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Kommunalpolitik in Dorsten – gemeinsam und sozial gerecht

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<strong>Kommunalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Dorsten</strong> <strong>–</strong><br />

geme<strong>in</strong>sam <strong>und</strong> <strong>sozial</strong> <strong>gerecht</strong><br />

Bürgerhaushalt, Bürgerentscheid, Bürgerbegehren.<br />

Bürgerwille soll den Haushalt bestimmen.<br />

Was im B<strong>und</strong>estag beschlossen wird muss zu 80 Prozent <strong>in</strong> Städten <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

umgesetzt werden. Die aktive Beteiligung der Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger <strong>in</strong> der<br />

<strong>Kommunalpolitik</strong> ist wichtig, denn Beteiligen heißt für uns Mitbestimmen.<br />

Die L<strong>in</strong>ke tritt konsequent für mehr Transparenz bei der Verwendung öffentlicher Mittel e<strong>in</strong>.<br />

„Wir rechnen mit“ <strong>–</strong> dieser Slogan soll Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger motivieren, sich auch <strong>in</strong><br />

Sachen Haushaltspolitik <strong>in</strong> alle Entscheidungen der Stadt <strong>Dorsten</strong> frühzeitig e<strong>in</strong>zumischen.<br />

Bürgerschaft, Politik <strong>und</strong> Verwaltung s<strong>in</strong>d gleichwertige Partner. Über die Schwerpunkte der<br />

Haushaltspolitik sollen E<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>wohner entscheiden.<br />

Transparenz <strong>und</strong> Öffentlichkeit:<br />

Entscheidungen des Stadtrates sollen, soweit nicht zw<strong>in</strong>gend anders vorgeschrieben, im<br />

öffentlichen Teil der Sitzungen getroffen werden. Die Fraktionssitzungen der LINKEN <strong>in</strong><br />

<strong>Dorsten</strong> werden soweit wie möglich öffentlich stattf<strong>in</strong>den.<br />

Mandatsbezogene Nebene<strong>in</strong>künfte (u.a. der Aufsichtsratsgremien) der <strong>Kommunalpolitik</strong>er<br />

sollen offen gelegt werden, ebenso wird Offenlegung der Managergehälter der städtischen<br />

Beteiligungsunternehmen gefordert <strong>und</strong> die Begrenzung der E<strong>in</strong>künfte.<br />

Bürgerhaushalte<br />

Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong> <strong>Dorsten</strong> der Bürgerhaushalt e<strong>in</strong>geführt wird. In e<strong>in</strong>igen<br />

Kommunen ist damit schon begonnen worden. Die E<strong>in</strong>führung des Bürgerhaushaltes ist e<strong>in</strong><br />

längerer Prozess <strong>und</strong> muss jeweils vor Ort entwickelt werden. Wichtig ist, dass über kurz<br />

oder lang der gesamte Haushalt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zyklischen Beteiligungsverfahren aufgestellt wird,<br />

welches e<strong>in</strong>e direkte Mitwirkung der Menschen an der kommunalen Prioritätensetzung<br />

ermöglicht. Beim Beteiligungsverfahren muss darauf geachtet werden, dass <strong>sozial</strong>e<br />

M<strong>in</strong>derheiten besonders berücksichtigt werden <strong>und</strong> nicht außen vor gelassen werden.<br />

Ausschlaggebend für den Erfolg des Projekts Beteiligungshaushalt ist der klare Fokus auf die<br />

umfassende Mitbestimmung aller Interessierten. Bloße Information über die schlechte<br />

F<strong>in</strong>anzlage oder die re<strong>in</strong>e Abschiebung von Verantwortung für Sparpolitik konterkariert den<br />

Ansatz des Bürger‐ <strong>und</strong> Beteiligungshaushaltes <strong>und</strong> mündet <strong>in</strong> desillusioniertem<br />

Demokratieverdruss.<br />

Bürgerbeteiligung durch Bürgerbegehren <strong>und</strong> Bürgerentscheide<br />

Wir unterstützen Formen direkter Bürgerbeteiligung durch Bürgerbegehren <strong>und</strong><br />

1


Bürgerentscheide. Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e wichtige Ergänzung der repräsentativen Demokratie. Deshalb<br />

begrüßen wir auch die Sperrwirkung zulässiger Bürgerbegehren. Sie führt dazu, dass nicht<br />

noch vor der Durchführung e<strong>in</strong>es Bürgerentscheides vollendete Tatsachen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Angelegenheit geschaffen werden, über die die Bürgerschaft entscheiden soll.<br />

Geme<strong>in</strong>eigentum geht vor Privatisierung<br />

Die Privatisierung von kommunalem Eigentum, von Krankenhäusern <strong>und</strong> vielen anderen<br />

E<strong>in</strong>richtungen betreiben die CDU, die FDP, die SPD <strong>und</strong> andere im Land NRW.<br />

Die Änderung des § 107 der Geme<strong>in</strong>deordnung schränkt die Möglichkeiten für kommunale<br />

Wirtschaftstätigkeit e<strong>in</strong> <strong>und</strong> entmachtet den Stadtrat.<br />

Das bedeutet die Enteignung von Geme<strong>in</strong>deeigentum zugunsten von privaten<br />

Profit<strong>in</strong>teressen.<br />

DIE LINKE tritt dafür e<strong>in</strong>, dass das kommunale Bürgereigentum, das für e<strong>in</strong>e <strong>sozial</strong>e <strong>und</strong><br />

kulturelle Gr<strong>und</strong>versorgung aller E<strong>in</strong>wohner notwendig ist, erhalten bleibt.<br />

Privatisierungen führen <strong>in</strong> der Regel dazu, dass nur wenige große Unternehmen <strong>und</strong><br />

Konzerne über die Gr<strong>und</strong>voraussetzungen e<strong>in</strong>es menschenwürdigen Lebens <strong>–</strong> wie<br />

Tr<strong>in</strong>kwasser, Energieversorgung, Verkehr, Wohnraum, Kultur‐ <strong>und</strong> Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

bestimmen.<br />

Kommunalisierung statt Privatisierung<br />

Dort, wo privatisiert wurde <strong>und</strong> wird, standen <strong>und</strong> stehen immer die Gew<strong>in</strong>n<strong>in</strong>teressen an<br />

erster Stelle. Notwendige Investitionen unterbleiben oder werden h<strong>in</strong>ausgezögert,<br />

Arbeitnehmer entlassen.<br />

Es wird daher immer deutlicher, dass private Unternehmer, denen kommunale Betriebe<br />

übergeben oder verkauft werden, nicht leistungsfähiger <strong>und</strong> kostengünstiger s<strong>in</strong>d.<br />

Im Gegenteil, weniger Leistung, höhere Kosten, Ausbeutung <strong>und</strong> Entlassung von<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen du Mitarbeitern ist der Fall.<br />

„Privatisierungen aussetzen <strong>–</strong> Privatisierungserlöse seriös bilanzieren. Mit dieser Forderung<br />

stützt sich DIE LINKE auf den Willen zahlreicher Bürger unserer Stadt. Die Energieversorgung<br />

der Haushalte wird immer mehr zu e<strong>in</strong>er Existenzfrage. Die Versorgung mit Wärme <strong>und</strong><br />

Elektrizität muss durch Öffentliche Kontrollen <strong>und</strong> Mitbestimmung der Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Bürger gestaltet werden. Bisher wurden öffentliche Unternehmen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungen eher<br />

wahllos durch die Städte <strong>und</strong> Kreise verkauft, um Löcher <strong>in</strong> ihren Haushalten zu stopfen. Mit<br />

der Ideologie „Privat vor Staat“ haben Rüttgers <strong>und</strong> Co. e<strong>in</strong>e neue Dimension <strong>in</strong> die<br />

