Yell 17 - BrettspielWelt
Yell 17 - BrettspielWelt
Yell 17 - BrettspielWelt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Yell</strong> Nr. <strong>17</strong> September 2005<br />
Wieder einmal hat sich die MSSK ein hohes Ziel<br />
gesteckt. Dieses Mal hat sie untersucht, in wie<br />
weit Spiele den Hang zu Todsünden<br />
unterstützen oder verhindern. Noch einmal<br />
kurz zur Erinnerung, die sieben Todsünden<br />
sind: Zorn, Neid, Habsucht, Hochmut, Wollust,<br />
Völlerei und Trägheit.<br />
6 nimmt<br />
Bei dem neuesten Spiel dreht sich alles um<br />
Hornochsen. Diese befinden sich auf virtuellen<br />
Karten, die in Reihen ausgelegt werden. Zahlen<br />
geben vor, welche Karte wo angelegt wird.<br />
Sobald eine Reihe die sechste Karte bekommt,<br />
erhält der Spieler alle Karte die bereits<br />
ausliegen. Die darauf abgebildeten Hornochsen<br />
bringen dem Spieler Punkte – Minuspunkte!<br />
Dieses Spiel ist ein sehr gutes Beispiel, wie<br />
man Spieler zu korrektem Verhalten in Bezug<br />
auf die sieben Todsünden erzieht. Wer hier der<br />
Habsucht obliegt, wird gnadenlos bestraft,<br />
indem er reichlich Minuspunkte bekommt. Und<br />
wer die Hornochsen lieber als Nahrungsmittel<br />
betrachtet, wird analog dazu für seine Völlerei<br />
bestraft.<br />
King Lui<br />
Die Moralische Spielselbstkontrolle<br />
(MSSK) hat geprüft:<br />
Urteil: moralisch einwandfrei<br />
Wenn wir schon bei Völlerei sind, kommen wir<br />
nicht um King Lui herum. Der König hat die<br />
Spieler an seine Tafel eingeladen und kräftig<br />
aufgefahren: Von Brot, über Braten, Hühnchen<br />
und Wein geht es bis zum Käse. Da kann sich<br />
jeder Spieler den Bauch so richtig voll schlagen<br />
und der Völlerei einmal kräftig frönen. Nun ist<br />
dies hochbedenklich, wäre der König nicht sehr<br />
weise und hätte gegen solches Tun eine<br />
gemeine Regel installiert. Diese Regel besagt<br />
folgendes: Wer genauso viel oder weniger als<br />
der König isst, bekommt dafür Pluspunkte, wer<br />
jedoch mehr als der König in sich hineinstopft,<br />
der bekommt nichts. Nun könnte der Spieler ja<br />
dem König auf die Finger schauen und so<br />
sehen, was er alles isst, doch das nützt nur<br />
begrenzt etwas. Emerald, des Königs<br />
Hausdrachen wurde ebenfalls eingeladen. Bis<br />
zu fünf Mal bekommt er Hunger und nimmt<br />
dann zwei Portionen, die dem König zugedacht<br />
waren. So ist das ganze noch weniger<br />
berechenbar. Deshalb ist King Lui nur eine<br />
begrenzte Verführung zur Völlerei, aber eine<br />
wichtige erzieherische Maßnahme<br />
Urteil: moralisch gut, aber mit dem Risiko der<br />
Verführung<br />
VerfliXXt!<br />
Eine Laufstrecke zurückzulegen, ist eine<br />
sportliche Herausforderung. Bei VerfliXXt! ist<br />
diese Herausforderung noch größer, kann man<br />
doch über den Aufbau der Strecke variabel<br />
gestalten. Nun gehen bis zu drei Spielfiguren<br />
an den Start. Während des Laufens versuchen<br />
die Spieler, mit ihren Spielfiguren Pluspunkte<br />
zu erzielen. Diese gibt es auf Plättchen, aber<br />
leider gibt es mehr Minuspunkte. Zum Glück<br />
gibt es aber auch noch Konverter, die Minus- in<br />
Pluspunkte verwandeln. Ein Plättchen bekommt<br />
man immer dann, wenn man es verlässt und<br />
danach keine andere Spielfigur auf dem<br />
soeben verlassenen steht. Und wie bekomme<br />
ich nun gute Plättchen? Das ist ganz einfach.<br />
Ich ziehe auf ein mir angenehmes Feld und<br />
warte dort ab bis ich dort allein bin. Wenn<br />
andere Figuren dort sind, versuche ich also,<br />
solange dort stehen zu bleiben, bis sich die<br />
anderen bewegen. Doch diese haben das<br />
gleiche Ziel und so bewegt sich nur, wer nicht<br />
anders kann – ein Spiel also, das zur Trägheit<br />
erzieht.<br />
Urteil: moralisch bedenklich<br />
Robina und Golbin<br />
yell@brettspielwelt.de Seite 32 21.09.2005