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Ausgabe 2011 - Cannstatter Volksfest

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Kostenlos<br />

Auf zum größten Schaustellerfest der Welt vom 23. September bis 9. Oktober <strong>2011</strong> auf dem <strong>Cannstatter</strong> Wasen in Stuttgart


Reservierungs-Hotline<br />

0711 5401666<br />

www.grandls-hofbraeuzelt.de<br />

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0711 6567933<br />

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0711 5595090<br />

www.wasenwirt.de<br />

Reservierungs-Hotline<br />

0800 7112222<br />

www.diealmhuette.de


Liebe<br />

<strong>Volksfest</strong>Freunde,<br />

zum 166. Mal findet von 23. September bis 9. Oktober<br />

<strong>2011</strong> das traditionsreiche <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> statt.<br />

Hierzu heiße ich alle Besucherinnen und Besucher in<br />

unserer Landeshauptstadt Stuttgart herzlich willkommen.<br />

„Liebe Getreue! Um die durch die vorhergegangenen<br />

Missjahre in Not geratenen Landwirte<br />

zu ermuntern, haben Seine Königliche<br />

Majestät in landesväterlicher Absicht angeordnet,<br />

dass alljährlich am 28. September,<br />

dem Tage nach dem Geburtstag seiner Königlichen<br />

Majestät ein Viehmarkt zu Kannstadt<br />

abzuhalten sei.<br />

Auch wird ein <strong>Volksfest</strong> damit in Verbindung<br />

gesetzt und dafür gesorgt<br />

werden, dass solches<br />

durch unterhaltende Abwechselungen<br />

diesem<br />

frohen Tag entspreche.<br />

(...)<br />

Es werden die Plätze<br />

für die Festlichkeiten<br />

mit Gerüsten<br />

versehen, welche<br />

die Zuschauer<br />

einnehmen können.<br />

Es werden alle diejenigen,<br />

welche Theil daran<br />

zu nehmen, Lust haben,<br />

hierdurch eingeladen.“<br />

Mit diesen Worten stiftete König Wilhelm<br />

I. von Württemberg das traditionsreiche<br />

<strong>Volksfest</strong>, das im 193. Jahr seit der Gründung<br />

auf dem <strong>Cannstatter</strong> Wasen gefeiert wird.<br />

30 000 Besucher kamen damals an einem<br />

einzigen Tag nach Cannstatt, das selbst nur<br />

3000 Einwohner hatte. Heute feiern wir mit<br />

Gästen aus aller Welt 17 Tage lang. Über vier<br />

Millionen Menschen „haben Lust“, mit uns<br />

Schwaben zu feiern.<br />

Besonders danke ich allen,<br />

die mit viel Mühe und Engagement<br />

alljährlich das <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong> zu dem machen, was<br />

es ist – zum größten und gemütlichsten<br />

Schaustellerfest der Welt. Während die einen<br />

arbeiten, dürfen die anderen feiern. Genießen<br />

Sie die Angebote der Schausteller<br />

und Wirte, kommen Sie oft auf den Wasen,<br />

denn hier lässt es sich gut feiern.<br />

Ich lade Sie aber auch ein,<br />

die Traditionsveranstaltungen<br />

zu besuchen<br />

wie den Traditionsmorgen,<br />

den Festzug,<br />

die Familientage,<br />

den schwäbischenMundartgottesdienst,<br />

den<br />

Schaustellergottesdienst,<br />

den Start<br />

der Heißluftballone<br />

und schließlich das<br />

Musikfeuerwerk am<br />

letzten <strong>Volksfest</strong>sonntag.<br />

Allen Festbesuchern wünsche ich<br />

ein herzliches Vergnügen.<br />

Ihr<br />

Michael Föll<br />

Wasenbürgermeister<br />

1. Bürgermeister der Stadt Stuttgart<br />

Foto: Wolfgang List<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 3<br />

InHalt<br />

FestVergnügen . . . . . . . . 4<br />

Mini<strong>Volksfest</strong> . . . . . . . . . 6<br />

VerführungsKunst . . . . . 10<br />

PiasTraum . . . . . . . . . . . 18<br />

WasenSeelsorger . . . . . . 20<br />

LokusPokus . . . . . . . . . . 24<br />

WasenInterview . . . . . . . 28<br />

FestArbeit . . . . . . . . . . . . 30<br />

SpruchBeutel . . . . . . . . . . 34<br />

UmzugsVorbereitungen . . 38<br />

TraditionsZug . . . . . . . . . . . 42<br />

TraditionsEinsatz . . . . . . . . . 46<br />

MachMit . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

SchauFern . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

WasenPlan . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

WirteTipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

FeierAlarm . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

ImPressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62


Programm<br />

Eröffnungsfeier & Fassanstich<br />

Freitag, 23. September, 20.15 Uhr<br />

Dinkelacker Klauss & Klauss<br />

Traditionsmorgen<br />

vor der Fruchtsäule<br />

Samstag, 24. September, 11 Uhr<br />

Mit dem <strong>Cannstatter</strong> Bläserkreis,<br />

den Fahnenschwingern der Niederburg<br />

aus Konstanz, der historischen<br />

Rathaustanzgruppe aus Weingarten,<br />

dem Spielmannszug und Fanfarenchor<br />

sowie der Trachtengruppe des<br />

Kübelesmarktes Bad Cannstatt, der<br />

Stadtgarde zu Pferd Stuttgart, dem<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>verein u. a.<br />

Grußwort: Wasenbürgermeister<br />

Michael Föll<br />

Moderation: Wulf Wager<br />

<strong>Volksfest</strong>umzug<br />

Sonntag, 25. September, 11 Uhr<br />

Familientage<br />

Mittwoch, 28. Sept. und 5. Oktober<br />

Schwäbischer<br />

Mundartgottesdienst<br />

Sonntag, 2. Oktober, 10 Uhr<br />

Wilhelmer’s SchwabenWelt<br />

Start der Heißluftballone<br />

Montag, 3. Oktober, ca. 14 Uhr<br />

(witterungsabhängig)<br />

Musik -Großfeuerwerk<br />

Sonntag, 9. Oktober, 21.45 Uhr<br />

Damit der Spaß gewährleistet<br />

ist, gibt<br />

es in diesem Jahr<br />

wieder zwei große Riesenräder<br />

und gigantische Riesenschaukeln,<br />

die den<br />

mutigen Gästen Sekunden<br />

der Schwerelosigkeit<br />

bescheren. „Immer höher,<br />

immer schneller“<br />

heißt die Devise auf<br />

Deutschlands größtem<br />

Schaustellerfest schon<br />

lange. Doch nicht nur<br />

neue und schnelle Geschäfte<br />

bieten sich<br />

den <strong>Volksfest</strong>besuchern<br />

an. Traditionelle Schaustellerbetriebe<br />

– vom<br />

Kettenkarussell über<br />

die Steilwandfahrer, die<br />

Wahrsagerinnen, das<br />

Kasperletheater bis hin<br />

zur Boxbude – laden die<br />

Festbesucher ein.<br />

Feuchtfröhliche<br />

Fernsehsendung<br />

Eröffnet wird das Fest<br />

durch den obligatorischen<br />

Fassanstich des<br />

Stuttgarter Oberbürgermeisters<br />

Wolfgang Schuster<br />

am Freitag, dem 23. September.<br />

Im Rahmen einer<br />

feuchtfröhlichen Fernsehsendung<br />

aus dem Dinkelackerzelt<br />

der Gebrüder Klauss wird<br />

4 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />

Das 166. <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> lockt<br />

mit traditionellem Festzug, mit zünftiger<br />

Festzelt-Stimmung und rasanten Fahrvergnügen<br />

Festzug, Festbier,<br />

Festvergnügen<br />

Eng wird es wieder in diesem Jahr auf Deutschlands schönstem Festplatz.<br />

Rund 350 Schausteller und Wirte besiedeln das einstige Exerziergelände<br />

des württembergischen Königs. Marcus Christen, Projektleiter von<br />

der in.stuttgart Veranstaltungsgesellschaft, wünscht sich „4,5 Millionen Besucher<br />

und ein friedliches Fest, bei dem sich Jung und Alt wohlfühlen und Spaß<br />

haben“. Ein Wunsch, den wohl alle Schausteller und Wirte teilen, denn die Investitionskosten<br />

sind extrem hoch und nur wenn genügend Besucher kommen, rechnet es<br />

sich auch wirtschaftlich.<br />

das Stadtoberhaupt das erste<br />

Fass mit frischem Dinkelacker<br />

<strong>Volksfest</strong>bier anzapfen.<br />

Dann kommt Bewegung auch<br />

auf das Wasengelände: Die<br />

Fahrgeschäfte drehen sich und<br />

die Bierzelte öffnen ihre Pforten.<br />

Riesenräder, Achterbahnen,<br />

Kettenkarussells, Zuckerwatte,<br />

Bratwürste, Göckele und Bier –<br />

alles, was zu einem Fest für die<br />

ganze Familie so gehört, wird<br />

täglich von 12 bis 23 Uhr angeboten,<br />

samstags, sonn- und feiertags<br />

von 11 bis 23 Uhr.<br />

Alle Fotos:<br />

Wulf Wager<br />

Traditionslindwurm<br />

Tags darauf knüpft der <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>verein an alte<br />

