Jahresschrift - Würzburger Dolmetscherschule
Jahresschrift - Würzburger Dolmetscherschule
Jahresschrift - Würzburger Dolmetscherschule
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<strong>Jahresschrift</strong>
Geleitwort Vorwort des Schulleiters 2<br />
Dozenten Dozentenliste mit Foto 4<br />
Klassenfotos BFS, EMA, ESA, FA 7<br />
Verabschiedungen Logan, Wéry, Munding, Wiesend, Spies 24<br />
Umzug Fotos & Presseberichte 30<br />
Geschichte der Schule Schönbornstraße, Herzogenstraße, Paradeplatz 40<br />
Exkursionen Augsburg: Ausstellung Bayern-Italien 44<br />
Nürnberg: Als Simultandolmetscher bei den Nürnberger Prozessen 46<br />
Unibibliothek Würzburg 48<br />
Mineralogisches Institut 49<br />
Fraunhofer Institut für Silikatforschung, Würzburg 50<br />
Sparkasse Würzburg 52<br />
Börse Frankfurt 54<br />
Vortrag Derivate bei der WDS 55<br />
Auslandserfahrungen Manchester: University of Salford 56<br />
Birmingham: Aston University 58<br />
Irlandfahrt 59<br />
Kammerprüfungen 61<br />
Südtirolfahrt 62<br />
Praktika Aus den Praktikumsberichten der ESA 64<br />
Kultur Kinobesuche 68<br />
Una noche de futból 72<br />
Auf dem Afrikafestival 73<br />
Spanische Stadtführung 74<br />
Weltjugendtag Madrid 75<br />
Flamencofestival in Würzburg 76<br />
Französisch Kochen 79<br />
Spanisch Kochen 80<br />
American Breakfast 83<br />
Alumni-Treffen 84<br />
Schulfete auf dem Boot 86<br />
Projekte Schulentwicklungstag 91<br />
Karrieretag 93<br />
Veranstaltungen der Abendakademie 100<br />
Dolmetsch-Projekte Bei der Bundeswehr 102<br />
Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe 105<br />
Wunsiedel 108<br />
Soziale Projekte Besuch des Seniorenzentrums „St. Nikolaus“ 110<br />
Zeugnis Zeugnisverleihung 112<br />
Unterhaltung Das Mittelalter in Metaphern 122<br />
Manuskriptkunst 128<br />
Verwandtenquiz 130<br />
Liedtext: I´m my own grandpa 131<br />
Wie heißt das auf „deutsch“? 132<br />
Inhalt<br />
1
Vorwort<br />
2<br />
Geleitwort<br />
Nach 40 Jahren am alten Standort in der Herzogenstraße<br />
8 konnte die <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />
endlich neue, zusammenhängende Räume am Paradeplatz<br />
4 beziehen. Es war für uns von Beginn<br />
an ausgemachte Sache, dass wir im Altstadtbereich<br />
von Würzburg bleiben wollten, um das studentische<br />
Flair der Cafés und Geschäfte und die perfekten<br />
Verkehrsanbindungen in Reichweite zu haben. Wir<br />
haben viel in die Modernisierung der WDS gesteckt,<br />
um unseren Schülern einen zukunftsorientierten,<br />
modernen Unterricht bieten zu können, der sie<br />
perfekt auf eine Vielzahl von spannenden Fremdsprachenberufen<br />
vorbereitet. Dazu zählt auch eine<br />
moderne Infrastruktur, die von einer vernetzten Datenbank<br />
über das MacBook-Projekt und ein Intranet<br />
bis hin zu Infoscreen und Facebook reicht.<br />
Im Mittelpunkt steht aber weiterhin ein anspruchsvoller<br />
Unterricht, und natürlich sind wir in diesem<br />
Zusammenhang stolz auf Spitzenleistungen unserer<br />
Schüler. Der Bayerische Staatspreis wurde mit der<br />
Traumnote 1,1 vergeben, und 19 (!) Blumensträuße<br />
warteten anlässlich der Zeugnisfeier auf unsere<br />
Schüler und Studierenden mit einem Notenschnitt<br />
besser als 1,9. Aber absolute Spitzennoten sind<br />
nicht alles – noch viel wichtiger sind die individuellen<br />
Fortschritte und der Mut und die Kraft, an den<br />
eigenen persönlichen oder fachlichen Grenzen zu<br />
arbeiten und diese zu überwinden.<br />
Das Jahrbuch zeigt erneut in beeindruckender Weise,<br />
dass die WDS eine lebendige Schule ist, die vom<br />
hohen Engagement der Lehrer für ihre Schüler und<br />
vom Engagement ihrer Schüler und Absolventen<br />
für die WDS lebt. Unser Unterricht beschränkt sich<br />
daher nicht nur auf das Klassenzimmer. Zahlreiche<br />
Exkursionen und kulturelle Veranstaltungen haben<br />
den Unterricht ergänzt und für unsere Schüler<br />
veranschaulicht. Besondere Höhepunkte waren<br />
zweifelsohne die realen Dolmetschprojekte unserer<br />
Studierenden und Lehrer. Ein zweitägiger Career-<br />
Day, der 2011 erstmals durchgeführt wurde, hat zudem<br />
durch die Berichte von Absolventen und Trainern<br />
aus dem Berufsleben deutlich machen sollen,<br />
wofür unsere Schüler eigentlich lernen. Alle diese<br />
Veranstaltungen sind nicht nur ein „Ausbruch“ aus<br />
der täglichen Routine – diese Momente bleiben für<br />
viele Jahre als Highlights in der Erinnerung unserer<br />
Schüler.
Einige Beispiele für das Engagement von Schülern?<br />
Sie haben im Team einen Verkaufsstand für die<br />
Dritte Welt geplant und organisiert, Klassenfeten<br />
gestaltet und ein soziales Spendenprojekt durchgeführt.<br />
Sie haben sich auf die Unwägbarkeiten eines<br />
Auslandsaufenthalts eingelassen (und sind an den<br />
Problemen vor Ort gewachsen), haben Klassensprecheraufgaben<br />
übernommen, sind als Assistenten<br />
oder im Rahmen einer Dolmetschvorführung am<br />
„Tag der offenen Tür“ für die WDS auch am Samstag<br />
aktiv gewesen, haben als DJs im Rahmen der<br />
WDS-Fete im BOOT „Platten“ aufgelegt oder als<br />
Schülerredner eine Ansprache bei der Zeugnisverleihung<br />
vor fast 200 Gästen gehalten. Wir haben<br />
Schüler, die Nachhilfe für Mitschüler anbieten und<br />
andere, die sich intensiv um ihre Mitschüler in seelischer<br />
Not kümmern. WDS-Schüler halfen bei der<br />
Organisation des <strong>Würzburger</strong> Flamenco-Festivals,<br />
das die WDS mit unterstützt, unterstützen Dolmetschprojekte<br />
mit der Bundeswehr und der Deutschen<br />
Lepra- und Tuberkulosehilfe.<br />
Warum ist dieses Engagement so wichtig? Es ist<br />
wichtig nicht nur, weil man mitgewirkt hat am Erfolg<br />
von etwas Größerem und darauf zu Recht stolz<br />
sein kann. Es ist wichtig auch, weil heute das persönliche<br />
Engagement zu den Soft Skills des beruflichen<br />
Erfolgs gehört. In einer Umfrage bei Unternehmen<br />
wurden nach Englisch und noch vor Französisch und<br />
Spanisch folgende Eigenschaften von Bewerbern als<br />
sehr wichtig erachtet: Teamfähigkeit, Anpassungsbereitschaft,<br />
Mobilität, Arbeit in multikulturellen<br />
Teams sowie Kenntnisse der Alltagskultur und der<br />
Geschäftspraktiken im Ausland. Die Weiterentwicklung<br />
der eigenen Persönlichkeit an der WDS ist also<br />
ein Pendant zur sprachlich-fachlichen Ausbildung,<br />
und wir wollen dieser „Kehrseite der Medaille“<br />
auch in Zukunft einen wichtigen Platz sichern.<br />
Ein Jahrbuch ist die Bilanz eines Schuljahres. Es entsteht<br />
Schritt für Schritt und muss am Ende zusammengeführt<br />
und redigiert werden. Herzlicher Dank<br />
gebührt zuerst allen, die diese Veranstaltungen geplant<br />
und durchgeführt oder in Text und Bilder „gegossen“<br />
haben. Einen besonders herzlichen Dank<br />
verdienen Herr Hauck für die sommerliche Endredaktion<br />
sowie Frau Weidner für die gelungene<br />
graphische Gestaltung des 136 Seiten umfassenden<br />
Jahrbuchs. Im Schuljahr 2011-2012 warten bereits<br />
neue Projekte auf die WDS. Freuen Sie sich mit uns<br />
darauf und seien Sie ganz herzlich gegrüßt<br />
Ihr<br />
Dr. Jürgen Gude<br />
Vorwort<br />
3
Dozenten<br />
4<br />
Unsere Dozenten<br />
István Akacs Magister Artium (Germanistik/Romanistik ), Universität Würzburg<br />
Angelika Arnold Staatl. gepr. Lehrerin für Maschinenschreiben (Textverarbeitung)<br />
Susanne Barton Staatl. gepr. Übersetzerin für Französisch<br />
Sherrie Blackman Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch, Master of Arts, University<br />
of Salford<br />
Hugh Cairns Master of Arts (Hons), University of Edinburgh, Diploma of Education,<br />
University of Aberdeen, staatl. gepr. Übersetzer für Englisch, BDÜ<br />
Sacramento Carreño Ruiz Licenciada en Filosofía y Letras, Universidad de Murcia<br />
Theresia Droll Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch<br />
Cristina Fernández González Magister Artium (Romanistik, Germanistik), Universität Würzburg<br />
Ángel González Curbelo Licenciado en Filosofía, Universidad de La Laguna in Teneriffa<br />
Peter Hauck Lehramt für Gymnasien (Englisch, Deutsch)<br />
Andrea Hartmann Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch, Juristin<br />
Norin Henn Bachelor of Arts, University College Dublin<br />
Klaus Honzik Lehramt für Gymnasien (Englisch, Geografie)<br />
Dr. Jürgen Gude Lehramt für Gymnasien (Französisch, Geschichte), Schulleiter<br />
Christiane Hügelschäffer Lehramt für Gymnasien (Wirtschaft)<br />
Ingeborg Kellner Lehramt für Gymnasien (Deutsch, Sozialkunde)<br />
Dagmar Kienlein Diplom-Übersetzerin, Universität Mainz/Germersheim,<br />
Lehramt für Gymnasien (Englisch und Spanisch)<br />
Gabriele Klarholz Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch (WDS)<br />
Angela Kornder Diplom-Übersetzerin für Spanisch, Universität Heidelberg<br />
Dieter Kroneis Lehramt für Gymnasien (Wirtschaft)<br />
Werner Lawall Diplom-Chemiker<br />
Peter Logan Bachelor of Arts, Higher Diploma of Education, University of Dublin
Karola Merz Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch<br />
Sibylla Munding General Certificate of Education, University of London<br />
Doris Niggl Staatl. gepr. Lehrerin für Maschinenschreiben (Textverarbeitung)<br />
Marta Paredes García Licenciada en Filologia, Universidad de Salamanca, Magister Artium,<br />
Universität Würzburg, Staatl. gepr. Übersetzerin für Spanisch<br />
Béatrice Pilleul Magister Romanistik/Germanistik, Universität Würzburg<br />
Giorgia Rettaroli-Klopfer Dottore in Lingue e Letterature Straniere Moderne, Università di<br />
Bologna<br />
Simone Scharrer Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch, Master<br />
of Arts, University of Aston<br />
Peter Scheer Staatl. gepr. Übersetzer für Englisch<br />
Valerie Schlage Bachelor of Arts, University of Exeter, Certificate of Education,<br />
staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch<br />
Jennifer Spiller Bachelor of Arts, Southwest Texas University<br />
Lucy Thomson Bachelor (Hons) University of Salford, MSc Heriot-Watt-University,<br />
Edinburg<br />
Katja Spies Staatl. gepr. Lehrerin für Textverarbeitung<br />
Christiane Stroh Diplom-Übersetzerin Universität Mainz / Germersheim (Französisch)<br />
Clémence Tirel Maîtrise Arts-Lettres-Langues-Communication, Université Rennes 2<br />
Uwe G. Weber Diplom-Informatiker (Univ.), Universität Würzburg<br />
Béatrice Weinmann Licenciée ès Lettres, Université de Paris X<br />
Jacqueline Wéry Diplômée de L'Ecole Normale d'Etat d'Ardenne<br />
Priska Wiesend Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch, BDÜ<br />
Sieglinde Winter-Denk Magister phil., Diplom-Dolmetscherin, Universität Graz<br />
(Englisch, Italienisch)<br />
5
Dozenten<br />
6<br />
Unsere Dozenten
Berufsfachschule<br />
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 1 a<br />
Amiri Rita, Blemel Lena, Bötsch Katharina, Drenjancevic Julietta, Frick Melanie, Geiger Nadja, Geyer Juliane,<br />
Goller Laura, Henke Teresa, Hofmann Verena, Horn Alina, Hußlein Anna-Judith, Imhof Anna-Lena,<br />
Meier Marco, Pauls Natascha, Pflaum Tamara, Remler Lorain, Roth Madeleine, Sadaoutchi Farida,<br />
Schäd Natalia, Siedentop Laura, Siedentop Maren, Stelmach Grzegorz, Stoy Johanna, Tumanjanz Lewon,<br />
Wiesen Beate, Wohlleben Tatjana<br />
7
Berufsfachschule<br />
8<br />
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 1 b<br />
Altuntasgil Eda, Brust Nina, Chan-A-Sue Julia, da Silva Trager Mary Ann, Dehmel Nathalie, Fabricius Lena,<br />
Gehrig Lena, Gehring Liliane, Gilberg Joshua, Gregg Natalie, Hoffmann Chrysanthi, Jähring Daniela,<br />
Kriebs Nikolai, Leckert Stefanie, Liebler Anna-Maria, Lukowsky Sandra, Neder Celina-Marie, Rimbach Eva,<br />
Rott Vera, Ruppert Vivian, Russell Susanne, Sander-Beuermann Jasmin, Seißinger Sabine, Spranger Franziska,<br />
Sürücü Nilay, Urraca Villar Charismer, Winter Teresa, Wirth Yvonne
Berufsfachschule<br />
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 1 Sp<br />
Barykina Anastasia, Bieberstein Sophia, Braun Colette, Dietz Yvonne, Emmert Ramona, Erdin Iris, Geißler<br />
Katharina, Göller Stefanie, Happel Annika, Palanli Özlem, Schatz Valerie, Thurn Carina, Tses Evangelos<br />
9
Berufsfachschule<br />
10<br />
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 a<br />
Botkowska Anne-Kathrin, Di Dio Sandra, Fehr Jessica, Gabler Miriam, Gravera Marco, Göbel Tilman,<br />
Heilmann Alexa, Herzog Debora, Hettiger Johanna, Höfling Jessica, Keicher Nadine, Martina Marina,<br />
Most Margarete, Mühlich Melanie, Obexer Florian, Oerter Adina, Rider Rimma, Schiebelbein Diana,<br />
Schmid Nadine, Schurz Florian, Sperl Julia, Strecker Lucie, Weiß Johanna, Zahn Sabine
Berufsfachschule<br />
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 b<br />
Baumann Tina, Brandt Viktor, Braun Joel, Chrapek Faustina, Dornauer Mareike, Dornauer Sandra,<br />
Dürr Catherine, Eiber Narina, Ersay Natalie, Haynie Rita, Heidemann Tanja, Jansen Tim, Kessler Maria,<br />
Konrad Johannes, Kratz Maria, Kuschnir Evelina, Messina Sandra, Reitz Yvonne, Saldanha A. Antonio<br />
Linda-Penelope, Sandtner Maxemilian, Saveyko Katerina, Scherf Nadine, Schwarzmann Niklas,<br />
Wahl, geb. Dürr Saskia, Wieczorek Sabrina<br />
11
Berufsfachschule<br />
12<br />
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 F<br />
Friedel Eva-Maria, Guckenberger Sophia, Messerer Theresa, Saalfrank Sabine, Weger Alina,<br />
Wendenkampf Louisa, Wengerter Jennifer
Berufsfachschule<br />
Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 Sp<br />
Bardorf Sabrina, Barthel Tesda, Bartzschke Nicole, Billet Thomas, Bonengel Ann-Kathrin, Brockmann Ana,<br />
Diener Sarah, Dunkel Rebecca, Emmerich Nadine, Gieser Roman, Hernandez Lopez, geb. Ulbricht Lisa-Maria,<br />
Hoffmann Carin, Jörg Anna-Maria, Kapps Katharina, Lorenz Anna Alicia, Ludwig Patrick, Madalinska-Artur<br />
Agnieszka, Nero Anna, Pohl Sandra, Poposki Nadja, Rottmann Rebecca, Schaub Katharina, Schwab Annika,<br />
Seidner Carolin, Sotelo Andrea, Sulzbacher Melanie, Torres Alexandre<br />
13
EMA<br />
14<br />
Euro-Management-Assistenten EMA 1<br />
Dziura Michael, Grasser Dominik, Karlovic Ermina, Kohler Bettina, Mahler Yves-André, Mantel Tobias,<br />
Neubert Katharina, Quintana Ramon-Luis, Schäffner Natalia, Zeis Matthias
EMA<br />
Euro-Management-Assistenten EMA 2<br />
Emmert Christian, Geiger Thomas, Heck Isabel, Isbeceren Hatun, Kern Christina, Knüttel Katharina,<br />
Laug Sebastian, Rüth Julian, Schuld Stefanie<br />
EMA<br />
15
ESA<br />
16<br />
Europasektretärinnen ESA 2<br />
Brügner Sophie-Charlotte, Frank Corinna, Gaach Julia, Hübner Christina, Klotz Verena,<br />
Lauerbach Sabrina, Müffler Jennifer, Schleicher Katharina
Europasektretärinnen ESA 4<br />
ESA<br />
Borst Ylenia, Eimannsberger Stephanie, Engel Sabine, Leikauf Dominique, Ludwig Mona,<br />
Martiné Nina, Nikolai Katharina, Seit Viktoria, Unbehauen Carola 17
Fachakademie<br />
18<br />
Übersetzer/Dolmetscher FA 1 a<br />
Bach Samantha, Buhmann Sabine, Czajka Eva, Dostal Lena, Drapal Carmen, Eckoff Melanie, Eilers Björn,<br />
Endres Anna, Hambsch Victoria, Hartmann Alexandra, Hock Jennifer, Höhn Viktoria, Holaschke Svenja,<br />
Kordesch Moritz, Krätzer Nadine, Leonhäuser Mirjam, Liebst Stephan, Limbach Dominik, Osterhus Insa,<br />
Petrou Alexandra, Schmitt Isabell, Sheehan Kevin, Spies Nicole, Statofci Oxana, Tangel Kristina
Übersetzer/Dolmetscher FA 1 b<br />
Fachakademie<br />
Chanady Nicole, Czochanski Aleksander, Gegner Christian, Geßner Marius, Gloria Antonio,<br />
Grötschel Katharina, Guggenberger Daniela, Heppenheimer Franziska, Jäschke Jessica, Kerlach Pauline,<br />
Knechtel Charlotte, Knor Swetlana, Kordowich Sina, Kreser Johanna, Lang Tabea, Nienhaus Leonard,<br />
Popp Gabriel, Reuß Benjamin, Seitz Laura, Seubert Sascha, Silberhorn Kathrin, Steinhoff Fabian, Wölfling Nico<br />
19
Fachakademie<br />
20<br />
Übersetzer/Dolmetscher FA 2 a<br />
Acar Murat, ColeSonja, Ermolaev Kirill, Estrela-Lopis Oleksandra, Gaede Bettina, Gehringer Tanja, Hartmann<br />
Katharina, Holz Olga, Horn Patrick, Koch Juliane, Kohl Anna, Kummer Ulrike, Kuse Nicole, Maier Anna,<br />
Mangold Anna, Mays Evelyn, Peschke Janina, Peschke Julia, Pfenning Sabine, Rester Ina, Schaffner Nadja,<br />
Schröder Arne, Trent Alissa, Will Regina, Wolff Jessica
Übersetzer/Dolmetscher FA 2 b<br />
Fachakademie<br />
Andersen de Medrano Marie-Louise, Behl Monika, Christ Nicole, Didszus Kai, Dittrich Jan, Grimm Anita,<br />
Grün Rebekka, Hefter Maximilian, Kurzela Dawid, Müller Melanie, Ouma Vanessa, Pereira Simoes Diana,<br />
Schlender Katharina, Steiner Christina, Thompson Matthias, Vougioukli Maria, Wenzel Marion,<br />
Wiegel Tatjana, Yamaner Alp, Ziegler Sabrina, Zimmer Nicola<br />
21
Fachakademie<br />
22<br />
Übersetzer/Dolmetscher FA 3 a<br />
Dorn Monika, Gebhardt Juliana, Georgieva Nataliya, Gieseking Janina, Grünhagen Saskia, Ihl Martin,<br />
Imgrund David, Jörg Carmen, Kaniwez Roman, Klingner Lisa, Leipold Stefanie, Lintz Marieke, Oschmann<br />
Hanna, Peterreins Marion, Pfister Alexandra, Poth Juliana, Schenkel Annika, Schlichting Ansgar,<br />
Schreck Katharina, Töpfer Judith, Waldmüller Michael, Wolf Tatjana, Yusufi Miriam
Fachakademie<br />
Übersetzer/Dolmetscher FA 3 b<br />
Amrhein Angelika, Bauer Marc, Baumgart Sarah, Bescherer Yasmin, Camejo Delgado Xenia, Deppisch-Walsh<br />
Jürgen, Dietze Bettina, Englert Dagmar, Firsching Daniel, Groll, geb. Walther Hanna, Habenstein Jessica,<br />
Hafemann Vanessa, Heimerl Eva, Klingler Jochen, Kunkel Tim, Ludwig Astrid, Müller Andreas,<br />
Neuman Claudia, Reis Dennis, Scheuermann Anja, Steigerwald Serah, Vogel Esther, Waltersdorff Jenny<br />
23
Verabschiedungen<br />
24<br />
Charles Peter Logan<br />
Er ist eine eindrucksvolle Erscheinung. Damit sei<br />
nicht subtil auf seinen Bart angespielt, sondern<br />
auf den Blick: er kann bohrend sein, fragend, oft<br />
begeistert und begeisternd. Ihn zeichnet ein unverhohlen<br />
intellektuelles Interesse aus, dem die<br />
uns allen bekannten Medien nicht mehr genügen:<br />
Das London Review of Books hat er binnen Tagen<br />
durch, den Economist liest er, weil man wissen muss,<br />
was die andere Seite schreibt, und dann treibt es<br />
ihn zur Website von Prospect, und so wie ich ihn<br />
kenne, auch noch zur Irish Times. Überhaupt Irland:<br />
Es hätte mich zum Beispiel nicht gewundert, wenn<br />
er Leute wie den Literaturnobelpreisträger Seamus<br />
Heaney vom Studium her kennen würde, aber der<br />
hat in Belfast studiert, wie mir Wikipedia verrät. Peter<br />
hätte es so gewusst; er weiß eine unglaubliche<br />
Menge. So dürfte er weit und breit der Einzige sein,<br />
den man fragen kann, wer Ende der 50er Jahre in<br />
Idaho Senator war, * und der sowas dann auch noch<br />
weiß. Manchmal nennen ihn die Leute „wandelndes<br />
Lexikon“, und das mag er gar nicht. Klischees<br />
hasst er. Er geht nicht mit dem hausieren, was er<br />
weiß und hört anderen zu, ohne sich in den Vordergrund<br />
zu drängen. Es sei denn, eine Sache ist<br />
ihm wichtig, dann wird er gelegentlich dramatisch<br />
und begeisternd. Das sind Momente, wo man ihn<br />
sich auf der Bühne vorstellen kann. Doch eigentlich<br />
sind wir froh, ihn all die Jahre gehabt zu haben, als<br />
engagierten Kollegen, der stets bereit ist, sich an<br />
Neues zu wagen und Althergebrachtes in Frage zu<br />
stellen, wenn er davon überzeugt ist, dass es anders<br />
besser geht.<br />
Er ist ein Mensch, der immer wieder auch noch anders<br />
ist, als man meint: belesen, aber auch begeisterter<br />
Gärtner, Fahrradfahrer auch bei schlechtem<br />
Wetter, Fernsehverweigerer und Cineast (bei Licht<br />
betrachtet ohnedies kein Widerspruch!). Das Laute<br />
mag er nicht, außer Richard Wagner, und singen<br />
kann er auch noch, aber er tut es sehr selten öffentlich.<br />
Er ist geradezu kompromisslos, wenn es um<br />
Qualität geht, jeglichem Blendwerk ist er abhold,<br />
und mit Albernheiten als Selbstzweck kann er nichts<br />
anfangen. Darum hat er ja auch keinen Fernseher.<br />
Peter Hauck<br />
* der Mann hieß übrigens Henry C. Dworshak
Interview avec Mme Wéry<br />
Vous êtes maintenant depuis très longtemps en Allemagne.<br />
Pourquoi êtes-vous venue à Würzburg ?<br />
Par amour, pour une période de deux ans.<br />
Quand et pourquoi avez-vous commencé à travailler<br />
à la <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> ? Début<br />
septembre 1971 : voyage de noces à la WDS après<br />
notre mariage fin août.<br />
Qu’est-ce qui selon vous fait un bon/une bonne<br />
prof ? Enseigner un maximum d’une façon intéressante<br />
et ludique ; être à l’écoute des élèves ; profs<br />
et élèves doivent former une équipe ; amour de<br />
l’enseignement et communiquer cet enthousiasme<br />
aux élèves ; exercer ce métier avec passion, joie et<br />
bonne humeur !<br />
Votre travail a-t-il beaucoup changé pendant le<br />
temps que vous êtes ici ? Mon enthousiasme n’a<br />
pas changé, mais certain élèves sont « légèrement<br />
» paresseux. Il faut parfois se battre pour les<br />
motiver mais il faut avoir le don de s’adapter. C’est<br />
notre rôle.<br />
Qu’est-ce qui<br />
vous manquera le<br />
plus ? Vous tous,<br />
vous toutes ! Cette<br />
ambiance conviviale<br />
! Vous êtes ma<br />
famille de cœur.<br />
Quels sont vos<br />
projets d’avenir,<br />
voulez-vous rester<br />
à Würzburg,<br />
retourner en Belgique…<br />
ou émigrer<br />
à Majorque ?<br />
Pour réaliser mes<br />
projets j’espère devenir centenaire mais en pleine<br />
forme sans stress : profiter de ma famille, de mes<br />
amis, de mon chien ; voyager avec mes enfants,<br />
mes petits-enfants, mes ami(e)s et bien sûr mon<br />
« ex-fiancé » ; faire la fête, beaucoup de natation,<br />
un cours de Salsa ; rester en Allemagne (mon fils<br />
Patrick et sa famille y vivent) ; aller souvent en Belgique<br />
pour ma fille Nathalie et sa famille ainsi que<br />
ma maman ; m’acheter un « camping-car » serait la<br />
solution… ; bien sûr retourner à Majorque tous les<br />
ans. J’ai pris un abonnement à vie !!!<br />
Quelle est votre devise, la phrase qui dirige votre<br />
vie ? Profiter de la vie un maximum, ne garder<br />
que le positif de toutes les situations. Si tu veux être<br />
heureux, rends les autres heureux ! Devise de la Belgique<br />
: L’union fait la force. Je suis pour l’harmonie,<br />
l’esprit d’équipe.<br />
Avez-vous un grand rêve pour le temps après<br />
l’école ? Ce rêve, mes enfants me l’ont déjà offert !<br />
Louer une villa à Majorque, les pieds dans l’eau avec<br />
toute la famille en harmonie totale et sans stress.<br />
Quelle question auriez-vous aimé qu’on vous pose<br />
– et quelle en est la réponse ? Avez-vous des projets<br />
avec votre famille de la WDS ? Partir tous ensemble<br />
à Paris (ceux qui le souhaitent) et participer à mon<br />
cours de Salsa.<br />
Madame Wéry, nous vous remercions beaucoup<br />
pour cet entretien et vous souhaitons bonne chance<br />
pour l’avenir !<br />
25
Verabschiedungen<br />
26<br />
Sibylla Munding<br />
Liebe Sibylla,<br />
mit Witz und Humor hast Du nicht nur uns Kollegen,<br />
sondern auch zahllosen Schülern im Laufe der<br />
sage und schreibe 37 Jahre Deiner Tätigkeit an der<br />
WDS das Leben bereichert. Für ihre Probleme, nicht<br />
nur schulischer sondern persönlicher Natur, hattest<br />
Du immer ein offenes Ohr und viel Verständnis.<br />
Diese menschliche Wärme, Deine Gelassenheit und<br />
fachliche Kompetenz haben insgesamt Dein Wirken<br />
geprägt.<br />
Für uns Kolleginnen und Kollegen warst Du immer<br />
eine angenehme und wertvolle Weggefährtin, die<br />
manches durchgesetzt hat (wenn die Älteren von<br />
uns an das Rauchverbot in der Schule und ein größeres<br />
Lehrerzimmer in der alten WDS denken !!!)<br />
und nicht immer bereit war, sich auf Kompromisse<br />
einzulassen.<br />
Im Lehrerzimmer hast Du immer für gute Laune gesorgt,<br />
uns gute Ratschläge erteilt und für uns viele<br />
kulturellen Veranstaltungen angeregt und organisiert.<br />
Vielen, vielen Dank für die langjährige, konstruktive<br />
und angenehme Zusammenarbeit. Dein trockener<br />
Humor und Deine lustigen Kommentare,<br />
die viele von uns aufmunterten und “in Schwung<br />
brachten” werden uns ab jetzt fehlen. Wie wir Dich<br />
kennen, werden in Deinem neuen Lebensabschnitt<br />
erneut andere davon profitieren.<br />
Wir sind uns sicher, dass Du uns mit einem weinenden<br />
Auge verlässt; mit dem lachenden kannst Du<br />
jetzt umso mehr Deinen Leidenschaften außerhalb<br />
der Schule frönen. Nun hast Du mehr Zeit fürs Kino,<br />
für Konzerte, Theaterbesuche und Folk Sessions,<br />
und wir wünschen Dir noch viele gesunde, abwechslungsreiche<br />
und schöne Jahre im Kreise Deiner Familie<br />
und Freunde.<br />
Valerie Schlage
Priska Wiesend<br />
Als staatlich geprüfte Übersetzerin und Dolmetscherin<br />
kam sie im Jahr 1979 nach Würzburg. Mit<br />
Ausnahme einer kurzen Unterbrechung war Frau<br />
Wiesend von Anfang an in der Fachakademie der<br />
<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> für die Fächer Fachübersetzung<br />
aus dem Englischen und Fachkunde<br />
zweisprachig im dritten Ausbildungsjahr zuständig.<br />
Zusammen mit Herrn Cairns unterrichtete sie auch<br />
über mehrere Jahre das Wahlfach Technik.<br />
Frau Wiesend wurde in mehrere Fachausschüsse berufen,<br />
wo sie mit größter Kompetenz und hohem<br />
Engagement wesentliche Entscheidungen mitgestalten<br />
konnte. In der Staatsprüfung für Übersetzer<br />
und Dolmetscher genoss Frau Wiesend ein sehr<br />
hohes Ansehen aufgrund ihrer Sachkenntnis und<br />
Fairness.<br />
Frau Wiesend war es immer wichtig, ein gutes Verhältnis<br />
zu ihren Studierenden zu haben. Darüber<br />
hinaus hat sie bis zuletzt Projekte und Exkursionen<br />
u.a. zum Patentamt in München und zum Fraunhofer-Institut<br />
in Würzburg durchgeführt und angeregt.<br />
Wer Frau Wiesend persönlich kennt, weiß ihr hohes<br />
Bildungsniveau zu schätzen. In den kurzen Pausen,<br />
die im Lehreralltag gelegentlich entstehen, konnte<br />
man immer anregend mit ihr plaudern - z.B. über<br />
die Gedichte von William Blake oder heikle Fragen<br />
der Theologie, oder die verschiedenen Inszenierungen<br />
der letzten Bayreuther Festspiele.<br />
Im Ruhestand wird Frau Wiesend sicherlich weiterhin<br />
vielseitig interessiert bleiben. Sie wird hoffentlich<br />
weiterhin auf interessante Reisen gehen.<br />
KollegInnen sowie Studierende bedanken sich für<br />
das Engagement und den Einsatz, den Frau Wiesend<br />
in den vielen Jahren ihres Wirkens an der<br />
<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> gezeigt hat.<br />
27
Verabschiedungen<br />
28<br />
Katja Spies<br />
Das Glück dieser Erde...<br />
Groß muss er sein. Warme Augen sollte er haben,<br />
die Haarfarbe ist nicht so wichtig. Temperamentvoll,<br />
feurig und doch sensibel. Auf jeden Fall ein<br />
Südländer. Die Mischung macht's: Mut, Stärke, Charakter,<br />
Feuer.<br />
Sie selbst beschreibt ihn als "unkomplizierten Partner<br />
fürs Leben". Ein Partner, dem man vertrauen<br />
kann, mit dem man Spaß haben kann, auf den man<br />
sich verlassen kann.<br />
Für ihn verlässt sie uns nun auch.<br />
Natürlich sind wir traurig, eine Kollegin zu verlieren.<br />
Nach 7 Jahren als EDV-Dozentin an der <strong>Würzburger</strong><br />
<strong>Dolmetscherschule</strong> hat sie sich entschieden,<br />
sich jetzt voll und ganz auf ihre große Leidenschaft<br />
zu konzentrieren: Die Paso Finos. Die aus Kolumbien<br />
und Puerto Rico stammenden Pferde haben es<br />
ihr angetan, seit sie Mitte 20 war. Sie war schon immer<br />
ein Pferdenarr - mit 5 saß sie zum ersten Mal<br />
auf ihrem Pony.<br />
Den Traum von der eigenen Ranch hat sie sich dann<br />
vor etwa einem Jahr erfüllt - seitdem betreibt sie<br />
nun ihre "Rancho Paraiso", der sie fortan mehr Zeit<br />
widmen will.<br />
Für alle neuen Herausforderungen und alle Abenteuer,<br />
die sie mit ihren Paso Finos erleben wird,<br />
wünschen wir ihr alles Gute!<br />
Sherrie Blackman
Tage der offenen Tür<br />
in der WDS<br />
Samstag, 19. November 2011<br />
Samstag, 4. Februar 2012<br />
Samstag, 21. April 2012<br />
Samstag, 23. Juni 2012<br />
von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr<br />
bSb<br />
„Bildung.Netzwerk.Leben“<br />
bSb – Ihr Begleiter im Beruf<br />
Der bSb ist der größte Berufsverband Europas für Office und Kommunikations-<br />