Landesentwicklung gebracht <strong>und</strong> wollen das gewachsene Gefüge öffentlicher Unternehmen<br />

auflösen.<br />

Deshalb fordert DIE LINKE die Rekommunalisierung. Was haben die Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger<br />

von e<strong>in</strong>em starken Bereich öffentlicher Unternehmen Ganz wesentlich stellen Stadtwerke<br />

usw. die Versorgung mit Strom, Gas <strong>und</strong> Wasser sicher <strong>–</strong> unterbrechungsfrei, im gesamten<br />

2


Gebiet <strong>und</strong> vergleichsweise preiswert. In öffentlichen Unternehmen s<strong>in</strong>d die wirtschaftlichen<br />

Aktivitäten nicht am größtmöglichen Profit ausgerichtet, sondern können demokratischen<br />

Zielen geöffnet werden: E<strong>in</strong>e hohe Ausbildungsquote, heraufordernde Umweltziele beim<br />

städtischen Fuhrpark, Verr<strong>in</strong>gerung des Co2‐<strong>und</strong> Fe<strong>in</strong>staub‐ Ausstoßes <strong>und</strong> Investitionen, die<br />

e<strong>in</strong>e unterbrechungsfreie <strong>und</strong> energieeffiziente Versorgung gewährleisten.<br />

Für diese Ziele werden sich die Stadträte der LINKEN <strong>in</strong> den Aufsichtsgremien der<br />

öffentlichen Unternehmen e<strong>in</strong>setzen.<br />

Daher brauchen wir e<strong>in</strong>en starken öffentlichen Sektor!<br />

Kommunale Wirtschafts‐ <strong>und</strong> Arbeitsmarktpolitik umfasst verschiedene Bereiche. E<strong>in</strong>erseits<br />

ist die Stadt <strong>Dorsten</strong> selbst Arbeitgeber <strong>und</strong> hat durch ihr Verhalten unmittelbar E<strong>in</strong>fluss auf<br />

den Arbeitsmarkt. Durch kommunale Investitionen werden Arbeitsplätze gesichert <strong>und</strong><br />

geschaffen.<br />

Zudem werden durch die Förderungs<strong>in</strong>strumente zur Arbeitsbeschaffung <strong>und</strong> Qualifizierung,<br />

durch Wirtschaftsförderung <strong>und</strong> Bündnisse für Arbeit die Situation auf dem Arbeitsmarkt<br />

bee<strong>in</strong>flusst.<br />

Kommunale Wirtschaftsförderung muss die Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützen, diese<br />

sichern <strong>und</strong> verbessern. Besonderer Unterstützung bedarf die Kreativwirtschaft. Außerdem<br />

muss sie die Standortbed<strong>in</strong>gungen für Unternehmen optimal ermöglichen <strong>und</strong> die<br />

Modernisierung lokaler <strong>und</strong> regionaler Standorte sichern. Es müssen verb<strong>in</strong>dliche<br />

Vere<strong>in</strong>barungen mit den Unternehmen getroffen werden, die arbeitsmarktpolitische ,<br />

ausbildungspolitische <strong>und</strong> ökologische Ziele be<strong>in</strong>halten, bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er zeitlich befristeten<br />

Beteiligung der öffentlichen Hand an privatwirtschaftlichen Unternehmen.<br />

Die öffentliche <strong>und</strong> demokratisch kontrollierte Dase<strong>in</strong>svorsorge muss erhalten bleiben.<br />

Die Partei DIE LINKE fordert daher die Stärkung der öffentlichen Dase<strong>in</strong>svorsorge für die<br />

Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger <strong>in</strong> der Stadt <strong>Dorsten</strong>:<br />

‣ Ke<strong>in</strong>e Auslagerungen von öffentlichen Dienstleistungen (Outsourc<strong>in</strong>g)<br />

‣ Bezahlbares Wohnen ist unser Ziel, weil wir bezahlbares Wohnen als Menschenrecht<br />

ansehen<br />

‣ Die <strong>Dorsten</strong>er Wohnungsgesellschaft mbH mit ihrem geme<strong>in</strong>wirtschaftlichem<br />

Charakter ist zu erhalten <strong>und</strong> weitere profitorientierte Wohnungsgesellschaften s<strong>in</strong>d<br />

zu verh<strong>in</strong>dern. Gleichwertige Lebensbed<strong>in</strong>gungen schaffen <strong>und</strong> Wohnbezirke<br />

erhalten,<br />

wenn es<br />

um die Zukunft von Mietern <strong>in</strong> <strong>Dorsten</strong> geht.<br />

‣ DIE LINKE <strong>in</strong> <strong>Dorsten</strong> ist für den Erhalt öffentlich‐rechtlicher Sparkassen , ihrer<br />

kommunalen E<strong>in</strong>richtungen. Die Bestrebungen von CDU <strong>und</strong> FDP, sie für private<br />

Investoren zu öffnen, lehnen wir ab<br />

‣ DIE LINKE fordert den Erhalt des St.‐Elisabeth‐Krankenhauses <strong>in</strong> öffentlicher,<br />

kommunaler oder caritativer Hand. Statt Privatisierung Rückführung von<br />

Ges<strong>und</strong>heits‐ <strong>und</strong> Pflegee<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> kommunale oder caritative Trägerschaft<br />

3


‣ DIE LINKE fordert e<strong>in</strong>e Rekommunalisierung <strong>in</strong> der Versorgungs‐ <strong>und</strong><br />

Entsorgungswirtschaft.<br />

‣ die Versorgung mit Wärme <strong>und</strong> Elektrizität muss durch öffentliche Kontrolle <strong>und</strong><br />

Mitbestimmung der Bürger gestaltet werden<br />

‣ im Rahmen der kommunalen Arbeitsmarktpolitik sollten nur unbefristete,<br />

<strong>sozial</strong>versicherte Beschäftigungsverhältnisse angeboten werden. Der öffentliche<br />

Arbeitgeber sollte das Angebot an Ausbildungsplätzen nach der Kommunalwahl<br />

erhöhen<br />

‣ Kommunale Beschäftigungs‐ <strong>und</strong> Qualifizierungsprogramme s<strong>in</strong>d zw<strong>in</strong>gend<br />

notwendig<br />

‣ Errichtung e<strong>in</strong>es „öffentlich geförderten Beschäftigungssektors (ÖBS)“. Die neuen<br />

Möglichkeiten des § 16a des Sozialgesetzbuches 2 (SGB 2) müssen ausgeschöpft<br />

werden<br />

Kommunale Selbstverwaltung stärken<br />

Ausbau der kommunalen Investitionen<br />

Die kommunalen Investitionen s<strong>in</strong>d im Kreis Reckl<strong>in</strong>ghausen <strong>in</strong> den letzten Jahren aus<br />

Haushaltsgründen massiv zurückgefahren worden. Die Investitionsquote beträgt gerade die<br />

Hälfte des B<strong>und</strong>esdurchschnitts. Das hat dramatische Auswirkungen: die Substanz der<br />

kommunalen E<strong>in</strong>richtungen, z.B. Schulen, verfällt, neue E<strong>in</strong>richtungen werden nur noch<br />

selten gebaut, die Arbeitslosigkeit steigt. Hier muss mit allen Mitteln auf Kreis‐ <strong>und</strong><br />

kommunaler Ebene gegengearbeitet werden.<br />

Für Arbeitnehmer <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<strong>in</strong>teressen <strong>in</strong> Betrieben mit Stadtbeteiligung<br />

In den Betrieben, an denen die Stadt beteiligt ist, als da s<strong>in</strong>d:<br />

• Entsorgungsbetrieb<br />

• Bäderbetrieb <strong>Dorsten</strong> GmbH<br />

• W<strong>in</strong>dor<br />

• Projektgesellschaft Industriepark Marl<br />

• WiN Emscher Lippe<br />

• Volksbank<br />

• <strong>Dorsten</strong>er Wohnungsgesellschaft<br />

• <strong>Dorsten</strong>er Arbeit<br />

wenden wir uns gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse <strong>und</strong> setzen uns für die<br />

