Verzichtserklärungen von Bewohner<strong>in</strong>nen/<br />

Bewohnern betreffend ihrer Rechte s<strong>in</strong>d ungültig!


Pflegeheim<br />

31<br />

Auch die Patientencharta enthält Rechte, die für<br />

pflegebedürftige Personen von Bedeutung s<strong>in</strong>d.<br />

Sie sollte <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen für je<strong>der</strong>mann zugänglich<br />

aufliegen. Die Patientencharta garantiert<br />

z.B. das Recht auf Behandlung und Pflege unabhängig<br />

von Alter und Vermögen, religiöse Betreuung,<br />

Aufklärung und Auskunft über geplante Maßnahmen,<br />

Erstellen von Patientenverfügungen, E<strong>in</strong>sichtnahme<br />

<strong>in</strong> die Dokumentationsunterlagen, ausreichende<br />

Schmerztherapie und e<strong>in</strong> Sterben <strong>in</strong> Würde.<br />

Grenzen <strong>der</strong> Bewohner/<strong>in</strong>nenrechte<br />

In Pflegeheimen, wo e<strong>in</strong>e größere Anzahl von<br />

Menschen zusammenlebt, führt die Ausübung e<strong>in</strong>es<br />

Rechts durch e<strong>in</strong>e Person leicht zu e<strong>in</strong>er Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

e<strong>in</strong>es Rechts e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Person.<br />

Aus Rücksicht auf an<strong>der</strong>e Personen können daher<br />

gewisse Verhaltensweisen (z.B. durch die Hausordnung)<br />

untersagt werden. Wenn darauf bereits bei<br />

Abschluss des Heimvertrages h<strong>in</strong>gewiesen wird,<br />

ist das zumeist zulässig. Nachträgliche e<strong>in</strong>seitige<br />

Än<strong>der</strong>ungen durch den Heimträger dürfen nur sehr<br />

begrenzt vorgenommen werden.<br />

Freiheitsbeschränkungen<br />

Bei Freiheitsbeschränkungen von Bewohner<strong>in</strong>nen/<br />

Bewohnern handelt es sich um die Beschränkung<br />

<strong>der</strong> Bewegungsfreiheit (z.B. durch Abschließen<br />

e<strong>in</strong>es Raumes, Festb<strong>in</strong>den am Rollstuhl mittels<br />

Bauchgurt, Anbr<strong>in</strong>gen von Bettgittern, Verabreichung<br />

entsprechen<strong>der</strong> Medikamente, elektronische<br />

Überwachung und zwangsweise Rückholung) zum<br />

Schutz vor schweren Gesundheitsschädigungen<br />

bei Personen, die dies aufgrund e<strong>in</strong>er psychischen<br />

Krankheit (z.B. Demenz) o<strong>der</strong> geistigen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

selbst nicht erkennen und <strong>der</strong> ständigen<br />

Pflege und Betreuung bedürfen.<br />

E<strong>in</strong>e Freiheitsbeschränkung stellt e<strong>in</strong>en massiven<br />

E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> die Persönlichkeit <strong>der</strong> Bewohner/<strong>in</strong>nen<br />

dar und führt häufig zu starken negativen Reaktionen<br />

wie z.B. zu erhöhter Aggression und mittelfristig<br />

oft auch zu erhöhter Sturzgefahr. Sie s<strong>in</strong>d nur<br />

dann zulässig, wenn es ke<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong><strong>der</strong>e Alternative<br />

gibt.<br />

E<strong>in</strong>e Freiheitsbeschränkung muss von e<strong>in</strong>er Ärzt<strong>in</strong>/<br />

e<strong>in</strong>em Arzt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er/e<strong>in</strong>em damit betrauten Angehörigen<br />

des gehobenen Dienstes für Gesundheitsund<br />

Krankenpflege angeordnet und dokumentiert<br />

werden.<br />

Das Besuchsrecht durch Angehörige und Bekannte<br />

besteht grundsätzlich unbeschränkt. Es kann aber<br />

im Interesse von Mitbewohner<strong>in</strong>nen/Mitbewohnern<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nacht e<strong>in</strong>geschränkt werden.<br />

E<strong>in</strong> Rauchverbot <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pflegeheim ist möglich,<br />

wenn berechtigte Interessen des Heimträgers und/<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mitbewohner/<strong>in</strong>nen bestehen.<br />

In E<strong>in</strong>zelzimmern ist das nur bei ernstlicher Brandgefahr<br />

<strong>der</strong> Fall. Bei e<strong>in</strong>em Rauchverbot sollte e<strong>in</strong>e<br />

adäquate Räumlichkeit zur Verfügung stehen.<br />

E<strong>in</strong> generelles Alkoholverbot ist nicht zulässig.<br />

Die Folgen übermäßigen Alkoholkonsums können<br />

aber eventuell die Kündigung des Heimvertrages<br />

rechtfertigen. Es ist daher möglich, mit e<strong>in</strong>zelnen<br />

Bewohner<strong>in</strong>nen/Bewohnern e<strong>in</strong> Alkoholverbot<br />

zu vere<strong>in</strong>baren.<br />

Gewünschte sexuelle Kontakte zwischen Bewohner<strong>in</strong>nen/Bewohnern<br />

untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, sowie<br />

zwischen Bewohner<strong>in</strong>nen/Bewohnern und<br />

Besucher/<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d jedenfalls zu akzeptieren.


32<br />

H<strong>in</strong>weis: Für e<strong>in</strong> ärztliches Gutachten <strong>in</strong> dieser<br />

Angelegenheit können Kosten entstehen. Grundsätzlich<br />

hat <strong>der</strong> Heimträger diese zu tragen.<br />

E<strong>in</strong>e Klärung im Vorfeld ist anzuraten.<br />

Angehörige, Sachwalter/<strong>in</strong>nen und Vorsorgebevollmächtigte<br />

können Freiheitsbeschränkungen we<strong>der</strong><br />

anordnen noch ihnen wirksam zustimmen.<br />

Die Bewohner<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Bewohner, die Vertrauensperson<br />

und die/<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Bewohner<strong>in</strong>/dem Bewohner<br />

bestellte Vertreter/<strong>in</strong> für die Wahrnehmung des<br />

Rechtes auf persönliche Freiheit, sowie die<br />

Bewohnervertretung<br />

• s<strong>in</strong>d über Grund, Art, Beg<strong>in</strong>n und Dauer <strong>der</strong> Freiheitsbeschränkung<br />

unverzüglich zu <strong>in</strong>formieren;<br />

• s<strong>in</strong>d auch zu verständigen, wenn e<strong>in</strong>e Freiheitse<strong>in</strong>schränkung<br />

mit <strong>der</strong> Zustimmung e<strong>in</strong>er Bewohner<strong>in</strong>/<br />

e<strong>in</strong>es Bewohners vorgenommen wird;<br />

• können e<strong>in</strong>en Antrag auf gerichtliche Überprüfung<br />

von Freiheitsbeschränkungen stellen.<br />

Wird e<strong>in</strong> Antrag auf gerichtliche Überprüfung<br />

gestellt, muss e<strong>in</strong>e Richter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong> Richter sich e<strong>in</strong>en<br />

persönlichen E<strong>in</strong>druck verschaffen, allenfalls e<strong>in</strong>e<br />

Sachverständige/e<strong>in</strong>en Sachverständigen bestellen<br />

und entscheiden, ob e<strong>in</strong>e bestimmte Freiheitsbeschränkung<br />

zulässig ist o<strong>der</strong> nicht.<br />

Die Bewohnervertretung<br />

ist e<strong>in</strong>e gesetzlich e<strong>in</strong>gerichtete Institution mit<br />

Fachpersonal (siehe Adress- und Broschürenverzeichnis)<br />

und vertritt automatisch und kostenfrei<br />

alle Bewohner/<strong>in</strong>nen bei Freiheitsbeschränkungen<br />

<strong>in</strong> Pflegeheimen, sowie <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>richtungen, <strong>in</strong><br />

denen wenigstens drei psychisch Kranke o<strong>der</strong> geistig<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Menschen ständig betreut o<strong>der</strong> gepflegt<br />

werden.<br />

Ab Juli 2012 können Sie sich bei Verdacht auf nicht<br />

gerechtfertigte Freiheitsbeschränkungen auch an die<br />

Volksanwaltschaft wenden (siehe Adressverzeichnis).<br />

Rechtsgrundlage: § 27d Konsumentenschutzgesetz, § 5 Steiermärkisches<br />

Pflegeheimgesetz, Patientencharta, Heimaufenthaltsgesetz


Pflegeheim<br />

33<br />

Gibt es für Fragen auch e<strong>in</strong>e<br />

Ansprechperson im Pflegeheim<br />

Die Pflegedienstleitung bzw. ihre Stellvertretung ist<br />

für den Bereich „Pflege“ zuständig. Dies umfasst die<br />

Verantwortung für die Qualität <strong>der</strong> Pflege und für die<br />

Organisation <strong>der</strong> pflegerischen Maßnahmen im Pflegeheim.<br />

Dazu gehören <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e: Überwachung,<br />

Sicherung und Verbesserung <strong>der</strong> Pflegequalität und<br />

<strong>der</strong> Pflegeorganisation, Führung und E<strong>in</strong>satz des Personals<br />

im Pflegebereich, Organisation <strong>der</strong> Sachmittel<br />

und Überwachung des Sachmittele<strong>in</strong>satzes im Pflegebereich<br />

sowie Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>richtungen,<br />

Organisationse<strong>in</strong>heiten und Berufsgruppen.<br />

Bei Fragen bezüglich <strong>der</strong> Pflege und Betreuung<br />

(z.B. E<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> die Pflegedokumentation, Fragen zur<br />