Management mit deutschlandweit 25 Regionalgruppen – eine davon befindet sich<br />
im Gebiet Mainfranken.<br />
Er bildet mit seinen Mitgliedern und Kooperationspartnern ein vielfältiges Netzwerk<br />
aus den Berufsfeldern Office und Kommunikation.<br />
Unsere Kernkompetenzen:<br />
- Networking – national/international<br />
- Information und Erfahrungsaustausch<br />
- Kommunikation<br />
- qualifizierte Weiterbildung<br />
Unsere Philosophie:<br />
- Wir motivieren Menschen, sich beruflich und persönlich weiterzubilden<br />
- Wir verbinden Menschen zum Wohle aller Beteiligten<br />
- Wir engagieren uns für Menschen und Business<br />
- Wir gestalten Zukunft<br />
Für alle Informationen rund um den Bundesverband Sekretariat und Büromanagement<br />
sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns auf Sie!<br />
Anne Hauck<br />
bSb-Regionalleiterin und bSb-Vorstand<br />
Albert-Schweitzer-Weg 22<br />
97447 Gerolzhofen<br />
Telefon und Telefax: 09382 6762<br />
E-Mail: mainfranken@bsb-office.de<br />
www.bsb-office.de<br />
33_WDS_90x60_4c:_ 27.01.2011 10:33 Uhr Seite 1<br />
Ausbildung in Fremdsprachenund<br />
Wirtschaftsberufen<br />
Ein- bis dreijährige Vollzeitausbildungen mit Englisch,<br />
Französisch, Spanisch, Italienisch zum/zur<br />
Staatl. geprüfte/n Fremsprachenkorrespondent/in<br />
Staatl. geprüfte/n Euro-Korrespondent/in<br />
Staatl. geprüfte/n Übersetzer/in – Dolmetscher/in<br />
Europasekretär/in (ESA)<br />
Staatl. geprüfte/n Euro-Management-<br />
Assistent/in<br />
<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />
Paradeplatz 4 · 97070 Würzburg · Telefon 0931 52143<br />
info@wds.wuerzburg.eso.de ·www.dolmetscher-schule.de<br />
Mitglied der Euro-Schulen-Organisation<br />
Bundesverband Sekretariat<br />
und Büromanagement e. V.<br />
Die Ausbildungen ermöglichen<br />
akademische Bachelor- und Masterabschlüsse<br />
im In- und Ausland.<br />
29<br />
lfd. Nr. 33<br />
4c<br />
Breite 90 mm<br />
Höhe 60 mm<br />
Bitte gen<br />
per Rück<br />
Danke! F<br />
Freig<br />
Freig<br />
Bitte<br />
Name (Dr<br />
Datum
Umzug<br />
WIR ZIEHEN UM!<br />
30<br />
Am Anfang war das Wort. In unserem Fall war es<br />
eine eMail, in der der <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />
im November 2009 zusätzliche Flächen am<br />
Paradeplatz 4 angeboten wurden. Für uns, die wir<br />
seit Jahren schon nach einem neuen Standort in<br />
der Innenstadt Ausschau gehalten hatten, war dies<br />
eine einmalige Chance. Was danach folgte, war ein<br />
12-monatiger Kampf<br />
in alle Richtungen.<br />
Es ging um Vertragsgestaltungen<br />
und<br />
Nutzungsgenehmigungen,Einwilligungserklärungen<br />
von Nachbarn, wöchentlicheBaubesprechungen<br />
und<br />
Nutzungskonzepte<br />
für Schulungsräume<br />
und technische<br />
Ausstattungen. Die<br />
Zahl der WDS-Fahnen auf dem Paradeplatz und die<br />
Größe und Platzierung unserer neuen Außenwerbung<br />
war über Monate hinweg „zentimeterweise“<br />
zwischen WDS und Bauaufsicht der Stadt Würzburg<br />
umkämpft – bis die neue Leiterin der Bauaufsicht,<br />
Frau Dr. Bandak, einen stimmigen Kompromiss<br />
durchsetzte. Zu diesen Verhandlungen gehörte<br />
auch, dass wir inmitten der Planungen einen Etagenwechsel<br />
vornehmen konnten und nun anstelle<br />
der 2. Etage nun die 1. Etage, die auch ohne Aufzüge<br />
für unsere Schüler bequem erreichbar war und<br />
zudem eine größere Raumhöhe aufwies, in die Planungen<br />
einbeziehen konnten.<br />
Eine besondere Herausforderung war die ästhetische<br />
Gestaltung der langen Flure im Gebäude, für<br />
die Frau Silvia Semidei als Geschäftsführerin mit der<br />
Idee von Wandzitaten und mutiger Farbgebung die<br />
Orientierung gab. Zudem erhielten wir vom Brandschutz<br />
„grünes Licht“ für die Umgestaltung des Foyers,<br />
mit dem wir die beiden getrennt wirkenden<br />
Bereiche der Schule elegant miteinander<br />
verbinden konnten.<br />
Der Überzeugungsarbeit nach<br />
außen entsprach die notwendige<br />
Überzeugungsarbeit nach<br />
innen: Während unsere Schüler<br />
viele Ideen und Wünsche für die<br />
Neugestaltung der <strong>Würzburger</strong><br />
<strong>Dolmetscherschule</strong> beisteuerten,<br />
bedauerten zahlreiche Kollegen<br />
anfangs den anstehenden Umzug.<br />
Die Herzogenstraße 8 war<br />
trotz aller Unzulänglichkeiten<br />
doch ein lieb gewonnenes Gebäude gewesen, in<br />
dem für viele Kollegen die Erinnerung von 40 Jahren<br />
steckte. Der Blick von der Dachterrasse auf die<br />
Festung, der nun mit dem Blick auf den Dom eingetauscht<br />
werden sollte, war nicht sofort für jeden<br />
Kollegen ein verlockendes Argument.<br />
Die Bauleitung am Paradeplatz mit der souveränen<br />
Koordination aller Handwerker hatte ab November<br />
2010 Herr Steffen Redlich, und Herr Schubert<br />
übernahm die schwierigen Malerarbeiten. Gerade<br />
der hohe Zeitdruck und die technischen Herausforderungen<br />
der Wandzitate machten viele nächtliche
Arbeiten nötig. Dass der Umzug an nur einem einzigen<br />
Wochenende im März 2011 dann perfekt vonstatten<br />
ging, war das Verdienst eines kleinen Organisationsteams,<br />
bei dem jeder Handgriff „saß“: Frau<br />
Sigrid Hain (minutiöse Planung des Umzugs), Frau<br />
Karola Weyrauch (komplett neue Raumplanung<br />
im laufenden Schuljahr), Herr Uwe Weber (technische<br />
Ausstattung der Räume und Neuverkabelung<br />
der Verwaltungscomputer) sowie unser Hausmeister<br />
Herr Wolfgang Manger (Detailkoordination vor<br />
Ort). Am Montag 26.03.2011 fanden Schüler und<br />
Lehrer eine komplett eingerichtete, saubere und<br />
mit Pflanzen freundlich<br />
ausgestattete Schule vor,<br />
und Viele trauten kaum<br />
ihren Augen. Zwar verwechselte<br />
man anfangs<br />
noch die Türen und suchte<br />
verzweifelt nach einem<br />
Aktenordner, aber viel<br />
schneller als erwartet wurden<br />
Schüler und Lehrer im<br />
neuen Domizil heimisch.<br />
Der 4-monatige Umbau<br />
und der zweitägige Umzug<br />
waren jeweils eine<br />
logistische Meisterleistung<br />
ersten Rangs, und allen beteiligten<br />
Personen gebührt<br />
ein ganz großer Dank. Die<br />
nächsten 40 Jahre findet<br />
man die „WDS“ nun am<br />
Paradeplatz, und ich bin<br />
sicher, dass die Räumlichkeiten<br />
einmal genauso geliebt<br />
werden wie jene am<br />
alten Standort in der Herzogenstraße<br />
8.<br />
Jürgen Gude<br />
31
Umzug<br />
32<br />
Presseberichte zum Umzug
Umzug<br />
Wir ziehen von der Herzogenstraße ...<br />
34
Umzug<br />
... an den Paradeplatz<br />
36
Umzug<br />
38
Geschichte der Schule<br />
Geschichte der Schule<br />
40<br />
Zur Vorgeschichte der Schule in<br />
der Schönbornstraße 5<br />
Bis 1933 gab es in Würzburg keine Fremdsprachenschule,<br />
sondern nur unabhängige Dozenten mit Privatunterricht.<br />
Erst 1933 ließen sich die„Vereinigten<br />
Sprachenschulen Deutschlands“, die in den 20er<br />
Jahren gegründet wurden und in zahlreichen<br />
deutschen Großstädten vertreten waren, auch in<br />
Würzburg nieder und institutionalisierten dort den<br />
Fremdsprachenunterricht.<br />
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs stieg der Bedarf<br />
an Fremdsprachen durch die Anwesenheit amerikanischer<br />
Truppen stark an. Zudem hatten die Nürnberger<br />
Prozesse 1945 das Simultandolmetschen ins<br />
Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit gebracht<br />
und eine entsprechende Nachfrage erzeugt. Die<br />
Breitfeld-Sprachenschule (Leitung: Betsy Breitfeld)<br />
wurde bereits 1950 kurz nach der Währungsreform<br />
gegründet und bot in den 60er Jahren bis zu 14 verschiedene<br />
Sprachen an.<br />
Die Uehlein-<strong>Dolmetscherschule</strong> (ab 1964 bereits unter<br />
dem Namen „<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>“)<br />
wurde von dem Übersetzer und Dolmetscher O. K.<br />
Uehlein 1954 gegründet, der anfangs Dolmetscherund<br />
Übersetzernachwuchs für sein eigenes Übersetzerbüro<br />
heranbilden wollte und daher seine Schule<br />
bereits bundesweit bewarb. Der Standort dieser<br />
<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>, die bereits den<br />
Status einer staatlich genehmigten Ersatzschule<br />
hatte, war in der Schönbornstraße 5 in Würzburg.<br />
Zu dieser <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> gehörte<br />
bis 1990 auch ein angeschlossenes Mädchen-Inter-<br />
nat in der Eichhornstraße. Die <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />
bot neben der Sprachenausbildung ab<br />
Mitte der 60er Jahre auch ein ergänzendes naturwissenschaftliches<br />
(medizinisch-technische, biologisch-technische<br />
und chemisch-technische Assistenten)<br />
und ein betriebswirtschaftlich-kaufmännisches<br />
Ausbildungsprofil (Wirtschaftsassistenten) an. Auf<br />
der Basis dieses Fach-Knowhows entwickelten sich<br />
in den 70er Jahren die naturwissenschaftlichen und<br />
wirtschaftlichen Fachsprachenschwerpunkte in der<br />
Fachakademie für Fremdsprachenberufe (Übersetzer-<br />
und Dolmetscherausbildung).
Geschichte der Schule in der<br />
Herzogenstraße 8<br />
Entstanden ist die heutige „<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>“<br />
1971 als „Vereinigte <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>n“<br />
durch die Zusammenführung der<br />
breiten sprachlichen und fachsprachlichen Kompetenzen<br />
beider Sprachenschulen in Würzburg auf<br />
Initiative von Pierre Semidei. Erste Schulleiterin der<br />
"Vereinigten <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>n"<br />
wurde von 1971-1987 Dr. Irene Steidle, die vor der<br />
Fusion die Breitfeld-Sprachenschule geführt hatte.<br />
Der neue Geschäftsführer Pierre Semidei hatte<br />
bereits 1966 die erste „Euro-Sprachenschule“ in<br />
Aschaffenburg gegründet und den Schulenverbund<br />
später zu einem der größten privaten Bildungsträger<br />
in Deutschland ausgebaut (Euro-Schulen-<br />
Organisation). Durch diese Fusion und zeitgleiche<br />
Schließung einer anderen Sprachenschule konnte<br />
sich die <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> im Verlauf<br />
der folgenden Jahrzehnte zu einem "Kompetenzzentrum"<br />
für Fremdsprachenberufe in Unterfran-<br />
ken und darüber hinaus entwickeln. Über 1000<br />
Ehemalige aus 4 Jahrzehnten stehen heute mit der<br />
WDS in Kontakt und garantieren eine enge Verbindung<br />
von Theorie und Praxis beruflicher<br />
Ausbildung.<br />
Unter der Geschäftsführung von Pierre Semidei erhielt<br />
die WDS rasch die staatliche Anerkennung als<br />
Berufsfachschule (1. April 1973) und Fachakademie<br />
(1. August 1977) für Fremdsprachenberufe und<br />
konnte bis hin zur maßgeblichen Mitgestaltung der<br />
entsprechenden Lehrpläne (1996-1997 Berufsfachschule,<br />
2000-2002 Fachakademie) am Ausbau des<br />
bayerischen Schulwesens mitwirken. Die betriebswirtschaftlich-kaufmännischen<br />
Wurzeln der "WDS"<br />
werden seit Anfang der 70er Jahre im Rahmen der<br />
Ausbildung zur dreisprachigen Europasekretärin<br />
(ESA) bis heute fortgeführt.<br />
41
Geschichte der Schule<br />
Herzogenstraße 8<br />
Von 1971-2011 befand sich die <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />
in einem markanten, heute denkmalgeschützten<br />
Glas-Beton-Gebäude aus dem Jahre<br />
1970-71 in der Herzogenstraße 8 in der <strong>Würzburger</strong><br />
Innenstadt. Das international bekannte Ar-<br />
chitektenehepaar Walther und Beatriz Betz aus<br />
München, die seit 1965 auch in Würzburg tätig<br />
waren und hier Wohnhäuser, Schulen und Universitätsgebäude<br />
(Lesesaal der Naturwissenschaften)<br />
entwarfen, zeichnete für den Bau des Gebäudes<br />
verantwortlich. Bauherr war die Alte Leipziger<br />
Versicherungsgesellschaft. Das Gebäude wurde in<br />
der letzten vorhandenen Baulücke in der Herzogenstraße<br />
8 / Ecke Eichhornstraße errichtet, da die<br />
weitere Umgebung nach dem Zerstörungen des<br />
Kriegs bereits vollständig wiederaufgebaut war.<br />
Äußerlich zeichnet sich das Gebäude durch den<br />
vom Grundstück vorgegebenen trapezförmigen<br />
Grundriss sowie eine markante "Brise-Soleil" aus<br />
Sichtbeton mit großen, durchgängigen Glasflächen<br />
aus; die im Sommer eine Aufheizung des Gebäudes<br />
nicht immer verhindern konnte. Im Innern ruht das<br />
Gebäude auf wenigen Sichtbeton-Säulen, die sich<br />
durch alle Etagen ziehen und den äußeren Glas-<br />
Metall-Körper tragen. Rechtwinklige Grundrisse im<br />
Innern sind eher die Ausnahme.<br />
Unter- und Erdgeschoss waren als Ladenfläche<br />
konzipiert, die restlichen Etagen ursprünglich als<br />
(teilbare) Wohn- und Büroräume. Gerade der gespürte<br />
französische Einfluss und die werbewirksame<br />
Auffälligkeit scheinen Pierre Semidei bei der<br />
Schulgründung für diese Standortentscheidung<br />
mit bewogen zu haben, denn die WDS wurde Erstbezieher<br />
in diesem Neubau und passte die Raumaufteilung<br />
den damaligen Schulbedürfnissen an.<br />
Die Farbgebung der Bauausschreibung sah schwarze<br />
und leuchtendrote Metallfenster vor, die mit<br />
tiefblauen Vorhängen abgesetzt waren.
Paradeplatz 4<br />
Das stete Wachstum der Schule und veränderte<br />
technische Rahmenbedingungen der Fremdsprachenausbildung<br />
machten einen Standortwechsel<br />
dringlich. Seit März 2011 befindet sich die <strong>Würzburger</strong><br />
<strong>Dolmetscherschule</strong> am Paradeplatz 4 in modernen<br />
Schulungsflächen auf über 2100 m².<br />
Die <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> versteht sich<br />
heute mit ihrem vielfältigen Angebot als ein überregionales<br />
Fremdsprachenzentrum mit Schülern und<br />
Studenten aus dem gesamten Bundesgebiet und ist<br />
neben der Universität Würzburg ein internationales<br />
„Aushängeschild“ der Stadt Würzburg. Die Teilnahme<br />
am europäischen Leonardo-Programm 2011 (internationaler<br />
Schüleraustausch mit Praktika) sowie<br />
Pläne für eine Teilnahme am europäischen Erasmus-<br />
Programm (internationaler Studentenaustausch)<br />
unterstreichen die zunehmende Internationalisierung.<br />
Der neue Standort<br />
Am Paradeplatz spiegelt sich deutsche Geschichte<br />
symbolisch im Schnelldurchgang. Das Post-, Telegrafen-<br />
und Fernmeldeamt, später einfach „Pa-<br />
Alte Schalterhalle der Post<br />
radepost“ genannt, ist seit 1905 gegenüber der<br />
Domrückseite das dominierende Gebäude des Paradeplatzes.<br />
Heute greift der Paradeplatz mit seinem alten Kopfsteinpflaster<br />
und den begrünten Baumbeständen<br />
wieder Akzente aus der Ära um 1928 auf. Durch die<br />
räumliche Nähe von Hochschule für Musik, Fakultäten<br />
der Universität Würzburg, <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>,<br />
Grundschule und kirchlichen Einrichtungen<br />
der Dom-Schule entsteht am Paradeplatz<br />
erneut – wie schon im 16. und 17. Jahrhundert - ein<br />
geistiges Zentrum zwischen Dom und Residenz.<br />
Um 1955 wird das gesamte Ensemble am Paradeplatz<br />
nach den Zerstörungen vom März 1945 durch<br />
moderne Funktionsbauten (AOK-Gebäude, Mozart-<br />
Gymnasium, Paradepost) wiederaufgebaut. Für die<br />
neue „Paradepost“ werden Teile der alten Arkadengänge<br />
aus dem frühen 20. Jahrhundert restauriert,<br />
aber mit einem modernen fünfgeschossigen<br />
Verwaltungsbau anstelle der zerstörten Bausubstanz<br />
kombiniert. Das Grundthema „Kommunikation“,<br />
anfangs durch Post und Telekommunikation<br />
symbolisiert, wird nach dem Einzug der <strong>Würzburger</strong><br />
<strong>Dolmetscherschule</strong> inhaltlich neu interpretiert.<br />
Im gesamten Schulbereich der <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />
finden sich Wandzitate zu Sprachphilosophie<br />
und Übersetzen/Dolmetschen in vier<br />
Sprachen.<br />
Jürgen Gude 43
Exkursionen<br />
Unser Ausflug nach Augsburg<br />
Ausstellung: Bayern-Italien<br />
Es war wirklich ein schöner Ausflug, den unsere<br />
Italienisch-Klasse des zweites Jahres am 8. Oktober<br />
nach Augsburg unternommen hat. Morgens um<br />
9:00 Uhr ging es mit dem Zug los in die von Italien<br />
geprägte Stadt. Für die 3 1/2 Stunden Zugfahrt waren<br />
wir sehr gut versorgt, dank Frau Winters selbstgebackenen<br />
Kuchen.<br />
Angekommen an unserem Ziel hatten wir es schwer<br />
mit dem Schritttempo unserer flinken Lehrerinnen<br />
mitzuhalten. Unsere erste Station war das Maximilianmuseum,<br />
in dem wir eine Führung, natürlich<br />
nur auf Italienisch, bekamen. Uns wurden wunderschöne<br />
Gemälde und Statuen von italienischen<br />
und deutschen Künstlern vorgestellt, die uns zeigten,<br />
wie die zwei Kulturen sich gegenseitig beeinflusst<br />
hatten, z. B. im 16. Jahrhundert. Man muss<br />
sagen, dass es „interessant“ war… jedoch nicht zu<br />
vergleichen mit der zweiten Station, dem schönen<br />
Textilmuseum, welches wir im Anschluss daran besucht<br />
haben. Die Führung<br />
hat eine sehr nette Dame<br />
aus Neapel mit uns unternommen.<br />
Hierbei sahen<br />
wir uns verschiedene Stationen<br />
an. Die Themen<br />
waren vielfältig: Sport,<br />
Mode, Tourismus, italienische<br />
Gastarbeiter in Bayern,<br />
Autos, Essen, Krieg…<br />
Besonders interessant war<br />
es zu erfahren, dass im<br />
Jahre 1955 ein Abkommen<br />
zwischen Italien und<br />
Deutschland unterschrieben<br />
wurde, demzufolge<br />
am Bahnhof München täglich um die 350 bis 400<br />
Italiener ausstiegen, so dass nach wenigen Monaten<br />
die Zahl der Italiener in Deutschland die 20.000<br />
erreichte. Sie lebten in Baracken, in nur sehr kleinen<br />
Zimmern mit 3-4 Hochbetten und nur dem Nötigsten,<br />
was man so zum Leben braucht. Darunter<br />
befanden sich natürlich auch viele Mitbringsel aus<br />
Italien, die an die schöne Heimat erinnerten und die<br />
Sehnsucht danach ein bisschen linderten.<br />
Augsburg , die italienischste Stadt nördlich der Alpen,<br />
war eine gute Gelegenheit für uns, über Italien<br />
und seine Kultur und Geschichte zu erfahren.<br />
Zum Abschluss ließen wir es uns natürlich nicht entgehen,<br />
ein italienisches Abendessen zu genießen.<br />
Unser Ausflug endete dann um 22:00 Uhr in Würzburg,<br />
wo wir zwar völlig erschöpft ankamen, dafür<br />
allerdings reicher an Wissen über Italien und Bayern<br />
waren. Wirklich ein sehr gelungener Ausflug!<br />
Marina, Lucia und Johannes
L‘8 di Ottobre la nostra classe d’italiano ha fatto<br />
una bellissima gita ad Augusta, una città che ha<br />
subito una fortissima influenza italiana. Grazie alle<br />
nostre provviste abbondanti il viaggio di tre ore<br />
e mezzo è passato in un volo. Arrivati alla nostra<br />
meta abbiamo fatto fatica a tenere il passo con le<br />
nostre insegnanti. Ma d’altronde per vedere due<br />
musei in mezza giornata era necessario affrettarsi.<br />
La prima tappa è stato il “Maximilianmuseum” in<br />
cui ci sono stati presentati dalla guida,che ci ha spiegato<br />
tutto in lingua italiana, quadri e statue che evidenziavano<br />
i punti comuni tra la cultura degli italiani<br />
(“die Welschen”) e quella bavarese soprattutto<br />
nel 1500. La visita è stata senz’altro interessante<br />
anche se non paragonabile a quella della nostra seconda<br />
destinazione e cioè il “Texilmuseum “. Qui<br />
la nostra guida era una signora napoletana molto<br />
simpatica e brava che ci ha spiegato che la mostra in<br />
nove sezioni tematiche metteva in evidenza come<br />
le due culture, quella italiana e quella bavarese, si<br />
siano influenzate a vicenda nei diversi campi: moda,<br />
turismo, sport, industria automobilistica, cucina e in<br />
diverse fasi storiche- nelle due guerre mondiali e<br />
negli anni ’50. Il fatto che nel 1955 sia stato stipulato<br />
un accordo tra la Germania e l’Italia per portare<br />
nuove braccia di lavoro in Germania ci ha particolarmente<br />
colpito, soprattutto sapere che in quegli<br />
anni sbarcavano alla stazione di Monaco di Baviera<br />
centinaia e centinaia di italiani al giorno! Questi<br />
vivevano poi in baracche, in stanze piccolissime con<br />
3-4 letti a castello e con lo stretto necessario. Dalla<br />
ricostruzione di una baracca presente al museo si<br />
potevano vedere anche i tanti oggetti che gli italiani<br />
portavano con se a ricordo dell’Italia e per lenire<br />
in parte la forte nostalgia del proprio paese. Tra<br />
La nostra gita ad Augusta<br />
Mostra: Italia-Bavaria<br />
questi oggetti non poteva mancare la caffettiera<br />
per l’espresso e una chitarra per cantare.<br />
La visita di Augusta è stata per noi un’ottima occasione<br />
per ampliare le nostre conoscenze sulla storia e<br />
cultura italiane. Prima di partire per Würzburg non<br />
ci siamo lasciati sfuggire l’occasione per cenare in<br />
un ristorante italiano . Alle ore 22:00 siamo arrivati<br />
a Würzburg un po’ esausti ma contentissimi.<br />
Insomma, una gita davvero ben riuscita!<br />
Marina, Lucia e Johannes
Exkursionen<br />
Exkursion nach Nürnberg<br />
30.11.2010<br />
46<br />
Es ist dunkel und nach den grellen Lichtern des<br />
Christkindlesmarkt und dem Gedränge der U-Bahn<br />
wirkt das Gebäude frostig und abweisend. Genauso<br />
wie der Empfang durch das Personal. Nun handelt<br />
es sich bei dem Gebäude um den Nürnberger<br />
Justizpalast. Diese Art von Einrichtungen werden<br />
nur sehr selten mit<br />
einem Auge für<br />
eine angenehme<br />
und einladende<br />
Erscheinung errichtet.Freundlichkeiten<br />
sind dem<br />
Justizwesen fremd.<br />
Ob das Personal<br />
des „Memoriums<br />
Nürnberger Prozesse“<br />
in der gleichen<br />
Branche ihre Karriere<br />
begann, kann<br />
nach einem Wechselspiel<br />
von ungezwungenen<br />
Unfreundlichkeiten und gezwungener<br />
Freundlichkeit allerdings nicht eindeutig festgestellt<br />
werden.<br />
Als er dann spricht, ist aller Ärger verflogen. Ruhig<br />
klingt diese Stimme, geschmeidig gemacht von<br />
einem langen Leben und ausgehärtet vom Alter.<br />
Es ist die Stimme von Siegfried Ramler, einem der<br />
letzten noch lebenden Simultandolmetscher der<br />
Nürnberger Prozesse. Über seine Erlebnisse von damals<br />
hat er ein Buch geschrieben: „Die Nürnberger<br />
Prozesse - Erinnerungen des Simultandolmetschers<br />
Siegfried Ramler“. Eine Gruppe von Schülern und<br />
Lehrern der WDS hat an diesem Tag nun die Gele-<br />
genheit, sich an diesem Ort mit ihm zu unterhalten:<br />
über die Prozesse, die die Größen des Nazi-Regimes<br />
richten sollten, über die Pionierarbeit, die damals<br />
von den ersten Simultandolmetschern geleistet<br />
wurde, und auch ein wenig über das Leben des<br />
nun 85-Jährigen. Später soll er noch im berühmten<br />
Schwurgerichtssaal 600 aus seinem Buch lesen, aber<br />
jetzt ist er nur für uns da.<br />
Es ist sehr still in dem kargen Raum im Obergeschoss.<br />
Ein knappes Dutzend Stuhlreihen stehen<br />
dort auf grauem Boden zwischen grauen Wänden.<br />
Er sitzt ganz vorne, alleine an einem Tisch und erzählt.<br />
Er scheint sich über die Aufmerksamkeit zu<br />
freuen, über diese Besucher, die seinen Erinnerungen<br />
lauschen. Nur manchmal, wenn er ins Stocken<br />
gerät und zu überlegen anfängt, was er denn noch<br />
erzählen soll, erinnert man sich auch selbst daran,<br />
wie weit zurück das nun schon alles liegt. Und dann<br />
beschleicht einen auch dieses ungute Gefühl, denn<br />
vor uns hat er schon einem Geschichte-Leistungs-
kurs eine Stunde lang Rede und Antwort gestanden.<br />
Ein Vertreter des BDÜ belehrte ihn schließlich,<br />
er müsse nun Schluss machen, die andere Gruppe<br />
aus Würzburg – also wir – warte schon. Man erinnert<br />
sich an seine Antwort, etwas hilflos klang sie:<br />
„Aber ich kann das doch jetzt nicht alles nochmal<br />
wiederholen...“ Schließlich nimmt er doch seine<br />
Unterlagen unter den Arm und folgt mit kleinen<br />
Schritten dem Herrn des BDÜ. Er wird auch diese<br />
Anstrengung noch auf sich nehmen. Sein gebeugter<br />
Rücken legt Zeugnis davon ab, dass es in seinem<br />
langen Leben nicht die erste sein wird.<br />
Sicherlich hätten wir es schon bemerkt, seine Alltagssprache<br />
sei in den letzten Jahren das Amerikanische<br />
gewesen. Er habe nur noch selten die Gelegenheit,<br />
Deutsch zu sprechen. Wenn ihm daher das<br />
ein oder andere Wort nicht einfallen würde, solle<br />
man ihm das bitte verzeihen. Und das machen wir.<br />
Wir sind jung, wir sind gesund, wir haben unser Leben<br />
vor uns. Aber dieses Problem, dass uns manchmal<br />
einfach nicht das richtige Wort einfallen will,<br />
das kennen wir doch alle. Und was man in einem<br />
solchen Fall macht, hat er uns einige Minuten zuvor<br />
auch schon verraten: dann halt das zweitbeste<br />
nehmen. Oder das drittbeste. Nur nicht ins Stocken<br />
geraten.<br />
Arne Schröder, FA 2a
Exkursionen<br />
Besuch der Universitätsbibliothek<br />
48<br />
Am 24.11.2010 begaben sich Frau Wiesend und 15 Studierende<br />
der FA III ins Hubland in die Universitätsbibliothek,<br />
um diese näher kennen zu lernen. Hier wurde<br />
man in der Lobby von Bibliothekarin Frau Dößel<br />
in Empfang genommen, die eine Einführung gab und<br />
uns anschließend durch die wichtigsten Räumlichkeiten<br />
führte. Zunächst ging es in den Multimediaraum,<br />
in dem wir eine erste theoretische Einführung in das<br />
Wesen der Unibibliothek bekamen. Hier erfuhren wir<br />
von Frau Dößel, dass die Bibliothek für ihre Benutzer<br />
über 3,3 Millionen Medien im Angebot hat. In der Zentralbibliothek<br />
am Hubland gibt es Medien zum Ausleihen,<br />
Kataloge, Datenbanken, elektronische Ressourcen,<br />
Rechereche-Arbeitsplätze und vieles mehr. Die Vielfalt<br />
dieser Angebote ermöglicht den Studierenden ein optimales<br />
Angebot an Wissen und eine optimale Vorbereitung<br />
auf ihr Studium. Außer der Zentralbibliothek<br />
gibt es noch weitere Teilbibliotheken, die sich in der<br />
Stadt befinden. Das Besondere an diesem Bibliothekensystem<br />
ist, dass man in der Zentralbibliothek fast alles,<br />
was das Leserherz begehrt, ausleihen kann, jedoch die<br />
Teilbibliotheken dafür nicht geeignet sind. Zu den Gegenständen,<br />
die man dort leider nicht ausleihen kann,<br />
zählen Zeitschriftenhefte, gebundene Jahrgänge der<br />
Zeitschriften im Freihandbereich bzw. Medien im Freihandbereich<br />
mit rotem Lokalkennzeichenschild. Nach<br />
dem Vortrag durfte man anhand verschiedener Aufga-<br />
benstellungen das Erlernte anschließend am PC in die<br />
Praxis umsetzen, was mehr oder weniger von Erfolg<br />
gekrönt war. Mit Informationen über die richtigen Recherchemöglichkeiten<br />
im Hinterkopf war die Freude<br />
groß, als es hieß, wir besichtigen jetzt die einzelnen<br />
Lesesäle, in denen sich die ausleihbaren Bücher befanden.<br />
Doch was nun kam war ein solch neuer Eindruck,<br />
als ob man mit dem Öffnen der Türe eine andere Welt<br />
beträte. Man hätte vermutlich eine Feder, die auf dem<br />
Boden aufkommt, hören können, so still war es. Auch<br />
die endlos lang wirkenden Gänge mit den bis obenhin<br />
vollen Bücherregalen machten auf uns eher den Eindruck<br />
eines Labyrinths als einer strukturierten Bibliothek.<br />
Von diesem, man könnte es fast schon leichten<br />
Schock nennen, ein wenig erholt, bekamen wir nun die<br />
Möglichkeit eigenständig, in dreier Gruppen, die zuvor<br />
theoretischen Anweisungen über Rechereche in die Tat<br />
umzusetzen. Aber auch hier mussten wir feststellen,<br />
dass dies doch komplizierter als erwartet ist. Doch vom<br />
Ehrgeiz gepackt, machte man sich ans Werk und wuselte<br />
durch die endlosen labyrinthartigen Gänge, um<br />
Fachbücher, Fachzeitschriften, Magazine, Hörbücher<br />
etc. zu finden. Nachdem man auch hier erfolgreich<br />
war, traf man sich anschließend wieder in der Lobby.<br />
Hier nahm man Abschied von Frau Dößel und begab<br />
sich erneut in den Multimediaraum, wo Frau Wiesend<br />
verschiedene Fachzeitschriften in Deutsch und Englisch<br />
vorstellte und verteilte. Die Aufgabenstellung<br />
hieß nun, diese Zeitschriften nach einem Fragebogen<br />
zu analysieren. Anschließend stellte jeder seine Zeitschriften<br />
oder Magazine vor und gab sein persönliches<br />
Analyseergebnis bekannt. Nachdem man die Zeitschriften<br />
analysiert und ausgiebig darüber diskutiert hatte,<br />
bedankte man sich bei Frau Wiesend über den lehrreichen<br />
Nachmittag und begab sich nun nach ca. 4 Stunden<br />
auf den Heimweg.