Zeiten an und veranstaltet vor<br />

der Fruchtsäule den sogenannten<br />

Traditionsmorgen, bei dem<br />

<strong>Cannstatter</strong> Traditionsgruppen,<br />

aber auch Fahnenschwinger<br />

aus Konstanz und die historische<br />

Rathaustanzgruppe<br />

aus Weingarten mitwirken werden.<br />

Am ersten <strong>Volksfest</strong>sonntag<br />

zieht der große, bunte Festzug<br />

mit über 4000 Teilnehmern<br />

vom Denkmal König Wil-


helms I. beim <strong>Cannstatter</strong> Kursaal<br />

aus auf den Wasen. Beide<br />

Veranstaltungen werden im<br />

Südwestfernsehen übertragen<br />

(siehe S. 52).<br />

Zeltspektakel<br />

In den großen Festzelten, die<br />

jeweils bis zu 5000 Besuchern<br />

Platz bieten, läuft der Bierhahn<br />

nahezu ununterbrochen, und<br />

für das leibliche Wohl ist mit<br />

schwäbischen Gerichten wie<br />

Käsespätzle, Maultaschen, Rostbraten<br />

oder Schupfnudeln mit<br />

Kraut bestens gesorgt. Die Festwirte<br />

garantieren mit einem abwechslungsreichen<br />

Programm<br />

für beste Unterhaltung und ausgelassene<br />

Stimmung in den<br />

zünftig geschmückten Zelten.<br />

Familienfreuden<br />

Für Familien lohnt sich ein Besuch<br />

des <strong>Volksfest</strong>es besonders<br />

mittwochs, am 28. September<br />

und 5. Oktober. An den beiden<br />

Familientagen gibt es stark reduzierte<br />

Preise auf dem ganzen<br />

Wasen.<br />

Und natürlich auch die Leckersten.<br />

Genießen Sie außer Essen und<br />

Trinken auch die Stimmung<br />

und Atmosphäre in unserem<br />

schönen Zelt.<br />

In diesem Jahr neu:<br />

Die Göckelesmaier Suite212!<br />

Der Treffpunkt in unserem<br />

Göckelesmaier Stüble.<br />

Prost, Mahlzeit!<br />

www.göckelesmaier.de<br />

˜<br />

Ballonstart<br />

und Musikfeuerwerk<br />

Bei schönem Wetter erwartet<br />

die Besucher am Montag, 3. Ok-<br />

tober, dem Tag der deutschen<br />

Einheit, ab 14 Uhr<br />

der Start von rund vierzig<br />

Heißluftballonen. Sie<br />

steigen direkt vom<br />

<strong>Cannstatter</strong> Wasen<br />

auf, was ein ganz besonderes<br />

Erlebnis sein<br />

wird. Und am letzten<br />

Sonntag des <strong>Volksfest</strong>es<br />

wird das traditionelle<br />

Musikfeuerwerk die<br />

Zuschauer wieder zum<br />

Staunen bringen.<br />

Größtes Fest<br />

des Landes<br />

Die schönsten Göckele<br />

gibt’s bei uns!<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 5<br />

„Das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> ist<br />

das größte Fest des Landes. Wir<br />

wollen seinen Stellenwert weiter<br />

festigen und dafür sorgen,<br />

dass es ein großes Erlebnis ist,<br />

den Wasen zu besuchen”, sagt<br />

Marcus Christen.<br />

�������������<br />

Wulf Wager


Hilfe, ich habe den Wasen geschrumpft!<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong><br />

en miniature<br />

Als kleiner Jungen schaute er staunend bei den Aufbauarbeiten<br />

für die Kirmes zu, später wagte er sich auf rasante Karussells.<br />

Der erwachsene Andreas Ciupek zieht mit Kamera und Maßstab<br />

auf den Rummel, misst Fahrgeschäfte aus und fotografiert sie<br />

aus allen Perspektiven. Denn der 37-Jährige baut sich sein eigenes<br />

Fest. Er hat zwei Interessen zu einem erfüllenden Hobby verknüpft<br />

– den Modellbau und die Begeisterung für die Kirmes.<br />

Um genau zu sein: für das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>. Den großen,<br />

schlanken Hessen faszinieren „der Festplatz, die Mischung aus<br />

Bierzelten und klassischem <strong>Volksfest</strong> und das Traditionsbewusstsein<br />

in Württemberg“. Deshalb steht der Wasen in Ciupeks<br />

kleiner Wohnung in Rüsselsheim als raumgreifende 4 x 1 Meter<br />

große Modellanlage. „Besucher beschweren sich, dass ich<br />

kein Sofa habe, auf dem sie sich gemütlich niederlassen können“,<br />

erzählt der Sachbearbeiter des DRK. Dafür wird seinen<br />

Gästen <strong>Volksfest</strong>-Feeling geboten: Fahrgeschäfte, die sich bewegen<br />

und blinken, Stände und Bierzelte, die originalgetreu nachgebaut<br />

und beleuchtet sind, rund 1500 Modellmenschlein und<br />

sogar Aufnahmen mit Originalgeräuschen.<br />

Das erste Kirmesmodell,<br />

das Andreas Ciupek aus<br />

einem gekauften Bausatz<br />

mit etwa 18 Jahren fabrizierte,<br />

war ein Riesenrad. Seit 2001<br />

bannt er das <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong> in H0-Größe, dem<br />

Modellbaumaßstab<br />

1 : 87, aufs Brett,<br />

plant, baut, stellt um und erweitert.<br />

Inzwischen gibt sich<br />

der „Modellschausteller“ nicht<br />

mehr nur mit Bausätzen aus<br />

der Packung zufrieden; er verwendet<br />

neben Standardteilen<br />

Sonderanfertigungen und Eigenbauten.<br />

Die Anlage zeigt<br />

markante Attraktionen des<br />

Festes, derzeit zwei Bierzelte,<br />

28 Reihen- und elf Fahrgeschäfte,<br />

den Krämermarkt mit<br />

25 Ständen und die Fruchtsäule:<br />

„Solch ein Wahrzeichen hat<br />

kein anderer Platz. Was ich<br />

noch brauche und suche, das<br />

ist die <strong>Cannstatter</strong> Kanne, auch<br />

so ein Symbol.“<br />

Perfektion im Kleinen<br />

Für das SchwabenWelt-Festzelt<br />

etwa hat der Perfektionist einige<br />

100 Fotos aufgenommen,<br />

ein Pappmodell als Prototyp sowie<br />

am PC Bauzeichnungen<br />

Alle Fotos: IG Kirmes & Kirmesmodellbau<br />

FANKURVE!<br />

Reserviert für:<br />

Herz, Haut, Nerven<br />

und Seele.<br />

Sulzerrainstraße 2 · 70372 Stuttgart<br />

Telefon (07 11) 2 16-92 40<br />

www.stuttgart.de/baeder


8 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />

und Vorlagen erstellt, nach denen<br />

er die Polystyrol-Bauteile<br />

fräsen ließ. Holzprofilplatten,<br />

feines, gemasertes Balsaholz<br />

für die Bierzeltfront,<br />

dünne weiße Folie fürs Zeltdach,<br />

der Schriftzug Schwaben<br />

Bräu aus Plexiglas. Die<br />

kleinen Festzeltbesucher gibt’s<br />

fertig im Handel, teilweise sind<br />

sie selbst bemalt. Daneben waren<br />

unzählige Details zu beschaffen<br />

oder herzustellen, wie<br />

Biertischgarnituren, Blumenschmuck,<br />

Bierkrüge, verkleinerte<br />

Original-Speisekarten.<br />

Das Zelt ist mit einer Panoramaaufnahme<br />

ausgekleidet, sodass<br />

es auch im Inneren belebt<br />

wirkt. Etwa 400 SMDs, oberflächenmontierbareLeuchtdioden,<br />

verbreiten auf der Fassade<br />

und im Innenraum stimmungsvolles<br />

Licht. Nach drei<br />

Monaten Planung, mehr als<br />

drei Monaten Bauzeit (in der<br />

Freizeit) und um 650 Euro für<br />

Auf dem<br />

<strong>Cannstatter</strong><br />

Wasen<br />

23.9.- 25.9. ENJOY<br />

26.9.-29.9. Zündstoff<br />

30.9.- 3.10. Oberallgäu<br />

Musikanten<br />

4.10.- 9.10. Alpenstarkstrom<br />

Jeden Tag Livemusik im Biergarten<br />

mit Peter’s Almhüttenrebellen und<br />

in der Almhütte Dreamsound<br />

Material leichter konnte sich<br />

Andreas Ciupek über das fertige<br />

Werk freuen. Zuletzt zog<br />

das Laufgeschäft „Geheimnisse<br />

des Orients“ ins Rüsselsheimer<br />

Wohnzimmer ein. „Dieser<br />

Klassiker steht seit so vielen<br />

Jahren auf dem Wasen, der<br />

musste auf die Anlage.“ Die<br />

hohen Ansprüche Ciupeks,<br />

23.09.11<br />

bis<br />

09.10.11<br />

Ausgelassen feiern<br />

oder gemütlich relaxen...<br />

www.diealmhuette.de<br />

Reservierungen 0800-7112222<br />

den besonders der Konstruktionsmodellbau,<br />

die Technik<br />

und Beleuchtung interessieren,<br />

zeigen die Miniatur-Fahrgeschäfte:<br />

Hier sind neben der<br />

Beleuchtung auch die Bewegungsabläufe<br />

fast vollständig<br />

dem Original nachempfunden:<br />

„Mit weniger gebe ich<br />

mich nicht zufrieden.“<br />

Jetzt Bankier werden<br />

und vom gebührenfreien<br />

Bankier-Konto* profi tieren.<br />

* Voraussetzungen: Mitgliedschaft bei der Volksbank Stuttgart eG,<br />

regelmäßiger Geldeingang von mind. 1.250 Euro mtl., 1 weiteres<br />

Sparprodukt mit mind. 50 Euro mtl. Besparung. Beleghafte Buchungen<br />

und Kontoauszüge per Post ausgenommen.<br />

Nur für Privatkunden, nur ein VR-GiroBankier pro Kunde.<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

