Ausgabe 2011 - Cannstatter Volksfest
Ausgabe 2011 - Cannstatter Volksfest
Ausgabe 2011 - Cannstatter Volksfest
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Kostenlos<br />
Auf zum größten Schaustellerfest der Welt vom 23. September bis 9. Oktober <strong>2011</strong> auf dem <strong>Cannstatter</strong> Wasen in Stuttgart
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Liebe<br />
<strong>Volksfest</strong>Freunde,<br />
zum 166. Mal findet von 23. September bis 9. Oktober<br />
<strong>2011</strong> das traditionsreiche <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> statt.<br />
Hierzu heiße ich alle Besucherinnen und Besucher in<br />
unserer Landeshauptstadt Stuttgart herzlich willkommen.<br />
„Liebe Getreue! Um die durch die vorhergegangenen<br />
Missjahre in Not geratenen Landwirte<br />
zu ermuntern, haben Seine Königliche<br />
Majestät in landesväterlicher Absicht angeordnet,<br />
dass alljährlich am 28. September,<br />
dem Tage nach dem Geburtstag seiner Königlichen<br />
Majestät ein Viehmarkt zu Kannstadt<br />
abzuhalten sei.<br />
Auch wird ein <strong>Volksfest</strong> damit in Verbindung<br />
gesetzt und dafür gesorgt<br />
werden, dass solches<br />
durch unterhaltende Abwechselungen<br />
diesem<br />
frohen Tag entspreche.<br />
(...)<br />
Es werden die Plätze<br />
für die Festlichkeiten<br />
mit Gerüsten<br />
versehen, welche<br />
die Zuschauer<br />
einnehmen können.<br />
Es werden alle diejenigen,<br />
welche Theil daran<br />
zu nehmen, Lust haben,<br />
hierdurch eingeladen.“<br />
Mit diesen Worten stiftete König Wilhelm<br />
I. von Württemberg das traditionsreiche<br />
<strong>Volksfest</strong>, das im 193. Jahr seit der Gründung<br />
auf dem <strong>Cannstatter</strong> Wasen gefeiert wird.<br />
30 000 Besucher kamen damals an einem<br />
einzigen Tag nach Cannstatt, das selbst nur<br />
3000 Einwohner hatte. Heute feiern wir mit<br />
Gästen aus aller Welt 17 Tage lang. Über vier<br />
Millionen Menschen „haben Lust“, mit uns<br />
Schwaben zu feiern.<br />
Besonders danke ich allen,<br />
die mit viel Mühe und Engagement<br />
alljährlich das <strong>Cannstatter</strong><br />
<strong>Volksfest</strong> zu dem machen, was<br />
es ist – zum größten und gemütlichsten<br />
Schaustellerfest der Welt. Während die einen<br />
arbeiten, dürfen die anderen feiern. Genießen<br />
Sie die Angebote der Schausteller<br />
und Wirte, kommen Sie oft auf den Wasen,<br />
denn hier lässt es sich gut feiern.<br />
Ich lade Sie aber auch ein,<br />
die Traditionsveranstaltungen<br />
zu besuchen<br />
wie den Traditionsmorgen,<br />
den Festzug,<br />
die Familientage,<br />
den schwäbischenMundartgottesdienst,<br />
den<br />
Schaustellergottesdienst,<br />
den Start<br />
der Heißluftballone<br />
und schließlich das<br />
Musikfeuerwerk am<br />
letzten <strong>Volksfest</strong>sonntag.<br />
Allen Festbesuchern wünsche ich<br />
ein herzliches Vergnügen.<br />
Ihr<br />
Michael Föll<br />
Wasenbürgermeister<br />
1. Bürgermeister der Stadt Stuttgart<br />
Foto: Wolfgang List<br />
<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 3<br />
InHalt<br />
FestVergnügen . . . . . . . . 4<br />
Mini<strong>Volksfest</strong> . . . . . . . . . 6<br />
VerführungsKunst . . . . . 10<br />
PiasTraum . . . . . . . . . . . 18<br />
WasenSeelsorger . . . . . . 20<br />
LokusPokus . . . . . . . . . . 24<br />
WasenInterview . . . . . . . 28<br />
FestArbeit . . . . . . . . . . . . 30<br />
SpruchBeutel . . . . . . . . . . 34<br />
UmzugsVorbereitungen . . 38<br />
TraditionsZug . . . . . . . . . . . 42<br />
TraditionsEinsatz . . . . . . . . . 46<br />
MachMit . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
SchauFern . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
WasenPlan . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
WirteTipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
FeierAlarm . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
ImPressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Programm<br />
Eröffnungsfeier & Fassanstich<br />
Freitag, 23. September, 20.15 Uhr<br />
Dinkelacker Klauss & Klauss<br />
Traditionsmorgen<br />
vor der Fruchtsäule<br />
Samstag, 24. September, 11 Uhr<br />
Mit dem <strong>Cannstatter</strong> Bläserkreis,<br />
den Fahnenschwingern der Niederburg<br />
aus Konstanz, der historischen<br />
Rathaustanzgruppe aus Weingarten,<br />
dem Spielmannszug und Fanfarenchor<br />
sowie der Trachtengruppe des<br />
Kübelesmarktes Bad Cannstatt, der<br />
Stadtgarde zu Pferd Stuttgart, dem<br />
<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>verein u. a.<br />
Grußwort: Wasenbürgermeister<br />
Michael Föll<br />
Moderation: Wulf Wager<br />
<strong>Volksfest</strong>umzug<br />
Sonntag, 25. September, 11 Uhr<br />
Familientage<br />
Mittwoch, 28. Sept. und 5. Oktober<br />
Schwäbischer<br />
Mundartgottesdienst<br />
Sonntag, 2. Oktober, 10 Uhr<br />
Wilhelmer’s SchwabenWelt<br />
Start der Heißluftballone<br />
Montag, 3. Oktober, ca. 14 Uhr<br />
(witterungsabhängig)<br />
Musik -Großfeuerwerk<br />
Sonntag, 9. Oktober, 21.45 Uhr<br />
Damit der Spaß gewährleistet<br />
ist, gibt<br />
es in diesem Jahr<br />
wieder zwei große Riesenräder<br />
und gigantische Riesenschaukeln,<br />
die den<br />
mutigen Gästen Sekunden<br />
der Schwerelosigkeit<br />
bescheren. „Immer höher,<br />
immer schneller“<br />
heißt die Devise auf<br />
Deutschlands größtem<br />
Schaustellerfest schon<br />
lange. Doch nicht nur<br />
neue und schnelle Geschäfte<br />
bieten sich<br />
den <strong>Volksfest</strong>besuchern<br />
an. Traditionelle Schaustellerbetriebe<br />
– vom<br />
Kettenkarussell über<br />
die Steilwandfahrer, die<br />
Wahrsagerinnen, das<br />
Kasperletheater bis hin<br />
zur Boxbude – laden die<br />
Festbesucher ein.<br />
Feuchtfröhliche<br />
Fernsehsendung<br />
Eröffnet wird das Fest<br />
durch den obligatorischen<br />
Fassanstich des<br />
Stuttgarter Oberbürgermeisters<br />
Wolfgang Schuster<br />
am Freitag, dem 23. September.<br />
Im Rahmen einer<br />
feuchtfröhlichen Fernsehsendung<br />
aus dem Dinkelackerzelt<br />
der Gebrüder Klauss wird<br />
4 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />
Das 166. <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> lockt<br />
mit traditionellem Festzug, mit zünftiger<br />
Festzelt-Stimmung und rasanten Fahrvergnügen<br />
Festzug, Festbier,<br />
Festvergnügen<br />
Eng wird es wieder in diesem Jahr auf Deutschlands schönstem Festplatz.<br />
Rund 350 Schausteller und Wirte besiedeln das einstige Exerziergelände<br />
des württembergischen Königs. Marcus Christen, Projektleiter von<br />
der in.stuttgart Veranstaltungsgesellschaft, wünscht sich „4,5 Millionen Besucher<br />
und ein friedliches Fest, bei dem sich Jung und Alt wohlfühlen und Spaß<br />
haben“. Ein Wunsch, den wohl alle Schausteller und Wirte teilen, denn die Investitionskosten<br />
sind extrem hoch und nur wenn genügend Besucher kommen, rechnet es<br />
sich auch wirtschaftlich.<br />
das Stadtoberhaupt das erste<br />
Fass mit frischem Dinkelacker<br />
<strong>Volksfest</strong>bier anzapfen.<br />
Dann kommt Bewegung auch<br />
auf das Wasengelände: Die<br />
Fahrgeschäfte drehen sich und<br />
die Bierzelte öffnen ihre Pforten.<br />
Riesenräder, Achterbahnen,<br />
Kettenkarussells, Zuckerwatte,<br />
Bratwürste, Göckele und Bier –<br />
alles, was zu einem Fest für die<br />
ganze Familie so gehört, wird<br />
täglich von 12 bis 23 Uhr angeboten,<br />
samstags, sonn- und feiertags<br />
von 11 bis 23 Uhr.<br />
Alle Fotos:<br />
Wulf Wager<br />
Traditionslindwurm<br />
Tags darauf knüpft der <strong>Cannstatter</strong><br />
<strong>Volksfest</strong>verein an alte<br />
Zeiten an und veranstaltet vor<br />
der Fruchtsäule den sogenannten<br />
Traditionsmorgen, bei dem<br />
<strong>Cannstatter</strong> Traditionsgruppen,<br />
aber auch Fahnenschwinger<br />
aus Konstanz und die historische<br />
Rathaustanzgruppe<br />
aus Weingarten mitwirken werden.<br />
Am ersten <strong>Volksfest</strong>sonntag<br />
zieht der große, bunte Festzug<br />
mit über 4000 Teilnehmern<br />
vom Denkmal König Wil-
helms I. beim <strong>Cannstatter</strong> Kursaal<br />
aus auf den Wasen. Beide<br />
Veranstaltungen werden im<br />
Südwestfernsehen übertragen<br />
