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Titel - Berliner Ärzte

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E D I T O R I A L<br />

Mit Überbetrieblicher<br />

Ausbildung zu<br />

mehr Versorgungsqualität<br />

Selbstverwaltung ist Verwaltung in<br />

Bewegung, und zwar im Sinne derer,<br />

die es angeht und betrifft. Sie schmunzeln<br />

So zumindest ist die Idealvor stellung.<br />

Aber wie soll die Bewegung verlaufen<br />

Probleme erkennen, definieren, geeignete<br />

und angemessene Lösungen entwickeln,<br />

umsetzen, und in regelmäßigen<br />

Abständen kritisch in Frage stellen:<br />

Vor einem guten Jahrzehnt hat die<br />

<strong>Ärzte</strong>kammer Berlin die Überbetrieb liche<br />

Ausbildung für Arzthelferinnen und<br />

Arzthelfer (heute Medizinische Fachangestellte)<br />

eingeführt. Anlass waren die hohen<br />

Durchfallquoten in vorangegangenen<br />

Abschlussprüfungen sowie als strukturell<br />

erkannte Ausbildungs defizite in betrieblichen<br />

Ausbildungs stätten.<br />

Was ambitioniert startete, musste sich im<br />

Praxisalltag bewähren. Es gab kritische<br />

Rückmeldungen der ausbildenden<br />

Kolleginnen und Kollegen, die die 14 Lehrgangstage<br />

im Verlaufe der Ausbildung<br />

ihrer Auszubildenden nicht nur über<br />

Gebühren teilzufinanzieren, sondern zudem<br />

die Auszubildenden für die Teilnahme<br />

an den Kurstagen von der betrieblichen<br />

Ausbildung freizustellen hatten. Als<br />

Kernbotschaft habe ich eine Fragestellung<br />

mitgenommen: Wird der Aufwand,<br />

den wir betreiben, dem Ertrag gerecht<br />

Im Zuge einer möglichen Neuaus schreibung<br />

der Überbetrieblichen Ausbildung<br />

im Jahr 2009 schlossen sich weitere<br />

Dr. med. Regine Held<br />

(niedergelassene HNO-Ärztin)<br />

ist Mitglied des Kammervorstands<br />

sowie Vorsitzende des Ausschusses<br />

Medizinische Fachberufe und des<br />

Berufsausschusses der Kammer.<br />

Foto: K. Friedrich<br />

Foto: privat<br />

Fragen an: Gibt es das Problem noch<br />

Lösen wir es mit dem, was wir machen<br />

Im zuständigen Ausschuss Medizinische<br />

Fachberufe war ich mir mit den Kolleginnen<br />

und Kollegen einig, dass der gefundene<br />

Ansatz zur Lösung des als fortbestehend<br />

erkannten Pro blems richtig ist. Es<br />

bestand aber ebenfalls Konsens, dass<br />

Optimierungsbedarf besteht, und zwar<br />

sowohl in Bezug auf den konzeptionellen<br />

Ansatz als auch die Kosten-Nutzen-<br />

Relation der Lehrgangsreihe.<br />

Mit dem Segen des Berufsbildungsausschusses,<br />

des Vorstands und der Delegiertenversammlung<br />

wurde daher die Lehrgangsreihe<br />

im Februar 2010 erheblich entschlackt<br />

neu gestartet. Die Kritik der ausbildenden<br />

Kolleginnen und Kollegen ließ<br />

nach. Dennoch haben wir für die Neuausschreibung<br />

der Maßnahme zum Beginn<br />

des Jahres 2013 erneut eine fachliche und<br />

strukturelle Feinjustierung vorgenommen.<br />

Wie ist der Stand heute Der fachpraktische<br />

Anteil der Lehrgangsreihe ist erhöht,<br />

der theoretische Anteil reduziert worden.<br />

Statt 14 sechsstündige sind es nunmehr<br />

6 achtstündige Lehrgangstage. Das<br />

Lehrgangsmodul Notfall bei Malteser<br />

Berlin liegt auf einem Samstag. Das Modul<br />

Prüfungsvorbereitung findet gebührenfrei<br />

freitags am Abend oder ebenfalls samstags<br />

statt. Die Gesamtauf wendungen für<br />

die Lehrgangsreihe liegen unter denen der<br />

ersten Reihe. Aufgrund dessen konnte<br />

nicht nur der Haushalts ansatz der<br />

<strong>Ärzte</strong>kammer Berlin, sondern auch die<br />

Gebührenlast der ausbildenden<br />

Kolleginnen und Kollegen zurückgeführt<br />

werden. Nicht unwesentlich ein letzter<br />

Punkt: Statt für 14 Lehrgangstage müssen<br />

die Auszubildenden im Verlaufe ihrer<br />

Ausbildung in der Regel nunmehr nur<br />

noch für die 5 werktags bei D&B Dienstleistung<br />

Berlin stattfindenden Lehrgangstage<br />

freigestellt werden.<br />

Wenn vor Jahren eine Auszubildende in<br />

der praktischen Prüfung ein EKG oder<br />

einen Schildkrötverband nicht anlegen<br />

konnte, dann konnte ich mir mit den<br />

anderen Prüfungsausschussmitgliedern<br />

nie ganz sicher sein, ob der Prüfungsgegen<br />

stand in der Praxis überhaupt oder<br />

hinreichend Ausbildungsgegenstand war.<br />

Heute können wir uns bei der Bewertung<br />

am Ende sagen: „Das war Gegenstand der<br />

Überbetrieblichen Ausbildung. Das muss<br />

sie können.“ Wenn wir dann eine Auszubildende<br />

in dem guten Gefühl, dass sie<br />

das, was sie können muss, auch kann, mit<br />

einem erfolgreichen Abschluss in die<br />

Berufswelt entlassen, dann haben wir gewiss<br />

einen Beitrag zum gemeinen Wohl<br />

geleistet; wir haben aber auch und vor allem<br />

unsere ureigene Angelegenheit erledigt,<br />

weil wir mit der Qualität der Arbeit<br />

der Medizinischen Fachangestellten letztlich<br />

auch die Qualität unserer Arbeit sichern.<br />

In diesem Sinne ein Letztes: Ärztliche<br />

Selbstverwaltung ist bei aller notwendigen<br />

Bewegung auch darauf angewiesen,<br />

dass Kolleginnen und Kollegen auf der<br />

Grundlage eines werthaften Ziel- und<br />

Aufgabenverständnisses verantwortlich<br />

Position beziehen.<br />

BERLINER ÄRZTE 12/2013 S. 3

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