Körperpflege und Medikamentene<strong>in</strong>nahme, Informationen<br />

zur Ernährung) wenden Sie sich an die Pflegedienstleitung<br />

bzw. <strong>der</strong>en Stellvertretung.<br />

Die Heimleitung ist für den Bereich „Organisation,<br />

Qualitätssicherung und Leitung“ zuständig. E<strong>in</strong>e<br />

Heimleitung ist ab 41 Betten e<strong>in</strong>zurichten.<br />

Bei Fragen zum Heimvertrag, zu den Pflegeheimkosten,<br />

zu offenen Rechnungen, zu baulichen Gegebenheiten,<br />

zur Zimmerausstattung, zur Wäscheversorgung,<br />

etc. können Sie sich jedenfalls an die<br />

Heimleitung wenden.<br />

Wer betreibt Pflegeheime <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

und wer kontrolliert diese<br />

Heimbetreiber/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit:<br />

• Geme<strong>in</strong>den und Sozialhilfeverbände<br />

• geme<strong>in</strong>nützige Organisationen<br />

• gew<strong>in</strong>norientierte Unternehmen<br />

Pflegeheime dürfen nur mit e<strong>in</strong>er Bewilligung<br />

betrieben werden.<br />

Pflegeheime, die von e<strong>in</strong>em Sozialhilfeverband o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de betrieben werden, s<strong>in</strong>d von <strong>der</strong> <strong>Land</strong>esregierung<br />

zu bewilligen.<br />

Alle an<strong>der</strong>en Pflegeheime werden von <strong>der</strong> Bezirksverwaltungsbehörde<br />

bewilligt.<br />

Die Überwachung (Kontrolle) <strong>der</strong> E<strong>in</strong>haltung des<br />

Steiermärkischen Pflegeheimgesetzes und <strong>der</strong>en<br />

Verordnungen obliegt den Bewilligungsbehörden.<br />

Pflegeheime <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> s<strong>in</strong>d unangekündigt<br />

m<strong>in</strong>destens zweimal jährlich rout<strong>in</strong>emäßig zu<br />

kontrollieren.<br />

Rechtsgrundlage: §§ 8,14,15, Steiermärkisches Pflegeheimgesetz<br />

§ 26 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz


Die Kompetenzerhaltung im Alter als<br />

umfassende Aufgabe für die Individuen,<br />

die Politik und die Gesellschaft:<br />

- Es ist unsere Aufgabe, für e<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

körperlicher, geistiger und sozialer<br />

Aktivitäten während des ganzen <strong>Leben</strong>s<br />

und beson<strong>der</strong>s im Alter zu sorgen.<br />

- Es ist unsere Aufgabe, auch im hohen<br />

Alter orientiert und <strong>in</strong>formiert zu se<strong>in</strong>.<br />

- Es ist unsere Aufgabe, h<strong>in</strong>zusehen,<br />

wo wir gebraucht werden.<br />

- Es ist Aufgabe <strong>der</strong> Gesellschaft, alte<br />

Menschen <strong>in</strong> ihrer Individualität anzuerkennen,<br />

sie als kompetente Bürger<strong>in</strong>nnen<br />

und Bürger zu betrachten, Erwartungen<br />

an sie zu stellen, sie zu for<strong>der</strong>n<br />

durch för<strong>der</strong>n und ihnen den Weg zu<br />

kreativer Betätigung und an<strong>der</strong>en neuen<br />

Aufgaben aufzuzeigen.<br />

LEHR Ursula, REPGEN Konrad (Hrsg.),<br />

„Älter werden: Chance für Mensch und<br />

Gesellschaft“, München 1994, Verlag Olzog.


36 PatientInnen- und Pflegeombudsschaft<br />

PatientInnenund<br />

Pflegeombudsschaft<br />

Mit welchen Anliegen kann ich mich an<br />

die PatientInnen- und Pflegeombudsschaft<br />

des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> wenden<br />

Die PatientInnen- und Pflegeombudsschaft nimmt<br />

folgende Aufgaben wahr:<br />

• Entgegennahme und Prüfung von Anregungen<br />

• Beratung und Erteilung von Auskünften<br />

• Entgegennahme, Prüfung und Aufklärung von<br />

Beschwerden<br />

• Information <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen/Patienten bzw.<br />

Bewohner<strong>in</strong>nen/Bewohner und Betreuten<br />

vom Ergebnis <strong>der</strong> Prüfung<br />

• Aufklärung von Mängeln und Missständen<br />

sowie Abgabe von Empfehlungen<br />

Zweck <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung ist die Wahrung und Sicherung<br />

<strong>der</strong> Rechte und Interessen von Patient<strong>in</strong>nen/Patienten<br />

von Krankenanstalten, Bewohner<strong>in</strong>nen/Bewohnern<br />

von Pflegee<strong>in</strong>richtungen, Klient<strong>in</strong>nen/Klienten<br />

von mobilen Diensten, und von Personen, die<br />

die Dienste freiberuflich tätiger Angehöriger von<br />

Gesundheitsberufen <strong>in</strong> Anspruch nehmen.<br />

Die PatientInnen- und Pflegeombudsschaft ist unabhängig,<br />

weisungsfrei und zur Verschwiegenheit<br />

verpflichtet und kann kostenfrei <strong>in</strong> Anspruch genommen<br />

werden. Sie ist Ihnen bezüglich Ihrer Anliegen<br />

und Fragen gerne behilflich und wird mit Ihnen im<br />

Anlassfall e<strong>in</strong>e Lösung erarbeiten, e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Vorgehensweise empfehlen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Hilfestellungen<br />

vorschlagen (siehe Adressverzeichnis).<br />

Rechtsgrundlage: Gesetz vom 13. Mai 2003 über die<br />

Patient<strong>in</strong>nen-/Patienten- und Pflegevertretung<br />

(Patient<strong>in</strong>nen-/Patienten- und Pflegeombudsschaft)


Vorsorge für Entscheidungsunfähigkeit<br />

37<br />

Vorsorge für den Verlust<br />

<strong>der</strong> Entscheidungsfähigkeit<br />

Es gehört zum Alltag von Menschen aller Altersstufen,<br />

Rechtsgeschäfte abzuschließen (z.B. <strong>Leben</strong>smittelkauf)<br />

und die Zustimmung <strong>in</strong> Angelegenheiten zu<br />

erteilen, die die Persönlichkeit beson<strong>der</strong>s betreffen<br />

(z.B. mediz<strong>in</strong>ische Behandlung). Damit solche Handlungen<br />

gültig s<strong>in</strong>d, werden von <strong>der</strong> Rechtsordnung<br />

gewisse geistige Fähigkeiten vorausgesetzt. Zum<br />

Abschluss von Rechtsgeschäften bedarf es <strong>der</strong> Geschäftsfähigkeit,<br />

für die Zustimmung <strong>in</strong> persönlichen<br />

Angelegenheiten <strong>der</strong> E<strong>in</strong>sichts- und Urteilsfähigkeit.<br />

Fehlen diese Fähigkeiten, kommt ke<strong>in</strong> Vertrag zustande<br />

bzw. ist e<strong>in</strong>e Zustimmung unwirksam. Damit werden<br />

Personen geschützt, die allenfalls von an<strong>der</strong>en<br />

Vertragspartner<strong>in</strong>nen/Vertragspartnern übervorteilt<br />

werden könnten o<strong>der</strong> die aufgrund ihrer geistigen<br />

Defizite für sich selbst nachteilige Geschäfte abschließen<br />

o<strong>der</strong> falsche Entscheidungen treffen<br />

würden (z.B. Schenkung des Vermögens an Enkel/<strong>in</strong>,<br />

obwohl es noch für die eigene Versorgung gebraucht<br />

wird).<br />

Entscheidungsfähigkeit liegt vor, wenn Geschäftsfähigkeit<br />

und E<strong>in</strong>sichts- und Urteilsfähigkeit<br />

gegeben s<strong>in</strong>d.<br />

• Geschäftsfähigkeit ist die Fähigkeit, durch Rechtsgeschäfte<br />

Verpflichtungen e<strong>in</strong>zugehen und Ansprüche<br />

zu erwerben (z.B. Wohnung mieten und<br />

vermieten, Geld anlegen, Vertrag mit e<strong>in</strong>er Ärzt<strong>in</strong>/<br />

e<strong>in</strong>em Arzt e<strong>in</strong>gehen). Sie liegt bei volljährigen<br />

Personen (ab vollendetem 18. <strong>Leben</strong>sjahr) grundsätzlich<br />

vor, bei M<strong>in</strong><strong>der</strong>jährigen je nach Alter nur<br />

teilweise.<br />

• E<strong>in</strong>sichts- und Urteilsfähigkeit ist die Fähigkeit,<br />

<strong>in</strong> höchstpersönlichen Angelegenheiten die Zustimmung<br />

zu erteilen (z.B. zur mediz<strong>in</strong>ischen Behandlung<br />

o<strong>der</strong> bei Verlegung des Wohnsitzes). Sie liegt<br />

bei e<strong>in</strong>er durchschnittlich entwickelten 14-jährigen<br />

Person vor.


