Maquetación 2 - Hotel Llegendes de Girona
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S A G E N U N D L E G E N D E N A U S G I R O N A<br />
In <strong>de</strong>r Altstadt <strong>Girona</strong>s, vor <strong>de</strong>m Portal <strong>de</strong> Sobreportes,<br />
am Fluss Galligans, befin<strong>de</strong>t sich die Straße Carrer <strong>de</strong>l<br />
Rei Martí l’Humà. Es han<strong>de</strong>lt sich um eine aufwärts<br />
führen<strong>de</strong>, enge, dunkle Gasse mit Geruch nach alten<br />
Steinen, die früher einmal Carrer <strong>de</strong>l Llop genannt<br />
wur<strong>de</strong>. In dieser Straße gab es einen aus Stein gehauenen<br />
Türsturz, <strong>de</strong>r sich heute im Kunstmuseum von<br />
<strong>Girona</strong> befin<strong>de</strong>t. Die Skulptur stellt einen großen Wolf<br />
mit einer Löwenmähne dar, <strong>de</strong>r ein Kind verschlingt.<br />
Dieses Steinrelief erinnert an ein tragisches Ereignis,<br />
das sich vor langer Zeit auf dieser Straße zutrug. Die<br />
Sage erzählt, dass eines Tages ein ausgehungerter<br />
Wolf in das Tal von Sant Daniel kam, um etwas zu<br />
fin<strong>de</strong>n, was seinen Hunger stillen konnte. Schließlich<br />
erreichte er die Carrer <strong>de</strong>l Llop. Das hungrige Tier sah<br />
dort einen Jungen, <strong>de</strong>r geistesabwesend am Spielen<br />
war, und stürzte sich auf ihn. Von hier ab gibt es<br />
verschie<strong>de</strong>ne Versionen: Einige sagen, dass <strong>de</strong>r Wolf<br />
<strong>de</strong>n Knaben mitnahm, um ihn später aufzufressen,<br />
an<strong>de</strong>re sagen, dass einige Jäger <strong>de</strong>n Wolf erschrecken<br />
konnten, <strong>de</strong>r das Kind fallen ließ und mit eingezogenem<br />
Schwanz zurück nach Sant Daniel lief.<br />
Wie<strong>de</strong>rum an<strong>de</strong>re meinen, dass <strong>de</strong>r Junge ein<br />
Messdiener war, <strong>de</strong>r inmitten einer Prozession vom<br />
Wolf verschlungen wur<strong>de</strong>.<br />
Es ist nichts über diesen traurigen Vorfall bekannt<br />
und es gibt auch keinen Nachweis dafür, dass er<br />
sich wirklich zugetragen hat. Vielleicht ist nach einem<br />
traurigen Ereignis diese Skulptur als ein Hinweis<br />
auf die Gefahr geschaffen wor<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r es war<br />
die Phantasie <strong>de</strong>r Bevölkerung, die eine Sage auf<br />
Grund <strong>de</strong>r Skulptur in <strong>de</strong>r Straße erfand. Es ist ein<br />
weiteres Mysterium, das sich <strong>de</strong>n Geheimnissen<br />
dieser Straße anschließt.<br />
Auf <strong>de</strong>r gleichen Carrer <strong>de</strong>l Llop gab es ein Nonnenkloster,<br />
an <strong>de</strong>ssen Fassa<strong>de</strong> sich ein Bildnis <strong>de</strong>r Muttergottes<br />
<strong>de</strong>r Milch befand, an die sich die Mütter wandten,<br />
<strong>de</strong>ren Muttermilch versiegt war und die ihre<br />
Kin<strong>de</strong>r nicht mehr ernähren konnten.<br />
Es ist zumin<strong>de</strong>st son<strong>de</strong>rbar, dass es ein Bild dieser<br />
Muttergottes in <strong>de</strong>r Carrer <strong>de</strong>l Llop gibt, da <strong>de</strong>r Wolf<br />
gleichfalls mit <strong>de</strong>r Muttermilch in Verbindung gebracht<br />
wird, seit eine Wölfin die Zwillinge und späteren<br />
Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stadt Roms ernährte.<br />
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