(siehe S. 52).<br />
Zeltspektakel<br />
In den großen Festzelten, die<br />
jeweils bis zu 5000 Besuchern<br />
Platz bieten, läuft der Bierhahn<br />
nahezu ununterbrochen, und<br />
für das leibliche Wohl ist mit<br />
schwäbischen Gerichten wie<br />
Käsespätzle, Maultaschen, Rostbraten<br />
oder Schupfnudeln mit<br />
Kraut bestens gesorgt. Die Festwirte<br />
garantieren mit einem abwechslungsreichen<br />
Programm<br />
für beste Unterhaltung und ausgelassene<br />
Stimmung in den<br />
zünftig geschmückten Zelten.<br />
Familienfreuden<br />
Für Familien lohnt sich ein Besuch<br />
des <strong>Volksfest</strong>es besonders<br />
mittwochs, am 28. September<br />
und 5. Oktober. An den beiden<br />
Familientagen gibt es stark reduzierte<br />
Preise auf dem ganzen<br />
Wasen.<br />
Und natürlich auch die Leckersten.<br />
Genießen Sie außer Essen und<br />
Trinken auch die Stimmung<br />
und Atmosphäre in unserem<br />
schönen Zelt.<br />
In diesem Jahr neu:<br />
Die Göckelesmaier Suite212!<br />
Der Treffpunkt in unserem<br />
Göckelesmaier Stüble.<br />
Prost, Mahlzeit!<br />
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˜<br />
Ballonstart<br />
und Musikfeuerwerk<br />
Bei schönem Wetter erwartet<br />
die Besucher am Montag, 3. Ok-<br />
tober, dem Tag der deutschen<br />
Einheit, ab 14 Uhr<br />
der Start von rund vierzig<br />
Heißluftballonen. Sie<br />
steigen direkt vom<br />
<strong>Cannstatter</strong> Wasen<br />
auf, was ein ganz besonderes<br />
Erlebnis sein<br />
wird. Und am letzten<br />
Sonntag des <strong>Volksfest</strong>es<br />
wird das traditionelle<br />
Musikfeuerwerk die<br />
Zuschauer wieder zum<br />
Staunen bringen.<br />
Größtes Fest<br />
des Landes<br />
Die schönsten Göckele<br />
gibt’s bei uns!<br />
<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 5<br />
„Das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> ist<br />
das größte Fest des Landes. Wir<br />
wollen seinen Stellenwert weiter<br />
festigen und dafür sorgen,<br />
dass es ein großes Erlebnis ist,<br />
den Wasen zu besuchen”, sagt<br />
Marcus Christen.<br />
�������������<br />
Wulf Wager
Hilfe, ich habe den Wasen geschrumpft!<br />
<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong><br />
en miniature<br />
Als kleiner Jungen schaute er staunend bei den Aufbauarbeiten<br />
für die Kirmes zu, später wagte er sich auf rasante Karussells.<br />
Der erwachsene Andreas Ciupek zieht mit Kamera und Maßstab<br />
auf den Rummel, misst Fahrgeschäfte aus und fotografiert sie<br />
aus allen Perspektiven. Denn der 37-Jährige baut sich sein eigenes<br />
Fest. Er hat zwei Interessen zu einem erfüllenden Hobby verknüpft<br />
– den Modellbau und die Begeisterung für die Kirmes.<br />
Um genau zu sein: für das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>. Den großen,<br />
schlanken Hessen faszinieren „der Festplatz, die Mischung aus<br />
Bierzelten und klassischem <strong>Volksfest</strong> und das Traditionsbewusstsein<br />
in Württemberg“. Deshalb steht der Wasen in Ciupeks<br />
kleiner Wohnung in Rüsselsheim als raumgreifende 4 x 1 Meter<br />
große Modellanlage. „Besucher beschweren sich, dass ich<br />
kein Sofa habe, auf dem sie sich gemütlich niederlassen können“,<br />
erzählt der Sachbearbeiter des DRK. Dafür wird seinen<br />
Gästen <strong>Volksfest</strong>-Feeling geboten: Fahrgeschäfte, die sich bewegen<br />
und blinken, Stände und Bierzelte, die originalgetreu nachgebaut<br />
und beleuchtet sind, rund 1500 Modellmenschlein und<br />
sogar Aufnahmen mit Originalgeräuschen.<br />
Das erste Kirmesmodell,<br />
das Andreas Ciupek aus<br />
einem gekauften Bausatz<br />
mit etwa 18 Jahren fabrizierte,<br />
war ein Riesenrad. Seit 2001<br />
bannt er das <strong>Cannstatter</strong><br />
<strong>Volksfest</strong> in H0-Größe, dem<br />
Modellbaumaßstab<br />
1 : 87, aufs Brett,<br />
plant, baut, stellt um und erweitert.<br />
Inzwischen gibt sich<br />
der „Modellschausteller“ nicht<br />
mehr nur mit Bausätzen aus<br />
der Packung zufrieden; er verwendet<br />
neben Standardteilen<br />
Sonderanfertigungen und Eigenbauten.<br />
Die Anlage zeigt<br />
markante Attraktionen des<br />
Festes, derzeit zwei Bierzelte,<br />
28 Reihen- und elf Fahrgeschäfte,<br />
den Krämermarkt mit<br />
25 Ständen und die Fruchtsäule:<br />
„Solch ein Wahrzeichen hat<br />
kein anderer Platz. Was ich<br />
noch brauche und suche, das<br />
ist die <strong>Cannstatter</strong> Kanne, auch<br />
so ein Symbol.“<br />
Perfektion im Kleinen<br />
Für das SchwabenWelt-Festzelt<br />
etwa hat der Perfektionist einige<br />
100 Fotos aufgenommen,<br />
ein Pappmodell als Prototyp sowie<br />
am PC Bauzeichnungen<br />
Alle Fotos: IG Kirmes & Kirmesmodellbau<br />
FANKURVE!<br />
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Herz, Haut, Nerven<br />
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8 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />
und Vorlagen erstellt, nach denen<br />
er die Polystyrol-Bauteile<br />
fräsen ließ. Holzprofilplatten,<br />
feines, gemasertes Balsaholz<br />
für die Bierzeltfront,<br />
dünne weiße Folie fürs Zeltdach,<br />
der Schriftzug Schwaben<br />
Bräu aus Plexiglas. Die<br />
kleinen Festzeltbesucher gibt’s<br />
fertig im Handel, teilweise sind<br />
sie selbst bemalt. Daneben waren<br />
unzählige Details zu beschaffen<br />
oder herzustellen, wie<br />
Biertischgarnituren, Blumenschmuck,<br />
Bierkrüge, verkleinerte<br />
Original-Speisekarten.<br />
Das Zelt ist mit einer Panoramaaufnahme<br />
ausgekleidet, sodass<br />
es auch im Inneren belebt<br />
wirkt. Etwa 400 SMDs, oberflächenmontierbareLeuchtdioden,<br />
verbreiten auf der Fassade<br />
und im Innenraum stimmungsvolles<br />
Licht. Nach drei<br />
Monaten Planung, mehr als<br />
drei Monaten Bauzeit (in der<br />
Freizeit) und um 650 Euro für<br />
Auf dem<br />
<strong>Cannstatter</strong><br />
Wasen<br />
23.9.- 25.9. ENJOY<br />
26.9.-29.9. Zündstoff<br />
30.9.- 3.10. Oberallgäu<br />
Musikanten<br />
4.10.- 9.10. Alpenstarkstrom<br />
Jeden Tag Livemusik im Biergarten<br />
mit Peter’s Almhüttenrebellen und<br />
in der Almhütte Dreamsound<br />
Material leichter konnte sich<br />
Andreas Ciupek über das fertige<br />
Werk freuen. Zuletzt zog<br />
das Laufgeschäft „Geheimnisse<br />
des Orients“ ins Rüsselsheimer<br />
Wohnzimmer ein. „Dieser<br />
Klassiker steht seit so vielen<br />
Jahren auf dem Wasen, der<br />
musste auf die Anlage.“ Die<br />
hohen Ansprüche Ciupeks,<br />
23.09.11<br />
bis<br />
09.10.11<br />
Ausgelassen feiern<br />
oder gemütlich relaxen...<br />
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den besonders der Konstruktionsmodellbau,<br />
die Technik<br />
und Beleuchtung interessieren,<br />
zeigen die Miniatur-Fahrgeschäfte:<br />
Hier sind neben der<br />
Beleuchtung auch die Bewegungsabläufe<br />
fast vollständig<br />
dem Original nachempfunden:<br />
„Mit weniger gebe ich<br />
mich nicht zufrieden.“<br />
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und vom gebührenfreien<br />
Bankier-Konto* profi tieren.<br />
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regelmäßiger Geldeingang von mind. 1.250 Euro mtl., 1 weiteres<br />
Sparprodukt mit mind. 50 Euro mtl. Besparung. Beleghafte Buchungen<br />
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Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
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Waches Auge<br />
Andreas Ciupek besucht das<br />
<strong>Volksfest</strong> meistens drei, vier<br />
Tage lang, oft an allen drei<br />
Wochenenden. Zum Feiern<br />
und Genießen, aber auch mit<br />
dem Fachblick des Modellbauers:<br />
„Ich fotografiere und<br />
überlege, was könnte ich nachbauen,<br />
schaue, wo hat sich was<br />
verändert, wo gab‘s einen Besitzerwechsel,<br />
und nach den<br />
technischen Sachen.“<br />
Persönliches verewigt<br />
Auch persönliche Wasenerlebnisse<br />
landen auf der Anlage. Etwa<br />
die Szene, als er einmal mit<br />
Freunden ein kleines Bäumchen<br />
ans Neckarufer gepflanzt<br />
hat, direkt hinter dem Wasen,<br />
quasi als symbolischen Akt.<br />
Oder ein Gespräch zwischen<br />
ihm und dem „Vogeljakob“, mit<br />
dem er befreundet ist: „Ich ha-<br />
„Klarer Fall:<br />
Null Gebühren!“<br />
Wir machen den Weg frei.