Willkommen in einer von über 90 Filialen.<br />

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Waches Auge<br />

Andreas Ciupek besucht das<br />

<strong>Volksfest</strong> meistens drei, vier<br />

Tage lang, oft an allen drei<br />

Wochenenden. Zum Feiern<br />

und Genießen, aber auch mit<br />

dem Fachblick des Modellbauers:<br />

„Ich fotografiere und<br />

überlege, was könnte ich nachbauen,<br />

schaue, wo hat sich was<br />

verändert, wo gab‘s einen Besitzerwechsel,<br />

und nach den<br />

technischen Sachen.“<br />

Persönliches verewigt<br />

Auch persönliche Wasenerlebnisse<br />

landen auf der Anlage. Etwa<br />

die Szene, als er einmal mit<br />

Freunden ein kleines Bäumchen<br />

ans Neckarufer gepflanzt<br />

hat, direkt hinter dem Wasen,<br />

quasi als symbolischen Akt.<br />

Oder ein Gespräch zwischen<br />

ihm und dem „Vogeljakob“, mit<br />

dem er befreundet ist: „Ich ha-<br />

„Klarer Fall:<br />

Null Gebühren!“<br />

Wir machen den Weg frei.


e Figuren genommen, die<br />

wie er und halbwegs wie ich<br />

aussehen.“ Oder im kleinen<br />

Krämermarkt: Dort wird<br />

bald Ciupeks eigener Stand,<br />

mit dem er das transportable<br />

Modell auf Messen präsentiert,<br />

eingereiht sein. „Das<br />

wird in der Realität nie stattfinden“,<br />

doch so viel künstlerische<br />

Freiheit muss sein.<br />

Der ehemalige Konditor weiß,<br />

dass er kreativ und handwerklich<br />

geschickt ist. Er liebt Details<br />

und bringt die Geduld<br />

und das Fingerspitzengefühl<br />

mit, die für den Modellbau nötig<br />

sind. Und er hat sich mit<br />

der Zeit ein enormes Können<br />

und Wissen angeeignet. Doch<br />

er kennt auch seine Grenzen.<br />

„Es gibt einiges, das hätt ich<br />

zwar gern, kann ich aber<br />

nicht.“ Wie den „Transformer“,<br />

ohne den die Anlage wohl<br />

auch in Zukunft auskommen<br />

muss: „Der Bewegungsablauf<br />

ist absolut interessant, eine<br />

runde Scheibe, die nach oben<br />

fährt, die Gondel dreht sich,<br />

das komplette Gestell dreht<br />

sich gegenläufig, und dann<br />

geht’s noch um die eigene<br />

Achse“, erklärt er. „Das sieht<br />

faszinierend aus, aber gerade<br />

für den Antrieb fehlt mir das<br />

Know-how.“ Anderen Modellbauern<br />

geht es sicher ähnlich.<br />

Arbeit am Bierzelt<br />

Ein weiteres Bierzelt ist in Arbeit,<br />

der Krämermarkt wird um<br />

29 Stände wachsen. 2015 sollen<br />

fünf von insgesamt sechs Anlagemodulen<br />

fertig sein. Doch was<br />

heißt schon fertig: „Letztlich<br />

liegt der Reiz des Hobbys Modellbau<br />

im Konstruieren und<br />

Anfertigen. Es darf eigentlich<br />

nie sein, dass eine Anlage fertig<br />

ist.“<br />

Megageiles Gefühl<br />

Andreas Ciupek weiß warum.<br />

„Wenn man das Resultat sieht,<br />

ein fertiges Modell, das ist ...“ –<br />

da fehlen dem eloquenten<br />

Mann, der so gar nicht ins Bild<br />

vom einsam tüftelnden Modellbauer<br />

passt, die Worte; Jugendliche<br />

würden jetzt vielleicht sagen:<br />

ein megageiles Gefühl.<br />

Das ist die eine Seite. Die zweite<br />

ist, andere zu begeistern:<br />

„Wenn sich Kinder auf einer<br />

Modellbaumesse an der Anlage<br />

gar nicht sattsehen können,<br />

dann denke ich, och wie schön,<br />

das hat sich wieder gelohnt.“<br />

Monika Bönisch<br />

Lebenslust und<br />

Genuss auf „gut Schwäbisch “!<br />

Die Gäste in GRANDLS HOFBRÄU ZELT sind völlig zu Recht allerbester Laune. Aus der Küche<br />

kommt das Beste der Region; Produkte wie das “Bœuf de Hohenlohe“ und das Schwäbisch-Häl-<br />

��������������������������������������������Spitzenqualität und ein Geschmackserlebnis, das<br />

man sich unbedingt auf der Zunge zergehen lassen sollte. Dazu wird das beliebteste Bier des<br />

Landes, das „Stuttgarter Hofbräu“, serviert. Und die Musiker auf der Bühne sorgen für eine<br />

ausgelassene Stimmung, die so manchen renommierten Club neidisch machen würde.<br />

JETZT RESERVIEREN . . . denn für verpasste Gelegenheiten gibt es kein Fundbüro.<br />

CANNSTATTER VOLKSFEST<br />

23. September – 9. Oktober <strong>2011</strong><br />

Reservierungs-Hotline: 0711/550 90 90<br />

www.grandl.com<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 9<br />

Grandls Festbetriebe GmbH · Mercedesstr. 69 · 70372 Stuttgart · Tel.: 0711 / 550 90 90 · eMail: info@grandl.com


Alle Fotos:<br />

Wulf Wager


An jeder Ecke lockt die Versuchung!<br />

Frisch gebrannte Vanillemandeln prasseln vom<br />

Blech in die Auslage, neben die Fächer mit<br />

knusprig braunen Macadamia-, Hasel- und<br />

Walnüssen, Kokos- und Kaffeemandeln und vielem<br />

anderen. Ein feiner Duft steigt am Wiener-Mandel-<br />

Stand in die Nase.<br />

Am beliebtesten seien die klassischen Wiener<br />

Mandeln mit weniger Zucker, lässt uns Klaus Benda,<br />

Geschäftsführer der W. Botzenhard GmbH,<br />

wissen. Als leidenschaftlicher Mandelbrenner<br />

kreiert Benda alle ein, zwei Jahre neue Köstlichkeiten.<br />

In diesem Jahr sind Pfefferminz-, Rotwein-,<br />

Eierlikör- und Rosenmandeln neu im<br />

Angebot. Letztere veredeln geschnittene Rosenblütenblätter<br />

und Rosenwasser. Die Probe aufs<br />

Exempel zeigt: die Eierlikör- und Rosenmandeln<br />

sind besonders nach meinem Geschmack.<br />

Schokoladenglück<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 11<br />

Süße Verführung<br />

Gehen Sie aufs <strong>Volksfest</strong>, um eine Maß Bier zu heben?<br />

Um auf dem neuesten Turbo-Mega-Karussell Ihren Mut<br />

zu beweisen? Oder um in einen knusprigen Gockel zu<br />

beißen? Vielleicht gehören Sie auch zur Fraktion der<br />

Schleckermäuler und kommen – wie ich – an Zuckerwatte<br />

& Co. nicht vorbei.<br />

Mein süßer sechster Sinn führt mich geradewegs<br />

zu „Tutti-Frutti Schokofrüchte“. Im<br />

Arbeitsraum hinter dem Verkaufswagen<br />

schokoliert Armin Bogner Äpfel,<br />

taucht sie in geschmolzene weiße,<br />

Vollmilch- bzw. Zartbitter-Schokolade.<br />

Auch Erdbeeren, Bananen,<br />

Trauben, Pflaumen, Kirschen,<br />

Karambola und Chilis dürfen in<br />

Schokolade baden. Chilis? „Ja“,<br />

sagt Stefanie Bogner-Lustnauer,<br />

die Chefin des Unternehmens,<br />

„abends werden die gern<br />

von beschwipsten Besuchern<br />

gekauft, die ganz cool sagen: ‚Ist<br />

gar nicht scharf‘, während ihnen<br />

die Tränen runterlaufen.“ Das<br />

Schild neben den zartbitter-scharfen<br />

Früchten warnt: „Nichts für Anfänger!“<br />

Schokofrüchte fühlen sich bei<br />

kühlen sechs, sieben Grad offenbar am<br />

wohlsten: „Wenn der Kunde reinbeißt, muss<br />

die Schokolade knacken“, erklärt Armin Bogner.


