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Jahresschrift - Würzburger Dolmetscherschule

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<strong>Jahresschrift</strong>


Geleitwort Vorwort des Schulleiters 2<br />

Dozenten Dozentenliste mit Foto 4<br />

Klassenfotos BFS, EMA, ESA, FA 7<br />

Verabschiedungen Logan, Wéry, Munding, Wiesend, Spies 24<br />

Umzug Fotos & Presseberichte 30<br />

Geschichte der Schule Schönbornstraße, Herzogenstraße, Paradeplatz 40<br />

Exkursionen Augsburg: Ausstellung Bayern-Italien 44<br />

Nürnberg: Als Simultandolmetscher bei den Nürnberger Prozessen 46<br />

Unibibliothek Würzburg 48<br />

Mineralogisches Institut 49<br />

Fraunhofer Institut für Silikatforschung, Würzburg 50<br />

Sparkasse Würzburg 52<br />

Börse Frankfurt 54<br />

Vortrag Derivate bei der WDS 55<br />

Auslandserfahrungen Manchester: University of Salford 56<br />

Birmingham: Aston University 58<br />

Irlandfahrt 59<br />

Kammerprüfungen 61<br />

Südtirolfahrt 62<br />

Praktika Aus den Praktikumsberichten der ESA 64<br />

Kultur Kinobesuche 68<br />

Una noche de futból 72<br />

Auf dem Afrikafestival 73<br />

Spanische Stadtführung 74<br />

Weltjugendtag Madrid 75<br />

Flamencofestival in Würzburg 76<br />

Französisch Kochen 79<br />

Spanisch Kochen 80<br />

American Breakfast 83<br />

Alumni-Treffen 84<br />

Schulfete auf dem Boot 86<br />

Projekte Schulentwicklungstag 91<br />

Karrieretag 93<br />

Veranstaltungen der Abendakademie 100<br />

Dolmetsch-Projekte Bei der Bundeswehr 102<br />

Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe 105<br />

Wunsiedel 108<br />

Soziale Projekte Besuch des Seniorenzentrums „St. Nikolaus“ 110<br />

Zeugnis Zeugnisverleihung 112<br />

Unterhaltung Das Mittelalter in Metaphern 122<br />

Manuskriptkunst 128<br />

Verwandtenquiz 130<br />

Liedtext: I´m my own grandpa 131<br />

Wie heißt das auf „deutsch“? 132<br />

Inhalt<br />

1


Vorwort<br />

2<br />

Geleitwort<br />

Nach 40 Jahren am alten Standort in der Herzogenstraße<br />

8 konnte die <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />

endlich neue, zusammenhängende Räume am Paradeplatz<br />

4 beziehen. Es war für uns von Beginn<br />

an ausgemachte Sache, dass wir im Altstadtbereich<br />

von Würzburg bleiben wollten, um das studentische<br />

Flair der Cafés und Geschäfte und die perfekten<br />

Verkehrsanbindungen in Reichweite zu haben. Wir<br />

haben viel in die Modernisierung der WDS gesteckt,<br />

um unseren Schülern einen zukunftsorientierten,<br />

modernen Unterricht bieten zu können, der sie<br />

perfekt auf eine Vielzahl von spannenden Fremdsprachenberufen<br />

vorbereitet. Dazu zählt auch eine<br />

moderne Infrastruktur, die von einer vernetzten Datenbank<br />

über das MacBook-Projekt und ein Intranet<br />

bis hin zu Infoscreen und Facebook reicht.<br />

Im Mittelpunkt steht aber weiterhin ein anspruchsvoller<br />

Unterricht, und natürlich sind wir in diesem<br />

Zusammenhang stolz auf Spitzenleistungen unserer<br />

Schüler. Der Bayerische Staatspreis wurde mit der<br />

Traumnote 1,1 vergeben, und 19 (!) Blumensträuße<br />

warteten anlässlich der Zeugnisfeier auf unsere<br />

Schüler und Studierenden mit einem Notenschnitt<br />

besser als 1,9. Aber absolute Spitzennoten sind<br />

nicht alles – noch viel wichtiger sind die individuellen<br />

Fortschritte und der Mut und die Kraft, an den<br />

eigenen persönlichen oder fachlichen Grenzen zu<br />

arbeiten und diese zu überwinden.<br />

Das Jahrbuch zeigt erneut in beeindruckender Weise,<br />

dass die WDS eine lebendige Schule ist, die vom<br />

hohen Engagement der Lehrer für ihre Schüler und<br />

vom Engagement ihrer Schüler und Absolventen<br />

für die WDS lebt. Unser Unterricht beschränkt sich<br />

daher nicht nur auf das Klassenzimmer. Zahlreiche<br />

Exkursionen und kulturelle Veranstaltungen haben<br />

den Unterricht ergänzt und für unsere Schüler<br />

veranschaulicht. Besondere Höhepunkte waren<br />

zweifelsohne die realen Dolmetschprojekte unserer<br />

Studierenden und Lehrer. Ein zweitägiger Career-<br />

Day, der 2011 erstmals durchgeführt wurde, hat zudem<br />

durch die Berichte von Absolventen und Trainern<br />

aus dem Berufsleben deutlich machen sollen,<br />

wofür unsere Schüler eigentlich lernen. Alle diese<br />

Veranstaltungen sind nicht nur ein „Ausbruch“ aus<br />

der täglichen Routine – diese Momente bleiben für<br />

viele Jahre als Highlights in der Erinnerung unserer<br />

Schüler.


Einige Beispiele für das Engagement von Schülern?<br />

Sie haben im Team einen Verkaufsstand für die<br />

Dritte Welt geplant und organisiert, Klassenfeten<br />

gestaltet und ein soziales Spendenprojekt durchgeführt.<br />

Sie haben sich auf die Unwägbarkeiten eines<br />

Auslandsaufenthalts eingelassen (und sind an den<br />

Problemen vor Ort gewachsen), haben Klassensprecheraufgaben<br />

übernommen, sind als Assistenten<br />

oder im Rahmen einer Dolmetschvorführung am<br />

„Tag der offenen Tür“ für die WDS auch am Samstag<br />

aktiv gewesen, haben als DJs im Rahmen der<br />

WDS-Fete im BOOT „Platten“ aufgelegt oder als<br />

Schülerredner eine Ansprache bei der Zeugnisverleihung<br />

vor fast 200 Gästen gehalten. Wir haben<br />

Schüler, die Nachhilfe für Mitschüler anbieten und<br />

andere, die sich intensiv um ihre Mitschüler in seelischer<br />

Not kümmern. WDS-Schüler halfen bei der<br />

Organisation des <strong>Würzburger</strong> Flamenco-Festivals,<br />

das die WDS mit unterstützt, unterstützen Dolmetschprojekte<br />

mit der Bundeswehr und der Deutschen<br />

Lepra- und Tuberkulosehilfe.<br />

Warum ist dieses Engagement so wichtig? Es ist<br />

wichtig nicht nur, weil man mitgewirkt hat am Erfolg<br />

von etwas Größerem und darauf zu Recht stolz<br />

sein kann. Es ist wichtig auch, weil heute das persönliche<br />

Engagement zu den Soft Skills des beruflichen<br />

Erfolgs gehört. In einer Umfrage bei Unternehmen<br />

wurden nach Englisch und noch vor Französisch und<br />

Spanisch folgende Eigenschaften von Bewerbern als<br />

sehr wichtig erachtet: Teamfähigkeit, Anpassungsbereitschaft,<br />

Mobilität, Arbeit in multikulturellen<br />

Teams sowie Kenntnisse der Alltagskultur und der<br />

Geschäftspraktiken im Ausland. Die Weiterentwicklung<br />

der eigenen Persönlichkeit an der WDS ist also<br />

ein Pendant zur sprachlich-fachlichen Ausbildung,<br />

und wir wollen dieser „Kehrseite der Medaille“<br />

auch in Zukunft einen wichtigen Platz sichern.<br />

Ein Jahrbuch ist die Bilanz eines Schuljahres. Es entsteht<br />

Schritt für Schritt und muss am Ende zusammengeführt<br />

und redigiert werden. Herzlicher Dank<br />

gebührt zuerst allen, die diese Veranstaltungen geplant<br />

und durchgeführt oder in Text und Bilder „gegossen“<br />

haben. Einen besonders herzlichen Dank<br />

verdienen Herr Hauck für die sommerliche Endredaktion<br />

sowie Frau Weidner für die gelungene<br />

graphische Gestaltung des 136 Seiten umfassenden<br />

Jahrbuchs. Im Schuljahr 2011-2012 warten bereits<br />

neue Projekte auf die WDS. Freuen Sie sich mit uns<br />

darauf und seien Sie ganz herzlich gegrüßt<br />

Ihr<br />

Dr. Jürgen Gude<br />

Vorwort<br />

3


Dozenten<br />

4<br />

Unsere Dozenten<br />

István Akacs Magister Artium (Germanistik/Romanistik ), Universität Würzburg<br />

Angelika Arnold Staatl. gepr. Lehrerin für Maschinenschreiben (Textverarbeitung)<br />

Susanne Barton Staatl. gepr. Übersetzerin für Französisch<br />

Sherrie Blackman Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch, Master of Arts, University<br />

of Salford<br />

Hugh Cairns Master of Arts (Hons), University of Edinburgh, Diploma of Education,<br />

University of Aberdeen, staatl. gepr. Übersetzer für Englisch, BDÜ<br />

Sacramento Carreño Ruiz Licenciada en Filosofía y Letras, Universidad de Murcia<br />

Theresia Droll Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch<br />

Cristina Fernández González Magister Artium (Romanistik, Germanistik), Universität Würzburg<br />

Ángel González Curbelo Licenciado en Filosofía, Universidad de La Laguna in Teneriffa<br />

Peter Hauck Lehramt für Gymnasien (Englisch, Deutsch)<br />

Andrea Hartmann Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch, Juristin<br />

Norin Henn Bachelor of Arts, University College Dublin<br />

Klaus Honzik Lehramt für Gymnasien (Englisch, Geografie)<br />

Dr. Jürgen Gude Lehramt für Gymnasien (Französisch, Geschichte), Schulleiter<br />

Christiane Hügelschäffer Lehramt für Gymnasien (Wirtschaft)<br />

Ingeborg Kellner Lehramt für Gymnasien (Deutsch, Sozialkunde)<br />

Dagmar Kienlein Diplom-Übersetzerin, Universität Mainz/Germersheim,<br />

Lehramt für Gymnasien (Englisch und Spanisch)<br />

Gabriele Klarholz Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch (WDS)<br />

Angela Kornder Diplom-Übersetzerin für Spanisch, Universität Heidelberg<br />

Dieter Kroneis Lehramt für Gymnasien (Wirtschaft)<br />

Werner Lawall Diplom-Chemiker<br />

Peter Logan Bachelor of Arts, Higher Diploma of Education, University of Dublin


Karola Merz Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch<br />

Sibylla Munding General Certificate of Education, University of London<br />

Doris Niggl Staatl. gepr. Lehrerin für Maschinenschreiben (Textverarbeitung)<br />

Marta Paredes García Licenciada en Filologia, Universidad de Salamanca, Magister Artium,<br />

Universität Würzburg, Staatl. gepr. Übersetzerin für Spanisch<br />

Béatrice Pilleul Magister Romanistik/Germanistik, Universität Würzburg<br />

Giorgia Rettaroli-Klopfer Dottore in Lingue e Letterature Straniere Moderne, Università di<br />

Bologna<br />

Simone Scharrer Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch, Master<br />

of Arts, University of Aston<br />

Peter Scheer Staatl. gepr. Übersetzer für Englisch<br />

Valerie Schlage Bachelor of Arts, University of Exeter, Certificate of Education,<br />

staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch<br />

Jennifer Spiller Bachelor of Arts, Southwest Texas University<br />

Lucy Thomson Bachelor (Hons) University of Salford, MSc Heriot-Watt-University,<br />

Edinburg<br />

Katja Spies Staatl. gepr. Lehrerin für Textverarbeitung<br />

Christiane Stroh Diplom-Übersetzerin Universität Mainz / Germersheim (Französisch)<br />

Clémence Tirel Maîtrise Arts-Lettres-Langues-Communication, Université Rennes 2<br />

Uwe G. Weber Diplom-Informatiker (Univ.), Universität Würzburg<br />

Béatrice Weinmann Licenciée ès Lettres, Université de Paris X<br />

Jacqueline Wéry Diplômée de L'Ecole Normale d'Etat d'Ardenne<br />

Priska Wiesend Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch, BDÜ<br />

Sieglinde Winter-Denk Magister phil., Diplom-Dolmetscherin, Universität Graz<br />

(Englisch, Italienisch)<br />

5


Dozenten<br />

6<br />

Unsere Dozenten


Berufsfachschule<br />

Fremdsprachenkorrespondenten BFS 1 a<br />

Amiri Rita, Blemel Lena, Bötsch Katharina, Drenjancevic Julietta, Frick Melanie, Geiger Nadja, Geyer Juliane,<br />

Goller Laura, Henke Teresa, Hofmann Verena, Horn Alina, Hußlein Anna-Judith, Imhof Anna-Lena,<br />

Meier Marco, Pauls Natascha, Pflaum Tamara, Remler Lorain, Roth Madeleine, Sadaoutchi Farida,<br />

Schäd Natalia, Siedentop Laura, Siedentop Maren, Stelmach Grzegorz, Stoy Johanna, Tumanjanz Lewon,<br />

Wiesen Beate, Wohlleben Tatjana<br />

7


Berufsfachschule<br />

8<br />

Fremdsprachenkorrespondenten BFS 1 b<br />

Altuntasgil Eda, Brust Nina, Chan-A-Sue Julia, da Silva Trager Mary Ann, Dehmel Nathalie, Fabricius Lena,<br />

Gehrig Lena, Gehring Liliane, Gilberg Joshua, Gregg Natalie, Hoffmann Chrysanthi, Jähring Daniela,<br />

Kriebs Nikolai, Leckert Stefanie, Liebler Anna-Maria, Lukowsky Sandra, Neder Celina-Marie, Rimbach Eva,<br />

Rott Vera, Ruppert Vivian, Russell Susanne, Sander-Beuermann Jasmin, Seißinger Sabine, Spranger Franziska,<br />

Sürücü Nilay, Urraca Villar Charismer, Winter Teresa, Wirth Yvonne


Berufsfachschule<br />

Fremdsprachenkorrespondenten BFS 1 Sp<br />

Barykina Anastasia, Bieberstein Sophia, Braun Colette, Dietz Yvonne, Emmert Ramona, Erdin Iris, Geißler<br />

Katharina, Göller Stefanie, Happel Annika, Palanli Özlem, Schatz Valerie, Thurn Carina, Tses Evangelos<br />

9


Berufsfachschule<br />

10<br />

Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 a<br />

Botkowska Anne-Kathrin, Di Dio Sandra, Fehr Jessica, Gabler Miriam, Gravera Marco, Göbel Tilman,<br />

Heilmann Alexa, Herzog Debora, Hettiger Johanna, Höfling Jessica, Keicher Nadine, Martina Marina,<br />

Most Margarete, Mühlich Melanie, Obexer Florian, Oerter Adina, Rider Rimma, Schiebelbein Diana,<br />

Schmid Nadine, Schurz Florian, Sperl Julia, Strecker Lucie, Weiß Johanna, Zahn Sabine


Berufsfachschule<br />

Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 b<br />

Baumann Tina, Brandt Viktor, Braun Joel, Chrapek Faustina, Dornauer Mareike, Dornauer Sandra,<br />

Dürr Catherine, Eiber Narina, Ersay Natalie, Haynie Rita, Heidemann Tanja, Jansen Tim, Kessler Maria,<br />

Konrad Johannes, Kratz Maria, Kuschnir Evelina, Messina Sandra, Reitz Yvonne, Saldanha A. Antonio<br />

Linda-Penelope, Sandtner Maxemilian, Saveyko Katerina, Scherf Nadine, Schwarzmann Niklas,<br />

Wahl, geb. Dürr Saskia, Wieczorek Sabrina<br />

11


Berufsfachschule<br />

12<br />

Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 F<br />

Friedel Eva-Maria, Guckenberger Sophia, Messerer Theresa, Saalfrank Sabine, Weger Alina,<br />

Wendenkampf Louisa, Wengerter Jennifer


Berufsfachschule<br />

Fremdsprachenkorrespondenten BFS 2 Sp<br />

Bardorf Sabrina, Barthel Tesda, Bartzschke Nicole, Billet Thomas, Bonengel Ann-Kathrin, Brockmann Ana,<br />

Diener Sarah, Dunkel Rebecca, Emmerich Nadine, Gieser Roman, Hernandez Lopez, geb. Ulbricht Lisa-Maria,<br />

Hoffmann Carin, Jörg Anna-Maria, Kapps Katharina, Lorenz Anna Alicia, Ludwig Patrick, Madalinska-Artur<br />

Agnieszka, Nero Anna, Pohl Sandra, Poposki Nadja, Rottmann Rebecca, Schaub Katharina, Schwab Annika,<br />

Seidner Carolin, Sotelo Andrea, Sulzbacher Melanie, Torres Alexandre<br />

13


EMA<br />

14<br />

Euro-Management-Assistenten EMA 1<br />

Dziura Michael, Grasser Dominik, Karlovic Ermina, Kohler Bettina, Mahler Yves-André, Mantel Tobias,<br />

Neubert Katharina, Quintana Ramon-Luis, Schäffner Natalia, Zeis Matthias


EMA<br />

Euro-Management-Assistenten EMA 2<br />

Emmert Christian, Geiger Thomas, Heck Isabel, Isbeceren Hatun, Kern Christina, Knüttel Katharina,<br />

Laug Sebastian, Rüth Julian, Schuld Stefanie<br />

EMA<br />

15


ESA<br />

16<br />

Europasektretärinnen ESA 2<br />

Brügner Sophie-Charlotte, Frank Corinna, Gaach Julia, Hübner Christina, Klotz Verena,<br />

Lauerbach Sabrina, Müffler Jennifer, Schleicher Katharina


Europasektretärinnen ESA 4<br />

ESA<br />

Borst Ylenia, Eimannsberger Stephanie, Engel Sabine, Leikauf Dominique, Ludwig Mona,<br />

Martiné Nina, Nikolai Katharina, Seit Viktoria, Unbehauen Carola 17


Fachakademie<br />

18<br />

Übersetzer/Dolmetscher FA 1 a<br />

Bach Samantha, Buhmann Sabine, Czajka Eva, Dostal Lena, Drapal Carmen, Eckoff Melanie, Eilers Björn,<br />

Endres Anna, Hambsch Victoria, Hartmann Alexandra, Hock Jennifer, Höhn Viktoria, Holaschke Svenja,<br />

Kordesch Moritz, Krätzer Nadine, Leonhäuser Mirjam, Liebst Stephan, Limbach Dominik, Osterhus Insa,<br />

Petrou Alexandra, Schmitt Isabell, Sheehan Kevin, Spies Nicole, Statofci Oxana, Tangel Kristina


Übersetzer/Dolmetscher FA 1 b<br />

Fachakademie<br />

Chanady Nicole, Czochanski Aleksander, Gegner Christian, Geßner Marius, Gloria Antonio,<br />

Grötschel Katharina, Guggenberger Daniela, Heppenheimer Franziska, Jäschke Jessica, Kerlach Pauline,<br />

Knechtel Charlotte, Knor Swetlana, Kordowich Sina, Kreser Johanna, Lang Tabea, Nienhaus Leonard,<br />

Popp Gabriel, Reuß Benjamin, Seitz Laura, Seubert Sascha, Silberhorn Kathrin, Steinhoff Fabian, Wölfling Nico<br />

19


Fachakademie<br />

20<br />

Übersetzer/Dolmetscher FA 2 a<br />

Acar Murat, ColeSonja, Ermolaev Kirill, Estrela-Lopis Oleksandra, Gaede Bettina, Gehringer Tanja, Hartmann<br />

Katharina, Holz Olga, Horn Patrick, Koch Juliane, Kohl Anna, Kummer Ulrike, Kuse Nicole, Maier Anna,<br />

Mangold Anna, Mays Evelyn, Peschke Janina, Peschke Julia, Pfenning Sabine, Rester Ina, Schaffner Nadja,<br />

Schröder Arne, Trent Alissa, Will Regina, Wolff Jessica


Übersetzer/Dolmetscher FA 2 b<br />

Fachakademie<br />

Andersen de Medrano Marie-Louise, Behl Monika, Christ Nicole, Didszus Kai, Dittrich Jan, Grimm Anita,<br />

Grün Rebekka, Hefter Maximilian, Kurzela Dawid, Müller Melanie, Ouma Vanessa, Pereira Simoes Diana,<br />

Schlender Katharina, Steiner Christina, Thompson Matthias, Vougioukli Maria, Wenzel Marion,<br />

Wiegel Tatjana, Yamaner Alp, Ziegler Sabrina, Zimmer Nicola<br />

21


Fachakademie<br />

22<br />

Übersetzer/Dolmetscher FA 3 a<br />

Dorn Monika, Gebhardt Juliana, Georgieva Nataliya, Gieseking Janina, Grünhagen Saskia, Ihl Martin,<br />

Imgrund David, Jörg Carmen, Kaniwez Roman, Klingner Lisa, Leipold Stefanie, Lintz Marieke, Oschmann<br />

Hanna, Peterreins Marion, Pfister Alexandra, Poth Juliana, Schenkel Annika, Schlichting Ansgar,<br />

Schreck Katharina, Töpfer Judith, Waldmüller Michael, Wolf Tatjana, Yusufi Miriam


Fachakademie<br />

Übersetzer/Dolmetscher FA 3 b<br />

Amrhein Angelika, Bauer Marc, Baumgart Sarah, Bescherer Yasmin, Camejo Delgado Xenia, Deppisch-Walsh<br />

Jürgen, Dietze Bettina, Englert Dagmar, Firsching Daniel, Groll, geb. Walther Hanna, Habenstein Jessica,<br />

Hafemann Vanessa, Heimerl Eva, Klingler Jochen, Kunkel Tim, Ludwig Astrid, Müller Andreas,<br />

Neuman Claudia, Reis Dennis, Scheuermann Anja, Steigerwald Serah, Vogel Esther, Waltersdorff Jenny<br />