38<br />

Kann nun e<strong>in</strong>e Person aufgrund <strong>der</strong> Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

<strong>der</strong> Geschäftsfähigkeit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>sichts- und<br />

Urteilsfähigkeit ihre eigenen Angelegenheiten nicht<br />

mehr selbst regeln, bedarf es <strong>der</strong> Unterstützung und<br />

allenfalls <strong>der</strong> rechtlichen Vertretung.<br />

Unterstützungsmöglichkeiten bei Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

<strong>der</strong> Entscheidungsfähigkeit<br />

Die erste Stufe ist die Hilfe bei <strong>der</strong> Willensbildung.<br />

Durch Beratung, Information und an<strong>der</strong>e Formen <strong>der</strong><br />

Unterstützung soll die Entscheidungsfähigkeit wie<strong>der</strong><br />

hergestellt werden. Das ist erreicht, wenn die betroffene<br />

Person <strong>in</strong> groben Zügen erkennen kann, welche<br />

Konsequenzen mit <strong>der</strong> jeweiligen Entscheidung für<br />

sie – auch langfristig – verbunden s<strong>in</strong>d.<br />

Als Unterstützer/<strong>in</strong>nen kommen alle Personen und<br />

Institutionen <strong>in</strong> Betracht, die die betroffene Person<br />

beraten und ihr dabei helfen, für die jeweilige Angelegenheit<br />

e<strong>in</strong>e Entscheidung auf <strong>der</strong> Basis umfassen<strong>der</strong><br />

Informationen zu treffen.<br />

Das s<strong>in</strong>d vor allem: Angehörige, Freunde, Beratungs<strong>in</strong>stitutionen,<br />

Interessenvertretungen, etc.<br />

Kann auch mit Unterstützungsmaßnahmen e<strong>in</strong>e<br />

eigene Entscheidung nicht mehr getroffen werden,<br />

bedarf es e<strong>in</strong>er Vertretung. Diese kann selbst im<br />

Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gewählt werden o<strong>der</strong> sie wird vom Gesetz<br />

vorgesehen:<br />

eigenständige Vorsorge<br />

• Vorsorgevollmacht: Damit können Sie selbst die<br />

künftig allenfalls erfor<strong>der</strong>liche Vertreter<strong>in</strong>/den<br />

künftig allenfalls erfor<strong>der</strong>lichen Vertreter bestimmen<br />

und bestimmte Angelegenheiten schon im<br />

Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> entscheiden.<br />

• Patientenverfügung: Damit können Sie im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

bestimmte mediz<strong>in</strong>ische Maßnahmen ablehnen,<br />

die nach dem Verlust <strong>der</strong> Entscheidungsfähigkeit<br />

<strong>in</strong> Frage kommen.<br />

staatliche Vertretungsform<br />

• Angehörigenvertretung (Vertretungsbefugnis<br />

nächster Angehöriger): Automatisch - per Gesetz -<br />

s<strong>in</strong>d bestimmte Angehörige <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Angelegenheiten<br />

vertretungsbefugt.<br />

• Sachwalterschaft: Das Gericht bestellt e<strong>in</strong>e<br />

Sachwalter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>en Sachwalter als Vertreter/<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

entscheidungsunfähigen Person.


Vorsorgevollmacht<br />

39<br />

Vorsorgevollmacht<br />

Die Vorsorgevollmacht bietet die umfassendste<br />

Möglichkeit <strong>der</strong> eigenständigen Vorsorge für den<br />

alters- o<strong>der</strong> krankheitsbed<strong>in</strong>gten Verlust <strong>der</strong> Entscheidungs-<br />

o<strong>der</strong> Äußerungsfähigkeit.<br />

Es kann e<strong>in</strong>e Vertreter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong> Vertreter für bestimmte<br />

Angelegenheiten (z.B. für Vermögensverwaltung)<br />

bestellt werden. Damit kann die Bestellung e<strong>in</strong>er<br />

Sachwalter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>es Sachwalters vermieden werden.<br />

Es können auch unterschiedliche Vertreter/<strong>in</strong>nen für<br />

unterschiedliche Angelegenheiten bestellt werden<br />

(z.B. <strong>der</strong> Sohn für Vermögensverwaltung und die<br />

Tochter für Gesundheitsangelegenheiten).<br />

Es können bestimmte Angelegenheiten im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

entschieden werden (z.B. <strong>in</strong> welchem Pflegeheim<br />

wollen Sie leben, wenn es erfor<strong>der</strong>lich ist; wer soll<br />

Ihr Haus bekommen; wo und wie wollen Sie bestattet<br />

werden). E<strong>in</strong>e Vorsorgevollmacht wird erst mit<br />

dem Verlust <strong>der</strong> Entscheidungs- o<strong>der</strong> Äußerungsfähigkeit<br />

wirksam.<br />

Die Vorsorgevollmacht für wichtige Angelegenheiten<br />

Inhalt können alle möglichen Vertretungshandlungen<br />

se<strong>in</strong>, vor allem auch die E<strong>in</strong>willigung <strong>in</strong><br />

schwerwiegende mediz<strong>in</strong>ische Behandlungen (z.B.<br />

Operationen o<strong>der</strong> wenn die Gefahr e<strong>in</strong>er mehr als<br />

24-tägigen Gesundheitsbee<strong>in</strong>trächtigung damit<br />

verbunden ist), die Entscheidung über e<strong>in</strong>e dauerhafte<br />

Än<strong>der</strong>ung des Wohnortes (z.B. unbefristete<br />

Übersiedlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Pflegeheim), die Entscheidung<br />

über wichtige Vermögensangelegenheiten (z.B.<br />

Verkauf o<strong>der</strong> Kauf e<strong>in</strong>es Autos, Abschluss e<strong>in</strong>es<br />

Heimvertrages). Ob es sich um e<strong>in</strong>e solche wichtige<br />

Vermögensangelegenheit handelt, hängt auch von<br />

den <strong>in</strong>dividuellen E<strong>in</strong>kommens- und Vermögensverhältnissen<br />

ab.<br />

Die Vorsorgevollmacht für wichtige Angelegenheiten<br />

muss vor e<strong>in</strong>er Rechtsanwält<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>em Rechtsanwalt,<br />

e<strong>in</strong>er Notar<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>em Notar o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Gericht<br />

erstellt werden. Dabei müssen Sie über die Rechtsfolgen<br />

<strong>der</strong> Vorsorgevollmacht und über die Möglichkeit<br />

des je<strong>der</strong>zeitigen Wi<strong>der</strong>rufs belehrt werden.<br />

Rechtsgrundlage: §§ 284f bis 284h<br />

Allgeme<strong>in</strong>es Bürgerliches Gesetzbuch


40<br />

Die Vorsorgevollmacht für<br />

e<strong>in</strong>fache Angelegenheiten<br />

Inhalt können alle Vertretungshandlungen se<strong>in</strong>, außer<br />

die E<strong>in</strong>willigung <strong>in</strong> schwerwiegende mediz<strong>in</strong>ische<br />

Behandlungen sowie die Entscheidung über e<strong>in</strong>e<br />

dauerhafte Än<strong>der</strong>ung des Wohnortes und über<br />

wichtige Vermögensangelegenheiten.<br />

Sie kann erstellt werden wie e<strong>in</strong> Testament und zwar:<br />

• eigenhändig geschrieben und unterschrieben o<strong>der</strong><br />

• eigenhändig unterschrieben und von drei Zeugen<br />

schriftlich bestätigt o<strong>der</strong><br />

• als Notariatsakt<br />

Nicht zur/zum Vorsorgebevollmächtigten bestellt<br />

werden darf, wer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Abhängigkeitsverhältnis<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en engen Beziehung zu e<strong>in</strong>er<br />

Krankenanstalt, e<strong>in</strong>em Pflegeheim o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er sonstigen<br />

E<strong>in</strong>richtung steht, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sich die Vollmachtgeber<strong>in</strong>/<strong>der</strong><br />

Vollmachtgeber aufhält o<strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />

sie/er betreut wird.<br />

Ist die Voraussetzung für e<strong>in</strong>e Vorsorgevollmacht<br />

nicht erfüllt, so kommt dennoch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Vollmacht<br />

nach allgeme<strong>in</strong>em Zivilrecht zustande. Dann<br />

muss aber zumeist e<strong>in</strong>e Überwachungssachwalter<strong>in</strong>/<br />

e<strong>in</strong> Überwachungssachwalter bestellt werden,<br />

die/<strong>der</strong> die nicht ordnungsgemäß bestellte Vorsorgebevollmächtigte/den<br />

nicht ordnungsgemäß bestellten<br />

Vorsorgebevollmächtigten kontrolliert.<br />

Die Vorsorgevollmacht kann von <strong>der</strong> Vollmachtgeber<strong>in</strong>/vom<br />

Vollmachtgeber je<strong>der</strong>zeit wi<strong>der</strong>rufen<br />

werden. Ist die Vollmachtgeber<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Vollmachtgeber<br />

zu diesem Zeitpunkt entscheidungsfähig, erlischt die<br />

Vorsorgevollmacht vollständig. Ist sie/er nicht mehr<br />

entscheidungsfähig, bleibt e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache zivilrechtliche<br />

Vollmacht bestehen.<br />

Aufgabe <strong>der</strong>/des Vorsorgebevollmächtigten ist es,<br />

das Wohl <strong>der</strong> Vollmachtgeber<strong>in</strong>/des Vollmachtgebers<br />

zu för<strong>der</strong>n. Dabei s<strong>in</strong>d auch Willensäußerungen nach<br />

Verlust <strong>der</strong> Entscheidungsfähigkeit zu beachten.<br />

Aufwan<strong>der</strong>satz und Entschädigung für die Tätigkeit<br />

erhält die/<strong>der</strong> Vorsorgebevollmächtigte nur, wenn die<br />

Vollmachtgeber<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Vollmachtgeber dies selbst festlegt<br />

bzw. es mit ihr/ihm vere<strong>in</strong>bart wird. An<strong>der</strong>erseits<br />

ist die/<strong>der</strong> Bevollmächtigte grundsätzlich nicht zur<br />

Übernahme <strong>der</strong> Vorsorgevollmacht verpflichtet.


