Titel - Berliner Ärzte
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F O R T B I L D U N G<br />
ge HighTechKonstruktionen, mit denen<br />
beispielsweise sogar Radfahren möglich<br />
ist. Zumindest, wenn man jung und<br />
sonst gesund ist und sein Bein durch einen<br />
Unfall verlor.<br />
Für alle aber ist eine Amputation eine<br />
„gewaltige Erschütterung“, und bündelweise<br />
stürzen auf jeden Fragen herein,<br />
sagte Dagmar Gail. Viele empfinden<br />
sich als Verstümmelte, als „Krüppel“,<br />
als Stigmatisierte. Partnerschaft und<br />
Beruf werden in Frage gestellt. Und alle<br />
leiden unter dem Mangel an Wissen<br />
und an Verständnis für ihre Situation.<br />
Da wird einem gefäßkranken Amputierten<br />
der Treppenlift verweigert;<br />
anderen wurde der Antrag auf den<br />
Schwerbehinderten ausweis für die<br />
ersten sechs Monate nicht genehmigt:<br />
weil in den Augen des Versorgungsamtes<br />
„ein Dauerzustand für die angegebene<br />
Gesundheitsstörung Amputation<br />
noch nicht erreicht ist und somit<br />
eine bleibende Behinderung derzeit<br />
nicht festgestellt werden kann…“ (Meint<br />
der Amtsschimmel, einem Menschen<br />
können Arm oder Bein nachwachsen<br />
wie einer Eidechse der Schwanz)<br />
Patienten bald besser informiert<br />
als <strong>Ärzte</strong><br />
Zum Glück scheinen für die peripher<br />
Verschlusskranken jetzt bessere Zeiten<br />
anzubrechen: Die pAVK, mit oder ohne<br />
Beininfarkt, war in den letzten zwölf<br />
Monaten mehrfach Programmpunkt<br />
wissenschaftlicher Kongresse oder öffentlicher<br />
Veranstaltungen. Die Deutsche<br />
Gesellschaft für Chirurgie machte<br />
sie Ende 2012 zum Thema eines Pressegesprächs.<br />
Auf dem 37. Interdisziplinären<br />
Forum der Bundesärztekammer „Fortbildung<br />
und Fortschritt in der Medizin“<br />
Anfang dieses Jahres (das seit dem<br />
Umzug nach Berlin leider unverdient<br />
schlecht besucht wird) war sie ebenfalls<br />
eines der Hauptthemen.<br />
Und am 8. Oktober 2013 startete die<br />
Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie<br />
und Gefäßmedizin auf einer<br />
Pressekonferenz in Berlin ihren „Gefäßtag“<br />
mit einer bundesweiten „Action“<br />
Kampagne gegen Arterienverkalkung<br />
unter dem <strong>Titel</strong> „Epidemie Gefäßverkalkung:<br />
vom Beininfarkt bis zum<br />
Schlaganfall – Rollt eine Lawine von<br />
Gefäßpatienten auf uns zu“<br />
Hauptthema war in diesem Jahr die<br />
pAVK, hundert Kliniken nahmen teil.<br />
Und für den 30. November setzte die<br />
Deutsche Gesellschaft für plastische<br />
und Wiederherstellungschirurgie, aus<br />
deren Jahreskongress wir hier berichteten,<br />
ihren eigenen „Gefäßtag“ an.<br />
Werden die Patienten bald besser informiert<br />
sein als die <strong>Ärzte</strong><br />
Rosemarie Stein<br />
Deutsche Gesellschaft für Plastische<br />
und Wiederherstellungschirurgie:<br />
www.dgpw.de<br />
Informationen zur ACTIONKampagne:<br />
www.gefaesschirurgie.de<br />
Gefäßzentrum BerlinBrandenburg:<br />
gefaesschirurgie@ehk-berlin.de<br />
www.amputierten-initiative.de<br />
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BER L INER ÄR Z T E 12/2013 S. 31