Durchsetzung von Arbeitnehmer<strong>in</strong>teressen e<strong>in</strong>. Stehen diese Betriebe auch der Öffentlichkeit<br />

zur Nutzung zur Verfügung (z.B. Badbetriebe), werden mit unserer Unterstützung Sozialtarife<br />

4


e<strong>in</strong>geführt.<br />

Unverzichtbar für uns ist es, dass die Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger <strong>in</strong> <strong>Dorsten</strong> <strong>in</strong> die<br />

Entscheidungsprozesse der Wirtschaftsförderung e<strong>in</strong>bezogen werden müssen<br />

Die E<strong>in</strong>zelhandelsstruktur der Innenstadt soll erhalten bleiben. Auf Gr<strong>und</strong> hoher Mieten, s<strong>in</strong>d<br />

gerade bei Neuplanungen angestammte, kle<strong>in</strong>e Ladenlokale, nicht mehr <strong>in</strong> der Lage ihr<br />

Geschäft weiter zu führen. Schon heute ist zu beklagen, dass die Innenstädte ausgestorben<br />

<strong>und</strong> ohne Leben s<strong>in</strong>d.<br />

Besonders verheerend ist die Situation <strong>in</strong> Barkenberg. Statt vorhandene Verkaufsflächen<br />

s<strong>in</strong>nvoll zu nutzen, werden neue Gebäude errichtet. Die alten Ladenlokale werden als<br />

Abschreibungsru<strong>in</strong>en unseren K<strong>in</strong>dern zur Entsorgung h<strong>in</strong>terlassen.<br />

Aber auch Nebenzentren wie vor allem Hervest, haben große Probleme. Die sich sche<strong>in</strong>bar<br />

endlos h<strong>in</strong>ziehenden Planungen für das Gelände der Schachtanlage Fürst Leopold<br />

verunsichern die am der Straße Im Harsew<strong>in</strong>kel ansässigen Gewerbetreibenden <strong>und</strong> zw<strong>in</strong>gen<br />

zum Teil zur Aufgabe.<br />

Die Probleme, die hier entstehen, s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs nicht nur für das Gefüge der<br />

Siedlungsschwerpunke <strong>und</strong> Nebenzentren bedeutsam, sondern sie br<strong>in</strong>gen für die gesamte<br />

Stadtentwicklung <strong>und</strong> Stadtplanung negative Folgen mit sich.<br />

Im Rahmen der regionalen Wirtschaftsförderung unterstützen wir die Ansiedlung kle<strong>in</strong>er <strong>und</strong><br />

mittlerer Unternehmen mit den dazu gehörenden Bildungse<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> zukunftsfähigen<br />

Branchen auf den vorhandenen Industriebrachen im Kreis RE anstelle ökonomisch <strong>und</strong><br />

ökologisch fragwürdiger Großprojekte.<br />

Wie streben e<strong>in</strong>e regionale Wirtschaftsförderungspolitik der Städte des Kreises statt<br />

Subventionskonkurrenz an.<br />

Wirtschaftsförderung darf nicht gegen die Menschen <strong>und</strong> über sie h<strong>in</strong>weg durchgeführt<br />

werden. Sonst erleben wir Situationen wie <strong>in</strong> der Schlenke‐Siedlung <strong>in</strong> Marl, die<br />

hemmungslos den angeblichen kommenden Investitionen geopfert worden ist. Bei<br />

Standortentscheidungen <strong>–</strong> auch <strong>und</strong> gerade im Bereich der Versorgung der Bevölkerung <strong>–</strong><br />

müssen die Betroffenen mitreden <strong>und</strong> mitentscheiden können. Kommunale Arbeitgeber,<br />

aber auch städtische Unternehmen haben e<strong>in</strong>e Vorbildfunktion als Arbeitgeber.<br />

<strong>Dorsten</strong> mit Zukunft<br />

Gleichwertige Lebensbed<strong>in</strong>gungen schaffen <strong>und</strong> Wohnbezirke erhalten, dafür streitet<br />

DIE LINKE, wenn es um die Zukunft von <strong>Dorsten</strong> geht.<br />

Für e<strong>in</strong>e <strong>sozial</strong>e <strong>und</strong> ökologische Stadt <strong>Dorsten</strong>:<br />

Ziel e<strong>in</strong>er modernen Stadtentwicklung muss e<strong>in</strong>e lebenswerte <strong>und</strong> lebendige Stadt für alle<br />

se<strong>in</strong>. Das bedeutet, dass Verkehrsplanung, Wohnungsbau, Naherholung, öffentliche<br />

E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten auf die Bedürfnisse der großen Mehrheit der<br />

Bevölkerung ausgerichtet se<strong>in</strong> müssen.<br />

5


Der Mittelstand <strong>in</strong> <strong>Dorsten</strong> ist die tragende Säule der Wirtschaft <strong>und</strong> der Stadtentwicklung.<br />

Durch das Auflösen von kommunal‐ bürokratischen Strukturen wird wirtschaftliches Handeln<br />

des Mittelstandes erleichtert.<br />

Die mittelständigen Unternehmen mit ihren Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Arbeitnehmern zeigen<br />

sich als die tragenden Säulen e<strong>in</strong>er ges<strong>und</strong>en Wirtschaft, zumal kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> mittelgroße <strong>und</strong><br />

mittelständische Unternehmen für <strong>Dorsten</strong> kennzeichnend s<strong>in</strong>d.<br />

Daher ist die Förderung der mittelständischen Unternehmen, die <strong>in</strong> den verschiedenen<br />

Gewerbegebieten angesiedelt s<strong>in</strong>d, sehr wichtig. Dies gilt aber auch für die vielen<br />

E<strong>in</strong>zelhandelsunternehmen außerhalb der Gewerbegebiete.<br />

Um alle kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> mittelgroßen mittelständischen Unternehmen <strong>und</strong> die<br />

gewerbetreibenden Kle<strong>in</strong>betriebe zu fördern, ist die Gründung e<strong>in</strong>er Mikrokredit‐<br />

Genossenschaft notwendig, um vorgenannte Unternehmen <strong>und</strong> Betriebe zu fördern <strong>und</strong><br />

diese Unternehmen mit günstigen Kle<strong>in</strong>krediten zu versorgen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus müssen <strong>in</strong> den Gewerbegebieten leistungsstarke größere Unternehmen<br />

angesiedelt <strong>und</strong> gefördert werden.<br />

Stadtplanung, Industrie‐ <strong>und</strong> Gewerbeflächen<br />

Industrieansiedlung <strong>und</strong> die Planung <strong>und</strong> Entwicklung von Zonen für Handel <strong>und</strong> Gewerbe<br />

kann sich nicht darauf beschränken, unkritisch den Interessen von Groß‐Investoren zu<br />

dienen, mögen sie auch <strong>in</strong> der Stadt zu Hause se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> Verfahren nach dem Motto „Gut ist,<br />

was Geld <strong>in</strong> den Stadtsäckel br<strong>in</strong>gt <strong>–</strong> besonders gut ist, was möglichst viel Geld <strong>in</strong> den<br />

Stadtsäckel br<strong>in</strong>gt“, verkennt Strukturprobleme <strong>und</strong> Folgeschäden, die dann nicht mehr gut<br />

zu machen s<strong>in</strong>d. Die Atlantis‐Pleite <strong>und</strong> alles was damit zusammenhängt sollte hier als<br />

warnendes Beispiel dienen. Aus diesen Fehlern sollte man lernen <strong>und</strong> sie nicht wiederholen;<br />

daher setzt das Kommunalwahlprogramm der L<strong>in</strong>ken besondere Akzente.<br />