23


Verabschiedungen<br />

24<br />

Charles Peter Logan<br />

Er ist eine eindrucksvolle Erscheinung. Damit sei<br />

nicht subtil auf seinen Bart angespielt, sondern<br />

auf den Blick: er kann bohrend sein, fragend, oft<br />

begeistert und begeisternd. Ihn zeichnet ein unverhohlen<br />

intellektuelles Interesse aus, dem die<br />

uns allen bekannten Medien nicht mehr genügen:<br />

Das London Review of Books hat er binnen Tagen<br />

durch, den Economist liest er, weil man wissen muss,<br />

was die andere Seite schreibt, und dann treibt es<br />

ihn zur Website von Prospect, und so wie ich ihn<br />

kenne, auch noch zur Irish Times. Überhaupt Irland:<br />

Es hätte mich zum Beispiel nicht gewundert, wenn<br />

er Leute wie den Literaturnobelpreisträger Seamus<br />

Heaney vom Studium her kennen würde, aber der<br />

hat in Belfast studiert, wie mir Wikipedia verrät. Peter<br />

hätte es so gewusst; er weiß eine unglaubliche<br />

Menge. So dürfte er weit und breit der Einzige sein,<br />

den man fragen kann, wer Ende der 50er Jahre in<br />

Idaho Senator war, * und der sowas dann auch noch<br />

weiß. Manchmal nennen ihn die Leute „wandelndes<br />

Lexikon“, und das mag er gar nicht. Klischees<br />

hasst er. Er geht nicht mit dem hausieren, was er<br />

weiß und hört anderen zu, ohne sich in den Vordergrund<br />

zu drängen. Es sei denn, eine Sache ist<br />

ihm wichtig, dann wird er gelegentlich dramatisch<br />

und begeisternd. Das sind Momente, wo man ihn<br />

sich auf der Bühne vorstellen kann. Doch eigentlich<br />

sind wir froh, ihn all die Jahre gehabt zu haben, als<br />

engagierten Kollegen, der stets bereit ist, sich an<br />

Neues zu wagen und Althergebrachtes in Frage zu<br />

stellen, wenn er davon überzeugt ist, dass es anders<br />

besser geht.<br />

Er ist ein Mensch, der immer wieder auch noch anders<br />

ist, als man meint: belesen, aber auch begeisterter<br />

Gärtner, Fahrradfahrer auch bei schlechtem<br />

Wetter, Fernsehverweigerer und Cineast (bei Licht<br />

betrachtet ohnedies kein Widerspruch!). Das Laute<br />

mag er nicht, außer Richard Wagner, und singen<br />

kann er auch noch, aber er tut es sehr selten öffentlich.<br />

Er ist geradezu kompromisslos, wenn es um<br />

Qualität geht, jeglichem Blendwerk ist er abhold,<br />

und mit Albernheiten als Selbstzweck kann er nichts<br />

anfangen. Darum hat er ja auch keinen Fernseher.<br />

Peter Hauck<br />

* der Mann hieß übrigens Henry C. Dworshak


Interview avec Mme Wéry<br />

Vous êtes maintenant depuis très longtemps en Allemagne.<br />

Pourquoi êtes-vous venue à Würzburg ?<br />

Par amour, pour une période de deux ans.<br />

Quand et pourquoi avez-vous commencé à travailler<br />

à la <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> ? Début<br />

septembre 1971 : voyage de noces à la WDS après<br />

notre mariage fin août.<br />

Qu’est-ce qui selon vous fait un bon/une bonne<br />

prof ? Enseigner un maximum d’une façon intéressante<br />

et ludique ; être à l’écoute des élèves ; profs<br />

et élèves doivent former une équipe ; amour de<br />

l’enseignement et communiquer cet enthousiasme<br />

aux élèves ; exercer ce métier avec passion, joie et<br />

bonne humeur !<br />

Votre travail a-t-il beaucoup changé pendant le<br />

temps que vous êtes ici ? Mon enthousiasme n’a<br />

pas changé, mais certain élèves sont « légèrement<br />

» paresseux. Il faut parfois se battre pour les<br />

motiver mais il faut avoir le don de s’adapter. C’est<br />

notre rôle.<br />

Qu’est-ce qui<br />

vous manquera le<br />

plus ? Vous tous,<br />

vous toutes ! Cette<br />

ambiance conviviale<br />

! Vous êtes ma<br />

famille de cœur.<br />

Quels sont vos<br />

projets d’avenir,<br />

voulez-vous rester<br />

à Würzburg,<br />

retourner en Belgique…<br />

ou émigrer<br />

à Majorque ?<br />

Pour réaliser mes<br />

projets j’espère devenir centenaire mais en pleine<br />

forme sans stress : profiter de ma famille, de mes<br />

amis, de mon chien ; voyager avec mes enfants,<br />

mes petits-enfants, mes ami(e)s et bien sûr mon<br />

« ex-fiancé » ; faire la fête, beaucoup de natation,<br />

un cours de Salsa ; rester en Allemagne (mon fils<br />

Patrick et sa famille y vivent) ; aller souvent en Belgique<br />

pour ma fille Nathalie et sa famille ainsi que<br />

ma maman ; m’acheter un « camping-car » serait la<br />

solution… ; bien sûr retourner à Majorque tous les<br />

ans. J’ai pris un abonnement à vie !!!<br />

Quelle est votre devise, la phrase qui dirige votre<br />

vie ? Profiter de la vie un maximum, ne garder<br />

que le positif de toutes les situations. Si tu veux être<br />

heureux, rends les autres heureux ! Devise de la Belgique<br />

: L’union fait la force. Je suis pour l’harmonie,<br />

l’esprit d’équipe.<br />

Avez-vous un grand rêve pour le temps après<br />

l’école ? Ce rêve, mes enfants me l’ont déjà offert !<br />

Louer une villa à Majorque, les pieds dans l’eau avec<br />

toute la famille en harmonie totale et sans stress.<br />

Quelle question auriez-vous aimé qu’on vous pose<br />

– et quelle en est la réponse ? Avez-vous des projets<br />

avec votre famille de la WDS ? Partir tous ensemble<br />

à Paris (ceux qui le souhaitent) et participer à mon<br />

cours de Salsa.<br />

Madame Wéry, nous vous remercions beaucoup<br />

pour cet entretien et vous souhaitons bonne chance<br />

pour l’avenir !<br />

25


Verabschiedungen<br />

26<br />

Sibylla Munding<br />

Liebe Sibylla,<br />

mit Witz und Humor hast Du nicht nur uns Kollegen,<br />

sondern auch zahllosen Schülern im Laufe der<br />

sage und schreibe 37 Jahre Deiner Tätigkeit an der<br />

WDS das Leben bereichert. Für ihre Probleme, nicht<br />

nur schulischer sondern persönlicher Natur, hattest<br />

Du immer ein offenes Ohr und viel Verständnis.<br />

Diese menschliche Wärme, Deine Gelassenheit und<br />

fachliche Kompetenz haben insgesamt Dein Wirken<br />

geprägt.<br />

Für uns Kolleginnen und Kollegen warst Du immer<br />

eine angenehme und wertvolle Weggefährtin, die<br />

manches durchgesetzt hat (wenn die Älteren von<br />

uns an das Rauchverbot in der Schule und ein größeres<br />

Lehrerzimmer in der alten WDS denken !!!)<br />

und nicht immer bereit war, sich auf Kompromisse<br />

einzulassen.<br />

Im Lehrerzimmer hast Du immer für gute Laune gesorgt,<br />

uns gute Ratschläge erteilt und für uns viele<br />

kulturellen Veranstaltungen angeregt und organisiert.<br />

Vielen, vielen Dank für die langjährige, konstruktive<br />

und angenehme Zusammenarbeit. Dein trockener<br />

Humor und Deine lustigen Kommentare,<br />

die viele von uns aufmunterten und “in Schwung<br />

brachten” werden uns ab jetzt fehlen. Wie wir Dich<br />

kennen, werden in Deinem neuen Lebensabschnitt<br />

erneut andere davon profitieren.<br />

Wir sind uns sicher, dass Du uns mit einem weinenden<br />

Auge verlässt; mit dem lachenden kannst Du<br />

jetzt umso mehr Deinen Leidenschaften außerhalb<br />

der Schule frönen. Nun hast Du mehr Zeit fürs Kino,<br />

für Konzerte, Theaterbesuche und Folk Sessions,<br />

und wir wünschen Dir noch viele gesunde, abwechslungsreiche<br />

und schöne Jahre im Kreise Deiner Familie<br />

und Freunde.<br />

Valerie Schlage


Priska Wiesend<br />

Als staatlich geprüfte Übersetzerin und Dolmetscherin<br />

kam sie im Jahr 1979 nach Würzburg. Mit<br />

Ausnahme einer kurzen Unterbrechung war Frau<br />

Wiesend von Anfang an in der Fachakademie der<br />

<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> für die Fächer Fachübersetzung<br />

aus dem Englischen und Fachkunde<br />

zweisprachig im dritten Ausbildungsjahr zuständig.<br />

Zusammen mit Herrn Cairns unterrichtete sie auch<br />

über mehrere Jahre das Wahlfach Technik.<br />

Frau Wiesend wurde in mehrere Fachausschüsse berufen,<br />

wo sie mit größter Kompetenz und hohem<br />

Engagement wesentliche Entscheidungen mitgestalten<br />

konnte. In der Staatsprüfung für Übersetzer<br />

und Dolmetscher genoss Frau Wiesend ein sehr<br />

hohes Ansehen aufgrund ihrer Sachkenntnis und<br />

Fairness.<br />

Frau Wiesend war es immer wichtig, ein gutes Verhältnis<br />

zu ihren Studierenden zu haben. Darüber<br />

hinaus hat sie bis zuletzt Projekte und Exkursionen<br />

u.a. zum Patentamt in München und zum Fraunhofer-Institut<br />

in Würzburg durchgeführt und angeregt.<br />

Wer Frau Wiesend persönlich kennt, weiß ihr hohes<br />

Bildungsniveau zu schätzen. In den kurzen Pausen,<br />

die im Lehreralltag gelegentlich entstehen, konnte<br />

man immer anregend mit ihr plaudern - z.B. über<br />

die Gedichte von William Blake oder heikle Fragen<br />

der Theologie, oder die verschiedenen Inszenierungen<br />

der letzten Bayreuther Festspiele.<br />

Im Ruhestand wird Frau Wiesend sicherlich weiterhin<br />

vielseitig interessiert bleiben. Sie wird hoffentlich<br />

weiterhin auf interessante Reisen gehen.<br />

KollegInnen sowie Studierende bedanken sich für<br />

das Engagement und den Einsatz, den Frau Wiesend<br />

in den vielen Jahren ihres Wirkens an der<br />

<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> gezeigt hat.<br />

27


Verabschiedungen<br />

28<br />

Katja Spies<br />

Das Glück dieser Erde...<br />

Groß muss er sein. Warme Augen sollte er haben,<br />

die Haarfarbe ist nicht so wichtig. Temperamentvoll,<br />

feurig und doch sensibel. Auf jeden Fall ein<br />

Südländer. Die Mischung macht's: Mut, Stärke, Charakter,<br />

Feuer.<br />

Sie selbst beschreibt ihn als "unkomplizierten Partner<br />

fürs Leben". Ein Partner, dem man vertrauen<br />

kann, mit dem man Spaß haben kann, auf den man<br />

sich verlassen kann.<br />

Für ihn verlässt sie uns nun auch.<br />

Natürlich sind wir traurig, eine Kollegin zu verlieren.<br />

Nach 7 Jahren als EDV-Dozentin an der <strong>Würzburger</strong><br />

<strong>Dolmetscherschule</strong> hat sie sich entschieden,<br />

sich jetzt voll und ganz auf ihre große Leidenschaft<br />

zu konzentrieren: Die Paso Finos. Die aus Kolumbien<br />

und Puerto Rico stammenden Pferde haben es<br />

ihr angetan, seit sie Mitte 20 war. Sie war schon immer<br />

ein Pferdenarr - mit 5 saß sie zum ersten Mal<br />

auf ihrem Pony.<br />

Den Traum von der eigenen Ranch hat sie sich dann<br />

vor etwa einem Jahr erfüllt - seitdem betreibt sie<br />

nun ihre "Rancho Paraiso", der sie fortan mehr Zeit<br />

widmen will.<br />

Für alle neuen Herausforderungen und alle Abenteuer,<br />

die sie mit ihren Paso Finos erleben wird,<br />

wünschen wir ihr alles Gute!<br />

Sherrie Blackman


Tage der offenen Tür<br />

in der WDS<br />

Samstag, 19. November 2011<br />

Samstag, 4. Februar 2012<br />

Samstag, 21. April 2012<br />

Samstag, 23. Juni 2012<br />

von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr<br />

bSb<br />

„Bildung.Netzwerk.Leben“<br />

bSb – Ihr Begleiter im Beruf<br />

Der bSb ist der größte Berufsverband Europas für Office und Kommunikations-<br />

Management mit deutschlandweit 25 Regionalgruppen – eine davon befindet sich<br />

im Gebiet Mainfranken.<br />

Er bildet mit seinen Mitgliedern und Kooperationspartnern ein vielfältiges Netzwerk<br />

aus den Berufsfeldern Office und Kommunikation.<br />

Unsere Kernkompetenzen:<br />

- Networking – national/international<br />

- Information und Erfahrungsaustausch<br />

- Kommunikation<br />

- qualifizierte Weiterbildung<br />

Unsere Philosophie:<br />

- Wir motivieren Menschen, sich beruflich und persönlich weiterzubilden<br />

- Wir verbinden Menschen zum Wohle aller Beteiligten<br />

- Wir engagieren uns für Menschen und Business<br />

- Wir gestalten Zukunft<br />

Für alle Informationen rund um den Bundesverband Sekretariat und Büromanagement<br />

sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns auf Sie!<br />

Anne Hauck<br />

bSb-Regionalleiterin und bSb-Vorstand<br />

Albert-Schweitzer-Weg 22<br />

97447 Gerolzhofen<br />

Telefon und Telefax: 09382 6762<br />

E-Mail: mainfranken@bsb-office.de<br />

www.bsb-office.de<br />

33_WDS_90x60_4c:_ 27.01.2011 10:33 Uhr Seite 1<br />

Ausbildung in Fremdsprachenund<br />

Wirtschaftsberufen<br />

Ein- bis dreijährige Vollzeitausbildungen mit Englisch,<br />

Französisch, Spanisch, Italienisch zum/zur<br />

Staatl. geprüfte/n Fremsprachenkorrespondent/in<br />

Staatl. geprüfte/n Euro-Korrespondent/in<br />

Staatl. geprüfte/n Übersetzer/in – Dolmetscher/in<br />

Europasekretär/in (ESA)<br />

Staatl. geprüfte/n Euro-Management-<br />

Assistent/in<br />

<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />

Paradeplatz 4 · 97070 Würzburg · Telefon 0931 52143<br />

info@wds.wuerzburg.eso.de ·www.dolmetscher-schule.de<br />

Mitglied der Euro-Schulen-Organisation<br />

Bundesverband Sekretariat<br />

und Büromanagement e. V.<br />

Die Ausbildungen ermöglichen<br />

akademische Bachelor- und Masterabschlüsse<br />

im In- und Ausland.<br />

29<br />

lfd. Nr. 33<br />

4c<br />

Breite 90 mm<br />

Höhe 60 mm<br />

Bitte gen<br />

per Rück<br />

Danke! F<br />

Freig<br />

Freig<br />

Bitte<br />

Name (Dr<br />

Datum


Umzug<br />

WIR ZIEHEN UM!<br />

30<br />

Am Anfang war das Wort. In unserem Fall war es<br />

eine eMail, in der der <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />

im November 2009 zusätzliche Flächen am<br />

Paradeplatz 4 angeboten wurden. Für uns, die wir<br />

seit Jahren schon nach einem neuen Standort in<br />

der Innenstadt Ausschau gehalten hatten, war dies<br />

eine einmalige Chance. Was danach folgte, war ein<br />

12-monatiger Kampf<br />

in alle Richtungen.<br />

Es ging um Vertragsgestaltungen<br />

und<br />

Nutzungsgenehmigungen,Einwilligungserklärungen<br />

von Nachbarn, wöchentlicheBaubesprechungen<br />

und<br />

Nutzungskonzepte<br />

für Schulungsräume<br />

und technische<br />

Ausstattungen. Die<br />

Zahl der WDS-Fahnen auf dem Paradeplatz und die<br />

Größe und Platzierung unserer neuen Außenwerbung<br />

war über Monate hinweg „zentimeterweise“<br />

zwischen WDS und Bauaufsicht der Stadt Würzburg<br />

umkämpft – bis die neue Leiterin der Bauaufsicht,<br />

Frau Dr. Bandak, einen stimmigen Kompromiss<br />

durchsetzte. Zu diesen Verhandlungen gehörte<br />

auch, dass wir inmitten der Planungen einen Etagenwechsel<br />

vornehmen konnten und nun anstelle<br />

der 2. Etage nun die 1. Etage, die auch ohne Aufzüge<br />

für unsere Schüler bequem erreichbar war und<br />

zudem eine größere Raumhöhe aufwies, in die Planungen<br />

einbeziehen konnten.<br />

Eine besondere Herausforderung war die ästhetische<br />

Gestaltung der langen Flure im Gebäude, für<br />

die Frau Silvia Semidei als Geschäftsführerin mit der<br />

Idee von Wandzitaten und mutiger Farbgebung die<br />

Orientierung gab. Zudem erhielten wir vom Brandschutz<br />

„grünes Licht“ für die Umgestaltung des Foyers,<br />

mit dem wir die beiden getrennt wirkenden<br />

Bereiche der Schule elegant miteinander<br />

verbinden konnten.<br />

Der Überzeugungsarbeit nach<br />

außen entsprach die notwendige<br />

Überzeugungsarbeit nach<br />

innen: Während unsere Schüler<br />

viele Ideen und Wünsche für die<br />

Neugestaltung der <strong>Würzburger</strong><br />

<strong>Dolmetscherschule</strong> beisteuerten,<br />

bedauerten zahlreiche Kollegen<br />

anfangs den anstehenden Umzug.<br />

Die Herzogenstraße 8 war<br />

trotz aller Unzulänglichkeiten<br />

doch ein lieb gewonnenes Gebäude gewesen, in<br />

dem für viele Kollegen die Erinnerung von 40 Jahren<br />

steckte. Der Blick von der Dachterrasse auf die<br />

Festung, der nun mit dem Blick auf den Dom eingetauscht<br />

werden sollte, war nicht sofort für jeden<br />

Kollegen ein verlockendes Argument.<br />

Die Bauleitung am Paradeplatz mit der souveränen<br />

Koordination aller Handwerker hatte ab November<br />

2010 Herr Steffen Redlich, und Herr Schubert<br />

übernahm die schwierigen Malerarbeiten. Gerade<br />

der hohe Zeitdruck und die technischen Herausforderungen<br />

der Wandzitate machten viele nächtliche


Arbeiten nötig. Dass der Umzug an nur einem einzigen<br />

Wochenende im März 2011 dann perfekt vonstatten<br />

ging, war das Verdienst eines kleinen Organisationsteams,<br />

bei dem jeder Handgriff „saß“: Frau<br />

Sigrid Hain (minutiöse Planung des Umzugs), Frau<br />

Karola Weyrauch (komplett neue Raumplanung<br />

im laufenden Schuljahr), Herr Uwe Weber (technische<br />

Ausstattung der Räume und Neuverkabelung<br />

der Verwaltungscomputer) sowie unser Hausmeister<br />

Herr Wolfgang Manger (Detailkoordination vor<br />

Ort). Am Montag 26.03.2011 fanden Schüler und<br />

Lehrer eine komplett eingerichtete, saubere und<br />

mit Pflanzen freundlich<br />

ausgestattete Schule vor,<br />

und Viele trauten kaum<br />

ihren Augen. Zwar verwechselte<br />

man anfangs<br />

noch die Türen und suchte<br />

verzweifelt nach einem<br />

Aktenordner, aber viel<br />

schneller als erwartet wurden<br />

Schüler und Lehrer im<br />

neuen Domizil heimisch.<br />

Der 4-monatige Umbau<br />

und der zweitägige Umzug<br />

waren jeweils eine<br />

logistische Meisterleistung<br />

ersten Rangs, und allen beteiligten<br />

Personen gebührt<br />

ein ganz großer Dank. Die<br />

nächsten 40 Jahre findet<br />

man die „WDS“ nun am<br />

Paradeplatz, und ich bin<br />

sicher, dass die Räumlichkeiten<br />

einmal genauso geliebt<br />

werden wie jene am<br />

alten Standort in der Herzogenstraße<br />

8.<br />

Jürgen Gude<br />

31


Umzug<br />

32<br />

Presseberichte zum Umzug


Umzug<br />

Wir ziehen von der Herzogenstraße ...<br />

34


Umzug<br />

... an den Paradeplatz<br />

36


Umzug<br />

38


Geschichte der Schule<br />

Geschichte der Schule<br />

40<br />

Zur Vorgeschichte der Schule in<br />

der Schönbornstraße 5<br />

Bis 1933 gab es in Würzburg keine Fremdsprachenschule,<br />

sondern nur unabhängige Dozenten mit Privatunterricht.<br />

Erst 1933 ließen sich die„Vereinigten<br />

Sprachenschulen Deutschlands“, die in den 20er<br />

Jahren gegründet wurden und in zahlreichen<br />

deutschen Großstädten vertreten waren, auch in<br />

Würzburg nieder und institutionalisierten dort den<br />

Fremdsprachenunterricht.<br />

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs stieg der Bedarf<br />

an Fremdsprachen durch die Anwesenheit amerikanischer<br />

Truppen stark an. Zudem hatten die Nürnberger<br />

Prozesse 1945 das Simultandolmetschen ins<br />

Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit gebracht<br />

und eine entsprechende Nachfrage erzeugt. Die<br />

Breitfeld-Sprachenschule (Leitung: Betsy Breitfeld)<br />

wurde bereits 1950 kurz nach der Währungsreform<br />

gegründet und bot in den 60er Jahren bis zu 14 verschiedene<br />

Sprachen an.<br />

Die Uehlein-<strong>Dolmetscherschule</strong> (ab 1964 bereits unter<br />

dem Namen „<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>“)<br />

wurde von dem Übersetzer und Dolmetscher O. K.<br />

Uehlein 1954 gegründet, der anfangs Dolmetscherund<br />

Übersetzernachwuchs für sein eigenes Übersetzerbüro<br />

heranbilden wollte und daher seine Schule<br />

bereits bundesweit bewarb. Der Standort dieser<br />

<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>, die bereits den<br />

Status einer staatlich genehmigten Ersatzschule<br />

hatte, war in der Schönbornstraße 5 in Würzburg.<br />

Zu dieser <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> gehörte<br />

bis 1990 auch ein angeschlossenes Mädchen-Inter-<br />

nat in der Eichhornstraße. Die <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />

bot neben der Sprachenausbildung ab<br />

Mitte der 60er Jahre auch ein ergänzendes naturwissenschaftliches<br />

(medizinisch-technische, biologisch-technische<br />

und chemisch-technische Assistenten)<br />

und ein betriebswirtschaftlich-kaufmännisches<br />

Ausbildungsprofil (Wirtschaftsassistenten) an. Auf<br />

der Basis dieses Fach-Knowhows entwickelten sich<br />

in den 70er Jahren die naturwissenschaftlichen und<br />

wirtschaftlichen Fachsprachenschwerpunkte in der<br />

Fachakademie für Fremdsprachenberufe (Übersetzer-<br />

und Dolmetscherausbildung).


Geschichte der Schule in der<br />

Herzogenstraße 8<br />

Entstanden ist die heutige „<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>“<br />

1971 als „Vereinigte <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>n“<br />

durch die Zusammenführung der<br />

breiten sprachlichen und fachsprachlichen Kompetenzen<br />

beider Sprachenschulen in Würzburg auf<br />

Initiative von Pierre Semidei. Erste Schulleiterin der<br />

"Vereinigten <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>n"<br />

wurde von 1971-1987 Dr. Irene Steidle, die vor der<br />

Fusion die Breitfeld-Sprachenschule geführt hatte.<br />

Der neue Geschäftsführer Pierre Semidei hatte<br />

bereits 1966 die erste „Euro-Sprachenschule“ in<br />

Aschaffenburg gegründet und den Schulenverbund<br />

später zu einem der größten privaten Bildungsträger<br />

in Deutschland ausgebaut (Euro-Schulen-<br />

Organisation). Durch diese Fusion und zeitgleiche<br />

Schließung einer anderen Sprachenschule konnte<br />

sich die <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> im Verlauf<br />

der folgenden Jahrzehnte zu einem "Kompetenzzentrum"<br />

für Fremdsprachenberufe in Unterfran-<br />

ken und darüber hinaus entwickeln. Über 1000<br />

Ehemalige aus 4 Jahrzehnten stehen heute mit der<br />

WDS in Kontakt und garantieren eine enge Verbindung<br />

von Theorie und Praxis beruflicher<br />

Ausbildung.<br />

Unter der Geschäftsführung von Pierre Semidei erhielt<br />

die WDS rasch die staatliche Anerkennung als<br />

Berufsfachschule (1. April 1973) und Fachakademie<br />

(1. August 1977) für Fremdsprachenberufe und<br />

konnte bis hin zur maßgeblichen Mitgestaltung der<br />

entsprechenden Lehrpläne (1996-1997 Berufsfachschule,<br />

2000-2002 Fachakademie) am Ausbau des<br />

bayerischen Schulwesens mitwirken. Die betriebswirtschaftlich-kaufmännischen<br />

Wurzeln der "WDS"<br />

werden seit Anfang der 70er Jahre im Rahmen der<br />

Ausbildung zur dreisprachigen Europasekretärin<br />

(ESA) bis heute fortgeführt.<br />

41


Geschichte der Schule<br />

Herzogenstraße 8<br />

Von 1971-2011 befand sich die <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />

in einem markanten, heute denkmalgeschützten<br />

Glas-Beton-Gebäude aus dem Jahre<br />

1970-71 in der Herzogenstraße 8 in der <strong>Würzburger</strong><br />

Innenstadt. Das international bekannte Ar-<br />

chitektenehepaar Walther und Beatriz Betz aus<br />

München, die seit 1965 auch in Würzburg tätig<br />

waren und hier Wohnhäuser, Schulen und Universitätsgebäude<br />

(Lesesaal der Naturwissenschaften)<br />

entwarfen, zeichnete für den Bau des Gebäudes<br />

verantwortlich. Bauherr war die Alte Leipziger<br />

Versicherungsgesellschaft. Das Gebäude wurde in<br />

der letzten vorhandenen Baulücke in der Herzogenstraße<br />

8 / Ecke Eichhornstraße errichtet, da die<br />

weitere Umgebung nach dem Zerstörungen des<br />

Kriegs bereits vollständig wiederaufgebaut war.<br />

Äußerlich zeichnet sich das Gebäude durch den<br />

vom Grundstück vorgegebenen trapezförmigen<br />

Grundriss sowie eine markante "Brise-Soleil" aus<br />

Sichtbeton mit großen, durchgängigen Glasflächen<br />

aus; die im Sommer eine Aufheizung des Gebäudes<br />

nicht immer verhindern konnte. Im Innern ruht das<br />

Gebäude auf wenigen Sichtbeton-Säulen, die sich<br />

durch alle Etagen ziehen und den äußeren Glas-<br />

Metall-Körper tragen. Rechtwinklige Grundrisse im<br />

Innern sind eher die Ausnahme.<br />

Unter- und Erdgeschoss waren als Ladenfläche<br />

konzipiert, die restlichen Etagen ursprünglich als<br />

(teilbare) Wohn- und Büroräume. Gerade der gespürte<br />

französische Einfluss und die werbewirksame<br />

Auffälligkeit scheinen Pierre Semidei bei der<br />

Schulgründung für diese Standortentscheidung<br />

mit bewogen zu haben, denn die WDS wurde Erstbezieher<br />

in diesem Neubau und passte die Raumaufteilung<br />

den damaligen Schulbedürfnissen an.<br />

Die Farbgebung der Bauausschreibung sah schwarze<br />

und leuchtendrote Metallfenster vor, die mit<br />

tiefblauen Vorhängen abgesetzt waren.


