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Ausgabe März 2006 - DIE LINKE. Ortsverband Dorsten

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z.Zt. ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter aus den <strong>Dorsten</strong>er<br />

Kinder- und Jugendeinrichtungen Ahornstraße, Treffpunkt Altstadt,<br />

Rottmannshof und Olbergstraße, unterstützt vom Stadtsportverband<br />

Unterschriften für die Volksinitiative. Die Volksinitiative braucht auch Ihre<br />

Unterstützung. Gebraucht werden 66 000 Unterschriften. Geben Sie Ihre<br />

Unterschrift!<br />

18 Minuten oder 250 000 Arbeitslose<br />

Seit Wochen lesen wir Schlagzeilen in den Zeitungen wie: „ver.di kämpft<br />

um 18 Minuten“. Man fragt sich, was soll der Quatsch Wer von <strong>Dorsten</strong><br />

nach Süden zur Arbeit fährt, steht regelmäßig auf der A31, A52/B224 oder<br />

B223 länger im Stau.<br />

18 Minuten sind wirklich nicht so viel. Umgerechnet auf ein Jahr könnte<br />

man aber genauso gut den Urlaub um 2 Wochen kürzen, 2 Wochen, die<br />

die Beschäftigten im öffentliche Dienst unentgeltlich arbeiten sollen. Das<br />

bedeutet, dass bundesweit ¼ Millionen Arbeitsplätze wegfallen. Nicht<br />

irgendwie, die Stellenpläne werden ganz genau so umgerechnet. Für<br />

NRW sind das dann übrigens 19 500 zusätzliche Arbeitslose.<br />

Die Vernunft gebietet eigentlich einen anderen Weg. Positive Beispiele<br />

gibt es auch. So wurde bei der Telekom ein Tarifvertrag auf Betreiben des<br />

Arbeitgebers mit ver.di abgeschlossen der eine Wochenarbeitszeit von 34<br />

Stunden festlegt. Dadurch wurden tausende sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitsplätze gesichert.<br />

Es gibt eine Alternative zur jetzigen Politik, man muß es nur wollen.<br />

Doch wird jetzt immer deutlicher, dass Hartmut Möllring, Verhandlungsführer<br />

der Tarifgemeinschaft der Länder, den absoluten Crashkurs fahren<br />

will. Vor den nächsten Landtagswahlen will er mit den Gewerkschaften<br />

ver.di, GdP, dbb tarifunion und GEW gar nicht mehr reden. Außerdem<br />

braucht er eigentlich auch keinen Tarifvertrag, dann können die neuen<br />

Arbeitsverträge ganz und gar nach seinen eigenen Vorstellungen<br />

abgeschlossen werden. Davon träumt nicht nur er, der Bundesverband der<br />

Deutschen Industrie freut sich auch schon darauf. Deshalb: Donnerstag,<br />

den 23.3.06 ruft der Deutsche Beamtenbund und der DGB mit ver.di,<br />

GEW und Gewerkschaft der Polizei zur Demo in Düsseldorf auf. Fahrt mit,<br />

meldet Euch an bei Heinzbert Peeters unter 02369-204629 oder<br />

pr@hpeeters.de<br />

Einladung zur nächsten Mitgliederversammlung der WASG-<strong>Dorsten</strong><br />

am Mittwoch, den 5. April 06, 19:00 Uhr im Hotel Albert,<br />

Borkener Str. 199, 46284 <strong>Dorsten</strong><br />

4 V.i.S.d.P.: Karl Türck, Glück-Auf-Str. 18, 46284 <strong>Dorsten</strong>, Email: wasg-dorsten@web.de<br />

LaLü, Chris & Horsti –<br />

Retter der Entlassenden und Geprellten<br />

<strong>Ausgabe</strong> 03 / 06<br />

In den letzten Wochen berichtete die Tagespresse über die wirtschaftliche<br />

Lage eines der größten Arbeitgeber <strong>Dorsten</strong>s, der Firma „Beton-und-<br />