12 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />

Wer keine Schokolade<br />

mag, kann sich an die roten,<br />

mit heiß-flüssigem<br />

Zucker glasierten Äpfeln<br />

halten. „Die haben<br />

nur 179 Kalorien<br />

…“, weiß Bogner.<br />

Doch wer will auf einer<br />

süßen Tour übers<br />

<strong>Volksfest</strong> schon Kalorien<br />

zählen?<br />

Eisig und köstlich<br />

Eis passt immer rein:<br />

Stracciatella mit belgischer<br />

Schokolade, Mozart, das nach<br />

Mozartkugeln schmeckt, das<br />

feine Whiskey-Cream oder<br />

die Klassiker des leckereisigen<br />

Gewerbes. „Nagels<br />

Eispalast“ lockt mit etwa<br />

25 verschiedenen Eissorten<br />

und Spezialitäten wie Früchtebecher,<br />

Eiskaffee oder Spa -<br />

ghettieis. Eismaschinen, Kühltruhe,<br />

eine Eisküche, ein Con-<br />

tainer als Lager, Stapel von<br />

Eiswaffeln – Irene und<br />

Siegfried Nagel bereisen seit<br />

Jahrzehnten die Festplätze<br />

mit ihrem Eissalon auf Rädern.<br />

Während sie organisiert<br />

und mit Helferinnen<br />

hinter der Theke steht,<br />

bereitet er das Eis zu<br />

oder tüftelt neue Sorten<br />

aus. Die Pasten,<br />

die Geschmacksgrundlagen<br />

für das<br />

Eis, kommen zu 90<br />

Prozent von einem<br />

italienischen Lieferanten.<br />

„Er hat die Zutaten<br />

für das beste Joghurteis“,<br />

schwärmt Irene<br />

Nagel. Während zwei<br />

Männer vor der Theke bekunden,<br />

speziell wegen Nagels<br />

Waldmeistereis auf den<br />

Wasen zu kommen.<br />

Zuckrige Gespinste<br />

So vielfältig und so verlockend<br />

wie das <strong>Volksfest</strong> ist der Stand<br />

von Manfred und Gisela Popp:<br />

Lutscher, Lebkuchenherzen,<br />

Gummibären, gebrannte Man-


Die ganze Welt der Tracht<br />

Eberhardstraße 65, Stuttgart<br />

www.angermaier.de<br />

info@angermaier.de ·


14 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />

deln, Geleebananen, Rumkugeln<br />

... Und die knusprig-luftigen<br />

Maiskörner, nach denen<br />

der Süßwarenhandel der beiden,<br />

die 1983 im Festzelt geheiratet<br />

haben, benannt ist: „Popcorn-Popp“.<br />

Die Kunden lieben<br />

Popps riesige Popcornbeutel.<br />

Ein alter Jahrmarktzauber fasziniert<br />

stets aufs Neue: etwas<br />

Zucker, Hitze und Fliehkraft –<br />

durch den Kessel flirrt Zuckerwatte,<br />

die, auf einen Stab aufgezogen,<br />

stolz über den Platz getragen<br />

werden will. Das Magenbrot,<br />

dessen Geschmack an<br />

Lebkuchen erinnert und das es<br />

auf den <strong>Volksfest</strong>en schon ewig<br />

zu geben scheint, erlebt wohl<br />

eine Renaissance: sogar junge<br />

Leute verlangten die glasierten<br />

Rauten, so Popp. Darin enthaltene<br />

Gewürze wie Zimt, Gewürznelke<br />

und Sternanis sollen<br />

dem Magen guttun.<br />

Kommunikation<br />

mit<br />

Herz<br />

Sabine Wirblich<br />

schaut hinter einem<br />

Vorhang aus<br />

Herzen hervor, die<br />

mit bunten, zuckrigen<br />

Sprüchen über der Theke<br />

des Süßwarenstandes hängen.<br />

Die kommunikative<br />

Marktkauffrau freut sich, wenn<br />

sie ihre Kunden beraten darf,<br />

gerade beim Kauf eines Lebkuchenherzens,<br />

„weil ich ja meine<br />

Herzle kenn und weiß, wie ein<br />

Spruch rüberkommt“. Oder<br />

wenn wie kürzlich ein Kunde<br />

speziell ihre Schoko-Chili-Mandeln<br />

sucht. Nach einem Chili-<br />

Mandel-Fehlkauf in München<br />

war er wenige Tage später in<br />

Stuttgart sicherlich umso entzückter,<br />

als er vor Wirblich<br />

stand: „Das sind sie! Darf ich<br />

probieren?“ Er durfte und<br />

nahm gleich sechs Tüten mit.<br />

Die schokoladige, leicht scharfe<br />

Kreation ist nur eine von vielen<br />

Nuss- und Mandelspezialitäten<br />

aus Wirblichs Produktion.<br />

Süße Favoriten<br />

Mit dem (Lebkuchen-)Herzen<br />

am rechten Fleck frage ich eine<br />

<strong>Volksfest</strong>besucherin nach ihren<br />

süßen Favoriten. „Da sind<br />

Sie bei mir an der richtigen<br />

Adresse, ich bin Diabetikerin“,<br />

lacht sie. „Aber mein Sohn dort<br />

vorn isst gern Schokofrüchte<br />

und der kleine Enkel bekommt<br />

Zuckerwatte. Sonst kriegt er<br />

wenig Süßes.“ <strong>Volksfest</strong>zeit ist<br />

immer auch ein bisschen ein<br />

Ausnahmezustand.


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16 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />

Spießgesellen<br />

Bei „Kleuser’s Fruchtigen Köstlichkeiten“<br />

bestaune ich die<br />

großen Deko-Bananenstauden,<br />

die über der Theke hängen.<br />

Und das leckere Angebot an<br />

echten Früchten: rot glasierte<br />

Erdbeeren, Trauben und Äpfel,<br />

Schokoladenfrüchte, Schokobirnen-Mäuse<br />

und Kokosnusssplitter.<br />

Ich entscheide mich für<br />

eine Light-Variante ohne Schokolade,<br />

einen Fruchtsalatbecher.<br />

Vor 40 Jahren übernahm<br />

Wilhelm Kleuser aus Krefeld<br />

den Süßwarenstand seiner El-<br />

tern und bot glasierte Früchten<br />

an. Er kannte diese von Italien,<br />

wo sie am Strand verkauft wurden.<br />

„Später haben wir die<br />

Früchte mit Fettglasur überzogen,<br />

bald aber auf Schokolade<br />

umgestellt, das schmeckt besser.“<br />

Kleusers kombinieren die<br />

Schokofrüchte gern, mal teilen<br />

sich Erdbeeren und Ananas,<br />

mal Karambola, Kiwi, Trauben<br />

und Erdbeeren den Spieß.<br />

Fruchtig, locker, leicht<br />

Mit einem Blick in die Zelte endet<br />

der süße Beutezug. Elfriede<br />

Zaiß, eine der Wirtinnen des<br />

„<strong>Cannstatter</strong> Oberamts“, setzt<br />

auf leckere Kuchen als Dessert<br />

und auf täglich frisch hergestellten<br />

Apfel- und Topfenstrudel.<br />

Sie bezeichnet sich selbst als<br />

Quarkfan. „Deshalb auch der<br />

Topfenstrudel. Quark ist magenfreundlich<br />

und nicht belastend.“<br />

Auch beim „Göckelesmaier“<br />

balancieren die Kellnerinnen<br />

auf ihren riesigen Tabletts nicht<br />

nur Deftiges, sondern auch<br />

kleine Pfannen mit Marillenknödel,<br />

Kaiserschmarrn und<br />

Apfelküchle, eine Nachspeise<br />

für vier Personen. „Die Pfanne<br />

steht mitten auf dem Tisch und<br />

jeder pickt mit dem Löffel<br />

rein“, sagt Daniela Maier, die<br />

junge Wirtin.<br />

Bepackt, gesättigt, zufrieden –<br />

ein süßer <strong>Volksfest</strong>tag macht<br />

einfach glücklich!<br />

Monika Bönisch


18 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />

Ein Kinderbuch über das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong><br />

Pias Traum oder<br />

Wie kam der Hase<br />

auf den Wasen?<br />

Gecko Keck und der Verlag Kieselsteiner haben zusammen mit<br />

der in.stuttgart Veranstaltungsgesellschaft zugunsten der Stiftung<br />

Christoph Sonntag ein Kinderbuchprojekt realisiert. Der<br />

komplette Erlös aus dem Verkauf des Buches fließt in die<br />

Renaturierung des Max-Eyth-Sees.<br />

Was im letzten Jahr, an<br />

einem Abend auf<br />

dem Wasen, als Idee<br />

von Überraschungsei-Designer<br />

und Buchautor Gecko Keck<br />

und Wasenchef Marcus Christen<br />

geboren wurde, ist nun<br />

Wirklichkeit geworden: Das<br />

Buch „Pias Traum oder Wie<br />

kam der Hase auf den Wasen?“<br />

liegt vor. Das Werk bietet dabei<br />

viele Besonderheiten, nicht zuletzt,<br />

dass sich hier Gecko Keck,<br />

Hansy Vogt, Ursula Cantieni,<br />

WERBUNG = AUSZEICHNUNG<br />

www.roessler-medaillen.de<br />

Waltraud Rössler • Werbemittel GmbH<br />

Zähringerstraße 3-5 • D-77756 Hausach<br />

Tel.: 07831/965225 • Fax: 07831/6367<br />

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Sascha<br />

Zeus und Michael<br />

Wirbitzky, Hans-Peter<br />

Grandl, Andreas „Bär“ Läsker,<br />

TV-Legende Dr. Alfred Biolek,<br />

Josefine Maier, Marcus Christen,<br />

Lothar Hasl, Hansi Müller,<br />

Christoph Sonntag, Wulf Wager<br />

und post mortem auch König<br />

Wilhelm I. und Königin Katharina<br />

mit ihren Namen, als<br />

Hauptakteure im Buch oder sogar<br />

selbst als Autoren engagiert<br />

haben.<br />

Alle Fotos:<br />

Wulf Wager<br />

Aber auch das Vorbild für die<br />

Hauptfigur, die vierjährige Pia-<br />

Marie Wörner, erzählt in dem<br />

aufwändig illustrierten Kinderund<br />

Familienbuch ihre eigene<br />

Episode.<br />

Pias Traum beschreibt die Geschichte<br />

der kleinen Pia, die<br />

Mit rustikalem Biergarten auf der Neckarseite<br />

gegenüber dem Fürstenberg Zelt.<br />

Auf Ihren Besuch freut sich das Remstal-Grillteam<br />

Seit über 30 Jahren auf dem <strong>Cannstatter</strong> Wasen


auf dem Wasen ihren kleinen<br />

Hasen verliert und auf der Suche<br />

nach ihrem Freund die unglaublichsten<br />

Abenteuer erlebt:<br />

Was hat es mit Hansy<br />

Vogts großem Plüschhasen<br />

Felix auf sich? Wer sind Viktor785<br />

oder Zorax und was haben<br />

sie mit den Moderatoren<br />

Zeus und Wirbitzky zu tun?<br />

Was erlebt Pia backstage in<br />

Grandls Festzelt mit Andreas<br />

„Bär“ Läsker, dem Manager<br />

der Fantastischen Vier? Wie<br />

wird ihr Wulf Wager, der Umzugsmarschall,<br />

mit seinem<br />

riesigen Shire Horse helfen<br />

können? Ganz nebenbei erfährt<br />

der Leser auch noch vieles<br />

über die Entstehung und<br />

Tradition des <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>es, über die Ge-<br />