Paradeplatz 4<br />

Das stete Wachstum der Schule und veränderte<br />

technische Rahmenbedingungen der Fremdsprachenausbildung<br />

machten einen Standortwechsel<br />

dringlich. Seit März 2011 befindet sich die <strong>Würzburger</strong><br />

<strong>Dolmetscherschule</strong> am Paradeplatz 4 in modernen<br />

Schulungsflächen auf über 2100 m².<br />

Die <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> versteht sich<br />

heute mit ihrem vielfältigen Angebot als ein überregionales<br />

Fremdsprachenzentrum mit Schülern und<br />

Studenten aus dem gesamten Bundesgebiet und ist<br />

neben der Universität Würzburg ein internationales<br />

„Aushängeschild“ der Stadt Würzburg. Die Teilnahme<br />

am europäischen Leonardo-Programm 2011 (internationaler<br />

Schüleraustausch mit Praktika) sowie<br />

Pläne für eine Teilnahme am europäischen Erasmus-<br />

Programm (internationaler Studentenaustausch)<br />

unterstreichen die zunehmende Internationalisierung.<br />

Der neue Standort<br />

Am Paradeplatz spiegelt sich deutsche Geschichte<br />

symbolisch im Schnelldurchgang. Das Post-, Telegrafen-<br />

und Fernmeldeamt, später einfach „Pa-<br />

Alte Schalterhalle der Post<br />

radepost“ genannt, ist seit 1905 gegenüber der<br />

Domrückseite das dominierende Gebäude des Paradeplatzes.<br />

Heute greift der Paradeplatz mit seinem alten Kopfsteinpflaster<br />

und den begrünten Baumbeständen<br />

wieder Akzente aus der Ära um 1928 auf. Durch die<br />

räumliche Nähe von Hochschule für Musik, Fakultäten<br />

der Universität Würzburg, <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>,<br />

Grundschule und kirchlichen Einrichtungen<br />

der Dom-Schule entsteht am Paradeplatz<br />

erneut – wie schon im 16. und 17. Jahrhundert - ein<br />

geistiges Zentrum zwischen Dom und Residenz.<br />

Um 1955 wird das gesamte Ensemble am Paradeplatz<br />

nach den Zerstörungen vom März 1945 durch<br />

moderne Funktionsbauten (AOK-Gebäude, Mozart-<br />

Gymnasium, Paradepost) wiederaufgebaut. Für die<br />

neue „Paradepost“ werden Teile der alten Arkadengänge<br />

aus dem frühen 20. Jahrhundert restauriert,<br />

aber mit einem modernen fünfgeschossigen<br />

Verwaltungsbau anstelle der zerstörten Bausubstanz<br />

kombiniert. Das Grundthema „Kommunikation“,<br />

anfangs durch Post und Telekommunikation<br />

symbolisiert, wird nach dem Einzug der <strong>Würzburger</strong><br />

<strong>Dolmetscherschule</strong> inhaltlich neu interpretiert.<br />

Im gesamten Schulbereich der <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />

finden sich Wandzitate zu Sprachphilosophie<br />

und Übersetzen/Dolmetschen in vier<br />

Sprachen.<br />

Jürgen Gude 43


Exkursionen<br />

Unser Ausflug nach Augsburg<br />

Ausstellung: Bayern-Italien<br />

Es war wirklich ein schöner Ausflug, den unsere<br />

Italienisch-Klasse des zweites Jahres am 8. Oktober<br />

nach Augsburg unternommen hat. Morgens um<br />

9:00 Uhr ging es mit dem Zug los in die von Italien<br />

geprägte Stadt. Für die 3 1/2 Stunden Zugfahrt waren<br />

wir sehr gut versorgt, dank Frau Winters selbstgebackenen<br />

Kuchen.<br />

Angekommen an unserem Ziel hatten wir es schwer<br />

mit dem Schritttempo unserer flinken Lehrerinnen<br />

mitzuhalten. Unsere erste Station war das Maximilianmuseum,<br />

in dem wir eine Führung, natürlich<br />

nur auf Italienisch, bekamen. Uns wurden wunderschöne<br />

Gemälde und Statuen von italienischen<br />

und deutschen Künstlern vorgestellt, die uns zeigten,<br />

wie die zwei Kulturen sich gegenseitig beeinflusst<br />

hatten, z. B. im 16. Jahrhundert. Man muss<br />

sagen, dass es „interessant“ war… jedoch nicht zu<br />

vergleichen mit der zweiten Station, dem schönen<br />

Textilmuseum, welches wir im Anschluss daran besucht<br />

haben. Die Führung<br />

hat eine sehr nette Dame<br />

aus Neapel mit uns unternommen.<br />

Hierbei sahen<br />

wir uns verschiedene Stationen<br />

an. Die Themen<br />

waren vielfältig: Sport,<br />

Mode, Tourismus, italienische<br />

Gastarbeiter in Bayern,<br />

Autos, Essen, Krieg…<br />

Besonders interessant war<br />

es zu erfahren, dass im<br />

Jahre 1955 ein Abkommen<br />

zwischen Italien und<br />

Deutschland unterschrieben<br />

wurde, demzufolge<br />

am Bahnhof München täglich um die 350 bis 400<br />

Italiener ausstiegen, so dass nach wenigen Monaten<br />

die Zahl der Italiener in Deutschland die 20.000<br />

erreichte. Sie lebten in Baracken, in nur sehr kleinen<br />

Zimmern mit 3-4 Hochbetten und nur dem Nötigsten,<br />

was man so zum Leben braucht. Darunter<br />

befanden sich natürlich auch viele Mitbringsel aus<br />

Italien, die an die schöne Heimat erinnerten und die<br />

Sehnsucht danach ein bisschen linderten.<br />

Augsburg , die italienischste Stadt nördlich der Alpen,<br />

war eine gute Gelegenheit für uns, über Italien<br />

und seine Kultur und Geschichte zu erfahren.<br />

Zum Abschluss ließen wir es uns natürlich nicht entgehen,<br />

ein italienisches Abendessen zu genießen.<br />

Unser Ausflug endete dann um 22:00 Uhr in Würzburg,<br />

wo wir zwar völlig erschöpft ankamen, dafür<br />

allerdings reicher an Wissen über Italien und Bayern<br />

waren. Wirklich ein sehr gelungener Ausflug!<br />

Marina, Lucia und Johannes


L‘8 di Ottobre la nostra classe d’italiano ha fatto<br />

una bellissima gita ad Augusta, una città che ha<br />

subito una fortissima influenza italiana. Grazie alle<br />

nostre provviste abbondanti il viaggio di tre ore<br />

e mezzo è passato in un volo. Arrivati alla nostra<br />

meta abbiamo fatto fatica a tenere il passo con le<br />

nostre insegnanti. Ma d’altronde per vedere due<br />

musei in mezza giornata era necessario affrettarsi.<br />

La prima tappa è stato il “Maximilianmuseum” in<br />

cui ci sono stati presentati dalla guida,che ci ha spiegato<br />

tutto in lingua italiana, quadri e statue che evidenziavano<br />

i punti comuni tra la cultura degli italiani<br />

(“die Welschen”) e quella bavarese soprattutto<br />

nel 1500. La visita è stata senz’altro interessante<br />

anche se non paragonabile a quella della nostra seconda<br />

destinazione e cioè il “Texilmuseum “. Qui<br />

la nostra guida era una signora napoletana molto<br />

simpatica e brava che ci ha spiegato che la mostra in<br />

nove sezioni tematiche metteva in evidenza come<br />

le due culture, quella italiana e quella bavarese, si<br />

siano influenzate a vicenda nei diversi campi: moda,<br />

turismo, sport, industria automobilistica, cucina e in<br />

diverse fasi storiche- nelle due guerre mondiali e<br />

negli anni ’50. Il fatto che nel 1955 sia stato stipulato<br />

un accordo tra la Germania e l’Italia per portare<br />

nuove braccia di lavoro in Germania ci ha particolarmente<br />

colpito, soprattutto sapere che in quegli<br />

anni sbarcavano alla stazione di Monaco di Baviera<br />

centinaia e centinaia di italiani al giorno! Questi<br />

vivevano poi in baracche, in stanze piccolissime con<br />

3-4 letti a castello e con lo stretto necessario. Dalla<br />

ricostruzione di una baracca presente al museo si<br />

potevano vedere anche i tanti oggetti che gli italiani<br />

portavano con se a ricordo dell’Italia e per lenire<br />

in parte la forte nostalgia del proprio paese. Tra<br />

La nostra gita ad Augusta<br />

Mostra: Italia-Bavaria<br />

questi oggetti non poteva mancare la caffettiera<br />

per l’espresso e una chitarra per cantare.<br />

La visita di Augusta è stata per noi un’ottima occasione<br />

per ampliare le nostre conoscenze sulla storia e<br />

cultura italiane. Prima di partire per Würzburg non<br />

ci siamo lasciati sfuggire l’occasione per cenare in<br />

un ristorante italiano . Alle ore 22:00 siamo arrivati<br />

a Würzburg un po’ esausti ma contentissimi.<br />

Insomma, una gita davvero ben riuscita!<br />

Marina, Lucia e Johannes


Exkursionen<br />

Exkursion nach Nürnberg<br />

30.11.2010<br />

46<br />

Es ist dunkel und nach den grellen Lichtern des<br />

Christkindlesmarkt und dem Gedränge der U-Bahn<br />

wirkt das Gebäude frostig und abweisend. Genauso<br />

wie der Empfang durch das Personal. Nun handelt<br />

es sich bei dem Gebäude um den Nürnberger<br />

Justizpalast. Diese Art von Einrichtungen werden<br />

nur sehr selten mit<br />

einem Auge für<br />

eine angenehme<br />

und einladende<br />

Erscheinung errichtet.Freundlichkeiten<br />

sind dem<br />

Justizwesen fremd.<br />

Ob das Personal<br />

des „Memoriums<br />

Nürnberger Prozesse“<br />

in der gleichen<br />

Branche ihre Karriere<br />

begann, kann<br />

nach einem Wechselspiel<br />

von ungezwungenen<br />

Unfreundlichkeiten und gezwungener<br />

Freundlichkeit allerdings nicht eindeutig festgestellt<br />

werden.<br />

Als er dann spricht, ist aller Ärger verflogen. Ruhig<br />

klingt diese Stimme, geschmeidig gemacht von<br />

einem langen Leben und ausgehärtet vom Alter.<br />

Es ist die Stimme von Siegfried Ramler, einem der<br />

letzten noch lebenden Simultandolmetscher der<br />

Nürnberger Prozesse. Über seine Erlebnisse von damals<br />

hat er ein Buch geschrieben: „Die Nürnberger<br />

Prozesse - Erinnerungen des Simultandolmetschers<br />

Siegfried Ramler“. Eine Gruppe von Schülern und<br />

Lehrern der WDS hat an diesem Tag nun die Gele-<br />

genheit, sich an diesem Ort mit ihm zu unterhalten:<br />

über die Prozesse, die die Größen des Nazi-Regimes<br />

richten sollten, über die Pionierarbeit, die damals<br />

von den ersten Simultandolmetschern geleistet<br />

wurde, und auch ein wenig über das Leben des<br />

nun 85-Jährigen. Später soll er noch im berühmten<br />

Schwurgerichtssaal 600 aus seinem Buch lesen, aber<br />

jetzt ist er nur für uns da.<br />

Es ist sehr still in dem kargen Raum im Obergeschoss.<br />

Ein knappes Dutzend Stuhlreihen stehen<br />

dort auf grauem Boden zwischen grauen Wänden.<br />

Er sitzt ganz vorne, alleine an einem Tisch und erzählt.<br />

Er scheint sich über die Aufmerksamkeit zu<br />

freuen, über diese Besucher, die seinen Erinnerungen<br />

lauschen. Nur manchmal, wenn er ins Stocken<br />

gerät und zu überlegen anfängt, was er denn noch<br />

erzählen soll, erinnert man sich auch selbst daran,<br />

wie weit zurück das nun schon alles liegt. Und dann<br />

beschleicht einen auch dieses ungute Gefühl, denn<br />

vor uns hat er schon einem Geschichte-Leistungs-


kurs eine Stunde lang Rede und Antwort gestanden.<br />

Ein Vertreter des BDÜ belehrte ihn schließlich,<br />

er müsse nun Schluss machen, die andere Gruppe<br />

aus Würzburg – also wir – warte schon. Man erinnert<br />

sich an seine Antwort, etwas hilflos klang sie:<br />

„Aber ich kann das doch jetzt nicht alles nochmal<br />

wiederholen...“ Schließlich nimmt er doch seine<br />

Unterlagen unter den Arm und folgt mit kleinen<br />

Schritten dem Herrn des BDÜ. Er wird auch diese<br />

Anstrengung noch auf sich nehmen. Sein gebeugter<br />

Rücken legt Zeugnis davon ab, dass es in seinem<br />

langen Leben nicht die erste sein wird.<br />

Sicherlich hätten wir es schon bemerkt, seine Alltagssprache<br />

sei in den letzten Jahren das Amerikanische<br />

gewesen. Er habe nur noch selten die Gelegenheit,<br />

Deutsch zu sprechen. Wenn ihm daher das<br />

ein oder andere Wort nicht einfallen würde, solle<br />

man ihm das bitte verzeihen. Und das machen wir.<br />

Wir sind jung, wir sind gesund, wir haben unser Leben<br />

vor uns. Aber dieses Problem, dass uns manchmal<br />

einfach nicht das richtige Wort einfallen will,<br />

das kennen wir doch alle. Und was man in einem<br />

solchen Fall macht, hat er uns einige Minuten zuvor<br />

auch schon verraten: dann halt das zweitbeste<br />

nehmen. Oder das drittbeste. Nur nicht ins Stocken<br />

geraten.<br />

Arne Schröder, FA 2a


Exkursionen<br />

Besuch der Universitätsbibliothek<br />

48<br />

Am 24.11.2010 begaben sich Frau Wiesend und 15 Studierende<br />

der FA III ins Hubland in die Universitätsbibliothek,<br />

um diese näher kennen zu lernen. Hier wurde<br />

man in der Lobby von Bibliothekarin Frau Dößel<br />

in Empfang genommen, die eine Einführung gab und<br />

uns anschließend durch die wichtigsten Räumlichkeiten<br />

führte. Zunächst ging es in den Multimediaraum,<br />

in dem wir eine erste theoretische Einführung in das<br />

Wesen der Unibibliothek bekamen. Hier erfuhren wir<br />

von Frau Dößel, dass die Bibliothek für ihre Benutzer<br />

über 3,3 Millionen Medien im Angebot hat. In der Zentralbibliothek<br />

am Hubland gibt es Medien zum Ausleihen,<br />

Kataloge, Datenbanken, elektronische Ressourcen,<br />

Rechereche-Arbeitsplätze und vieles mehr. Die Vielfalt<br />

dieser Angebote ermöglicht den Studierenden ein optimales<br />

Angebot an Wissen und eine optimale Vorbereitung<br />

auf ihr Studium. Außer der Zentralbibliothek<br />

gibt es noch weitere Teilbibliotheken, die sich in der<br />

Stadt befinden. Das Besondere an diesem Bibliothekensystem<br />

ist, dass man in der Zentralbibliothek fast alles,<br />

was das Leserherz begehrt, ausleihen kann, jedoch die<br />

Teilbibliotheken dafür nicht geeignet sind. Zu den Gegenständen,<br />

die man dort leider nicht ausleihen kann,<br />

zählen Zeitschriftenhefte, gebundene Jahrgänge der<br />

Zeitschriften im Freihandbereich bzw. Medien im Freihandbereich<br />

mit rotem Lokalkennzeichenschild. Nach<br />

dem Vortrag durfte man anhand verschiedener Aufga-<br />

benstellungen das Erlernte anschließend am PC in die<br />

Praxis umsetzen, was mehr oder weniger von Erfolg<br />

gekrönt war. Mit Informationen über die richtigen Recherchemöglichkeiten<br />

im Hinterkopf war die Freude<br />

groß, als es hieß, wir besichtigen jetzt die einzelnen<br />

Lesesäle, in denen sich die ausleihbaren Bücher befanden.<br />

Doch was nun kam war ein solch neuer Eindruck,<br />

als ob man mit dem Öffnen der Türe eine andere Welt<br />

beträte. Man hätte vermutlich eine Feder, die auf dem<br />

Boden aufkommt, hören können, so still war es. Auch<br />

die endlos lang wirkenden Gänge mit den bis obenhin<br />

vollen Bücherregalen machten auf uns eher den Eindruck<br />

eines Labyrinths als einer strukturierten Bibliothek.<br />

Von diesem, man könnte es fast schon leichten<br />

Schock nennen, ein wenig erholt, bekamen wir nun die<br />

Möglichkeit eigenständig, in dreier Gruppen, die zuvor<br />

theoretischen Anweisungen über Rechereche in die Tat<br />

umzusetzen. Aber auch hier mussten wir feststellen,<br />

dass dies doch komplizierter als erwartet ist. Doch vom<br />

Ehrgeiz gepackt, machte man sich ans Werk und wuselte<br />

durch die endlosen labyrinthartigen Gänge, um<br />

Fachbücher, Fachzeitschriften, Magazine, Hörbücher<br />

etc. zu finden. Nachdem man auch hier erfolgreich<br />

war, traf man sich anschließend wieder in der Lobby.<br />

Hier nahm man Abschied von Frau Dößel und begab<br />

sich erneut in den Multimediaraum, wo Frau Wiesend<br />

verschiedene Fachzeitschriften in Deutsch und Englisch<br />

vorstellte und verteilte. Die Aufgabenstellung<br />

hieß nun, diese Zeitschriften nach einem Fragebogen<br />

zu analysieren. Anschließend stellte jeder seine Zeitschriften<br />

oder Magazine vor und gab sein persönliches<br />

Analyseergebnis bekannt. Nachdem man die Zeitschriften<br />

analysiert und ausgiebig darüber diskutiert hatte,<br />

bedankte man sich bei Frau Wiesend über den lehrreichen<br />

Nachmittag und begab sich nun nach ca. 4 Stunden<br />

auf den Heimweg.


Mineralogical museum<br />

of Wuerzburg University<br />

Our visit of 13 December 2010<br />

Since 1976, when it was established, the museum<br />

offers different rock and stone collections. Some of<br />

them can even be traced back to the old collection<br />

of minerals dating from the end of XVIII century.<br />

There is a main or permanent exhibition and many<br />

additional ones. The museum has 5 major rooms<br />

focused on special areas of mineralogy. Mrs. Dorothée<br />

Kleinschrot is the director of museum and<br />

was very kind to guide us through some of these<br />

areas. The tour was quite enriching and extensive<br />

and we could ask many additional questions about<br />

the subject. It was unfortunate but understandable<br />

that Mrs. Kleinschrot did not have the time to guide<br />

us through all areas, so we had to be content with<br />

discovering the rest of museum on our own. The<br />

following areas were topics of our conversations:<br />

– the Earth as part of solar system<br />

– meteorites (meteorite collections) and Noerdlinger<br />

Ries in Germany on the border of Bavaria as a<br />

meteorite impact site<br />

– structure of the Earth and Earth's dynamics;<br />

– plate tectonics<br />

We mentioned as well:<br />

– Earth's crust and oceanic crust<br />

– precious and jewellery stones<br />

– mineral collection of Albert Schröder<br />

Proustit<br />

All minerals have different characteristics, such as<br />

colour, odour, translucency and texture. There are<br />

some specimen in the museum which can be closely<br />

examined.<br />

The mineral collection of Albert Schröder was bequeathed<br />

to the mineralogical museum in Würzburg<br />

after the death of the owner and is now an<br />

important and enriching part of the whole collection.<br />

Additional collections are about mining, meteorites<br />

and Antarctic research.<br />

The excursion to mineralogical museum took us<br />

about 3 hours.<br />

Kirill Ermolaev FAIIa<br />

Exkursionen<br />

49


Exkursionen<br />

Smart Materials – Chemie mit Grips<br />

Besuch im Fraunhofer Institut für Silicatforschung<br />

50<br />

Am 23.02.2011 bekam die FA 3 Naturwissenschaften<br />

die Gelegenheit, Materialwissenschaftlern einmal<br />

über die Schulter zu schauen. Bei unserem Besuch<br />

im Center Smart Materials (CeSMa) des Fraunhofer<br />

Instituts für Silicatforschung (ISC) in Würzburg<br />

wurden uns viele interessante Einblicke in die aktuelle<br />

Forschung gewährt.<br />

Nach einem herzlichen Empfang wurden wir in einem<br />

Vortrag über die Organisation und Forschungsarbeit<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft informiert.<br />