Vorsorgevollmacht<br />

41<br />

Registrierung<br />

Vorsorgevollmachten können im Österreichischen<br />

Zentralen Vertretungsverzeichnis (ÖZVV) registriert<br />

werden. Dafür fällt e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Registrierungsgebühr<br />

an.<br />

Auch das Wirksamwerden e<strong>in</strong>er Vorsorgevollmacht<br />

kann im ÖZVV e<strong>in</strong>getragen werden. Dazu muss e<strong>in</strong><br />

ärztliches Zeugnis vorgelegt werden, welches den<br />

Verlust <strong>der</strong> Entscheidungs- o<strong>der</strong> Äußerungsfähigkeit<br />

besche<strong>in</strong>igt. Dritte werden im Vertrauen auf die Vertretungsmacht<br />

e<strong>in</strong>er/e<strong>in</strong>es Vorsorgebevollmächtigten<br />

geschützt, falls diese/r e<strong>in</strong>e Registrierungsbestätigung<br />

des ÖZVV vorlegt.<br />

Das heißt, dass allfällige Rechtsgeschäfte gültig<br />

zustande kommen, auch wenn die Voraussetzungen<br />

für das Wirksamwerden <strong>der</strong> Vorsorgevollmacht<br />

nicht vollständig erfüllt s<strong>in</strong>d (z.B. e<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong>/<br />

e<strong>in</strong> Arzt besche<strong>in</strong>igt irrtümlich den Verlust <strong>der</strong><br />

Entscheidungsfähigkeit).<br />

Nicht geschützt wird, wem die fehlende Vertretungsbefugnis<br />

bekannt war o<strong>der</strong> fahrlässig unbekannt ist.<br />

Die Kosten <strong>der</strong> Errichtung und Registrierung<br />

<strong>der</strong> Vorsorgevollmacht trägt die<br />

Vollmachtgeber<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Vollmachtgeber.<br />

Weitere Informationen zur Vorsorgevollmacht <strong>in</strong><br />

Bezug auf Gesundheitsangelegenheiten können<br />

Sie <strong>der</strong> Broschüre „Vorsorgevollmacht“ <strong>der</strong> Patient-<br />

Innen- und Pflegeombudsschaft des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong><br />

entnehmen (siehe Broschürenverzeichnis).


42<br />

Was ist <strong>der</strong> Unterschied zwischen<br />

Vorsorgevollmacht und Sachwalterschaft<br />

Die/<strong>der</strong> Vorsorgebevollmächtigte wird selbst gewählt,<br />

die Sachwalter<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Sachwalter wird vom Gericht<br />

bestellt. Mittels Sachwalterverfügung kann aber auch<br />

darauf E<strong>in</strong>fluss genommen werden. Je<strong>der</strong> volljährige<br />

Mensch kann durch e<strong>in</strong>e Sachwalterverfügung vorsorglich<br />

festlegen, wer im Falle des Verlustes se<strong>in</strong>er<br />

Entscheidungsfähigkeit die Sachwalterschaft übernehmen<br />

soll. Wenn diese Verfügung dem Wohl <strong>der</strong><br />

betroffenen Person entspricht, muss das Gericht dem<br />

Wunsch Folge leisten. Die Sachwalterverfügung kann<br />

im ÖZVV durch e<strong>in</strong>e Notar<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>en Notar o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Rechtsanwält<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>en Rechtsanwalt registriert werden,<br />

um e<strong>in</strong>e leichte Auff<strong>in</strong>dbarkeit zu gewährleisten.<br />

Die/<strong>der</strong> Vorsorgebevollmächtigte unterliegt ke<strong>in</strong>er<br />

automatischen und regelmäßigen gerichtlichen<br />

Kontrolle. Die Sachwalter<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Sachwalter muss<br />

h<strong>in</strong>gegen dem Gericht jährlich über ihre/se<strong>in</strong>e Tätigkeit<br />

und die Verhältnisse <strong>der</strong> besachwalteten Person<br />

berichten.<br />

Die/<strong>der</strong> Vorsorgebevollmächtigte braucht, im Unterschied<br />

zur Sachwalter<strong>in</strong>/zum Sachwalter, auch bei<br />

Entscheidungen über wichtige Angelegenheiten,<br />

ke<strong>in</strong>e gerichtliche Genehmigung.<br />

Die/<strong>der</strong> Vorsorgebevollmächtigte ist bei <strong>der</strong> Vermögensverwaltung<br />

freier als die Sachwalter<strong>in</strong>/<strong>der</strong><br />

Sachwalter, weil sie/er sich nicht ausschließlich<br />

am unmittelbaren Wohl <strong>der</strong> Vollmachtgeber<strong>in</strong>/des<br />

Vollmachtgebers orientieren muss, son<strong>der</strong>n auch<br />

Firmen<strong>in</strong>teressen und Bedürfnisse von Angehörigen<br />

beachten kann.<br />

Besteht <strong>der</strong> Verdacht auf missbräuchliche Verwendung<br />

e<strong>in</strong>er Vorsorgevollmacht, kann bei Gericht<br />

e<strong>in</strong> Sachwalterschaftsverfahren angeregt werden,<br />

<strong>in</strong> dessen Rahmen die ordnungsgemäße Ausübung<br />

<strong>der</strong> Vollmacht zu prüfen und die Vorsorgevollmacht<br />

allenfalls zu wi<strong>der</strong>rufen ist.


Patientenverfügung<br />

43<br />

Patientenverfügung<br />

E<strong>in</strong>e Patientenverfügung ist e<strong>in</strong>e Erklärung, mit <strong>der</strong><br />

Sie e<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische Behandlung im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

ablehnen (z.B. Maßnahmen zur <strong>Leben</strong>serhaltung o<strong>der</strong><br />

zur Wie<strong>der</strong>belebung bei schwerer Erkrankung).<br />

Der Wunsch, zukünftig e<strong>in</strong>e bestimmte Behandlung<br />

zu erhalten, ist ke<strong>in</strong>e Patientenverfügung. Er ist nach<br />

Möglichkeit dennoch zu beachten. Auch die Ablehnung<br />

nicht-mediz<strong>in</strong>ischer Maßnahmen (z.B. bestimmte<br />

Pflegeleistungen, orale Nahrungsaufnahme) ist ke<strong>in</strong>e<br />

Patientenverfügung. Sie ist aber zu beachten, wenn<br />

sie im Zustand <strong>der</strong> Entscheidungsfähigkeit geäußert<br />

wurde und daher Ihrem Willen entspricht.<br />

Die verb<strong>in</strong>dliche Patientenverfügung<br />

Die mediz<strong>in</strong>ischen Maßnahmen, die abgelehnt werden,<br />

müssen konkret bezeichnet werden. E<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong>/<br />

e<strong>in</strong> Arzt muss über die Folgen umfassend <strong>in</strong>formieren<br />

und dokumentieren, dass Sie zum Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Erstellung <strong>der</strong> verb<strong>in</strong>dlichen Patientenverfügung<br />

entscheidungsfähig s<strong>in</strong>d sowie die Folgen <strong>der</strong> verb<strong>in</strong>dlichen<br />

Patientenverfügung zutreffend e<strong>in</strong>schätzen<br />

können. Die verb<strong>in</strong>dliche Patientenverfügung kann<br />

nur bei e<strong>in</strong>er Rechtsanwält<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>em Rechtsanwalt,<br />

e<strong>in</strong>er Notar<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>em Notar o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er rechtskundigen<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>em rechtskundigen Mitarbeiter <strong>der</strong><br />

PatientInnen- und Pflegeombudsschaft des <strong>Land</strong>es<br />

<strong>Steiermark</strong> erstellt werden. Diese s<strong>in</strong>d verpflichtet,<br />

e<strong>in</strong>e Belehrung über die Folgen <strong>der</strong> verb<strong>in</strong>dlichen<br />

Patientenverfügung und über den möglichen Wi<strong>der</strong>ruf<br />

zu erteilen. Die Belehrung ist schriftlich unter<br />

Angabe von Name und Anschrift zu dokumentieren<br />

und eigenhändig zu unterschreiben. Sie muss schriftlich<br />

erstellt werden und muss das Datum enthalten.<br />

Die verb<strong>in</strong>dliche Patientenverfügung ist auf fünf<br />

Jahre befristet. Danach verliert sie ihre Wirksamkeit<br />

und muss erneuert werden.<br />

H<strong>in</strong>weis: Wenn Sie als Person, die die verb<strong>in</strong>dliche<br />

Patientenverfügung erstellt hat, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />

die Möglichkeit zur Erneuerung verloren haben, also<br />

entscheidungs- o<strong>der</strong> äußerungsunfähig s<strong>in</strong>d, dann<br />

bleibt die verb<strong>in</strong>dliche Patientenverfügung weiterh<strong>in</strong><br />

gültig.<br />

Die verb<strong>in</strong>dliche Patientenverfügung ist unmittelbar<br />

zu befolgen. E<strong>in</strong>e geson<strong>der</strong>te Zustimmung durch e<strong>in</strong>e<br />

allfällige Sachwalter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>en allfälligen Sachwalter<br />

o<strong>der</strong> das Gericht ist nicht erfor<strong>der</strong>lich.