Gr<strong>und</strong>sätze<br />

Wir treten für e<strong>in</strong>e Planung e<strong>in</strong>, die nicht nur die Interessen potentieller Investoren, sondern<br />

stärker <strong>und</strong> schwerpunktmäßig die Interessen potentieller Nutzer berücksichtigt. Dabei<br />

sollten Nutzer nicht als „Konsum‐Idioten“, sondern als tendenziell mündige Bürger e<strong>in</strong>geplant<br />

werden.<br />

Das bedeutet z.B. für die Entwicklung von Zonen für den Handel, dass bei der Konzeption<br />

des neuen Lippetor‐Zentrums <strong>und</strong> des Zechengeländes von vornhere<strong>in</strong> Synergie‐Effekte<br />

berücksichtigt werden müssen.<br />

Zur Er<strong>in</strong>nerung: Das neue E<strong>in</strong>kaufszentrum „Am Brauturm“ <strong>in</strong> Wulfen lief schleppend an. Die<br />

Rückwirkungen auf die Situation r<strong>und</strong> um den Wulfener Markt (Reihenweise<br />

Geschäftsaufgaben, das Ende von Globus <strong>und</strong> jetzt auch Toom, jede Menge leerstehende<br />

Ladenlokale) sprechen e<strong>in</strong>e deutliche Sprache. Soll man darum jetzt <strong>in</strong> das Zentrum Wulfener<br />

Markt <strong>in</strong>vestieren <strong>und</strong> neue attraktivere Geschäfte anlocken Das hat dann se<strong>in</strong>erseits<br />

wieder Rückwirkungen auf das Zentrum am Brauturm. Man kann die Kaufkraft nicht zweimal<br />

verteilen. Die Bevölkerungszahl <strong>in</strong> <strong>Dorsten</strong> nimmt nicht zu, sondern ab. Weniger Menschen<br />

können auch weniger kaufen, zumal die Reallöhne seit Jahren s<strong>in</strong>ken. Eigentlich e<strong>in</strong>e<br />

6


Selbstverständlichkeit, aber <strong>in</strong> welchen Plänen wird das berücksichtigt<br />

Wir wollen ke<strong>in</strong>e neuen E<strong>in</strong>kaufszentren, die die Existenz von langjährig etablierten <strong>und</strong> von<br />

ihrer K<strong>und</strong>schaft geschätzten Fachgeschäften gefährden: Siehe Altstadt, Borkener‐ <strong>und</strong><br />

Freiheitsstraße <strong>in</strong> Holsterhausen, Im Harsew<strong>in</strong>kel <strong>in</strong> Hervest, Alt‐Wulfen, Lembeck, Rhade,<br />

um nur die wichtigsten zu nennen. Der Erhalt <strong>und</strong> die Erneuerung bewährter Kaufhäuser wie<br />

Mens<strong>in</strong>g, C&A, Woolworth sollte Priorität genießen vor der Planung <strong>und</strong> Entwicklung neuer<br />

„Konsum‐Paradiese“ auf der grünen Wiese, bzw. ebenso auf dem Zechengelände.<br />

Bei allen Planungen sollte <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf Nachhaltigkeit gesehen werden. Wir, die<br />

Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger, haben nichts von Projekten, die <strong>in</strong>nerhalb von fünf Jahren wieder<br />

gestorben s<strong>in</strong>d: Entweder sanierungsbedürftig (Atlantis), oder pleite (ebenfalls Atlantis), oder<br />

abgeschrieben <strong>und</strong> weitergewandert, wie der berüchtigte Heuschreckenschwarm (Globus/<br />

Toom)<br />

Fazit<br />

<strong>Dorsten</strong> braucht e<strong>in</strong> Gesamtkonzept für die Entwicklung von Handel <strong>und</strong> Gewerbe, ke<strong>in</strong>e<br />

weitere Flickschusterei. Wir <strong>Dorsten</strong>er sollten unsere eigenen „Heuschrecken“ kennen <strong>und</strong><br />

ihnen <strong>und</strong> ihren heimlichen <strong>und</strong> unheimlichen Handlangern ihr Handwerk legen.<br />

Arbeit, Beschäftigung <strong>und</strong> Ausbildung gegen Armut<br />

Statt Armut <strong>–</strong> menschenwürdiges Leben für alle!<br />

Arbeitslosigkeit, Armut <strong>und</strong> unsichere Beschäftigungsverhältnisse nehmen ständig zu. Durch<br />

s<strong>in</strong>kende Reallohne<strong>in</strong>kommen greift die Verarmung auf den Mittelstand über. Unsere<br />

<strong>sozial</strong>en Sicherungssysteme geraten dadurch immer stärker <strong>in</strong> die Krise. DIE LINKE. steht für<br />

e<strong>in</strong>en demokratischen Sozialstaat mit <strong>sozial</strong>en M<strong>in</strong>deststandards. Denn nur auf<br />

Rechtsansprüchen gegründete <strong>sozial</strong>e Sicherheit ermöglicht Freiheit für alle <strong>und</strong> nicht nur für<br />

Vermögende. Vordr<strong>in</strong>glich ist der Kampf gegen Armut. M<strong>in</strong>destens jeder Vierte <strong>in</strong><br />

Deutschland ist armutsgefährdet ‐ Tendenz steigend. Dies führt immer stärker zu<br />

Ausgrenzung, macht <strong>sozial</strong> e<strong>in</strong>sam <strong>und</strong> kulturell arm. Die wachsende Armut ist auch <strong>in</strong><br />

<strong>Dorsten</strong> deutlich sichtbar. Für diese Entwicklung gibt es drei Hauptgründe: Die Zunahme von<br />

Arbeit im Niedriglohnsektor, den Regelsatz des ALG II, den Abbau der <strong>sozial</strong>en Leistungen ‐<br />

vor allem <strong>in</strong> <strong>sozial</strong>en Brennpunkten. Diese Entwicklung halten wir für zutiefst beschämend!<br />

Viele Beschäftigte können nicht von ihrer Arbeit leben <strong>und</strong> viele erhalten ergänzendes<br />

Arbeitslosengeld II. Befristete Beschäftigung <strong>und</strong> Teilzeitjobs nehmen von Jahr zu Jahr zu.<br />

Prekäre Beschäftigung steigt stetig, ALG II‐Empfänger werden <strong>in</strong> 1 ‐ Euro‐Jobs gezwungen.<br />

Dies erhöht den Druck auf die Beschäftigten <strong>und</strong> schwächt die Gewerkschaften.<br />

Damit jeder Mensch <strong>in</strong> Würde leben kann, muss vordr<strong>in</strong>glich gegen Arbeitslosigkeit <strong>und</strong><br />

deren <strong>sozial</strong>e Auswirkungen vorgegangen werden. Hartz IV erhöht den Druck auf die<br />

Arbeitslosen, ohne ihnen e<strong>in</strong>e dauerhafte Beschäftigungsperspektive zu geben. Politik<br />

h<strong>in</strong>gegen muss Rahmenbed<strong>in</strong>gungen schaffen, damit existenzsicherende <strong>und</strong> <strong>sozial</strong><br />

abgesicherte Arbeitsplätze e<strong>in</strong>gerichtet werden.<br />

7


In <strong>Dorsten</strong> s<strong>in</strong>d ca. 10.000 Menschen von Armut betroffen.<br />

Massenarbeitslosigkeit, Hartz IV, prekäre Beschäftigung <strong>und</strong> Lohndump<strong>in</strong>g machen Familien<br />

arm <strong>und</strong> führen damit auch zu K<strong>in</strong>derarmut. Je mehr K<strong>in</strong>der, desto ärmer die Familie.<br />

Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Arbeitnehmer mit K<strong>in</strong>dern verdienen fast e<strong>in</strong> Fünftel weniger als der<br />

Durchschnitt, Alle<strong>in</strong>erziehende mehr als e<strong>in</strong> Drittel weniger. Von den Familien mit drei<br />