Wir erfuhren unter anderem, dass Fraunhofer die<br />

größte Organisation für anwendungsorientierte<br />

Forschung in Europa ist, wohingegen die Max-<br />

Planck-Institute einen weitaus theoretischeren<br />

Ansatz verfolgen. Fraunhofer hat vorrangig die<br />

Entwicklung neuer Technologien und den Transfer<br />

in die Wirtschaft zum Ziel. Zu Fraunhofer gehören<br />

80 Forschungseinrichtungen in Deutschland, darunter<br />

allein 60 Fraunhofer Institute, die rund 18 000<br />

überwiegend natur- oder ingenieurwissenschaftlich<br />

ausgebildete Mitarbeiter beschäftigen. Das<br />

Forschungsvolumen von 1,65 Milliarden Euro wird<br />

größtenteils für den Leistungsbereich Vertragsforschung<br />

verwendet. Mit Niederlassungen<br />

in Europa, den USA, Asien und im<br />

Nahen Osten wird auch die internationale<br />

Zusammenarbeit gefördert.<br />

Das eigentliche Thema unseres Besuchs im<br />

Fraunhofer Institut für Silicatforschung (ISC)<br />

in Würzburg, zu dem auch Zweigstellen in<br />

Bronnbach und Bayreuth gehören, war der<br />

Forschungsbereich "Smart Materials". Die<br />

erste Frage, die sich uns aufdrängte, war:<br />

Was sind eigentlich Smart Materials? Diese<br />

sogenannten intelligenten Materialien besitzen<br />

mechanische Fähigkeiten, die man<br />

z. B. mit einem elektrischen oder magnetischen<br />

Feld steuern kann. In der Praxis kann<br />

das so aussehen, dass sich eine zähflüssige<br />

graue Masse durch Einschalten eines Magnetfelds<br />

auf Knopfdruck erhärtet. Schaltet<br />

man das Magnetfeld aus, verflüssigt sich<br />

auch das Smart Material sofort wieder. Welcher<br />

Nutzen könnte darin liegen? Denkbar ist etwa eine<br />

Verwendung in Werkzeugmaschinen. Im produzierenden<br />

Gewerbe müssen häufig mit ein und derselben<br />

Maschine unterschiedlich geformte Teile bearbeitet<br />

werden. Dabei kann es erforderlich sein, dass<br />

das Werkstück zuvor sicher in Halterungen befestigt<br />

wird. Ist nun im Fertigungsprozess ein anders gestal-


tetes Teil an der Reihe, müssen bislang die Halterungen<br />

ausgetauscht oder neu justiert werden. Das<br />

ist für den Maschinisten mit viel Arbeit verbunden<br />

– ein Aufwand, den man sich dank Smart Materials<br />

vielleicht bald sparen kann. Enthält die Halterung<br />

ein flüssiges Smart Material, kann unabhängig von<br />

der Form jedes Werkstück eingetaucht werden.<br />

Legt man jetzt ein Magnetfeld an, verfestigt sich<br />

die Masse und umschließt das Teil mit eisernem<br />

Griff.<br />

Bei einer Führung durch das "Spielzimmer" des<br />

Instituts wurde im Anschluss die Theorie in Vorführmodellen<br />

veranschaulicht. Dort begegnete uns<br />

auch die graue Masse wieder. In ihr steckte eine<br />

Metallplatte, die man mit einem daran befestigten<br />

Seil herausziehen konnte. Sobald jedoch das<br />

Magnetfeld eingeschaltet wurde und das Smart<br />

Material hart wie Stein wurde, bewegte sich die<br />

Platte selbst unter größter Krafteinwirkung keinen<br />

Millimeter mehr. Ein weiteres Beispiel mit praktischem<br />

Bezug bot eine Dichtung, welche sich die<br />

Ausdehnung eines Smart Materials zunutze machte<br />

und eine zentrale Öffnung passgenau abdichtete.<br />

Auch schwere Lautsprecher könnten schon bald<br />

der Vergangenheit angehören, da die Fraunhofer-<br />

Forscher momentan an der Entwicklung einer Folie<br />

zur Klangerzeugung arbeiten. Durch elektrische<br />

Ströme kann diese zur Formänderung und damit<br />

zur Schwingung und Schallerzeugung gebracht<br />

werden. Das wurde uns in einem Aufbau mit einem<br />

an einen Folienlautsprecher angeschlossenen MP3-<br />

Player eindrucksvoll demonstriert. Das Klangerlebnis<br />

war durchaus respektabel.<br />

Zum Schluss durften wir in ein "echtes" Labor hineinschnuppern.<br />

Während einige von uns die meiste<br />

Zeit mit den rutschenden oder zwickenden Schutz-<br />

brillen zu kämpfen hatten (Sicherheit geht vor!),<br />

bewunderten andere die Größe des Forschungslabors.<br />

Nachdem wir durch Gänge voller mysteriöser<br />

und beeindruckender Geräte spaziert waren, konnten<br />

wir eine überdimensionale Kiste bestaunen, die<br />

mit Noppenschaum schallisoliert war. In dieser Zauberbox<br />

wird mit den bereits genannten Lautsprecherfolien<br />

experimentiert.<br />

Mit dem Ende der Laborführung fand auch die<br />

spannende und lehrreiche Exkursion ihren Abschluss.<br />

Kommenden Jahrgängen im Fachbereich<br />

Naturwissenschaften kann ein Besuch im Fraunhofer<br />

Institut nur empfohlen werden. Denn eines ist<br />

garantiert: Am Ende ist man immer smarter!<br />

Exkursionen<br />

Miriam Yusufi<br />

Ansgar Schlichting 51


Exkursionen<br />

“Geld schläft nicht”<br />

Der Sparkassenbesuch der EMA 1 und ESA 3<br />

52<br />

Gut ich gebe zu, ich habe mich von der diesjährigen<br />

Titelauswahl des Films Wall Street 2 hinreißen<br />

lassen. Aber wie sollte ich sonst den Besuch einer<br />

Bank betiteln? Soviel zu meinem Titel für den Bericht<br />

über die Sparkasse. Nun möchte ich euch aber<br />

etwas über diesen schönen und zu meiner Verwunderung<br />

doch sehr interessanten Ausflug berichten.<br />

Vorhang auf.<br />

Als wir davon erfuhren, dass wir die Sparkasse um<br />

die Ecke besuchen würden, fragten wir uns erst:<br />

„Warum eigentlich?“. Die Skepsis war groß, aber es<br />

lohnte sich, wie ihr am Ende erkennen werdet. Alles<br />

begann an einem sonnigen Mittwoch um 9 Uhr<br />

vormittags. Zusammen mit unserer Lehrerin, Frau<br />

Kellner, und der Gruppe ESA 3, die von Herrn Akacs<br />

geleitet wurde, warteten wir gebannt auf unseren<br />

Empfang vor diesem riesigen Betonkoloss. Die<br />

Sparkasse stand vor uns, nun mussten wir nur noch<br />

eintreten. Am Empfang begrüßte uns die überaus<br />

freundliche Sparkassenmitarbeiterin Frau Reindl.<br />

„Willkommen in der Sparkasse“.<br />

Bei den ersten Schritten im Gebäude nahm ich mir<br />

die Zeit, meine Mitschüler ein bisschen zu beobachten.<br />

Es machte Spaß, ihre Gesichter zu sehen. Aus<br />

der Trägheit ihrer Gesichter erwachten plötzlich<br />

ihre Mundwinkel, die Augenbrauen erhoben sich,<br />

die Augen fokussierten das Geschehen. Aber was<br />

sahen sie denn so Interessantes, werdet ihr Leser<br />

euch fragen…<br />

Ganz einfach. Sie beobachteten das Geschehen.<br />

Menschen wanderten von einem Ort zum anderen.<br />

Eine unendliche Strecke von Büros, Mitarbeitern<br />

und Schaltern. Eine Sektion folgte der nächsten.<br />

Man spürte förmlich, dass hier Geld im Umlauf war.<br />

Es war wie bei einem dieser Kinotrailer, in denen<br />

sich Sequenzen überschneiden. Uniformierte Menschen<br />

mit schönen Anzügen, Krawatten, Blazern<br />

und dazu die passenden Schuhe. Alles stimmte. Alles<br />

hatte seinen Einklang oder eine gewisse Balance.<br />

Von Hektik war nicht viel zu spüren. Ein Tag wie<br />

jeder andere.<br />

Und so folgten wir brav und erwartungsvoll Frau<br />

Reindl. Sie führte uns zu einer Art Konferenzraum,<br />

dem Kasino. Die Tür öffnete sich und das Erste, was<br />

wir erblickten, waren Tische mit roten Tischdecken<br />

sowie eine Powerpoint-Präsentation mit dem Logo<br />

der Sparkasse. Zusätzlich stellte die Mitarbeiterin<br />

der Bank einen Tisch mit Snacks und Getränken zur<br />

Verfügung, welcher später sofort belagert werden<br />

sollte.<br />

Alle setzten sich und lauschten mit großer Aufmerksamkeit,<br />

was Frau Reindl uns zu präsentieren<br />

hatte. Zuvor stellten wir unsere Ausbildungsgänge<br />

vor, damit sie sich ein Bild machen konnte, welches<br />

unsere Schwerpunkte sind und ob es für Absolventen<br />

unserer Ausbildung eine Zukunft als Mitarbeiter<br />

der Sparkasse gibt. Nun hatte aber Frau Reindl<br />

das Wort und berichtete uns, dass die Sparkasse einer<br />

der größten Arbeitgeber in der Region sei und<br />

dass die Auszubildenden in den meisten Fällen auch<br />

nach ihrer Ausbildung übernommen werden. Sie<br />

gab uns außerdem eine allgemeine Auskunft über<br />

die Schwerpunkte der Sparkasse. Zu diesen Schwerpunkten<br />

gehört einerseits, dass sich die Sparkasse<br />

als Bank des Mittelstandes sieht, so dass weniger<br />

Druck auf ihren Schultern laste, da im Vergleich<br />

zu internationalen Geldinstituten das Interesse an<br />

Gewinnmaximierung eher geringerer Natur sei. Ein<br />

anderer wichtiger Punkt, den Frau Reindl erwähnte,<br />

war, dass die Sparkasse sich auch sozialen Zwecken


widmet sowie junge nachhaltige Projekte fördert.<br />

Nach einer kurzen Pause fuhr Frau Reindl mit ihrer<br />

Führung fort. Nun ging es für alle abwärts. Schritt<br />

für Schritt folgten wir ihr mit großer Neugier und<br />

liefen eine Treppe hinunter, die uns zu dem Tresorraum<br />

führen sollte. Da waren wir nun. Das Blickfeld<br />

war zwar ein bisschen eingeschränkt, aber<br />

jeder bekam am Ende einen Einblick, wie solch<br />

ein Tresor von innen aussieht. Von Panzerglas beschützt,<br />

wacht ein Mitarbeiter über Summen, die<br />

sich ein Normalsterblicher nicht vorstellen kann.<br />

Hier wird das Geld gezählt, sortiert und gelagert<br />

- „Geld schläft nicht“. Der Kracher folgte nur Minuten<br />

später, als Frau Reindl ihren Mitarbeiter fragte,<br />

ob sie denn auf die Schnelle 25 000 Euro bekommen<br />

könne. Sie reichte uns eine in Folie umhüllte<br />

Packung mit lauter 50 Euro Scheinen. „Wahnsinn“,<br />

„Wow!“ tönte es im Raum. Alle wollten am kurzen<br />

Reichtum teilhaben, der nach nur wenigen Minuten<br />

wieder verpuffte, als das Geldbündel wieder<br />

in Gewahrsam genommen wurde. Schade dachten<br />

sich viele,…aber so ist es nun mal. Wie Frank Sinatra<br />

schon einst sagte „that´s life, that's what all the<br />

people say“ und folgten Frau Reindl und unseren<br />

Lehrern zur nächsten Überraschung. Eine weitere<br />

Tür öffnete sich. Unsere Augen erblickten einen<br />

Raum, der hunderte oder gar tausende kleine und<br />

große Geheimnisse in sich beherbergt, den sogenannten<br />

Schließfächerraum. Hier erklärte man uns,<br />

dass ein Kunde für eine monatliche Gebühr Dokumente,<br />

wichtige Papiere und Unterlagen uvm. auf-<br />

bewahren könne. Praktisch oder?<br />

Die Führung neigte sich dem Ende zu, und wir kehrten<br />

wieder auf die Erdoberfläche zurück. In mitten<br />

des Bankalltags standen wir vor einem Schalter. Ein<br />

Mitarbeiter übergab Frau Reindl Geldnoten aus<br />

verschiedenen Ländern. Wir reichten die Geldnoten<br />

herum und mussten aufpassen, nicht in Versuchung<br />

zu geraten. Schlussendlich kam die Frage auf, ob die<br />

Sparkasse auch Gold lagert. Alle erwarteten jetzt<br />

frenetisch einen Goldbarren zu sehen, einen dieser<br />

Klumpen, die man in den besten Hollywoodfilmen<br />

sieht. Doch es kam ganz anders. Natürlich waren<br />

alle verblüfft, als Frau Reindl ein paar Gramm Gold<br />

herumreichte, doch der sogenannte „Aha“-Effekt<br />

sollte folgen, als sie voller Stolz den Euro-Wert verkündete.<br />

Wir verabschiedeten uns freundlich von Frau Reindl<br />

und der Sparkasse. Als ich hinter mich blickte und<br />

die Gesichter meiner Mitschüler beobachtete, sah<br />

ich einen völlig veränderten Ausdruck in ihren Gesichtern.<br />

So mancher schaute jetzt entschlossener<br />

in die Zukunft und dachte über einen Begriff nach,<br />

der jeden Freude bereiten würde. Dieser Begriff<br />

lautet „Perspektive“. Und ich hörte auch so machen<br />

sagen …“Gefällt mir, …das wäre doch was,….hier<br />

würde ich mich wohl fühlen“. Am Ende haben wir<br />

gelernt, dass die Sparkasse nicht nur eine Bank ist,<br />

sondern auch eine interessante Alternative für die<br />

Zukunft bietet.<br />

Ramon Luis Quintana, EMA 1<br />

53


Exkursionen<br />

Besichtigung der Börse in Frankfurt<br />

54<br />

Am 4. Mai 2011 machten sich Frau Pilleul und die<br />

Schülerinnen der ESA II sowie der BFS 2F auf den<br />

Weg nach Frankfurt. Abfahrt war um 8.35 Uhr vom<br />

Bahnhof Würzburg. Nach einer zweistündigen Zugfahrt<br />

kamen wir in Frankfurt am Hauptbahnhof an.<br />

Nach einigen ausführlichen Sicherheitschecks begann<br />

um 11 Uhr unsere Führung durch die Börse,<br />

bei der wir interessante Informationen über den<br />

Aktienhandel erfuhren.<br />

Als nächstes stand eine kurze Mittagspause auf dem<br />

Plan. Frisch gestärkt ging es dann zum Frankfurter<br />

Bankenviertel, wo wir innerhalb von 30 Sekunden<br />

auf den 200 Meter hohen Maintower fuhren; von<br />

oben durften wir aufgrund des guten Wetters die<br />

fantastische Aussicht über Frankfurt genießen.<br />

Unser Trip führte uns in die Frankfurter Altstadt,<br />

zum Römerberg weiter; der historische Platz wurde<br />

während des 2. Weltkrieges durch die Bombardierung<br />

der Stadt weitgehend zerstört; die bildhübschen<br />

Fachwerkhäuser sind jedoch zum großen Teil<br />

originalgetreu rekonstruiert. Kurz vor dem Römerplatz,<br />

am Paulsplatz, steht die Paulskirche, in der<br />

das erste demokratisch gewählte deutsche Parlament<br />

tagte.<br />

Nach diesem kulturellen Programm blieb uns noch<br />

etwas Zeit zur freien Verfügung; die zahlreichen<br />

Shoppingsmöglichkeiten in Frankfurt ließen wir<br />

uns natürlich nicht entgehen und konnten hier und<br />

dort noch einige Schnäppchen machen.<br />

Gegen 18.30 Uhr erreichten wir zufrieden aber<br />

ziemlich erschöpft den <strong>Würzburger</strong> Hauptbahnhof.<br />

Christina Hübner & Katharina Schleicher


Vortrag über Derivate<br />

Am 1. Dezember 2010 hielt Herr Czulczio, Portfoliomanager<br />

für institutionelle Anleger bei der<br />

Sparkasse, einen Vortrag für die Studierenden des<br />

Fachkundekurses der FA3 Fachbereich Wirtschaft.<br />

Er gewährte uns einen interessanten und detaillierten<br />

Einblick in den Bereich Investmentbanking und<br />

legte dabei den Fokus auf Derivate. Letzteres sind<br />

Finanzinstrumente, deren Wert sich von dem Preis,<br />

den Preiserwartungen und den Preisschwankungen<br />

eines zugrunde liegenden Basisinstruments wie z.B.<br />

Aktien, Anleihen, Indizes oder Devisen ableitet. Derivate<br />

werden sowohl zur Absicherung gegen Wertverluste<br />

eines Portfolios als auch zur Spekulation<br />

auf höhere Kursgewinne verwendet. Obgleich uns<br />

angesichts der zahlreichen Kalkulationen und Diagramme<br />

nach wenigen Minuten der Kopf rauchte<br />

– Mathematik zählt bei den meisten Studierenden<br />

der WDS nun mal nicht unbedingt zu ihren Stärken<br />

– hat es Herr Czulczio doch verstanden, uns viele<br />

neue Inhalte zu vermitteln, welche aber glücklicherweise<br />

für das kommende Staatsexamen zum<br />

größten Teil nicht relevant sind. Wir bedanken uns<br />

bei Herrn Scheer für die Organisation des Vortrags,<br />

der uns allen sicher noch lange in (positiver) Erinnerung<br />

bleibt.<br />

Angelika Amrhein, Eva Heimerl, Dagmar Englert &<br />

Vanessa Hafemann (FA3b)<br />

Exkursionen<br />

Exkursionen<br />

55


Auslandserfahrung<br />

Von einem der auszog,<br />

mit einem MA heimzukehren<br />

56<br />

Am 19.9.2010 kam ich abends<br />

in Manchester am Flughafen<br />

an. Ich bin noch nie vorher in<br />

dieser Stadt oder auch nur in<br />

der Nähe gewesen und hatte<br />

keine Ahnung, auf was ich<br />

mich da eigentlich eingelassen<br />

hatte und wo ich nun also<br />

das nächste Jahr verbringen<br />

würde. Nicht in Manchester<br />

selbst lebte ich jetzt, sondern<br />

in Salford, das heutzutage zu<br />

Greater Manchester gehört.<br />

Jedoch scheinen sich die Briten<br />

da mit sich selbst nicht<br />

ganz einig zu sein, denn im Laufe der Zeit sollte ich<br />

immer wieder Briefe bekommen, in denen Salford<br />

Greater Manchester zugeschlagen wird, und wieder<br />

andere, laut denen es zu Lancashire gehört.<br />

Vom Flughafen ging es dann mit einem Taxifahrer<br />

aus Bangladesch nach Salford zu John Lester Court<br />

weiter. Als ich gegen 0:30 dann dort ankam und<br />

mein Zimmer bezog, dachte ich mir auch nur: „Aha,<br />

und dafür bezahle ich also 350 Pfund im Monat.“<br />

In meinen Augen ein recht hoher Preis für ein Zimmer<br />

mit knapp 12 Quadratmetern. Aber nun ja, was<br />

sollte ich nun noch tun. Und ein Blick in den Kühlschrank<br />

eröffnete mir gleich einen Einblick in das<br />

Wesen eines meiner Mitbewohner. Der Kühlschrank<br />

war voll – mit Bier. Ein Anblick, der sich zwar so nie<br />

wiederholen sollte, aber ein erster Eindruck, der<br />

nicht falsch war, da dieser Mitbewohner, ein Engländer,<br />

in seinem ersten Jahr an der Uni war und<br />

dementsprechend die ganze Uni auch nicht allzu<br />

ernst nehmen sollte.<br />

Diese Option stand für mich nie zur Debatte, hatte<br />

ich doch den Schritt nach England getan, um meinen<br />

MA in Translation for International Business zu<br />

machen. Nachdem in der ersten Woche lediglich Einführungen<br />

in die Kurse gegeben wurden, wie etwa,<br />

was uns erwarten sollte, und uns die Unieinrichtungen<br />

gezeigt wurden, ging es dann in der zweiten<br />

Woche endlich los. Je nachdem, welche Module<br />

man in der ersten Woche gewählt hatte, sofern man<br />

das als Wahl bezeichnen kann, da es teilweise auch<br />

4 Kurse zur Auswahl gab, man aber, wenn man einen<br />

MA oder ein Diplom machen möchte, bestimmte<br />

Kurse wählen musste.<br />

In der Einführung ins Dolmetschen war ich dann<br />

doch sehr negativ überrascht von den Vorkenntnissen<br />

meiner Kollegen aus den anderen Staaten.<br />

Während mir und den anderen WDSlern das dort<br />

Vermittelte längst vertraut war, war es für die Studenten<br />

aus England, Frankreich, Spanien und völlig<br />

neu. Ein Eindruck, der sich im Laufe der Zeit immer<br />

weiter manifestieren sollte und dann doch die Qualität<br />

der Ausbildung an der WDS zeigt. Auch in den<br />

Übersetzungsstunden sollte dieses Phänomen immer<br />

wieder auftauchen: Während uns als Absolventen<br />

der FA das Übersetzen mehr als vertraut war,<br />

gab es viele andere, die sich dort zum ersten Mal<br />

aktiv mit Texten auseinandersetzten. Diese Studenten<br />

hatten ihre Vorteile eben in den theoretischen<br />

Fächern, aber das ist meiner Meinung nach nicht<br />

weiter tragisch, da ich mich nicht gerade als Anhänger<br />

der Theorien bezeichnen würde.