e Figuren genommen, die<br />
wie er und halbwegs wie ich<br />
aussehen.“ Oder im kleinen<br />
Krämermarkt: Dort wird<br />
bald Ciupeks eigener Stand,<br />
mit dem er das transportable<br />
Modell auf Messen präsentiert,<br />
eingereiht sein. „Das<br />
wird in der Realität nie stattfinden“,<br />
doch so viel künstlerische<br />
Freiheit muss sein.<br />
Der ehemalige Konditor weiß,<br />
dass er kreativ und handwerklich<br />
geschickt ist. Er liebt Details<br />
und bringt die Geduld<br />
und das Fingerspitzengefühl<br />
mit, die für den Modellbau nötig<br />
sind. Und er hat sich mit<br />
der Zeit ein enormes Können<br />
und Wissen angeeignet. Doch<br />
er kennt auch seine Grenzen.<br />
„Es gibt einiges, das hätt ich<br />
zwar gern, kann ich aber<br />
nicht.“ Wie den „Transformer“,<br />
ohne den die Anlage wohl<br />
auch in Zukunft auskommen<br />
muss: „Der Bewegungsablauf<br />
ist absolut interessant, eine<br />
runde Scheibe, die nach oben<br />
fährt, die Gondel dreht sich,<br />
das komplette Gestell dreht<br />
sich gegenläufig, und dann<br />
geht’s noch um die eigene<br />
Achse“, erklärt er. „Das sieht<br />
faszinierend aus, aber gerade<br />
für den Antrieb fehlt mir das<br />
Know-how.“ Anderen Modellbauern<br />
geht es sicher ähnlich.<br />
Arbeit am Bierzelt<br />
Ein weiteres Bierzelt ist in Arbeit,<br />
der Krämermarkt wird um<br />
29 Stände wachsen. 2015 sollen<br />
fünf von insgesamt sechs Anlagemodulen<br />
fertig sein. Doch was<br />
heißt schon fertig: „Letztlich<br />
liegt der Reiz des Hobbys Modellbau<br />
im Konstruieren und<br />
Anfertigen. Es darf eigentlich<br />
nie sein, dass eine Anlage fertig<br />
ist.“<br />
Megageiles Gefühl<br />
Andreas Ciupek weiß warum.<br />
„Wenn man das Resultat sieht,<br />
ein fertiges Modell, das ist ...“ –<br />
da fehlen dem eloquenten<br />
Mann, der so gar nicht ins Bild<br />
vom einsam tüftelnden Modellbauer<br />
passt, die Worte; Jugendliche<br />
würden jetzt vielleicht sagen:<br />
ein megageiles Gefühl.<br />
Das ist die eine Seite. Die zweite<br />
ist, andere zu begeistern:<br />
„Wenn sich Kinder auf einer<br />
Modellbaumesse an der Anlage<br />
gar nicht sattsehen können,<br />
dann denke ich, och wie schön,<br />
das hat sich wieder gelohnt.“<br />
Monika Bönisch<br />
Lebenslust und<br />
Genuss auf „gut Schwäbisch “!<br />
Die Gäste in GRANDLS HOFBRÄU ZELT sind völlig zu Recht allerbester Laune. Aus der Küche<br />
kommt das Beste der Region; Produkte wie das “Bœuf de Hohenlohe“ und das Schwäbisch-Häl-<br />
��������������������������������������������Spitzenqualität und ein Geschmackserlebnis, das<br />
man sich unbedingt auf der Zunge zergehen lassen sollte. Dazu wird das beliebteste Bier des<br />
Landes, das „Stuttgarter Hofbräu“, serviert. Und die Musiker auf der Bühne sorgen für eine<br />
ausgelassene Stimmung, die so manchen renommierten Club neidisch machen würde.<br />
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CANNSTATTER VOLKSFEST<br />
23. September – 9. Oktober <strong>2011</strong><br />
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<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 9<br />
Grandls Festbetriebe GmbH · Mercedesstr. 69 · 70372 Stuttgart · Tel.: 0711 / 550 90 90 · eMail: info@grandl.com
Alle Fotos:<br />
Wulf Wager
An jeder Ecke lockt die Versuchung!<br />
Frisch gebrannte Vanillemandeln prasseln vom<br />
Blech in die Auslage, neben die Fächer mit<br />
knusprig braunen Macadamia-, Hasel- und<br />
Walnüssen, Kokos- und Kaffeemandeln und vielem<br />
anderen. Ein feiner Duft steigt am Wiener-Mandel-<br />
Stand in die Nase.<br />
Am beliebtesten seien die klassischen Wiener<br />
Mandeln mit weniger Zucker, lässt uns Klaus Benda,<br />
Geschäftsführer der W. Botzenhard GmbH,<br />
wissen. Als leidenschaftlicher Mandelbrenner<br />
kreiert Benda alle ein, zwei Jahre neue Köstlichkeiten.<br />
In diesem Jahr sind Pfefferminz-, Rotwein-,<br />
Eierlikör- und Rosenmandeln neu im<br />
Angebot. Letztere veredeln geschnittene Rosenblütenblätter<br />
und Rosenwasser. Die Probe aufs<br />
Exempel zeigt: die Eierlikör- und Rosenmandeln<br />
sind besonders nach meinem Geschmack.<br />
Schokoladenglück<br />
<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 11<br />
Süße Verführung<br />
Gehen Sie aufs <strong>Volksfest</strong>, um eine Maß Bier zu heben?<br />
Um auf dem neuesten Turbo-Mega-Karussell Ihren Mut<br />
zu beweisen? Oder um in einen knusprigen Gockel zu<br />
beißen? Vielleicht gehören Sie auch zur Fraktion der<br />
Schleckermäuler und kommen – wie ich – an Zuckerwatte<br />
& Co. nicht vorbei.<br />
Mein süßer sechster Sinn führt mich geradewegs<br />
zu „Tutti-Frutti Schokofrüchte“. Im<br />
Arbeitsraum hinter dem Verkaufswagen<br />
schokoliert Armin Bogner Äpfel,<br />
taucht sie in geschmolzene weiße,<br />
Vollmilch- bzw. Zartbitter-Schokolade.<br />
Auch Erdbeeren, Bananen,<br />
Trauben, Pflaumen, Kirschen,<br />
Karambola und Chilis dürfen in<br />
Schokolade baden. Chilis? „Ja“,<br />
sagt Stefanie Bogner-Lustnauer,<br />
die Chefin des Unternehmens,<br />
„abends werden die gern<br />
von beschwipsten Besuchern<br />
gekauft, die ganz cool sagen: ‚Ist<br />
gar nicht scharf‘, während ihnen<br />
die Tränen runterlaufen.“ Das<br />
Schild neben den zartbitter-scharfen<br />
Früchten warnt: „Nichts für Anfänger!“<br />
Schokofrüchte fühlen sich bei<br />
kühlen sechs, sieben Grad offenbar am<br />
wohlsten: „Wenn der Kunde reinbeißt, muss<br />
die Schokolade knacken“, erklärt Armin Bogner.