K<strong>in</strong>dern ist sogar jede dritte armutsgefährdet. Viele Eltern können ihren K<strong>in</strong>dern ke<strong>in</strong>e<br />

komplette Schulausstattung für die Erste<strong>in</strong>schulung bezahlen. Hartz IV raubt K<strong>in</strong>dern<br />

Bildungs‐ <strong>und</strong> Entwicklungschancen.<br />

Deshalb ist als erster Schritt e<strong>in</strong> neues Bemessungssystem erforderlich.<br />

Die zunehmende Altersarmut trifft besonders Menschen, die zu e<strong>in</strong>em niedrigen E<strong>in</strong>kommen<br />

gearbeitet haben oder langzeitarbeitslos waren. Hier droht e<strong>in</strong>e starke Zunahme, denn<br />

immer mehr Branchen zahlen St<strong>und</strong>enlöhne von unter 7 Euro. Auch schlechter bezahlte<br />

Zeitarbeit steigt an. Deshalb fordert DIE LINKE. <strong>Dorsten</strong> gegen Altersarmut e<strong>in</strong>en gesetzlichen<br />

M<strong>in</strong>destlohn von 8,44 Euro, wie <strong>in</strong> Frankreich, <strong>und</strong> armutsfeste Renten..<br />

Menschen <strong>in</strong> Armut leben häufig <strong>in</strong> Wohnungen mit schlechter Qualität oder sogar <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Ges<strong>und</strong>heit gefährdenden Umgebung. Niemand darf wegen ALG II aus se<strong>in</strong>er Mietwohnung<br />

vertrieben werden. Bei den Wohnkosten s<strong>in</strong>d die gestiegenen Mieten <strong>und</strong> Nebenkosten voll<br />

zu berücksichtigen. Alternative Wohnformen <strong>und</strong> genossenschaftliche Projekte müssen<br />

gefördert werden.<br />

DIE LINKE. <strong>Dorsten</strong> tritt e<strong>in</strong> für:<br />

‣ neue Angebote der kommunalen Dase<strong>in</strong>svorsorge, wie z. B. kommunale Sozialtickets<br />

für Bus <strong>und</strong> Bahn, Museen, Schwimmbäder <strong>und</strong> Sozialtarife für Strom <strong>und</strong> Gas;<br />

‣ kostenlose Startsets für K<strong>in</strong>der erwerbsloser oder armer Eltern <strong>und</strong> Lernmittelfreiheit<br />

<strong>und</strong> kostenlose Mittagessen <strong>in</strong> den Schulen <strong>und</strong> Tagese<strong>in</strong>richtungen für alle<br />

betroffenen K<strong>in</strong>der;<br />

‣ kostenlose mediz<strong>in</strong>ische Betreuung <strong>und</strong> Versorgung;<br />

‣ den Erhalt <strong>und</strong> Ausbau des <strong>sozial</strong>en Wohnungsbaus;<br />

‣ die Abwehr von Privatisierungsversuchen bei kommunalen Wohnungen;<br />

‣ die regelmäßige Erstellung e<strong>in</strong>es öffentlichen Reichtums‐ <strong>und</strong> Armutsberichts durch<br />

die Stadt <strong>Dorsten</strong><br />

‣ Errichtung e<strong>in</strong>es „öffentlich geförderten Beschäftigungssektors (ÖBS)<br />

‣ öffentlich geförderte, <strong>sozial</strong>versicherungspflichtige, tarifliche<br />

Beschäftigungsverhältnisse statt 1 ‐ Euro <strong>–</strong>Jobs<br />

‣ den Ausbau öffentlich f<strong>in</strong>anzierter <strong>sozial</strong>er Beratungsstellen<br />

‣ die Schaffung von öffentlich f<strong>in</strong>anzierten Ombudsstellen, die helfen, <strong>sozial</strong>e Rechte<br />

durchzusetzen<br />

8


Bildung gebührenfrei, e<strong>in</strong>e Schule für alle!<br />

Bildung ist e<strong>in</strong> Menschenrecht <strong>und</strong> darf nicht abhängig se<strong>in</strong> vom elterlichen Geldbeutel <strong>–</strong> alle<br />

sollen gefördert werden <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e/r soll zurückbleiben.<br />

Wir fordern<br />

‣ den umgehenden Aus‐ <strong>und</strong> Neubau der K<strong>in</strong>dertagesstätten zu Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

nach dem Gr<strong>und</strong>satz: Bildung von Anfang an!<br />

‣ den verstärkten Ausbau aller Schulen zu Ganztagsschulen als Lern‐ <strong>und</strong> Lebensort für<br />

K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche, der den Nachhilfemarkt überflüssig macht.<br />

‣ bessere personelle (auch mit Sozialpädagogen <strong>und</strong> Psychologen) <strong>und</strong> materielle<br />

Ausstattung der Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

‣ Gebührenfreiheit <strong>in</strong> der vorschulischen Bildung <strong>und</strong> Schule<br />

‣ lebenslanges Lernen möglich machen <strong>in</strong> der beruflichen Bildung, ebenso im<br />

kulturellen <strong>und</strong> politischen Bereich<br />

Ziel ist „E<strong>in</strong>e Schule für alle“ bis m<strong>in</strong>destens zur 10. Klasse <strong>und</strong> mit <strong>in</strong>dividueller Förderung<br />

statt Auslese. Bei allen Veränderungen des Schulbereichs sollen die Voraussetzungen für<br />

künftige Stadtteilschulen berücksichtigt werden.<br />

Umwelt, Energie, Sauberkeit <strong>und</strong> Sicherheit<br />

<strong>Dorsten</strong>, die klimaneutrale, klimarobuste <strong>und</strong> CO ² ‐neutrale Stadt <strong>–</strong> lebenswerte Umwelt<br />

bewahren <strong>und</strong> wiederherstellen<br />

Teil e<strong>in</strong>er <strong>sozial</strong>en <strong>und</strong> solidarischen Gesellschaft s<strong>in</strong>d Ökologie, Natur‐ <strong>und</strong> Umweltschutz.<br />

Wir fordern<br />

‣ Errichtung von Stadtwerken, damit die Stadt <strong>Dorsten</strong> E<strong>in</strong>fluss auf die Art der<br />

Energieerzeugung erhält<br />

‣ beschleunigten Ausbau regenerativer Energieerzeugung <strong>und</strong> dezentraler Anlagen mit<br />

Kraft‐Wärme‐Kopplung, verpflichtend für Neubausiedlungen<br />

‣ Verh<strong>in</strong>derung von Kohlekraftwerken <strong>in</strong> der näheren Umgebung<br />

‣ verstärkte Förderung <strong>und</strong> Beratung über Investitionen für verbesserte<br />

Energieeffizienz<br />

‣ Nutzung des Bau‐ <strong>und</strong> Planungsrechts für Umweltmaßnahmen, z.B. Solarpflicht für<br />

private <strong>und</strong> gewerbliche Gebäude<br />

‣ Nachverhandlungen mit der RWE zur weiteren Förderung umweltverträglicher<br />

Maßnahmen im großen Umfang<br />

‣ Nachverhandlungen mit der RWE über Energiepreissenkungen für alle <strong>und</strong> die<br />

E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Sozialtarifs für Bedürftige<br />

9


Sauberkeit <strong>und</strong> Sicherheit<br />

Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger fühlen sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt nur wohl, wenn sie nicht verdreckt ist,<br />

Sicherheit gewährleistet <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e Angst‐Räume existieren.<br />

Wir fordern<br />

‣ an allen Haltestellen des ÖPNV Abfallbehälter mit <strong>in</strong>tegrierten Aschenbechern<br />

aufzustellen<br />

‣ an zentralen Punkten, z.B. Altstadt sollen größere Abfallkörbe aufgestellt werden<br />

‣ an zentralen Punkten, z.B. Busbahnhof oder Hauptbahnhof, soll durch verstärkte<br />