Doch auch im meinem Wirtschaftskurs sollte sich<br />

die Vorbildung aus der WDS und aus dem Gymnasium<br />

als äußerst hilfreich erweisen. Ohne anerkannte<br />

akademische Vorbildung wurden wir mit Studenten<br />

des MSc International Business zusammengeworfen,<br />

um uns auch den zweiten Teil unseres Kursnamens<br />

zu verdienen. In einer Gruppe mit lediglich 2<br />

Engländern, die jedoch auch ihren MA in Translation<br />

for International Business machten, sollten wir<br />

nun also auch mithalten können. Tatsächlich gelang<br />

uns dies und die besten Ergebnisse stammten regelmäßig<br />

aus den Reihen der „Linguisten“ unter uns.<br />

Doch auch außerhalb der Uni warteten viele Herausforderungen<br />

des täglichen Lebens. Das Eröffnen<br />

eines Bankkontos sollte sich als unfassbar schwierig<br />

herausstellen; nicht etwa aus formalen Gründen,<br />

sondern einfach aus Mangel an Koordination und<br />

Organisation seitens der Universität und der Bank.<br />

Die fehlende Organisation an der Uni sollte sich<br />

noch mehr als einmal als Problem herausstellen.<br />

Doch auch der erste Ausflug in den Supermarkt war<br />

ein Abenteuer. Neue Münzen und neue Scheine, an<br />

die man sich gewöhnen musste, seltsame Produkte<br />

und die Abwesenheit der bekannten Dinge aus<br />

heimischen Supermärkten sollten dabei am Anfang<br />

nur das kleinste Problem sein. Das viel größere Problem<br />

sollte doch der örtliche Dialekt, das Mancunian<br />

oder einfach Manc, sein. Seltsam anmutende<br />

Aussprache, ungewöhnliche Formulierungen, wie<br />

etwa half seven für 7:30 und mir völlig unbekannte<br />

Begriffe wie ta oder cheers, das mir eben nur als<br />

Prost bekannt war. Die Tatsache, dass diese beiden<br />

Worte jedoch im Norden völlig die Rolle des Aus-<br />

drucks Thank you übernommen hatten, war mir völlig<br />

unbekannt. Und dazu auch noch die Aussprache<br />

meines Mitbewohners. Ein Engländer aus Burnley.<br />

Im Laufe meiner Zeit sollte ich feststellen, dass ich<br />

immer ein Grinsen oder ein Oh Gott oder ein Und,<br />

verstehst du ihn? ernten würde. Ein Umstand, den<br />

ich durchaus nachvollziehen kann, hatte ich doch<br />

am Anfang meiner Zeit in Salford nicht den Hauch<br />

einer Ahnung, was er mir eigentlich erzählte. Doch<br />

dies sollte sich ändern, und mehrfach agierte ich<br />

als Dolmetscher zwischen meinem Mitbewohner<br />

und anderen Engländern, da es ihnen einfach nicht<br />

möglich war, ihn zu verstehen; ich mich aber aufgrund<br />

des Zusammenlebens so sehr daran gewöhnt<br />

hatte, dass es für mich kein Problem mehr darstellte<br />

und ich sogar seine Aussprache selbst übernommen<br />

habe.<br />

Doch auch in den eigenen vier Wänden warteten<br />

immer wieder Rätsel. Was hat es mit diesen „Steckdosen“<br />

auf sich? Wozu zwei getrennte Wasserhähne<br />

und wie soll man sich damit vernünftig die<br />

Hände waschen, ohne sich eine zu verbrennen,<br />

während die andere abfriert? Und vor allem, wieso<br />

gibt es eine elektrische Sicherung für eine Dusche?<br />

Zumindest den historischen Hintergrund der<br />

zwei Wasserhähne konnte mir ein Professor erklären,<br />

aber wie man sich die Hände damit waschen<br />

soll, konnte auch er mir nicht erklären und das wird<br />

wohl ein ewiges Mysterium bleiben....<br />

Tobi Blanck<br />

57


Auslandserfahrung<br />

Auslandserfahrung<br />

Our trip to Aston University, England<br />

58<br />

On February 23rd, I went to visit my old university<br />

together with a group of FAIII students. As is commonly<br />

known, it's a popular option to do a Masters<br />

right after successfully completing the Staatsexamen<br />

here in Wuerzburg at our school. Many of the<br />

universities our students have chosen in the past<br />

regularly send over representatives to give talks<br />

about the programmes they offer. Aston has done<br />

so as well. Until this year. This year, we decided to<br />

take a closer glimpse at what university life in the<br />

UK is like and attend some modules while we're<br />

there.<br />

We left Thursday morning at around 8 o'clock to<br />

catch the train to Frankfurt. Our plane took off<br />

around noon, and before Michael could say 'I've<br />

never been on a plane before, I don't quite know<br />

what to expect', we touched ground again in Birmingham,<br />

England. There are other ways of getting<br />

to England these days – one could take the train<br />

through the Euro tunnel or drive by car and cross<br />

with the ferry – but flying still seems like the most<br />

relaxed of options, and the cheapest.<br />

We stayed at one of the bigger B&Bs on Broad<br />

Street, the going-out centre of Birmingham. On our<br />

25-minute walk to the university, the students got<br />

a nice overview of the city; we passed symphony<br />

hall, lots of pubs and bars, but also city hall, Victoria<br />

Square and many museums (which are all free of<br />

charge in England!).<br />

The modules we attended were Theoretical Concepts<br />

of Translation and Interpreting, Research Methods<br />

as well as a practical translation course with


German into English. The latter was the most popular<br />

with the students. Sitting together with English<br />

native speakers, fewer German native speakers<br />

and also a whole bunch of others who work with<br />

these two languages in addition to their mother<br />

tongue was an exciting opportunity. The group<br />

concept, too, where students with varying mother<br />

tongues had to talk about their versions amongst<br />

themselves first and then present their final version<br />

to the whole class, were extremely interesting.<br />

On our last day, we were given a tour around campus<br />

by the head of the translation programme, Dr<br />

Christina Schaeffner. She gave us an informative<br />

account about the options with translation at Aston.<br />

Then she showed us around to the library, the<br />

language school rooms and the main building in<br />

general – which is huge and labyrinthian.<br />

Three days full of new impressions, unfamiliar academic<br />

concepts, English ale and crazy shopping in<br />

one of the most buzzing downtown centres of the<br />

world, I thought everybody would be glad to go<br />

home again, where things are more quiet. From<br />

what I gather, though, I think our trip was a real<br />

success and I'm certain that some of the students<br />

who were with me have found their calling. That<br />

was the purpose and I hope I'll get to do it again<br />

next year.<br />

Simone Scharrer<br />

Auslandserfahrung<br />

Unsere Irlandfahrt<br />

29.Oktober - 2. November 2010<br />

Schon in unserem letzten Schuljahr entstand der<br />

Vorschlag, einmal einen Kurztrip nach Irland zu machen.<br />

Gesagt, getan. Anfang dieses Jahres planten<br />

wir Schüler mithilfe von Frau Henn, unserer Englischlehrerin,<br />

die aus Irland stammt, unseren Ausflug.<br />

Am Freitag, dem 29.10., hob gegen 11:00 Uhr unser<br />

Flugzeug in Frankfurt ab und knapp zwei Stunden<br />

später landeten wir in Dublin, wo es in Strömen<br />

regnete. Im Hotel begrüßte uns das Personal sehr<br />

freundlich und wir bezogen unsere Zimmer, die sehr<br />

sauber und bequem eingerichtet waren. Nachdem<br />

wir uns ein bisschen ausgeruht hatten, erkundeten<br />

wir das erste Mal unsere Umgebung mit ihren kleinen<br />

Pubs, die wir dann auch am Abend besuchten.<br />

Tag 2: Früh um 09:00 Uhr starteten wir unseren<br />

Tag mit einem heißen Kaffee im Starbucks um die<br />

Ecke. Danach ging es ab ans Meer. Bei strahlendem<br />

59


60<br />

Sonnenschein liefen wir am Strand entlang, wo<br />

wir dann zu unserer Überraschung Leute im Meer<br />

baden sahen. Bei Eddie Rockets, einem amerikanischen<br />

Fastfoodrestaurant, haben wir uns dann mit<br />

ein paar leckeren, selbstgemachten Burgern gestärkt<br />

und gleich danach zum Gefängnis Kilmainham<br />

aufgemacht, wo wir eine interessante Führung<br />

mitmachten.<br />

Tag 3: Am dritten Tag trennten sich fürs Erste<br />

unsere Wege. Die meisten sind ein bisschen durch<br />

die Stadt geschlendert, um zu shoppen oder sich<br />

bei einem Souvenirladen ein paar kleine Mitbringsel<br />

zu kaufen. Gegen Mittag trafen wir uns in der<br />

Innenstadt und gingen mit einem Freund von Frau<br />

Henn zu einem Hurlingspiel,<br />

was eine aufregende<br />

Erfahrung für uns war.<br />

Am 4. Tag standen das<br />

University College of Dublin,<br />

das Trinity College mit<br />

dem Book of Kells und ein<br />

Schloss auf unsere Besichtigungsliste.<br />

Am Abend gingen<br />

ein paar von uns zum<br />

Abschluss in einen kleinen<br />

Pub in unserer Nähe.<br />

Am 02. November hieß es<br />

dann auch schon wieder<br />

Ade!! Dublin und Hallo<br />

Deutschland. Um 04:00 Uhr<br />

morgens ließen wir uns von<br />

einem Taxi zum Flughafen fahren und am Frankfurter<br />

Flughafen trennten sich dann unsere Wege.<br />

Und so ging ein wahnsinnig toller Ausflug vorbei<br />

und wir blicken voll schöner Erinnerungen auf Dublin<br />

zurück.<br />

EMA II


London Chamber of Commerce and Industry: This<br />

year all 16 candidates did extremely well in their<br />

LCCI examinations. In fact, we have never had so<br />

many Credits and Distinctions in SEFIC 3 and 4<br />

results.<br />

For the first time the school offered an incentive of<br />

50 euro for the five best students, based on term<br />

grades and recommendations, as a token of recognition<br />

for their exceptional achievements.<br />

LCCI-Prüfung<br />

Kammerprüfungen<br />

We congratulate all those who took part with such<br />

success and hope that your future employers will<br />

value your efforts and initiative.<br />

Dies ist nur ein – wenn auch besonders rühmliches<br />

– Beispiel. Die WDS ist seit langen Jahren ebenfalls<br />

Prüfungszentrum der Pariser Handelskammer und<br />

der Madrider Handelskammer, und auch hier mit<br />

gewöhnlich guten Erfolgen.<br />

61


Auslandserfahrung<br />

Südtirol-Exkursion<br />

Italienisch-Abteilung erkundet „Land und Leute“<br />

62<br />

Am Freitagmorgen, den 25.März, sind wir 14 „Italiener“<br />

bester Laune mit dem Bayernticket nach<br />

München gefahren, wo uns bereits Jacqueline, eine<br />

unserer Ehemaligen, erwartete und uns flotten<br />

Schrittes über den Viktualienmarkt, den Marienplatz<br />

und den Englischen Garten führte. Dies sollte<br />

nur ein Vorgeschmack all der Fußmärsche sein, die<br />

uns auf unserer Reise noch erwarteten.<br />

Um 17.00 fuhr der Bus vor dem Hauptbahnhof<br />

nach Bozen ab. Um 21.30 standen wir bereits vor<br />

einer modernen Jugendherberge mit ansprechend<br />

eingerichteten Zimmern, sympathischen, hilfsbereiten<br />

Angestellten und einer gut ausgestatteten<br />

Küche, in der wir sofort unser erstes gemeinsames<br />

Abendessen zubereiteten: „Spaghetti aglio e olio“.<br />

Am darauf folgenden Morgen, nach einem unerwartet<br />

üppigen, leckeren Frühstück (ein weiterer<br />

Pluspunkt für die Jugendherberge), machten wir<br />

uns einen ersten Eindruck von der Stadt Bozen, die<br />

sehr geschichtsträchtig und voller schöner Gebäude<br />

ist, die von einer reichen Vergangenheit zeugen; an<br />

den vielen wunderschönen Geschäften sieht man<br />

den heutigen Wohlstand. Bozen ist ein idealer Ort<br />

um Italienisch zu lernen und zu vertiefen, da alles<br />

zweisprachig angeschrieben ist. Beim Besuch des<br />

archäologischen Museums Südtirols tauchten wir<br />

dann in die Welt des Ötzi ein – eine sehr lehrreiche<br />

und nachhaltige Erfahrung. Zum Schluss waren wir<br />

dennoch froh, den „Mann aus dem Schnee“ seinem<br />

Schicksal überlassen zu dürfen und stattdessen die<br />

Düfte, das reichhaltige Angebot und die Farbenpracht<br />

des Wochenmarktes genießen zu können,<br />

von dem bereits Goethe auf seiner Reise nach Italien<br />

in den höchsten Tönen geschwärmt hatte. Nach<br />

einem kleinen Sonnenbad nutzten wir das gute<br />

Wetter, um nach Oberbozen zu fahren und von dort<br />

aus ein prachtvolles Panorama zu bestaunen. Im<br />

Gegensatz zur im Tal liegenden Stadt Bozen, in der<br />

überwiegend Italienisch gesprochen wird, spricht<br />

man dort Tirolerisch - eine Sprache, die wir alle ein<br />

bisschen schwer verständlich fanden; lediglich Frau<br />

Winter konnte sich dafür begeistern, weil sie sich<br />

an ihren eigenen österreichischen Dialekt erinnert<br />

fühlte.<br />

Am späteren Nachmittag sind wir wieder nach Bozen<br />

hinunter gefahren und haben uns dem Shopping<br />

hingegeben. Angesichts so manch schwindelerregender<br />

Preise blieb es meist doch nur beim<br />

„Window-Shoppen“. Wir genossen es jedoch sehr,<br />

die italienische Mode und Eleganz bewundern zu<br />

können, ganz zu schweigen von „Intimissimi“, das<br />

nicht nur Cindys Lieblingsgeschäft ist.<br />

Es ist allgemein bekannt, dass den Italienern in der<br />

Küche so schnell keiner was vormacht. Unsere Lehrerinnen<br />

kamen mit prall gefüllten Taschen voller<br />

Gemüse, Pasta, gutem Tiroler Speck und feinem<br />

Prosciutto aus dem Supermercato zurück, und im<br />

Nu bereiteten wir in der Küche der Jugendherberge<br />

ein leckeres Abendessen zu - mit einem Spritz als<br />

Aperitif, wie es sich gehört. Solltet ihr nicht wissen,<br />

was das ist, dann seid ihr nicht „in.“<br />

Nach der Umstellung auf die Sommerzeit haben wir<br />

uns am Sonntagmorgen auf den Weg nach Trento,<br />

der Provinzhauptstadt, gemacht. Dort führte uns<br />

eine sympathische und kompetente Reiseführerin<br />

mehr als 3 Stunden in die Geschichte dieser wunderschönen<br />

Stadt ein; sie erzählte uns von den bedeutendsten<br />

Ereignissen in der Stadtgeschichte, dem


Einfluss der Römer, Napoleons, der Habsburger und<br />

dem berühmten Konzil. Wohlgemerkt sprach sie<br />

ausschließlich Italienisch, denn Frau Rettaroli hätte<br />

ja auch keine andere Sprache zugelassen. Zufrieden,<br />

aber erschöpft von der langen Führung, gönnten<br />

wir uns ein leckeres Eis, um wieder Energie zu<br />

tanken. Leider war dies schon unser letzter Abend<br />

in Italien. Wir beschlossen, ihn in einer Pizzeria ausklingen<br />

zu lassen, wo wir uns in fröhlicher Runde<br />

über dies und jenes unterhielten.<br />

Die Region Trentino - Alto Adige ist eine autonome<br />

Region, d. h. ein Großteil ihres Steueraufkommens<br />

fließt wieder an sie zurück, wodurch man natürlich<br />

mehr ins Gemeinwohl investieren kann.<br />

Selbst heute lässt sich der germanische<br />

Einfluss nicht leugnen. Dies zeigt sich<br />

unter anderem auch in der Mobilcard,<br />

mit der man zum Preis von nur 13 Euro<br />

drei Tage lang mit sämtlichen öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln in der gesamten<br />

Region unterwegs sein kann; dadurch<br />

konnten wir am Montagvormittag auch<br />

noch nach Meran reisen. Vor lauter Eile<br />

hätten wir dabei fast Johannes in Bozen<br />

zurückgelassen, dabei ist er eigentlich<br />

nicht zu übersehen; er ist jedoch keiner,<br />

der leicht verzagt, und Dank seiner<br />

langen Beine hat er uns schnell wieder<br />

gefunden.<br />

Meran ist aufgrund seiner wunderschönen<br />

Parkanlagen, seiner lieblichen Umgebung<br />

und seines guten Klimas ein<br />

attraktives Urlaubsziel und vor allem<br />

bei deutschsprachigen Touristen sehr<br />

beliebt. In der Tat spürt man hier wenig<br />

italienische Atmosphäre.<br />

Die Zeit verflog im Nu und um 14.30 Uhr stiegen<br />

wir müde, aber glücklich, bereichert durch viele<br />

schöne Erfahrungen, in den Zug nach München, in<br />

dem eine Gruppe von Abiturienten aus Bologna für<br />

allgemeine Erheiterung sorgte. Als sie hörten, wo<br />

wir gewesen waren, riefen sie „Da wart ihr aber<br />

nicht in Italien!“ Wir hingegen waren froh, zumindest<br />

einen Fuß auf italienischen Boden gesetzt zu<br />

haben.<br />

Diese viertägige Reise hat in jedem Falle unsere<br />

Reiselust geweckt, sodass wir nun bereits den<br />

nächsten längeren Ausflug nach Italien planen.<br />

Die Schüler und Ehemaligen der BFS Italienisch


Praktika<br />

Praktikumsberichte aus der ESA<br />

64<br />

Die Praktika der ESA-Schülerinnen<br />

gewähren wertvolle<br />

Einblicke in die berufliche<br />

Praxis. Dieses Jahr fällt ein<br />

Schwerpunkt im Tourismus<br />

auf: gleich vier Schülerinnen<br />

arbeiteten auf den spanischen<br />

Kanaren. Dies ist kein Zufall:<br />

die spanische Vermittlungsagentur<br />

hatten ESA-Schülerinnen<br />

des vorherigen Jahrgangs<br />

empfohlen.<br />

Fuerteventura<br />

Aus den z.T. recht umfangreichen<br />

Praktikumsberichten kann hier nur ausschnittsweise<br />

zitiert werden:<br />

Gerade für eine zukünftige Europasekretärin finde<br />

ich es sehr wichtig, neben der Sprache auch die<br />

Mentalität, Kultur und Arbeitsweise eines fremden<br />

Landes kennen zu lernen...<br />

Die Arbeit im Golf Club war sehr vielseitig und lehrreich,<br />

zumal einem schon nach einer Woche die Verantwortung<br />

für den Laden übertragen wird. Die zu<br />

bewältigenden Aufgaben teilen sich in Verkauf und<br />

Verwaltung auf...<br />

Die Verwaltungsaufgaben setzten sich aus verschiedenen<br />

Arbeiten zuammen. Man unterstützte die<br />

Kollegen bei der Vorbereitung und Ausführung von<br />

Fuerteventura<br />

Turnieren, die an manchen Samstagen stattfanden.<br />

Jeden Tag wurden Anfragen beantwortet und Reservierungen<br />

aufgenommen, was sowohl per E-mail,<br />

persönlich vor Ort oder telephonisch geschah...<br />

Die Arbeit machte mir gerade durch die netten Kollegen,<br />

die Abwechslung und die Anwendung aller<br />

erlernten Sprachen sehr viel Spaß, auch wenn es<br />

anfangs nicht sehr einfach war, so schnell die volle<br />

Verantwortung zu übernehmen, vor allem in einem<br />

Land, dessen Sprache man nicht sehr gut beherrscht...<br />

Viktoria Seit, Fuerteventura Golf Club


Teneriffa<br />

Teneriffa<br />

Aufgrund der internationalen Kundschaft hatte ich<br />

die Gelegenheit, meine Fremdsprachkenntnisse anzuwenden<br />

und zu verinnerlichen. Der achtwöchige<br />

Aufenthalt auf Fuerteventura war nicht nur eine<br />

Bereicherung für meine Sprachkenntnisse, vor allem<br />

was das Spanisch betrifft, sondern es war auch<br />

eine tolle Lebenserfahrung.<br />

Nina Martiné, Golf Club Caleta de Fuste<br />

Mein 6-wöchiges Praktikum absolvierte ich auf der<br />

Vulkaninsel Teneriffa an der Rezeption eines modernen<br />

3-Sterne-Hotels.<br />

Meine Hauptaufgabe war die Entgegennahme von<br />

Beschwerden und Vorschlägen und die Weitergabe<br />

dieser an die zuständige Abteilung. Leider wurden<br />

hierbei viele Hotelgäste laut und ausfallend, was<br />

die Arbeit an manchen Tagen sehr erschwerte.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mir das<br />

Praktikum sprachlich sehr geholfen hat, da ich alle<br />

meine erlernten Sprachen anwenden konnte. Zusätzlich<br />

habe ich einige sehr nette Leute kennengelernt.<br />

Darüber hinaus war es immer wieder ein<br />

schönes Gefühl, wenn man die Gäste zufrieden stellen<br />

konnte.<br />

Mona Ludwig,<br />

Hotel Barceló Varadero, Teneriffa<br />

60 Jahre am Markt mit Übersetzung,<br />

Dokumentation und Werbung!<br />

ÜBERSETZUNG ALLER HAUPTVERKEHRS SPRA CHEN<br />

ZERTIFIZIERT NACH DIN EN ISO 9001:2008 UND<br />

REGISTRIERT FÜR DIN EN 15038:2006 CAT-<br />

SYSTEME TRADOS PASSOLO ACROSS STRATEGISCHE<br />

PARTNER WELTWEIT DOCUMEN TATION GROUP<br />

EUROPE TERMINOLOGIE MANAGEMENT TECHNISCHE<br />

DOKUMENTATION TECHNISCHE REDAKTION FREMD-<br />

SPRACHENLAYOUT LOKALISIERUNG


Praktika<br />

66<br />

Fuerteventura<br />

Ich wollte an der Rezeption arbeiten, da mir hier die<br />

Möglichkeit am größten erschien, alle meine bereits<br />

erlernten Sprachen anzuwenden. Außerdem war<br />

mir der Kontakt zu den Gästen sehr wichtig...<br />

Als Rezeptionistin wird man für vieles verantwort-<br />

Fuerteventura<br />

lich gemacht. Beschwerden über das Hotel landen<br />

in erster Linie bei der Rezption. Einige Gäste wurden<br />

laut und unfreundlich. Andere wiederum unterhielten<br />

sich gerne mit uns und interessierten sich<br />

für mein Praktikum.<br />

Im Allgemeinen hatte ich<br />

viel Glück mit dem Hotel<br />

und den Kollegen. Alle waren<br />

sehr nett und hilfsbereit.<br />

Da ich erst seit einem<br />

Jahr Spanisch spreche, war<br />

ich oft auf die Hilfe meiner<br />

Kollegen angewiesen.<br />

Besonders die spanischen<br />

Gäste wurden schnell sauer,<br />

wenn sie merkten, dass<br />

sie in ihrem eigenen Land<br />

nicht verstanden wurden.<br />

Carola Unbehauen, Hotel<br />

Elba Sara, Fuerteventura


Nicht alle Praktika führten<br />

ins Ausland. Ein offenbar<br />

sehr lohnendes Praktikum<br />

fand bei einem international<br />

tätigen Technikunternehmen<br />

in Schweinfurt<br />

statt, und zwar im Sekretariat<br />

der Marketingabteilung<br />

bei Frau Amend,<br />

einer ehemaligen WDS-<br />

Absolventin:<br />

Meine Hauptaufgabe bestand darin, Frau Amend<br />

bei der Messevorbereitung für die Automechanika<br />

zu unterstützen. In den folgenden Wochen habe<br />

ich vor allem Hotelzimmer für ausländische Kunden<br />

oder Geschäftspartner gebucht, Eintrittskarten für<br />

die Messe verschickt oder Besprechungsräume für<br />

Geschäftstermine auf der Messe reserviert. Hierbei<br />

bekam ich die Gelegenheit, mit Mitarbeitern aus aller<br />

Welt in Kontakt zu treten. Dies geschah meistens<br />

per E-Mail, ab und zu auch per Telefon. Dadurch<br />

konnte ich vor allem meine Englischkenntnisse im<br />

Hinblick auf Geschäftskorrespondenz erweitern.<br />

Neben der Organisation für die Automechanika erhielt<br />

ich auch einen sehr guten Einblick in die täglichen<br />

Arbeiten, die in einem Sekretariat anfallen.<br />

Dazu zählen zum Beispiel die Postbearbeitung, die<br />

Reisekostenabrechnung oder die Zeiterfassung für<br />

alle Mitarbeiter aus der Abteilung.<br />

Ich wurde sehr gut eingearbeitet und nicht nur<br />

„zum Kaffee kochen“ eingesetzt, wie man es ja oft<br />

Schweinfurt<br />

eigenen Schreibtisch mit PC und Telefon hatte und<br />

von den Mitarbeitern auch ernst genommen wurde,<br />

konnte ich auch wirklich sinnvoll mitarbeiten<br />

und anspruchsvolle Aufgaben übernehmen.<br />

von Praktikanten hört. Dadurch, dass ich meinen 67


Kultur<br />

The Kids Are All Right<br />

68<br />

Unser vorweihnachtliches Kinoerlebnis war in diesem<br />

Jahr in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Da<br />

war schon einmal der Rahmen: In der Aula des ehemaligen<br />

Mozartgymnasiums - das manchen von uns<br />

noch in lebendigster Erinnerung ist als Ort, in dem<br />

zusätzliche Unterrichtsräume von der WDS angemietet<br />

waren - befindet sich seit allerneuestem das<br />

Programmkino Central. Es hatte erst wenige Wochen<br />

vor unserem Besuch aufgemacht und versteht<br />

sich als Zeichen gegen den Untergang einer vernünftigen<br />

Kinokultur in Würzburg. Alle Traditionshäuser<br />

zu - zuletzt hatte zum Anfang letzten Jahres<br />

auch das Corso schließen müssen - und ein immer<br />

kommerzieller auftretendes Cinemaxx als einziger<br />

Spielort, das hätte nicht passieren dürfen. Das Cen-<br />

KULTUR<br />

tral hingegen baut auf ein genossenschaftliches<br />

Modell (als einziges Kino Bayerns!) und die Arbeit<br />

zahlloser ehrenamtlicher Helfer und verweigert sich<br />

kommerziellen Ansinnen völlig. Nicht einmal Popcorn<br />

gibt es. Und auch wir von der WDS begrüßten<br />

es, in mehrfacher Hinsicht ein solidarisches Zeichen<br />

setzen zu können.<br />

Und dennoch: Ein wenig spannend blieb es schon.<br />

Würde das Central einen lohnenden Film für uns<br />

auftreiben können? Als es dann hieß, der Film im<br />

Angebot sei The Kids Are All Right, dachten die ältesten<br />

unter uns an The Who und wunderten sich.<br />

Nun, die Who waren es nicht (kennt die eigentlich<br />

noch jemand?), aber ungewöhnlich war der Film<br />

schon, durchaus.