12 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />
Wer keine Schokolade<br />
mag, kann sich an die roten,<br />
mit heiß-flüssigem<br />
Zucker glasierten Äpfeln<br />
halten. „Die haben<br />
nur 179 Kalorien<br />
…“, weiß Bogner.<br />
Doch wer will auf einer<br />
süßen Tour übers<br />
<strong>Volksfest</strong> schon Kalorien<br />
zählen?<br />
Eisig und köstlich<br />
Eis passt immer rein:<br />
Stracciatella mit belgischer<br />
Schokolade, Mozart, das nach<br />
Mozartkugeln schmeckt, das<br />
feine Whiskey-Cream oder<br />
die Klassiker des leckereisigen<br />
Gewerbes. „Nagels<br />
Eispalast“ lockt mit etwa<br />
25 verschiedenen Eissorten<br />
und Spezialitäten wie Früchtebecher,<br />
Eiskaffee oder Spa -<br />
ghettieis. Eismaschinen, Kühltruhe,<br />
eine Eisküche, ein Con-<br />
tainer als Lager, Stapel von<br />
Eiswaffeln – Irene und<br />
Siegfried Nagel bereisen seit<br />
Jahrzehnten die Festplätze<br />
mit ihrem Eissalon auf Rädern.<br />
Während sie organisiert<br />
und mit Helferinnen<br />
hinter der Theke steht,<br />
bereitet er das Eis zu<br />
oder tüftelt neue Sorten<br />
aus. Die Pasten,<br />
die Geschmacksgrundlagen<br />
für das<br />
Eis, kommen zu 90<br />
Prozent von einem<br />
italienischen Lieferanten.<br />
„Er hat die Zutaten<br />
für das beste Joghurteis“,<br />
schwärmt Irene<br />
Nagel. Während zwei<br />
Männer vor der Theke bekunden,<br />
speziell wegen Nagels<br />
Waldmeistereis auf den<br />
Wasen zu kommen.<br />
Zuckrige Gespinste<br />
So vielfältig und so verlockend<br />
wie das <strong>Volksfest</strong> ist der Stand<br />
von Manfred und Gisela Popp:<br />
Lutscher, Lebkuchenherzen,<br />
Gummibären, gebrannte Man-
Die ganze Welt der Tracht<br />
Eberhardstraße 65, Stuttgart<br />
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14 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />
deln, Geleebananen, Rumkugeln<br />
... Und die knusprig-luftigen<br />
Maiskörner, nach denen<br />
der Süßwarenhandel der beiden,<br />
die 1983 im Festzelt geheiratet<br />
haben, benannt ist: „Popcorn-Popp“.<br />
Die Kunden lieben<br />
Popps riesige Popcornbeutel.<br />
Ein alter Jahrmarktzauber fasziniert<br />
stets aufs Neue: etwas<br />
Zucker, Hitze und Fliehkraft –<br />
durch den Kessel flirrt Zuckerwatte,<br />
die, auf einen Stab aufgezogen,<br />
stolz über den Platz getragen<br />
werden will. Das Magenbrot,<br />
dessen Geschmack an<br />
Lebkuchen erinnert und das es<br />
auf den <strong>Volksfest</strong>en schon ewig<br />
zu geben scheint, erlebt wohl<br />
eine Renaissance: sogar junge<br />
Leute verlangten die glasierten<br />
Rauten, so Popp. Darin enthaltene<br />
Gewürze wie Zimt, Gewürznelke<br />
und Sternanis sollen<br />
dem Magen guttun.<br />
Kommunikation<br />
mit<br />
Herz<br />
Sabine Wirblich<br />
schaut hinter einem<br />
Vorhang aus<br />
Herzen hervor, die<br />
mit bunten, zuckrigen<br />
Sprüchen über der Theke<br />
des Süßwarenstandes hängen.<br />
Die kommunikative<br />
Marktkauffrau freut sich, wenn<br />
sie ihre Kunden beraten darf,<br />
gerade beim Kauf eines Lebkuchenherzens,<br />
„weil ich ja meine<br />
Herzle kenn und weiß, wie ein<br />
Spruch rüberkommt“. Oder<br />
wenn wie kürzlich ein Kunde<br />
speziell ihre Schoko-Chili-Mandeln<br />
sucht. Nach einem Chili-<br />
Mandel-Fehlkauf in München<br />
war er wenige Tage später in<br />
Stuttgart sicherlich umso entzückter,<br />
als er vor Wirblich<br />
stand: „Das sind sie! Darf ich<br />
probieren?“ Er durfte und<br />
nahm gleich sechs Tüten mit.<br />
Die schokoladige, leicht scharfe<br />
Kreation ist nur eine von vielen<br />
Nuss- und Mandelspezialitäten<br />
aus Wirblichs Produktion.<br />
Süße Favoriten<br />
Mit dem (Lebkuchen-)Herzen<br />
am rechten Fleck frage ich eine<br />
<strong>Volksfest</strong>besucherin nach ihren<br />
süßen Favoriten. „Da sind<br />
Sie bei mir an der richtigen<br />
Adresse, ich bin Diabetikerin“,<br />
lacht sie. „Aber mein Sohn dort<br />
vorn isst gern Schokofrüchte<br />
und der kleine Enkel bekommt<br />
Zuckerwatte. Sonst kriegt er<br />
wenig Süßes.“ <strong>Volksfest</strong>zeit ist<br />
immer auch ein bisschen ein<br />
Ausnahmezustand.
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16 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />
Spießgesellen<br />
Bei „Kleuser’s Fruchtigen Köstlichkeiten“<br />
bestaune ich die<br />
großen Deko-Bananenstauden,<br />
die über der Theke hängen.<br />
Und das leckere Angebot an<br />
echten Früchten: rot glasierte<br />
Erdbeeren, Trauben und Äpfel,<br />
Schokoladenfrüchte, Schokobirnen-Mäuse<br />
und Kokosnusssplitter.<br />
Ich entscheide mich für<br />
eine Light-Variante ohne Schokolade,<br />
einen Fruchtsalatbecher.<br />
Vor 40 Jahren übernahm<br />
Wilhelm Kleuser aus Krefeld<br />
den Süßwarenstand seiner El-<br />
tern und bot glasierte Früchten<br />
an. Er kannte diese von Italien,<br />
wo sie am Strand verkauft wurden.<br />
„Später haben wir die<br />
Früchte mit Fettglasur überzogen,<br />
bald aber auf Schokolade<br />
umgestellt, das schmeckt besser.“<br />
Kleusers kombinieren die<br />
Schokofrüchte gern, mal teilen<br />
sich Erdbeeren und Ananas,<br />
mal Karambola, Kiwi, Trauben<br />
und Erdbeeren den Spieß.<br />
Fruchtig, locker, leicht<br />
Mit einem Blick in die Zelte endet<br />
der süße Beutezug. Elfriede<br />
Zaiß, eine der Wirtinnen des<br />
„<strong>Cannstatter</strong> Oberamts“, setzt<br />
auf leckere Kuchen als Dessert<br />
und auf täglich frisch hergestellten<br />
Apfel- und Topfenstrudel.<br />
Sie bezeichnet sich selbst als<br />
Quarkfan. „Deshalb auch der<br />
Topfenstrudel. Quark ist magenfreundlich<br />
und nicht belastend.“<br />
Auch beim „Göckelesmaier“<br />
balancieren die Kellnerinnen<br />
auf ihren riesigen Tabletts nicht<br />
nur Deftiges, sondern auch<br />
kleine Pfannen mit Marillenknödel,<br />
Kaiserschmarrn und<br />
Apfelküchle, eine Nachspeise<br />
für vier Personen. „Die Pfanne<br />
steht mitten auf dem Tisch und<br />
jeder pickt mit dem Löffel<br />
rein“, sagt Daniela Maier, die<br />
junge Wirtin.<br />
Bepackt, gesättigt, zufrieden –<br />
ein süßer <strong>Volksfest</strong>tag macht<br />
einfach glücklich!<br />
Monika Bönisch
18 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />
Ein Kinderbuch über das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong><br />
Pias Traum oder<br />
Wie kam der Hase<br />
auf den Wasen?<br />
Gecko Keck und der Verlag Kieselsteiner haben zusammen mit<br />
der in.stuttgart Veranstaltungsgesellschaft zugunsten der Stiftung<br />
Christoph Sonntag ein Kinderbuchprojekt realisiert. Der<br />
komplette Erlös aus dem Verkauf des Buches fließt in die<br />
Renaturierung des Max-Eyth-Sees.<br />
Was im letzten Jahr, an<br />
einem Abend auf<br />
dem Wasen, als Idee<br />
von Überraschungsei-Designer<br />
und Buchautor Gecko Keck<br />
und Wasenchef Marcus Christen<br />
geboren wurde, ist nun<br />
Wirklichkeit geworden: Das<br />
Buch „Pias Traum oder Wie<br />
kam der Hase auf den Wasen?“<br />
liegt vor. Das Werk bietet dabei<br />
viele Besonderheiten, nicht zuletzt,<br />
dass sich hier Gecko Keck,<br />
Hansy Vogt, Ursula Cantieni,<br />
WERBUNG = AUSZEICHNUNG<br />
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Waltraud Rössler • Werbemittel GmbH<br />
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Sascha<br />
Zeus und Michael<br />
Wirbitzky, Hans-Peter<br />
Grandl, Andreas „Bär“ Läsker,<br />
TV-Legende Dr. Alfred Biolek,<br />
Josefine Maier, Marcus Christen,<br />
Lothar Hasl, Hansi Müller,<br />
Christoph Sonntag, Wulf Wager<br />
und post mortem auch König<br />