Kontrolle das Sicherheitsgefühl erhöht werden<br />

‣ e<strong>in</strong>e ausreichende flächendeckende Versorgung mit Briefkästen <strong>und</strong> Postnebenstellen<br />

Für die Würde des Menschen <strong>–</strong> auch im Alter !<br />

Wir fordern jährliche Rechenschaftsberichte über die Umsetzung der Leitl<strong>in</strong>ien zur<br />

Seniorenpolitik im Kreis Reckl<strong>in</strong>ghausen durch den Kreistag.<br />

Intensivierung der Qualitätsprüfungen für Altenheime <strong>und</strong> ambulante Pflegedienste<br />

Die Heimaufsicht muss ihre gesetzlichen Möglichkeiten nutzen, um die Qualität der Pflege<br />

älterer Menschen zu verbessern. Dazu gehören unangekündigte Kontrollbesuche, aber auch<br />

die Unterstützung engagierter Heimträger zur Qualitätsverbesserung. Dazu muss die<br />

Heimaufsicht stärker als bisher mit den Bewohnern <strong>und</strong> ihren Angehörigen<br />

zusammenarbeiten.<br />

Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze statt 1‐ Euro‐Kräfte <strong>in</strong> der Pflege<br />

Der Skandal um den Leiter der ARGE Reckl<strong>in</strong>ghausen hat die tiefer liegende W<strong>und</strong>e<br />

aufgedeckt: die schlimme Personalsituation <strong>in</strong> der Pflege wird durch den E<strong>in</strong>satz von 1‐Euro‐<br />

Kräften bemäntelt. Die Heimaufsicht muss daran mitwirken, dass <strong>in</strong> den Pflegeheimen<br />

ausreichend Fachpersonal vorgehalten wird, um e<strong>in</strong>e menschenwürdige Pflege zu<br />

gewährleisten.<br />

Wir unterstützen alternative Wohnformen für ältere <strong>und</strong> beh<strong>in</strong>derte Menschen<br />

Mit Sozialverbänden <strong>und</strong> Betroffenen s<strong>in</strong>d Konzepte zum generationenübergreifendem<br />

Wohnen zu<br />

entwickeln.<br />

Beseitigung von Zwangsh<strong>in</strong>dernissen <strong>in</strong> privaten <strong>und</strong> öffentlichen Gebäuden <strong>und</strong> auf Straßen,<br />

Kreisneu‐ <strong>und</strong> Umbauten s<strong>in</strong>d barrierefrei auszuführen.<br />

Ges<strong>und</strong>heit darf ke<strong>in</strong> Luxus werden!<br />

Die L<strong>in</strong>ke setzt sich für den Ausbau des öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitsdienstes als Service<br />

10


für die Bevölkerung e<strong>in</strong><br />

Der öffentliche Ges<strong>und</strong>heitsdienst muss aus se<strong>in</strong>em bisherigen Schattendase<strong>in</strong><br />

herauskommen <strong>und</strong> neue Aufgaben der Ges<strong>und</strong>heitsförderung übernehmen.<br />

Dementsprechend s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>novative Projekte der Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> <strong>–</strong>prävention (auch<br />

mit Landes‐, B<strong>und</strong>es‐ <strong>und</strong> EU‐Mitteln) zu entwickeln <strong>und</strong> durchzusetzen.<br />

K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />

K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche haben wie Erwachsene die gleichen Gr<strong>und</strong>rechte auf<br />

gesellschaftliche <strong>und</strong> kulturelle Teilhabe. Und trotzdem wird <strong>in</strong>sbesondere die K<strong>in</strong>der‐ <strong>und</strong><br />

Jugendpolitik mit dem H<strong>in</strong>weis auf leere Kassen stark vernachlässigt. In Zeiten der<br />

gesellschaftlichen Spaltung <strong>in</strong> Arm <strong>und</strong> Reich ist die Arbeit mit K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

ganz besonders förderungswürdig. Viele Familien suchen Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung, um ihren<br />

Lebensalltag bewältigen zu können. Diese Hilfeleistung muss unabhängig auch von<br />

Nothaushalten gewährleistet se<strong>in</strong>. Chancengleichheit für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche steht für<br />

Die L<strong>in</strong>ke <strong>Dorsten</strong> an oberster Stelle.<br />

Gerade Familien mit Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern bedürfen e<strong>in</strong>er gezielten ges<strong>und</strong>heitlich <strong>sozial</strong>en<br />

Betreuung. Die ges<strong>und</strong>heitlichen Folgen vor allem der um sich greifenden K<strong>in</strong>derarmut, die<br />

alarmierende Zahl übergewichtiger K<strong>in</strong>der oder der Anstieg von Alkoholmissbrauch bei<br />

Jugendlichen erfordert e<strong>in</strong>e Ausweitung der Ges<strong>und</strong>heitsprävention für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong><br />

Jugendliche. Der öffentliche Ges<strong>und</strong>heitsdienst muss hier <strong>in</strong>novativ <strong>und</strong> koord<strong>in</strong>ierend tätig<br />

werden, um möglichst viele Akteure für e<strong>in</strong>e gute <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e K<strong>in</strong>dheit zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Obwohl die offizielle Statistik e<strong>in</strong>en Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit aufweist, gibt es<br />

e<strong>in</strong>e hohe Anzahl von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen, die entweder von ALG II betroffen s<strong>in</strong>d<br />

<strong>und</strong>/oder ke<strong>in</strong>e Aussicht auf e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz haben. In <strong>Dorsten</strong> s<strong>in</strong>d ca. 3500 K<strong>in</strong>der<br />

<strong>und</strong> junge Erwachsene von Hartz IV oder Sozialhilfe abhängig.<br />

Die Sportvere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>Dorsten</strong> leisten e<strong>in</strong>en großen Beitrag für das Zusammenleben <strong>in</strong> unserer<br />

Stadt. Besonders ihre Jugendarbeit wirkt sich positiv <strong>in</strong> allen Bereichen der Gesellschaft aus.<br />

DIE LINKE. <strong>Dorsten</strong> tritt deshalb e<strong>in</strong> für:<br />

‣ e<strong>in</strong>e Ausweitung der ges<strong>und</strong>heitspräventiven Angebote vor allem für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong><br />

Jugendliche<br />

‣ Familienhelfer, die Familien auch unbürokratisch auf Vertrauen basierende<br />

Unterstützung bieten<br />

‣ wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass das K<strong>in</strong>dergeld für alle anrechnungsfrei wird<br />

‣ der Besuch e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>dergartens sowie das Essen <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergärten <strong>und</strong> Schulen müssen<br />

kostenfrei se<strong>in</strong><br />

‣ wir setzen uns auch dafür e<strong>in</strong>, dass sämtliche Schulmaterialien <strong>und</strong> Bücher kostenlos<br />

zur Verfügung gestellt werden<br />

‣ die generelle Genehmigung der Vestischen Arbeit bei Auszug von Jugendlichen<br />

11


über 18 Jahren aus e<strong>in</strong>er Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

‣ die besondere Förderung von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen aus <strong>sozial</strong> schwachen<br />

Familien<br />

‣ Beratungsstellen für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />

‣ die Förderung von K<strong>in</strong>der‐ <strong>und</strong> Jugende<strong>in</strong>richtungen mit Sach‐ <strong>und</strong><br />

Personalausstattung<br />

‣ die Nutzung von Sportplätzen <strong>und</strong> Sporthallen <strong>und</strong> Schwimmbädern unabhängig<br />

von Vere<strong>in</strong>szugehörigkeit<br />

‣ e<strong>in</strong>e umfassende Sanierung der Sportstätten<br />

‣ Sportstätten müssen den Sportvere<strong>in</strong>en auch zukünftig kostenfrei zur Verfügung<br />

gestellt werden<br />

‣ Schaffung von Freiraum für Sprayer<br />

‣ kostenlose Ferienspielaktionen<br />

‣ kostenlose Musik‐ <strong>und</strong> Kunstschule<br />

‣ kostenloser E<strong>in</strong>tritt für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche bei kommunalen Veranstaltungen<br />