44<br />

Die beachtliche Patientenverfügung<br />

Die beachtliche Patientenverfügung dient als Orientierungshilfe,<br />

um Ihren mutmaßlichen Willen festzustellen.<br />

Sie ist umso mehr zu beachten, je eher sie die<br />

Voraussetzungen e<strong>in</strong>er verb<strong>in</strong>dlichen Patientenverfügung<br />

erfüllt und je genauer die Krankheitssituation<br />

und <strong>der</strong>en Folgen im Errichtungszeitpunkt abschätzbar<br />

waren.<br />

E<strong>in</strong>e beachtliche Patientenverfügung liegt vor, wenn<br />

zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e Voraussetzung für e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche<br />

Patientenverfügung fehlt (z.B. ke<strong>in</strong>e ärztliche o<strong>der</strong><br />

juristische Aufklärung, die 5-Jahresfrist ist bereits<br />

abgelaufen).<br />

Über die Behandlungsablehnung entscheidet – außer<br />

im Notfall – e<strong>in</strong>e Sachwalter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong> Sachwalter<br />

o<strong>der</strong> Vorsorgebevollmächtigte/r. Die Sachwalter<strong>in</strong>/<br />

<strong>der</strong> Sachwalter braucht, wenn nicht bloß ger<strong>in</strong>gfügige<br />

Auswirkungen zu erwarten s<strong>in</strong>d, zusätzlich e<strong>in</strong>e<br />

gerichtliche Genehmigung, die/<strong>der</strong> Vorsorgebevollmächtigte<br />

nicht.<br />

E<strong>in</strong>e Patientenverfügung kann je<strong>der</strong>zeit wi<strong>der</strong>rufen<br />

werden. Dafür ist ke<strong>in</strong>e volle Entscheidungsfähigkeit<br />

erfor<strong>der</strong>lich, <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>rufswille muss aber<br />

deutlich se<strong>in</strong>.<br />

Patientenverfügungen können im Österreichischen<br />

Zentralen Vertretungsverzeichnis (ÖZVV) <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />

mit e<strong>in</strong>er Vorsorgevollmacht, im Patientenverfügungsregister<br />

<strong>der</strong> Österreichischen Notariatskammer<br />

und im Patientenverfügungsregister <strong>der</strong><br />

Österreichischen Rechtsanwaltskammer registriert<br />

werden.<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong>e Patientenverfügung erstellen wollen,<br />

haben Sie die Kosten für die ärztliche Aufklärung<br />

sowie rechtliche Beratung und Ausfertigung durch<br />

e<strong>in</strong>e Rechtsanwält<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>em Rechtsanwalt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Notar<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>em Notar selbst zu tragen. Nähere Informationen<br />

dazu erhalten Sie bei <strong>der</strong> Ärztekammer<br />

bzw. bei <strong>der</strong> Rechtsanwalts- o<strong>der</strong> Notariatskammer<br />

(siehe Adressverzeichnis).<br />

Die Höhe <strong>der</strong> Kosten ist im E<strong>in</strong>zelfall und nach Ausmaß<br />

<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Beratung unterschiedlich.<br />

Tipp: Erkundigen Sie sich jedenfalls im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

bezüglich <strong>der</strong> Kosten.<br />

E<strong>in</strong>e Muster-Patientenverfügung sowie die Broschüre<br />

„Patientenverfügung“ ist bei <strong>der</strong> PatientInnen- und<br />

Die rechtliche Beratung durch die PatientInnen- und<br />

Pflegeombudsschaft des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> ist<br />

kostenfrei. Der Abschluss e<strong>in</strong>er verb<strong>in</strong>dlichen Patientenverfügung<br />

durch die PatientInnen- und Pflegeombudsschaft<br />

des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> ist jedoch<br />

nur unter Berücksichtigung <strong>der</strong> sozialen Bedürftigkeit<br />

möglich (z.B. für Bezieher/<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>destpension).<br />

Rechtsgrundlage: Patientenverfügungsgesetz


Angehörigenvertretung<br />

45<br />

Pflegeombudsschaft des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong><br />

kostenfrei erhältlich und bietet ausführlichere<br />

Informationen zu diesem Thema (siehe Adressund<br />

Broschürenverzeichnis).<br />

Angehörigenvertretung<br />

(Vertretungsbefugnis nächster<br />

Angehöriger)<br />

Verlieren Sie aufgrund e<strong>in</strong>er Krankheit (z.B.<br />

Demenz) o<strong>der</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung die Fähigkeit, über<br />

eigene Angelegenheiten zu entscheiden, so s<strong>in</strong>d<br />

die nächsten Angehörigen zur Vertretung berechtigt.<br />

Angehörige s<strong>in</strong>d grundsätzlich wegen ihrer<br />

familienrechtlichen Beistandspflicht verpflichtet,<br />

die notwendigen Maßnahmen vorzunehmen,<br />

rechtlich erzwungen werden kann das aber nicht.<br />

Es bedarf ke<strong>in</strong>er Bestellung durch e<strong>in</strong>e Behörde<br />

o<strong>der</strong> das Gericht. Die Vertretungsbefugnis tritt<br />

automatisch e<strong>in</strong>.<br />

Angehörige, die die Vertretungsbefugnis <strong>in</strong> Anspruch<br />

nehmen wollen, müssen diese im Österreichischen<br />

Zentralen Vertretungsverzeichnis (ÖZVV)<br />

von e<strong>in</strong>er Notar<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>em Notar registrieren lassen.<br />

Der Verlust <strong>der</strong> Entscheidungsfähigkeit muss dabei<br />

durch e<strong>in</strong> ärztliches Zeugnis bestätigt werden.<br />

Angehörige müssen die vertretene Person im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

darüber <strong>in</strong>formieren, dass sie die Vertretungsbefugnis<br />

<strong>in</strong> Anspruch nehmen wollen.<br />

Die Vertretungsbefugnis tritt nur e<strong>in</strong>, wenn nicht<br />

bereits e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e ausreichende Vertretung<br />

(Sachwalterschaft o<strong>der</strong> Vorsorgevollmacht) besteht.<br />

Die nächsten Angehörigen s<strong>in</strong>d:<br />

• Eltern<br />

• volljährige K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

• Ehegatt<strong>in</strong>/Ehegatte o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>getragene<br />

Partner/<strong>in</strong>nen, wenn sie im gleichen<br />

Haushalt leben<br />

• <strong>Leben</strong>sgefährt<strong>in</strong>/<strong>Leben</strong>sgefährte, die/<strong>der</strong><br />

seit m<strong>in</strong>destens drei Jahren im gleichen<br />

Haushalt lebt<br />

Je<strong>der</strong> dieser nächsten Angehörigen kann alle<strong>in</strong>e<br />

Vertretungshandlungen setzen, also etwa bestimmte<br />

Rechtsgeschäfte abschließen o<strong>der</strong> über gewisse<br />

e<strong>in</strong>fache mediz<strong>in</strong>ische Behandlungen bestimmen.<br />

Wi<strong>der</strong>sprechen sich Erklärungen von nächsten<br />

Angehörigen, so gilt ke<strong>in</strong>e von diesen.


46<br />

Die Vertretungsbefugnis umfasst<br />

• Rechtsgeschäfte des täglichen <strong>Leben</strong>s (z.B. E<strong>in</strong>kauf<br />

von Nahrungsmitteln, Kleidung),<br />

• Rechtsgeschäfte zur Deckung des Pflegebedarfs<br />

(z.B. Heimhilfe, Hauskrankenpflege, Arznei- und<br />

Pflegehilfsmittel), nicht aber Heimverträge,<br />

• Geltendmachung von sozialrechtlichen Ansprüchen,<br />

wie Pflegegeld und Pension, sowie das Beantragen<br />

von Befreiungen von Fernseh- und Rundfunk- o<strong>der</strong><br />

Rezeptgebühren etc.,<br />

• die Verfügung über laufende E<strong>in</strong>künfte und pflegebezogene<br />

Leistungen (z.B. Pflegegeld), soweit<br />

dies für die Deckung <strong>der</strong> oben genannten Geschäfte<br />

notwendig ist,<br />

• die Zustimmung zu kle<strong>in</strong>eren mediz<strong>in</strong>ischen Behandlungen;<br />

für Operationen o<strong>der</strong> Maßnahmen,<br />

bei denen die Gefahr e<strong>in</strong>er mehr als 24-tägigen<br />

Gesundheitsbee<strong>in</strong>trächtigung besteht, muss e<strong>in</strong>e<br />

Sachwalter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong> Sachwalter bestellt werden.<br />

Wi<strong>der</strong>spruch gegen die Vertretung durch Angehörige<br />

Wollen Sie von e<strong>in</strong>zelnen o<strong>der</strong> allen nächsten Angehörigen<br />

nicht vertreten werden, können Sie dem<br />

wi<strong>der</strong>sprechen. Der Wi<strong>der</strong>spruch kann im Österreichischen<br />

Zentralen Vertretungsverzeichnis (ÖZVV)<br />

registriert werden. Dafür ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Gebühr<br />

zu entrichten. Die Registrierung ist sehr zu empfehlen.<br />

Auch noch nach Verlust <strong>der</strong> Entscheidungsfähigkeit,<br />

also bereits nach E<strong>in</strong>tritt <strong>der</strong> Vertretungsbefugnis für<br />

die nächsten Angehörigen, kann Wi<strong>der</strong>spruch erhoben<br />

werden, womit die Vertretungsbefugnis automatisch<br />

erlischt.<br />

Schutz Dritter<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Registrierung wird e<strong>in</strong>e Urkunde<br />

