Maquetación 2 - Hotel Llegendes de Girona
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S A G E N U N D L E G E N D E N A U S G I R O N A<br />
<strong>Girona</strong> war durch seine geographische Lage an <strong>de</strong>r<br />
Via Augusta und aus politischen, geschäftlichen und<br />
militärischen Grün<strong>de</strong>n eine sehr begehrte Stadt.<br />
Philipp <strong>de</strong>r Tapfere aus Frankreich entschied sich<br />
wegen eines Streits über ein Gebiet mit <strong>de</strong>m König<br />
Peter, Graf von Barcelona und König von Aragón,<br />
<strong>Girona</strong> zu belagern. Im Jahr 1285 erreichten die<br />
Männer <strong>de</strong>s französichen Königs die Stadt. Die<br />
Bewohner <strong>Girona</strong>s und die Truppen <strong>de</strong>s Königs Peter<br />
verteidigten von Juni bis September die Stadt. Die<br />
Franzosen konnten <strong>Girona</strong> nicht erobern, doch sie<br />
konnten einige Viertel außerhalb <strong>de</strong>r Stadtmauern<br />
besetzen. Die Kirche Sant Feliu wur<strong>de</strong> nicht von <strong>de</strong>r<br />
Maueranlage geschützt und die Männer von Philipp<br />
<strong>de</strong>m Tapferen nutzten sie als Kaserne. Die Franzosen<br />
waren wütend darüber, dass sie die Stadt nicht besetzen<br />
konnten, weshalb sie das Grab <strong>de</strong>s Heiligen<br />
Narzissus schän<strong>de</strong>ten und die Überreste überall verstreuten.<br />
Glücklicherweise sah das ein Tischler, <strong>de</strong>r die<br />
Überreste aufhob und in einer Kiste aufbewahrte. Am<br />
gleichen Tag war <strong>de</strong>r Tischler Zeuge eines außergewöhnlichen<br />
Ereignisses: Er sah, wie aus <strong>de</strong>m Grab <strong>de</strong>s<br />
Heiligen ein Schwarm seltsamer Fliegen herauskam.<br />
Die Fliegen kamen zu Tausen<strong>de</strong>n und sie waren größer<br />
als normale Fliegen – so groß eine Eichel-, grünblau<br />
mit einen großen Stachel am Kopf. Die riesige,<br />
grüne Truppe aus giftigen Fliegen flog mit einem<br />
ohrenbetäuben<strong>de</strong>n Lärm zum französischen Heer,<br />
das schließlich die Stadt besetzt hatte. Die giftigen<br />
Fliegen griffen die Soldaten und ihre Pfer<strong>de</strong> an, und<br />
mit je<strong>de</strong>m Stich starb einer von ihnen einen<br />
schmerzhaften Tod. Unter <strong>de</strong>m Geschrei <strong>de</strong>r Soldaten<br />
und <strong>de</strong>m Gewieher <strong>de</strong>r Pfer<strong>de</strong> musste das französische<br />
Heer abziehen. Es gibt einen wahren Zahlenwirrwarr<br />
bezüglich <strong>de</strong>r Toten auf <strong>de</strong>r französischen<br />
Seite. Es waren Tausen<strong>de</strong> von Pfer<strong>de</strong>n und ebenso<br />
Tausen<strong>de</strong> von Soldaten. Sogar <strong>de</strong>r französische König<br />
soll auf <strong>de</strong>m Weg nach Frankreich gestorben sein.<br />
Seit jener Belagerung im Jahr 1285 brachten die<br />
Bewohner <strong>Girona</strong>s, wenn sie belagert wur<strong>de</strong>n, das<br />
Grab ihres Heiligen zu <strong>de</strong>n Stadtmauern, damit er die<br />
Stadt mit seinem mächtigen Heer aus giftigen<br />
Fliegen verteidigte. Die letzte französische Belagerung<br />
ereignete sich in <strong>de</strong>n Jahren 1808-1809<br />
unter Napoleon. Diesmal gab es keine Hilfe vom<br />
Fliegenheer, doch die Bewohner <strong>Girona</strong>s verdankten<br />
<strong>de</strong>m Schutz <strong>de</strong>s Heiligen Narzissus die mutige<br />
Verteidigung <strong>de</strong>r Stadt bis zu ihrer Kapitulation am<br />
10. Dezember 1809. Als Dank dafür wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Heilige<br />
Narzissus am 27. November 1808 vom Obersten Rat<br />
von Katalonien mit <strong>de</strong>m Titel <strong>de</strong>s Generalissimus ausgezeichnet.<br />
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