‣ e<strong>in</strong>e 10% Ausbildungsquote für städtische Betriebe <strong>und</strong> Verwaltung e<strong>in</strong>schließlich<br />

e<strong>in</strong>er Übernahmegarantie<br />

‣ die Schaffung von kommunalen Aus‐ <strong>und</strong> Weiterbildungsverbünden unter Beteiligung<br />

der Agentur für Arbeit, des Handwerks, der Verbände, der VHS, des Sozialamts <strong>und</strong><br />

des Jugendamts<br />

Frauen<br />

Frauen s<strong>in</strong>d nach wie vor <strong>in</strong> unserer Gesellschaft besonders belastet. Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf<br />

<strong>und</strong> Familie, Leben <strong>in</strong> Sicherheit <strong>und</strong> ohne Gewalt, gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit.<br />

Davon s<strong>in</strong>d wir noch weit entfernt. Die knappen kommunalen Kassen dienen als Begründung,<br />

um Maßnahmen für Frauen zusammen zu streichen. Die L<strong>in</strong>ke <strong>in</strong> <strong>Dorsten</strong> will e<strong>in</strong>e aktive<br />

Gleichstellungspolitik vor Ort. <strong>Dorsten</strong>er Frauen müssen die volle Teilhabe an allen<br />

gesellschaftlichen Entscheidungen <strong>und</strong> ihre persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten<br />

e<strong>in</strong>geräumt werden. Deshalb tritt die L<strong>in</strong>ke <strong>in</strong> <strong>Dorsten</strong> e<strong>in</strong> für:<br />

‣ den Erhalt <strong>und</strong> Ausbau des Frauenhauses als Zufluchtsort für von Gewalt betroffenen<br />

Frauen<br />

‣ die besondere Förderung von Frauenprojekten: dazu gehören die Entwicklung von<br />

Angeboten für unterschiedliche Lebensformen<br />

‣ schnelle konkrete <strong>und</strong> unbürokratische Hilfe: Besondere Maßnahmen zur<br />

Unterstützung alle<strong>in</strong>erziehender Frauen vor Ort, u.a. bei Wohnungsbeschaffung,<br />

K<strong>in</strong>derbetreuung <strong>und</strong> Versorgung im Krankheitsfall, die ihre Lebenssituation<br />

verbessern. (Beratung über zustehende Leistungen)<br />

12


‣ die Ersetzung von M<strong>in</strong>i‐ <strong>und</strong> 1‐Euro‐Jobs durch versicherungspflichtige<br />

Arbeitsverhältnisse <strong>in</strong> kommunalen Betrieben, K<strong>in</strong>dergärten, Ganztagsschulen <strong>und</strong><br />

Pflegeheimen<br />

‣ auf B<strong>und</strong>esebene setzt sich Die L<strong>in</strong>ke für e<strong>in</strong>e Frauenfre<strong>und</strong>liche Politik e<strong>in</strong>:<br />

Armutsfeste Renten <strong>und</strong> Transferleistungen, konsequente Umsetzung des<br />

Gr<strong>und</strong>satzes „gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“, e<strong>in</strong>e Arbeitsgestaltung <strong>und</strong><br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barkeit von Erziehung <strong>und</strong> Beruf gewährleisten.<br />

Zuzahlungsfreie Arztbesuche <strong>und</strong> Medikamente.<br />

Gleichberechtigtes <strong>und</strong> solidarisches Mite<strong>in</strong>ander<br />

Integration vor Ort gestalten!<br />

E<strong>in</strong>e gelungene Integration kann nur vor Ort aufgebaut werden. Denn das Zusammenleben<br />

unterschiedlicher Kulturkreise f<strong>in</strong>det hauptsächlich <strong>in</strong> den Kommunen statt. Unsere<br />

Gesellschaft wird immer bunter <strong>und</strong> vielfältiger. Woh<strong>in</strong> sie sich entwickelt, hängt<br />

entscheidend davon ab, ob alle Betroffenen sich geme<strong>in</strong>sam <strong>und</strong> solidarisch an den<br />

Prozessen beteiligen <strong>und</strong> sie mitgestalten. Wichtige Voraussetzung hierfür s<strong>in</strong>d Toleranz <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong> respektvolles Verständnis für andere Lebensweisen. Dieser Tatsache muss die Politik <strong>in</strong><br />

<strong>Dorsten</strong> Rechnung tragen. DIE LINKE sieht die Integration von Menschen mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> als große Aufgabe, die mit aller Priorität wahrgenommen wird. Denn<br />

die Zielsetzung von Integration ist es, allen hier lebenden Menschen e<strong>in</strong>en gleichen Zugang<br />

zu Bildung, Ausbildung, Arbeit <strong>und</strong> dem gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Der<br />

Integrationsfaktor Arbeit schw<strong>in</strong>det zusehends. Es bedarf neuer Maßnahmen für die<br />

E<strong>in</strong>gliederung. Integration f<strong>in</strong>det heute weniger am Arbeitsplatz statt als zuvor; sie muss<br />

größtenteils <strong>in</strong> den Schulen geleistet werden <strong>und</strong> durch Stärkung des Zusammenlebens der<br />

Kulturen <strong>in</strong> den Stadtteilen. Kulturelle <strong>und</strong> künstlerische Projekte stärken Identität <strong>und</strong><br />

Selbstvertrauen. Interkultureller <strong>und</strong> <strong>in</strong>terreligiöser Dialog fördert den Abbau von<br />

Vorurteilen <strong>und</strong> Ängsten. Dazu gehört auch e<strong>in</strong>e humane <strong>und</strong> faire Asylpolitik. Die meisten<br />

Asylbewerber kommen nach Deutschland, weil sie von Verfolgung, von Folter <strong>und</strong> Tod oder<br />

Elend <strong>und</strong> Armut bedroht s<strong>in</strong>d. Sie haben e<strong>in</strong> Menschenrecht darauf, mit Anstand <strong>und</strong><br />

Würde behandelt zu werden. Sammelunterkünfte s<strong>in</strong>d aufzulösen; entsprechend muss<br />

Wohnraum für Migranten bereitgestellt werden. DIE LINKE fordert Geld‐ statt<br />

Sachleistungen. Lebensmittelgutsche<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d menschenunwürdig.<br />

Deshalb fordern wir:<br />

‣ Chancengleichheit bei Bildung, Erziehung, Ausbildung <strong>und</strong> Arbeit: e<strong>in</strong><br />

Integrationsbeirat (Ausländerbeirat), der mit anderen Ratsausschüssen gleichgestellt<br />

wird. Se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> alle entscheidenden Fragen wird durch Politik <strong>und</strong><br />

Verwaltung gewährleistet<br />

‣ aktive Städtepartnerschaften bzw. Städtefre<strong>und</strong>schaften mit solchen Kommunen <strong>und</strong><br />

Regionen, aus denen die hier lebenden Menschen ursprünglich stammen.<br />

Projektbezogene Patenschaften werden zudem gezielt <strong>in</strong>itiiert<br />

13


‣ öffentlich geförderte <strong>in</strong>terkulturelle Projekte <strong>und</strong> Ansätze ‐ das gilt besonders <strong>in</strong> der<br />

Jugendarbeit<br />

‣ Individuelle verpflichtende Sprachförderung mit aller dafür notwendigen<br />

Unterstützung: zusätzliche Förderangebote für K<strong>in</strong>der mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

Kitas <strong>und</strong> Schulen ‐ darunter fällt <strong>in</strong>sbesondere die Förderung der Herkunftsprache,<br />

um die Integration, aber auch Bildungs‐ <strong>und</strong> Berufschancen zu verbessern<br />