Mineralogical museum<br />
of Wuerzburg University<br />
Our visit of 13 December 2010<br />
Since 1976, when it was established, the museum<br />
offers different rock and stone collections. Some of<br />
them can even be traced back to the old collection<br />
of minerals dating from the end of XVIII century.<br />
There is a main or permanent exhibition and many<br />
additional ones. The museum has 5 major rooms<br />
focused on special areas of mineralogy. Mrs. Dorothée<br />
Kleinschrot is the director of museum and<br />
was very kind to guide us through some of these<br />
areas. The tour was quite enriching and extensive<br />
and we could ask many additional questions about<br />
the subject. It was unfortunate but understandable<br />
that Mrs. Kleinschrot did not have the time to guide<br />
us through all areas, so we had to be content with<br />
discovering the rest of museum on our own. The<br />
following areas were topics of our conversations:<br />
– the Earth as part of solar system<br />
– meteorites (meteorite collections) and Noerdlinger<br />
Ries in Germany on the border of Bavaria as a<br />
meteorite impact site<br />
– structure of the Earth and Earth's dynamics;<br />
– plate tectonics<br />
We mentioned as well:<br />
– Earth's crust and oceanic crust<br />
– precious and jewellery stones<br />
– mineral collection of Albert Schröder<br />
Proustit<br />
All minerals have different characteristics, such as<br />
colour, odour, translucency and texture. There are<br />
some specimen in the museum which can be closely<br />
examined.<br />
The mineral collection of Albert Schröder was bequeathed<br />
to the mineralogical museum in Würzburg<br />
after the death of the owner and is now an<br />
important and enriching part of the whole collection.<br />
Additional collections are about mining, meteorites<br />
and Antarctic research.<br />
The excursion to mineralogical museum took us<br />
about 3 hours.<br />
Kirill Ermolaev FAIIa<br />
Exkursionen<br />
49
Exkursionen<br />
Smart Materials – Chemie mit Grips<br />
Besuch im Fraunhofer Institut für Silicatforschung<br />
50<br />
Am 23.02.2011 bekam die FA 3 Naturwissenschaften<br />
die Gelegenheit, Materialwissenschaftlern einmal<br />
über die Schulter zu schauen. Bei unserem Besuch<br />
im Center Smart Materials (CeSMa) des Fraunhofer<br />
Instituts für Silicatforschung (ISC) in Würzburg<br />
wurden uns viele interessante Einblicke in die aktuelle<br />
Forschung gewährt.<br />
Nach einem herzlichen Empfang wurden wir in einem<br />
Vortrag über die Organisation und Forschungsarbeit<br />
der Fraunhofer-Gesellschaft informiert.<br />
Wir erfuhren unter anderem, dass Fraunhofer die<br />
größte Organisation für anwendungsorientierte<br />
Forschung in Europa ist, wohingegen die Max-<br />
Planck-Institute einen weitaus theoretischeren<br />
Ansatz verfolgen. Fraunhofer hat vorrangig die<br />
Entwicklung neuer Technologien und den Transfer<br />
in die Wirtschaft zum Ziel. Zu Fraunhofer gehören<br />
80 Forschungseinrichtungen in Deutschland, darunter<br />
allein 60 Fraunhofer Institute, die rund 18 000<br />
überwiegend natur- oder ingenieurwissenschaftlich<br />
ausgebildete Mitarbeiter beschäftigen. Das<br />
Forschungsvolumen von 1,65 Milliarden Euro wird<br />
größtenteils für den Leistungsbereich Vertragsforschung<br />
verwendet. Mit Niederlassungen<br />
in Europa, den USA, Asien und im<br />
Nahen Osten wird auch die internationale<br />
Zusammenarbeit gefördert.<br />
Das eigentliche Thema unseres Besuchs im<br />
Fraunhofer Institut für Silicatforschung (ISC)<br />
in Würzburg, zu dem auch Zweigstellen in<br />
Bronnbach und Bayreuth gehören, war der<br />
Forschungsbereich "Smart Materials". Die<br />
erste Frage, die sich uns aufdrängte, war:<br />
Was sind eigentlich Smart Materials? Diese<br />
sogenannten intelligenten Materialien besitzen<br />
mechanische Fähigkeiten, die man<br />
z. B. mit einem elektrischen oder magnetischen<br />
Feld steuern kann. In der Praxis kann<br />
das so aussehen, dass sich eine zähflüssige<br />
graue Masse durch Einschalten eines Magnetfelds<br />
auf Knopfdruck erhärtet. Schaltet<br />
man das Magnetfeld aus, verflüssigt sich<br />
auch das Smart Material sofort wieder. Welcher<br />
Nutzen könnte darin liegen? Denkbar ist etwa eine<br />
Verwendung in Werkzeugmaschinen. Im produzierenden<br />
Gewerbe müssen häufig mit ein und derselben<br />
Maschine unterschiedlich geformte Teile bearbeitet<br />
werden. Dabei kann es erforderlich sein, dass<br />
das Werkstück zuvor sicher in Halterungen befestigt<br />
wird. Ist nun im Fertigungsprozess ein anders gestal-
tetes Teil an der Reihe, müssen bislang die Halterungen<br />
ausgetauscht oder neu justiert werden. Das<br />
ist für den Maschinisten mit viel Arbeit verbunden<br />
– ein Aufwand, den man sich dank Smart Materials<br />
vielleicht bald sparen kann. Enthält die Halterung<br />
ein flüssiges Smart Material, kann unabhängig von<br />
der Form jedes Werkstück eingetaucht werden.<br />
Legt man jetzt ein Magnetfeld an, verfestigt sich<br />
die Masse und umschließt das Teil mit eisernem<br />
Griff.<br />
Bei einer Führung durch das "Spielzimmer" des<br />
Instituts wurde im Anschluss die Theorie in Vorführmodellen<br />
veranschaulicht. Dort begegnete uns<br />
auch die graue Masse wieder. In ihr steckte eine<br />
Metallplatte, die man mit einem daran befestigten<br />
Seil herausziehen konnte. Sobald jedoch das<br />
Magnetfeld eingeschaltet wurde und das Smart<br />
Material hart wie Stein wurde, bewegte sich die<br />
Platte selbst unter größter Krafteinwirkung keinen<br />
Millimeter mehr. Ein weiteres Beispiel mit praktischem<br />
Bezug bot eine Dichtung, welche sich die<br />
Ausdehnung eines Smart Materials zunutze machte<br />
und eine zentrale Öffnung passgenau abdichtete.<br />
Auch schwere Lautsprecher könnten schon bald<br />
der Vergangenheit angehören, da die Fraunhofer-<br />
Forscher momentan an der Entwicklung einer Folie<br />
zur Klangerzeugung arbeiten. Durch elektrische<br />
Ströme kann diese zur Formänderung und damit<br />
zur Schwingung und Schallerzeugung gebracht<br />
werden. Das wurde uns in einem Aufbau mit einem<br />
an einen Folienlautsprecher angeschlossenen MP3-<br />
Player eindrucksvoll demonstriert. Das Klangerlebnis<br />
war durchaus respektabel.<br />
Zum Schluss durften wir in ein "echtes" Labor hineinschnuppern.<br />
Während einige von uns die meiste<br />
Zeit mit den rutschenden oder zwickenden Schutz-<br />
brillen zu kämpfen hatten (Sicherheit geht vor!),<br />
bewunderten andere die Größe des Forschungslabors.<br />
Nachdem wir durch Gänge voller mysteriöser<br />
und beeindruckender Geräte spaziert waren, konnten<br />
wir eine überdimensionale Kiste bestaunen, die<br />
mit Noppenschaum schallisoliert war. In dieser Zauberbox<br />
wird mit den bereits genannten Lautsprecherfolien<br />
experimentiert.<br />
Mit dem Ende der Laborführung fand auch die<br />
spannende und lehrreiche Exkursion ihren Abschluss.<br />
Kommenden Jahrgängen im Fachbereich<br />
Naturwissenschaften kann ein Besuch im Fraunhofer<br />
Institut nur empfohlen werden. Denn eines ist<br />
garantiert: Am Ende ist man immer smarter!<br />
Exkursionen<br />
Miriam Yusufi<br />
Ansgar Schlichting 51
Exkursionen<br />
“Geld schläft nicht”<br />
Der Sparkassenbesuch der EMA 1 und ESA 3<br />
52<br />
Gut ich gebe zu, ich habe mich von der diesjährigen<br />
Titelauswahl des Films Wall Street 2 hinreißen<br />
lassen. Aber wie sollte ich sonst den Besuch einer<br />
Bank betiteln? Soviel zu meinem Titel für den Bericht<br />
über die Sparkasse. Nun möchte ich euch aber<br />
etwas über diesen schönen und zu meiner Verwunderung<br />
doch sehr interessanten Ausflug berichten.<br />
Vorhang auf.<br />
Als wir davon erfuhren, dass wir die Sparkasse um<br />
die Ecke besuchen würden, fragten wir uns erst:<br />
„Warum eigentlich?“. Die Skepsis war groß, aber es<br />
lohnte sich, wie ihr am Ende erkennen werdet. Alles<br />
begann an einem sonnigen Mittwoch um 9 Uhr<br />
vormittags. Zusammen mit unserer Lehrerin, Frau<br />
Kellner, und der Gruppe ESA 3, die von Herrn Akacs<br />
geleitet wurde, warteten wir gebannt auf unseren<br />
Empfang vor diesem riesigen Betonkoloss. Die<br />
Sparkasse stand vor uns, nun mussten wir nur noch<br />
eintreten. Am Empfang begrüßte uns die überaus<br />
freundliche Sparkassenmitarbeiterin Frau Reindl.<br />
„Willkommen in der Sparkasse“.<br />
Bei den ersten Schritten im Gebäude nahm ich mir<br />
die Zeit, meine Mitschüler ein bisschen zu beobachten.<br />
Es machte Spaß, ihre Gesichter zu sehen. Aus<br />
der Trägheit ihrer Gesichter erwachten plötzlich<br />
ihre Mundwinkel, die Augenbrauen erhoben sich,<br />
die Augen fokussierten das Geschehen. Aber was<br />
sahen sie denn so Interessantes, werdet ihr Leser<br />
euch fragen…<br />
Ganz einfach. Sie beobachteten das Geschehen.<br />
Menschen wanderten von einem Ort zum anderen.<br />
Eine unendliche Strecke von Büros, Mitarbeitern<br />
und Schaltern. Eine Sektion folgte der nächsten.<br />
Man spürte förmlich, dass hier Geld im Umlauf war.<br />
Es war wie bei einem dieser Kinotrailer, in denen<br />
sich Sequenzen überschneiden. Uniformierte Menschen<br />
mit schönen Anzügen, Krawatten, Blazern<br />
und dazu die passenden Schuhe. Alles stimmte. Alles<br />
hatte seinen Einklang oder eine gewisse Balance.<br />
Von Hektik war nicht viel zu spüren. Ein Tag wie<br />
jeder andere.<br />
Und so folgten wir brav und erwartungsvoll Frau<br />
Reindl. Sie führte uns zu einer Art Konferenzraum,<br />
dem Kasino. Die Tür öffnete sich und das Erste, was<br />
wir erblickten, waren Tische mit roten Tischdecken<br />
sowie eine Powerpoint-Präsentation mit dem Logo<br />
der Sparkasse. Zusätzlich stellte die Mitarbeiterin<br />
der Bank einen Tisch mit Snacks und Getränken zur<br />
Verfügung, welcher später sofort belagert werden<br />
sollte.<br />
Alle setzten sich und lauschten mit großer Aufmerksamkeit,<br />
was Frau Reindl uns zu präsentieren<br />
hatte. Zuvor stellten wir unsere Ausbildungsgänge<br />
vor, damit sie sich ein Bild machen konnte, welches<br />
unsere Schwerpunkte sind und ob es für Absolventen<br />
unserer Ausbildung eine Zukunft als Mitarbeiter<br />
der Sparkasse gibt. Nun hatte aber Frau Reindl<br />
das Wort und berichtete uns, dass die Sparkasse einer<br />
der größten Arbeitgeber in der Region sei und<br />
dass die Auszubildenden in den meisten Fällen auch<br />
nach ihrer Ausbildung übernommen werden. Sie<br />
gab uns außerdem eine allgemeine Auskunft über<br />
die Schwerpunkte der Sparkasse. Zu diesen Schwerpunkten<br />
gehört einerseits, dass sich die Sparkasse<br />
als Bank des Mittelstandes sieht, so dass weniger<br />
Druck auf ihren Schultern laste, da im Vergleich<br />
zu internationalen Geldinstituten das Interesse an<br />
Gewinnmaximierung eher geringerer Natur sei. Ein<br />
anderer wichtiger Punkt, den Frau Reindl erwähnte,<br />
war, dass die Sparkasse sich auch sozialen Zwecken
widmet sowie junge nachhaltige Projekte fördert.<br />
Nach einer kurzen Pause fuhr Frau Reindl mit ihrer<br />
Führung fort. Nun ging es für alle abwärts. Schritt<br />
für Schritt folgten wir ihr mit großer Neugier und<br />
liefen eine Treppe hinunter, die uns zu dem Tresorraum<br />
führen sollte. Da waren wir nun. Das Blickfeld<br />
war zwar ein bisschen eingeschränkt, aber<br />
jeder bekam am Ende einen Einblick, wie solch<br />
ein Tresor von innen aussieht. Von Panzerglas beschützt,<br />
wacht ein Mitarbeiter über Summen, die<br />
sich ein Normalsterblicher nicht vorstellen kann.<br />
Hier wird das Geld gezählt, sortiert und gelagert<br />
- „Geld schläft nicht“. Der Kracher folgte nur Minuten<br />
später, als Frau Reindl ihren Mitarbeiter fragte,<br />
ob sie denn auf die Schnelle 25 000 Euro bekommen<br />
könne. Sie reichte uns eine in Folie umhüllte<br />
Packung mit lauter 50 Euro Scheinen. „Wahnsinn“,<br />
„Wow!“ tönte es im Raum. Alle wollten am kurzen<br />
Reichtum teilhaben, der nach nur wenigen Minuten<br />
wieder verpuffte, als das Geldbündel wieder<br />
in Gewahrsam genommen wurde. Schade dachten<br />
sich viele,…aber so ist es nun mal. Wie Frank Sinatra<br />
schon einst sagte „that´s life, that's what all the<br />
people say“ und folgten Frau Reindl und unseren<br />
Lehrern zur nächsten Überraschung. Eine weitere<br />
Tür öffnete sich. Unsere Augen erblickten einen<br />
Raum, der hunderte oder gar tausende kleine und<br />
große Geheimnisse in sich beherbergt, den sogenannten<br />
Schließfächerraum. Hier erklärte man uns,<br />
dass ein Kunde für eine monatliche Gebühr Dokumente,<br />
wichtige Papiere und Unterlagen uvm. auf-<br />
bewahren könne. Praktisch oder?<br />
Die Führung neigte sich dem Ende zu, und wir kehrten<br />
wieder auf die Erdoberfläche zurück. In mitten<br />
des Bankalltags standen wir vor einem Schalter. Ein<br />
Mitarbeiter übergab Frau Reindl Geldnoten aus<br />
verschiedenen Ländern. Wir reichten die Geldnoten<br />
herum und mussten aufpassen, nicht in Versuchung<br />
zu geraten. Schlussendlich kam die Frage auf, ob die<br />
Sparkasse auch Gold lagert. Alle erwarteten jetzt<br />
frenetisch einen Goldbarren zu sehen, einen dieser<br />
Klumpen, die man in den besten Hollywoodfilmen<br />
sieht. Doch es kam ganz anders. Natürlich waren<br />
alle verblüfft, als Frau Reindl ein paar Gramm Gold<br />
herumreichte, doch der sogenannte „Aha“-Effekt<br />
sollte folgen, als sie voller Stolz den Euro-Wert verkündete.<br />
Wir verabschiedeten uns freundlich von Frau Reindl<br />
und der Sparkasse. Als ich hinter mich blickte und<br />
die Gesichter meiner Mitschüler beobachtete, sah<br />
ich einen völlig veränderten Ausdruck in ihren Gesichtern.<br />
So mancher schaute jetzt entschlossener<br />
in die Zukunft und dachte über einen Begriff nach,<br />
der jeden Freude bereiten würde. Dieser Begriff<br />
lautet „Perspektive“. Und ich hörte auch so machen<br />
sagen …“Gefällt mir, …das wäre doch was,….hier<br />
würde ich mich wohl fühlen“. Am Ende haben wir<br />
gelernt, dass die Sparkasse nicht nur eine Bank ist,<br />
sondern auch eine interessante Alternative für die<br />
Zukunft bietet.<br />
Ramon Luis Quintana, EMA 1<br />
53
Exkursionen<br />
Besichtigung der Börse in Frankfurt<br />
54<br />
Am 4. Mai 2011 machten sich Frau Pilleul und die<br />
Schülerinnen der ESA II sowie der BFS 2F auf den<br />
Weg nach Frankfurt. Abfahrt war um 8.35 Uhr vom<br />
Bahnhof Würzburg. Nach einer zweistündigen Zugfahrt<br />
kamen wir in Frankfurt am Hauptbahnhof an.<br />
Nach einigen ausführlichen Sicherheitschecks begann<br />
um 11 Uhr unsere Führung durch die Börse,<br />
bei der wir interessante Informationen über den<br />
Aktienhandel erfuhren.<br />
Als nächstes stand eine kurze Mittagspause auf dem<br />
Plan. Frisch gestärkt ging es dann zum Frankfurter<br />
Bankenviertel, wo wir innerhalb von 30 Sekunden<br />
auf den 200 Meter hohen Maintower fuhren; von<br />
oben durften wir aufgrund des guten Wetters die<br />
fantastische Aussicht über Frankfurt genießen.<br />
Unser Trip führte uns in die Frankfurter Altstadt,<br />
zum Römerberg weiter; der historische Platz wurde<br />
während des 2. Weltkrieges durch die Bombardierung<br />
der Stadt weitgehend zerstört; die bildhübschen<br />
Fachwerkhäuser sind jedoch zum großen Teil<br />
originalgetreu rekonstruiert. Kurz vor dem Römerplatz,<br />
am Paulsplatz, steht die Paulskirche, in der<br />
das erste demokratisch gewählte deutsche Parlament<br />
tagte.<br />
Nach diesem kulturellen Programm blieb uns noch<br />
etwas Zeit zur freien Verfügung; die zahlreichen<br />
Shoppingsmöglichkeiten in Frankfurt ließen wir<br />
uns natürlich nicht entgehen und konnten hier und<br />
dort noch einige Schnäppchen machen.<br />
Gegen 18.30 Uhr erreichten wir zufrieden aber<br />
ziemlich erschöpft den <strong>Würzburger</strong> Hauptbahnhof.<br />
Christina Hübner & Katharina Schleicher
Vortrag über Derivate<br />
Am 1. Dezember 2010 hielt Herr Czulczio, Portfoliomanager<br />
für institutionelle Anleger bei der<br />
Sparkasse, einen Vortrag für die Studierenden des<br />
Fachkundekurses der FA3 Fachbereich Wirtschaft.<br />
Er gewährte uns einen interessanten und detaillierten<br />
Einblick in den Bereich Investmentbanking und<br />
legte dabei den Fokus auf Derivate. Letzteres sind<br />
Finanzinstrumente, deren Wert sich von dem Preis,<br />
den Preiserwartungen und den Preisschwankungen<br />
eines zugrunde liegenden Basisinstruments wie z.B.<br />
Aktien, Anleihen, Indizes oder Devisen ableitet. Derivate<br />
werden sowohl zur Absicherung gegen Wertverluste<br />
eines Portfolios als auch zur Spekulation<br />
auf höhere Kursgewinne verwendet. Obgleich uns<br />
angesichts der zahlreichen Kalkulationen und Diagramme<br />
nach wenigen Minuten der Kopf rauchte<br />
– Mathematik zählt bei den meisten Studierenden<br />
der WDS nun mal nicht unbedingt zu ihren Stärken<br />
– hat es Herr Czulczio doch verstanden, uns viele<br />
neue Inhalte zu vermitteln, welche aber glücklicherweise<br />
für das kommende Staatsexamen zum<br />
größten Teil nicht relevant sind. Wir bedanken uns<br />
bei Herrn Scheer für die Organisation des Vortrags,<br />
der uns allen sicher noch lange in (positiver) Erinnerung<br />
bleibt.<br />
Angelika Amrhein, Eva Heimerl, Dagmar Englert &<br />
Vanessa Hafemann (FA3b)<br />
Exkursionen<br />
Exkursionen<br />
55
Auslandserfahrung<br />
Von einem der auszog,<br />
mit einem MA heimzukehren<br />
56<br />
Am 19.9.2010 kam ich abends<br />
in Manchester am Flughafen<br />
an. Ich bin noch nie vorher in<br />
dieser Stadt oder auch nur in<br />
der Nähe gewesen und hatte<br />
keine Ahnung, auf was ich<br />
mich da eigentlich eingelassen<br />
hatte und wo ich nun also<br />
das nächste Jahr verbringen<br />
würde. Nicht in Manchester<br />
selbst lebte ich jetzt, sondern<br />
in Salford, das heutzutage zu<br />
Greater Manchester gehört.<br />
Jedoch scheinen sich die Briten<br />
da mit sich selbst nicht<br />
ganz einig zu sein, denn im Laufe der Zeit sollte ich<br />
immer wieder Briefe bekommen, in denen Salford<br />
Greater Manchester zugeschlagen wird, und wieder<br />
andere, laut denen es zu Lancashire gehört.<br />
Vom Flughafen ging es dann mit einem Taxifahrer<br />
aus Bangladesch nach Salford zu John Lester Court<br />
weiter. Als ich gegen 0:30 dann dort ankam und<br />
mein Zimmer bezog, dachte ich mir auch nur: „Aha,<br />
und dafür bezahle ich also 350 Pfund im Monat.“<br />
In meinen Augen ein recht hoher Preis für ein Zimmer<br />
mit knapp 12 Quadratmetern. Aber nun ja, was<br />
sollte ich nun noch tun. Und ein Blick in den Kühlschrank<br />
eröffnete mir gleich einen Einblick in das<br />
Wesen eines meiner Mitbewohner. Der Kühlschrank<br />
war voll – mit Bier. Ein Anblick, der sich zwar so nie<br />
wiederholen sollte, aber ein erster Eindruck, der<br />
nicht falsch war, da dieser Mitbewohner, ein Engländer,<br />
in seinem ersten Jahr an der Uni war und<br />
dementsprechend die ganze Uni auch nicht allzu<br />
ernst nehmen sollte.<br />
Diese Option stand für mich nie zur Debatte, hatte<br />
ich doch den Schritt nach England getan, um meinen<br />
MA in Translation for International Business zu<br />
machen. Nachdem in der ersten Woche lediglich Einführungen<br />
in die Kurse gegeben wurden, wie etwa,<br />
was uns erwarten sollte, und uns die Unieinrichtungen<br />
gezeigt wurden, ging es dann in der zweiten<br />
Woche endlich los. Je nachdem, welche Module<br />
man in der ersten Woche gewählt hatte, sofern man<br />
das als Wahl bezeichnen kann, da es teilweise auch<br />
4 Kurse zur Auswahl gab, man aber, wenn man einen<br />
MA oder ein Diplom machen möchte, bestimmte<br />
Kurse wählen musste.<br />
In der Einführung ins Dolmetschen war ich dann<br />
doch sehr negativ überrascht von den Vorkenntnissen<br />
meiner Kollegen aus den anderen Staaten.<br />
Während mir und den anderen WDSlern das dort<br />
Vermittelte längst vertraut war, war es für die Studenten<br />
aus England, Frankreich, Spanien und völlig<br />
neu. Ein Eindruck, der sich im Laufe der Zeit immer<br />
weiter manifestieren sollte und dann doch die Qualität<br />
der Ausbildung an der WDS zeigt. Auch in den<br />
Übersetzungsstunden sollte dieses Phänomen immer<br />
wieder auftauchen: Während uns als Absolventen<br />
der FA das Übersetzen mehr als vertraut war,<br />
gab es viele andere, die sich dort zum ersten Mal<br />
aktiv mit Texten auseinandersetzten. Diese Studenten<br />
hatten ihre Vorteile eben in den theoretischen<br />
Fächern, aber das ist meiner Meinung nach nicht<br />
weiter tragisch, da ich mich nicht gerade als Anhänger<br />
der Theorien bezeichnen würde.