(Bestätigung <strong>der</strong> Registrierung) ausgestellt. Wird diese<br />

bei Vornahme <strong>der</strong> Vertretungshandlung vorgelegt,<br />

so darf die Vertragspartner<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Vertragspartner darauf<br />

vertrauen, dass die/<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Urkunde angeführte<br />

Angehörige tatsächlich vertretungsbefugt ist.<br />

Dieser beson<strong>der</strong>e Vertrauensschutz ist bei Geldbezügen<br />

von e<strong>in</strong>em Konto <strong>der</strong> vertretenen Person mit<br />

dem erhöhten allgeme<strong>in</strong>en Grundbetrag des<br />

Existenzm<strong>in</strong>imums (das s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit € 950.-)<br />

pro Monat begrenzt.<br />

Rechtsgrundlage: §§ 284b bis 284e Allgeme<strong>in</strong>es Bürgerliches<br />

Gesetzbuch


Sachwalterschaft<br />

47<br />

Sachwalterschaft<br />

Verlieren Sie aufgrund e<strong>in</strong>er Krankheit (z.B.<br />

Demenz) o<strong>der</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung die Fähigkeit, über<br />

eigene Angelegenheiten zu entscheiden, kann<br />

vom Gericht e<strong>in</strong>e Sachwalter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong> Sachwalter<br />

nur bestellt werden, wenn ke<strong>in</strong>e Angehörigen vorhanden<br />

s<strong>in</strong>d, diese ihre Vertretungsbefugnis nicht<br />

ausüben wollen o<strong>der</strong> Angelegenheiten zu besorgen<br />

s<strong>in</strong>d, die über den Umfang <strong>der</strong> Angehörigenvertretung<br />

h<strong>in</strong>ausgehen.<br />

Weiters wenn ke<strong>in</strong>e Vorsorgevollmacht besteht,<br />

die die erfor<strong>der</strong>lichen Angelegenheiten abdeckt.<br />

Wie bekommen Sie e<strong>in</strong>e Sachwalter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>en<br />

Sachwalter<br />

Jede Person ist befugt, e<strong>in</strong>e Sachwalterschaft beim<br />

Bezirksgericht anzuregen. In <strong>der</strong> Praxis s<strong>in</strong>d es<br />

zumeist Angehörige, Institutionen und Behörden.<br />

Als betroffene Person können Sie aber auch selbst<br />

e<strong>in</strong>en Antrag stellen.<br />

Die Richter<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Richter muss sich, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

durch e<strong>in</strong>en Besuch vor Ort, e<strong>in</strong>en persönlichen<br />

E<strong>in</strong>druck von Ihnen als betroffene Person verschaffen<br />

und entscheiden, ob e<strong>in</strong> Verfahren zur Bestellung<br />

e<strong>in</strong>er Sachwalter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>es Sachwalters e<strong>in</strong>geleitet<br />

wird. Angehörige, Institutionen o<strong>der</strong><br />

Behörden haben ke<strong>in</strong>en Anspruch auf E<strong>in</strong>leitung<br />

des Verfahrens. Sie haben auch ke<strong>in</strong>e Parteistellung<br />

im Verfahren.<br />

Rechtsgrundlage: §§ 268 bis 284a Allgeme<strong>in</strong>es Bürgerliches<br />

Gesetzbuch


48<br />

Wer kann Sachwalter/<strong>in</strong> werden<br />

• Die von Ihnen gewählte Person.<br />

Mittels Sachwalterverfügung können Sie selbst<br />

die Person auswählen, die bei Bedarf zur Sachwalter<strong>in</strong>/zum<br />

Sachwalter bestellt werden soll.<br />

Damit e<strong>in</strong>e Sachwalterverfügung für das Bezirksgericht<br />

verb<strong>in</strong>dlich ist, muss sie im Zustand <strong>der</strong><br />

Entscheidungsfähigkeit erstellt werden. Schriftlichkeit<br />

ist zu empfehlen, aber nicht Voraussetzung.<br />

• E<strong>in</strong>e nahestehende Person (Angehörige, Freunde,<br />

etc.). Nahe Angehörige haben aber ke<strong>in</strong>en Anspruch,<br />

zur Sachwalter<strong>in</strong>/zum Sachwalter bestellt<br />

zu werden.<br />

• E<strong>in</strong> Sachwaltervere<strong>in</strong>.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> ist das <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> Vertretungs-<br />

Netz (siehe Adress- und Broschürenverzeichnis).<br />

Dieser ist mit professionellen und qualifizierten<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen/Mitarbeitern (Jurist<strong>in</strong>nen/Juristen,<br />

Sozialarbeiter<strong>in</strong>nen/Sozialarbeitern, Psycholog<strong>in</strong>nen/Psychologen,<br />

etc.) besetzt.<br />

• E<strong>in</strong>/e Rechtsanwält<strong>in</strong>, Notar/<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e<br />

geeignete Person (z.B. Ehrenamtliche).<br />

Besteht e<strong>in</strong>e Pflicht zur Übernahme<br />

<strong>der</strong> Sachwalterschaft<br />

Für Ehegatten/<strong>in</strong>nen, e<strong>in</strong>getragene Partner/<strong>in</strong>nen,<br />

Eltern und K<strong>in</strong><strong>der</strong> ergibt sich aus <strong>der</strong> familienrechtlichen<br />

Beistands- bzw. Fürsorgepflicht grundsätzlich<br />

die Verpflichtung, dieses Amt zu übernehmen.<br />

Voraussetzung dafür ist aber, dass sie dafür geeignet<br />

s<strong>in</strong>d. Für Rechtsanwält<strong>in</strong>nen/Rechtsanwälte und<br />

Notar<strong>in</strong>nen/Notare besteht e<strong>in</strong>e Übernahmepflicht<br />

(ÖZVV) für bis zu fünf Sachwalterschaften.<br />

Wer kann nicht Sachwalter/<strong>in</strong> werden<br />

Personen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er engen Beziehung zur Institution<br />

stehen, <strong>in</strong> welcher die betroffene Person betreut wird<br />

(Missbrauchsgefahr).


Sachwalterschaft<br />

49<br />

Welche Aufgaben kann die Sachwalter<strong>in</strong>/<strong>der</strong><br />

Sachwalter haben<br />

• Vertretung <strong>in</strong> rechtlichen Angelegenheiten<br />

(z.B. Abschluss des Heimvertrages; E<strong>in</strong>kommensund<br />

Vermögensverwaltung),<br />

• Personensorge; Organisation <strong>der</strong> <strong>Leben</strong>sführung<br />

(z.B. Unterkunft, Telefon, Fernsehen, mediz<strong>in</strong>ische<br />

und soziale Betreuung, Heimhilfe, Urlaub, kulturelle<br />

Veranstaltungen),<br />

• alle Maßnahmen zum Wohl <strong>der</strong> betroffenen Person;<br />

das „Wohl“ <strong>der</strong> betroffenen Person ist <strong>in</strong>dividuell<br />

nach den subjektiven Interessen und Wünschen<br />

<strong>der</strong>/des Betroffenen zu beurteilen.<br />

• Verständigung und Wunschermittlung.<br />

Die betroffene Person muss von allen wichtigen<br />

Maßnahmen im Vorh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> verständigt werden und<br />

hat bei allen Maßnahmen e<strong>in</strong> Mitspracherecht.<br />

Die Sachwalter<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Sachwalter ist verpflichtet,<br />

den Willen <strong>der</strong> betroffenen Person zu erkunden<br />

(Wunschermittlungspflicht).<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Bestellung e<strong>in</strong>er<br />

Sachwalter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>es Sachwalters<br />

Innerhalb des Wirkungskreises <strong>der</strong> Sachwalter<strong>in</strong>/des<br />

Sachwalters können Sie als betroffene Person nur<br />

mit Zustimmung <strong>der</strong> Sachwalter<strong>in</strong>/des Sachwalters<br />

Rechtsgeschäfte abschließen, die über ger<strong>in</strong>gfügige<br />

Angelegenheiten des täglichen <strong>Leben</strong>s h<strong>in</strong>ausgehen.<br />

Ihr Wahlrecht wird nicht e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

Kontrolle <strong>der</strong> Sachwalter<strong>in</strong>/des Sachwalters<br />

Die Sachwalter<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Sachwalter hat dem Bezirksgericht<br />

jährlich zu berichten. In wichtigen Angelegenheiten<br />

braucht die Sachwalter<strong>in</strong>/<strong>der</strong> Sachwalter<br />

e<strong>in</strong>e gerichtliche Genehmigung. Solche Angelegenheiten<br />

s<strong>in</strong>d<br />

• außergewöhnliche Rechtsgeschäfte/außerordentliche<br />

Vermögensverwaltung. Das s<strong>in</strong>d alle Rechtsgeschäfte,<br />

die die jeweilige Person nur ausnahmsweise<br />

abschließt (z.B. Verkauf o<strong>der</strong> Kauf e<strong>in</strong>es<br />

Autos, Abschluss e<strong>in</strong>es Mietvertrages, Verkauf von<br />

Grundstücken). Der Abschluss des Heimvertrages<br />

gehört grundsätzlich nicht dazu, wohl aber die<br />

Kündigung.<br />

Weitere Informationen zum Thema „Sachwalterschaft“<br />

können Sie den Broschüren des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />

für Justiz entnehmen<br />

(siehe Broschürenverzeichnis).