schichte und die heutigen Probleme<br />

des Max-Eyth-Sees und<br />

nicht zuletzt Anekdoten aus<br />

dem Leben der Autoren.<br />

Liebevoll illustriert ist „Pias<br />

Traum“ ein Lese- oder Vorlesebuch,<br />

das das <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong> in einem ganz<br />

neuen Licht erscheinen lässt.<br />

Auf dem Rummelplatz werden<br />

Kindheitsträume Wirklichkeit,<br />

und selbst Erwachsenen gelingt<br />

es dort, für einige Stunden wieder<br />

Kind zu sein. Wohl alle Autoren<br />

haben sich in diesen Zustand<br />

zurückversetzt, um an<br />

dem Kinderbuch mitzuschreiben.<br />

„Pias Traum“ ist ein Märchen<br />

aus unserer Zeit. Die Geschichtenerzähler<br />

und die dazugehörigen<br />

biografischen Daten<br />

sind natürlich echt, ebenso die<br />

Orte und Begebenheiten. Nur<br />

hin und wieder haben sich die<br />

Autoren erlaubt, in die Welt der<br />

Fantasie einzutauchen.<br />

Diese und viele weitere Trachten und Accessoires finden Sie in unserem Internetshop!<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 19<br />

Der komplette Erlös aus<br />

dem Verkauf des Buches<br />

fließt in die Renaturierung<br />

des Max-Eyth-Sees.<br />

Hardcover mit feiner Prägung, über<br />

230 farbige Seiten, Format 20 x 25 cm.<br />

Das Buch kann über wasen.de, geckokeck.de<br />

oder wasenhasi.de bestellt werden.<br />

Es ist im Buchhandel erhältlich<br />

und selbstverständlich auch im Shop<br />

in der Fruchtsäule auf dem <strong>Volksfest</strong>.<br />

Karl Krügle<br />

Original<br />

württembergische<br />

Trachten<br />

Während des <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>es ist die Ware<br />

auch in der Fruchtsäule<br />

direkt auf dem Wasen<br />

erhältlich.<br />

www.wasen.de<br />

Bei Rückfragen:<br />

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Tasche<br />

€ 19,90


20<br />

<strong>Volksfest</strong>seelsorger<br />

Manna*<br />

statt Hofbräu<br />

Glockengeläut, eine Kirche, Blumenschmuck – das gehört für<br />

viele zum Kirchgang dazu. Dass es auch einfacher geht und<br />

trotzdem stimmungsvoll sein kann, zeigt der Gottesdienst für<br />

Schausteller und Marktkaufleute während des <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>es. Das Festzelt von Wirt Hans-Peter Grandl dient als<br />