Fertigteilwerk <strong>Dorsten</strong> GmbH“, kurz B+F, früher Stewing. Den aktuell noch<br />

120 Mitarbeitern dieses Betriebs sollte der Arbeitsplatz gesichert werden.<br />

Dafür setzten sich laut den Zeitungsberichten das NRW-Wirtschaftsministerium<br />

und auch vor Ort Bürgermeister Lütkenhorst ein. Die Politik<br />

erreichte laut Berichten vom 22.2.06 durch eine Bürgschaft des NRW-<br />

Wirtschaftsministeriums, dass die Sparkasse Vest einen „Kredit im<br />

siebenstelligen Bereich“ zusagte. Dadurch seien der weitere Betrieb des<br />

Werkes und damit die noch verbliebenen 120 Arbeitsplätze gesichert.<br />

Prima, denkt der arglose Leser: CDU-Wirtschaftsministerin Christa<br />

Thoben und CDU-Bürgermeister Lambert Lütkenhorst tun was für<br />

unsere Arbeitsplätze in <strong>Dorsten</strong>! Nichts da, alles Lug und Trug! Die Belegschaft<br />

von B+F, noch vor drei Jahren 340 Arbeitskräfte, wurde im Rahmen<br />

des „Sanierung“ genannten Arbeitsplatzabbaus im Mutterkonzern Heitkamp-Deilmann-Haniel<br />

(HDH) bereits auf 120 reduziert, indem schubweise,<br />

meist vor Weihnachten (Weihnachtsgeld einsparen!) Mitarbeiter<br />

entlassen wurden. Das geniale Konzept des Wirtschaftsprüfers Horst<br />

Ripa sieht nun ein sogenanntes „Management-buy-out“ vor. Das soll<br />

Inhalt:<br />

LaLü, Chris & Horsti, Retter der<br />

Entlassenden und Geprellten<br />

Seite 1<br />

100 Tage, der Horror geht weiter<br />

Seite 3<br />

Volksinitiative NRW <strong>2006</strong><br />

Seite 3<br />

18 Minuten oder 250 000<br />

Arbeitslose Seite 4<br />

heißen, dass fünf der derzeitigen<br />

leitenden Angestellten den Betrieb<br />

in eigener Verantwortung als GmbH<br />

weiterführen. Sie finanzieren das<br />

zum kleineren Teil durch Eigenkapital,<br />

zum größeren Teil durch die<br />

im Betrieb verbleibenden Abfindungen<br />

derjenigen Mitarbeiter, die<br />

bereit sind, unter der neuen Leitung<br />

weiter zu arbeiten. Leider sind das<br />

von den übriggebliebenen 120 nur<br />

1


noch 34 Mitarbeiter! Warum Wie die DN am 10.2.06 schrieben, haben<br />

Gewerkschaft und Betriebsrat bereits einem Haustarifvertrag zugestimmt.<br />

Wie man annehmen darf, wird die Betriebsleitung sie vor die Alternative<br />

gestellt haben: zustimmen, oder wir machen ganz dicht! Das heißt aber im<br />

Klartext, die Mitarbeiter, die bleiben, werden nach einem Jahr unter Tarif<br />

bezahlt, verzichten „freiwillig“ auf andere Rechte aus dem Manteltarifvertrag<br />