Doch auch im meinem Wirtschaftskurs sollte sich<br />
die Vorbildung aus der WDS und aus dem Gymnasium<br />
als äußerst hilfreich erweisen. Ohne anerkannte<br />
akademische Vorbildung wurden wir mit Studenten<br />
des MSc International Business zusammengeworfen,<br />
um uns auch den zweiten Teil unseres Kursnamens<br />
zu verdienen. In einer Gruppe mit lediglich 2<br />
Engländern, die jedoch auch ihren MA in Translation<br />
for International Business machten, sollten wir<br />
nun also auch mithalten können. Tatsächlich gelang<br />
uns dies und die besten Ergebnisse stammten regelmäßig<br />
aus den Reihen der „Linguisten“ unter uns.<br />
Doch auch außerhalb der Uni warteten viele Herausforderungen<br />
des täglichen Lebens. Das Eröffnen<br />
eines Bankkontos sollte sich als unfassbar schwierig<br />
herausstellen; nicht etwa aus formalen Gründen,<br />
sondern einfach aus Mangel an Koordination und<br />
Organisation seitens der Universität und der Bank.<br />
Die fehlende Organisation an der Uni sollte sich<br />
noch mehr als einmal als Problem herausstellen.<br />
Doch auch der erste Ausflug in den Supermarkt war<br />
ein Abenteuer. Neue Münzen und neue Scheine, an<br />
die man sich gewöhnen musste, seltsame Produkte<br />
und die Abwesenheit der bekannten Dinge aus<br />
heimischen Supermärkten sollten dabei am Anfang<br />
nur das kleinste Problem sein. Das viel größere Problem<br />
sollte doch der örtliche Dialekt, das Mancunian<br />
oder einfach Manc, sein. Seltsam anmutende<br />
Aussprache, ungewöhnliche Formulierungen, wie<br />
etwa half seven für 7:30 und mir völlig unbekannte<br />
Begriffe wie ta oder cheers, das mir eben nur als<br />
Prost bekannt war. Die Tatsache, dass diese beiden<br />
Worte jedoch im Norden völlig die Rolle des Aus-<br />
drucks Thank you übernommen hatten, war mir völlig<br />
unbekannt. Und dazu auch noch die Aussprache<br />
meines Mitbewohners. Ein Engländer aus Burnley.<br />
Im Laufe meiner Zeit sollte ich feststellen, dass ich<br />
immer ein Grinsen oder ein Oh Gott oder ein Und,<br />
verstehst du ihn? ernten würde. Ein Umstand, den<br />
ich durchaus nachvollziehen kann, hatte ich doch<br />
am Anfang meiner Zeit in Salford nicht den Hauch<br />
einer Ahnung, was er mir eigentlich erzählte. Doch<br />
dies sollte sich ändern, und mehrfach agierte ich<br />
als Dolmetscher zwischen meinem Mitbewohner<br />
und anderen Engländern, da es ihnen einfach nicht<br />
möglich war, ihn zu verstehen; ich mich aber aufgrund<br />
des Zusammenlebens so sehr daran gewöhnt<br />
hatte, dass es für mich kein Problem mehr darstellte<br />
und ich sogar seine Aussprache selbst übernommen<br />
habe.<br />
Doch auch in den eigenen vier Wänden warteten<br />
immer wieder Rätsel. Was hat es mit diesen „Steckdosen“<br />
auf sich? Wozu zwei getrennte Wasserhähne<br />
und wie soll man sich damit vernünftig die<br />
Hände waschen, ohne sich eine zu verbrennen,<br />
während die andere abfriert? Und vor allem, wieso<br />
gibt es eine elektrische Sicherung für eine Dusche?<br />
Zumindest den historischen Hintergrund der<br />
zwei Wasserhähne konnte mir ein Professor erklären,<br />
aber wie man sich die Hände damit waschen<br />
soll, konnte auch er mir nicht erklären und das wird<br />
wohl ein ewiges Mysterium bleiben....<br />
Tobi Blanck<br />
57
Auslandserfahrung<br />
Auslandserfahrung<br />
Our trip to Aston University, England<br />
58<br />
On February 23rd, I went to visit my old university<br />
together with a group of FAIII students. As is commonly<br />
known, it's a popular option to do a Masters<br />
right after successfully completing the Staatsexamen<br />
here in Wuerzburg at our school. Many of the<br />
universities our students have chosen in the past<br />
regularly send over representatives to give talks<br />
about the programmes they offer. Aston has done<br />
so as well. Until this year. This year, we decided to<br />
take a closer glimpse at what university life in the<br />
UK is like and attend some modules while we're<br />
there.<br />
We left Thursday morning at around 8 o'clock to<br />
catch the train to Frankfurt. Our plane took off<br />
around noon, and before Michael could say 'I've<br />
never been on a plane before, I don't quite know<br />
what to expect', we touched ground again in Birmingham,<br />
England. There are other ways of getting<br />
to England these days – one could take the train<br />
through the Euro tunnel or drive by car and cross<br />
with the ferry – but flying still seems like the most<br />
relaxed of options, and the cheapest.<br />
We stayed at one of the bigger B&Bs on Broad<br />
Street, the going-out centre of Birmingham. On our<br />
25-minute walk to the university, the students got<br />
a nice overview of the city; we passed symphony<br />
hall, lots of pubs and bars, but also city hall, Victoria<br />
Square and many museums (which are all free of<br />
charge in England!).<br />
The modules we attended were Theoretical Concepts<br />
of Translation and Interpreting, Research Methods<br />
as well as a practical translation course with
German into English. The latter was the most popular<br />
with the students. Sitting together with English<br />
native speakers, fewer German native speakers<br />
and also a whole bunch of others who work with<br />
these two languages in addition to their mother<br />
tongue was an exciting opportunity. The group<br />
concept, too, where students with varying mother<br />
tongues had to talk about their versions amongst<br />
themselves first and then present their final version<br />
to the whole class, were extremely interesting.<br />
On our last day, we were given a tour around campus<br />
by the head of the translation programme, Dr<br />
Christina Schaeffner. She gave us an informative<br />
account about the options with translation at Aston.<br />
Then she showed us around to the library, the<br />
language school rooms and the main building in<br />
general – which is huge and labyrinthian.<br />
Three days full of new impressions, unfamiliar academic<br />
concepts, English ale and crazy shopping in<br />
one of the most buzzing downtown centres of the<br />
world, I thought everybody would be glad to go<br />
home again, where things are more quiet. From<br />
what I gather, though, I think our trip was a real<br />
success and I'm certain that some of the students<br />
who were with me have found their calling. That<br />
was the purpose and I hope I'll get to do it again<br />
next year.<br />
Simone Scharrer<br />
Auslandserfahrung<br />
Unsere Irlandfahrt<br />
29.Oktober - 2. November 2010<br />
Schon in unserem letzten Schuljahr entstand der<br />
Vorschlag, einmal einen Kurztrip nach Irland zu machen.<br />
Gesagt, getan. Anfang dieses Jahres planten<br />
wir Schüler mithilfe von Frau Henn, unserer Englischlehrerin,<br />
die aus Irland stammt, unseren Ausflug.<br />
Am Freitag, dem 29.10., hob gegen 11:00 Uhr unser<br />
Flugzeug in Frankfurt ab und knapp zwei Stunden<br />
später landeten wir in Dublin, wo es in Strömen<br />
regnete. Im Hotel begrüßte uns das Personal sehr<br />
freundlich und wir bezogen unsere Zimmer, die sehr<br />
sauber und bequem eingerichtet waren. Nachdem<br />
wir uns ein bisschen ausgeruht hatten, erkundeten<br />
wir das erste Mal unsere Umgebung mit ihren kleinen<br />
Pubs, die wir dann auch am Abend besuchten.<br />
Tag 2: Früh um 09:00 Uhr starteten wir unseren<br />
Tag mit einem heißen Kaffee im Starbucks um die<br />
Ecke. Danach ging es ab ans Meer. Bei strahlendem<br />
59
60<br />
Sonnenschein liefen wir am Strand entlang, wo<br />
wir dann zu unserer Überraschung Leute im Meer<br />
baden sahen. Bei Eddie Rockets, einem amerikanischen<br />
Fastfoodrestaurant, haben wir uns dann mit<br />
ein paar leckeren, selbstgemachten Burgern gestärkt<br />
und gleich danach zum Gefängnis Kilmainham<br />
aufgemacht, wo wir eine interessante Führung<br />
mitmachten.<br />
Tag 3: Am dritten Tag trennten sich fürs Erste<br />
unsere Wege. Die meisten sind ein bisschen durch<br />
die Stadt geschlendert, um zu shoppen oder sich<br />
bei einem Souvenirladen ein paar kleine Mitbringsel<br />
zu kaufen. Gegen Mittag trafen wir uns in der<br />
Innenstadt und gingen mit einem Freund von Frau<br />
Henn zu einem Hurlingspiel,<br />
was eine aufregende<br />
Erfahrung für uns war.<br />
Am 4. Tag standen das<br />
University College of Dublin,<br />
das Trinity College mit<br />
dem Book of Kells und ein<br />
Schloss auf unsere Besichtigungsliste.<br />
Am Abend gingen<br />
ein paar von uns zum<br />
Abschluss in einen kleinen<br />
Pub in unserer Nähe.<br />
Am 02. November hieß es<br />
dann auch schon wieder<br />
Ade!! Dublin und Hallo<br />
Deutschland. Um 04:00 Uhr<br />
morgens ließen wir uns von<br />
einem Taxi zum Flughafen fahren und am Frankfurter<br />
Flughafen trennten sich dann unsere Wege.<br />
Und so ging ein wahnsinnig toller Ausflug vorbei<br />
und wir blicken voll schöner Erinnerungen auf Dublin<br />
zurück.<br />
EMA II
London Chamber of Commerce and Industry: This<br />
year all 16 candidates did extremely well in their<br />
LCCI examinations. In fact, we have never had so<br />
many Credits and Distinctions in SEFIC 3 and 4<br />
results.<br />
For the first time the school offered an incentive of<br />
50 euro for the five best students, based on term<br />
grades and recommendations, as a token of recognition<br />
for their exceptional achievements.<br />
LCCI-Prüfung<br />
Kammerprüfungen<br />
We congratulate all those who took part with such<br />
success and hope that your future employers will<br />
value your efforts and initiative.<br />
Dies ist nur ein – wenn auch besonders rühmliches<br />
– Beispiel. Die WDS ist seit langen Jahren ebenfalls<br />
Prüfungszentrum der Pariser Handelskammer und<br />
der Madrider Handelskammer, und auch hier mit<br />
gewöhnlich guten Erfolgen.<br />
61
Auslandserfahrung<br />
Südtirol-Exkursion<br />
Italienisch-Abteilung erkundet „Land und Leute“<br />
62<br />
Am Freitagmorgen, den 25.März, sind wir 14 „Italiener“<br />
bester Laune mit dem Bayernticket nach<br />
München gefahren, wo uns bereits Jacqueline, eine<br />
unserer Ehemaligen, erwartete und uns flotten<br />
Schrittes über den Viktualienmarkt, den Marienplatz<br />
und den Englischen Garten führte. Dies sollte<br />
nur ein Vorgeschmack all der Fußmärsche sein, die<br />
uns auf unserer Reise noch erwarteten.<br />
Um 17.00 fuhr der Bus vor dem Hauptbahnhof<br />
nach Bozen ab. Um 21.30 standen wir bereits vor<br />
einer modernen Jugendherberge mit ansprechend<br />
eingerichteten Zimmern, sympathischen, hilfsbereiten<br />
Angestellten und einer gut ausgestatteten<br />
Küche, in der wir sofort unser erstes gemeinsames<br />
Abendessen zubereiteten: „Spaghetti aglio e olio“.<br />
Am darauf folgenden Morgen, nach einem unerwartet<br />
üppigen, leckeren Frühstück (ein weiterer<br />
Pluspunkt für die Jugendherberge), machten wir<br />
uns einen ersten Eindruck von der Stadt Bozen, die<br />
sehr geschichtsträchtig und voller schöner Gebäude<br />
ist, die von einer reichen Vergangenheit zeugen; an<br />
den vielen wunderschönen Geschäften sieht man<br />
den heutigen Wohlstand. Bozen ist ein idealer Ort<br />
um Italienisch zu lernen und zu vertiefen, da alles<br />
zweisprachig angeschrieben ist. Beim Besuch des<br />
archäologischen Museums Südtirols tauchten wir<br />
dann in die Welt des Ötzi ein – eine sehr lehrreiche<br />
und nachhaltige Erfahrung. Zum Schluss waren wir<br />
dennoch froh, den „Mann aus dem Schnee“ seinem<br />
Schicksal überlassen zu dürfen und stattdessen die<br />
Düfte, das reichhaltige Angebot und die Farbenpracht<br />
des Wochenmarktes genießen zu können,<br />
von dem bereits Goethe auf seiner Reise nach Italien<br />
in den höchsten Tönen geschwärmt hatte. Nach<br />
einem kleinen Sonnenbad nutzten wir das gute<br />
Wetter, um nach Oberbozen zu fahren und von dort<br />
aus ein prachtvolles Panorama zu bestaunen. Im<br />
Gegensatz zur im Tal liegenden Stadt Bozen, in der<br />
überwiegend Italienisch gesprochen wird, spricht<br />
man dort Tirolerisch - eine Sprache, die wir alle ein<br />
bisschen schwer verständlich fanden; lediglich Frau<br />
Winter konnte sich dafür begeistern, weil sie sich<br />
an ihren eigenen österreichischen Dialekt erinnert<br />
fühlte.<br />
Am späteren Nachmittag sind wir wieder nach Bozen<br />
hinunter gefahren und haben uns dem Shopping<br />
hingegeben. Angesichts so manch schwindelerregender<br />
Preise blieb es meist doch nur beim<br />
„Window-Shoppen“. Wir genossen es jedoch sehr,<br />
die italienische Mode und Eleganz bewundern zu<br />
können, ganz zu schweigen von „Intimissimi“, das<br />
nicht nur Cindys Lieblingsgeschäft ist.<br />
Es ist allgemein bekannt, dass den Italienern in der<br />
Küche so schnell keiner was vormacht. Unsere Lehrerinnen<br />
kamen mit prall gefüllten Taschen voller<br />
Gemüse, Pasta, gutem Tiroler Speck und feinem<br />
Prosciutto aus dem Supermercato zurück, und im<br />
Nu bereiteten wir in der Küche der Jugendherberge<br />
ein leckeres Abendessen zu - mit einem Spritz als<br />
Aperitif, wie es sich gehört. Solltet ihr nicht wissen,<br />
was das ist, dann seid ihr nicht „in.“<br />
Nach der Umstellung auf die Sommerzeit haben wir<br />
uns am Sonntagmorgen auf den Weg nach Trento,<br />
der Provinzhauptstadt, gemacht. Dort führte uns<br />
eine sympathische und kompetente Reiseführerin<br />
mehr als 3 Stunden in die Geschichte dieser wunderschönen<br />
Stadt ein; sie erzählte uns von den bedeutendsten<br />
Ereignissen in der Stadtgeschichte, dem
Einfluss der Römer, Napoleons, der Habsburger und<br />
dem berühmten Konzil. Wohlgemerkt sprach sie<br />
ausschließlich Italienisch, denn Frau Rettaroli hätte<br />
ja auch keine andere Sprache zugelassen. Zufrieden,<br />
aber erschöpft von der langen Führung, gönnten<br />
wir uns ein leckeres Eis, um wieder Energie zu<br />
tanken. Leider war dies schon unser letzter Abend<br />
in Italien. Wir beschlossen, ihn in einer Pizzeria ausklingen<br />
zu lassen, wo wir uns in fröhlicher Runde<br />
über dies und jenes unterhielten.<br />
Die Region Trentino - Alto Adige ist eine autonome<br />
Region, d. h. ein Großteil ihres Steueraufkommens<br />
fließt wieder an sie zurück, wodurch man natürlich<br />
mehr ins Gemeinwohl investieren kann.<br />
Selbst heute lässt sich der germanische<br />
Einfluss nicht leugnen. Dies zeigt sich<br />
unter anderem auch in der Mobilcard,<br />
mit der man zum Preis von nur 13 Euro<br />
drei Tage lang mit sämtlichen öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln in der gesamten<br />
Region unterwegs sein kann; dadurch<br />
konnten wir am Montagvormittag auch<br />
noch nach Meran reisen. Vor lauter Eile<br />
hätten wir dabei fast Johannes in Bozen<br />
zurückgelassen, dabei ist er eigentlich<br />
nicht zu übersehen; er ist jedoch keiner,<br />
der leicht verzagt, und Dank seiner<br />
langen Beine hat er uns schnell wieder<br />
gefunden.<br />
Meran ist aufgrund seiner wunderschönen<br />
Parkanlagen, seiner lieblichen Umgebung<br />
und seines guten Klimas ein<br />
attraktives Urlaubsziel und vor allem<br />
bei deutschsprachigen Touristen sehr<br />
beliebt. In der Tat spürt man hier wenig<br />
italienische Atmosphäre.<br />
Die Zeit verflog im Nu und um 14.30 Uhr stiegen<br />
wir müde, aber glücklich, bereichert durch viele<br />
schöne Erfahrungen, in den Zug nach München, in<br />
dem eine Gruppe von Abiturienten aus Bologna für<br />
allgemeine Erheiterung sorgte. Als sie hörten, wo<br />
wir gewesen waren, riefen sie „Da wart ihr aber<br />
nicht in Italien!“ Wir hingegen waren froh, zumindest<br />
einen Fuß auf italienischen Boden gesetzt zu<br />
haben.<br />
Diese viertägige Reise hat in jedem Falle unsere<br />
Reiselust geweckt, sodass wir nun bereits den<br />
nächsten längeren Ausflug nach Italien planen.<br />
Die Schüler und Ehemaligen der BFS Italienisch
Praktika<br />
Praktikumsberichte aus der ESA<br />
64<br />
Die Praktika der ESA-Schülerinnen<br />
gewähren wertvolle<br />
Einblicke in die berufliche<br />
Praxis. Dieses Jahr fällt ein<br />
Schwerpunkt im Tourismus<br />
auf: gleich vier Schülerinnen<br />
arbeiteten auf den spanischen<br />
Kanaren. Dies ist kein Zufall:<br />
die spanische Vermittlungsagentur<br />
hatten ESA-Schülerinnen<br />
des vorherigen Jahrgangs<br />
empfohlen.<br />
Fuerteventura<br />
Aus den z.T. recht umfangreichen<br />
Praktikumsberichten kann hier nur ausschnittsweise<br />
zitiert werden:<br />
Gerade für eine zukünftige Europasekretärin finde<br />
ich es sehr wichtig, neben der Sprache auch die<br />
Mentalität, Kultur und Arbeitsweise eines fremden<br />
Landes kennen zu lernen...<br />
Die Arbeit im Golf Club war sehr vielseitig und lehrreich,<br />
zumal einem schon nach einer Woche die Verantwortung<br />
für den Laden übertragen wird. Die zu<br />
bewältigenden Aufgaben teilen sich in Verkauf und<br />
Verwaltung auf...<br />
Die Verwaltungsaufgaben setzten sich aus verschiedenen<br />
Arbeiten zuammen. Man unterstützte die<br />
Kollegen bei der Vorbereitung und Ausführung von<br />
Fuerteventura<br />
Turnieren, die an manchen Samstagen stattfanden.<br />
Jeden Tag wurden Anfragen beantwortet und Reservierungen<br />
aufgenommen, was sowohl per E-mail,<br />
persönlich vor Ort oder telephonisch geschah...<br />
Die Arbeit machte mir gerade durch die netten Kollegen,<br />
die Abwechslung und die Anwendung aller<br />
erlernten Sprachen sehr viel Spaß, auch wenn es<br />
anfangs nicht sehr einfach war, so schnell die volle<br />
Verantwortung zu übernehmen, vor allem in einem<br />
Land, dessen Sprache man nicht sehr gut beherrscht...<br />
Viktoria Seit, Fuerteventura Golf Club
Teneriffa<br />
Teneriffa<br />
Aufgrund der internationalen Kundschaft hatte ich<br />
die Gelegenheit, meine Fremdsprachkenntnisse anzuwenden<br />
und zu verinnerlichen. Der achtwöchige<br />
Aufenthalt auf Fuerteventura war nicht nur eine<br />
Bereicherung für meine Sprachkenntnisse, vor allem<br />
was das Spanisch betrifft, sondern es war auch<br />
eine tolle Lebenserfahrung.<br />
Nina Martiné, Golf Club Caleta de Fuste<br />
Mein 6-wöchiges Praktikum absolvierte ich auf der<br />
Vulkaninsel Teneriffa an der Rezeption eines modernen<br />
3-Sterne-Hotels.<br />
Meine Hauptaufgabe war die Entgegennahme von<br />
Beschwerden und Vorschlägen und die Weitergabe<br />
dieser an die zuständige Abteilung. Leider wurden<br />
hierbei viele Hotelgäste laut und ausfallend, was<br />
die Arbeit an manchen Tagen sehr erschwerte.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mir das<br />
Praktikum sprachlich sehr geholfen hat, da ich alle<br />
meine erlernten Sprachen anwenden konnte. Zusätzlich<br />
habe ich einige sehr nette Leute kennengelernt.<br />
Darüber hinaus war es immer wieder ein<br />
schönes Gefühl, wenn man die Gäste zufrieden stellen<br />
konnte.<br />
Mona Ludwig,<br />
Hotel Barceló Varadero, Teneriffa<br />
60 Jahre am Markt mit Übersetzung,<br />
Dokumentation und Werbung!<br />
ÜBERSETZUNG ALLER HAUPTVERKEHRS SPRA CHEN<br />
ZERTIFIZIERT NACH DIN EN ISO 9001:2008 UND<br />
REGISTRIERT FÜR DIN EN 15038:2006 CAT-<br />
SYSTEME TRADOS PASSOLO ACROSS STRATEGISCHE<br />
PARTNER WELTWEIT DOCUMEN TATION GROUP<br />
EUROPE TERMINOLOGIE MANAGEMENT TECHNISCHE<br />
DOKUMENTATION TECHNISCHE REDAKTION FREMD-<br />
SPRACHENLAYOUT LOKALISIERUNG
Praktika<br />
66<br />
Fuerteventura<br />
Ich wollte an der Rezeption arbeiten, da mir hier die<br />
Möglichkeit am größten erschien, alle meine bereits<br />
erlernten Sprachen anzuwenden. Außerdem war<br />
mir der Kontakt zu den Gästen sehr wichtig...<br />
Als Rezeptionistin wird man für vieles verantwort-<br />
Fuerteventura<br />
lich gemacht. Beschwerden über das Hotel landen<br />
in erster Linie bei der Rezption. Einige Gäste wurden<br />
laut und unfreundlich. Andere wiederum unterhielten<br />
sich gerne mit uns und interessierten sich<br />
für mein Praktikum.<br />
Im Allgemeinen hatte ich<br />
viel Glück mit dem Hotel<br />
und den Kollegen. Alle waren<br />
sehr nett und hilfsbereit.<br />
Da ich erst seit einem<br />
Jahr Spanisch spreche, war<br />
ich oft auf die Hilfe meiner<br />
Kollegen angewiesen.<br />
Besonders die spanischen<br />
Gäste wurden schnell sauer,<br />
wenn sie merkten, dass<br />
sie in ihrem eigenen Land<br />
nicht verstanden wurden.<br />
Carola Unbehauen, Hotel<br />
Elba Sara, Fuerteventura
Nicht alle Praktika führten<br />
ins Ausland. Ein offenbar<br />
sehr lohnendes Praktikum<br />
fand bei einem international<br />
tätigen Technikunternehmen<br />
in Schweinfurt<br />
statt, und zwar im Sekretariat<br />
der Marketingabteilung<br />
bei Frau Amend,<br />
einer ehemaligen WDS-<br />
Absolventin:<br />
Meine Hauptaufgabe bestand darin, Frau Amend<br />
bei der Messevorbereitung für die Automechanika<br />
zu unterstützen. In den folgenden Wochen habe<br />
ich vor allem Hotelzimmer für ausländische Kunden<br />
oder Geschäftspartner gebucht, Eintrittskarten für<br />
die Messe verschickt oder Besprechungsräume für<br />
Geschäftstermine auf der Messe reserviert. Hierbei<br />
bekam ich die Gelegenheit, mit Mitarbeitern aus aller<br />
Welt in Kontakt zu treten. Dies geschah meistens<br />
per E-Mail, ab und zu auch per Telefon. Dadurch<br />
konnte ich vor allem meine Englischkenntnisse im<br />
Hinblick auf Geschäftskorrespondenz erweitern.<br />
Neben der Organisation für die Automechanika erhielt<br />
ich auch einen sehr guten Einblick in die täglichen<br />
Arbeiten, die in einem Sekretariat anfallen.<br />
Dazu zählen zum Beispiel die Postbearbeitung, die<br />
Reisekostenabrechnung oder die Zeiterfassung für<br />
alle Mitarbeiter aus der Abteilung.<br />
Ich wurde sehr gut eingearbeitet und nicht nur<br />
„zum Kaffee kochen“ eingesetzt, wie man es ja oft<br />
Schweinfurt<br />
eigenen Schreibtisch mit PC und Telefon hatte und<br />
von den Mitarbeitern auch ernst genommen wurde,<br />
konnte ich auch wirklich sinnvoll mitarbeiten<br />
und anspruchsvolle Aufgaben übernehmen.<br />
von Praktikanten hört. Dadurch, dass ich meinen 67
Kultur<br />
The Kids Are All Right<br />
68<br />
Unser vorweihnachtliches Kinoerlebnis war in diesem<br />
Jahr in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Da<br />
war schon einmal der Rahmen: In der Aula des ehemaligen<br />
Mozartgymnasiums - das manchen von uns<br />
noch in lebendigster Erinnerung ist als Ort, in dem<br />
zusätzliche Unterrichtsräume von der WDS angemietet<br />
waren - befindet sich seit allerneuestem das<br />
Programmkino Central. Es hatte erst wenige Wochen<br />
vor unserem Besuch aufgemacht und versteht<br />
sich als Zeichen gegen den Untergang einer vernünftigen<br />
Kinokultur in Würzburg. Alle Traditionshäuser<br />
zu - zuletzt hatte zum Anfang letzten Jahres<br />
auch das Corso schließen müssen - und ein immer<br />
kommerzieller auftretendes Cinemaxx als einziger<br />
Spielort, das hätte nicht passieren dürfen. Das Cen-<br />
KULTUR<br />
tral hingegen baut auf ein genossenschaftliches<br />
Modell (als einziges Kino Bayerns!) und die Arbeit<br />
zahlloser ehrenamtlicher Helfer und verweigert sich<br />
kommerziellen Ansinnen völlig. Nicht einmal Popcorn<br />
gibt es. Und auch wir von der WDS begrüßten<br />
es, in mehrfacher Hinsicht ein solidarisches Zeichen<br />
setzen zu können.<br />
Und dennoch: Ein wenig spannend blieb es schon.<br />
Würde das Central einen lohnenden Film für uns<br />
auftreiben können? Als es dann hieß, der Film im<br />
Angebot sei The Kids Are All Right, dachten die ältesten<br />
unter uns an The Who und wunderten sich.<br />
Nun, die Who waren es nicht (kennt die eigentlich<br />
noch jemand?), aber ungewöhnlich war der Film<br />
schon, durchaus.