Eine Filmkomödie aus dem sonnigen Kalifornien,<br />

ein Erfolg beim Sundance Film Festival und bei der<br />

Kritik. So weit so gut. Es geht um ein Geschwisterpaar,<br />

Joni (ein Mädchen und gerade 18 geworden)<br />

und Laser (Jonis 16-jährigen Bruder) und ihre Mütter.<br />

Die eine, Nic, ist erfolgreiche Ärztin, und Jules<br />

ihre Partnerin. Als Laser seinen biologischen Vater<br />

kennenlernen will und Joni, weil sie volljährig ist,<br />

über die Samenbank Paul, den Vater, findet, stimmt<br />

dieser einer Kontaktaufnahme zu. Er betreibt ein<br />

Bio-Restaurant und bietet Jules, die als Landschaftsarchitektin<br />

reüssieren will, die Gelegenheit zu ihrem<br />

ersten Projekt. Und so kommt es, wie es vielleicht<br />

kommen muss: Jules wird Nic untreu, die Kids fühlen<br />

sich zu dem sympathischen Paul hingezogen, und in<br />

dem Wirrwarr der Gefühle ergeben sich teilweise<br />

erfrischend komische Situationen und vergnügliche<br />

Dialoge. Die Familie ist so ganz normal nicht, aber<br />

die Probleme und Gefühle sind es durchaus, und als<br />

Joni, die Tochter, schließlich von zuhause fortzieht,<br />

um aufs College zu gehen, kommt es zum versöhnlichen<br />

Schluss.<br />

So haben alle doch ihren Spaß gehabt, und man<br />

konnte den Weihnachtsferien freudig entgegensehen.<br />

Ach ja: And they lived happily ever after...<br />

Karola Merz<br />

69


Kultur<br />

Kultur<br />

Et si on allait au cinéma ?<br />

Französischschüler besuchen das Internationale Filmwochenende<br />

70<br />

In diesem Jahr fand zum 37. Mal das Internationale<br />

Filmwochenende Würzburg statt, eine der traditionsreichsten<br />

Kulturveranstaltungen der Stadt. Vom<br />

8. bis 11. April gab es ca. 40 verschiedene Filme aus<br />

aller Herren Länder zu sehen. Das Festival bietet<br />

Freunden besonderer Filme immer die Gelegenheit,<br />

sich ausländische Streifen im Original anzuschauen.<br />

Für unsere Französischschüler kamen wieder<br />

einige Filme aus Frankreich und Kanada in Frage.<br />

Im Internet konnten wir uns über das Angebot informieren<br />

und beschlossen dann, in zwei Filme zu<br />

gehen. Am Freitag, dem 8.4., mussten die Schülerinnen<br />

erst noch eine Klassenarbeit hinter sich bringen,<br />

anschließend machten wir uns gleich auf den<br />

Weg ins CinemaxX. Le Journal d’Aurélie Laflamme,<br />

Untertitel: „Extraterrestre… ou presque“, ist ein<br />

frankokanadischer Film nach einem erfolgreichen<br />

Jugendbuch. Das Französisch aus Québec ist nicht<br />

immer leicht zu verstehen, und so waren wir doch<br />

ganz froh über die englischen Untertitel, die das<br />

Verständnis erleichterten. Worum geht es?<br />

Aurélie Laflamme est une adolescente de quatorze<br />

ans qui se sent comme une extraterrestre dans ce<br />

monde étrange qui est le nôtre. Depuis la mort de<br />

son père il y a cinq ans, la jeune fille vit seule avec<br />

sa mère… Avec sa meilleure amie, Kat, et ses professeurs<br />

qui ne comprennent pas son humour et qui<br />

l'envoient continuellement au bureau du directeur,<br />

Aurélie tente de gérer cette existence au mieux<br />

de son pouvoir tout en souhaitant que sa planète<br />

d'origine lui envoie un signe et l'aide à traverser<br />

l'adolescence.<br />

Wir wurden nicht enttäuscht!<br />

Kleine Umfrage danach : Wie hat euch der Film gefallen?<br />

„Gut! Unterhaltsam und witzig.“ „Das Ende ein<br />

bisschen vorhersehbar, etwas klischeehaft, aber<br />

nett.“ „Wir haben sehr gelacht über die verrückte<br />

kleine Aurélie!“<br />

Der andere Film am Sonntagabend war ein spannendes<br />

Drama aus Frankreich mit dem Titel „L’homme<br />

qui voulait vivre sa vie“. Unter den Zuschauern<br />

auch Sherrie Blackman und unsere ehemalige Schulleiterin<br />

Frau Sommer. Die Vorstellung war komplett<br />

ausverkauft, was die Veranstalter natürlich freute.<br />

Insgesamt aber wirkte sich das Traumwetter negativ<br />

auf die Besucherzahlen aus.<br />

Der Film basiert auf einem Roman von Douglas Kennedy,<br />

der in Deutschland unter dem Titel „Nachtblende“<br />

erschienen ist. Das Buch spielt in den USA,<br />

der Film dagegen in Frankreich und Montenegro.<br />

Synopsis:<br />

Avocat d’affaires, la trentaine, une femme et deux<br />

enfants magnifiques, Paul Exben a réussi. Sauf qu’il<br />

en a mis de côté son rêve premier : devenir photographe.<br />

Sa femme, Sarah, plus par provocation<br />

et par manque de présence de son mari, prend un<br />

amant. C’est leur voisin et il est … photographe.<br />

Paul apprend cette liaison. Désespéré, il cherche à<br />

comprendre, il se rend chez l’amant. La discussion<br />

tourne mal et … c’est l’accident. Paul se retrouve<br />

devant le cadavre de l’amant de sa femme, Grégoire<br />

Kremer. Paul va alors décider de se faire disparaître


lui-même puis de prendre l’identité de cet homme.<br />

Il va maintenant s’exiler, fuir après ce drame pour<br />

tenter de vivre sa vie…<br />

In den Hauptrollen: Romain Duris (bekannt aus<br />

„Auberge espagnole“) , Marina Foïs, Catherine Deneuve,<br />

Branka Katic und Niels Arestrup.<br />

Frau Barton mit Eva, Luisa, Theresa und Alina<br />

aus der BFS 2 Französisch<br />

Unsere Kritik:<br />

„Ein packender Film, der einen nicht kalt<br />

lässt. Das Ende etwas enttäuschend...“ „Gute<br />

Schauspieler, interessantes Drehbuch.“<br />

„Schöne Fotos und tolle Landschaften. Eine<br />

Geschichte, mit der man sich identifizieren<br />

kann.“ „Nicht übel, aber ich sehe lieber Komödien!“<br />

Insgesamt also zwei sehenswerte Filme an<br />

diesem sommerlichen Wochenende im<br />

Frühlingsmonat April !<br />

Susanne Barton<br />

71


Kultur<br />

Kultur<br />

Noche de fútbol: El clásico<br />

72<br />

Para ver todos juntos el así llamado clásico -el partido<br />

fútbol entre los eternos rivales Real Madrid y<br />

FC Barcelona-, nos encontramos en un pequeño bar<br />

que se llama Am Stift Haug. Fue en Semana Santa<br />

y no teníamos clase. Éramos un pequeño grupo<br />

de aproximadamente 10 alumnos de la clase BFS II<br />

de español, Ángel y el Señor Urquiaga. Dado que a<br />

todos nosotros nos interesa mucho el fútbol y que<br />

una parte del grupo es aficionada a los merengues<br />

y la otra a los azulgrana, prometía ser y fue una<br />

fiesta muy divertida. No todas las temporadas nos<br />

ofrecen cuatro clásicos en un mes, pero el nuestro<br />

fue especial porque se trataba de la final de la Copa<br />

del Rey. Hicimos una porra (una pequeña apuesta,<br />

algo muy español, sobre todo ante un clásico) y que<br />

nadie se llevó. En el bar nos encontramos (pero no<br />

por casualidad �) con un grupo de jóvenes españo-<br />

les que estaban de viaje aquí en Wurzburgo para<br />

mejorar su alemán.<br />

De esta forma, tuvimos la ocasión de practicar un<br />

poco nuestro español y de hablar con alguien de<br />

nuestra edad sobre música, cultura española y otras<br />

cosas. Después del partido (qué terminó 1-0 para<br />

el Real Madrid) teníamos mucha hambre, así que<br />

después de una aventura buscando algún lugar para<br />

comer y esperando taxis que no llegaban, fuimos al<br />

Burger King (porque era la una de la madrugada y<br />

no había otro restaurante abierto). Comimos juntos<br />

y a las 4 de la mañana todos se fueron a casa, unos a<br />

pie, otros en tren. ¡Ojalá nos encontremos otra vez<br />

para pasar otra noche tan divertida todos juntos!<br />

Rebecca Rottmann, BFS II Español


Auch in diesem Jahr im Juni war es wieder soweit.<br />

Das Afrika-Festival öffnete seine Pforte für besondere<br />

Gäste des schwarzen Kontinents und Besucher<br />

aus aller Welt.<br />

Unter ihnen waren auch wir, die BFS II Französisch.<br />

Da unsere liebe Klassenleiterin Frau Weinmann in<br />

Afrika aufgewachsen ist, war sie es sogar, die den<br />

Vorschlag zuerst machte, das Festival zu besuchen.<br />

Auch Frau Pilleul war sofort dabei und begleitete<br />

uns. Somit machten wir uns am Freitag Vormittag,<br />

um dem Trubel vor den schriftlichen Prüfungen zu<br />

entkommen, auf den Weg zur Talavera am Main.<br />

Nachdem wir zunächst eigenständig das Gelände<br />

erkundeten, trafen wir uns später vor dem Handwerks-Zelt,<br />

wo wir auf schönen ausgebreiteten<br />

Decken im Zelt Platz nahmen und einem Vortrag<br />

der „Touaregs“ zuhörten. Praktisch<br />

daran war, dass sich auch<br />

in deren Gebiet die französische<br />

Kolonialmacht damals breit<br />

gemacht hat. Somit konnten<br />

wir den „Touaregs“ aufmerksam<br />

zuhören, um daraufhin zu<br />

überprüfen, ob die Dolmetscherin<br />

auch alles richtig übersetzt<br />

hatte.<br />

Anschließend schauten wir uns<br />

noch gemeinsam die verschiedenen<br />

Stände an und kauften uns<br />

kleine Souvenirs. Frau Weinmann<br />

hatte sogar eine ehemalige<br />

Schülerin getroffen, die<br />

in traditioneller Kleidung die<br />

Haare der Besucher auf afrikanischer<br />

Art und Weise verschöner-<br />

te. Natürlich machten wir<br />

gleich ein paar Erinnerungsfotos.<br />

Gegen Mittag verabschiedeten<br />

wir uns vom Afrika-<br />

Festival, da in der darauf<br />

folgenden Woche die<br />

schriftlichen Prüfungen<br />

auf uns warteten.<br />

Es war ein sehr schöner<br />

sonniger Tag, um in die<br />

afrikanische Kultur einzutauchen<br />

und schade, dass<br />

dieser bereits vorbei war.<br />

BFS 2 F<br />

Kultur


Kultur<br />

Kultur<br />

Auf den Spuren eines spanischen Touristen<br />

74<br />

„Würzburg – vielseitig, vielfältig, vielbesucht“. Dies<br />

verspricht eine Broschüre den Scharen von Touristen,<br />

die alljährlich hierher kommen. Eigentlich kennen<br />

wir diese attraktive Seite der Stadt kaum. Deshalb<br />

beschlossen wir, die Klasse BFS 2 Sp, Würzburg<br />

einmal mit den Augen eines spanischen Touristen<br />

zu betrachten. Unter der sachkundigen Anleitung<br />

unserer früheren Kollegin, Hannelore Schneider,<br />

erforschten wir am 18. März 2011, einem eiskalten<br />

Freitag, die <strong>Würzburger</strong> Altstadt. Sie fungierte als<br />

Stadtführerin und die Schüler<br />

dolmetschten abwechselnd<br />

ins Spanische. Wenn es richtig<br />

schwierig wurde, konnten<br />

wir auf unsere beiden spanischen<br />

Muttersprachler, Ana<br />

Brockmann und Alex Torres,<br />

bauen.<br />

Unser Rundgang begann im<br />

Lusamgärtchen (jardín del<br />

ocio), der letzten Ruhestät-<br />

„El puente viejo“<br />

te des berühmten Dichters,<br />

Walter von der Vogelweide. Frau Schneider brachte<br />

uns sein Leben und Werk näher und fragte schließlich,<br />

ob jemand von den Anwesenden Liebeskummer<br />

habe. Anscheinend sei es gegebenenfalls (en<br />

su caso) äußerst hilfreich, am Grab des Dichters eine<br />

Rose niederzulegen. Die Schüler dolmetschten die<br />

Anekdote wortgetreu, wollten aber lieber keine<br />

Farbe bekennen. Frau Schneider legte schon einmal<br />

für alle Fälle (por si acaso) eine Rose nieder. Man<br />

weiß ja nie! (Nunca se sabe!)<br />

Anschließend bewunderten wir die eindrucksvolle<br />

Rokokofassade (fachada del estilo rococó) des Falkenhauses<br />

(casa de los halcones), in der sich heute<br />

die Stadtbücherei (biblioteca municipal) und die<br />

Touristeninformation (oficina del turismo) befinden.<br />

Weiter ging es zur Marienkapelle (capilla de Santa<br />

María) mit ihren zahlreichen prachtvollen Skulpturen<br />

von Riemenschneider. Über den Marktplatz pfiff<br />

ein scharfer Wind, sodass wir in den engen Gässchen<br />

(callejuelas) der Altstadt (casco urbano) Schutz suchten.<br />

So kamen wir zu dem ältesten Gasthaus Würzburgs,<br />

der „Stachel“ („el pinchazo“), in der sich einst<br />

die angesehenen Bürger (la burguesía) der Stadt ein<br />

Stelldichein gaben.<br />

Wir setzten unseren Weg fort<br />

und gelangten zur Alten Mainbrücke<br />

(puente viejo del Meno).<br />

Dort bestaunten wir die kunstvollen<br />

Skulpturen aus Stein. An<br />

dieser Stelle hat man eine wunderbare<br />

Aussicht auf drei der<br />

bekanntesten Sehenswürdigkeiten<br />

Würzburgs: das Käppele, die<br />

Marienburg und die Steinburg.<br />

In unmittelbarer Nähe der Alten<br />

Mainbrücke befindet sich der<br />

bekannte Vierröhrenbrunnen (fuente de cuatro tubos),<br />

dessen vier Figuren die Ratsherren (consejales)<br />

zu Anstand und Mäßigung ermahnen sollten, denn<br />

diese stellen die vier Tugenden, Gerechtigkeit (justicia),<br />

Ehrlichkeit (honradez), Bescheidenheit (modestia)<br />

und Weisheit (sabiduria) dar. Danach liefen<br />

wir am Dom (catedral) vorbei und beendeten unsere<br />

kurzweilige und doch lehrreiche Stadtführung vor<br />

dem Hof Conti (Palacio de Conti), dem heutigen Bischofssitz<br />

(sede del obispo).<br />

Es war schön, zu sehen, wieviel wir schon auf Spanisch<br />

ausdrücken konnten, jedoch stießen wir natürlich<br />

auch manchmal an unsere Grenzen.


La próxima Jornada Mundial de la Juventud tendrá<br />

lugar éste añoen agosto en Madrid. Debido a esto<br />

Lisa y yo Rebecca Rottmann trabajamos juntas con<br />

la iglesia católica para dar clases de español a aproximadamente<br />

30 jóvenes que quieren viajar a España<br />

para esta Jornada Mundial y que quieren saber<br />

un poco hablar en español. Empezamos el viernes,<br />

8 de abril, con unos juegos en español para conocer<br />

mejor los nombres y las personas. Estábamos muy<br />

soprendidas de que los jóvenes aprendieron todas<br />

las cosas muy rápido. En tres días aprendieron a<br />

decir su nombre, su edad, las nacionalidades, pedir<br />

algo en un restaurante, preguntar por el camino y<br />

otras cosas como llamar a la policía o hablar sobre el<br />

tiempo. ¡Todo esto en de tres días!!! IImpresionante!<br />

Para que los jóvenes también aprendieran algo<br />

sobre la cultura de España, la iglesia ofrecía diferentes<br />

actividades, por ejemplo una guía de Würzburgo<br />

en español, una fiesta española con comida<br />

típica de España (tapas, tortilla, ...) y clases de salsa.<br />

Nos divertimos mucho trabajando con los jóvenes y<br />

también fue una buena experiencia especialmente<br />

con referencia a los exámenes. Si queréis ver una<br />

pequeña película sobre el fin de semana, mirad en<br />

internet el siguiente enlace:<br />

http://www.ein-blick-ins-leben.tv/von-uns/<br />

film/%C2%A1viva-espana<br />

Rebecca Rottmann, BFS Spanisch II<br />

Kultur<br />

Kultur<br />

WDS und der Weltjugendtag Madrid 2011<br />

El fin de semana español<br />

de Lisa Hernández y Rebecca Rottmannn<br />

75


Kultur<br />

Kultur<br />

Festival de Flamenco en Wurzburgo<br />

25. 03 – 04. 04. 2011<br />

Érase una vez una profesora que se llama Kika y que<br />

nos preguntó durante la clase de cultura de España<br />

si había unos voluntarios para trabajar de ayudantes<br />

en el famoso Festival de Flamenco de Wurzburgo.<br />

Por supuesto dijimos que sí las todavía no<br />

“flamencoadictas” Ana Brockmann, Sarah Diener,<br />

Rebecca Rottmann y Melanie Sulzbacher. Así que<br />

aquí están nuestras impresiones.<br />

El primer día quedamos a las seis delante de la<br />

Zehntscheune para empezar nuestras “prácticas”.<br />

Mercedes Sebald, la presidente de la Asociación<br />

Cultural, Salon 77, que organizó dicho festival, nos<br />

saludó y nos explicó nuestras tareas para la noche.<br />

Melanie y Rebecca recibieron a la gente, Ana ayudó<br />

en el catering y yo Sarah me ocupé de la venta de<br />

los billetes.<br />

Después aprovechamos la ocasión para ver la actuación<br />

de las bailaoras flamencas jóvenes Ana Menjiabar<br />

y Bella Paloma de la escena flamenca de Berlín<br />

con su grupo “Los dos tiempos”. Además escuchamos<br />

a los cantaores Carmen Fernández y José Ramírez<br />

que nos introdujeron en una parte muy importante<br />

pero poco conocida del flamenco: el canto.<br />

La última parte, la guitarra, estuvo representada<br />

por Zamna Urista Rojas, un artista maravilloso que<br />

nos hizo pensar en otros mundos con sus melodías.<br />

Cuando se habla del flamenco mucha gente piensa<br />

primero en el baile, pero no sabe que realmente es<br />

sólo una parte del flamenco. Es posible ver los tres<br />

artes diferentes juntos pero también hay programas/actuaciones<br />

que consisten en el canto y en la<br />

guitarra sin bailaores.<br />

Durante la pausa y después de la actuación vendimos<br />

CDs de los artistas así como el libro del guitarrista<br />

flamenco Robert Collomb.<br />

Para mí, el festival por completo fue una experencia<br />

muy bonita e increíble y no quiero pasar sin eso.<br />

Muchas gracias a todos por esta oportunidad y especialmente<br />

a Mercedes Sebald.<br />

Sarah Diener, BFS II Spanisch


El segundo y tercer día quedamos delante de la<br />

Zehntscheune a las 7 para ayudar de nuevo y disfrutar<br />

junto con el público el concierto de Eduardo<br />

Rebollar, guitarrista flamenco muy conocido, y<br />

Gema Jiménez, cantadora con una voz fenomenal.<br />

Estas noches la actuación no fue acompañada de<br />

baile, pero no fue necesario en ningún momento.<br />

El talento de Eduardo y de Gema fueron un placer<br />

insuperable para los sentidos. Y se dice que lo más<br />

importante del flamenco es la guitarra y la canción.<br />

Quiero referirme de nuevo al saber de los dos haciendo<br />

las noches perfectas. Es que nunca he visto a<br />

alguien tocar la guitarra como lo hizo Eduardo. Las<br />

emociones que se podían ver en su cara se transmitieron<br />

a sus manos y así a la guitarra y se podía<br />

sentirlas extendiéndose en la sala, igual que la voz<br />

de Gema. Llena de emoción y conmovedora. Y esto<br />

quiere decir algo cuando yo lo digo. Normalmente<br />

no me gusta si una mujer canta. No puedo decir el<br />

porqué, solo sé que ésta sí me gustó. En toda mi<br />

colección de música un 5 % de las canciones son de<br />

una mujer o incluso menos dado que no escucho<br />

todo lo que tengo.<br />

En estas noches fue diferente.<br />

Al final la tarea reconocida de llevar las flores para<br />

Gema y un vino para Eduardo fue de Sarah que la<br />

superó con bravura.<br />

Melanie Sulzbacher, BFS II Spanisch<br />

El 4 de abril, el último día, fue un día muy especial<br />

para los aficionados al flamenco. Fue el día del último<br />

concierto de los artistas flamencos y el más<br />

grande de todas las actuaciones, por eso tuvo lugar<br />

en el teatro de Würzburgo. A las siete de la tarde<br />

Ana, Sarah, Melanie y yo quedamos delante del teatro<br />

para ver la actuación y ayudar a los artistas. Nos<br />

vestimos de forma elegante, así como las otras 800<br />

personas que visitaron a estos famosos y excelentes<br />

artistas de flamenco: a Vicky Barea con su grupo.<br />

Después de ver la actuación, Melanie y yo tuvimos<br />

una tarea muy especial: dar las flores a los artistas<br />

como regalo por su actuación en el festival. Estábamos<br />

muy nerviosas. Tuvimos que subir al escenario<br />

junto con el alcalde, darles las flores a los artistas<br />

y, como es costumbre en España, les dimos dos besitos<br />

en cada mejilla. Después de la actuación, nos<br />

quedamos a comer con Vicky y su grupo en un restaurante<br />

italiano, para celebrar el éxito del baile.<br />

Ha sido una experiencia maravillosa para nosotras<br />

ver cómo funciona un festival y conocer a los artistas:<br />

son muy amables y ni son creídos ni arrogantes<br />

como se podría pensar. Si tenemos tiempo el año<br />

que viene, ¡volveríamos a participar en el festival<br />

sin falta!<br />

Rebecca Rottmann, BFS II Spanisch<br />

81


Kultur<br />

Kultur<br />

Festival de Flamenco en Wurzburgo<br />

78<br />

Cada año tiene lugar este acontecimiento tan especial<br />

en ésta, nuestra ciudad, que aparte de ser<br />

un punto clave para estudiantes, reúne también a<br />

las más diversas culturas y por ello, ¡claro está! no<br />

podía faltar otro año más nuestro „Festival de Flamenco“.<br />

Éste ha sido el noveno año en el que se organiza un<br />

evento de este tipo en Würzburg(o) que ha durado<br />

4 días. Creo que todos los artistas han sido dignos<br />

de ver y de oír, ya que el nivel del conjunto de sus<br />

espectáculos ha sido increíble. A algunas alumnas<br />

de la escuela de traductores (“WDS”), se nos dio<br />

la oportunidad de disfrutar de todo ello, a cambio<br />

de prestar nuestra ayuda en los momentos en que<br />

hacía falta.<br />

¡Parece ser que la masa de<br />

personas interesadas va creciendo<br />

cada vez más!. Según<br />

los organizadores principales<br />

(„Merche and Co“ :) ) y hasta<br />

los propios artistas lo verifican,<br />

en el caso de los alemanes,<br />

se trata de un público<br />

que muestra un infinito respeto<br />

por este arte. Esto quizá se<br />

deba, a que no es imprescindible<br />

entender la letra de las<br />

canciones, sino que es mucho<br />

más importante el dejarse llevar<br />

por los sentimientos que<br />

el artista pretende transmitir,<br />

tanto por el baile, como por la<br />

entonación del cante.<br />

La verdad es que yo personalmente<br />

no entiendo mucho de<br />

flamenco..., pero al haber nacido y vivido toda una<br />

vida en España, noto que hay un „algo“ que, esté<br />

donde esté, siempre me tirará hacia esa intensa e<br />

interesante Península. En mi opinión el flamenco en<br />

general reúne muchísimos sentimientos y hace aflorar<br />

ese „algo“ con su „duende“. Y es que...¡España<br />

es mucha España!. Solo cabe esperar que la mala gestión<br />

de ésta, que está haciendo que se la conozca<br />

sobre todo por típicos clichés turísticos, se salve un<br />

poco gracias a gente tan maravillosa como la de<br />

esta ciudad, que hace que nuestra España no sea<br />

sólo querida, sino también algo entendida.<br />

Ana Brockmann, BFS II Spanisch


Jeden zweiten Montag im Monat nimmt sich Madame<br />

Tirel für interessierte Schüler Zeit, um mit ihnen<br />

leckere Gerichte aus ihrer Heimat Frankreich zu<br />

zaubern.<br />

Von Anfang an hatten wir Spaß und jedem von uns<br />

war klar, wir wollten weiter machen. Zwar war nicht<br />

immer alles leicht und eitel Sonnenschein, denn die<br />

französische Küche hat so ihre Tücken. Dennoch<br />

haben wir viel gelernt, nicht nur über die Küche,<br />

sondern auch über die Sprache, die die meisten von<br />

uns ja ohnehin fasziniert.<br />

Über Galettes und Quiches, bis hin zur klassischen<br />

französischen Zwiebelsuppe durften wir uns an<br />

vielen Gerichten nach Herzenslust austoben und<br />

probieren. Außerdem verwenden die Franzosen für<br />

ihre Vinaigrette Unmengen von Öl, woran man sich<br />

als Verfechterin von viel Essig erst gewöhnen muss.<br />

Alles in allem war der Kochkurs für uns die perfekte<br />

Gelegenheit eine Gemeinschaft zu bilden, da wir<br />

lernten, miteinander zu arbeiten.<br />

Melanie Frick (BFS 1a)<br />

Kultur<br />

Kultur<br />

Französisch Kochen<br />

Jeden 2. Montag in der Cafeteria der WDS<br />

Der Kochkurs war von Anfang an Kult! Die maximale<br />

Teilnehmerzahl wird immer blitzschnell erreicht.<br />

Da muss man sich fragen, woran das liegt - An der<br />

netten Küchenchefin, an den anderen Küchenhilfen<br />

oder an dem leckeren Essen? Aber wahrscheinlich<br />

ist es eine Kombi aus allem und dazu kommt<br />

noch, dass man ein bisschen Frankreich kennenlernt<br />

- mit Genuss und Geselligkeit ohne den üblichen<br />

Lernstress!<br />

Annika Happel, Ramona Emmert<br />

und Colette Braun (BFS 1 Sp)<br />

„Der Kochkurs hat bei mir die Freude am Kochen<br />

geweckt. Seitdem ich von zuhause ausgezogen<br />

bin, habe ich mich oft von Fertiggerichten<br />

ernährt. Doch das hat jetzt wohl ein Ende!“<br />

Tatjana Wohlleben (BFS 1a)<br />

„Es hat sich nach ungefähr dem zweiten Mal<br />

eine Gruppe rauskristallisiert und es ist irgendwie<br />

schon eine Routine drin. Für andere scheint<br />

es chaotisch vorzugehen, aber es klappt ja immer<br />

(auch wenn nicht immer zeitlich).“<br />

Laura und Maren Siedentop (BFS 1a)<br />

„Es macht Spaß neue Rezepte zu entdecken und<br />

das Essen ist auch sehr lecker. Das Tolle ist, dass<br />

wir nicht nur zuschauen, sondern selbst mitkochen<br />

dürfen und immer ein sehr schön gestaltetes<br />

Rezept mit nach Hause bekommen.“<br />

Farida Sadaoutchi (BFS 1a)<br />

79


Kultur<br />

Kultur<br />

¡Navidad con mantecados! …<br />

„das kommt uns Spanisch vor“<br />

80<br />

En cierta hora de Sprechfertigkeit llegamos a la<br />

conclusión de que teníamos que organizar algunas<br />

actividades para así ahorrar una cantidad de dinero<br />

que necesitábamos para realizar el viaje imaginario<br />

de nuestros sueños.<br />

Acabamos escribiendo una lista con ideas en la que<br />

apareció la organización de un concurso de mantecados<br />

(andalusisches Weinachtsgebäck), un dulce<br />

harinoso muy fácil de elaborar. Como a Kika le<br />

habían dado una receta decidimos meter las manos<br />

en la masa. Así que el viernes 17 de diciembre nos<br />

encontramos en la cafetería del<br />

colegio para llevar a cabo nuestro<br />

plan. Kika trajo los ingredientes<br />

y empezamos a entrar en la<br />

cocina de 4 en 4. En una cocina<br />

tan chiquita entran 3 y salen 4,<br />

ji, ji. Todos estaban de muy buen<br />

humor y especialmente los hombres<br />

fueron forzados por nuestra<br />

profesora Kika a ayudar los<br />

primeros. Ángel se largó de la<br />

cocina en seguida para no ser<br />

un esclavo de las chicas. Así que<br />

si quieres disfrutar de la Navidad<br />

española , ahí va nuestra receta.


Rezept: Mantecados<br />

Ingredientes:<br />

1 kilo de harina (Mehl)<br />

500 g de manteca de cerdo (Schweineschmalz)<br />

Keine Panik! No se nota<br />

1 vaso pequeño de vino blanco (Weißwein)<br />

1 vaso grande de azúcar (Zucker)<br />

Canela (Zimt) y azúcar en polvo (Puderzucker)<br />

Preparación:<br />

Primero hay que poner la manteca de cerdo, el azúcar y<br />

algo de vino en un círculo de harina. Después vas mezclando<br />

todos los ingredientes amasando excepto la canela<br />

y el azúcar en polvo que son para decorar. Ir incorporando<br />

harina y vino hasta conseguir hacer una bola<br />

con la masa, cosa que requiere mucho esfuerzo, pero<br />

no para una clase tan participativa como el Spanisch II.<br />

Cuando está la masa se estira con ayuda de un rodillo<br />

(Nudelholz) y con ayuda de un vaso hacer círculos con<br />

la masa.<br />

Poner el horno a 150 grados y hacer los mantecados<br />

durante 40 minutos más o menos, depende del horno.<br />

Cuando estén un poco dorados sacar la bandeja<br />

del horno y rebozar los mantecados rápidamente en el<br />

azúcar en polvo y canela. Y ¡qué aproveche!<br />

Conclusión: Fue un día agotador pero todos se fueron<br />

a casa con una pequeña bolsa de mantecados en la<br />

mano, que nos endulzó el tiempo de Navidad de forma<br />

muy diferente a como lo hacen nuestras galletas de<br />

Navidad alemanas.


Kultur<br />

Kultur<br />

Feliz Navidad del Spanisch I<br />

Hay un famoso dicho español que dice: “Antes es la<br />

obligación que la devoción”(Erst die Arbeit, dann<br />

das Vergnügen) y así fue como los alumnos del Spanisch<br />

I escribieron su Schulaufgabe el día 17 de diciembre<br />

y después celebraron una fiesta a lo alemañol<br />

con pasteles de varias nacionalidades, no solo<br />

española y alemana sino también griega.<br />

La idea empezó con un truco de la profesora para<br />

aprender los pronombres de objeto directo e indirecto.<br />

Cada grupo escribió una lista con las cosas<br />

que tenía que traer desde la comida y la bebida hasta<br />

la decoración. Así aprendimos los pronombres, so<br />

heimtückisch!<br />

Después de terminar la Schulaufgabe un grupo decoró<br />

la clase, otro hizo el café, el chocolate y el té<br />

y otros prepararon la mesa. Por supuesto, algunos<br />

profesores neidisch! se acercaron a la fiesta y probaron<br />

las especialidades y escucharon las canciones<br />

de Navidad españolas. Todos probaron los mantecados,<br />

una especialidad española que había hecho<br />

la profesora, que escogió a sus alumnos como conejillos<br />

de indias (Versuchskanninchen), ji, ji. Todos<br />

comimos muchos dulces y así saboreamos un trozo<br />

de España pero a 2 000 kilómetros.<br />

BFS 1 Spanisch


American Breakfast ESA II<br />

Oatmeal<br />

French Toast, scrambeled eggs<br />

On Monday, 6 June, 2011 ESA II organized an “American<br />

Breakfast“ together with their teacher Sherrie<br />

Blackman. Every student and Ms. Blackman brought<br />

along some of the ingredients that were necessary<br />

to prepare the different meals, so that everyone<br />

contributed something.<br />

We prepared typical American dishes like pancakes<br />

with maple syrup, French toast, scrambled eggs<br />

with bacon and cherry cinnamon oatmeal and all<br />

enjoyed the day very much.<br />

We would like to thank our English teacher Ms.<br />

Blackman for the nice time and hope to be able to<br />

line up things like that in the future, too.<br />

ESA II<br />

Kultur<br />

Kultur


Kultur<br />

Kultur<br />

Erstes Alumni-Treffen an der WDS<br />

Wiederbegegung mit italienischem Flair<br />

88<br />

Die Fachschaft Italienisch organisiert ihr erstes<br />

Alumni-Treffen an der <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>.<br />

Am 23. Oktober fand an der <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />

(WDS) das erste Treffen ehemaliger<br />

Italienisch-Schüler statt, das sich regen Zuspruchs<br />

erfreute. Initiiert und kulinarisch vorbereitet wurde<br />

es von den beiden langjährigen Italienisch-Dozentinnen,<br />

Giorgia Rettaroli Klopfer und Sieglinde<br />

Winter-Denk, die als Ehrengast auch den Ausländerbeauftragten<br />

der Stadt Würzburg, Herrn Antonino<br />

Pecoraro, eingeladen hatten.<br />

Der neue Schulleiter, Dr. Jürgen Gude, begleitet<br />

von seiner mexikanischen Gattin, begrüßte die Gäste<br />

und hob das außergewöhnliche Engagement der<br />

kleinsten Sprachensektion an der WDS hervor, das<br />

sich auch außerhalb des Unterrichts durch regelmä-<br />

ßige Klassenfahrten nach Italien, dem Besuch von<br />

landesweiten Ausstellungen, Theaterveranstaltungen<br />

und Kochen italienischer Menüs in der Freizeit<br />

äußere.<br />

Bei selbst gemachten italienischen Köstlichkeiten<br />

wie verschiedenen Antipasti, Pasta al Forno Risotto,<br />

Arrosto, Insalate, Panna Cotta, Crostata und Tiramisù<br />

wurden in fröhlicher Runde Erinnerungen ausgetauscht,<br />

und die WDS war nicht nur vom Duft,<br />

sondern auch vom Klang Italiens erfüllt.<br />

Beim Kaffee wurde dann von Herrn Gude eine Vorstellungsrunde<br />

eingeleitet, bei der die Alumni über<br />

ihre Erfahrungen an der WDS und im Berufsalltag<br />

sprachen. Alle betonten, dass die WDS ein wichtiger<br />

Baustein für ihr späteres Berufsleben war. Erfreulicherweise<br />

können fast alle am Abend anwesenden<br />

Alumni ihre in zwei Jahren Berufsfachschule erworbenen<br />

Italienischkenntnisse in Wort und Schrift im<br />

Berufsalltag einsetzen. Einige sind beispielsweise<br />

in einem Photovoltaik- oder in einem Fahrradunternehmen<br />

tätig, andere arbeiten im Druckereigewerbe,<br />

in der Modebranche oder als selbständig<br />

Erwerbstätige, um nur einige Beispiele zu nennen.<br />

Die Schüler erzählten begeistert von ihren regelmäßigen<br />

Fahrten zu Messen in Italien.<br />

Viele Schüler kommen ohne italienische Vorkenntnisse<br />

an die WDS, manche haben einen italienischen<br />

Elternteil, andere wiederum sind mit italienischen<br />

Dialekten aufgewachsen. Für alle bietet die<br />

<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> einen guten Ausgangspunkt<br />

für ein erfolgreiches Berufsleben, da<br />

rege wirtschaftliche Kontakte zwischen Italien und<br />

Deutschland herrschen.