Wilhelm I. und Königin Katharina<br />
mit ihren Namen, als<br />
Hauptakteure im Buch oder sogar<br />
selbst als Autoren engagiert<br />
haben.<br />
Alle Fotos:<br />
Wulf Wager<br />
Aber auch das Vorbild für die<br />
Hauptfigur, die vierjährige Pia-<br />
Marie Wörner, erzählt in dem<br />
aufwändig illustrierten Kinderund<br />
Familienbuch ihre eigene<br />
Episode.<br />
Pias Traum beschreibt die Geschichte<br />
der kleinen Pia, die<br />
Mit rustikalem Biergarten auf der Neckarseite<br />
gegenüber dem Fürstenberg Zelt.<br />
Auf Ihren Besuch freut sich das Remstal-Grillteam<br />
Seit über 30 Jahren auf dem <strong>Cannstatter</strong> Wasen
auf dem Wasen ihren kleinen<br />
Hasen verliert und auf der Suche<br />
nach ihrem Freund die unglaublichsten<br />
Abenteuer erlebt:<br />
Was hat es mit Hansy<br />
Vogts großem Plüschhasen<br />
Felix auf sich? Wer sind Viktor785<br />
oder Zorax und was haben<br />
sie mit den Moderatoren<br />
Zeus und Wirbitzky zu tun?<br />
Was erlebt Pia backstage in<br />
Grandls Festzelt mit Andreas<br />
„Bär“ Läsker, dem Manager<br />
der Fantastischen Vier? Wie<br />
wird ihr Wulf Wager, der Umzugsmarschall,<br />
mit seinem<br />
riesigen Shire Horse helfen<br />
können? Ganz nebenbei erfährt<br />
der Leser auch noch vieles<br />
über die Entstehung und<br />
Tradition des <strong>Cannstatter</strong><br />
<strong>Volksfest</strong>es, über die Ge-<br />
schichte und die heutigen Probleme<br />
des Max-Eyth-Sees und<br />
nicht zuletzt Anekdoten aus<br />
dem Leben der Autoren.<br />
Liebevoll illustriert ist „Pias<br />
Traum“ ein Lese- oder Vorlesebuch,<br />
das das <strong>Cannstatter</strong><br />
<strong>Volksfest</strong> in einem ganz<br />
neuen Licht erscheinen lässt.<br />
Auf dem Rummelplatz werden<br />
Kindheitsträume Wirklichkeit,<br />
und selbst Erwachsenen gelingt<br />
es dort, für einige Stunden wieder<br />
Kind zu sein. Wohl alle Autoren<br />
haben sich in diesen Zustand<br />
zurückversetzt, um an<br />
dem Kinderbuch mitzuschreiben.<br />
„Pias Traum“ ist ein Märchen<br />
aus unserer Zeit. Die Geschichtenerzähler<br />
und die dazugehörigen<br />
biografischen Daten<br />
sind natürlich echt, ebenso die<br />
Orte und Begebenheiten. Nur<br />
hin und wieder haben sich die<br />
Autoren erlaubt, in die Welt der<br />
Fantasie einzutauchen.<br />
Diese und viele weitere Trachten und Accessoires finden Sie in unserem Internetshop!<br />
<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 19<br />
Der komplette Erlös aus<br />
dem Verkauf des Buches<br />
fließt in die Renaturierung<br />
des Max-Eyth-Sees.<br />
Hardcover mit feiner Prägung, über<br />
230 farbige Seiten, Format 20 x 25 cm.<br />
Das Buch kann über wasen.de, geckokeck.de<br />
oder wasenhasi.de bestellt werden.<br />
Es ist im Buchhandel erhältlich<br />
und selbstverständlich auch im Shop<br />
in der Fruchtsäule auf dem <strong>Volksfest</strong>.<br />
Karl Krügle<br />
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württembergische<br />
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Während des <strong>Cannstatter</strong><br />
<strong>Volksfest</strong>es ist die Ware<br />
auch in der Fruchtsäule<br />
direkt auf dem Wasen<br />
erhältlich.<br />
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Bei Rückfragen:<br />
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Tasche<br />
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20<br />
<strong>Volksfest</strong>seelsorger<br />
Manna*<br />
statt Hofbräu<br />
Glockengeläut, eine Kirche, Blumenschmuck – das gehört für<br />
viele zum Kirchgang dazu. Dass es auch einfacher geht und<br />
trotzdem stimmungsvoll sein kann, zeigt der Gottesdienst für<br />
Schausteller und Marktkaufleute während des <strong>Cannstatter</strong><br />
<strong>Volksfest</strong>es. Das Festzelt von Wirt Hans-Peter Grandl dient als<br />
Kirche und ein Biertisch als Altar. Eine schöne Decke, Kerzen,<br />
Kreuz und Bibel haben die Geistlichen mitgebracht, die den Gottesdienst<br />
zelebrieren: die Leiter der beiden Circus- und Schaustellerseelsorgen,<br />
Horst Heinrich von der EKD und sein katholischer<br />
Kollege Martin Fuchs.<br />
Diesen Luxus, dass wir<br />
gleichzeitig beide auf<br />
einem Platz sind, leisten<br />
wir uns nur zwei-, dreimal<br />
im Jahr“, sagt Fuchs. Denn das<br />
Arbeitspensum der beiden<br />
Geistlichen ist groß: Ihre<br />
„Pfarrei“ zieht sich von der<br />
Nordsee bis zu den Alpen, vom<br />
Westen bis zum Osten der Republik.<br />
Was für die Schausteller<br />
gilt, gilt auch für deren<br />
Geistliche – sie müssen reisen.<br />
Bremen, München, Stuttgart,<br />
Fürth, Zwickau, Magdeburg<br />
und Hannover. „Dann sind<br />
drei Wochen rum und ich war<br />
nicht einen Tag zu Hause“, er-<br />
zählt Horst Heinrich. 70 000<br />
Fahrkilometer addieren sich so<br />
locker im Jahr. Heinrich ist seit<br />
2003, Fuchs seit 2004 in der<br />
Circus- und Schaustellerseelsorge<br />
tätig – beide offensichtlich<br />
mit Leidenschaft. Heinrich<br />
sagt sogar: „Ich würde für eine<br />
normale Gemeinde nicht mehr<br />
taugen. Manches wäre mir zu<br />
festgezurrt, auch in der Denkweise.“<br />
Mögliche Probleme mit<br />
einem Kirchengemeinderat<br />
mag er sich gar nicht vorstellen.<br />
Fuchs wird lediglich an Weihnachten<br />
etwas wehmütig,<br />
wenn „ich dann bei der Messe<br />
nur dabei bin. Ein Fest in der<br />
Gemeinde selber zu machen,<br />
das ist schon schön.“ Aber da er<br />
fast bis Heiligabend unterwegs<br />
ist, kann er die kurze Winterpause<br />
auch genießen.<br />
Du gehörst zu uns ...<br />
Großmutter und Vater waren<br />
Markthändler – deshalb lernte<br />
Martin Fuchs schon als Junge<br />
viele Schausteller kennen.<br />
Nachdem er das Priesterseminar<br />
in Eichstätt absolviert hatte,<br />
ließen die Bekannten aus der<br />
reisenden Zunft nicht locker,<br />
erzählt Fuchs: „Du gehörst zu<br />
uns, wenn wir einen Pfarrer<br />
brauchen, kommen wir zu dir.“<br />
So lag es für den Oberpfälzer<br />
nahe, irgendwann ganz offiziell<br />
Schaustellerpfarrer zu werden.<br />
Nicht alles ist schillernd<br />
Für Pfarrer Heinrich war der<br />
Start als Circus- und Schaustellerseelsorger<br />
eine Achterbahnfahrt<br />
der Gefühle: Als Militär-
seelsorger in Bosnien und im<br />
Kosovo hatte er zuvor Krieg,<br />
Not und Tod gesehen. Dann der<br />
Wechsel zur schillernden Welt<br />
von Zirkus und Kirmes. „Aber<br />
mit Lebenserfahrung weiß<br />
man, dass eine Medaille zwei<br />
Seiten hat und das Zurschaustellen,<br />
das Feiern nur die vordere<br />
ist.“ Auf der anderen Seite<br />
stünden Menschen mit Sorgen<br />
und Problemen: im Beruf,<br />
mit explodierenden Kosten, in<br />
der Familie, vielleicht mit dem<br />
Glauben. Oder mit der schweren<br />
Entscheidung, wie und wo<br />
die Kinder betreut und unterrichtet<br />
werden sollen. Pfarrer<br />
Fuchs meint dazu: „Die Schausteller<br />
wissen, dass das Kind<br />
nicht nur vom Vater lernen<br />
kann, um ein mittelständisches<br />
Unternehmen, was ein Schau-<br />
stellerbetrieb ja<br />
ist, führen zu können.<br />
Dazu sind eine solide<br />
Bildung und kaufmännisches<br />
Know-how nötig.“<br />
In Offenheit begegnen<br />
Der Geistliche soll für die Reisenden<br />
ein Ansprechpartner<br />
sein, mit dem sie ungefiltert reden<br />
können. Das setzt voraus,<br />
dass er den Menschen in Offenheit<br />
begegnet, sie annimmt<br />
und sich für ihr Leben<br />
interessiert. So dreht<br />
Pfarrer Fuchs, wenn er ankommt,<br />
eine erste Orientierungsrunde<br />
über den<br />
Platz. „Manchmal gibt’s<br />
ein kurzes Hallo, dann<br />
ziehe ich den inneren<br />