Eine Filmkomödie aus dem sonnigen Kalifornien,<br />
ein Erfolg beim Sundance Film Festival und bei der<br />
Kritik. So weit so gut. Es geht um ein Geschwisterpaar,<br />
Joni (ein Mädchen und gerade 18 geworden)<br />
und Laser (Jonis 16-jährigen Bruder) und ihre Mütter.<br />
Die eine, Nic, ist erfolgreiche Ärztin, und Jules<br />
ihre Partnerin. Als Laser seinen biologischen Vater<br />
kennenlernen will und Joni, weil sie volljährig ist,<br />
über die Samenbank Paul, den Vater, findet, stimmt<br />
dieser einer Kontaktaufnahme zu. Er betreibt ein<br />
Bio-Restaurant und bietet Jules, die als Landschaftsarchitektin<br />
reüssieren will, die Gelegenheit zu ihrem<br />
ersten Projekt. Und so kommt es, wie es vielleicht<br />
kommen muss: Jules wird Nic untreu, die Kids fühlen<br />
sich zu dem sympathischen Paul hingezogen, und in<br />
dem Wirrwarr der Gefühle ergeben sich teilweise<br />
erfrischend komische Situationen und vergnügliche<br />
Dialoge. Die Familie ist so ganz normal nicht, aber<br />
die Probleme und Gefühle sind es durchaus, und als<br />
Joni, die Tochter, schließlich von zuhause fortzieht,<br />
um aufs College zu gehen, kommt es zum versöhnlichen<br />
Schluss.<br />
So haben alle doch ihren Spaß gehabt, und man<br />
konnte den Weihnachtsferien freudig entgegensehen.<br />
Ach ja: And they lived happily ever after...<br />
Karola Merz<br />
69
Kultur<br />
Kultur<br />
Et si on allait au cinéma ?<br />
Französischschüler besuchen das Internationale Filmwochenende<br />
70<br />
In diesem Jahr fand zum 37. Mal das Internationale<br />
Filmwochenende Würzburg statt, eine der traditionsreichsten<br />
Kulturveranstaltungen der Stadt. Vom<br />
8. bis 11. April gab es ca. 40 verschiedene Filme aus<br />
aller Herren Länder zu sehen. Das Festival bietet<br />
Freunden besonderer Filme immer die Gelegenheit,<br />
sich ausländische Streifen im Original anzuschauen.<br />
Für unsere Französischschüler kamen wieder<br />
einige Filme aus Frankreich und Kanada in Frage.<br />
Im Internet konnten wir uns über das Angebot informieren<br />
und beschlossen dann, in zwei Filme zu<br />
gehen. Am Freitag, dem 8.4., mussten die Schülerinnen<br />
erst noch eine Klassenarbeit hinter sich bringen,<br />
anschließend machten wir uns gleich auf den<br />
Weg ins CinemaxX. Le Journal d’Aurélie Laflamme,<br />
Untertitel: „Extraterrestre… ou presque“, ist ein<br />
frankokanadischer Film nach einem erfolgreichen<br />
Jugendbuch. Das Französisch aus Québec ist nicht<br />
immer leicht zu verstehen, und so waren wir doch<br />
ganz froh über die englischen Untertitel, die das<br />
Verständnis erleichterten. Worum geht es?<br />
Aurélie Laflamme est une adolescente de quatorze<br />
ans qui se sent comme une extraterrestre dans ce<br />
monde étrange qui est le nôtre. Depuis la mort de<br />
son père il y a cinq ans, la jeune fille vit seule avec<br />
sa mère… Avec sa meilleure amie, Kat, et ses professeurs<br />
qui ne comprennent pas son humour et qui<br />
l'envoient continuellement au bureau du directeur,<br />
Aurélie tente de gérer cette existence au mieux<br />
de son pouvoir tout en souhaitant que sa planète<br />
d'origine lui envoie un signe et l'aide à traverser<br />
l'adolescence.<br />
Wir wurden nicht enttäuscht!<br />
Kleine Umfrage danach : Wie hat euch der Film gefallen?<br />
„Gut! Unterhaltsam und witzig.“ „Das Ende ein<br />
bisschen vorhersehbar, etwas klischeehaft, aber<br />
nett.“ „Wir haben sehr gelacht über die verrückte<br />
kleine Aurélie!“<br />
Der andere Film am Sonntagabend war ein spannendes<br />
Drama aus Frankreich mit dem Titel „L’homme<br />
qui voulait vivre sa vie“. Unter den Zuschauern<br />
auch Sherrie Blackman und unsere ehemalige Schulleiterin<br />
Frau Sommer. Die Vorstellung war komplett<br />
ausverkauft, was die Veranstalter natürlich freute.<br />
Insgesamt aber wirkte sich das Traumwetter negativ<br />
auf die Besucherzahlen aus.<br />
Der Film basiert auf einem Roman von Douglas Kennedy,<br />
der in Deutschland unter dem Titel „Nachtblende“<br />
erschienen ist. Das Buch spielt in den USA,<br />
der Film dagegen in Frankreich und Montenegro.<br />
Synopsis:<br />
Avocat d’affaires, la trentaine, une femme et deux<br />
enfants magnifiques, Paul Exben a réussi. Sauf qu’il<br />
en a mis de côté son rêve premier : devenir photographe.<br />
Sa femme, Sarah, plus par provocation<br />
et par manque de présence de son mari, prend un<br />
amant. C’est leur voisin et il est … photographe.<br />
Paul apprend cette liaison. Désespéré, il cherche à<br />
comprendre, il se rend chez l’amant. La discussion<br />
tourne mal et … c’est l’accident. Paul se retrouve<br />
devant le cadavre de l’amant de sa femme, Grégoire<br />
Kremer. Paul va alors décider de se faire disparaître
lui-même puis de prendre l’identité de cet homme.<br />
Il va maintenant s’exiler, fuir après ce drame pour<br />
tenter de vivre sa vie…<br />
In den Hauptrollen: Romain Duris (bekannt aus<br />
„Auberge espagnole“) , Marina Foïs, Catherine Deneuve,<br />
Branka Katic und Niels Arestrup.<br />
Frau Barton mit Eva, Luisa, Theresa und Alina<br />
aus der BFS 2 Französisch<br />
Unsere Kritik:<br />
„Ein packender Film, der einen nicht kalt<br />
lässt. Das Ende etwas enttäuschend...“ „Gute<br />
Schauspieler, interessantes Drehbuch.“<br />
„Schöne Fotos und tolle Landschaften. Eine<br />
Geschichte, mit der man sich identifizieren<br />
kann.“ „Nicht übel, aber ich sehe lieber Komödien!“<br />
Insgesamt also zwei sehenswerte Filme an<br />
diesem sommerlichen Wochenende im<br />
Frühlingsmonat April !<br />
Susanne Barton<br />
71
Kultur<br />
Kultur<br />
Noche de fútbol: El clásico<br />
72<br />
Para ver todos juntos el así llamado clásico -el partido<br />
fútbol entre los eternos rivales Real Madrid y<br />
FC Barcelona-, nos encontramos en un pequeño bar<br />
que se llama Am Stift Haug. Fue en Semana Santa<br />
y no teníamos clase. Éramos un pequeño grupo<br />
de aproximadamente 10 alumnos de la clase BFS II<br />
de español, Ángel y el Señor Urquiaga. Dado que a<br />
todos nosotros nos interesa mucho el fútbol y que<br />
una parte del grupo es aficionada a los merengues<br />
y la otra a los azulgrana, prometía ser y fue una<br />
fiesta muy divertida. No todas las temporadas nos<br />
ofrecen cuatro clásicos en un mes, pero el nuestro<br />
fue especial porque se trataba de la final de la Copa<br />
del Rey. Hicimos una porra (una pequeña apuesta,<br />
algo muy español, sobre todo ante un clásico) y que<br />
nadie se llevó. En el bar nos encontramos (pero no<br />
por casualidad �) con un grupo de jóvenes españo-<br />
les que estaban de viaje aquí en Wurzburgo para<br />
mejorar su alemán.<br />
De esta forma, tuvimos la ocasión de practicar un<br />
poco nuestro español y de hablar con alguien de<br />
nuestra edad sobre música, cultura española y otras<br />
cosas. Después del partido (qué terminó 1-0 para<br />
el Real Madrid) teníamos mucha hambre, así que<br />
después de una aventura buscando algún lugar para<br />
comer y esperando taxis que no llegaban, fuimos al<br />
Burger King (porque era la una de la madrugada y<br />
no había otro restaurante abierto). Comimos juntos<br />
y a las 4 de la mañana todos se fueron a casa, unos a<br />
pie, otros en tren. ¡Ojalá nos encontremos otra vez<br />
para pasar otra noche tan divertida todos juntos!<br />
Rebecca Rottmann, BFS II Español
Auch in diesem Jahr im Juni war es wieder soweit.<br />
Das Afrika-Festival öffnete seine Pforte für besondere<br />
Gäste des schwarzen Kontinents und Besucher<br />
aus aller Welt.<br />
Unter ihnen waren auch wir, die BFS II Französisch.<br />
Da unsere liebe Klassenleiterin Frau Weinmann in<br />
Afrika aufgewachsen ist, war sie es sogar, die den<br />
Vorschlag zuerst machte, das Festival zu besuchen.<br />
Auch Frau Pilleul war sofort dabei und begleitete<br />
uns. Somit machten wir uns am Freitag Vormittag,<br />
um dem Trubel vor den schriftlichen Prüfungen zu<br />
entkommen, auf den Weg zur Talavera am Main.<br />
Nachdem wir zunächst eigenständig das Gelände<br />
erkundeten, trafen wir uns später vor dem Handwerks-Zelt,<br />
wo wir auf schönen ausgebreiteten<br />
Decken im Zelt Platz nahmen und einem Vortrag<br />
der „Touaregs“ zuhörten. Praktisch<br />
daran war, dass sich auch<br />
in deren Gebiet die französische<br />
Kolonialmacht damals breit<br />
gemacht hat. Somit konnten<br />
wir den „Touaregs“ aufmerksam<br />
zuhören, um daraufhin zu<br />
überprüfen, ob die Dolmetscherin<br />
auch alles richtig übersetzt<br />
hatte.<br />
Anschließend schauten wir uns<br />
noch gemeinsam die verschiedenen<br />
Stände an und kauften uns<br />
kleine Souvenirs. Frau Weinmann<br />
hatte sogar eine ehemalige<br />
Schülerin getroffen, die<br />
in traditioneller Kleidung die<br />
Haare der Besucher auf afrikanischer<br />
Art und Weise verschöner-<br />
te. Natürlich machten wir<br />
gleich ein paar Erinnerungsfotos.<br />
Gegen Mittag verabschiedeten<br />
wir uns vom Afrika-<br />
Festival, da in der darauf<br />
folgenden Woche die<br />
schriftlichen Prüfungen<br />
auf uns warteten.<br />
Es war ein sehr schöner<br />
sonniger Tag, um in die<br />
afrikanische Kultur einzutauchen<br />
und schade, dass<br />
dieser bereits vorbei war.<br />
BFS 2 F<br />
Kultur
Kultur<br />
Kultur<br />
Auf den Spuren eines spanischen Touristen<br />
74<br />
„Würzburg – vielseitig, vielfältig, vielbesucht“. Dies<br />
verspricht eine Broschüre den Scharen von Touristen,<br />
die alljährlich hierher kommen. Eigentlich kennen<br />
wir diese attraktive Seite der Stadt kaum. Deshalb<br />
beschlossen wir, die Klasse BFS 2 Sp, Würzburg<br />
einmal mit den Augen eines spanischen Touristen<br />
zu betrachten. Unter der sachkundigen Anleitung<br />
unserer früheren Kollegin, Hannelore Schneider,<br />
erforschten wir am 18. März 2011, einem eiskalten<br />
Freitag, die <strong>Würzburger</strong> Altstadt. Sie fungierte als<br />
Stadtführerin und die Schüler<br />
dolmetschten abwechselnd<br />
ins Spanische. Wenn es richtig<br />
schwierig wurde, konnten<br />
wir auf unsere beiden spanischen<br />
Muttersprachler, Ana<br />
Brockmann und Alex Torres,<br />
bauen.<br />
Unser Rundgang begann im<br />
Lusamgärtchen (jardín del<br />
ocio), der letzten Ruhestät-<br />
„El puente viejo“<br />
te des berühmten Dichters,<br />
Walter von der Vogelweide. Frau Schneider brachte<br />
uns sein Leben und Werk näher und fragte schließlich,<br />
ob jemand von den Anwesenden Liebeskummer<br />
habe. Anscheinend sei es gegebenenfalls (en<br />
su caso) äußerst hilfreich, am Grab des Dichters eine<br />
Rose niederzulegen. Die Schüler dolmetschten die<br />
Anekdote wortgetreu, wollten aber lieber keine<br />
Farbe bekennen. Frau Schneider legte schon einmal<br />
für alle Fälle (por si acaso) eine Rose nieder. Man<br />
weiß ja nie! (Nunca se sabe!)<br />
Anschließend bewunderten wir die eindrucksvolle<br />
Rokokofassade (fachada del estilo rococó) des Falkenhauses<br />
(casa de los halcones), in der sich heute<br />
die Stadtbücherei (biblioteca municipal) und die<br />
Touristeninformation (oficina del turismo) befinden.<br />
Weiter ging es zur Marienkapelle (capilla de Santa<br />
María) mit ihren zahlreichen prachtvollen Skulpturen<br />
von Riemenschneider. Über den Marktplatz pfiff<br />
ein scharfer Wind, sodass wir in den engen Gässchen<br />
(callejuelas) der Altstadt (casco urbano) Schutz suchten.<br />
So kamen wir zu dem ältesten Gasthaus Würzburgs,<br />
der „Stachel“ („el pinchazo“), in der sich einst<br />
die angesehenen Bürger (la burguesía) der Stadt ein<br />
Stelldichein gaben.<br />
Wir setzten unseren Weg fort<br />
und gelangten zur Alten Mainbrücke<br />
(puente viejo del Meno).<br />
Dort bestaunten wir die kunstvollen<br />
Skulpturen aus Stein. An<br />
dieser Stelle hat man eine wunderbare<br />
Aussicht auf drei der<br />
bekanntesten Sehenswürdigkeiten<br />
Würzburgs: das Käppele, die<br />
Marienburg und die Steinburg.<br />
In unmittelbarer Nähe der Alten<br />
Mainbrücke befindet sich der<br />
bekannte Vierröhrenbrunnen (fuente de cuatro tubos),<br />
dessen vier Figuren die Ratsherren (consejales)<br />
zu Anstand und Mäßigung ermahnen sollten, denn<br />
diese stellen die vier Tugenden, Gerechtigkeit (justicia),<br />
Ehrlichkeit (honradez), Bescheidenheit (modestia)<br />
und Weisheit (sabiduria) dar. Danach liefen<br />
wir am Dom (catedral) vorbei und beendeten unsere<br />
kurzweilige und doch lehrreiche Stadtführung vor<br />
dem Hof Conti (Palacio de Conti), dem heutigen Bischofssitz<br />
(sede del obispo).<br />
Es war schön, zu sehen, wieviel wir schon auf Spanisch<br />
ausdrücken konnten, jedoch stießen wir natürlich<br />
auch manchmal an unsere Grenzen.
La próxima Jornada Mundial de la Juventud tendrá<br />
lugar éste añoen agosto en Madrid. Debido a esto<br />
Lisa y yo Rebecca Rottmann trabajamos juntas con<br />
la iglesia católica para dar clases de español a aproximadamente<br />
30 jóvenes que quieren viajar a España<br />
para esta Jornada Mundial y que quieren saber<br />
un poco hablar en español. Empezamos el viernes,<br />
8 de abril, con unos juegos en español para conocer<br />
mejor los nombres y las personas. Estábamos muy<br />
soprendidas de que los jóvenes aprendieron todas<br />
las cosas muy rápido. En tres días aprendieron a<br />
decir su nombre, su edad, las nacionalidades, pedir<br />
algo en un restaurante, preguntar por el camino y<br />
otras cosas como llamar a la policía o hablar sobre el<br />
tiempo. ¡Todo esto en de tres días!!! IImpresionante!<br />
Para que los jóvenes también aprendieran algo<br />
sobre la cultura de España, la iglesia ofrecía diferentes<br />
actividades, por ejemplo una guía de Würzburgo<br />
en español, una fiesta española con comida<br />
típica de España (tapas, tortilla, ...) y clases de salsa.<br />
Nos divertimos mucho trabajando con los jóvenes y<br />
también fue una buena experiencia especialmente<br />
con referencia a los exámenes. Si queréis ver una<br />
pequeña película sobre el fin de semana, mirad en<br />
internet el siguiente enlace:<br />
http://www.ein-blick-ins-leben.tv/von-uns/<br />
film/%C2%A1viva-espana<br />
Rebecca Rottmann, BFS Spanisch II<br />
Kultur<br />
Kultur<br />
WDS und der Weltjugendtag Madrid 2011<br />
El fin de semana español<br />
de Lisa Hernández y Rebecca Rottmannn<br />
75
Kultur<br />
Kultur<br />
Festival de Flamenco en Wurzburgo<br />
25. 03 – 04. 04. 2011<br />
Érase una vez una profesora que se llama Kika y que<br />
nos preguntó durante la clase de cultura de España<br />
si había unos voluntarios para trabajar de ayudantes<br />
en el famoso Festival de Flamenco de Wurzburgo.<br />
Por supuesto dijimos que sí las todavía no<br />
“flamencoadictas” Ana Brockmann, Sarah Diener,<br />
Rebecca Rottmann y Melanie Sulzbacher. Así que<br />
aquí están nuestras impresiones.<br />
El primer día quedamos a las seis delante de la<br />
Zehntscheune para empezar nuestras “prácticas”.<br />
Mercedes Sebald, la presidente de la Asociación<br />
Cultural, Salon 77, que organizó dicho festival, nos<br />
saludó y nos explicó nuestras tareas para la noche.<br />
Melanie y Rebecca recibieron a la gente, Ana ayudó<br />
en el catering y yo Sarah me ocupé de la venta de<br />
los billetes.<br />
Después aprovechamos la ocasión para ver la actuación<br />
de las bailaoras flamencas jóvenes Ana Menjiabar<br />
y Bella Paloma de la escena flamenca de Berlín<br />
con su grupo “Los dos tiempos”. Además escuchamos<br />
a los cantaores Carmen Fernández y José Ramírez<br />
que nos introdujeron en una parte muy importante<br />
pero poco conocida del flamenco: el canto.<br />
La última parte, la guitarra, estuvo representada<br />
por Zamna Urista Rojas, un artista maravilloso que<br />
nos hizo pensar en otros mundos con sus melodías.<br />
Cuando se habla del flamenco mucha gente piensa<br />
primero en el baile, pero no sabe que realmente es<br />
sólo una parte del flamenco. Es posible ver los tres<br />
artes diferentes juntos pero también hay programas/actuaciones<br />
que consisten en el canto y en la<br />
guitarra sin bailaores.<br />
Durante la pausa y después de la actuación vendimos<br />
CDs de los artistas así como el libro del guitarrista<br />
flamenco Robert Collomb.<br />
Para mí, el festival por completo fue una experencia<br />
muy bonita e increíble y no quiero pasar sin eso.<br />
Muchas gracias a todos por esta oportunidad y especialmente<br />
a Mercedes Sebald.<br />
Sarah Diener, BFS II Spanisch
El segundo y tercer día quedamos delante de la<br />
Zehntscheune a las 7 para ayudar de nuevo y disfrutar<br />
junto con el público el concierto de Eduardo<br />
Rebollar, guitarrista flamenco muy conocido, y<br />
Gema Jiménez, cantadora con una voz fenomenal.<br />
Estas noches la actuación no fue acompañada de<br />
baile, pero no fue necesario en ningún momento.<br />
El talento de Eduardo y de Gema fueron un placer<br />
insuperable para los sentidos. Y se dice que lo más<br />
importante del flamenco es la guitarra y la canción.<br />
Quiero referirme de nuevo al saber de los dos haciendo<br />
las noches perfectas. Es que nunca he visto a<br />
alguien tocar la guitarra como lo hizo Eduardo. Las<br />
emociones que se podían ver en su cara se transmitieron<br />
a sus manos y así a la guitarra y se podía<br />
sentirlas extendiéndose en la sala, igual que la voz<br />
de Gema. Llena de emoción y conmovedora. Y esto<br />
quiere decir algo cuando yo lo digo. Normalmente<br />
no me gusta si una mujer canta. No puedo decir el<br />
porqué, solo sé que ésta sí me gustó. En toda mi<br />
colección de música un 5 % de las canciones son de<br />
una mujer o incluso menos dado que no escucho<br />
todo lo que tengo.<br />
En estas noches fue diferente.<br />
Al final la tarea reconocida de llevar las flores para<br />
Gema y un vino para Eduardo fue de Sarah que la<br />
superó con bravura.<br />
Melanie Sulzbacher, BFS II Spanisch<br />
El 4 de abril, el último día, fue un día muy especial<br />
para los aficionados al flamenco. Fue el día del último<br />
concierto de los artistas flamencos y el más<br />
grande de todas las actuaciones, por eso tuvo lugar<br />
en el teatro de Würzburgo. A las siete de la tarde<br />
Ana, Sarah, Melanie y yo quedamos delante del teatro<br />
para ver la actuación y ayudar a los artistas. Nos<br />
vestimos de forma elegante, así como las otras 800<br />
personas que visitaron a estos famosos y excelentes<br />
artistas de flamenco: a Vicky Barea con su grupo.<br />
Después de ver la actuación, Melanie y yo tuvimos<br />
una tarea muy especial: dar las flores a los artistas<br />
como regalo por su actuación en el festival. Estábamos<br />
muy nerviosas. Tuvimos que subir al escenario<br />
junto con el alcalde, darles las flores a los artistas<br />
y, como es costumbre en España, les dimos dos besitos<br />
en cada mejilla. Después de la actuación, nos<br />
quedamos a comer con Vicky y su grupo en un restaurante<br />
italiano, para celebrar el éxito del baile.<br />
Ha sido una experiencia maravillosa para nosotras<br />
ver cómo funciona un festival y conocer a los artistas:<br />
son muy amables y ni son creídos ni arrogantes<br />
como se podría pensar. Si tenemos tiempo el año<br />
que viene, ¡volveríamos a participar en el festival<br />
sin falta!<br />
Rebecca Rottmann, BFS II Spanisch<br />
81
Kultur<br />
Kultur<br />
Festival de Flamenco en Wurzburgo<br />
78<br />
Cada año tiene lugar este acontecimiento tan especial<br />
en ésta, nuestra ciudad, que aparte de ser<br />
un punto clave para estudiantes, reúne también a<br />
las más diversas culturas y por ello, ¡claro está! no<br />
podía faltar otro año más nuestro „Festival de Flamenco“.<br />
Éste ha sido el noveno año en el que se organiza un<br />
evento de este tipo en Würzburg(o) que ha durado<br />
4 días. Creo que todos los artistas han sido dignos<br />
de ver y de oír, ya que el nivel del conjunto de sus<br />
espectáculos ha sido increíble. A algunas alumnas<br />
de la escuela de traductores (“WDS”), se nos dio<br />
la oportunidad de disfrutar de todo ello, a cambio<br />
de prestar nuestra ayuda en los momentos en que<br />
hacía falta.<br />
¡Parece ser que la masa de<br />
personas interesadas va creciendo<br />
cada vez más!. Según<br />
los organizadores principales<br />
(„Merche and Co“ :) ) y hasta<br />
los propios artistas lo verifican,<br />
en el caso de los alemanes,<br />
se trata de un público<br />
que muestra un infinito respeto<br />
por este arte. Esto quizá se<br />
deba, a que no es imprescindible<br />
entender la letra de las<br />
canciones, sino que es mucho<br />
más importante el dejarse llevar<br />
por los sentimientos que<br />
el artista pretende transmitir,<br />
tanto por el baile, como por la<br />
entonación del cante.<br />
La verdad es que yo personalmente<br />
no entiendo mucho de<br />
flamenco..., pero al haber nacido y vivido toda una<br />
vida en España, noto que hay un „algo“ que, esté<br />
donde esté, siempre me tirará hacia esa intensa e<br />
interesante Península. En mi opinión el flamenco en<br />
general reúne muchísimos sentimientos y hace aflorar<br />
ese „algo“ con su „duende“. Y es que...¡España<br />
es mucha España!. Solo cabe esperar que la mala gestión<br />
de ésta, que está haciendo que se la conozca<br />
sobre todo por típicos clichés turísticos, se salve un<br />
poco gracias a gente tan maravillosa como la de<br />
esta ciudad, que hace que nuestra España no sea<br />
sólo querida, sino también algo entendida.<br />
Ana Brockmann, BFS II Spanisch
Jeden zweiten Montag im Monat nimmt sich Madame<br />
Tirel für interessierte Schüler Zeit, um mit ihnen<br />
leckere Gerichte aus ihrer Heimat Frankreich zu<br />
zaubern.<br />
Von Anfang an hatten wir Spaß und jedem von uns<br />
war klar, wir wollten weiter machen. Zwar war nicht<br />
immer alles leicht und eitel Sonnenschein, denn die<br />
französische Küche hat so ihre Tücken. Dennoch<br />
haben wir viel gelernt, nicht nur über die Küche,<br />
sondern auch über die Sprache, die die meisten von<br />
uns ja ohnehin fasziniert.<br />
Über Galettes und Quiches, bis hin zur klassischen<br />
französischen Zwiebelsuppe durften wir uns an<br />
vielen Gerichten nach Herzenslust austoben und<br />
probieren. Außerdem verwenden die Franzosen für<br />
ihre Vinaigrette Unmengen von Öl, woran man sich<br />
als Verfechterin von viel Essig erst gewöhnen muss.<br />
Alles in allem war der Kochkurs für uns die perfekte<br />
Gelegenheit eine Gemeinschaft zu bilden, da wir<br />
lernten, miteinander zu arbeiten.<br />
Melanie Frick (BFS 1a)<br />
Kultur<br />
Kultur<br />
Französisch Kochen<br />
Jeden 2. Montag in der Cafeteria der WDS<br />
Der Kochkurs war von Anfang an Kult! Die maximale<br />
Teilnehmerzahl wird immer blitzschnell erreicht.<br />
Da muss man sich fragen, woran das liegt - An der<br />
netten Küchenchefin, an den anderen Küchenhilfen<br />
oder an dem leckeren Essen? Aber wahrscheinlich<br />
ist es eine Kombi aus allem und dazu kommt<br />
noch, dass man ein bisschen Frankreich kennenlernt<br />
- mit Genuss und Geselligkeit ohne den üblichen<br />
Lernstress!<br />
Annika Happel, Ramona Emmert<br />
und Colette Braun (BFS 1 Sp)<br />
„Der Kochkurs hat bei mir die Freude am Kochen<br />
geweckt. Seitdem ich von zuhause ausgezogen<br />
bin, habe ich mich oft von Fertiggerichten<br />
ernährt. Doch das hat jetzt wohl ein Ende!“<br />
Tatjana Wohlleben (BFS 1a)<br />
„Es hat sich nach ungefähr dem zweiten Mal<br />
eine Gruppe rauskristallisiert und es ist irgendwie<br />
schon eine Routine drin. Für andere scheint<br />
es chaotisch vorzugehen, aber es klappt ja immer<br />
(auch wenn nicht immer zeitlich).“<br />
Laura und Maren Siedentop (BFS 1a)<br />
„Es macht Spaß neue Rezepte zu entdecken und<br />
das Essen ist auch sehr lecker. Das Tolle ist, dass<br />
wir nicht nur zuschauen, sondern selbst mitkochen<br />
dürfen und immer ein sehr schön gestaltetes<br />
Rezept mit nach Hause bekommen.“<br />
Farida Sadaoutchi (BFS 1a)<br />
79
Kultur<br />
Kultur<br />
¡Navidad con mantecados! …<br />
„das kommt uns Spanisch vor“<br />
80<br />
En cierta hora de Sprechfertigkeit llegamos a la<br />
conclusión de que teníamos que organizar algunas<br />
actividades para así ahorrar una cantidad de dinero<br />
que necesitábamos para realizar el viaje imaginario<br />
de nuestros sueños.<br />
Acabamos escribiendo una lista con ideas en la que<br />
apareció la organización de un concurso de mantecados<br />
(andalusisches Weinachtsgebäck), un dulce<br />
harinoso muy fácil de elaborar. Como a Kika le<br />
habían dado una receta decidimos meter las manos<br />
en la masa. Así que el viernes 17 de diciembre nos<br />
encontramos en la cafetería del<br />
colegio para llevar a cabo nuestro<br />
plan. Kika trajo los ingredientes<br />
y empezamos a entrar en la<br />
cocina de 4 en 4. En una cocina<br />
tan chiquita entran 3 y salen 4,<br />
ji, ji. Todos estaban de muy buen<br />
humor y especialmente los hombres<br />
fueron forzados por nuestra<br />
profesora Kika a ayudar los<br />
primeros. Ángel se largó de la<br />
cocina en seguida para no ser<br />
un esclavo de las chicas. Así que<br />
si quieres disfrutar de la Navidad<br />
española , ahí va nuestra receta.
Rezept: Mantecados<br />
Ingredientes:<br />
1 kilo de harina (Mehl)<br />
500 g de manteca de cerdo (Schweineschmalz)<br />
Keine Panik! No se nota<br />
1 vaso pequeño de vino blanco (Weißwein)<br />
1 vaso grande de azúcar (Zucker)<br />
Canela (Zimt) y azúcar en polvo (Puderzucker)<br />
Preparación:<br />
Primero hay que poner la manteca de cerdo, el azúcar y<br />
algo de vino en un círculo de harina. Después vas mezclando<br />
todos los ingredientes amasando excepto la canela<br />
y el azúcar en polvo que son para decorar. Ir incorporando<br />
harina y vino hasta conseguir hacer una bola<br />
con la masa, cosa que requiere mucho esfuerzo, pero<br />
no para una clase tan participativa como el Spanisch II.<br />
Cuando está la masa se estira con ayuda de un rodillo<br />
(Nudelholz) y con ayuda de un vaso hacer círculos con<br />
la masa.<br />
Poner el horno a 150 grados y hacer los mantecados<br />
durante 40 minutos más o menos, depende del horno.<br />
Cuando estén un poco dorados sacar la bandeja<br />
del horno y rebozar los mantecados rápidamente en el<br />
azúcar en polvo y canela. Y ¡qué aproveche!<br />
Conclusión: Fue un día agotador pero todos se fueron<br />
a casa con una pequeña bolsa de mantecados en la<br />
mano, que nos endulzó el tiempo de Navidad de forma<br />
muy diferente a como lo hacen nuestras galletas de<br />
Navidad alemanas.