‣ Konzepte für e<strong>in</strong> Zusammenleben <strong>in</strong> guter Nachbarschaft: e<strong>in</strong> kommunales<br />

wohnraumpolitisches Konzept, <strong>in</strong> dem die Stadt <strong>Dorsten</strong> die räumliche Abschottung<br />

gezielt verh<strong>in</strong>dert. Die Stadt hat dafür Sorge zu tragen, dass ke<strong>in</strong>e <strong>sozial</strong>kulturell<br />

bed<strong>in</strong>gten Segregationen entstehen<br />

‣ Asylpolitik darf nicht länger von Abschiebung <strong>und</strong> Entrechtung geprägt se<strong>in</strong>, sondern<br />

auf Integration setzen<br />

Für gleichberechtigte Teilhabe beh<strong>in</strong>derter Menschen <strong>–</strong> gegen Ausgrenzung!<br />

Noch immer werden Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung <strong>in</strong> unserer Gesellschaft ausgegrenzt: Laut<br />

Gr<strong>und</strong>gesetz darf niemand wegen se<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>derung benachteiligt werden. Zwar wurde<br />

vieles <strong>in</strong> den letzten Jahren geändert, jedoch ist das gr<strong>und</strong>gesetzlich verbriefte Recht immer<br />

noch nicht umgesetzt. Für DIE LINKE. <strong>Dorsten</strong> ist Beh<strong>in</strong>dertenpolitik e<strong>in</strong> Querschnittsthema,<br />

das <strong>in</strong> alle Politikfelder e<strong>in</strong>fließt. Unser Ziel ist es, Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen, ob jung<br />

oder alt, e<strong>in</strong>e unabhängige Lebensführung <strong>und</strong> die volle Teilnahme an allen Aspekten des<br />

Lebens zu ermöglichen.<br />

DIE LINKE.<strong>Dorsten</strong> tritt e<strong>in</strong> für:<br />

‣ wirksame <strong>und</strong> geeignete Maßnahmen, um auf allen Ebenen der Gesellschaft,<br />

e<strong>in</strong>schließlich der Familie, das Bewusstse<strong>in</strong> für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen zu<br />

erhöhen <strong>und</strong> die Achtung ihrer Rechte <strong>und</strong> ihrer Würde zu fördern<br />

‣ den Bau <strong>in</strong>tegrativer Mehrgenerationenhäuser <strong>in</strong> urbaner Lage, statt Bau neuer<br />

Heime, die beh<strong>in</strong>derte oder alte Menschen isolieren<br />

‣ <strong>in</strong>tegrative K<strong>in</strong>dergärten <strong>und</strong> Schulen, damit beh<strong>in</strong>derte <strong>und</strong> nicht beh<strong>in</strong>derte K<strong>in</strong>der<br />

frühzeitig <strong>und</strong> ohne Vorbehalte mit <strong>und</strong> vone<strong>in</strong>ander lernen können<br />

‣ e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>und</strong> Ausbau der Frühförderung beh<strong>in</strong>derter Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der <strong>und</strong> den<br />

Ausbau von Spielplätzen mit beh<strong>in</strong>derten<strong>gerecht</strong>en Spielgeräten<br />

‣ die alten‐ <strong>und</strong> beh<strong>in</strong>derten<strong>gerecht</strong>e Architektur aller Neubauten <strong>und</strong> den<br />

schrittweisen barrierefreien Umbau alten Baubestands, der <strong>in</strong> den Bebauungsplänen<br />

festzuschreiben ist<br />

‣ die Beseitigung von Zwangsh<strong>in</strong>dernissen <strong>in</strong> privaten <strong>und</strong> öffentlichen Gebäuden <strong>und</strong><br />

auf Straßen.<br />

‣ Barrierefreiheit von Informations‐, Kommunikations‐ <strong>und</strong> anderen Diensten,<br />

e<strong>in</strong>schließlich elektronischer Dienste <strong>und</strong> Notdienste<br />

‣ gesicherte Unterstützung <strong>und</strong> persönliche Assistenz für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung<br />

auf öffentlichen Veranstaltungen<br />

14


‣ Qualifizierungsmöglichkeiten der kommunale Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mitarbeiter, um<br />

e<strong>in</strong>e bestmögliche Hilfestellung für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen zu gewährleisten<br />

<strong>und</strong><br />

‣ dass Verwaltungsvorgänge für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen nachvollziehbar s<strong>in</strong>d<br />

‣ Fördermaßnahmen zur E<strong>in</strong>gliederung oder Wiedere<strong>in</strong>gliederung beh<strong>in</strong>derter<br />

Menschen <strong>in</strong>s Berufsleben, Betreuung <strong>und</strong> Unterstützung bei der Arbeitssuche<br />

‣ dass die Werkstätten für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen ihr Augenmerk darauf<br />

richten, beh<strong>in</strong>derte Menschen auf reguläre Beschäftigungsverhältnisse vorzubereiten<br />

<strong>und</strong> dass diese Menschen auf Dauer als billige Arbeitskräfte nicht an die Werkstätten<br />

geb<strong>und</strong>en werden<br />

Zugang zur Kultur für alle!<br />

Für DIE LINKE s<strong>in</strong>d Kultur <strong>und</strong> Sport Gr<strong>und</strong>lagen persönlicher Selbstentfaltung <strong>und</strong><br />

gesellschaftlicher Teilhabe. Sie allen Menschen zugänglich zu machen, ist unsere zentrale<br />

Forderung. Kultur ist das, was unser Leben ausmacht. E<strong>in</strong>e hoch entwickelte kulturelle<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e lebendige „Freie Szene“ erhöhen die Lebensqualität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Geme<strong>in</strong>de. Kultur ist Lebensgr<strong>und</strong>lage dieser Gesellschaft <strong>und</strong> bedarf des Schutzes <strong>und</strong> der<br />

Förderung. Gerade <strong>in</strong> der Kultur wird verstärkt der Rotstift angesetzt. Die Sanierung<br />

öffentlicher Kassen auf Kosten von Kunst <strong>und</strong> Kultur lehnen wir entschieden ab. Denn Kultur<br />

hat an Lebensqualität, Identität, Wachstum, Integration <strong>und</strong> Bildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kommune<br />

entscheidenden Anteil <strong>und</strong> ist somit unverzichtbar.<br />

Wir beobachten <strong>in</strong> <strong>Dorsten</strong>, dass <strong>in</strong>sbesondere Menschen, die von Sozialhilfe oder ALG II<br />

leben, ältere Menschen mit ger<strong>in</strong>gen Renten <strong>und</strong> Familien mit ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommen sich<br />

ke<strong>in</strong>e kulturelle Teilhabe leisten können.<br />

DIE LINKE. <strong>Dorsten</strong> tritt e<strong>in</strong> für:<br />

‣ die Neuausrichtung der kommunalen Kulturpolitik <strong>in</strong> Richtung „Kultur für Alle“<br />

‣ die Förderung der kulturellen Vielfalt, statt „Leuchtturmprojekte<br />

‣ die Wiedere<strong>in</strong>führung des Musik‐, Kunst‐ <strong>und</strong> Sportunterrichts entsprechend den<br />

St<strong>und</strong>entafeln, wo er <strong>in</strong> den Schulen ausfällt oder gekürzt wurde<br />

‣ die ausreichende f<strong>in</strong>anzielle <strong>und</strong> personelle Ausstattung der Musikschulen<br />

‣ Sozialtarife an Musik‐ <strong>und</strong> Volkshochschulen für <strong>sozial</strong> schwache Menschen <strong>und</strong><br />

kostenlose Angebote für deren K<strong>in</strong>der<br />

‣ das Erlernen e<strong>in</strong>es Instrumentes: Dies muss so bald wie möglich fester Bestandteil<br />

des Vor‐ <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulunterrichts werden. Die F<strong>in</strong>anzierung muss verlässlich vom<br />

Land übernommen werden<br />

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