Kreis. Ich geh von einem<br />
zum andern,<br />
mach im Prinzip<br />
Hausbesuche.“<br />
Die meisten freuten sich, ihn<br />
zu sehen. „Ich komm mehr in<br />
den Wohnwagen als ein Gemeindepfarrer<br />
ins Haus“, bestätigt<br />
Horst Heinrich. Denn<br />
der Schaustellerseelsorger geht<br />
zu den Menschen hin, anders<br />
als ein „stationärer“ Pfarrer.<br />
Gelebte Religiosität<br />
Die Geistlichen müssen die Lebensweise<br />
ihrer „Gemeindeglieder“<br />
verstehen. Reisende<br />
können „nicht die Bindung an<br />
eine Kirchengemeinde und die<br />
Liturgie haben wie Nichtreisen
22 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />
de. Sie wissen, dass sie Gott<br />
brauchen, auch den Pfarrer, sie<br />
lassen ihre Kinder taufen<br />
und gehen, wenn möglich,<br />
in den Gottesdienst.“ Sie<br />
lebten ihre Religiosität<br />
jedoch im Alltag, ohne<br />
„Kirchengeglucke“, so<br />
Heinrich. Ihn erstaune,<br />
welche Fragen<br />
sie sich stellten. „Sie<br />
sind oft nicht an<br />
einfachen Antworten<br />
interessiert, da<br />
ist man als Pfarrer<br />
viel mehr gefordert<br />
als bei kirchlich geübten<br />
Menschen“,<br />
die auf Schlagworte<br />
schon selber eine<br />
Geschichte parat hätten.<br />
„Ich behaupte ja,<br />
jeder Mensch ist religiös.<br />
Und manchmal<br />
sind die am religiösesten,<br />
denen man es abspricht.“<br />
Der schönste Beruf<br />
Der 62-Jährige ist dankbar für<br />
viele schöne Momente in seinem<br />
Beruf: „… eine Begegnung<br />
mit einem Menschen, den ich<br />
vorher nicht kannte und der<br />
mir sein Herz ausschüttet.<br />
Und dann sagt, ‚das hat mir<br />
gutgetan‘.“ Dass Leute spontan<br />
äußerten, was ihnen gefalle<br />
oder nicht gefalle, die vielen<br />
Rückmeldungen, die er bekomme.<br />
„Es ist das Schönste,<br />
was man tun kann.“<br />
Gottes Segen für das Fest<br />
Taufe, Konfirmation oder Kommunion,<br />
Hochzeit, Beerdigung,<br />
Gottesdienst und Seelsorge<br />
umfasst auch das Reper-<br />
toire der reisenden<br />
Pfarrer. Spezieller<br />
ist die Segnung neuer<br />
Geschäfte, wie etwa das von Armin<br />
und Verena Weeber auf<br />
dem Frühlingsfest 2010. Mit einem<br />
Gebet wird das Geschäft<br />
Gottes Segen unterstellt – wobei<br />
es natürlich um das Wohl<br />
der Menschen geht und nicht<br />
um das der Maschine. Zum<br />
Ausdruck kommen soll, „dass<br />
wir mit Gottes Hilfe unterwegs<br />
sein wollen und nicht nur auf<br />
unsere eigene Kraft schauen,<br />
sondern wissen, dass ein Grö-<br />
ßerer da ist, der mit uns geht“,<br />
erklärt Martin Fuchs.<br />
Altar im Koffer<br />
Nach dem Wasengottesdienst<br />
räumen die Pfarrer den Bier -<br />
tischaltar ab, verstauen alles in<br />
zwei Koffern, zählen die Kollekte,<br />
halten Schwätzchen. Dann<br />
gibts Mittagessen im Zelt. Für<br />
Horst Heinrich geht es bald<br />
Schaustellerseelsorger<br />
Horst Heinrich und<br />
Martin Fuchs.<br />
Alle Fotos: Wulf Wager<br />
weiter auf die Autobahn, nach<br />
Fürth, zur Michaeliskirchweih.<br />
Monika Bönisch<br />
*Als Manna oder auch Himmelsbrot<br />
wird in der Bibel (Ex 16 EU)<br />
die legendäre Speise bezeichnet,<br />
mit der Gott die Israeliten auf<br />
ihrer 40-jährigen Wanderschaft<br />
durch die Wüste ernährte.
Herzlich willkommen im<br />
Dinkelacker-Festzelt.<br />
Exklusiv bei uns:<br />
die Top-Wasen-Band!<br />
Wir sind von ganzem Herzen für Sie da – im prächtigen Dinkelacker-Festzelt:<br />
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Die Festwirte Dieter und Werner Klauss und das gesamte<br />
Team freuen sich auf Sie!<br />
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24 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />
Alle Fotos:<br />
Sabine Ries<br />
Kloerlebnisse<br />
Das Geschäft<br />
mit dem Geschäft<br />
Das Toilettenpersonal auf dem <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> macht<br />
einen harten Job und ist mitunter auch auf das Kleingeld im<br />
aufgestellten Teller angewiesen.<br />
Die Wasserspülungen rauschen<br />
im Chor, Türen<br />
klappern, vor den Spiegeln<br />
drängen sich die Schönen<br />
der Nacht. Ein Freitagabend auf<br />
den gar nicht so stillen Örtchen<br />
inmitten des riesigen <strong>Volksfest</strong>s<br />
auf dem Wasen. Manche bezahlen<br />
hier vorher, manche hinterher,<br />
manche gar nicht. Die Trefferquote<br />
in die Keramik sinkt<br />
mit steigendem Alkoholpegel<br />
der Besucher. Die Sprüche werden<br />
derber. Der Geräuschpegel<br />
lauter und das Benehmen hemmungsloser.<br />
Manch unverhülltes<br />
Hinterteil präsentiert sich<br />
zwischen heruntergelassenen<br />
Seppelhosen oder gerafftem<br />
Dirndl auf dem erleichternden<br />
Gang zur Schüssel. Die Bierzelte<br />
sind voll, es wird gelacht, getrunken<br />
und gefeiert bis irgendwann<br />
die Blase drückt.<br />
Handschuhe an,<br />
Augen zu und durch<br />
„Wo isch mein Wedel“ ruft die<br />
umtriebige Rosi* in einer der<br />
vier stationären WC-Anlagen<br />
des Sicherheits- und Serviceunternehmens<br />
SDS, gleich neben<br />
dem Durchgang auf das Festgelände.<br />
Mit Desinfektionsspray<br />
in der einen Hand, Wischmopp<br />
in der anderen und Klopapier<br />
unter dem Arm schwärmt sie<br />
zusammen mit drei Kolleginnen<br />
alle fünf Minuten in ihr<br />
hell erleuchtetes Revier aus.<br />
Knapp 40 Toiletten gilt es hier<br />
von 10 Uhr bis 24 Uhr zu<br />
schrubben. Um diese Arbeit<br />
reißen sich nicht viele. Der resoluten<br />
„Mama Rosi“, wie sie<br />
von ihren Kolleginnen genannt<br />
wird, macht das Arbeiten hier<br />
nichts aus. Schon seit 25 Jahren<br />
verdient sich die Hausfrau auf<br />
dem <strong>Volksfest</strong> etwas dazu. „Ich<br />
war früher bei den Schaustellern“,<br />
lässt sie wissen, während<br />
sie an ihrer Zigarette zieht und<br />
die Besucher beobachtet. „Man<br />
lernt hier arbeiten und vor allem<br />
fürs Leben, ich will keinen<br />
Tag missen.“ Das fröhliche<br />
Quartett um Rosi in seinen<br />
froschgrünen Poloshirts mit<br />
dem „Cleaning“-Aufdruck hat<br />
die Lokushochburg fest im<br />
Griff. Wird randaliert, rufen sie<br />
die Kollegen vom Sicherheitsdienst.<br />
Bei verstopften Klosetts<br />
macht Rosi kurzen Prozess:<br />
„Handschuhe an, Augen zu<br />
und durch.“ Bis der Rohrdienst<br />
kommt, kann sie nicht warten.<br />
Zum Abendessen kochen und<br />
essen die Frauen zusammen
»<br />
Der Wasen ist kein<br />
Kaffeekränzchen. Da wird<br />
gefeiert. Ordentlich gefeiert.<br />
Oins, zwoi...und rauf auf die Bänke. Die GWW-Festzelt-<br />
Garnituren stehen in jedem großen Festzelt auf<br />
dem <strong>Cannstatter</strong> Wasen. Denn die Festwirte<br />
wissen: Bei Garnituren zeichnet sich<br />
nur echte Brauerei-Qualität aus.<br />
D-71088 Holzgerlingen<br />
Fon 0 70 31/43 56 70-310<br />
www.festzeltgarnituren-gww.de<br />
WEITERE INFOS UNTER:<br />
WWW.WASENWIRT.DE
26 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />
Bratkartoffeln mit Fleischkäse<br />
in ihrem Aufenthaltsraum zwischen<br />
Damen- und Herren-<br />
WC. Ein langer Arbeitstag<br />
macht hungrig.<br />
Im Urlaub Klomann<br />
Vor dem Klowagen, hinter dem<br />
Weinzelt, ist der 58-jährige Klomann<br />
auf Zeit, Horst*, sein eigener<br />
Chef. Zumindest über die<br />
17 Wasentage. Während seines<br />
ungewöhnlichen Urlaubs auf<br />
dem Festplatz verwöhnt der<br />
Facharbeiter aus dem Schwarzwald<br />
die Kundschaft mit blitzenden<br />
Klobrillen samt blauem,<br />
duftendem Wasser aus dem<br />
Spülkasten. Selbst an einen<br />
„Beautybereich“ mit Spiegel<br />
und Kosmetikablage hinter<br />
dem geblümten Plastikvorhang<br />
hat er gedacht. Horst<br />