An der WDS wird seit jeher Integration in dem Bewusstsein<br />

gelebt, dass Sprachen nicht nur das Tor<br />

zur Welt, sondern auch der Schlüssel zum Verständnis<br />

anderer Kulturen und Völker sind.<br />

Zum lebenden Beweis dafür waren am 23. Oktober<br />

Vertreter der italienischen Regionen Apulien, Sardinien,<br />

Sizilien, Piemont, Marken, aber auch anderer<br />

Länder wie der Türkei, Deutschland, Österreich<br />

und Mexiko präsent, alle miteinander verbunden<br />

durch die Begeisterung für die italienische Sprache,<br />

Kultur und Lebensart.<br />

Giorgia Rettaroli-Klopfer & Sieglinde Winter-Denk<br />

85


Schulfete<br />

Kultur<br />

86<br />

Schulfete 2011 Boot


Kultur<br />

87


Kultur


Kultur


Projekte<br />

Schulentwicklungstag<br />

92<br />

Der 2. Schulentwicklungstag an der WDS (Buß- und<br />

Bettag 2010) stand diesmal im Zeichen der Fachakademie.<br />

Schwerpunkt war die Frage, wie wir unsere<br />

Studenten noch besser auf die reale Berufssituation<br />

der Übersetzertätigkeit nach Ablegen der Übersetzerprüfung<br />

vorbereiten können. Als Referenten<br />

waren Frau Norma Keßler (BDÜ, Öffentlichkeitsarbeit)<br />

und Prof. Dr. Felix Mayer (SDI) zu Gast an der<br />

WDS. Die rege Diskussion mit dem gesamten Lehrerkollegium<br />

erbrachte zahlreiche Vorschläge und<br />

Anregungen, die es in Zukunft aufzugreifen und<br />

umzusetzen gilt.<br />

Neben den Chancen der Akademisierung (begleitende<br />

oder top-up-Bachelor-Abschlüsse im In- und<br />

Ausland mit verbesserten Gehaltseinstufungen)<br />

wurden u.a. berufsbezogenes Projektmanagement<br />

und Projektkoordination für Übersetzer, Arbeiten in<br />

Netzwerken, 4-Augen-Prinzip bei der Qualitätskontrolle,<br />

Preisgestaltung und Akquise thematisiert.<br />

Wie diese typischen beruflichen Herausforderungen<br />

für Übersetzer bereits in der schulischen Ausbildung<br />

unserer Fachakademie - möglichst in realen Übersetzungsprojekten<br />

- umgesetzt und trainiert werden<br />

können, war ein wichtiges Thema des Schulentwicklungstags.<br />

Einige erfolgreiche<br />

Ansätze hierfür gibt es jedenfalls<br />

an der WDS bereits: vom<br />

Dolmetscherprojekt mit der<br />

Bundeswehr über die Übersetzung<br />

eines Ausstellungskatalogs<br />

bis hin zur sprachlichen<br />

Begleitung eines europäischen<br />

Partnerschaftsprojekts<br />

reicht die Spannbreite. Diese<br />

Ansätze zu vertiefen sollte das<br />

zukünftige Ziel unserer Arbeit<br />

sein.<br />

Jürgen Gude


Um die enorme Vielfalt von Fremdsprachenberufen<br />

einerseits und die Bedeutung sogenannter soft<br />

skills wie persönliches Auftreten, kommunikative<br />

Kompetez oder Fähigkeit zur Zusammenarbeit<br />

aufzuzeigen und den Studierenden der WDS einen<br />

Einblick in die Praxis zu vermitteln, wurden in diesem<br />

Jahr erstmals zwei CareerDays – je einer für die<br />

Berufsfachschule und einer für die Fachakademie<br />

- eingerichtet. Dabei kamen professionelle Trainer<br />

wie auch erfahrene Altschüler zu Wort und zeigten<br />

ein breites Spektrum interessanter Themen auf.<br />

Auf diesen Seiten soll ein<br />

– wenn auch notwendig<br />

kurzer – Eindruck von dieser<br />

Vielfalt in Wort und Bild<br />

gegeben werden. Zu Wort<br />

kommen die Adressaten<br />

der Vorträge und Workshops,<br />

die Studierenden<br />

unserer Schule. Auf jeden<br />

Fall war der Erfolg überwältigend.<br />

In dem Seminar „Atem –<br />

Stimme – Sprechen – Körpersprache“<br />

erklärte die<br />

Atemtherapeutin, dass unser<br />

Instrument, die Stimme,<br />

Kompetenz sowie Vitalität<br />

ausstrahle und wie wichtig<br />

es sei, „für sich selbst zu<br />

sorgen“ um einen souveränen<br />

Stimmklang zu gewährleisten.<br />

Sie zeigte uns,<br />

wie negativ sich Anspannung und Aufregung auf<br />

unser Auftreten und unsere Aussprache auswirken<br />

und demonstrierte anhand von Mantren sowie speziellen<br />

Dehn- Atem- und Stimmübungen wie man<br />

die innere Ruhe und somit auch das Selbstbewusstsein<br />

wiedererlangt und selbst unter Druck den richtigen<br />

Ton trifft.<br />

Unsere erste Referentin war Cindy Cramer (27). Sie<br />

hat eine spannende Ausbildung mit Sprachenmix<br />

absolviert: zuerst FSK Englisch/ Italienisch an der<br />

Projekte<br />

Karriere-Tag


94<br />

WDS, danach 1 Jahr EuKo in München und schließlich<br />

setze sie noch mal eine FSK in Würzburg drauf -<br />

diesmal mit Spanisch/ Italienisch. Sie arbeitet heute<br />

in einer Firma der Fahrradbranche in Schweinfurt.<br />

Zu ihren heutigen Aufgaben dort gehört die Kundenbetreuung<br />

genauso wie Messebesuche, Handelskorrespondenz<br />

in Spanisch und Italienisch und<br />

Auslandsbesuche. Als schwierigste Aufgabe empfand<br />

sie am Anfang das Telefonieren in der Fremdsprache.<br />

Besonders wichtig für sie ist eine gute Integration<br />

in der Firma und Durchhaltevermögen auch<br />

wenn’s mal schwer sein sollte.<br />

Unsere Referentin Sarah Härtig (30) arbeitet heute<br />

bei der Firma Babcock Noell (Nukleartechnik) in<br />

Würzburg. Zu ihren Aufgaben zählen Handelskorrespondenz<br />

in Englisch und Französisch, Organisation<br />

von Events, Messebesuche und viele technische<br />

Übersetzungen. Genau das bereitete ihr am Anfang<br />

Probleme, sodass sie sich mit der Zeit eine Übersetzungsliste<br />

der Fachtermini anlegte. Sie empfindet<br />

HaKo (Handelskorrespondenz) als wichtigstes Fach,<br />

denn damit hat sie heute tagtäglich zu tun.<br />

Unser zweiter Referent war Danilo Valenti (25).<br />

Der gebürtige Italiener ist heute bei der Firma Vogel<br />

Druck ein angesehener Mitarbeiter. Wichtig für<br />

ihn ist die Mehrsprachigkeit und Motivation des<br />

Mitarbeiters, ebenso wie sich gut auf ein Vorstellungsgespräch<br />

vorzubereiten Er gab als erfahrener<br />

Personaler wichtige Tipps für die Bewerbung: gerne<br />

darf es auch mal ein ‚flippigeres’ Bild sein, oder die<br />

Anrede ‚hallo’ bzw. Grußformel ‚sonnige Grüße’. Er<br />

selbst hat damit gute Erfahrungen gemacht.


Die letzte Referentin über Berufseinstiege war Andrea<br />

Lugauer. Ihren Abschluss als FSK Englisch/ Spanisch<br />

machte sie 1993 an der WDS. Seither hat sie<br />

viel erlebt und in zahlreichen Firmen Erfahrungen<br />

gesammelt. Von Unianstellung, Verwaltungsaufgaben<br />

bis hin zur Sachbearbeiterin- die Sprachen<br />

ziehen sich wie ein roter Faden durch ihre berufliche<br />

Laufbahn. Mittlerweile arbeitet sie bei der<br />

Firma Lauda (Messgerätetechnik) und schätzt die<br />

ihr übertragene Verantwortung im Vertriebsinnendienst<br />

sehr. Sie würde es jederzeit wieder tun- nämlich<br />

auf Sprachen setzen<br />

Wir haben uns für den Kurs „Ihre überzeugende<br />

Bewerbung“ bei Marcellus Barth entschieden und<br />

haben es nicht bereut! Innerhalb von 1 ½ Stunden<br />

hat er uns sehr viele wertvolle Informationen für<br />

den richtigen Berufseinstieg nahegebracht.<br />

Von der richtigen Bewerbungsmappe, über den<br />

korrekten Lebenslauf bis zum ansprechenden Anschreiben<br />

hat Herr Barth uns wichtige Tipps für die<br />

berufliche Zukunft mitgegeben.<br />

Was uns sehr fasziniert hat war, dass man seine Bewerbung<br />

auch mal ganz persönlich gestalten kann.<br />

Einigen Arbeitgebern könnte es gefallen, zur Abwechslung<br />

mal nicht eine gewöhnliche Bewerbung<br />

in den Händen zu halten. Man darf gerne auch mal<br />

seine eigene Persönlichkeit in die Bewerbung mit<br />

einbringen. Auch „die Tücken der Lücken“ im Lebenslauf<br />

sind, mit dem von Ihm übermittelten Wissen,<br />

gut zu umspielen<br />

95


96<br />

Andrea van Harten<br />

DIE ASSISTENZMANUFAKTUR<br />

Die Manufaktur für Ihre individuelle Karriereplanung und Assistenzvermittlung<br />

auf Geschäftsführungs- und Vorstandsebene.<br />

Ihre hervorragenden Fachkenntnisse bilden einen wesentlichen Baustein<br />

für das Gelingen Ihrer beruflichen Karriere - es ist jedoch Ihre Persönlichkeit,<br />

mit der Sie letztendlich im Vorstellungsgespräch überzeugen werden.<br />

PERSONALITY MEETS COMPETENCE<br />

Als ausgebildete ESA (1989) mit langjähriger internationaler Berufserfahrung<br />

als Vorstandssekretärin und mit zusätzlicher Ausbildung zum DINzertifizierten<br />

European Business Coach berate ich Sie bei der Optimierung<br />

Ihres gesamten Potenzials und vermittle Sie in namhafte Unternehmen.<br />

Idealbesetzung durch Dialog - Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme.<br />

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Parkstraße 11 | 61462 Königstein / Taunus<br />

Memberships: Bundesverband Sekretariat und Büromanagement e.V. (bSb)<br />

European Management Assistants (EUMA)<br />

Nach einem interessanten 12-minütigen Film stellte<br />

uns Frau Covi-Loritz die Tätigkeit als Fremdsprachenassistent/in<br />

im Auswärtigen Amt vor und uns<br />

wurde klar, dass dieser Beruf weitaus abwechslungsreicher<br />

und auch anspruchsvoller ist als wir<br />

es anfangs gedacht haben. Die größte Herausforderung<br />

ist, dass man nicht nur in Deutschland eingesetzt<br />

wird, sondern alle drei bis vier Jahre den<br />

Einsatzort wechselt. Eine wichtige Voraussetzung<br />

für die Wahl dieser Laufbahn ist, dass ihr weltoffen<br />

seid und dass es euch leicht fällt, mit neuen Situationen<br />

klarzukommen, insbesondere sich an ein<br />

neues Leben mit völlig anderen Kulturen sowie anderen<br />

Klimaverhältnissen zu gewöhnen.<br />

Beim CareerDay entschieden wir uns,<br />

den Vortrag von Frau Klein zu besuchen...<br />

Zu Beginn ihrer Karriere arbeitete Frau<br />

Klein unter anderem bei der Börse<br />

Frankfurt als Wirtschaftskorrespondentin,<br />

jedoch stellte sie bald fest, dass dies<br />

nicht ihrem Wunschberuf entsprach.<br />

Nach familiären Schwierigkeiten machte<br />

sie sich für kurze Zeit selbständig<br />

und gründete eine Ich-AG. Hierbei<br />

entwickelte sie ein Konzept zur Schulung<br />

von Firmenvertretern im Bereich<br />

Busness-English. Seit kurzem ist sie zudem<br />

Vorsitzende des Bundesverbandes<br />

Glas. Frau Klein machte uns durch ihren<br />

Vortrag deutlich, dass Höhen und<br />

Tiefen zu jedem Berufsweg dazugehören;<br />

ebenso sind Mut und Authentizität<br />

gefordert.<br />

Das Besondere an dem Vortrag über “Männliche<br />

und weibliche Kommunikationsformen” war, dass<br />

er nicht nur informativ und lehrreich war, sondern<br />

dass auch über alltägliche Dinge aus dem Leben geredet<br />

wurde, wie z. B., dass Frauen Schuhe lieben<br />

und sehr gerne und viel reden und Männer den sogenannten<br />

„Tunnelblick“ tatsächlich haben, der es<br />

ihnen ermöglicht, besonders gut Wege beschreiben<br />

zu können, es ihnen aber erschwert, genaue Details<br />

wahrzunehmen. Über diese typischen Verhaltensformen<br />

zu sprechen, war sehr amüsant und hat zum<br />

Schmunzeln angeregt.


Besuch bei UPS in Frankfurt<br />

Nach unserem Start mit dem Bus vom Parkplatz der<br />

Residenz in Würzburg gab uns ein Mitarbeiter von<br />

UPS bereits während der Fahrt wichtige Informationen<br />

über das Unternehmen und seine Strukturen<br />

preis.<br />

Nach der Ankunft in Frankfurt folgte eine kleine<br />

Pause, wo wir uns an dem von UPS vorbereiteten<br />

Buffet stärken und dabei Fragen an die Mitarbeiter<br />

stellen konnten. Gleich darauf folgte eine interessante<br />

und detaillierte Power-Point-Präsentation, in<br />

der uns erklärt wurde, wie sich das Unternehmen<br />

zusammensetzt und womit wir rechnen müssten<br />

bei einer eventuellen Einstellung in diesem Hause.<br />

Am Ende der Präsentation und nach der Fragerun-<br />

de von Seiten der WDS an die Angestellten teilten<br />

wir uns in zwei Gruppen auf. Jeweils eine Gruppe<br />

bekam dann eine separate Führung durch die Hallen<br />

von UPS, in denen wir sehen konnten, wie die<br />

Betriebsvorgänge ablaufen und alles im Großen<br />

und Ganzen so funktioniert.<br />

97


Projekte<br />

Soziales Projekt der Klasse BFS IIa<br />

am Career Day<br />

98<br />

Wer am Career Day zwischen den zahllosen Veranstaltungen<br />

den Raum wechselte und dabei den Eingangsbreich<br />

durchquerte, kam an einer Tafel vorbei,<br />

mit der auf eine Aktion der BFS II a hingewiesen<br />

wurde: “Kuchen für Afrika.“ Nun gut: eigentlich<br />

hatte man wohl zuerst einen reich gedeckten Tisch<br />

bemerkt, auf dem leckere – teils exotisches – Backwerk<br />

stand. Es gab auch Muffins und Obstsalat, und<br />

natürlich afrikanischen Kaffee.<br />

Worum gings? Der Erlös der Aktion sollte der Grundschule<br />

in Ngodakala im Südsudan zugute kommen.<br />

Es ist eine Gegend, in der nach jahrzehntelangem<br />

Bürgerkrieg, nach Hunger und Vertreibung vielen<br />

Menschen jede Perspektive genommen wurde. Besonders<br />

hart trifft es dabei oft die Kinder, und von<br />

einem geregelten Schulbesuch können viele nicht<br />

einmal träumen. Und natürlich kann eine Aktion<br />

wie der Verkauf von Kuchen und Kaffee keine Probleme<br />

armer Länder lösen, aber sie kann aufmerksam<br />

machen und ein Zeichen setzen.<br />

Und immerhin kamen stolze Euro 200.- zusammen,<br />

die über die katholische Diözese in der Provinzstadt<br />

Wau einem Schulprojekt direkt zufließen werden.<br />

Ach ja: geschmeckt hat der Kuchen auch noch!


�GROSSE GEMEINSCHAFT<br />

Bundesweit sind über 7.000 Übersetzer und Dolmetscher im Bundesverband der<br />

Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) organisiert – über 1.300 davon in Bayern.<br />

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Gruppentreffen, Seminare, Mailing-Listen und die Internetplattform form rm<br />

„MeinBDÜ“ für regen Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

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Mitglieds beitrag bereits inbegriffen.<br />

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Stellenangebote oder auch Muster-AGB<br />

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Mitglieder können einmal im Monat die kosten lose Erstberatung<br />

eines Rechtsanwalts und Steuerberaters in Anspruch nehmen.<br />

�FACHGRUPPE „EXISTENZGRÜNDER“<br />

Jeden 4. Donnerstag eines Monats um 19 Uhr in der Geschäftsstelle ell le des<br />

BDÜ-Landesverbandes Bayern: Luisenstraße1, 80333 München<br />

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Studentinnen und Studenten zahlen nur die Hälfte<br />

des regulären Jahresbeitrags.<br />

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105


Projekte<br />

Sonderveranstaltungen der Abendakademie<br />

100<br />

Die Abendakademie der <strong>Würzburger</strong><br />

<strong>Dolmetscherschule</strong> bietet Sprachkurse<br />

(Gruppenkurse, Einzelunterricht,<br />

Firmenschulungen) für Erwachsene,<br />

die ihre Sprachkenntnisse auffrischen<br />

oder eine Sprache neu erlernen<br />

möchten. Seit dem Wintersemester<br />

2010 hat die Abendakademie neben<br />

ihren Standardkursen aber auch Sonderveranstaltungen<br />

im Programm,<br />

die allen Abendkursteilnehmern und<br />

Schülern der <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />

offenstehen und kostenfrei<br />

sind.<br />

Lerntechniken für den<br />

Erwerb von Fremdsprachen<br />

Mi., 27.10.2010, 18:00-20:00 Uhr (Christiane Stroh)<br />

Das erste Seminar in unserer Veranstaltungsreihe<br />

drehte sich um die Frage, wie Erwachsene lernen<br />

und wie man sich insbesondere den Erwerb fremdsprachlicher<br />

Kenntnisse erleichtern kann. Zu diesem<br />

Zwecke wurde zunächst die Funktionsweise des Gedächtnisses<br />

näher beleuchtet. Anhand von Selbstversuchen<br />

konnten die Teilnehmer Phänomene wie<br />

Gedächtnishemmungen, Speicherkapazität und Vergessen<br />

eindrucksvoll erfahren. Nach diesem kleinen<br />

Ausflug in die Lern- und Gedächtnisforschung wurden<br />

verschiedene Methoden effektiven Lernens näher<br />

betrachtet und gemeinsam erprobt. Bestimmte<br />

Lern- und Verarbeitungsstrategien (wie u.a. Lernen<br />

von Grammatik, Vokabular und Landeskunde mit<br />

Hilfe von Mindmaps, hierarchischen Aufbauplänen<br />

und des Karteikastens, effektives Lesen, Training der<br />

Aussprache und des Hörverstehens) wurden dabei<br />

ebenso thematisiert wie die eigenständige Planung,<br />

Reflexion und Kontrolle des Lernens, die effektive<br />

Zeiteinteilung und Pausenplanung, die Gestaltung<br />

der Lernumgebung und die kritische Nutzung verschiedener<br />

Informationsquellen. Zu guter Letzt<br />

wandten wir uns der emotionalen Seite von Lernprozessen<br />

zu, wobei der Selbstmotivation und dem<br />

Umgang mit Stress ein besonderes Augenmerk galt.<br />

Bolivia – un país donde lo<br />

auténtico aún existe<br />

(Diavortrag auf Spanisch und Deutsch)<br />

Fr., 12.11.2010, 18 :00-20 :00 Uhr (Yuli Vacaflores)<br />

!Hola amigos¡ Wer hat manchmal nicht Lust, das<br />

Weite zu suchen?<br />

Eine virtuelle Reise führte uns nach Bolivien – ein<br />

Land der Extreme und Gegensätze. Yuli Vacaflores,<br />

unsere neue Spanisch-Dozentin, erläuterte uns in einem<br />

Diavortrag auf Spanisch und Deutsch Geschichte,<br />

Kultur, Politik und Lebensgewohnheiten ihres<br />

Landes. Zunächst konnten wir uns einen Eindruck


von der Kolonialgeschichte, der Revolution und der<br />

aktuellen politischen Situation des Landes unter<br />

Präsident Evo Morales verschaffen, anschließend<br />

durchquerten wir die verschiedenen Landesteile.<br />

Die Reise begann auf der Hochebene des Altiplano,<br />

einer Region der Superlative: Außer dem Salar<br />

de Uyuni, dem größten Salzsee der Erde, und dem<br />

Titcaca-See, dem höchstgelegenen kommerziell<br />

schiffbaren See der Erde, gibt es hier bizarre Felsformationen,<br />

Gesteinswüsten und farbige Lagunen zu<br />

bewundern. Über schneebedeckte Berggipfel führte<br />

uns die Reise weiter in die trockenen Hochtäler<br />

und den Bergurwald der Yungas und schließlich ins<br />

dünn-besiedelte tropisch-heiße Tiefland der Llanos<br />

im Osten des Landes.<br />

Ein Einblick in kulturelle und religiöse Traditionen<br />

und nicht zuletzt in bolivianische Musik und Folklore<br />

rundeten den Vortrag ab.<br />

Visite guidée de la ville<br />

de Wurtzbourg - Stadtführung<br />

auf Französisch<br />

Sa., 20.11.2010, 11:00-12:30 Uhr (Céline Popp)<br />

Frostige Kälte und samstäglicher Stadttrubel haben<br />

uns an jenem Samstagvormittag keineswegs von<br />

unserer spannenden Entdeckungstour durch die<br />

<strong>Würzburger</strong> Innenstadt abgehalten. Céline Popp,<br />

eine unserer Französisch-Dozentinnen, erläuterte<br />

uns auf Französisch die <strong>Würzburger</strong> Stadtgeschichte.<br />

Der Rundgang begann am Falkenhaus, einem<br />

ehemaligen Gasthaus im Rokkoko-Stil, in dem heute<br />

die Stadtbibliothek untergebracht ist, und führte<br />

zunächst zu zweien der bedeutendsten <strong>Würzburger</strong><br />

Gotteshäuser, der über der Grabstätte des Hl.<br />

Kilian errichteten romanischen Neumünster-Basilika,<br />

und dem Dom, der viertgrößten romanischen<br />

Kirche Deutschlands. Seine Bautechnik und das<br />

Lichtspiel im Inneren lassen den Weg ins Paradies<br />

nachempfinden. Anschließend wurden wir Zeuge<br />

der Geschichte des Rathauses und des Vierröhrenbrunnens<br />

und bewunderten die mächtigen Brückenheiligen<br />

auf der Alten Mainbrücke. Ein kleiner<br />

Abstecher führte uns zum Traditionsweinhaus Stachel,<br />

in dessen barockem Innenhof schon Goethe<br />

dem Wein frönte. Hier nahm 1525 auch der Bauernaufstand<br />

seinen Ausgang. Schließlich schlenderten<br />

wir weiter zur Marienkapelle, die Bürger einst dem<br />

Bischof zum Trotze unweit des Doms errichten ließen,<br />

bevor unser Rundgang auf dem Oberen Markt<br />

vor dem Falkenhaus endete.<br />

101


Dolmetsch-Projekte<br />

Dolmetschen für den Weltfrieden<br />

102<br />

An einem sonnigen Morgen im März in aller Herrgottsfrüh<br />

fuhr die <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />

auf Einladung der Bundeswehr in die Infanterieschule<br />

in Hammelburg, in der die sogenannten UN-<br />

MOs ausgebildet werden (United Nations Military<br />

Obervers, die Militärbeobachter der UN). Nachdem<br />

noch ein „schnelles“ Erinnerungsfoto auf der Autobahn<br />

gemacht wurde (Blitzer), erreichten wir<br />

die Kaserne, wo wir sogleich mit Proviant versorgt<br />

wurden. Dort wurden wir in Gruppen eingeteilt, die<br />

sich auf verschiedene Stationen verteilen mussten,<br />

sowohl im Gelände, als auch in „Bonnland“, einer<br />

extra angelegten Stadt für Truppenübungen.<br />

Wir wurden an vier verschiedenen Stationen zum<br />

Dolmetschen eingesetzt.<br />

Negotiation<br />

In Bonnland lautete die Aufgabe für die Unmos<br />

zum ersten Mal mit dem Bürgermeister in Kontakt<br />

zu treten und so viele Informationen wie möglich<br />

über die humanitäre Lage, sowie feindliche Aktivitäten<br />

in2 Erfahrung zu bringen. Diese Aufgabe<br />

wurde durch das schauspielerische Können der Ausbilder<br />

und Role Players, die die UNMOs bis an die<br />

Grenzen ihrer Belastbarkeit trieben, erschwert. Unsere<br />

Aufgabe war es als Sprachmittler zwischen den<br />

UNMOs zu agieren.<br />

Checkpoint<br />

Als unsere Dozentin Lucy Thomson zusammen mit<br />

ihrer Gruppe am Checkpoint ankam, waren alle sehr<br />

aufgeregt, jedoch schon voller Vorfreude auf unseren<br />

Dolmetscheinsatz bei den UN-Friedenstruppen.<br />

Am Checkpoint wurden zwei Phasen durchgespielt:<br />

Phase 1 war die ruhige Phase des Kontrollpunkts,<br />

an der auch unsere Dolmetschkünste (nämlich Spanisch/Englisch<br />

und Englisch/Spanisch) zum Einsatz<br />

kamen. Bei dieser unterstützen wir die „rechte<br />

Hand“ des Campleaders Dimitrij, Quique (Enrique<br />

Garcia, Soldat der Friedenstruppen aus Uruguay).<br />

Phase 2 war eine etwas aggressivere Variante, bei<br />

der die UNMOs unter vorgehaltener Waffe befragt<br />

wurden oder in einem aus Drahtzaun abgegrenzten<br />

Bereich einige Minuten auf Knien ausharren mussten.<br />

Bei dieser Phase haben wir Dolmetscher auch<br />

unsere schauspielerischen Künste unter Beweis stellen<br />

dürfen und Mitglieder des Rebellencamps spielen<br />

dürfen, während die UNMOs mit Campleader<br />

Dimitrij, eine etwas angsteinflößende Person (in<br />

Wirklichkeit jedoch sehr nett) verhandeln mussten.