Kultur<br />
Kultur<br />
Feliz Navidad del Spanisch I<br />
Hay un famoso dicho español que dice: “Antes es la<br />
obligación que la devoción”(Erst die Arbeit, dann<br />
das Vergnügen) y así fue como los alumnos del Spanisch<br />
I escribieron su Schulaufgabe el día 17 de diciembre<br />
y después celebraron una fiesta a lo alemañol<br />
con pasteles de varias nacionalidades, no solo<br />
española y alemana sino también griega.<br />
La idea empezó con un truco de la profesora para<br />
aprender los pronombres de objeto directo e indirecto.<br />
Cada grupo escribió una lista con las cosas<br />
que tenía que traer desde la comida y la bebida hasta<br />
la decoración. Así aprendimos los pronombres, so<br />
heimtückisch!<br />
Después de terminar la Schulaufgabe un grupo decoró<br />
la clase, otro hizo el café, el chocolate y el té<br />
y otros prepararon la mesa. Por supuesto, algunos<br />
profesores neidisch! se acercaron a la fiesta y probaron<br />
las especialidades y escucharon las canciones<br />
de Navidad españolas. Todos probaron los mantecados,<br />
una especialidad española que había hecho<br />
la profesora, que escogió a sus alumnos como conejillos<br />
de indias (Versuchskanninchen), ji, ji. Todos<br />
comimos muchos dulces y así saboreamos un trozo<br />
de España pero a 2 000 kilómetros.<br />
BFS 1 Spanisch
American Breakfast ESA II<br />
Oatmeal<br />
French Toast, scrambeled eggs<br />
On Monday, 6 June, 2011 ESA II organized an “American<br />
Breakfast“ together with their teacher Sherrie<br />
Blackman. Every student and Ms. Blackman brought<br />
along some of the ingredients that were necessary<br />
to prepare the different meals, so that everyone<br />
contributed something.<br />
We prepared typical American dishes like pancakes<br />
with maple syrup, French toast, scrambled eggs<br />
with bacon and cherry cinnamon oatmeal and all<br />
enjoyed the day very much.<br />
We would like to thank our English teacher Ms.<br />
Blackman for the nice time and hope to be able to<br />
line up things like that in the future, too.<br />
ESA II<br />
Kultur<br />
Kultur
Kultur<br />
Kultur<br />
Erstes Alumni-Treffen an der WDS<br />
Wiederbegegung mit italienischem Flair<br />
88<br />
Die Fachschaft Italienisch organisiert ihr erstes<br />
Alumni-Treffen an der <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>.<br />
Am 23. Oktober fand an der <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />
(WDS) das erste Treffen ehemaliger<br />
Italienisch-Schüler statt, das sich regen Zuspruchs<br />
erfreute. Initiiert und kulinarisch vorbereitet wurde<br />
es von den beiden langjährigen Italienisch-Dozentinnen,<br />
Giorgia Rettaroli Klopfer und Sieglinde<br />
Winter-Denk, die als Ehrengast auch den Ausländerbeauftragten<br />
der Stadt Würzburg, Herrn Antonino<br />
Pecoraro, eingeladen hatten.<br />
Der neue Schulleiter, Dr. Jürgen Gude, begleitet<br />
von seiner mexikanischen Gattin, begrüßte die Gäste<br />
und hob das außergewöhnliche Engagement der<br />
kleinsten Sprachensektion an der WDS hervor, das<br />
sich auch außerhalb des Unterrichts durch regelmä-<br />
ßige Klassenfahrten nach Italien, dem Besuch von<br />
landesweiten Ausstellungen, Theaterveranstaltungen<br />
und Kochen italienischer Menüs in der Freizeit<br />
äußere.<br />
Bei selbst gemachten italienischen Köstlichkeiten<br />
wie verschiedenen Antipasti, Pasta al Forno Risotto,<br />
Arrosto, Insalate, Panna Cotta, Crostata und Tiramisù<br />
wurden in fröhlicher Runde Erinnerungen ausgetauscht,<br />
und die WDS war nicht nur vom Duft,<br />
sondern auch vom Klang Italiens erfüllt.<br />
Beim Kaffee wurde dann von Herrn Gude eine Vorstellungsrunde<br />
eingeleitet, bei der die Alumni über<br />
ihre Erfahrungen an der WDS und im Berufsalltag<br />
sprachen. Alle betonten, dass die WDS ein wichtiger<br />
Baustein für ihr späteres Berufsleben war. Erfreulicherweise<br />
können fast alle am Abend anwesenden<br />
Alumni ihre in zwei Jahren Berufsfachschule erworbenen<br />
Italienischkenntnisse in Wort und Schrift im<br />
Berufsalltag einsetzen. Einige sind beispielsweise<br />
in einem Photovoltaik- oder in einem Fahrradunternehmen<br />
tätig, andere arbeiten im Druckereigewerbe,<br />
in der Modebranche oder als selbständig<br />
Erwerbstätige, um nur einige Beispiele zu nennen.<br />
Die Schüler erzählten begeistert von ihren regelmäßigen<br />
Fahrten zu Messen in Italien.<br />
Viele Schüler kommen ohne italienische Vorkenntnisse<br />
an die WDS, manche haben einen italienischen<br />
Elternteil, andere wiederum sind mit italienischen<br />
Dialekten aufgewachsen. Für alle bietet die<br />
<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> einen guten Ausgangspunkt<br />
für ein erfolgreiches Berufsleben, da<br />
rege wirtschaftliche Kontakte zwischen Italien und<br />
Deutschland herrschen.
An der WDS wird seit jeher Integration in dem Bewusstsein<br />
gelebt, dass Sprachen nicht nur das Tor<br />
zur Welt, sondern auch der Schlüssel zum Verständnis<br />
anderer Kulturen und Völker sind.<br />
Zum lebenden Beweis dafür waren am 23. Oktober<br />
Vertreter der italienischen Regionen Apulien, Sardinien,<br />
Sizilien, Piemont, Marken, aber auch anderer<br />
Länder wie der Türkei, Deutschland, Österreich<br />
und Mexiko präsent, alle miteinander verbunden<br />
durch die Begeisterung für die italienische Sprache,<br />
Kultur und Lebensart.<br />
Giorgia Rettaroli-Klopfer & Sieglinde Winter-Denk<br />
85
Schulfete<br />
Kultur<br />
86<br />
Schulfete 2011 Boot
Kultur<br />
87
Kultur
Kultur
Projekte<br />
Schulentwicklungstag<br />
92<br />
Der 2. Schulentwicklungstag an der WDS (Buß- und<br />
Bettag 2010) stand diesmal im Zeichen der Fachakademie.<br />
Schwerpunkt war die Frage, wie wir unsere<br />
Studenten noch besser auf die reale Berufssituation<br />
der Übersetzertätigkeit nach Ablegen der Übersetzerprüfung<br />
vorbereiten können. Als Referenten<br />
waren Frau Norma Keßler (BDÜ, Öffentlichkeitsarbeit)<br />
und Prof. Dr. Felix Mayer (SDI) zu Gast an der<br />
WDS. Die rege Diskussion mit dem gesamten Lehrerkollegium<br />
erbrachte zahlreiche Vorschläge und<br />
Anregungen, die es in Zukunft aufzugreifen und<br />
umzusetzen gilt.<br />
Neben den Chancen der Akademisierung (begleitende<br />
oder top-up-Bachelor-Abschlüsse im In- und<br />
Ausland mit verbesserten Gehaltseinstufungen)<br />
wurden u.a. berufsbezogenes Projektmanagement<br />
und Projektkoordination für Übersetzer, Arbeiten in<br />
Netzwerken, 4-Augen-Prinzip bei der Qualitätskontrolle,<br />
Preisgestaltung und Akquise thematisiert.<br />
Wie diese typischen beruflichen Herausforderungen<br />
für Übersetzer bereits in der schulischen Ausbildung<br />
unserer Fachakademie - möglichst in realen Übersetzungsprojekten<br />
- umgesetzt und trainiert werden<br />
können, war ein wichtiges Thema des Schulentwicklungstags.<br />
Einige erfolgreiche<br />
Ansätze hierfür gibt es jedenfalls<br />
an der WDS bereits: vom<br />
Dolmetscherprojekt mit der<br />
Bundeswehr über die Übersetzung<br />
eines Ausstellungskatalogs<br />
bis hin zur sprachlichen<br />
Begleitung eines europäischen<br />
Partnerschaftsprojekts<br />
reicht die Spannbreite. Diese<br />
Ansätze zu vertiefen sollte das<br />
zukünftige Ziel unserer Arbeit<br />
sein.<br />
Jürgen Gude
Um die enorme Vielfalt von Fremdsprachenberufen<br />
einerseits und die Bedeutung sogenannter soft<br />
skills wie persönliches Auftreten, kommunikative<br />
Kompetez oder Fähigkeit zur Zusammenarbeit<br />
aufzuzeigen und den Studierenden der WDS einen<br />
Einblick in die Praxis zu vermitteln, wurden in diesem<br />
Jahr erstmals zwei CareerDays – je einer für die<br />
Berufsfachschule und einer für die Fachakademie<br />
- eingerichtet. Dabei kamen professionelle Trainer<br />
wie auch erfahrene Altschüler zu Wort und zeigten<br />
ein breites Spektrum interessanter Themen auf.<br />
Auf diesen Seiten soll ein<br />
– wenn auch notwendig<br />
kurzer – Eindruck von dieser<br />
Vielfalt in Wort und Bild<br />
gegeben werden. Zu Wort<br />
kommen die Adressaten<br />
der Vorträge und Workshops,<br />
die Studierenden<br />
unserer Schule. Auf jeden<br />
Fall war der Erfolg überwältigend.<br />
In dem Seminar „Atem –<br />
Stimme – Sprechen – Körpersprache“<br />
erklärte die<br />
Atemtherapeutin, dass unser<br />
Instrument, die Stimme,<br />
Kompetenz sowie Vitalität<br />
ausstrahle und wie wichtig<br />
es sei, „für sich selbst zu<br />
sorgen“ um einen souveränen<br />
Stimmklang zu gewährleisten.<br />
Sie zeigte uns,<br />
wie negativ sich Anspannung und Aufregung auf<br />
unser Auftreten und unsere Aussprache auswirken<br />
und demonstrierte anhand von Mantren sowie speziellen<br />
Dehn- Atem- und Stimmübungen wie man<br />
die innere Ruhe und somit auch das Selbstbewusstsein<br />
wiedererlangt und selbst unter Druck den richtigen<br />
Ton trifft.<br />
Unsere erste Referentin war Cindy Cramer (27). Sie<br />
hat eine spannende Ausbildung mit Sprachenmix<br />
absolviert: zuerst FSK Englisch/ Italienisch an der<br />
Projekte<br />
Karriere-Tag
94<br />
WDS, danach 1 Jahr EuKo in München und schließlich<br />
setze sie noch mal eine FSK in Würzburg drauf -<br />
diesmal mit Spanisch/ Italienisch. Sie arbeitet heute<br />
in einer Firma der Fahrradbranche in Schweinfurt.<br />
Zu ihren heutigen Aufgaben dort gehört die Kundenbetreuung<br />
genauso wie Messebesuche, Handelskorrespondenz<br />
in Spanisch und Italienisch und<br />
Auslandsbesuche. Als schwierigste Aufgabe empfand<br />
sie am Anfang das Telefonieren in der Fremdsprache.<br />
Besonders wichtig für sie ist eine gute Integration<br />
in der Firma und Durchhaltevermögen auch<br />
wenn’s mal schwer sein sollte.<br />
Unsere Referentin Sarah Härtig (30) arbeitet heute<br />
bei der Firma Babcock Noell (Nukleartechnik) in<br />
Würzburg. Zu ihren Aufgaben zählen Handelskorrespondenz<br />
in Englisch und Französisch, Organisation<br />
von Events, Messebesuche und viele technische<br />
Übersetzungen. Genau das bereitete ihr am Anfang<br />
Probleme, sodass sie sich mit der Zeit eine Übersetzungsliste<br />
der Fachtermini anlegte. Sie empfindet<br />
HaKo (Handelskorrespondenz) als wichtigstes Fach,<br />
denn damit hat sie heute tagtäglich zu tun.<br />
Unser zweiter Referent war Danilo Valenti (25).<br />
Der gebürtige Italiener ist heute bei der Firma Vogel<br />
Druck ein angesehener Mitarbeiter. Wichtig für<br />
ihn ist die Mehrsprachigkeit und Motivation des<br />
Mitarbeiters, ebenso wie sich gut auf ein Vorstellungsgespräch<br />
vorzubereiten Er gab als erfahrener<br />
Personaler wichtige Tipps für die Bewerbung: gerne<br />
darf es auch mal ein ‚flippigeres’ Bild sein, oder die<br />
Anrede ‚hallo’ bzw. Grußformel ‚sonnige Grüße’. Er<br />
selbst hat damit gute Erfahrungen gemacht.
Die letzte Referentin über Berufseinstiege war Andrea<br />
Lugauer. Ihren Abschluss als FSK Englisch/ Spanisch<br />
machte sie 1993 an der WDS. Seither hat sie<br />
viel erlebt und in zahlreichen Firmen Erfahrungen<br />
gesammelt. Von Unianstellung, Verwaltungsaufgaben<br />
bis hin zur Sachbearbeiterin- die Sprachen<br />
ziehen sich wie ein roter Faden durch ihre berufliche<br />
Laufbahn. Mittlerweile arbeitet sie bei der<br />
Firma Lauda (Messgerätetechnik) und schätzt die<br />
ihr übertragene Verantwortung im Vertriebsinnendienst<br />
sehr. Sie würde es jederzeit wieder tun- nämlich<br />
auf Sprachen setzen<br />
Wir haben uns für den Kurs „Ihre überzeugende<br />
Bewerbung“ bei Marcellus Barth entschieden und<br />
haben es nicht bereut! Innerhalb von 1 ½ Stunden<br />
hat er uns sehr viele wertvolle Informationen für<br />
den richtigen Berufseinstieg nahegebracht.<br />
Von der richtigen Bewerbungsmappe, über den<br />
korrekten Lebenslauf bis zum ansprechenden Anschreiben<br />
hat Herr Barth uns wichtige Tipps für die<br />
berufliche Zukunft mitgegeben.<br />
Was uns sehr fasziniert hat war, dass man seine Bewerbung<br />
auch mal ganz persönlich gestalten kann.<br />
Einigen Arbeitgebern könnte es gefallen, zur Abwechslung<br />
mal nicht eine gewöhnliche Bewerbung<br />
in den Händen zu halten. Man darf gerne auch mal<br />
seine eigene Persönlichkeit in die Bewerbung mit<br />
einbringen. Auch „die Tücken der Lücken“ im Lebenslauf<br />
sind, mit dem von Ihm übermittelten Wissen,<br />
gut zu umspielen<br />
95
96<br />
Andrea van Harten<br />
DIE ASSISTENZMANUFAKTUR<br />
Die Manufaktur für Ihre individuelle Karriereplanung und Assistenzvermittlung<br />
auf Geschäftsführungs- und Vorstandsebene.<br />
Ihre hervorragenden Fachkenntnisse bilden einen wesentlichen Baustein<br />
für das Gelingen Ihrer beruflichen Karriere - es ist jedoch Ihre Persönlichkeit,<br />
mit der Sie letztendlich im Vorstellungsgespräch überzeugen werden.<br />
PERSONALITY MEETS COMPETENCE<br />
Als ausgebildete ESA (1989) mit langjähriger internationaler Berufserfahrung<br />
als Vorstandssekretärin und mit zusätzlicher Ausbildung zum DINzertifizierten<br />
European Business Coach berate ich Sie bei der Optimierung<br />
Ihres gesamten Potenzials und vermittle Sie in namhafte Unternehmen.<br />
Idealbesetzung durch Dialog - Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme.<br />
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Parkstraße 11 | 61462 Königstein / Taunus<br />
Memberships: Bundesverband Sekretariat und Büromanagement e.V. (bSb)<br />
European Management Assistants (EUMA)<br />
Nach einem interessanten 12-minütigen Film stellte<br />
uns Frau Covi-Loritz die Tätigkeit als Fremdsprachenassistent/in<br />
im Auswärtigen Amt vor und uns<br />
wurde klar, dass dieser Beruf weitaus abwechslungsreicher<br />
und auch anspruchsvoller ist als wir<br />
es anfangs gedacht haben. Die größte Herausforderung<br />
ist, dass man nicht nur in Deutschland eingesetzt<br />
wird, sondern alle drei bis vier Jahre den<br />
Einsatzort wechselt. Eine wichtige Voraussetzung<br />
für die Wahl dieser Laufbahn ist, dass ihr weltoffen<br />
seid und dass es euch leicht fällt, mit neuen Situationen<br />
klarzukommen, insbesondere sich an ein<br />
neues Leben mit völlig anderen Kulturen sowie anderen<br />
Klimaverhältnissen zu gewöhnen.<br />
Beim CareerDay entschieden wir uns,<br />
den Vortrag von Frau Klein zu besuchen...<br />
Zu Beginn ihrer Karriere arbeitete Frau<br />
Klein unter anderem bei der Börse<br />
Frankfurt als Wirtschaftskorrespondentin,<br />
jedoch stellte sie bald fest, dass dies<br />
nicht ihrem Wunschberuf entsprach.<br />
Nach familiären Schwierigkeiten machte<br />
sie sich für kurze Zeit selbständig<br />
und gründete eine Ich-AG. Hierbei<br />
entwickelte sie ein Konzept zur Schulung<br />
von Firmenvertretern im Bereich<br />
Busness-English. Seit kurzem ist sie zudem<br />
Vorsitzende des Bundesverbandes<br />
Glas. Frau Klein machte uns durch ihren<br />
Vortrag deutlich, dass Höhen und<br />
Tiefen zu jedem Berufsweg dazugehören;<br />
ebenso sind Mut und Authentizität<br />
gefordert.<br />
Das Besondere an dem Vortrag über “Männliche<br />
und weibliche Kommunikationsformen” war, dass<br />
er nicht nur informativ und lehrreich war, sondern<br />
dass auch über alltägliche Dinge aus dem Leben geredet<br />
wurde, wie z. B., dass Frauen Schuhe lieben<br />
und sehr gerne und viel reden und Männer den sogenannten<br />
„Tunnelblick“ tatsächlich haben, der es<br />
ihnen ermöglicht, besonders gut Wege beschreiben<br />
zu können, es ihnen aber erschwert, genaue Details<br />
wahrzunehmen. Über diese typischen Verhaltensformen<br />
zu sprechen, war sehr amüsant und hat zum<br />
Schmunzeln angeregt.
Besuch bei UPS in Frankfurt<br />
Nach unserem Start mit dem Bus vom Parkplatz der<br />
Residenz in Würzburg gab uns ein Mitarbeiter von<br />
UPS bereits während der Fahrt wichtige Informationen<br />
über das Unternehmen und seine Strukturen<br />
preis.<br />
Nach der Ankunft in Frankfurt folgte eine kleine<br />
Pause, wo wir uns an dem von UPS vorbereiteten<br />
Buffet stärken und dabei Fragen an die Mitarbeiter<br />
stellen konnten. Gleich darauf folgte eine interessante<br />
und detaillierte Power-Point-Präsentation, in<br />
der uns erklärt wurde, wie sich das Unternehmen<br />
zusammensetzt und womit wir rechnen müssten<br />
bei einer eventuellen Einstellung in diesem Hause.<br />
Am Ende der Präsentation und nach der Fragerun-<br />
de von Seiten der WDS an die Angestellten teilten<br />
wir uns in zwei Gruppen auf. Jeweils eine Gruppe<br />
bekam dann eine separate Führung durch die Hallen<br />
von UPS, in denen wir sehen konnten, wie die<br />
Betriebsvorgänge ablaufen und alles im Großen<br />
und Ganzen so funktioniert.<br />
97
Projekte<br />
Soziales Projekt der Klasse BFS IIa<br />
am Career Day<br />
98<br />
Wer am Career Day zwischen den zahllosen Veranstaltungen<br />
den Raum wechselte und dabei den Eingangsbreich<br />
durchquerte, kam an einer Tafel vorbei,<br />
mit der auf eine Aktion der BFS II a hingewiesen<br />
wurde: “Kuchen für Afrika.“ Nun gut: eigentlich<br />
hatte man wohl zuerst einen reich gedeckten Tisch<br />
bemerkt, auf dem leckere – teils exotisches – Backwerk<br />
stand. Es gab auch Muffins und Obstsalat, und<br />
natürlich afrikanischen Kaffee.<br />
Worum gings? Der Erlös der Aktion sollte der Grundschule<br />
in Ngodakala im Südsudan zugute kommen.<br />
Es ist eine Gegend, in der nach jahrzehntelangem<br />
Bürgerkrieg, nach Hunger und Vertreibung vielen<br />
Menschen jede Perspektive genommen wurde. Besonders<br />
hart trifft es dabei oft die Kinder, und von<br />
einem geregelten Schulbesuch können viele nicht<br />
einmal träumen. Und natürlich kann eine Aktion<br />
wie der Verkauf von Kuchen und Kaffee keine Probleme<br />
armer Länder lösen, aber sie kann aufmerksam<br />
machen und ein Zeichen setzen.<br />
Und immerhin kamen stolze Euro 200.- zusammen,<br />
die über die katholische Diözese in der Provinzstadt<br />
Wau einem Schulprojekt direkt zufließen werden.<br />
Ach ja: geschmeckt hat der Kuchen auch noch!
�GROSSE GEMEINSCHAFT<br />
Bundesweit sind über 7.000 Übersetzer und Dolmetscher im Bundesverband der<br />
Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) organisiert – über 1.300 davon in Bayern.<br />
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Gruppentreffen, Seminare, Mailing-Listen und die Internetplattform form rm<br />
„MeinBDÜ“ für regen Informations- und Erfahrungsaustausch<br />
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Mitglieds beitrag bereits inbegriffen.<br />
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Mitglieder können einmal im Monat die kosten lose Erstberatung<br />
eines Rechtsanwalts und Steuerberaters in Anspruch nehmen.<br />
�FACHGRUPPE „EXISTENZGRÜNDER“<br />
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BDÜ-Landesverbandes Bayern: Luisenstraße1, 80333 München<br />
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Studentinnen und Studenten zahlen nur die Hälfte<br />
des regulären Jahresbeitrags.<br />
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105
Projekte<br />
Sonderveranstaltungen der Abendakademie<br />
100<br />
Die Abendakademie der <strong>Würzburger</strong><br />
<strong>Dolmetscherschule</strong> bietet Sprachkurse<br />
(Gruppenkurse, Einzelunterricht,<br />
Firmenschulungen) für Erwachsene,<br />
die ihre Sprachkenntnisse auffrischen<br />
oder eine Sprache neu erlernen<br />
möchten. Seit dem Wintersemester<br />
2010 hat die Abendakademie neben<br />
ihren Standardkursen aber auch Sonderveranstaltungen<br />
im Programm,<br />
die allen Abendkursteilnehmern und<br />
Schülern der <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />
offenstehen und kostenfrei<br />
sind.<br />
Lerntechniken für den<br />
Erwerb von Fremdsprachen<br />
Mi., 27.10.2010, 18:00-20:00 Uhr (Christiane Stroh)<br />
Das erste Seminar in unserer Veranstaltungsreihe<br />
drehte sich um die Frage, wie Erwachsene lernen<br />
und wie man sich insbesondere den Erwerb fremdsprachlicher<br />
Kenntnisse erleichtern kann. Zu diesem<br />
Zwecke wurde zunächst die Funktionsweise des Gedächtnisses<br />
näher beleuchtet. Anhand von Selbstversuchen<br />
konnten die Teilnehmer Phänomene wie<br />
Gedächtnishemmungen, Speicherkapazität und Vergessen<br />
eindrucksvoll erfahren. Nach diesem kleinen<br />
Ausflug in die Lern- und Gedächtnisforschung wurden<br />
verschiedene Methoden effektiven Lernens näher<br />
betrachtet und gemeinsam erprobt. Bestimmte<br />
Lern- und Verarbeitungsstrategien (wie u.a. Lernen<br />
von Grammatik, Vokabular und Landeskunde mit<br />
Hilfe von Mindmaps, hierarchischen Aufbauplänen<br />
und des Karteikastens, effektives Lesen, Training der<br />
Aussprache und des Hörverstehens) wurden dabei<br />
ebenso thematisiert wie die eigenständige Planung,<br />
Reflexion und Kontrolle des Lernens, die effektive<br />
Zeiteinteilung und Pausenplanung, die Gestaltung<br />
der Lernumgebung und die kritische Nutzung verschiedener<br />
Informationsquellen. Zu guter Letzt<br />
wandten wir uns der emotionalen Seite von Lernprozessen<br />
zu, wobei der Selbstmotivation und dem<br />
Umgang mit Stress ein besonderes Augenmerk galt.<br />
Bolivia – un país donde lo<br />
auténtico aún existe<br />
(Diavortrag auf Spanisch und Deutsch)<br />
Fr., 12.11.2010, 18 :00-20 :00 Uhr (Yuli Vacaflores)<br />
!Hola amigos¡ Wer hat manchmal nicht Lust, das<br />
Weite zu suchen?<br />
Eine virtuelle Reise führte uns nach Bolivien – ein<br />
Land der Extreme und Gegensätze. Yuli Vacaflores,<br />
unsere neue Spanisch-Dozentin, erläuterte uns in einem<br />
Diavortrag auf Spanisch und Deutsch Geschichte,<br />
Kultur, Politik und Lebensgewohnheiten ihres<br />
Landes. Zunächst konnten wir uns einen Eindruck
von der Kolonialgeschichte, der Revolution und der<br />
aktuellen politischen Situation des Landes unter<br />
Präsident Evo Morales verschaffen, anschließend<br />
durchquerten wir die verschiedenen Landesteile.<br />
Die Reise begann auf der Hochebene des Altiplano,<br />
einer Region der Superlative: Außer dem Salar<br />
de Uyuni, dem größten Salzsee der Erde, und dem<br />
Titcaca-See, dem höchstgelegenen kommerziell<br />
schiffbaren See der Erde, gibt es hier bizarre Felsformationen,<br />
Gesteinswüsten und farbige Lagunen zu<br />
bewundern. Über schneebedeckte Berggipfel führte<br />
uns die Reise weiter in die trockenen Hochtäler<br />
und den Bergurwald der Yungas und schließlich ins<br />
dünn-besiedelte tropisch-heiße Tiefland der Llanos<br />
im Osten des Landes.<br />
Ein Einblick in kulturelle und religiöse Traditionen<br />
und nicht zuletzt in bolivianische Musik und Folklore<br />
rundeten den Vortrag ab.<br />
Visite guidée de la ville<br />
de Wurtzbourg - Stadtführung<br />
auf Französisch<br />
Sa., 20.11.2010, 11:00-12:30 Uhr (Céline Popp)<br />
Frostige Kälte und samstäglicher Stadttrubel haben<br />
uns an jenem Samstagvormittag keineswegs von<br />
unserer spannenden Entdeckungstour durch die<br />
<strong>Würzburger</strong> Innenstadt abgehalten. Céline Popp,<br />
eine unserer Französisch-Dozentinnen, erläuterte<br />
uns auf Französisch die <strong>Würzburger</strong> Stadtgeschichte.<br />
Der Rundgang begann am Falkenhaus, einem<br />
ehemaligen Gasthaus im Rokkoko-Stil, in dem heute<br />
die Stadtbibliothek untergebracht ist, und führte<br />
zunächst zu zweien der bedeutendsten <strong>Würzburger</strong><br />
Gotteshäuser, der über der Grabstätte des Hl.<br />
Kilian errichteten romanischen Neumünster-Basilika,<br />
und dem Dom, der viertgrößten romanischen<br />
Kirche Deutschlands. Seine Bautechnik und das<br />
Lichtspiel im Inneren lassen den Weg ins Paradies<br />
nachempfinden. Anschließend wurden wir Zeuge<br />
der Geschichte des Rathauses und des Vierröhrenbrunnens<br />
und bewunderten die mächtigen Brückenheiligen<br />
auf der Alten Mainbrücke. Ein kleiner<br />
Abstecher führte uns zum Traditionsweinhaus Stachel,<br />
in dessen barockem Innenhof schon Goethe<br />
dem Wein frönte. Hier nahm 1525 auch der Bauernaufstand<br />
seinen Ausgang. Schließlich schlenderten<br />
wir weiter zur Marienkapelle, die Bürger einst dem<br />
Bischof zum Trotze unweit des Doms errichten ließen,<br />
bevor unser Rundgang auf dem Oberen Markt<br />
vor dem Falkenhaus endete.<br />
101
Dolmetsch-Projekte<br />
Dolmetschen für den Weltfrieden<br />
102<br />
An einem sonnigen Morgen im März in aller Herrgottsfrüh<br />
fuhr die <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />
auf Einladung der Bundeswehr in die Infanterieschule<br />
in Hammelburg, in der die sogenannten UN-<br />
MOs ausgebildet werden (United Nations Military<br />
Obervers, die Militärbeobachter der UN). Nachdem<br />
noch ein „schnelles“ Erinnerungsfoto auf der Autobahn<br />
gemacht wurde (Blitzer), erreichten wir<br />
die Kaserne, wo wir sogleich mit Proviant versorgt<br />
wurden. Dort wurden wir in Gruppen eingeteilt, die<br />
sich auf verschiedene Stationen verteilen mussten,<br />
sowohl im Gelände, als auch in „Bonnland“, einer<br />
extra angelegten Stadt für Truppenübungen.<br />
Wir wurden an vier verschiedenen Stationen zum<br />
Dolmetschen eingesetzt.<br />
Negotiation<br />
In Bonnland lautete die Aufgabe für die Unmos<br />
zum ersten Mal mit dem Bürgermeister in Kontakt<br />
zu treten und so viele Informationen wie möglich<br />
über die humanitäre Lage, sowie feindliche Aktivitäten<br />
in2 Erfahrung zu bringen. Diese Aufgabe<br />
wurde durch das schauspielerische Können der Ausbilder<br />
und Role Players, die die UNMOs bis an die<br />
Grenzen ihrer Belastbarkeit trieben, erschwert. Unsere<br />
Aufgabe war es als Sprachmittler zwischen den<br />
UNMOs zu agieren.<br />
Checkpoint<br />
Als unsere Dozentin Lucy Thomson zusammen mit<br />
ihrer Gruppe am Checkpoint ankam, waren alle sehr<br />
aufgeregt, jedoch schon voller Vorfreude auf unseren<br />
Dolmetscheinsatz bei den UN-Friedenstruppen.<br />
Am Checkpoint wurden zwei Phasen durchgespielt:<br />
Phase 1 war die ruhige Phase des Kontrollpunkts,<br />
an der auch unsere Dolmetschkünste (nämlich Spanisch/Englisch<br />
und Englisch/Spanisch) zum Einsatz<br />
kamen. Bei dieser unterstützen wir die „rechte<br />
Hand“ des Campleaders Dimitrij, Quique (Enrique<br />
Garcia, Soldat der Friedenstruppen aus Uruguay).<br />
Phase 2 war eine etwas aggressivere Variante, bei<br />
der die UNMOs unter vorgehaltener Waffe befragt<br />
wurden oder in einem aus Drahtzaun abgegrenzten<br />
Bereich einige Minuten auf Knien ausharren mussten.<br />
Bei dieser Phase haben wir Dolmetscher auch<br />
unsere schauspielerischen Künste unter Beweis stellen<br />
dürfen und Mitglieder des Rebellencamps spielen<br />
dürfen, während die UNMOs mit Campleader<br />
Dimitrij, eine etwas angsteinflößende Person (in<br />
Wirklichkeit jedoch sehr nett) verhandeln mussten.
