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Maquetación 2 - Hotel Llegendes de Girona

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S A G E N U N D L E G E N D E N A U S G I R O N A<br />

In <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s Grafen von Empúries, Ponç Hug, im 14.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt gab es in einem Jahr eine sehr schlechte<br />

Ernte. Der Graf, <strong>de</strong>r einen großen Gerechtigkeitssinn<br />

hatte, verlangte die gesamte Ernte, um sie zu<br />

gleichen Teilen unter seinen Untertanen zu verteilen<br />

und um so eine Hungersnot bei <strong>de</strong>n ärmsten Bauern<br />

zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Doch wie schon so oft gab es einen reichen Mann in<br />

dieser Gegend, <strong>de</strong>r schlauer als die an<strong>de</strong>ren sein wollte.<br />

Er sammelte so viel Getrei<strong>de</strong>, wie er konnte ein, ein<br />

und belud einen von Rin<strong>de</strong>rn gezogenen Karren. Der<br />

angesehene Mann aus Castelló wollte mit <strong>de</strong>m Getrei<strong>de</strong><br />

bis nach Roses, wo ein Schiff auf ihn wartete,<br />

um es in ein fernes Land zu bringen. Dieses<br />

Unterfangen musste in <strong>de</strong>r dunklen Nacht und durch<br />

die Seen erfolgen, da er nicht ent<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n wollte.<br />

Als er die heimtückische Gegend Seen erreichte, gingen<br />

die Rin<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Karren, das Getrei<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r habgierige<br />

Reiche im Schlamm unter. Nichts konnte<br />

gegen die Kräfte <strong>de</strong>r Seen unternommen wer<strong>de</strong>n und<br />

sie wur<strong>de</strong>n von ihnen verschlungen. Seit jener Unglücksnacht<br />

hört man die Klagerufe <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>r, die<br />

unschuldige Komplizen dieses verwerflichen Verhaltens<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Es gibt verschie<strong>de</strong>ne Versionen dieser Sage. Man<br />

erzählt sich auch, dass <strong>de</strong>r Graf von Empúries von<br />

<strong>de</strong>n Tümpeln verschlungen wur<strong>de</strong>, da er das<br />

Getrei<strong>de</strong> nicht unter seinen Untertanen aufteilen<br />

wollte. Nach einer an<strong>de</strong>ren Version dieser Sage<br />

be<strong>de</strong>uten die Schreie <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>r, dass sie in die Hölle,<br />

die sich unter <strong>de</strong>m See - wie auch beim See von Sils<br />

- befin<strong>de</strong>t, kommen.<br />

Eine Erklärung zu diesen berühmten Schreien gibt<br />

uns die Vogelwelt: Der seltsame Schrei <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>r ist<br />

nichts an<strong>de</strong>res als <strong>de</strong>r Gesang <strong>de</strong>s Botaurus stellaris,<br />

mit an<strong>de</strong>ren Worten, <strong>de</strong>r großen Rohrdrommel. Dieser<br />

Vogel lebt im Schilf <strong>de</strong>r Teiche und im Frühling, während<br />

<strong>de</strong>r Balzzeit, gibt er in <strong>de</strong>r Abenddämmerung<br />

Töne von sich, die an das Brüllen eines Rin<strong>de</strong>s erinnern.<br />

In <strong>de</strong>n 60er Jahren verschwand <strong>de</strong>r Vogel aus<br />

dieser Gegend, doch mit <strong>de</strong>r Einrichtung <strong>de</strong>s<br />

Nationalparks <strong>de</strong>r Sümpfe <strong>de</strong>s Empordà im Jahr 1983<br />

kehrte das Brüllen <strong>de</strong>r Rohrdrommel und somit auch<br />

die Sage über das Brüllen aus Castelló in die Gegend<br />

l’Empordá zurück.<br />

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