sorgt in seiner schwarzen<br />
Bundfaltenhose und einem<br />
dicken Strickpullover<br />
für Sauberkeit.<br />
Er sitzt, nur ein Dach<br />
über dem Kopf, bei<br />
acht Grad im Freien.<br />
Ein zugiges Plätzchen. „Ich habe<br />
mir schon einen Schnupfen<br />
geholt“, stöhnt er, winkt aber<br />
gleich ab und stülpt sich die<br />
rot-gelben Gummihandschuhe<br />
über. Einsatz im Herren-WC, in<br />
der Ecke ist es nass. Seine angerauchte<br />
Reval ohne Filter<br />
qualmt im Aschenbecher auf<br />
der rot karierten Tischdecke vor<br />
sich hin. Der schwarze Kaffee ist<br />
schon seit Stunden kalt. Trotzdem<br />
strahlt sein Arbeitsplatz<br />
Gemütlichkeit aus und hat etwas<br />
Heimeliges, fast Einladendes.<br />
Aus dem CD-Player auf<br />
dem Campingtisch dröhnt der<br />
„König von Mallorca“ um die<br />
Wette mit dem Live-Gesang „O<br />
sole mio“ aus dem benachbarten<br />
Festzelt. Nach der Erleichte-<br />
rung haben es die Gäste hier<br />
nicht mehr eilig. Einige bleiben<br />
noch auf eine Zigarette samt<br />
Plausch. Auf dem Teller klimpern<br />
die Münzen. Horst dankt<br />
jedem einzeln für die Gabe.<br />
Chip für den VIP<br />
Im größten, bis auf den letzten<br />
Platz gefüllten Festzelt tobt bei<br />
6000 Gästen und einem „Prosit<br />
der Gemütlichkeit“ der Bär. Festwirt<br />
Hans-Peter Grandl begrüßt<br />
seine VIP-Gäste mit charmantem<br />
Körpereinsatz und umarmt<br />
sie dabei herzlich. Doch was tut<br />
der VIP, wenn er mal muss? Ab<br />
in die 15 zelteigenen Klo-Container,<br />
Schulter an Schulter mit<br />
allen anderen Gästen? Kein<br />
Problem, „wir haben hier extra<br />
VIP-WCs“, erzählt Grandl und<br />
führt stolz in die Kabinen<br />
mit Kronleuchter, Kosmetikutensilien<br />
und der<br />
entspannenden Musikberieselung<br />
gleich<br />
neben der VIP-Lounge.<br />
Rein geht’s aber<br />
nur mit einem Chip,<br />
und den bekommt<br />
ausschließlich der<br />
VIP.<br />
<strong>Cannstatter</strong><br />
<strong>Volksfest</strong><br />
Ich komme<br />
wieder!<br />
Der Maßkrug kommt mit<br />
Die jodelnde Masse erleichtert<br />
sich kollektiv in den Containern<br />
seitlich des Zeltes. Darin<br />
dann rechts die Damen, links<br />
die Herren. Auch an eine Toilette<br />
mit Rampe für Rollstühle ist<br />
gedacht. Mitten in der Toiletteneinflugschneise<br />
steht am<br />
Holzpult ein gestresster Mann<br />
im weißen Kittel, Werner*. Wie<br />
ein Verkehrspolizist rudert er<br />
mit den Armen und sorgt für<br />
Zucht und Ordnung. „Da stell’s<br />
no“ wird zum Standardspruch<br />
des Rentners, wenn die Herrschaften<br />
samt Maßkrug zur<br />
Rinne streben. „Die pinkeln<br />
sonst ins eigene Bier oder<br />
schütten es sich über die Köpfe“,<br />
begründet Werner seine<br />
Strenge. Zwischen den Kabinen<br />
huscht im Neonlicht die<br />
blonde Rentnerin Inge* mit<br />
Putzzeug und Handtuchrollen<br />
im weißen Kittel umher. Mit<br />
dem hart verdienten Geld<br />
möchte sie Urlaub mit ihrem
Mann machen, wie die letzten<br />
Jahre auch. Im Plastikkörbchen<br />
landen Münzen. Manchmal<br />
mehr, manchmal weniger.<br />
Ein Bonbon zur<br />
Belohnung<br />
Rosi vom froschgrünen Quartett<br />
erntet für ihren Spruch<br />
„Des koscht hier nix“ verwirrende<br />
Blicke. Die Toilettenbenutzung<br />
auf dem gesamten<br />
Wasen ist nämlich kostenlos,<br />
die Spenden sind freiwillig. Die<br />
Bezahlung der Lokusputzer ist<br />
geregelt. In der stationären Anlage<br />
und dem Festzelt gibt es<br />
Gehalt. Das Kleingeld in den<br />
verplombten Dosen geht laut<br />
Geschäftsleitung der SDS an einen<br />
sozialen Zweck. Im Bierzelt<br />
wird brüderlich geteilt. Nur<br />
Horst, der Klomann hinter<br />
dem Weinzelt, hat ein besonderes<br />
Geschäftsmodell. „Ich lebe<br />
hier ausschließlich vom Geld<br />
im Teller.“ Meist werfen die<br />
Leute 50 Cent, manchmal auch<br />
mehr hin ein, „weil ihnen eine<br />
saubere Toilette das wert ist“,<br />
erzählt er zufrieden. Ein Gast<br />
bestätigt seine These und betont,<br />
immer nur hier aufs WC<br />
zu gehen, weil es sauber sei.<br />
Horst setzt zudem auf psychologische<br />
Spendenförderung.<br />
Neben dem Teller, den er regelmäßig<br />
leert, steht ein Korb voller<br />
Bonbons. Der gebürtige<br />
Rheinländer hat die sparsamen<br />
Schwaben in seiner 18-jährigen<br />
<strong>Volksfest</strong>zeit zunächst beobachtet<br />
und dann durchschaut.<br />
Das System funktioniere ganz<br />
gut. „Sie bezahlen und nehmen<br />
zur Belohnung ein Bonbon<br />
mit“, erzählt er, „alle sind<br />
zufrieden.“ Mit übergestülpten<br />
Handschuhen eilt er dann samt<br />
Spray und Tüchern ins Damen-<br />
WC. Nicht getroffen ist halt<br />
auch vorbei. Wenn eine Dame<br />
„besonders aufgemotzt und geschminkt<br />
ist, hole ich gleich<br />
den Lappen“, Horst spricht aus<br />
Erfahrung. In Sachen Reinlichkeit<br />
schenken sich Männlein<br />
und Weiblein nichts. Darin<br />
sind sich alle Toilettenreiniger<br />
einig, schnappen sich Schrubber<br />
und Lappen und gehen wieder<br />
auf die Jagd nach Spuren<br />
und Keimen.<br />
Sabine Ries<br />
*Name von der Redaktion<br />
geändert.<br />
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28 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />
Interview mit einem schwäbischen Bayern<br />
Wasen oder Wiesn?<br />
Die <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung will es wissen: Worin unterscheiden<br />
sich das Münchner Oktoberfest und das <strong>Cannstatter</strong><br />
<strong>Volksfest</strong>? Wir befragten Dr. Axel Munz, Geschäftsführer von<br />
Trachten Angermaier mit Filialen in München und Stuttgart. Zudem<br />
hat Munz einen schwäbischen Vater und eine bayrische<br />
Mutter. Wer also sollte besser Bescheid wissen?<br />
Was ist der wesentliche<br />
Unterschied zwischen Wasen<br />
und Wiesn?<br />
Das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> ist<br />
viel persönlicher und intimer.<br />
Es ist nicht so überfüllt wie das<br />
Oktoberfest, man bekommt<br />
leichter Plätze und – es gibt weniger<br />
Schickimicki-Publikum.<br />
Was zieht man an?<br />
Natürlich Trachten von Angermaier<br />
(lacht). Stuttgart hat sich<br />
Wir freuen uns<br />
auf Ihren Besuch.<br />
München stark angeglichen,<br />
was wir verkaufen, ist dasselbe<br />
wie in München. Stuttgart hat<br />
das voll adaptiert. Tracht ist ein<br />
Muss – auch auf dem Wasen.<br />
Noch vor 25 Jahren trug kein<br />
Mensch Tracht auf dem Oktoberfest.<br />
Heut fällt man auf,<br />
wenn man nicht in Lederhose<br />
oder Dirndl kommt.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Tracht macht einfach Spaß. Da<br />
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bekommt man ein ganz anderes<br />
Gefühl. Ich beobachte das<br />
oft: Wenn ein Mädchen zum<br />
ersten Mal statt einer Jeans ein<br />
Dirndl anhat, dann strahlt sie!<br />
Man bekommt durch die<br />
Tracht das Gefühl, zum Feiern<br />
zu gehen. Man will in dieser<br />
Gemeinschaft dabei sein, deshalb<br />
decken sich die Leute mit<br />
Tracht ein. Das ist auch das<br />
Schöne: die Tracht verbindet.<br />
Sie ist ein Gegenpol zu der<br />
Anonymität, der Internationalität,<br />
der Globalisierung unserer<br />
Gesellschaft. Sie schafft ein<br />
Heimatgefühl – in München<br />
genauso wie in Stuttgart.<br />
Braucht man jedes Jahr<br />
ein neues Trachtengewand?<br />
Ja, es gibt Leute, die jedes Jahr<br />
was Neues wollen. Aber es gibt<br />
auch viele Leute, die sich verschiedene<br />
Sachen zum Kombinieren<br />
zulegen. Eine Lederhose<br />
ist ein Muss. Die kann man<br />
aber mit verschiedenen Westen<br />