Autounfall<br />
Eine weitere Station stellte einen simulierten Autounfall<br />
dar, bei dem ein Fahrzeug der UNO mit<br />
einem Zivilistenfahrzeug kollidierte. Dabei war<br />
die Aufgabe der Unmos, die Einheimischen zu beruhigen,<br />
den Autounfall zu dokumentieren, die<br />
Verletzten zu versorgen und dabei gleichzeitig<br />
auf ihre eigene Sicherheit zu achten, da sie von<br />
den Role Players mit Steinen und Stöcken beworfen<br />
wurden und man versuchte das UN-Fahrzeug<br />
zu stehlen. Wir mussten sie dabei unterstützen die<br />
sprachliche Barriere zu überwinden, doch konnten<br />
wir uns auch als Role Player nützlich machen, unter<br />
anderem als Ehefrau eines Verletzten, Reporterteam<br />
oder als Einheimische.<br />
Verification<br />
Eine andere Station nannte sich „Verification“. Unsere<br />
Aufgabe war es zu übersetzen, wie viele Waffen,<br />
Fahrzeuge und Personen sich im Camp befanden.<br />
Zunächst wurden wir von den Blauhelmen an<br />
der Schranke zum Camp abgeholt. Dort wurde uns<br />
mehr oder weniger erklärt, was zu dolmetschen ist<br />
und wie wir uns zu verhalten haben. Unsere Rolle<br />
als Dolmetscher war uns nicht immer klar, da es<br />
schon mal passieren konnte, dass man sich alleine<br />
zwischen Panzern und bewaffneten Camp-Bewohnern<br />
wiederfand. Anfängliche Schwierigkeiten<br />
mit den deutschen, sowie als auch den englischen<br />
Bezeichnungen beim Dolmetschen der einzelnen<br />
Waffenbezeichnungen konnten dank computerspielbegeisterter<br />
Mitstreiter schnell überwunden<br />
werden.<br />
Projekte<br />
103
104<br />
Nach dem Ende der Übung, die fast den ganzen Tag<br />
über dauerte, bekamen die Teilnehmer der <strong>Würzburger</strong><br />
<strong>Dolmetscherschule</strong> eine Teilnahmeurkunde<br />
ausgehändigt. Danach fuhren wir mit vielen neuen<br />
Eindrücken zurück nach Würzburg. Dieser Tag bot<br />
uns die Möglichkeit die Arbeit eines Dolmetschers<br />
realitätsnah kennenzulernen.<br />
Die Fortsetzung<br />
Der letzte Dolmetscheinsatz bei der Bundeswehr<br />
fand in den Pfingstferien statt – an dieser Stelle<br />
noch einmal ein großes Dankeschön dafür, dass sich<br />
trotzdem so viele von euch bereit erklärt haben,<br />
mitzukommen.<br />
Diesmal sollte alles etwas anders ablaufen als bei<br />
den bisherigen Einsätzen: Hauptmann Neuroth hatte<br />
für jedes Team einen eigenen Dolmetscher vor-<br />
gesehen, so dass einige von uns den ganzen Tag bei<br />
einem Team blieben. So hatten wir die Möglichkeit,<br />
die einzelnen Teammitglieder etwas besser kennenzulernen<br />
und auch bei den Rollenspielen dabei<br />
zu sein, bei denen keine Dolmetscher gebraucht<br />
wurden. Einige wenige wurden auch direkt an den<br />
Stationen eingesetzt, z.B. für die Sprachen Russisch<br />
und Spanisch.<br />
Aufgrund der Neuorganisation gibt es für das<br />
nächste Mal sicherlich noch das ein oder andere zu<br />
verbessern, aber Spaß gemacht hat es wie immer<br />
trotzdem.<br />
Einen ausführlicheren Bericht gibt es dann wieder<br />
nach dem nächsten Einsatz, der für 2012 geplant ist.<br />
Ein erster Ausblick: Vielleicht werden wir dann bei<br />
einem dreitägigen Lehrgang als Dolmetscher dabei<br />
sein dürfen. Wir sind gespannt…
Ein Wochenende lang raus aus<br />
dem Sprachlabor und rein in den<br />
Arbeitsalltag – nach drei Jahren<br />
Theorie an der <strong>Dolmetscherschule</strong><br />
ein verlockendes Angebot!<br />
Dementsprechend aufgeregt waren<br />
wir, als die Anfrage von Frau<br />
Blackman kam, sie auf eine Tagung<br />
zu begleiten. Im Klartext<br />
hieß das 3 Tage lang von morgens<br />
bis abends dolmetschen. Das hört<br />
sich zwar sehr anstrengend, aber<br />
auch interessant an. Frei nach dem<br />
Motto „nur wer wagt, gewinnt“<br />
sagten wir zu, immerhin war es<br />
für uns eine tolle Möglichkeit, zu<br />
sehen, wie das Dolmetschen im<br />
„richtigen“ Leben außerhalb unseres Sprachlabors<br />
aussieht.<br />
Der Auftrag kam von der DAHW – der deutschen<br />
Lepra- und Tuberkulosehilfe mit Hauptsitz in Würzburg.<br />
Die DAHW unterstützt über 300 medizinische<br />
und soziale Projekte in rund 40 Ländern in Afrika,<br />
Asien, Lateinamerika und Europa. Der Schwerpunkt<br />
der Arbeit ist die Heilung von Lepra- und Tuberkulose-Kranken.<br />
Beide Krankheiten werden durch My-<br />
Dolmetsch-Projekte<br />
Dolmetsch-Projekte<br />
Dolmetschen für die Deutsche<br />
Lepra- und Tuberkulosehilfe<br />
kobakterien verursacht, sind jedoch mit verschiedenen<br />
Antibiotika behandelbar. Sie befallen meist<br />
Menschen, deren Immunsystem durch mangelhafte<br />
Ernährung oder schlechte hygienische Umstände<br />
geschwächt ist. Deshalb werden Lepra und TB auch<br />
als „Krankheiten der Armut“ bezeichnet. Wir in der<br />
westlichen Welt haben natürlich schon einmal von<br />
diesen Krankheiten gehört – dennoch assoziieren<br />
viele von uns diese Krankheiten mit dem Mittelalter,<br />
oder denken, sie seien längst ausgerottet.<br />
105
106<br />
Bei der Vorbereitung auf diesen Dolmetschauftrag<br />
merkten wir, was für ein großes Problem diese<br />
Krankheiten auch heute immer noch darstellten.<br />
Die Vorbereitung fiel sehr intensiv aus, da wir uns<br />
mit medizinischen Fachbegriffen und seitenweise<br />
Abkürzungen (zu denen die Erklärungen teilweise<br />
unauffindbar waren) herumschlagen mussten. Aber<br />
wir merkten, wie wahr es doch ist, dass Dolmetschen<br />
das Allgemeinwissen um einiges erweitert!<br />
Die DAHW hat uns viel Infomaterial wie Broschüren,<br />
Informationen über die einzelnen Länder, und<br />
häufig verwendete Abkürzungen zur Verfügung<br />
gestellt, was die Vorbereitung zwar erleichterte, jedoch<br />
nicht gerade verkürzte.<br />
Am Freitag, den 1. April, ging es dann morgens um<br />
6:45h mit dem Auto in Richtung Fränkische Schweiz<br />
– und ohne Navi hätten wir dieses kleine Dorf namens<br />
„Obertrubach“ wohl nie gefunden. Dort fand<br />
die Klausurtagung der DAHW statt, da in Würzburg<br />
und Umgebung keine passende Location gefunden<br />
werden konnte.<br />
Wir wurden herzlich von den Organisatoren begrüßt<br />
und konnten uns kurz im Konferenzraum<br />
umsehen – mehr Zeit bleib nicht, denn es ging sofort<br />
los. Es waren sowohl der Geschäftsführer, als<br />
auch einige Mitglieder des Vorstands, freie Mitarbeiter<br />
und etliche Vertreter der Länder, in denen<br />
die DAHW arbeitet, vertreten. Die Vorträge wurden<br />
simultan gedolmetscht. Hauptsächlich wurden wir<br />
für die Gäste aus Nigeria, Äthiopien und Indien<br />
gebraucht, aber auch viele Deutsche setzten nach<br />
ein paar Minuten doch noch ihre Kopfhörer auf.<br />
Schnell kam die Erkenntnis, dass man als Anfänger<br />
keine leichten Bedingungen hat - von schalldichten<br />
Kabinen und Kopfhörern konnten wir nur träumen.<br />
Stattdessen bekamen wir ein Mikro, keine Kopfhörer<br />
und einen Raum voller durcheinander diskutierender<br />
Menschen, die eine ganz eigene Sprache zu<br />
sprechen schienen. Dadurch merkten wir, wie gut<br />
wir es bei Frau Winter im Labor haben – eine perfekte<br />
Akustik und schön langsam und verständlich<br />
vorgelesene Vorträge. Die Realität sieht teilweise jedoch<br />
ganz anders aus. Die Ländervertreter aus Indien<br />
und Äthiopien beispielsweise hatten doch einen<br />
sehr starken Akzent (Frau Blackman hat gar nicht<br />
erst versucht, die indischen Städte auszusprechen<br />
„Der sagt das viel schöner als ich.“) und als Kenner<br />
des ganzen Themas warfen sie auch gerne beliebige<br />
Abkürzungen in den Raum. Medikamentennamen<br />
und Begriffe wie "community-based rehabilitation"<br />
wurden in jedem zweiten Satz verwendet<br />
und brachten uns auch mal ins Schwitzen. Da lernt<br />
man, zu improvisieren! Die Redner brachen teilweise<br />
mit ihrem Sprechtempo alle Rekorde, da jeder<br />
eine Redezeitbegrenzung einhalten musste (was<br />
aber nicht so ernst genommen wurde, wodurch sich<br />
unser Arbeitstag auch mal erheblich verlängerte).<br />
Besonders hilfreich beim Simultandolmetschen<br />
mit Partnern ist das Mitschreiben aller wichtigen<br />
Begriffe, Namen und Zahlen, während die andere<br />
dolmetscht – sechs Ohren hören halt doch besser<br />
als zwei. Gefährlich wird es allerdings, wenn man<br />
Kommentare zur Sitzung aufschreibt und die Dolmetscherin<br />
glaubt, den Satz nicht mitbekommen zu<br />
haben. In so einem Fall hilft nur noch wild gestiku-
lieren, um das Schlimmste zu vermeiden!<br />
Alles in allem war es jedoch machbar und<br />
nach ein paar Minuten Einarbeiten in die<br />
Vorträge lief es auch wirklich gut. So<br />
konnten wir an uns bereits am zweiten<br />
Tag eine Verbesserung zum ersten Tag<br />
feststellen.<br />
Auch in Gesprächen mit den Tagungsteilnehmern<br />
während der zahlreichen<br />
Essens- und Kaffeepausen (man kann<br />
wirklich sagen, wir haben „geschlemmt“<br />
während dieser 3 Tage) lernten wir viel<br />
über die DAHW und die Krankheiten<br />
Lepra und Tuberkulose, alle Teilnehmer<br />
waren sehr freundlich und nett. Es ist<br />
doch ein schönes Gefühl der Bestätigung, wenn<br />
die Arbeit der Dolmetscher angesehen wird – und<br />
man nicht nur „eine Stimme“ ist. Beim Verlassen<br />
des Speisesaals konnten wir einmal einen der englischsprachigen<br />
Gäste erschrocken hinter uns fragen<br />
hören "Are they leaving?", woraufhin ihn ein<br />
anderer beruhigte. Wer also glaubt, dass man als<br />
Dolmetscher keine Anerkennung für seine Arbeit<br />
bekommt, der irrt - man muss sie nur lesen können!<br />
Auch wenn die Vorbereitungen – neben all den<br />
Klausuren an der WDS – sehr zeit- und nervenaufreibend<br />
waren, war es alles in allem ein sehr lehrreiches<br />
Wochenende – sowohl vom sprachlichen Aspekt<br />
als auch durch die Möglichkeit, unser Wissen<br />
erweitern zu können. Frau Blackman hat uns super<br />
begleitet und motiviert, wodurch wir ein richtig<br />
gutes Gefühl beim Dolmetschen hatten – vielen lie-<br />
ben Dank für die großartige Unterstützung und das<br />
Vertrauen in unsere Fähigkeiten! Wir sind dankbar,<br />
dass wir diese Chance bekommen haben und wurden<br />
in unserem Berufswunsch noch einmal bestätigt.<br />
Denn eines steht fest: Als Dolmetscher wird es<br />
mit Sicherheit niemals langweilig!<br />
Carmen Jörg<br />
Miriam Yusufi<br />
107
Dolmetsch-Projekte<br />
Das Wunsiedel-Dolmetschprojekt<br />
108<br />
Wie kam es eigentlich dazu, dass sich die Französisch-<br />
und Italienisch-Fraktionen an der WDS im<br />
Herbst 2010 für die Dauer von voraussichtlich zwei<br />
Jahren auf ein ehrenamtliches Dolmetschprojekt<br />
mit der Stadt Wunsiedel eingelassen haben?<br />
Wunsiedel unterhält seit vielen Jahren eine Städtepartnerschaft<br />
mit der südfranzösischen Stadt Mende,<br />
mit Schwarzenberg im Erzgebirge, seit offiziell 5<br />
Jahren mit Volterra in der Toskana und<br />
neuerdings auch mit Ostrov in Tschechien.<br />
All diese Kleinstädte haben ca.<br />
10 000 Einwohner und darüber hinaus<br />
nicht nur hübsche Fassaden, eine ganze<br />
Reihe von Sehenswürdigkeiten und<br />
eine liebliche Landschaft zu bieten,<br />
sie haben auch ein gemeinsames Problem:<br />
den demographischen Wandel<br />
und seine Folgen. Die Jugend studiert<br />
in größeren Städten und kommt nach<br />
Abschluss des Studiums meist nur noch<br />
zu Besuch in die Heimatgemeinde.<br />
Deshalb kam Inge Schuster, die sehr<br />
rührige Leiterin des Büros des Bürgermeisters<br />
von Wunsiedel, auf die<br />
Idee, die Städtepartnerschaften mit<br />
noch mehr Leben zu erfüllen und mit<br />
finanzieller Unterstützung der EU ein<br />
Netzwerk ins Leben zu rufen, um den<br />
Dialog zwischen den Generationen<br />
auf städtepartnerschaftlicher Ebene<br />
zu intensivieren.<br />
Bei der Umsetzung ihrer Ideen stieß<br />
sie auch auf sprachliche Probleme; in<br />
den jeweiligen Partnerschaftskomitees fanden sich<br />
nicht genügend Leute, die als Sprachmittler arbeiten<br />
können,. Im Internet entdeckte Frau Schuster<br />
die WDS und fragte bei unserem Schulleiter, Herrn<br />
Dr. Gude, an, ob für Französisch und Italienisch bei<br />
Lehrern und Schülern Interesse bestünde, ehrenamtlich,<br />
bei kostenloser Unterkunft, Verpflegung<br />
und Erstattung der Reisekosten, an diesem Projekt<br />
mitzuarbeiten.
Bei der ersten mehrtägigen und sehr herzlichen Begegnung<br />
in Wunsiedel im November 2010, bei der<br />
es darum ging, in Workshops mit den Abordnungen<br />
aus den Partnerstädten die Fördermöglichkeiten<br />
für das Netzwerk durch die EU auszuloten, waren<br />
nur Lehrer vertreten - Béatrice Pilleul für Französisch<br />
und Sieglinde Winter-Denk für Italienisch.;<br />
die später dazu anzufertigenden Übersetzungen<br />
der Protokolle waren anspruchsvoll. Frau Schuster<br />
hatte die geniale Idee, auch Schüler, vielleicht sogar<br />
ganze Klassen in das Projekt einzubinden, nicht nur<br />
zu Übungszwecken, sondern eben auch, um ihnen<br />
einen Einblick in den Schriftverkehr mit Partnerstädten<br />
zu gewähren und das Interesse dafür zu<br />
wecken.<br />
Beim ersten Anlauf war die Zeit zu kurz, um Schüler<br />
dafür zu gewinnen, beim zweiten standen die<br />
Pfingstferien und mündlichen Prüfungsvorbereitungen<br />
dem etwas im Wege, dennoch fanden sich<br />
dankenswerterweise für Französisch Alexandra<br />
Pfister und Jonas Erba für Italienisch, die ihren Entschluss<br />
mitzuwirken, nicht bereuen sollten.<br />
Unglaublich, wie umfassend und vielfältig das Programm<br />
anlässlich des Wunsiedler Brunnenfestes sowie<br />
des Tages der Partnerstädte vom 16. - 19. Juni<br />
2011 war, das Frau Schuster auf die Beine gestellt<br />
hatte:<br />
Wir besuchten ökumenische Gottesdienste, Standund<br />
Kirchenkonzerte, dolmetschten offizielle Reden<br />
zum Tag der Partnerstädte und der fünfjährigen<br />
Partnerschaft mit Volterra, Jonas begleitete<br />
die Italiener bei Tagesausflügen nach Marienbad<br />
und Pilsen, bei den offiziellen Essen wurde über gemeinsame<br />
Probleme und das Programm für zukünftige<br />
Begegnungen gesprochen - all dies im Rahmen<br />
des seit 300 Jahren jährlich stattfindenden Brunnenfestes,<br />
bei dem engagierte Bürger 36 Brunnen<br />
liebevoll und einfallsreich schmücken.<br />
Aus Dolmetschersicht war das Programm anspruchsvoll<br />
und sehr abwechslungsreich; besonders<br />
viel Spaß hat es gemacht, vom Französischen<br />
ins Italienische und umgekehrt zu dolmetschen, da<br />
diese Kombination im Schulalltag nicht zum Tragen<br />
kommt. Die Gastfreundschaft hätte nicht herzlicher<br />
sein können, und es war schön zu spüren, wie froh<br />
man über unsere Mitwirkung und wie zufrieden<br />
man mit unserer Arbeit war.<br />
Bei der nächsten Begegnung, die vom 27. bis 31.<br />
Oktober in Wunsiedel stattfinden wird, steht wieder<br />
das europäische Netzwerk "Dialog der Generationen"<br />
im Mittelpunkt. Dazu werden 17 Franzosen<br />
und 17 Italiener neben Delegierten aus Schwarzenberg<br />
und Ostrov anreisen. Auch bei dieser Begegnung<br />
setzen die Beteiligten auf die erneute Unterstützung<br />
durch die WDS.<br />
Hiermit ergeht auch ein Appell an interessierte<br />
Schüler, auch Altschüler, sich am Projekt zu beteiligen,<br />
um Erfahrungen außerhalb des Klassenzimmers<br />
in einer ungezwungenen Atmosphäre zu sammeln<br />
und dadurch vielleicht Lust zu bekommen,<br />
sich in ihrer Heimatgemeinde im Bereich Städtepartnerschaft<br />
zu engagieren. Das Wunsiedel Projekt<br />
wird von der EU bis August 2013 gefördert und<br />
bietet auch die Möglichkeit, im Rahmen von Festen<br />
und Begegnungen in den Partnerstädten Mende,<br />
Volterra, Schwarzenberg und Ostrov zu dolmetschen.<br />
Zusammengefasst von Sieglinde Winter-Denk<br />
109
Soziale Projekte<br />
Soziale Projekte mit Öffentlichkeitswirkung<br />
Europasekretärinnen im Projektmanagement<br />
110<br />
Der diesjährige Jahrgang der Europasekretärinnen<br />
der <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> hat sich im Fach<br />
„Projektmanagement“ unter der Leitung von Herrn<br />
Akács für ein soziales Projekt entschieden. Nach<br />
einigen unterschiedlichen Vorschlägen sowie nach<br />
Vorgesprächen mit der Heimleitung des Altenheims<br />
entschlossen sich die Schülerinnen letztendlich, das<br />
Projekt im Altenheim St. Nikolaus durchzuführen.<br />
Alle Schülerinnen fanden sich zum Abschluss des<br />
Projekts am 21.12.2010 im <strong>Würzburger</strong> Seniorenzentrum<br />
St. Nikolaus ein, um mit den Bewohnern<br />
zu singen, Geschichten zu erzählen oder zu spie-<br />
len. Zuvor wurden von<br />
den Europasekretärinnen<br />
zusätzlich auch<br />
Muffins gebacken und<br />
schulintern verkauft.<br />
Der dabei gewonnene<br />
Erlös von 141,61 Euro<br />
wurde dem Altenheim<br />
zusätzlich gespendet.<br />
Dies war jedoch<br />
nur der erfolgreiche<br />
Abschluss des gemeinsamen<br />
Projekts - über<br />
das auch die Regionalzeitung<br />
MAINPOST in<br />
ihrer Rubrik "Die gute<br />
Tat" kürzlich berichtete.<br />
Im Fach Projektmanagement der Europasekretärinnen-Ausbildung<br />
geht es eigentlich darum, im Team<br />
Aufgaben zu verteilen und Rollen zu übernehmen,<br />
Zeitmanagement durchzuplanen, Marketing für<br />
das Projekt zu gestalten und das Projektergebnis öffentlichkeitswirksam<br />
umzusetzen. So sollen letztlich<br />
Europasekretärinnen auf ihre anspruchsvollen Aufgaben<br />
in Leitungssekretariaten praxisnah vorbereitet<br />
werden. Und dass Projektmanagement in Teamarbeit<br />
nicht nur anspruchsvoll und arbeitsreich ist,<br />
sondern auch Spaß machen kann, beweisen nicht<br />
zuletzt auch die Bilder...
Wie bereits im vergangenen Jahr, haben wir, der<br />
diesjährige Jahrgang der Europasekretärinnen der<br />
<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>, uns im Fach „Projektmanagement“<br />
unter der Leitung von Herrn<br />
Akács für ein soziales Projekt entschieden.<br />
Nach einigen unterschiedlichen Vorschlägen sowie<br />
nach Absprache mit der Heimleitung entschlossen<br />
wir uns letztendlich, das Projekt im Altenheim St.<br />
Nikolaus durchzuführen. Vor dem Besuch jedoch<br />
verkauften wir in der Cafeteria selbst gebackene<br />
Muffins und Tee. Der Erlös (142,61 Euro) sollte dem<br />
Altenheim zukommen.<br />
Jung trifft Alt<br />
Am 21.12 brachen wir 8 dann morgens um halb<br />
10 in Richtung Altenheim auf. Dort angekommen<br />
brachte uns Frau Preuß zum Ort des Geschehens.<br />
Mit 10 Seniorinnen und Senioren sangen wir Weihnachtslieder,<br />
spielten und unterhielten uns mit ihnen.<br />
Es hat sowohl uns als auch den Senioren sehr gut<br />
gefallen und wir bereuen es nicht, uns für ein soziales<br />
Projekt und für das Altenheim St. Nikolaus<br />
entschieden zu haben.<br />
Esa 1<br />
Projekte<br />
Soziale Projekte<br />
111
112<br />
Zeugnisverleihung
113
114
115
Zeugnis<br />
116
115
Zeugnis
Zeugnis<br />
120
121
Unterhaltung<br />
Das Mittelalter in unseren Metaphern<br />
122<br />
In einer Zeit, in der die Menschen mit ihrem mobilen<br />
Fernsprechapparat auch noch Bilder machen<br />
(können), wo sie gehen und stehen, wo zumindest<br />
in der Stadt eine wahre Bilderflut von jeder Seite<br />
auf uns einstürzt, sei es als Werbeplakat oder Veranstaltungshinweis,<br />
eine Zeit, in der Medien wie<br />
Fernsehen und Kino uns auch noch laufende Bilder<br />
bescheren, wo jede Zeitung, Zeitschrift, jedes Prospekt<br />
und Flugblatt noch und noch Bilder benutzt<br />
und wo man sich mit dem Internet noch den Rest<br />
geben kann, wenn man noch nicht genug hat von<br />
den Bildern - da ist es wohl kaum übertrieben, wenn<br />
wir uns vergegenwärtigen, dass wir in jeder Minute<br />
unseres wachen Lebens den optischen Reizen von<br />
Bildern ausgesetzt sind.<br />
Bilderverbot im Christentum<br />
Laut. Ex 20,1-5: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein<br />
Gleichnis machen, weder von dem, was<br />
oben im Himmel, noch von dem, was unten auf<br />
Erden, noch von dem, was im Wasser unter der<br />
Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!“<br />
Dieses, das zweite der zehn Gebote, sollte falschen<br />
Götzendienst verhindern; zumindest in der Lutherbibel<br />
wird daraus ein allgemeines Bilderverbot:<br />
Bilder führen zu einer falschen Sicht der Welt. Der<br />
Koran spricht kein ausdrückliches Bilderverbot<br />
aus; die islamische Tradition ist hier jedoch heute<br />
meist strenger als das Christentum.<br />
Ein interessanter Beleg für die heute im Abendland<br />
allgemein verbreitete Ansicht, ein Bild sage<br />
mehr als tausend Worte (bzw. in Abwandlung<br />
davon: ein Bild sage mehr, als Worte könnten),<br />
ist die Verwendung von Bildern im Journalismus<br />
- durchaus auch im seriösen Journalismus; die<br />
bezeichnenderweise so genannte BILD-Zeitung<br />
ist nur der pervertierte Auswuchs. Hier dient das<br />
Bild nicht nur quasi als Beleg, sondern auch als<br />
politischer Kommentar, als Hinterfragung, gelegentlich<br />
sogar als Kampfmittel. Als solches wurde<br />
in der Weimarer Republik etwa die Fotocollage<br />
durch Künstler wie John Heartfield genutzt,<br />
heute sind es oft Karikatur und Cartoon.