Kirche und ein Biertisch als Altar. Eine schöne Decke, Kerzen,<br />

Kreuz und Bibel haben die Geistlichen mitgebracht, die den Gottesdienst<br />

zelebrieren: die Leiter der beiden Circus- und Schaustellerseelsorgen,<br />

Horst Heinrich von der EKD und sein katholischer<br />

Kollege Martin Fuchs.<br />

Diesen Luxus, dass wir<br />

gleichzeitig beide auf<br />

einem Platz sind, leisten<br />

wir uns nur zwei-, dreimal<br />

im Jahr“, sagt Fuchs. Denn das<br />

Arbeitspensum der beiden<br />

Geistlichen ist groß: Ihre<br />

„Pfarrei“ zieht sich von der<br />

Nordsee bis zu den Alpen, vom<br />

Westen bis zum Osten der Republik.<br />

Was für die Schausteller<br />

gilt, gilt auch für deren<br />

Geistliche – sie müssen reisen.<br />

Bremen, München, Stuttgart,<br />

Fürth, Zwickau, Magdeburg<br />

und Hannover. „Dann sind<br />

drei Wochen rum und ich war<br />

nicht einen Tag zu Hause“, er-<br />

zählt Horst Heinrich. 70 000<br />

Fahrkilometer addieren sich so<br />

locker im Jahr. Heinrich ist seit<br />

2003, Fuchs seit 2004 in der<br />

Circus- und Schaustellerseelsorge<br />

tätig – beide offensichtlich<br />

mit Leidenschaft. Heinrich<br />

sagt sogar: „Ich würde für eine<br />

normale Gemeinde nicht mehr<br />

taugen. Manches wäre mir zu<br />

festgezurrt, auch in der Denkweise.“<br />

Mögliche Probleme mit<br />

einem Kirchengemeinderat<br />

mag er sich gar nicht vorstellen.<br />

Fuchs wird lediglich an Weihnachten<br />

etwas wehmütig,<br />

wenn „ich dann bei der Messe<br />

nur dabei bin. Ein Fest in der<br />

Gemeinde selber zu machen,<br />

das ist schon schön.“ Aber da er<br />

fast bis Heiligabend unterwegs<br />

ist, kann er die kurze Winterpause<br />

auch genießen.<br />

Du gehörst zu uns ...<br />

Großmutter und Vater waren<br />

Markthändler – deshalb lernte<br />

Martin Fuchs schon als Junge<br />

viele Schausteller kennen.<br />

Nachdem er das Priesterseminar<br />

in Eichstätt absolviert hatte,<br />

ließen die Bekannten aus der<br />

reisenden Zunft nicht locker,<br />

erzählt Fuchs: „Du gehörst zu<br />

uns, wenn wir einen Pfarrer<br />

brauchen, kommen wir zu dir.“<br />

So lag es für den Oberpfälzer<br />

nahe, irgendwann ganz offiziell<br />

Schaustellerpfarrer zu werden.<br />

Nicht alles ist schillernd<br />

Für Pfarrer Heinrich war der<br />

Start als Circus- und Schaustellerseelsorger<br />

eine Achterbahnfahrt<br />

der Gefühle: Als Militär-


seelsorger in Bosnien und im<br />

Kosovo hatte er zuvor Krieg,<br />

Not und Tod gesehen. Dann der<br />

Wechsel zur schillernden Welt<br />

von Zirkus und Kirmes. „Aber<br />

mit Lebenserfahrung weiß<br />

man, dass eine Medaille zwei<br />

Seiten hat und das Zurschaustellen,<br />

das Feiern nur die vordere<br />

ist.“ Auf der anderen Seite<br />

stünden Menschen mit Sorgen<br />

und Problemen: im Beruf,<br />

mit explodierenden Kosten, in<br />

der Familie, vielleicht mit dem<br />

Glauben. Oder mit der schweren<br />

Entscheidung, wie und wo<br />

die Kinder betreut und unterrichtet<br />

werden sollen. Pfarrer<br />

Fuchs meint dazu: „Die Schausteller<br />

wissen, dass das Kind<br />

nicht nur vom Vater lernen<br />

kann, um ein mittelständisches<br />

Unternehmen, was ein Schau-<br />

stellerbetrieb ja<br />

ist, führen zu können.<br />

Dazu sind eine solide<br />

Bildung und kaufmännisches<br />

Know-how nötig.“<br />

In Offenheit begegnen<br />

Der Geistliche soll für die Reisenden<br />

ein Ansprechpartner<br />

sein, mit dem sie ungefiltert reden<br />

können. Das setzt voraus,<br />

dass er den Menschen in Offenheit<br />

begegnet, sie annimmt<br />

und sich für ihr Leben<br />

interessiert. So dreht<br />

Pfarrer Fuchs, wenn er ankommt,<br />

eine erste Orientierungsrunde<br />

über den<br />

Platz. „Manchmal gibt’s<br />

ein kurzes Hallo, dann<br />

ziehe ich den inneren<br />

Kreis. Ich geh von einem<br />

zum andern,<br />

mach im Prinzip<br />

Hausbesuche.“<br />

Die meisten freuten sich, ihn<br />

zu sehen. „Ich komm mehr in<br />

den Wohnwagen als ein Gemeindepfarrer<br />

ins Haus“, bestätigt<br />

Horst Heinrich. Denn<br />

der Schaustellerseelsorger geht<br />

zu den Menschen hin, anders<br />

als ein „stationärer“ Pfarrer.<br />

Gelebte Religiosität<br />

Die Geistlichen müssen die Lebensweise<br />

ihrer „Gemeindeglieder“<br />

verstehen. Reisende<br />

können „nicht die Bindung an<br />

eine Kirchengemeinde und die<br />

Liturgie haben wie Nichtreisen


22 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />

de. Sie wissen, dass sie Gott<br />

brauchen, auch den Pfarrer, sie<br />

lassen ihre Kinder taufen<br />

und gehen, wenn möglich,<br />

in den Gottesdienst.“ Sie<br />

lebten ihre Religiosität<br />

jedoch im Alltag, ohne<br />

„Kirchengeglucke“, so<br />

Heinrich. Ihn erstaune,<br />

welche Fragen<br />

sie sich stellten. „Sie<br />

sind oft nicht an<br />

einfachen Antworten<br />

interessiert, da<br />

ist man als Pfarrer<br />

viel mehr gefordert<br />

als bei kirchlich geübten<br />

Menschen“,<br />

die auf Schlagworte<br />

schon selber eine<br />

Geschichte parat hätten.<br />

„Ich behaupte ja,<br />

jeder Mensch ist religiös.<br />

Und manchmal<br />

sind die am religiösesten,<br />

denen man es abspricht.“<br />

Der schönste Beruf<br />

Der 62-Jährige ist dankbar für<br />

viele schöne Momente in seinem<br />

Beruf: „… eine Begegnung<br />

mit einem Menschen, den ich<br />

vorher nicht kannte und der<br />

mir sein Herz ausschüttet.<br />

Und dann sagt, ‚das hat mir<br />

gutgetan‘.“ Dass Leute spontan<br />

äußerten, was ihnen gefalle<br />

oder nicht gefalle, die vielen<br />

Rückmeldungen, die er bekomme.<br />

„Es ist das Schönste,<br />

was man tun kann.“<br />

Gottes Segen für das Fest<br />

Taufe, Konfirmation oder Kommunion,<br />

Hochzeit, Beerdigung,<br />

Gottesdienst und Seelsorge<br />

umfasst auch das Reper-<br />

toire der reisenden<br />

Pfarrer. Spezieller<br />

ist die Segnung neuer<br />

Geschäfte, wie etwa das von Armin<br />

und Verena Weeber auf<br />

dem Frühlingsfest 2010. Mit einem<br />

Gebet wird das Geschäft<br />

Gottes Segen unterstellt – wobei<br />

es natürlich um das Wohl<br />

der Menschen geht und nicht<br />

um das der Maschine. Zum<br />

Ausdruck kommen soll, „dass<br />

wir mit Gottes Hilfe unterwegs<br />

sein wollen und nicht nur auf<br />

unsere eigene Kraft schauen,<br />

sondern wissen, dass ein Grö-<br />

ßerer da ist, der mit uns geht“,<br />

erklärt Martin Fuchs.<br />

Altar im Koffer<br />

Nach dem Wasengottesdienst<br />

räumen die Pfarrer den Bier -<br />

tischaltar ab, verstauen alles in<br />

zwei Koffern, zählen die Kollekte,<br />

halten Schwätzchen. Dann<br />

gibts Mittagessen im Zelt. Für<br />

Horst Heinrich geht es bald<br />

Schaustellerseelsorger<br />

Horst Heinrich und<br />

Martin Fuchs.<br />

Alle Fotos: Wulf Wager<br />

weiter auf die Autobahn, nach<br />

Fürth, zur Michaeliskirchweih.<br />

Monika Bönisch<br />

*Als Manna oder auch Himmelsbrot<br />

wird in der Bibel (Ex 16 EU)<br />

die legendäre Speise bezeichnet,<br />

mit der Gott die Israeliten auf<br />

ihrer 40-jährigen Wanderschaft<br />

durch die Wüste ernährte.


Herzlich willkommen im<br />

Dinkelacker-Festzelt.<br />

Exklusiv bei uns:<br />

die Top-Wasen-Band!<br />

Wir sind von ganzem Herzen für Sie da – im prächtigen Dinkelacker-Festzelt:<br />

• Gehobenes Ambiente in verschiedenen stimmungsvollen Bereichen<br />

• Frisches Dinkelacker-<strong>Volksfest</strong>bier aus 100 % regionalen Rohstoffen<br />

• Schwäbische und internationale Schmankerlküche aus besten Zutaten<br />

• Abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm mit Top-Wasen-Bands<br />

Die Festwirte Dieter und Werner Klauss und das gesamte<br />

Team freuen sich auf Sie!<br />

Reservierung: 0711 / 559 50 20 · www.Klauss-und-Klauss.de<br />

Dinkelacker. Von ganzem Herzen hier.


24 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />

Alle Fotos:<br />

Sabine Ries<br />

Kloerlebnisse<br />

Das Geschäft<br />

mit dem Geschäft<br />

Das Toilettenpersonal auf dem <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> macht<br />