wie Urlaubstage, Überstundenzuschläge, Weihnachtsgeld usw.<br />

Verständlich, dass unter solchen Bedingungen nur 34 von 120 bereit sind,<br />

weiterzumachen – vermutlich, weil sie altersbedingt oder aus anderen<br />

Gründen fürchten, andernfalls auf der Straße zu stehen und keinen Job<br />

mehr zu finden. Nun versteht man aber auch, warum die „Buy-out-<br />

Manager“ einen Kredit benötigen: die einbehaltenen Abfindungen von 34<br />

Mitarbeitern reichen nicht aus, wenn man auf der anderen Seite 86<br />

auszahlen muss. Ein Glück, dass die CDU ein Einsehen hat und der<br />

Sparkasse Vest gegenüber bürgt für den legendären „Kredit im<br />

siebenstelligen Bereich“! Und wofür das alles Damit 10% der einstmals<br />

340 Mitarbeiter jetzt unter Tarif weiter malochen dürfen, während die<br />

übrigen 90% sich frei entscheiden können, welchen anderen Job sie<br />

machen wollen. Das ist die neoliberale Politik für die Erhaltung von<br />

Arbeitsplätzen á la CDU in diesem unserem Lande und speziell in dieser<br />

unserer Stadt. Und als ob das noch nicht traurig genug wäre – wenn man<br />

fragt, wer die Arbeit der 86 „freiwillig“ Ausgeschiedenen in Zukunft macht:<br />

Dafür haben die „Buy-out-Manager“ auch schon ein grandioses Konzept!<br />

Subunternehmer besorgen ihnen Arbeitskräfte aus Polen, Litauen und<br />

anderen Staaten der EU-Osterweiterung, die hier arbeiten zu Löhnen und<br />

2<br />

unter Bedingungen, nach denen man lieber nicht fragt, sonst packt einen<br />

das Grauen. Motto: ein Schelm, der Böses dabei denkt! Man könnte sonst<br />

Albträume bekommen, von Heuschreckenschwärmen zum Beispiel, die<br />

über diese Stadt herfallen, alles Verwertbare auffressen und nur<br />

Kahlschlag hinterlassen – wohlwollend begleitet und durch Bürgschaft<br />

gefördert von einer sich christlich oder sozial-demokratisch nennenden<br />

Politik.<br />

100 Tage, der Horror geht weiter<br />

Die Meinungsveröffentlicher überschlagen sich mit Lobgesängen auf die<br />

neue schwarz/rote Regierung. Angela Merkel hat bei Staatsbesuchen<br />

keinen Dunkelhäutigen mit „lieber Neger“ angeredet und sich nett von<br />

Jacques Chirac einen Handkuss geben lassen. Zwischen den Koalitionären<br />

hat es keine öffentlichen Schlägereien gegeben. Schön, aber was<br />

hatten die Damen und Herren denn erwartet<br />

Es sind Beschlüsse gefasst worden:<br />

o Rente gibt es zukünftig erst ab 67 Jahren, es ist besser, die jungen<br />

Leute sind arbeitslos<br />

o Eltern haften für ihre volljährigen Kinder jetzt finanziell, bis sie 25 Jahre<br />

alt sind<br />

o Die Mehrwertsteuer wird um 3 % angehoben<br />

o Während der Regierungszeit werden die Renten nicht angehoben, sie<br />

o<br />

sinken also mindesten um die jährliche Inflationsrate<br />

Verlängerung der Arbeitszeit der Bundesbeamten nach bereits erfolgter<br />

Erhöhung auf 40 Stunden weiter auf 41 Stunden, um dann Druck<br />

auf die Arbeiter und Angestellten machen zu können, die Tarifverträge<br />

entsprechend zu ändern, wie jetzt von 38,5 auf 40 Stunden<br />

Und selbst eigentlich gut klingende Vorhaben wie die „Initiative 50 plus"<br />

sind ein Etikettenschwindel, da die rechtlichen Voraussetzungen zur<br />

Förderung älterer Arbeitnehmer seit über 3 Jahren bestehen.<br />

Volksinitiative NRW <strong>2006</strong><br />

Die Landesregierung beabsichtigt, im<br />

Haushalt des zuständigen Jugendministers<br />

für <strong>2006</strong> rund 200 Mio. Euro bei<br />

der Unterstützung von Kindern, Jugendlichen<br />

und Familien zu kürzen. Nahezu<br />

alle Angebote zur Unterstützung und<br />

Förderung von Kindern, Jugendlichen und Familien wie Kindergärten,<br />

Jugendarbeit, Familienbildungsstätten, Frauenhäuser, Beratungsstellen,<br />

Familienpflegedienste sind hiervon betroffen. Deshalb sammeln in <strong>Dorsten</strong><br />

3

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