Wie selbstverständlich sind<br />
Bilder?<br />
Und selbst wenn es früher vergleichsweise ruhig<br />
zuging: bereits unsere Urgroßeltern waren mehr<br />
Bildern ausgesetzt, als fast alle Generationen vor<br />
ihnen. Immerhin ist die Fotografie mehr als 150 Jahre<br />
alt, und schon im 19. Jahrhundert konnte, wer<br />
da wollte, sich Bilder in Galerien ansehen; Kunst<br />
schmückte zunehmend den öffentlichen Raum, und<br />
die kommerzielle Variante, das Plakat, hing fast<br />
überall. So war es, wie gesagt, zumindest in den<br />
Städten. Aber im Vergleich dazu war auf dem Land<br />
fast noch Mitttelalter.<br />
Bildlich gesprochen.<br />
Wenn wir versuchen, uns vorzustellen, wie der<br />
Mensch des Mittelalters - sagen wir, des dreizehnten<br />
Jahrhunderts - die Welt sah, müssen wir einige<br />
Anstrengungen unternehmen. Erst einmal müssen<br />
wir die ganze Bilderflut der Neuzeit völlig ausblenden.<br />
Bilder im Heim kannte man damals nicht.<br />
Punkt. Nicht auf dem Lande - da schon gar nicht -<br />
aber auch nicht in der Stadt, weder beim Handwerker<br />
noch beim Patrizier. Lediglich der Adel mochte<br />
das eine oder andere Gemälde in seinen zugigen<br />
Gemäuern hängen haben, der reiche Adel vielleicht<br />
sogar einen Gobelin mit Jagdszenen, aber das war<br />
es dann auch schon.<br />
Bleiben die Kirchen: hier vielleicht eine bemalte<br />
Altarwand, ein gemeißeltes Grabmal der örtlichen<br />
Raubritterfamilie, aber auch hier nicht viel mehr.<br />
Natürlich gibt es großartige Kunstwerke aus dem<br />
Mittelalter; gerade hier in Würzburg, der Wirkungsstätte<br />
von Tilman Riemenschneider, sind etliche<br />
zu bewundern. Aber die waren die großen<br />
Ausnahmen, einzigartig, weil sie so rar waren und<br />
großartig, weil sie ohne Beispiel sind.<br />
Und wie sah der Mensch von<br />
damals seine Welt?<br />
Wahrscheinlich viel direkter, unmittelbarer als wir.<br />
Wenn man davon ausgeht,<br />
dass jedes wie auch<br />
immer geartete Bild dem<br />
Menschen etwas sagt,<br />
sei es durch die Wahl<br />
des Ausschnitts, durch<br />
das, was es zeigt und<br />
was nicht, mit welchen<br />
Mitteln und in welcher<br />
Stilisierung, dann war<br />
eine solche Art der Welt-<br />
Interpretation dem mittelalterlichen<br />
Menschen<br />
fremd. Was über das<br />
unmittelbare Erleben hinausging,<br />
war entweder<br />
der Bericht anderer oder<br />
die Predigt des Geistlichen<br />
in der Kirche: die<br />
Kirche sprach per definitionem<br />
die Wahrheit, und der Gläubige zweifelte<br />
nicht. Nicht an den ewigen Wahrheiten, an ein Le-
Unterhaltung<br />
124<br />
ben in Gnade, wenn er Glück hatte, und die nur allzu<br />
reale Gefahr der ewigen Verdammnis. Die düsteren<br />
Bilder der Offenbarung waren ebenso wahr wie<br />
das Leid und die Entbehrungen des Diesseits. Und<br />
wenn die wenigen Reisenden, Kaufleute vielleicht,<br />
und Pilger, von den Wundern ferner Gegenden erzählten,<br />
dann waren diese ebenso wahr. Die Bilder<br />
dazu lieferte die eigene Fantasie.<br />
In den meisten Dorfkirchen hingen keine Bilder,<br />
und wenn, dann unbeholfene Szenen in wenig realistischer<br />
Darstellung. Bilder kannte der - sagen<br />
wir einmal, der 'normale' - Mensch im Mittelalter<br />
praktisch nicht, zumindest nicht Bilder im heutigen<br />
Sinn( 1). Und wenn die Menschen einander Geschichten<br />
erzählten, hatten diese ihre eigene Wahrheit,<br />
denn bestätigt wurden sie in der Vorstellung<br />
der Menschen, und dort mischte sich das selbst Erlebte,<br />
das selbst Gehörte und das selbst Dazuerfundene.<br />
Was der damalige Mensch nicht kannte, war<br />
die grundlegende Skepsis des modernen Menschen,<br />
dieses "Ich glaub's erst, wenn ich es mit eigenen Augen<br />
gesehen habe". Noch im digitalen Zeitalter, wo<br />
die Bilder im Handumdrehen manipulierbar sind,<br />
will der heutige Mensch Bilder als Beweis, und auch<br />
wenn er im Kino am liebsten über die special effects<br />
staunt, glaubt er an die Wirklichkeit der Bilder. Und<br />
sehr oft ist diese Welt, die ihm die Bilder zeigen,<br />
auch um einiges schöner als die Welt seines eigenen<br />
Erlebens, und gerade deshalb ist er ja so fasziniert<br />
von Bildern. Bilder sind geradezu ein Wert an sich.<br />
( 1) Die meisten Menschen hatten auch nur ein ungenaues<br />
Bild von sich selbst: die wenigsten hatten einen Spiegel!<br />
Obwohl es frühe Formen des Spiegels bereits in der Antike<br />
gab, wird für die meisten Menschen ein tauglicher Spiegel<br />
erst seit vielleicht vier, fünf Jahrhunderten greifbar.<br />
Und jetzt stellen Sie sich das bitte einmal vor: eine<br />
Welt ohne Bilder. Eine Welt, die nur aus sich selbst<br />
heraus existiert. Belebt nur durch Ihre Erinnerungen,<br />
Ihre Fantasie. Was gilt, was ist wahr? Wem<br />
trauen, wenn nicht sich selbst?<br />
Und die alten Geschichten?<br />
Die, die von Generation zu Generation weiterleben,<br />
die Geschichten von den Riesen im dunklen Gebirg,<br />
den Geistern in den Wassern, den Unholden im<br />
Unterholz - sind die etwa nicht wahr? Und die Geschichten<br />
von den Helden, die in fernen Ländern<br />
gefochten, dem Kaiser im heiligen Reich und den<br />
Königen von Böhmen und von Polen - diese Herren<br />
gibt es doch? Freilich, so und kaum anders wird es<br />
gewesen sein, damals schon und heute noch, so gewiss<br />
wie die Geschichten wahr sind von Noah und<br />
König Salomo.<br />
Für Gewissheiten braucht man keine Bilder; wahre<br />
Geschichten werden nicht wahrer, wenn man Bildchen<br />
dazumalt. In diesem Sinne ist das Mittelalter<br />
noch gar nicht so lange her. Die Allgegenwart der<br />
Bilder hat noch keine lange Geschichte. Sie ist ein<br />
Zeichen von Überfluss und Oberflächlichkeit; die<br />
Bilder werden in ihrer Fülle belanglos: ohne Belang,<br />
unwichtig, austauschbar. ( 2)<br />
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Märchen<br />
praktisch immer in einer undefinierbaren Zeit (es<br />
war einmal - irgendeinmal, once upon a time) stattfinden,<br />
und wenn eine Welt etwas deutlicher wird,<br />
( 2) Um Missverständnissen vorzubeugen: Man kann auch<br />
ganze Geschichten in Bildern erzählen. Auch das ist eine<br />
Kunst: die der Comics, der bandes desinées, der fumetti.
ist es immer die vorindustrielle Zeit des Mittelalters,<br />
in der es Mühlen gibt, aber keine Fabriken, Könige<br />
und Prinzessinen, aber keine Büroangestellten. Und<br />
doch ist dies fast unerheblich: was zählt, sind die<br />
Geschichten, ist die Schlauheit des Helden, die Anmut<br />
und Schönheit der Heldin, und natürlich zählt<br />
der Schluss: "Sie lebten glücklich und zufrieden bis<br />
ans Ende ihrer Tage", denn das war im wirklichen<br />
Mittelalter den Menschen nur selten vergönnt. Das<br />
Mittelalter ist nur Staffage - nicht umsonst wurden<br />
die Märchen von den Romantikern mit ihrem Mittelaltertick<br />
"entdeckt". Das Hintergundbild zu einem<br />
Märchen malt sich jeder selbst im Kopf, und<br />
dann sind diese alten Geschichten auch heute noch<br />
wahr.<br />
Märchen sind komplexe Metaphern<br />
Metapher = rhetorische Figur, bildlicher Ausdruck,<br />
oft zur Verlebendigung und Veranschaulichung<br />
von abstrakten Begriffen, bei der ein Wort<br />
nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen<br />
Bedeutung benutzt wird („das Haupt<br />
der Familie“ für „Vater“, „Fuchs“ für „listiger<br />
Mensch“), wobei das Gemeinte eine Vorstellung<br />
zum Ausdruck bringt, die aus einem anderen Bereich<br />
stammt und (im Gegensatz zur Metonymie)<br />
keine reale Beziehung zum Gemeinten hat (z. B.<br />
„Bett“ für „Flussrinne“)<br />
125
Unterhaltung<br />
126<br />
Eine Sprache lebt in und durch ihre Metaphern.<br />
Ob es eine Sprache gibt oder je gegeben hat, die<br />
ohne Metaphern ausgekommen ist, weiß ich nicht.<br />
Es würde mich doch sehr wundern; sie mag zur Not<br />
funktionieren: lebendig wäre sie nicht (Esperanto?)<br />
Denn Metaphern machen eine Sprache nicht<br />
nur anschaulicher; jedes sprachliche Bild ( 3), jeder<br />
implizite Vergleich - ein solcher ist die Metapher ja<br />
- stellt Bezüge her und ordnet zu, hilft verstehen.<br />
Metaphorischer Sprachgebrauch reicht vom Klischee,<br />
vom unbemerkten Bild, das so vielfach benutzt<br />
wurde und wird und das abgegriffen ist bis<br />
zur Unauffälligkeit, bis hin zur elaborierten Struktur,<br />
zu einer an vielfältigen Bezügen reichen erzählerischen<br />
Figur, wie sie eben auch das Märchen ist.<br />
Das Mittelalter prägt unseren sprachlichen Zugang<br />
zur Welt jedoch nicht nur im Märchen. Auch ein<br />
nicht geringer Teil unserer Sprichwörter, Bauernregeln<br />
– die sowieso - und Redensarten bezieht sich<br />
auf die Welt des Handwerks, ein bäuerlich geprägtes<br />
und daher dörfliches, bestenfalls kleinstädtisches,<br />
auf jeden Fall vorindustrielles Umfeld. Das<br />
geht sogar so weit, dass sich einige der verwendeten<br />
Bilder dem heutigen Menschen gar nicht mehr<br />
erschließen und die Redensart daher scheinbar keinen<br />
Sinn ergibt.<br />
Bauernregeln entstammen, wie der Name schon<br />
sagt, der bäuerlichen Welt und werden oft scherzhaft,<br />
immer mit einer ironischen Distanz "zitiert".<br />
Wem kräht schon noch der Hahn auf dem Mist, und<br />
eine scheinbar wertlose, parodistische Umdichtung<br />
wie "Wenn der Hahn kräht auf dem Mist / ändert<br />
sich das Wetter / oder es bleibt, wie es ist", eine<br />
solche Parodie führt ja das Ganze auch nicht ad<br />
absurdum, sondern bestätigt in ironischer Übertreibung<br />
das Prinzip; was für die Welt von damals galt,<br />
ist heute nicht von vorneherein falsch. "Im Januar<br />
Donnergroll macht Kästen und Kisten voll." Das<br />
mag in den meisten Fällen stimmen, aber die Kästen<br />
und Kisten sind die des Bauern; wir wissen meist gar<br />
nicht mehr, welch "Kisten" und "Kästen" das überhaupt<br />
sein sollen.<br />
Oder: "Scheint am Lichtmesstag die Sonne klar,<br />
gibt's Spätfrost und kein fruchtbar Jahr" - was mit<br />
Lichtmesstag gemeint ist? Mariä Lichtmess ist ca 40<br />
Tage nach Weihnachten bzw. der 2. Februar und ein<br />
wichtiger Tag im bäuerlichen Kalender: der Wiederbeginn<br />
der landwirtschaftlichen Arbeiten nach der<br />
winterlichen Zwangspause und das Ende des Jahres<br />
und Zahltag für Knechte und Mägde (so man hatte).<br />
Auf jeden Fall ist der Tag nach dem alten Heiligenkalender<br />
früherer Zeiten benannt, und nicht nach<br />
einem modernen Datum!<br />
Und allgemeine Redensarten?<br />
Schauen wir uns einmal ein paar an: "Etwas im<br />
Schilde führen" und "für jmd. eine Lanze brechen"<br />
(beides beim ritterlichen Turnier) ( 4), "sattelfest<br />
sein", "aus dem Stegreif (=Steigbügel)", "das Heft<br />
(den Griff des Schwertes) in der Hand haben",<br />
( 3) im Lichte des oben Gesagten eigentlich ein Oxymoron,<br />
ein Widerspruch in sich: das „sprachliche Bild“ - und doch<br />
ist es genau das, was eine Metapher ausmacht.<br />
( 4)gehören zu den wenigen Redensarten, die zwar erkennbar<br />
aus dem Mittelalter, aber nicht aus der bäuerlichen<br />
Welt stammen
"sein Licht unter den Scheffel ( 5) stellen", "sein<br />
Scherflein beitragen" (ein Scherflein ist eine sehr<br />
geringe Münze), "jmd um Haus und Hof bringen";<br />
"alles unter Dach und Fach (der Scheune, und zwar<br />
nach Beendigung der Ernte)". "Jmd [nicht] das<br />
Wasser reichen [können]"(nach dem Mahl, bei dem<br />
man mit den Fingern gegessen hatte); "jmd einen<br />
Korb geben", "ins Fettnäpfchen treten", "jmd an<br />
den Pranger stellen" und ähnlich "jmd etwas anhängen"<br />
(nämlich aus Strafe und zur Beschämung).<br />
Und so weiteer und so fort.<br />
Alle Redensarten mit "Bär" ("einen Bären aufbinden",<br />
"einen Bärenhunger haben" etc.) dürften<br />
recht alt sein: Bären gibt es in Deutschland seit<br />
dem 18. Jahrhundert nicht mehr. Für den "Wolf im<br />
Schafspelz" gilt ähnliches: Wölfe gibt es hier seit<br />
weit mehr als hundert Jahren nicht mehr.<br />
Soweit die Redewendungen. Sprichwörter sind<br />
dagegen volkstümliche Erfahrungsweisheit, prägnant<br />
zugespitzt in der Formulierung und syntaktisch<br />
jeweils eine selbständige Einheit und nicht nur<br />
Satzteil wie die Redewendung. Interessanterweise<br />
kannte der mittelalterliche Mensch erheblich mehr<br />
Sprichwörter als der moderne Mensch: es war ja die<br />
Erfahrungsweisheit von Generationen (wie wir sie<br />
heute in Bibliotheken bzw. ins Internet und sonstwohin<br />
verbannt haben). Zu den Sprichwörtern aus<br />
dem Mittelalter gehören zum Beispiel "Aller guten<br />
Dinge sind drei" ('Dinge' bezieht sich hier auf das<br />
altgermanische Thing, das Gericht: Dreimal im Jahr<br />
war Gerichtstag). "das schlägt dem Fass den Boden<br />
aus", "umgekehrt wird ein Schuh draus" oder "wes<br />
Brot ich ess, des Lied ich sing"<br />
Wie überhaupt viele Redewendungen und Sprichwörter<br />
zumindest indirekt die Lebens- und Erfahrungswelt<br />
früherer Zeiten widerspiegeln. Die Prägnanz<br />
vieler Formulierungen lässt außerdem auf die<br />
oben dargelegte Unmittelbarkeit und Unvermitteltheit<br />
der damaligen Welterfahrung schließen.<br />
Wir zehren heute noch davon.<br />
( 5) Der Scheffel ist ein schaufelartiges Gefäß, das früher<br />
als Getreidemaß verwendet wurde. Ein Licht, das man unter<br />
den Scheffel stellt, ist abgeschirmt, es leuchtet nicht<br />
weit. (c) Dudenverlag<br />
127
128<br />
Theoretisch besteht kein wesentlicher Unterschied<br />
zwischen einer handschriftlichen Aktennotiz und einer<br />
mittelalterlichen Handschrift: beide sind manu<br />
scriptum, mit der Hand geschrieben: Manuskripte.<br />
Aber schon ein flüchtiger Blick offenbart den großen<br />
Unterschied, denn Aktennotizen sind halt doch<br />
eher vergänglich, die mittelalterliche Handschrift<br />
ist für die Ewigkeit geschrieben, sub specie aeternitatis.<br />
Das trifft umso mehr zu, wenn man bedenkt,<br />
dass die modernsten Speichermedien höchstens<br />
Jahrzehnte überdauern (USB-Stick max. 10 Jahre,<br />
CD ca. 50 und DVD vermutlich 100 Jahre), dass alle<br />
paar Jahre ein Systemwandel die alten Medien unbrauchbar<br />
macht (Disketten zum Beispiel kann man<br />
inzwischen zu den Floppy Disks auf den Sondermüll<br />
werfen), und dass so gesehen das neue Cloud Computing<br />
womöglich auch nur so ein Wölkchen am<br />
Horizont ist, das sich bald wieder verzieht. Manuskripte<br />
leben Jahrhunderte, und sie sind es wert.<br />
Wenn sie aus dem Mittelalter stammen, und das tun<br />
die meisten, sind sie auf Pergament geschrieben<br />
(Vellum).Es war dies eine aufwendig bearbeitete<br />
Tierhaut (vorzugsweise von neugeborenen Kälbern)<br />
und deswegen teuer. Nicht nur musste die Haut gereinigt,<br />
getrocknet, (mit Bimsstein) geschabt und<br />
gebleicht werden – so ein Codex verschlang eine<br />
ganze Kälberherde. Weil schon das Schreibmaterial<br />
so kostbar war, wurde das darauf Geschriebene<br />
mitunter wieder abgekratzt und die Fläche neu<br />
beschrieben – das nannte man „Palimpsest“, und<br />
mit modernen Techniken lässt sich mitunter der ursprüngliche<br />
Text (der ja älter und daher oft als Dokument<br />
wertvoller war) rekonstruieren.<br />
All dies geschah in sogenannten Scriptorien (fast immer<br />
in Klöstern) und diente vor allem einem Zweck:<br />
dem Vervielfältigen<br />
(Kopieren) von Texten,<br />
Jahrhunderte<br />
vor Johannes Gutenberg<br />
und erst recht<br />
vor Karl-Theodor<br />
zu Guttenberg. Cut<br />
and Paste war nicht<br />
drin: Ein Manuskript<br />
zu kopieren dauerte<br />
Monate, wenn nicht<br />
Jahre! In den großen Scriptorien bildeten sich Spezialisten<br />
heraus: Schreiber für den reinen Textteil,<br />
Künstler für die verzierten Initialen, Maler für die<br />
Bildseiten. Oft jedoch war der gesamte Text einem<br />
einzigen Schreiber (bzw. einer Schreiberin: es gab<br />
auch Frauen in Scriptorien) anvertraut, und da<br />
kommt man bei näherer Betrachtung aus dem Staunen<br />
nicht mehr heraus.<br />
evor wir zu den Beispielen kommen:<br />
Wie gingen die mittelalterlichen<br />
Spezialisten vor?<br />
Zunächst werden mit Zirkel und Griffel feine Hilfslinien<br />
gezogen („Radieren“ ging bedingt: man konnte<br />
mit einem Federmesser den Fehler vorsichtig<br />
abkratzen!), dann wurde mit einem Federkiel (Gänse-<br />
oder Schwanenfeder), der immer wieder nachgeschnitten<br />
werden musste, der Text geschrieben.<br />
Die dazu verwendete Tinte befand sich in einem<br />
(Rinder-)Horn (engl. inkhorn; daher der Ausdruck<br />
für übertrieben bildungslastige Ausdrucksweise: inkhorn<br />
terms). Eine gute, deckende Tinte herzustellen<br />
war eine hohe (und oft als Geheimnis gehütete)<br />
Kunst: die Mischung enthielt gewöhnlich Galle von<br />
Galläpfeln, Gummi arabicum, Ruß bei schwarzen<br />
und Eisen- oder Mennige (ein leuchtendrote, gifti-
ges Pulver auf Blei-Basis) bei<br />
farbigen, meist roten Tinten.Von<br />
dem Wort Mennige<br />
stammt übrigens letztlich das<br />
Wort Miniatur ab (von miniare<br />
„rot malen“: der Anklang<br />
an mini- ist zufällig!).Viele<br />
wertvolle Handschriften<br />
sind sehr bunt, und das setzt<br />
kompliziert herzustellende<br />
Farben, Tuschen und Tinten<br />
voraus. Man musste weitreichende<br />
Kenntnisse von natürlichen wie künstlichen,<br />
anorganischen wie organischen Färbemitteln haben.<br />
Karmin aus vermahlenen Schildläusen, Purpur<br />
von der Purpurschnecke, mineralisch als Grünspan<br />
oder Zinnober, grün aus Pflanzensäften. Bei ganz<br />
besonders kostbaren Handschriften wurde immer<br />
wieder Blattgold aufgelegt, eine hauchdünn ausgeschlagene<br />
Folie des Edelmetalls, die mit einem geeigneten<br />
Kleber auf dem Blatt fixiert wurde, etwa<br />
mit Terpentin- oder Leinöl, Eiweiß oder Fischleim..<br />
Je nach Text und Inhalt der Handschrift wurden Initialen<br />
ausgeschmückt; bei älteren oder einfacheren<br />
Manuskripten zumindest rot hervorgehoben: daher<br />
„Rubrik“ (von „ruber“: lat. rot).<br />
Nachdem die mittelalterliche Buchmalerei<br />
über viele Jahrhunderte praktiziert wurde,<br />
und das in Europa und im Orient, gab es<br />
vielfältige Formen, Schulen und Traditionen.<br />
Die ältesten Manuskripte sind byzantinisch;<br />
wobei wir uns hier auf die Tradition<br />
seit der Erfindung des Codex (der die ältere<br />
Schriftrolle ablöste) beziehen, und die<br />
Kunst endete allmählich mit der Erfindung<br />
des Buchdrucks im späten 15. Jahrhundert.<br />
Das sind gut tausend Jahre!<br />
Viele Handschriften werden vor allem durch<br />
die Details am Rande interessant. So gibt es<br />
gelegentlich Anmerkungen des Kopierers,<br />
sogenannte „Glossen“, bescheiden am Rand<br />
oder durchaus auch einmal mitten im Text.<br />
In diesem Zusammenhang seien die „<strong>Würzburger</strong><br />
Glossen“ erwähnt, die zu den ältesten Belegen der<br />
Altirischen Sprache (also des Frankenapostels Muttersprache)<br />
gehören.<br />
Oft finden sich am Rand von Manuskripten auch<br />
„Anmerkungen“ zeichnerischer Art, kleine Bildchen,<br />
Katze und Maus oder lustige kleine Ungeheuer,<br />
oder auch Alltagsszenen, die uns vieles über das<br />
Leben im Mittelalter verraten. Hier sind es besonders<br />
Manuskripte wie der Luttrell Psalter, die ganze<br />
Geschichten erzählen.<br />
Wer sich etwas ausführlicher mit mittelalterlichen<br />
Manuskripten beschäftigt, wird sehr bald auf die<br />
frühen inselkeltischen Manuskripte wie das Gospel<br />
of Lindisfarne, das Book of Durrow oder das buchstäblich<br />
atemberaubende Book of Kells stoßen.<br />
Wegen Walther von der Vogelweide und anderen<br />
Minnesängern interessiert viele die Große Manessesche<br />
Liederhandschrift aus dem frühen 14. Jahrhundert.<br />
Aber auch das Stundenbuch des Herzogs von<br />
Berry, Les Très Riches Heures du Duc de Berry aus<br />
dem 15. Jahrhundert ist ein in jeder Hinsicht grandioses<br />
Buch.<br />
Peter Hauck<br />
Detail aus dem Luttrell Psalter<br />
129
Unterhaltung<br />
Verwandtenquiz<br />
130<br />
1. „Onkel und Tante, ja, das sind Verwandte, die<br />
man am liebsten nur von hinten sieht“<br />
Woher stammt das Zitat?<br />
2. „Onkel“ und „Tante“ sind eingebürgerte Namen<br />
– aus welcher Sprache?<br />
Wie lauten die alten deutschen Namen?<br />
3. Welchen Verwandschaftsgrad drückt das schöne<br />
schwedische Wort „morbror“ aus?<br />
4. Was bezeichnet im Fränkischen (und Nachbargebieten)<br />
das fast makabere Wort „Dote“?<br />
5. Welchen Verwandten bezeichnet das jiddische<br />
„Tate“?<br />
6. Auch „Cousin“ und „Cousine“ sind importiert –<br />
wie heißen sie auf deutsch?<br />
7. Aus welcher Sprache stammt das Wort „Clan“<br />
für „Sippschaft“?<br />
8. Woher kommt das Wort „Mischpoke“ für den<br />
Familienclan?<br />
9. Was bedeuten die altehrwürdigen Verwandtschaftsbezeichnungen<br />
„Schnur“ und „Eidam“?<br />
10. Wessen „Sohn“ war Kara Ben Nemsi?<br />
11. Goethe schrieb ein heute kaum bekanntes Trauerspiel<br />
mit dem Namen Die natürliche Tochter. Was<br />
heißt das?<br />
12. Was ist ein „angenommenes Kind“?<br />
13. Was ist ein „Schwippschwager“?
leider unübersetzbar<br />
I'm my own grandpa<br />
(Moe Jaffe / Dwight Latham)<br />
Many many years ago when I was twenty-three<br />
I was married to a widow who was pretty as could be<br />
This widow had a grown-up daughter who had hair of red<br />
My father fell in love with her and soon the two were wed<br />
This made my dad my son-in-law and changed my very life<br />
My daughter was my mother, 'cause she was my father's<br />
wife<br />
And to complicate the matter even though it brought him<br />
joy<br />
He soon became the father of a bouncing baby boy<br />
The little baby then became a brother-in-law to Dad<br />
And thus became my uncle though it was very sad<br />
For if he was my uncle then that also made him brother<br />
To the widow's grown-up daughter who of course was my<br />
step-mother<br />
Father's wife then had a son who kept him on the run<br />
He became my grandchild 'cause he was my daughter's son<br />
My wife is now my mother's mother and it makes me blue<br />
Although she is my wife she is my grandmother, too<br />
Now if my wife is my grandmother then I'm her grandchild<br />
Every time I think about it nearly drives me wild<br />
'Cause now I have become the strangest case you ever saw<br />
As husband of my grandmother, I am my own grandpa<br />
Now I'm my own grandpa, I'm my own grandpa<br />
It sounds funny I know, but really it's so<br />
I'm my own grandpa<br />
Verwandtenquiz –<br />
Die Antworten<br />
1. Aus der Operette Der Vetter aus<br />
Dingsda von Eduard Künneke<br />
2. Aus dem Französischen, Oheim und<br />
Muhme<br />
3. Wörtlich „Mutterbruder“, also den<br />
Onkel mütterlicherseits<br />
4. den Patenonkel<br />
5. Vater<br />
6. Vetter und Base<br />
7. Aus dem Gälischen<br />
8. Aus dem Jiddischen<br />
9.Schwiegertochter und Schwiegersohn<br />
10.Laut Karl May bedeutet der Name<br />
„Sohn der Deutschen“<br />
11.Ein uneheliches Kind<br />
12.Ein adoptiertes Kind<br />
13. Entweder der Mann der Schwester<br />
meiner Frau, oder der Bruder vom<br />
Mann meiner Schwester… - jedenfalls<br />
angeheiratete Verwandtschaft.<br />
131
Unterhaltung<br />
132<br />
Wie heißt das auf „deutsch“?<br />
Nicht nur in Deutschland<br />
spricht man deutsch, sondern<br />
auch in Österreich und in<br />
den meisten Kantonen der<br />
Schweiz, auch wenn es sich<br />
nicht immer so anhört. Und<br />
in Südtirol. Und natürlich<br />
auch in Liechtenstein und Luxemburg.<br />
Man hört es auch<br />
stellenweise in Belgien (wo es<br />
immerhin die dritte Landessprache<br />
ist), in den Niederlanden<br />
(v.a. Limburg) und in<br />
Polen. Und es ist die Kommandosprache<br />
der Schweizer<br />
Garde im Vatikan“staat“.<br />
Aber versteht man das<br />
Deutsch dieser Menschen als<br />
bundesrepublikanischer Muttersprachler?<br />
Und wie viel<br />
vom Deutsch der Deutschen<br />
Demokratischen Republik unseligen<br />
Gedenkens ( 1) kennt<br />
man noch?<br />
Testen Sie selbst!<br />
Hier sind ein paar Perlen<br />
zusammengestellt. Wir<br />
beginnen jeweils mit einer<br />
leichteren Übung.<br />
Austria<br />
Matura<br />
Beisel<br />
leiwand<br />
Ribisl<br />
Trafik<br />
Klubobfrau<br />
entrisch<br />
Helvetia<br />
Velo<br />
es währschaftes<br />
Zvieri<br />
Pfanne<br />
stossend<br />
Bundesweibel<br />
Hahnenwasser<br />
Saaltochter<br />
DDR<br />
Broiler<br />
Aktendulli<br />
Aluchips<br />
Plaste<br />
Kombine<br />
Weltniveau<br />
Schwebedeckel<br />
von anderswo<br />
Dachdecker<br />
Gluf<br />
Kumst<br />
Knirk<br />
Kranewit<br />
Bemme<br />
Dult<br />
Wuddel<br />
Auflösungen<br />
Austria:<br />
Matura entspricht unserem Abitur. Beisel ist die Kneipe. Wenn etwas leiwand<br />
ist, dann gefällt es sehr, ist also toll, klasse usw. Ribisl sind Johannisbeeren;<br />
die Trafik ist ein Tabakladen; die Klubobfrau ist Fraktionsvorsitzende,<br />
und wenn einem im Kopf ganz entrisch wird, wird einem dabei<br />
ganz wirr.<br />
Helvetia:<br />
Velo ist ein Fahrrad, es (=ein!) währschaftes Zvieri ist eine ordentliche<br />
Mahlzeit um vier Uhr, die Pfanne ist der Kochtopf. Wenn etwas als stossend<br />
empfunden wird, ist es anstößig. Der Bundesweibel ist ein Amtsdiener,<br />
Hahnenwasser ist Leitungswasser, und die Saaltochter ist die Kellnerin.<br />
DDR:<br />
Der Broiler war und ist ein Grillhähnchen. Aktendulli hieß der Heftstreifen,<br />
mit denen man Blätter zusammen- und dann abheften kann.<br />
Da die Ost-Mark aus Aluminium war, nannte das Volk die Mümzem gern<br />
Alu-Chips. Plaste bedeutete Plastik und war, wie die Elaste (auch Plastik)<br />
gewöhnlich aus Schkopau. Kombine hieß der Mähdrescher, weil er auf russisch<br />
so heißt. Pikanterweise ist das russische Wort aus dem Englischen des<br />
Klassenfeinds entlehnt (combine harvester).<br />
Weltniveau gab es kaum, aber es war ständig davon die Rede.<br />
Der Schwebedeckel, auch Wurfscheibe, war, wie man so schön auf deutsch<br />
sagt, eine Frisbeescheibe.<br />
von anderswo<br />
Dachdecker heißt in Köln der – Klempner. Gluf ist eine Stecknadel im Alemannischen.<br />
In Thüringen nennt man das Sauerkraut Kumst – das Wort<br />
(nur das Wort!) hängt zusammen mit Kompost. Im McPomm (Mecklenburg-V.)<br />
nennt man den Wacholder Knirk; an der Donau heißt er Kranewit.<br />
Bemme ist sächsisch für “belegtes Brot” und kommt übrigens aus dem Sorbischen.<br />
Dult ist im Bairischen Jahrmarkt/Messe (was dem Wüburger sein<br />
Kiliani, ist dem Münchner die Auer Dult). ( 2)<br />
Wuddel schließlich heißt die Karotte in Norddeutschland (von „Wurzel“);<br />
das Ding heißt Mohrrübe in Berlin, Jarmel im Ostpreußen, Muhr in Kölle,<br />
Mehre in Mähren (!), Murke in Wien und „gelbe Rübe“ in Würzburg.<br />
Da wird einem ja ganz entrisch, bei so viel Deitsch...<br />
( 1) Natürlich: Es war nicht alles schlecht, „driehm“: aber die Sprache war<br />
oft eine Herausforderung!<br />
( 2) und nicht etwa das Oktoberfest – das ist für die Touristen<br />
Auflage: 1000 Exemplare, Erscheinungstermin: August 2011, Grafische Gestaltung: Weidner Design, Würzburg
<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />
Paradeplatz 4 · 97070 Würzburg<br />
Telefon 0931 52143 · Telefax 0931 55694<br />
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www.dolmetscher-schule.de<br />
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