50<br />

• wichtige die Person betreffende Angelegenheiten.<br />

Das s<strong>in</strong>d z.B. die dauerhafte Wohnortän<strong>der</strong>ung<br />

(Umzug <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Pflegeheim auf Dauer!), nicht aber<br />

Urlaubspflege/Kurzzeitpflege für e<strong>in</strong> paar Wochen<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> vorübergehen<strong>der</strong> Krankenhausaufenthalt.<br />

• schwerwiegende mediz<strong>in</strong>ische Behandlungen<br />

(mehr als 24-tägige Gesundheitsbee<strong>in</strong>trächtigung).<br />

Zuerst ist immer zu prüfen, ob die betroffene<br />

Person e<strong>in</strong>sichts- und urteilsfähig ist. Wenn sie das<br />

ist, entscheidet sie selbst über die Behandlung.<br />

Nur wenn sie das nicht ist, entscheidet die Sachwalter<strong>in</strong>/<strong>der</strong><br />

Sachwalter. Diese/r hat dann die Möglichkeit,<br />

e<strong>in</strong>e gerichtliche Genehmigung e<strong>in</strong>zuholen<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> behandelnden Ärzt<strong>in</strong>/dem<br />

behandelnden Arzt e<strong>in</strong> zweites ärztliches Zeugnis<br />

von e<strong>in</strong>er unabhängigen Ärzt<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>em unabhängigen<br />

Arzt vorzulegen, welches die Entscheidungsunfähigkeit<br />

<strong>der</strong> betroffenen Person und die Erfor<strong>der</strong>lichkeit<br />

<strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Maßnahme bestätigt.<br />

Kosten, die durch Bestellung e<strong>in</strong>er Sachwalter<strong>in</strong>/<br />

e<strong>in</strong>es Sachwalters anfallen können:<br />

Wenn die Person unter Sachwalterschaft ausreichend<br />

E<strong>in</strong>künfte o<strong>der</strong> Vermögen hat, s<strong>in</strong>d die Kosten des<br />

Sachwalterschaftsverfahrens sowie <strong>der</strong> Sachwalter<strong>in</strong>/<br />

des Sachwalters (Aufwan<strong>der</strong>satz und allenfalls Entlohnung)<br />

von <strong>der</strong> betroffenen Person zu tragen.<br />

Wenn die Kosten die <strong>Leben</strong>sführung <strong>der</strong> betroffenen<br />

Person gefährden, werden die Kosten für das<br />

Verfahren vom Staat getragen und die Sachwalter<strong>in</strong>/<br />

<strong>der</strong> Sachwalter hat ke<strong>in</strong>en Anspruch auf Ersatz für<br />

Auslagen und Entlohnung.<br />

Clear<strong>in</strong>g durch den Vere<strong>in</strong> VertretungsNetz<br />

Sachwaltervere<strong>in</strong>e haben die Aufgabe, durch Beratung<br />

und Information noch vor E<strong>in</strong>leitung e<strong>in</strong>es<br />

Sachwalterschaftsverfahrens alternative Unterstützungsmöglichkeiten<br />

zu erheben und dadurch nach<br />

Möglichkeit die Bestellung e<strong>in</strong>er Sachwalter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>es<br />

Sachwalters zu vermeiden. Weiters haben sie die<br />

Aufgabe im Bestellungsverfahren den tatsächlichen<br />

Vertretungsbedarf zu erheben und das Bezirksgericht,<br />

auch bei <strong>der</strong> Suche nach e<strong>in</strong>er geeigneten Sachwalter<strong>in</strong>/e<strong>in</strong>em<br />

geeigneten Sachwalter zu unterstützen,<br />

sowie nahe stehende Personen und Ehrenamtliche, die<br />

e<strong>in</strong>e Sachwalterschaft übernommen haben, zu beraten<br />

und zu schulen.


Verzeichnisse<br />

51<br />

Adressverzeichnis<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Vielzahl von Pflegee<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> können diesbezüglich ke<strong>in</strong>e<br />

Adressen angeführt werden.<br />

• Allgeme<strong>in</strong>e Unfallversicherungsanstalt/<br />

<strong>Land</strong>esstelle <strong>Steiermark</strong><br />

Göst<strong>in</strong>ger Straße 26, 8020 Graz<br />

Tel.: 0316/505-0, Fax: 0316/505-2709<br />

E-Mail: GLD@auva.at<br />

www.auva.at/graz<br />

• Anwaltschaft für Menschen<br />

mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

Hofgasse 12, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/877-2518, Fax: 0316/877-5505<br />

E-Mail: amb@stmk.gv.at<br />

• Arbeiterkammer <strong>Steiermark</strong><br />

Hans-Resel-Gasse 8-14, 8020 Graz<br />

Tel.: 05/7799-0, Fax: 05/7799-2387<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@akstmk.net<br />

www.akstmk.at<br />

• Ärztekammer <strong>Steiermark</strong><br />

Kaiserfeldgasse 29, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/8044-0, Fax: 0316/815671<br />

E-Mail: aek@aekstmk.or.at<br />

www.aekstmk.or.at<br />

• Bewohnervertretung für <strong>Steiermark</strong>,<br />

Kärnten, Osttirol<br />

Kärntnerstraße 417, 8054 Graz-Straßgang<br />

Tel.: 0676/833083500<br />

E-Mail: graz@bewohnervertretung.at<br />

www.bewohnervertretung.at<br />

• Bezirksgericht (BG) Bad Radkersburg<br />

Langgasse 43, 8490 Bad Radkersburg<br />

Tel.: 03476/2507-0<br />

• BG Bruck an <strong>der</strong> Mur<br />

An <strong>der</strong> Postwiese 8, 8600 Bruck an <strong>der</strong> Mur<br />

Tel.: 03862/51525-0<br />

• BG Deutschlandsberg<br />

Hauptplatz 18, 8530 Deutschlandsberg<br />

Tel.: 03462/2435-0


52<br />

• BG Feldbach<br />

R<strong>in</strong>gstraße 29, 8330 Feldbach<br />

Tel.: 03152/3055-0<br />

• BG Frohnleiten<br />

Hauptplatz 9a, 8130 Frohnleiten<br />

Tel.: 03126/2424-0<br />

• BG Fürstenfeld<br />

Schillerstraße 9, 8280 Fürstenfeld<br />

Tel.: 03382/52443-0<br />

• BG Gleisdorf<br />

Grazerstraße 1, 8200 Gleisdorf<br />

Tel.: 03112/2236-0<br />

• BG Graz- Ost<br />

Radetzkystraße 27, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/8074-0<br />

• BG Graz- West<br />

Grieskai 88, 8020 Graz<br />

Tel.: 0316/8074-0<br />

• BG Hartberg<br />

Grünfeldgasse 9, 8230 Hartberg<br />

Tel.: 03332/62335-0<br />

• BG Irdn<strong>in</strong>g<br />

Aignerstraße 23, 8952 Irdn<strong>in</strong>g<br />

Tel.: 03682/22411-0<br />

• BG Judenburg<br />

Herrengasse 11, 8750 Judenburg<br />

Tel.: 03572/83165-0<br />

• BG Knittelfeld<br />

Marktgasse 22, 8720 Knittelfeld<br />

Tel.: 03512/86617-0<br />

• BG Leibnitz<br />

Kadagasse 8, 8430 Leibnitz<br />

Tel.: 03452/82835<br />

• BG Leoben<br />

Dr. Hannes- Groß- Straße 7, 8700 Leoben<br />

Tel.: 03842/404-0<br />

• BG Liezen<br />

Ausseerstraße 34, 8940 Liezen<br />

Tel.: 03612/22455-0<br />

• BG Murau<br />

Schillerplatz 9, 8850 Murau<br />

Tel.: 03532/2346-0<br />

• BG Mürzzuschlag<br />

Grazer Straße 3, 8680 Mürzzuschlag<br />

Tel.: 03852/2174-0<br />

• BG Schladm<strong>in</strong>g<br />

Hauptplatz 18, 8970 Schladm<strong>in</strong>g<br />

Tel.: 03687/22584-0<br />

• BG Sta<strong>in</strong>z<br />

Hauptplatz 11, 8510 Sta<strong>in</strong>z<br />

Tel.: 03463/2305-0<br />

• BG Voitsberg<br />

Dr. Christian Nie<strong>der</strong>dorfer Straße 1<br />

8570 Voitsberg<br />

Tel.: 03142/21665-0<br />

• BG Weiz<br />

Radmannsdorfgasse 22, 8160 Weiz<br />

Tel.: 03172/2261-0<br />

• Bundessozialamt/<strong>Land</strong>esstelle <strong>Steiermark</strong><br />

Babenbergerstraße 35, 8021 Graz<br />

Tel.: 05/9988, Fax: 05/99886899<br />

E-Mail: bundessozialamt.stmk1@basb.gv.at<br />

www.bundessozialamt.gv.at<br />

• BVA (Versicherungsanstalt öffentlich<br />

Bediensteter)/<strong>Land</strong>esstelle <strong>Steiermark</strong><br />

Grieskai 106, 8020 Graz<br />

Tel.: 05/0405, Fax: 05/0405-25900<br />

E-Mail: ist.graz@bva.at<br />

www.bva.gv.at<br />

• Hospizvere<strong>in</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

Albert-Schweitzer-Gasse 36, 8020 Graz<br />

Tel.: 0316/391570-0, Fax: 0316/391570-14<br />

E-Mail: dase<strong>in</strong>@hospiz-stmk.at<br />

www.hospiz-stmk.at<br />

• <strong>Land</strong>esgericht für Strafsachen Graz<br />

Conrad von Hötzendorfstraße 41, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/8047-0<br />