einen harten Job und ist mitunter auch auf das Kleingeld im<br />

aufgestellten Teller angewiesen.<br />

Die Wasserspülungen rauschen<br />

im Chor, Türen<br />

klappern, vor den Spiegeln<br />

drängen sich die Schönen<br />

der Nacht. Ein Freitagabend auf<br />

den gar nicht so stillen Örtchen<br />

inmitten des riesigen <strong>Volksfest</strong>s<br />

auf dem Wasen. Manche bezahlen<br />

hier vorher, manche hinterher,<br />

manche gar nicht. Die Trefferquote<br />

in die Keramik sinkt<br />

mit steigendem Alkoholpegel<br />

der Besucher. Die Sprüche werden<br />

derber. Der Geräuschpegel<br />

lauter und das Benehmen hemmungsloser.<br />

Manch unverhülltes<br />

Hinterteil präsentiert sich<br />

zwischen heruntergelassenen<br />

Seppelhosen oder gerafftem<br />

Dirndl auf dem erleichternden<br />

Gang zur Schüssel. Die Bierzelte<br />

sind voll, es wird gelacht, getrunken<br />

und gefeiert bis irgendwann<br />

die Blase drückt.<br />

Handschuhe an,<br />

Augen zu und durch<br />

„Wo isch mein Wedel“ ruft die<br />

umtriebige Rosi* in einer der<br />

vier stationären WC-Anlagen<br />

des Sicherheits- und Serviceunternehmens<br />

SDS, gleich neben<br />

dem Durchgang auf das Festgelände.<br />

Mit Desinfektionsspray<br />

in der einen Hand, Wischmopp<br />

in der anderen und Klopapier<br />

unter dem Arm schwärmt sie<br />

zusammen mit drei Kolleginnen<br />

alle fünf Minuten in ihr<br />

hell erleuchtetes Revier aus.<br />

Knapp 40 Toiletten gilt es hier<br />

von 10 Uhr bis 24 Uhr zu<br />

schrubben. Um diese Arbeit<br />

reißen sich nicht viele. Der resoluten<br />

„Mama Rosi“, wie sie<br />

von ihren Kolleginnen genannt<br />

wird, macht das Arbeiten hier<br />

nichts aus. Schon seit 25 Jahren<br />

verdient sich die Hausfrau auf<br />

dem <strong>Volksfest</strong> etwas dazu. „Ich<br />

war früher bei den Schaustellern“,<br />

lässt sie wissen, während<br />

sie an ihrer Zigarette zieht und<br />

die Besucher beobachtet. „Man<br />

lernt hier arbeiten und vor allem<br />

fürs Leben, ich will keinen<br />

Tag missen.“ Das fröhliche<br />

Quartett um Rosi in seinen<br />

froschgrünen Poloshirts mit<br />

dem „Cleaning“-Aufdruck hat<br />

die Lokushochburg fest im<br />

Griff. Wird randaliert, rufen sie<br />

die Kollegen vom Sicherheitsdienst.<br />

Bei verstopften Klosetts<br />

macht Rosi kurzen Prozess:<br />

„Handschuhe an, Augen zu<br />

und durch.“ Bis der Rohrdienst<br />

kommt, kann sie nicht warten.<br />

Zum Abendessen kochen und<br />

essen die Frauen zusammen


»<br />

Der Wasen ist kein<br />

Kaffeekränzchen. Da wird<br />

gefeiert. Ordentlich gefeiert.<br />

Oins, zwoi...und rauf auf die Bänke. Die GWW-Festzelt-<br />

Garnituren stehen in jedem großen Festzelt auf<br />

dem <strong>Cannstatter</strong> Wasen. Denn die Festwirte<br />

wissen: Bei Garnituren zeichnet sich<br />

nur echte Brauerei-Qualität aus.<br />

D-71088 Holzgerlingen<br />

Fon 0 70 31/43 56 70-310<br />

www.festzeltgarnituren-gww.de<br />

WEITERE INFOS UNTER:<br />

WWW.WASENWIRT.DE


26 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />

Bratkartoffeln mit Fleischkäse<br />

in ihrem Aufenthaltsraum zwischen<br />

Damen- und Herren-<br />

WC. Ein langer Arbeitstag<br />

macht hungrig.<br />

Im Urlaub Klomann<br />

Vor dem Klowagen, hinter dem<br />

Weinzelt, ist der 58-jährige Klomann<br />

auf Zeit, Horst*, sein eigener<br />

Chef. Zumindest über die<br />

17 Wasentage. Während seines<br />

ungewöhnlichen Urlaubs auf<br />

dem Festplatz verwöhnt der<br />

Facharbeiter aus dem Schwarzwald<br />

die Kundschaft mit blitzenden<br />

Klobrillen samt blauem,<br />

duftendem Wasser aus dem<br />

Spülkasten. Selbst an einen<br />

„Beautybereich“ mit Spiegel<br />

und Kosmetikablage hinter<br />

dem geblümten Plastikvorhang<br />

hat er gedacht. Horst<br />

sorgt in seiner schwarzen<br />

Bundfaltenhose und einem<br />

dicken Strickpullover<br />

für Sauberkeit.<br />

Er sitzt, nur ein Dach<br />

über dem Kopf, bei<br />

acht Grad im Freien.<br />

Ein zugiges Plätzchen. „Ich habe<br />

mir schon einen Schnupfen<br />

geholt“, stöhnt er, winkt aber<br />

gleich ab und stülpt sich die<br />

rot-gelben Gummihandschuhe<br />

über. Einsatz im Herren-WC, in<br />

der Ecke ist es nass. Seine angerauchte<br />

Reval ohne Filter<br />

qualmt im Aschenbecher auf<br />

der rot karierten Tischdecke vor<br />

sich hin. Der schwarze Kaffee ist<br />

schon seit Stunden kalt. Trotzdem<br />

strahlt sein Arbeitsplatz<br />

Gemütlichkeit aus und hat etwas<br />

Heimeliges, fast Einladendes.<br />

Aus dem CD-Player auf<br />

dem Campingtisch dröhnt der<br />

„König von Mallorca“ um die<br />

Wette mit dem Live-Gesang „O<br />

sole mio“ aus dem benachbarten<br />

Festzelt. Nach der Erleichte-<br />

rung haben es die Gäste hier<br />

nicht mehr eilig. Einige bleiben<br />

noch auf eine Zigarette samt<br />

Plausch. Auf dem Teller klimpern<br />

die Münzen. Horst dankt<br />

jedem einzeln für die Gabe.<br />

Chip für den VIP<br />

Im größten, bis auf den letzten<br />

Platz gefüllten Festzelt tobt bei<br />

6000 Gästen und einem „Prosit<br />

der Gemütlichkeit“ der Bär. Festwirt<br />

Hans-Peter Grandl begrüßt<br />

seine VIP-Gäste mit charmantem<br />

Körpereinsatz und umarmt<br />

sie dabei herzlich. Doch was tut<br />

der VIP, wenn er mal muss? Ab<br />

in die 15 zelteigenen Klo-Container,<br />

Schulter an Schulter mit<br />

allen anderen Gästen? Kein<br />

Problem, „wir haben hier extra<br />

VIP-WCs“, erzählt Grandl und<br />

führt stolz in die Kabinen<br />

mit Kronleuchter, Kosmetikutensilien<br />

und der<br />

entspannenden Musikberieselung<br />

gleich<br />

neben der VIP-Lounge.<br />

Rein geht’s aber<br />

nur mit einem Chip,<br />

und den bekommt<br />

ausschließlich der<br />

VIP.<br />

<strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong><br />

Ich komme<br />

wieder!<br />

Der Maßkrug kommt mit<br />

Die jodelnde Masse erleichtert<br />

sich kollektiv in den Containern<br />

seitlich des Zeltes. Darin<br />

dann rechts die Damen, links<br />

die Herren. Auch an eine Toilette<br />

mit Rampe für Rollstühle ist<br />

gedacht. Mitten in der Toiletteneinflugschneise<br />

steht am<br />

Holzpult ein gestresster Mann<br />

im weißen Kittel, Werner*. Wie<br />

ein Verkehrspolizist rudert er<br />

mit den Armen und sorgt für<br />

Zucht und Ordnung. „Da stell’s<br />

no“ wird zum Standardspruch<br />

des Rentners, wenn die Herrschaften<br />

samt Maßkrug zur<br />

Rinne streben. „Die pinkeln<br />

sonst ins eigene Bier oder<br />

schütten es sich über die Köpfe“,<br />

begründet Werner seine<br />

Strenge. Zwischen den Kabinen<br />

huscht im Neonlicht die<br />

blonde Rentnerin Inge* mit<br />

Putzzeug und Handtuchrollen<br />

im weißen Kittel umher. Mit<br />

dem hart verdienten Geld<br />

möchte sie Urlaub mit ihrem


Mann machen, wie die letzten<br />

Jahre auch. Im Plastikkörbchen<br />

landen Münzen. Manchmal<br />

mehr, manchmal weniger.<br />

Ein Bonbon zur<br />

Belohnung<br />

Rosi vom froschgrünen Quartett<br />

erntet für ihren Spruch<br />

„Des koscht hier nix“ verwirrende<br />

Blicke. Die Toilettenbenutzung<br />

auf dem gesamten<br />

Wasen ist nämlich kostenlos,<br />

die Spenden sind freiwillig. Die<br />

Bezahlung der Lokusputzer ist<br />

geregelt. In der stationären Anlage<br />

und dem Festzelt gibt es<br />

Gehalt. Das Kleingeld in den<br />

verplombten Dosen geht laut<br />

Geschäftsleitung der SDS an einen<br />

sozialen Zweck. Im Bierzelt<br />

wird brüderlich geteilt. Nur<br />

Horst, der Klomann hinter<br />

dem Weinzelt, hat ein besonderes<br />

Geschäftsmodell. „Ich lebe<br />

hier ausschließlich vom Geld<br />

im Teller.“ Meist werfen die<br />

Leute 50 Cent, manchmal auch<br />

mehr hin ein, „weil ihnen eine<br />

saubere Toilette das wert ist“,<br />

erzählt er zufrieden. Ein Gast<br />

bestätigt seine These und betont,<br />

immer nur hier aufs WC<br />

zu gehen, weil es sauber sei.<br />

Horst setzt zudem auf psychologische<br />

Spendenförderung.<br />

Neben dem Teller, den er regelmäßig<br />

leert, steht ein Korb voller<br />

Bonbons. Der gebürtige<br />

Rheinländer hat die sparsamen<br />

Schwaben in seiner 18-jährigen<br />

<strong>Volksfest</strong>zeit zunächst beobachtet<br />

und dann durchschaut.<br />

Das System funktioniere ganz<br />

gut. „Sie bezahlen und nehmen<br />

zur Belohnung ein Bonbon<br />

mit“, erzählt er, „alle sind<br />

zufrieden.“ Mit übergestülpten<br />

Handschuhen eilt er dann samt<br />

Spray und Tüchern ins Damen-<br />

WC. Nicht getroffen ist halt<br />

auch vorbei. Wenn eine Dame<br />

„besonders aufgemotzt und geschminkt<br />

ist, hole ich gleich<br />

den Lappen“, Horst spricht aus<br />

Erfahrung. In Sachen Reinlichkeit<br />

schenken sich Männlein<br />

und Weiblein nichts. Darin<br />

sind sich alle Toilettenreiniger<br />

einig, schnappen sich Schrubber<br />

und Lappen und gehen wieder<br />

auf die Jagd nach Spuren<br />

und Keimen.<br />

Sabine Ries<br />

*Name von der Redaktion<br />

geändert.<br />

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28 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />

Interview mit einem schwäbischen Bayern<br />

Wasen oder Wiesn?<br />

Die <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung will es wissen: Worin unterscheiden<br />

sich das Münchner Oktoberfest und das <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>? Wir befragten Dr. Axel Munz, Geschäftsführer von<br />

Trachten Angermaier mit Filialen in München und Stuttgart. Zudem<br />

hat Munz einen schwäbischen Vater und eine bayrische<br />

Mutter. Wer also sollte besser Bescheid wissen?<br />

Was ist der wesentliche<br />

Unterschied zwischen Wasen<br />

und Wiesn?<br />

Das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> ist<br />

viel persönlicher und intimer.<br />

Es ist nicht so überfüllt wie das<br />

Oktoberfest, man bekommt<br />

leichter Plätze und – es gibt weniger<br />

Schickimicki-Publikum.<br />

Was zieht man an?<br />

Natürlich Trachten von Angermaier<br />

(lacht). Stuttgart hat sich<br />

Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch.<br />

München stark angeglichen,<br />

was wir verkaufen, ist dasselbe<br />

wie in München. Stuttgart hat<br />

das voll adaptiert. Tracht ist ein<br />

Muss – auch auf dem Wasen.<br />

Noch vor 25 Jahren trug kein<br />

Mensch Tracht auf dem Oktoberfest.<br />

Heut fällt man auf,<br />

wenn man nicht in Lederhose<br />

oder Dirndl kommt.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Tracht macht einfach Spaß. Da<br />

BrunnenHannes<br />

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bekommt man ein ganz anderes<br />

Gefühl. Ich beobachte das<br />

oft: Wenn ein Mädchen zum<br />

ersten Mal statt einer Jeans ein<br />

Dirndl anhat, dann strahlt sie!<br />

Man bekommt durch die<br />

Tracht das Gefühl, zum Feiern<br />

zu gehen. Man will in dieser<br />

Gemeinschaft dabei sein, deshalb<br />

decken sich die Leute mit<br />

Tracht ein. Das ist auch das<br />

Schöne: die Tracht verbindet.<br />

Sie ist ein Gegenpol zu der<br />

Anonymität, der Internationalität,<br />

der Globalisierung unserer<br />

Gesellschaft. Sie schafft ein<br />

Heimatgefühl – in München<br />

genauso wie in Stuttgart.<br />

Braucht man jedes Jahr<br />

ein neues Trachtengewand?<br />

Ja, es gibt Leute, die jedes Jahr<br />

was Neues wollen. Aber es gibt<br />

auch viele Leute, die sich verschiedene<br />

Sachen zum Kombinieren<br />

zulegen. Eine Lederhose<br />

ist ein Muss. Die kann man<br />

aber mit verschiedenen Westen<br />

kombinieren. Dieses Jahr ganz<br />

farbenfroh in Brombeere, Pink,<br />

Blau, Grün oder gar Silber.<br />

Samt ist angesagt, gerne auch<br />

geprägt.<br />

Und die Damen?<br />

Bei den Damen mischt sich die<br />

Mode mit der Tracht. Silber,<br />

Gold, Brombeere, das sind die<br />

Trendfarben. Tracht ist jetzt<br />

Mode, sie ist in wie nie. Das war<br />

früher, vor zwanzig Jahren, anders.<br />

Da hatte die Tracht etwas<br />

Verstaubtes. Heute ist das ganz<br />

modern.<br />

Wo feiern Sie lieber?<br />

Wasen oder Wiesn?<br />

Ich schaue beide Feste an und<br />

feiere mit – in Tracht, ist doch<br />

klar!<br />

Das Interview<br />

führte Karl Krügle.<br />

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30 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />

Arbeitsvermittler Anton Till ist im Auftrag<br />

der Agentur für Arbeit vor Ort<br />

Wer auf dem<br />

Wasen sucht,<br />

kommt an ihm<br />

nicht vorbei<br />

Sein Auftrag ist seit 15 Jahren gleich: Für jede Stelle – vom<br />

Aufbauhelfer über den Zapfer bis zum Mandelbrater –<br />

sucht er die passenden Bewerber aus. Oft vergeht<br />

keine halbe Stunde und Till war erfolgreich.<br />

In seinem Wasenbüro oberhalb der Fruchtsäule,<br />

das gerade zwei mal drei Meter misst und mit<br />

einem Tisch, vier Stühlen, Schrankwand,<br />

Schredder, Kühlschrank und zwei Türen ausgestattet<br />

ist, gehen die Wasenjobs schon am Morgen<br />

weg wie Maß und Göckele. Vor dem Gebäude sitzen<br />

die Bewerber. Viele mit Hoffnung, manche mit<br />

großen Vespertüten, alle ohne Geld. Bis die<br />

eintägigen Arbeitsangebote zu Till<br />

kommen, kann es Stunden dauern.<br />

Die Wartenden kennen die Prozedur.<br />

Sie rauchen, vespern und gedulden<br />

sich. „Zu Hause fällt mir<br />

die Decke auf den Kopf“, klagt<br />

ein junger Mann. Ein älteres<br />

Ehepaar bringt es in gebrochenem<br />

Deutsch auf den Punkt:<br />

„Hauptsache Arbeit und<br />

Geld“, und verputzt belegte<br />

Brote in Erwartung eines anstrengenden<br />

Tages.<br />

Immer erreichbar<br />

Auf Tills Tisch türmen sich<br />

derweil etliche gelbe Karten<br />

mit den Jobangeboten der<br />

Schausteller und Wirte für<br />

die kommenden 17 Tage.<br />

Sein Mobiltelefon klingelt<br />

unermüdlich. Der 58-Jährige<br />

ist immer erreichbar, rund<br />

um die Uhr und selbst am<br />

Wochenende. „Der Herr Till<br />

ist super“, wird er in einem<br />

Festbüro gelobt und bekommt<br />

gleich noch den Auftrag mit, Toi-


lettenpersonal zu finden. Er<br />

arbeitet unkompliziert und<br />

schnell und scheint überall<br />

gleichzeitig präsent zu sein.<br />

Spüler gesucht<br />

Vor Tills Minibüro wartet auch<br />

der 58-jährige Günther aus<br />

Weil der Stadt. „Ich war einmal<br />

Berufskraftfahrer“, erzählt der<br />

Rentner mit der Zahnlücke<br />

stolz. Till schickt ihn ins Festbüro<br />

einer großen Brauerei.<br />

Die suchen noch einen Spüler.<br />

Nachdem Günther dort den Erhebungsbogen<br />

ausgefüllt hat,<br />

geht er wieder nach Hause.<br />

„Wir rufen Sie an“, waren die<br />

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freundlichen<br />

Verabschiedungsworte<br />

aus dem<br />

Festbüro.<br />

Radelnd<br />

unterwegs<br />

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Tel.: 0711 - 42 63 96 Fax: 42 80 10<br />

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Wenn Anton<br />

Till nicht mit<br />

den Bewerbern<br />

spricht, telefoniert<br />

er. Gleichzeitig<br />

radelt er dann<br />

mit einem Stapel Dokumente<br />

über den Rummelplatz<br />

und erledigt die<br />

„arbeitstechnischen Formalitä-<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 31<br />

Architektur<br />

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Günther F. Dautel<br />

DIPL. ING. ARCHITEKT<br />

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32 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong><br />

ten“. Dass er dabei mit dem<br />

Fahrrad direkt ins Zelt<br />

fährt, ist kein Problem<br />

und spart ihm viel Zeit.<br />

„Alle haben Schiss wegen<br />

dem Zollamt“, lässt er<br />

wissen und macht die Unterlagen<br />

für sechs Aufbauhelfer<br />

fertig, die bereits die<br />

Ärmel hochgekrempelt haben.<br />

Teilzeit oder Vollzeit?<br />

„Ich mache alles, außer Klo<br />

putzen“, stellt die 19-jährige<br />

Studentin Ramona aus Schorndorf<br />

klar. Letztlich hat sie die<br />

Qual der Wahl: Luftballons verkaufen,<br />

Zuckerwatte drehen,<br />

Mandeln brennen, Eis verkaufen<br />

oder Früchte schneiden?<br />

Sie entscheidet sich für Eis und<br />

Mandeln. Anton Till überzeugt<br />

den Arbeitgeber am Telefon<br />

mit den Worten: „Ich würde sie<br />

Im Innenhof der Brauerei<br />

lädt der schattige Biergarten mit<br />

Frischgezapftem und schwäbischen<br />

Speisen zum Verweilen ein<br />

Erleben<br />

Sie verschiedeneVeranstaltungen<br />

in<br />

und um den<br />

urigen Bierkrugstadel<br />

das ganze Jahr hindurch!<br />

Diverse Ausstellungen<br />

finden Sie auf dem gesamten<br />

Brauereigelände, so z.B. einer<br />

der größten Bergkristalle der<br />

Welt!<br />

SCHUSSENRIEDER Erlebnisbrauerei<br />

mit Deutschlands 1. Bierkrugmuseum<br />

88427 Bad Schussenried<br />

Tel. 07583-40411<br />

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einstellen.“ Die Sache ist damit<br />

vom Tisch.<br />

Rund 100 Stellen kann Anton<br />

Till so pro Wasensaison vermitteln.<br />

Die Bedürfnisse der Be-<br />

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eine Reise durch<br />

die oberschwäbische<br />

Bierkultur !<br />

werber, vom Studenten über<br />

Arbeitssuchende bis zum Rentner,<br />

versucht er zu berücksichtigen.<br />

Teilzeit, Vollzeit oder nur<br />

am Wochenende? Erfahrung in<br />

der Gastronomie, im Service<br />

oder Handwerk?<br />

Auch für Rollstuhlfahrer<br />

findet er ein<br />

lohnendes Plätzchen.<br />

Viele Bewerber nehmen<br />

für die 17 Tage Wasentrubel<br />

extra Urlaub und bessern mit<br />

Aushilfsjobs ihre Haushaltskasse<br />

auf.<br />

Man spricht bayrisch<br />

Erfolgreich verlief die Jobsuche<br />

auch für den 22-jährigen David<br />

aus Stammheim, der gerade<br />

SCHUSSENRIEDER ERLEBEN<br />

Die Brauerei mit Deutschlands<br />

1. Bierkrugmuseum zeigt eine einzigartige<br />

Dokumentation durch fünf Jahrhunderte<br />

deutscher Trinkkultur<br />

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sein freiwilliges soziales Jahr<br />

hinter sich hat. Im Festbüro<br />

seines Arbeitgebers geht es<br />

zünftig zu, die Amtssprache ist<br />

bayrisch. „Am Freitag um<br />

15 Uhr geht es los“, erzählt David<br />

nach dem Vorstellungsgespräch<br />

und verschwindet grinsend<br />

mit seinem Skateboard<br />

zwischen Wohnwagen und Imbissbuden.<br />

Mit Spaß bei der Arbeit<br />

Anton Till macht seine Arbeit<br />

gerne. Er poltert, bruddelt und<br />

lacht dabei, auch wenn seine<br />

Arbeitstage während der Wa-<br />

ich mag das cannstatter carré<br />

senzeit lange sind. Bevor er<br />

zwischen Bratwürsten und<br />

Bierzelten seine Runden dreht,<br />

steht der morgendliche Pflichttermin<br />

in seinem eigentlichen<br />

Büro in der Nordbahnhofstraße<br />

an. „Bei uns ist es immer<br />

lustig, sonst geht es nicht“, resümiert<br />

er rufend und tritt in<br />

Verkaufsoffener Sonntag<br />

am 25. September von 13 bis 18 Uhr<br />

»Wir mögen das <strong>Cannstatter</strong> Carré …<br />

weil wir hier super shoppen und genießen können.«<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2011</strong> ::: 33<br />

die Pedale. Währenddessen<br />

klingelt sein Telefon, ein neuer<br />

Auftrag hängt in der Leitung.<br />

Winkend verschwindet Till hinter<br />

der Fruchtsäule. Die Bewerberbank<br />

vor seiner Minijobzentrale<br />

ist derweil schon wieder<br />

voll.<br />

Sabine Ries<br />

Vom <strong>Cannstatter</strong> Wasen zum <strong>Cannstatter</strong> Carré.<br />

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

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