kombinieren. Dieses Jahr ganz<br />
farbenfroh in Brombeere, Pink,<br />
Blau, Grün oder gar Silber.<br />
Samt ist angesagt, gerne auch<br />
geprägt.<br />
Und die Damen?<br />
Bei den Damen mischt sich die<br />
Mode mit der Tracht. Silber,<br />
Gold, Brombeere, das sind die<br />
Trendfarben. Tracht ist jetzt<br />
Mode, sie ist in wie nie. Das war<br />
früher, vor zwanzig Jahren, anders.<br />
Da hatte die Tracht etwas<br />
Verstaubtes. Heute ist das ganz<br />
modern.<br />
Wo feiern Sie lieber?<br />
Wasen oder Wiesn?<br />
Ich schaue beide Feste an und<br />
feiere mit – in Tracht, ist doch<br />
klar!<br />
Das Interview<br />
führte Karl Krügle.<br />
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30 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />
Arbeitsvermittler Anton Till ist im Auftrag<br />
der Agentur für Arbeit vor Ort<br />
Wer auf dem<br />
Wasen sucht,<br />
kommt an ihm<br />
nicht vorbei<br />
Sein Auftrag ist seit 15 Jahren gleich: Für jede Stelle – vom<br />
Aufbauhelfer über den Zapfer bis zum Mandelbrater –<br />
sucht er die passenden Bewerber aus. Oft vergeht<br />
keine halbe Stunde und Till war erfolgreich.<br />
In seinem Wasenbüro oberhalb der Fruchtsäule,<br />
das gerade zwei mal drei Meter misst und mit<br />
einem Tisch, vier Stühlen, Schrankwand,<br />
Schredder, Kühlschrank und zwei Türen ausgestattet<br />
ist, gehen die Wasenjobs schon am Morgen<br />
weg wie Maß und Göckele. Vor dem Gebäude sitzen<br />
die Bewerber. Viele mit Hoffnung, manche mit<br />
großen Vespertüten, alle ohne Geld. Bis die<br />
eintägigen Arbeitsangebote zu Till<br />
kommen, kann es Stunden dauern.<br />
Die Wartenden kennen die Prozedur.<br />
Sie rauchen, vespern und gedulden<br />
sich. „Zu Hause fällt mir<br />
die Decke auf den Kopf“, klagt<br />
ein junger Mann. Ein älteres<br />
Ehepaar bringt es in gebrochenem<br />
Deutsch auf den Punkt:<br />
„Hauptsache Arbeit und<br />
Geld“, und verputzt belegte<br />
Brote in Erwartung eines anstrengenden<br />
Tages.<br />
Immer erreichbar<br />
Auf Tills Tisch türmen sich<br />
derweil etliche gelbe Karten<br />
mit den Jobangeboten der<br />
Schausteller und Wirte für<br />
die kommenden 17 Tage.<br />
Sein Mobiltelefon klingelt<br />
unermüdlich. Der 58-Jährige<br />
ist immer erreichbar, rund<br />
um die Uhr und selbst am<br />
Wochenende. „Der Herr Till<br />
ist super“, wird er in einem<br />
Festbüro gelobt und bekommt<br />
gleich noch den Auftrag mit, Toi-
lettenpersonal zu finden. Er<br />
arbeitet unkompliziert und<br />
schnell und scheint überall<br />
gleichzeitig präsent zu sein.<br />
Spüler gesucht<br />
Vor Tills Minibüro wartet auch<br />
der 58-jährige Günther aus<br />
Weil der Stadt. „Ich war einmal<br />
Berufskraftfahrer“, erzählt der<br />
Rentner mit der Zahnlücke<br />
stolz. Till schickt ihn ins Festbüro<br />
einer großen Brauerei.<br />
Die suchen noch einen Spüler.<br />
Nachdem Günther dort den Erhebungsbogen<br />
ausgefüllt hat,<br />
geht er wieder nach Hause.<br />
„Wir rufen Sie an“, waren die<br />
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freundlichen<br />
Verabschiedungsworte<br />
aus dem<br />
Festbüro.<br />
Radelnd<br />
unterwegs<br />
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���������<br />
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Tel.: 0711 - 42 63 96 Fax: 42 80 10<br />
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Wenn Anton<br />
Till nicht mit<br />
den Bewerbern<br />
spricht, telefoniert<br />
er. Gleichzeitig<br />
radelt er dann<br />
mit einem Stapel Dokumente<br />
über den Rummelplatz<br />
und erledigt die<br />
„arbeitstechnischen Formalitä-<br />
<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 31<br />
Architektur<br />
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32 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />
ten“. Dass er dabei mit dem<br />
Fahrrad direkt ins Zelt<br />
fährt, ist kein Problem<br />
und spart ihm viel Zeit.<br />
„Alle haben Schiss wegen<br />
dem Zollamt“, lässt er<br />
wissen und macht die Unterlagen<br />
für sechs Aufbauhelfer<br />
fertig, die bereits die<br />
Ärmel hochgekrempelt haben.<br />
Teilzeit oder Vollzeit?<br />
„Ich mache alles, außer Klo<br />
putzen“, stellt die 19-jährige<br />
Studentin Ramona aus Schorndorf<br />
klar. Letztlich hat sie die<br />
Qual der Wahl: Luftballons verkaufen,<br />
Zuckerwatte drehen,<br />
Mandeln brennen, Eis verkaufen<br />
oder Früchte schneiden?<br />
Sie entscheidet sich für Eis und<br />
Mandeln. Anton Till überzeugt<br />
den Arbeitgeber am Telefon<br />
mit den Worten: „Ich würde sie<br />
Im Innenhof der Brauerei<br />
lädt der schattige Biergarten mit<br />
Frischgezapftem und schwäbischen<br />
Speisen zum Verweilen ein<br />
Erleben<br />
Sie verschiedeneVeranstaltungen<br />
in<br />
und um den<br />
urigen Bierkrugstadel<br />
das ganze Jahr hindurch!<br />
Diverse Ausstellungen<br />
finden Sie auf dem gesamten<br />
Brauereigelände, so z.B. einer<br />
der größten Bergkristalle der<br />
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Tel. 07583-40411<br />
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einstellen.“ Die Sache ist damit<br />
vom Tisch.<br />
Rund 100 Stellen kann Anton<br />
Till so pro Wasensaison vermitteln.<br />
Die Bedürfnisse der Be-<br />
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die oberschwäbische<br />
Bierkultur !<br />
werber, vom Studenten über<br />
Arbeitssuchende bis zum Rentner,<br />
versucht er zu berücksichtigen.<br />
Teilzeit, Vollzeit oder nur<br />
am Wochenende? Erfahrung in<br />
der Gastronomie, im Service<br />
oder Handwerk?<br />
Auch für Rollstuhlfahrer<br />
findet er ein<br />
lohnendes Plätzchen.<br />
Viele Bewerber nehmen<br />
für die 17 Tage Wasentrubel<br />
extra Urlaub und bessern mit<br />
Aushilfsjobs ihre Haushaltskasse<br />
auf.<br />
Man spricht bayrisch<br />
Erfolgreich verlief die Jobsuche<br />
auch für den 22-jährigen David<br />
aus Stammheim, der gerade<br />
SCHUSSENRIEDER ERLEBEN<br />
Die Brauerei mit Deutschlands<br />
1. Bierkrugmuseum zeigt eine einzigartige<br />
Dokumentation durch fünf Jahrhunderte<br />
deutscher Trinkkultur<br />
Jetzt in Ihrem<br />
Getränkemarkt!
sein freiwilliges soziales Jahr<br />
hinter sich hat. Im Festbüro<br />
seines Arbeitgebers geht es<br />
zünftig zu, die Amtssprache ist<br />
bayrisch. „Am Freitag um<br />
15 Uhr geht es los“, erzählt David<br />
nach dem Vorstellungsgespräch<br />
und verschwindet grinsend<br />
mit seinem Skateboard<br />
zwischen Wohnwagen und Imbissbuden.<br />
Mit Spaß bei der Arbeit<br />
Anton Till macht seine Arbeit<br />
gerne. Er poltert, bruddelt und<br />
lacht dabei, auch wenn seine<br />
Arbeitstage während der Wa-<br />
ich mag das cannstatter carré<br />
senzeit lange sind. Bevor er<br />
zwischen Bratwürsten und<br />
Bierzelten seine Runden dreht,<br />
steht der morgendliche Pflichttermin<br />
in seinem eigentlichen<br />
Büro in der Nordbahnhofstraße<br />
an. „Bei uns ist es immer<br />
lustig, sonst geht es nicht“, resümiert<br />
er rufend und tritt in<br />
Verkaufsoffener Sonntag<br />
am 25. September von 13 bis 18 Uhr<br />
»Wir mögen das <strong>Cannstatter</strong> Carré …<br />
weil wir hier super shoppen und genießen können.«<br />
<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 33<br />
die Pedale. Währenddessen<br />
klingelt sein Telefon, ein neuer<br />
Auftrag hängt in der Leitung.<br />
Winkend verschwindet Till hinter<br />
der Fruchtsäule. Die Bewerberbank<br />
vor seiner Minijobzentrale<br />
ist derweil schon wieder<br />
voll.<br />
Sabine Ries<br />
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