• <strong>Land</strong>esgericht für Zivilrechtssachen Graz<br />

Marburger Kai49, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/8064-0


Verzeichnisse<br />

53<br />

• <strong>Land</strong>esgericht Leoben<br />

Dr. Hannes Groß Straße 7, 8700 Leoben<br />

Tel.: 03842/404- 0<br />

• Notariatskammer für <strong>Steiermark</strong><br />

Wielandgasse 36/III, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/825286, Fax: 0316/825286-4<br />

E-Mail: steiermark@notariatskammer.at<br />

www.notar.at<br />

• Oberlandesgericht Graz<br />

für Kärnten und <strong>Steiermark</strong><br />

Marburger Kai 49, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/8064-0<br />

• Ombudsmann <strong>der</strong> Steiermärkischen<br />

Gebietskrankenkasse<br />

Josef-Pongratz-Platz 1, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/8035-1000<br />

Fax: 0316/8035-661000<br />

E-Mail: bernd.bauer@stgkk.at<br />

www.stgkk.at<br />

• PatientInnen- und Pflegeombudsschaft<br />

des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong><br />

Friedrichgasse 9, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/877-3350, Fax: 0316/877-4823<br />

E-Mail: ppo@stmk.gv.at<br />

www.patientenvertretung.steiermark.at<br />

• Pflegetelefon des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für<br />

Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />

(BMASK)<br />

Stubenr<strong>in</strong>g 1, 1010 Wien<br />

Tel.: 0800/201622, Fax: 0800/220490<br />

E-Mail: pflegetelefon@bmask.gv.at<br />

www.bmask.gv.at<br />

www.pflegedaheim.at<br />

• Psychiatrische Familienpflege (PFP)<br />

LSF Graz, Wagner-Jauregg-Platz 1,<br />

8053 Graz<br />

Tel.: 0316/2191-2299, Fax: 0316/2191-3275<br />

E-Mail: pfp@lsf-graz.at<br />

www.lsf-graz.at<br />

• PVA (Pensionsversicherungsanstalt)/<br />

<strong>Land</strong>esstelle <strong>Steiermark</strong><br />

Eggenbergerstraße 3, 8021 Graz<br />

Tel.: 05/0303, Fax: 05/0303-34850<br />

E-Mail: pva-lsg@pensionsversicherung.at<br />

www.pensionsversicherung.at<br />

• Selbsthilfekontaktstelle <strong>Steiermark</strong><br />

Leechgasse 30, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/681325, Fax: 0316/678260<br />

E-Mail: selbsthilfe@sbz.at<br />

www.selbsthilfesteiermark.at<br />

• Sozialtelefon/Sozialservicestelle<br />

<strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

Hofgasse 12, 8010 Graz<br />

Tel.: 0800/201010, Fax: 0316/877-3058<br />

E-Mail: sozialservicestelle@stmk.gv.at<br />

www.soziales.steiermark.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Bad Radkersburg<br />

Hauptplatz 34, 8490 Bad Radkersburg<br />

Tel.: 03476/4004-0<br />

E-Mail: bhra@stmk.gv.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Bruck an <strong>der</strong> Mur<br />

Dr. Theodor Körnerstraße 34<br />

8600 Bruck an <strong>der</strong> Mur<br />

Tel.: 03862/899-0<br />

E-Mail: bhbm@stmk.gv.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Deutschlandsberg<br />

Kirchengasse 12, 8530 Deutschlandsberg<br />

Tel.: 03462/2606-0<br />

E-Mail: bhdl@stmk.gv.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Feldbach<br />

Bismarckstraße 13, 8330 Feldbach<br />

Tel.: 03152/2511-0<br />

E-Mail: bhfb@stmk.gv.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Fürstenfeld<br />

Realschulstraße 1, 8280 Fürstenfeld<br />

Tel.: 03382/5025-0<br />

E-Mail: bhff@stmk.gv.at


54<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> Stadt Graz (Magistrat)<br />

Schmiedgasse 26, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/872-6390<br />

E-Mail: sozialamt@stadt.graz.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Graz-Umgebung<br />

Bahnhofgürtel 85, 8020 Graz<br />

Tel.: 0316/7075-0<br />

E-Mail: bhgu@stmk.gv.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Hartberg<br />

Rochusplatz 2, 8230 Hartberg<br />

Tel.: 03332/606-200<br />

E-Mail: bhhb@stmk.gv.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Leibnitz<br />

Kadagasse 12, 8430 Leibnitz<br />

Tel.: 03452/82911-240<br />

E-Mail: bhlb@stmk.gv.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Leoben<br />

Peter-Tunner-Straße 6, 8700 Leoben<br />

Tel.: 03842/45571-0<br />

E-Mail: bhln@stmk.gv.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Liezen<br />

Hauptplatz 12, 8940 Liezen<br />

Tel.: 03612/2801-0<br />

E-Mail: bhli@stmk.gv.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Murau<br />

Bahnhofviertel 7, 8850 Murau<br />

Tel.: 03532/2101-0<br />

E-Mail: bhmu@stmk.gv.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Murtal<br />

Anton Regnerstraße 2, 8720 Knittelfeld<br />

Tel.: 03572/83201-0<br />

E-Mail: bhmt@stmk.gv.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Mürzzuschlag<br />

DDr. Schachner Platz 1, 8680 Mürzzuschlag<br />

Tel.: 03852/2104-0<br />

E-Mail: bhmz@stmk.gv.at<br />

• Sozialreferat Voitsberg<br />

Schillerstraße 10, 8570 Voitsberg<br />

Tel.: 03142/21520-0<br />

E-Mail: bhv@stmk.gv.at<br />

• Sozialreferat <strong>der</strong> BH Weiz<br />

Birkfel<strong>der</strong>straße 28, 8160 Weiz<br />

Tel.: 03172/600-0<br />

E-Mail: bhwz@stmk.gv.at<br />

• Politische Expositur Gröbm<strong>in</strong>g<br />

Hauptstraße 213, 8962 Gröbm<strong>in</strong>g<br />

Tel.: 03685/ 22136-0<br />

E-Mail: pepg@stmk.gv.at<br />

• Steiermärkische Rechtsanwaltskammer<br />

Salzamtsgasse 3, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/830290<br />

E-Mail: office@rakstmk.at<br />

www.rakstmk.at<br />

• Sozialversicherungsanstalt<br />

<strong>der</strong> Bauern (SVB)<br />

Dietrich Keller Straße 20, 8074 Raaba<br />

Tel.: 0316/343, Fax: 0316/343-8300<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@svb.at<br />

www.svb.at<br />

• Sozialversicherungsanstalt <strong>der</strong><br />

gewerblichen Wirtschaft (SVA)/<br />

<strong>Land</strong>esstelle <strong>Steiermark</strong><br />

Körblergasse 115, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/6004-0, Fax: 0316/6004-9519<br />

www.sozialversicherung.at<br />

• Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und<br />

Bergbau/<strong>Land</strong>esstelle <strong>Steiermark</strong><br />

Less<strong>in</strong>gstraße 20, 8010 Graz<br />

Tel.: 050/2350-0, Fax: 050/2350-79100<br />

E-Mail: gbz.graz@vaeb.at<br />

www.vaeb.at<br />

• VertretungsNetz Sachwalterschaft<br />

Grazbachgasse 39, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/835572<br />

www.vsp.at<br />

• Volksanwaltschaft<br />

S<strong>in</strong>gerstraße 17 (Postfach 20), 1015 Wien<br />

Kostenlose Service-Nummer: 0800/223 223<br />

Tel.: 01/51505-0<br />

Fax: 01/51505-150<br />

E-Mail: post@volksanw.gv.at<br />

www.volksanw.gv.at


Verzeichnisse<br />

55<br />

Broschürenverzeichnis<br />

Broschüren <strong>der</strong> PatientInnen- und Pflegeombudsschaft<br />

• Ke<strong>in</strong>e Angst vor dem Doktorlate<strong>in</strong> – Informationen des<br />

<strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> über mediz<strong>in</strong>ische Fachausdrücke<br />

• PatientInnen- und Patientenrechte<br />

• Patientenverfügung<br />

• Über den Schmerz<br />

• Vorsorgevollmacht <strong>in</strong> Bezug auf<br />

Gesundheitsangelegenheiten<br />

Download <strong>der</strong> Broschüren unter<br />

www.verwaltung.steiermark.at<br />

Bestellung unter Tel.: 0316/877-3350<br />

Weitere Broschüren:<br />

• Erste Fragen für die letzte Zeit –<br />

Steirischer Hospiz- und Palliativführer<br />

Hrsg. Koord<strong>in</strong>ation Palliativbetreuung<br />

<strong>Steiermark</strong> und Hospizvere<strong>in</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

Download: www.palliativbetreuung.at<br />

• Heimaufenthaltsgesetz<br />

Hrsg. VertretungsNetz<br />

Download: www.vsp.at<br />

• Patientenrechte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie – Unterbr<strong>in</strong>gung<br />

Hrsg. VertretungsNetz<br />

Download: www.vsp.at<br />

• Pflege[n] zu Hause<br />

Hrsg. Amt <strong>der</strong> Steiermärkischen <strong>Land</strong>esregierung/FA8A<br />

Download: www.sanitaetsdirektion.steiermark.at<br />

• Sachwalterrecht leicht verständlich<br />

Hrsg. Bundesm<strong>in</strong>isterium für Justiz<br />

Download: www.justiz.gv.at<br />

Bestellung unter Tel.: 0800/99 99 99<br />

• Sachwalterschaft - Wissenswertes für Betroffene,<br />

Angehörige und Interessierte<br />

Hrsg. Bundesm<strong>in</strong>isterium für Justiz<br />

Download: www.justiz.gv.at

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