Autounfall<br />

Eine weitere Station stellte einen simulierten Autounfall<br />

dar, bei dem ein Fahrzeug der UNO mit<br />

einem Zivilistenfahrzeug kollidierte. Dabei war<br />

die Aufgabe der Unmos, die Einheimischen zu beruhigen,<br />

den Autounfall zu dokumentieren, die<br />

Verletzten zu versorgen und dabei gleichzeitig<br />

auf ihre eigene Sicherheit zu achten, da sie von<br />

den Role Players mit Steinen und Stöcken beworfen<br />

wurden und man versuchte das UN-Fahrzeug<br />

zu stehlen. Wir mussten sie dabei unterstützen die<br />

sprachliche Barriere zu überwinden, doch konnten<br />

wir uns auch als Role Player nützlich machen, unter<br />

anderem als Ehefrau eines Verletzten, Reporterteam<br />

oder als Einheimische.<br />

Verification<br />

Eine andere Station nannte sich „Verification“. Unsere<br />

Aufgabe war es zu übersetzen, wie viele Waffen,<br />

Fahrzeuge und Personen sich im Camp befanden.<br />

Zunächst wurden wir von den Blauhelmen an<br />

der Schranke zum Camp abgeholt. Dort wurde uns<br />

mehr oder weniger erklärt, was zu dolmetschen ist<br />

und wie wir uns zu verhalten haben. Unsere Rolle<br />

als Dolmetscher war uns nicht immer klar, da es<br />

schon mal passieren konnte, dass man sich alleine<br />

zwischen Panzern und bewaffneten Camp-Bewohnern<br />

wiederfand. Anfängliche Schwierigkeiten<br />

mit den deutschen, sowie als auch den englischen<br />

Bezeichnungen beim Dolmetschen der einzelnen<br />

Waffenbezeichnungen konnten dank computerspielbegeisterter<br />

Mitstreiter schnell überwunden<br />

werden.<br />

Projekte<br />

103


104<br />

Nach dem Ende der Übung, die fast den ganzen Tag<br />

über dauerte, bekamen die Teilnehmer der <strong>Würzburger</strong><br />

<strong>Dolmetscherschule</strong> eine Teilnahmeurkunde<br />

ausgehändigt. Danach fuhren wir mit vielen neuen<br />

Eindrücken zurück nach Würzburg. Dieser Tag bot<br />

uns die Möglichkeit die Arbeit eines Dolmetschers<br />

realitätsnah kennenzulernen.<br />

Die Fortsetzung<br />

Der letzte Dolmetscheinsatz bei der Bundeswehr<br />

fand in den Pfingstferien statt – an dieser Stelle<br />

noch einmal ein großes Dankeschön dafür, dass sich<br />

trotzdem so viele von euch bereit erklärt haben,<br />

mitzukommen.<br />

Diesmal sollte alles etwas anders ablaufen als bei<br />

den bisherigen Einsätzen: Hauptmann Neuroth hatte<br />

für jedes Team einen eigenen Dolmetscher vor-<br />

gesehen, so dass einige von uns den ganzen Tag bei<br />

einem Team blieben. So hatten wir die Möglichkeit,<br />

die einzelnen Teammitglieder etwas besser kennenzulernen<br />

und auch bei den Rollenspielen dabei<br />

zu sein, bei denen keine Dolmetscher gebraucht<br />

wurden. Einige wenige wurden auch direkt an den<br />

Stationen eingesetzt, z.B. für die Sprachen Russisch<br />

und Spanisch.<br />

Aufgrund der Neuorganisation gibt es für das<br />

nächste Mal sicherlich noch das ein oder andere zu<br />

verbessern, aber Spaß gemacht hat es wie immer<br />

trotzdem.<br />

Einen ausführlicheren Bericht gibt es dann wieder<br />

nach dem nächsten Einsatz, der für 2012 geplant ist.<br />

Ein erster Ausblick: Vielleicht werden wir dann bei<br />

einem dreitägigen Lehrgang als Dolmetscher dabei<br />

sein dürfen. Wir sind gespannt…


Ein Wochenende lang raus aus<br />

dem Sprachlabor und rein in den<br />

Arbeitsalltag – nach drei Jahren<br />

Theorie an der <strong>Dolmetscherschule</strong><br />

ein verlockendes Angebot!<br />

Dementsprechend aufgeregt waren<br />

wir, als die Anfrage von Frau<br />

Blackman kam, sie auf eine Tagung<br />

zu begleiten. Im Klartext<br />

hieß das 3 Tage lang von morgens<br />

bis abends dolmetschen. Das hört<br />

sich zwar sehr anstrengend, aber<br />

auch interessant an. Frei nach dem<br />

Motto „nur wer wagt, gewinnt“<br />

sagten wir zu, immerhin war es<br />

für uns eine tolle Möglichkeit, zu<br />

sehen, wie das Dolmetschen im<br />

„richtigen“ Leben außerhalb unseres Sprachlabors<br />

aussieht.<br />

Der Auftrag kam von der DAHW – der deutschen<br />

Lepra- und Tuberkulosehilfe mit Hauptsitz in Würzburg.<br />

Die DAHW unterstützt über 300 medizinische<br />

und soziale Projekte in rund 40 Ländern in Afrika,<br />

Asien, Lateinamerika und Europa. Der Schwerpunkt<br />

der Arbeit ist die Heilung von Lepra- und Tuberkulose-Kranken.<br />

Beide Krankheiten werden durch My-<br />

Dolmetsch-Projekte<br />

Dolmetsch-Projekte<br />

Dolmetschen für die Deutsche<br />

Lepra- und Tuberkulosehilfe<br />

kobakterien verursacht, sind jedoch mit verschiedenen<br />

Antibiotika behandelbar. Sie befallen meist<br />

Menschen, deren Immunsystem durch mangelhafte<br />

Ernährung oder schlechte hygienische Umstände<br />

geschwächt ist. Deshalb werden Lepra und TB auch<br />

als „Krankheiten der Armut“ bezeichnet. Wir in der<br />

westlichen Welt haben natürlich schon einmal von<br />

diesen Krankheiten gehört – dennoch assoziieren<br />

viele von uns diese Krankheiten mit dem Mittelalter,<br />

oder denken, sie seien längst ausgerottet.<br />

105


106<br />

Bei der Vorbereitung auf diesen Dolmetschauftrag<br />

merkten wir, was für ein großes Problem diese<br />

Krankheiten auch heute immer noch darstellten.<br />

Die Vorbereitung fiel sehr intensiv aus, da wir uns<br />

mit medizinischen Fachbegriffen und seitenweise<br />

Abkürzungen (zu denen die Erklärungen teilweise<br />

unauffindbar waren) herumschlagen mussten. Aber<br />

wir merkten, wie wahr es doch ist, dass Dolmetschen<br />

das Allgemeinwissen um einiges erweitert!<br />

Die DAHW hat uns viel Infomaterial wie Broschüren,<br />

Informationen über die einzelnen Länder, und<br />

häufig verwendete Abkürzungen zur Verfügung<br />

gestellt, was die Vorbereitung zwar erleichterte, jedoch<br />

nicht gerade verkürzte.<br />

Am Freitag, den 1. April, ging es dann morgens um<br />

6:45h mit dem Auto in Richtung Fränkische Schweiz<br />

– und ohne Navi hätten wir dieses kleine Dorf namens<br />

„Obertrubach“ wohl nie gefunden. Dort fand<br />

die Klausurtagung der DAHW statt, da in Würzburg<br />

und Umgebung keine passende Location gefunden<br />

werden konnte.<br />

Wir wurden herzlich von den Organisatoren begrüßt<br />

und konnten uns kurz im Konferenzraum<br />

umsehen – mehr Zeit bleib nicht, denn es ging sofort<br />

los. Es waren sowohl der Geschäftsführer, als<br />

auch einige Mitglieder des Vorstands, freie Mitarbeiter<br />

und etliche Vertreter der Länder, in denen<br />

die DAHW arbeitet, vertreten. Die Vorträge wurden<br />

simultan gedolmetscht. Hauptsächlich wurden wir<br />

für die Gäste aus Nigeria, Äthiopien und Indien<br />

gebraucht, aber auch viele Deutsche setzten nach<br />

ein paar Minuten doch noch ihre Kopfhörer auf.<br />

Schnell kam die Erkenntnis, dass man als Anfänger<br />

keine leichten Bedingungen hat - von schalldichten<br />

Kabinen und Kopfhörern konnten wir nur träumen.<br />

Stattdessen bekamen wir ein Mikro, keine Kopfhörer<br />

und einen Raum voller durcheinander diskutierender<br />

Menschen, die eine ganz eigene Sprache zu<br />

sprechen schienen. Dadurch merkten wir, wie gut<br />

wir es bei Frau Winter im Labor haben – eine perfekte<br />

Akustik und schön langsam und verständlich<br />

vorgelesene Vorträge. Die Realität sieht teilweise jedoch<br />

ganz anders aus. Die Ländervertreter aus Indien<br />

und Äthiopien beispielsweise hatten doch einen<br />

sehr starken Akzent (Frau Blackman hat gar nicht<br />

erst versucht, die indischen Städte auszusprechen<br />

„Der sagt das viel schöner als ich.“) und als Kenner<br />

des ganzen Themas warfen sie auch gerne beliebige<br />

Abkürzungen in den Raum. Medikamentennamen<br />

und Begriffe wie "community-based rehabilitation"<br />

wurden in jedem zweiten Satz verwendet<br />

und brachten uns auch mal ins Schwitzen. Da lernt<br />

man, zu improvisieren! Die Redner brachen teilweise<br />

mit ihrem Sprechtempo alle Rekorde, da jeder<br />

eine Redezeitbegrenzung einhalten musste (was<br />

aber nicht so ernst genommen wurde, wodurch sich<br />

unser Arbeitstag auch mal erheblich verlängerte).<br />

Besonders hilfreich beim Simultandolmetschen<br />

mit Partnern ist das Mitschreiben aller wichtigen<br />

Begriffe, Namen und Zahlen, während die andere<br />

dolmetscht – sechs Ohren hören halt doch besser<br />

als zwei. Gefährlich wird es allerdings, wenn man<br />

Kommentare zur Sitzung aufschreibt und die Dolmetscherin<br />

glaubt, den Satz nicht mitbekommen zu<br />

haben. In so einem Fall hilft nur noch wild gestiku-


lieren, um das Schlimmste zu vermeiden!<br />

Alles in allem war es jedoch machbar und<br />

nach ein paar Minuten Einarbeiten in die<br />

Vorträge lief es auch wirklich gut. So<br />

konnten wir an uns bereits am zweiten<br />

Tag eine Verbesserung zum ersten Tag<br />

feststellen.<br />

Auch in Gesprächen mit den Tagungsteilnehmern<br />

während der zahlreichen<br />

Essens- und Kaffeepausen (man kann<br />

wirklich sagen, wir haben „geschlemmt“<br />

während dieser 3 Tage) lernten wir viel<br />

über die DAHW und die Krankheiten<br />

Lepra und Tuberkulose, alle Teilnehmer<br />

waren sehr freundlich und nett. Es ist<br />

doch ein schönes Gefühl der Bestätigung, wenn<br />

die Arbeit der Dolmetscher angesehen wird – und<br />

man nicht nur „eine Stimme“ ist. Beim Verlassen<br />

des Speisesaals konnten wir einmal einen der englischsprachigen<br />

Gäste erschrocken hinter uns fragen<br />

hören "Are they leaving?", woraufhin ihn ein<br />

anderer beruhigte. Wer also glaubt, dass man als<br />

Dolmetscher keine Anerkennung für seine Arbeit<br />

bekommt, der irrt - man muss sie nur lesen können!<br />

Auch wenn die Vorbereitungen – neben all den<br />

Klausuren an der WDS – sehr zeit- und nervenaufreibend<br />

waren, war es alles in allem ein sehr lehrreiches<br />

Wochenende – sowohl vom sprachlichen Aspekt<br />

als auch durch die Möglichkeit, unser Wissen<br />

erweitern zu können. Frau Blackman hat uns super<br />

begleitet und motiviert, wodurch wir ein richtig<br />

gutes Gefühl beim Dolmetschen hatten – vielen lie-<br />

ben Dank für die großartige Unterstützung und das<br />

Vertrauen in unsere Fähigkeiten! Wir sind dankbar,<br />

dass wir diese Chance bekommen haben und wurden<br />

in unserem Berufswunsch noch einmal bestätigt.<br />

Denn eines steht fest: Als Dolmetscher wird es<br />

mit Sicherheit niemals langweilig!<br />

Carmen Jörg<br />

Miriam Yusufi<br />

107


Dolmetsch-Projekte<br />

Das Wunsiedel-Dolmetschprojekt<br />

108<br />

Wie kam es eigentlich dazu, dass sich die Französisch-<br />

und Italienisch-Fraktionen an der WDS im<br />

Herbst 2010 für die Dauer von voraussichtlich zwei<br />

Jahren auf ein ehrenamtliches Dolmetschprojekt<br />

mit der Stadt Wunsiedel eingelassen haben?<br />

Wunsiedel unterhält seit vielen Jahren eine Städtepartnerschaft<br />

mit der südfranzösischen Stadt Mende,<br />

mit Schwarzenberg im Erzgebirge, seit offiziell 5<br />

Jahren mit Volterra in der Toskana und<br />

neuerdings auch mit Ostrov in Tschechien.<br />

All diese Kleinstädte haben ca.<br />

10 000 Einwohner und darüber hinaus<br />

nicht nur hübsche Fassaden, eine ganze<br />

Reihe von Sehenswürdigkeiten und<br />

eine liebliche Landschaft zu bieten,<br />

sie haben auch ein gemeinsames Problem:<br />

den demographischen Wandel<br />

und seine Folgen. Die Jugend studiert<br />

in größeren Städten und kommt nach<br />

Abschluss des Studiums meist nur noch<br />

zu Besuch in die Heimatgemeinde.<br />

Deshalb kam Inge Schuster, die sehr<br />

rührige Leiterin des Büros des Bürgermeisters<br />

von Wunsiedel, auf die<br />

Idee, die Städtepartnerschaften mit<br />

noch mehr Leben zu erfüllen und mit<br />

finanzieller Unterstützung der EU ein<br />

Netzwerk ins Leben zu rufen, um den<br />

Dialog zwischen den Generationen<br />

auf städtepartnerschaftlicher Ebene<br />

zu intensivieren.<br />

Bei der Umsetzung ihrer Ideen stieß<br />

sie auch auf sprachliche Probleme; in<br />

den jeweiligen Partnerschaftskomitees fanden sich<br />

nicht genügend Leute, die als Sprachmittler arbeiten<br />

können,. Im Internet entdeckte Frau Schuster<br />

die WDS und fragte bei unserem Schulleiter, Herrn<br />

Dr. Gude, an, ob für Französisch und Italienisch bei<br />

Lehrern und Schülern Interesse bestünde, ehrenamtlich,<br />

bei kostenloser Unterkunft, Verpflegung<br />

und Erstattung der Reisekosten, an diesem Projekt<br />

mitzuarbeiten.


Bei der ersten mehrtägigen und sehr herzlichen Begegnung<br />

in Wunsiedel im November 2010, bei der<br />

es darum ging, in Workshops mit den Abordnungen<br />

aus den Partnerstädten die Fördermöglichkeiten<br />

für das Netzwerk durch die EU auszuloten, waren<br />

nur Lehrer vertreten - Béatrice Pilleul für Französisch<br />

und Sieglinde Winter-Denk für Italienisch.;<br />

die später dazu anzufertigenden Übersetzungen<br />

der Protokolle waren anspruchsvoll. Frau Schuster<br />

hatte die geniale Idee, auch Schüler, vielleicht sogar<br />

ganze Klassen in das Projekt einzubinden, nicht nur<br />

zu Übungszwecken, sondern eben auch, um ihnen<br />

einen Einblick in den Schriftverkehr mit Partnerstädten<br />

zu gewähren und das Interesse dafür zu<br />

wecken.<br />

Beim ersten Anlauf war die Zeit zu kurz, um Schüler<br />

dafür zu gewinnen, beim zweiten standen die<br />

Pfingstferien und mündlichen Prüfungsvorbereitungen<br />

dem etwas im Wege, dennoch fanden sich<br />

dankenswerterweise für Französisch Alexandra<br />

Pfister und Jonas Erba für Italienisch, die ihren Entschluss<br />

mitzuwirken, nicht bereuen sollten.<br />

Unglaublich, wie umfassend und vielfältig das Programm<br />

anlässlich des Wunsiedler Brunnenfestes sowie<br />

des Tages der Partnerstädte vom 16. - 19. Juni<br />

2011 war, das Frau Schuster auf die Beine gestellt<br />

hatte:<br />

Wir besuchten ökumenische Gottesdienste, Standund<br />

Kirchenkonzerte, dolmetschten offizielle Reden<br />

zum Tag der Partnerstädte und der fünfjährigen<br />

Partnerschaft mit Volterra, Jonas begleitete<br />

die Italiener bei Tagesausflügen nach Marienbad<br />

und Pilsen, bei den offiziellen Essen wurde über gemeinsame<br />

Probleme und das Programm für zukünftige<br />

Begegnungen gesprochen - all dies im Rahmen<br />

des seit 300 Jahren jährlich stattfindenden Brunnenfestes,<br />

bei dem engagierte Bürger 36 Brunnen<br />

liebevoll und einfallsreich schmücken.<br />

Aus Dolmetschersicht war das Programm anspruchsvoll<br />

und sehr abwechslungsreich; besonders<br />

viel Spaß hat es gemacht, vom Französischen<br />

ins Italienische und umgekehrt zu dolmetschen, da<br />

diese Kombination im Schulalltag nicht zum Tragen<br />

kommt. Die Gastfreundschaft hätte nicht herzlicher<br />

sein können, und es war schön zu spüren, wie froh<br />

man über unsere Mitwirkung und wie zufrieden<br />

man mit unserer Arbeit war.<br />

Bei der nächsten Begegnung, die vom 27. bis 31.<br />

Oktober in Wunsiedel stattfinden wird, steht wieder<br />

das europäische Netzwerk "Dialog der Generationen"<br />

im Mittelpunkt. Dazu werden 17 Franzosen<br />

und 17 Italiener neben Delegierten aus Schwarzenberg<br />

und Ostrov anreisen. Auch bei dieser Begegnung<br />

setzen die Beteiligten auf die erneute Unterstützung<br />

durch die WDS.<br />

Hiermit ergeht auch ein Appell an interessierte<br />

Schüler, auch Altschüler, sich am Projekt zu beteiligen,<br />

um Erfahrungen außerhalb des Klassenzimmers<br />

in einer ungezwungenen Atmosphäre zu sammeln<br />

und dadurch vielleicht Lust zu bekommen,<br />

sich in ihrer Heimatgemeinde im Bereich Städtepartnerschaft<br />

zu engagieren. Das Wunsiedel Projekt<br />

wird von der EU bis August 2013 gefördert und<br />

bietet auch die Möglichkeit, im Rahmen von Festen<br />

und Begegnungen in den Partnerstädten Mende,<br />

Volterra, Schwarzenberg und Ostrov zu dolmetschen.<br />

Zusammengefasst von Sieglinde Winter-Denk<br />

109


Soziale Projekte<br />

Soziale Projekte mit Öffentlichkeitswirkung<br />

Europasekretärinnen im Projektmanagement<br />

110<br />

Der diesjährige Jahrgang der Europasekretärinnen<br />

der <strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong> hat sich im Fach<br />

„Projektmanagement“ unter der Leitung von Herrn<br />

Akács für ein soziales Projekt entschieden. Nach<br />

einigen unterschiedlichen Vorschlägen sowie nach<br />

Vorgesprächen mit der Heimleitung des Altenheims<br />

entschlossen sich die Schülerinnen letztendlich, das<br />

Projekt im Altenheim St. Nikolaus durchzuführen.<br />

Alle Schülerinnen fanden sich zum Abschluss des<br />

Projekts am 21.12.2010 im <strong>Würzburger</strong> Seniorenzentrum<br />

St. Nikolaus ein, um mit den Bewohnern<br />

zu singen, Geschichten zu erzählen oder zu spie-<br />

len. Zuvor wurden von<br />

den Europasekretärinnen<br />

zusätzlich auch<br />

Muffins gebacken und<br />

schulintern verkauft.<br />

Der dabei gewonnene<br />

Erlös von 141,61 Euro<br />

wurde dem Altenheim<br />

zusätzlich gespendet.<br />

Dies war jedoch<br />

nur der erfolgreiche<br />

Abschluss des gemeinsamen<br />

Projekts - über<br />

das auch die Regionalzeitung<br />

MAINPOST in<br />

ihrer Rubrik "Die gute<br />

Tat" kürzlich berichtete.<br />

Im Fach Projektmanagement der Europasekretärinnen-Ausbildung<br />

geht es eigentlich darum, im Team<br />

Aufgaben zu verteilen und Rollen zu übernehmen,<br />

Zeitmanagement durchzuplanen, Marketing für<br />

das Projekt zu gestalten und das Projektergebnis öffentlichkeitswirksam<br />

umzusetzen. So sollen letztlich<br />

Europasekretärinnen auf ihre anspruchsvollen Aufgaben<br />

in Leitungssekretariaten praxisnah vorbereitet<br />

werden. Und dass Projektmanagement in Teamarbeit<br />

nicht nur anspruchsvoll und arbeitsreich ist,<br />

sondern auch Spaß machen kann, beweisen nicht<br />

zuletzt auch die Bilder...


Wie bereits im vergangenen Jahr, haben wir, der<br />

diesjährige Jahrgang der Europasekretärinnen der<br />

<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong>, uns im Fach „Projektmanagement“<br />

unter der Leitung von Herrn<br />

Akács für ein soziales Projekt entschieden.<br />

Nach einigen unterschiedlichen Vorschlägen sowie<br />

nach Absprache mit der Heimleitung entschlossen<br />

wir uns letztendlich, das Projekt im Altenheim St.<br />

Nikolaus durchzuführen. Vor dem Besuch jedoch<br />

verkauften wir in der Cafeteria selbst gebackene<br />

Muffins und Tee. Der Erlös (142,61 Euro) sollte dem<br />

Altenheim zukommen.<br />

Jung trifft Alt<br />

Am 21.12 brachen wir 8 dann morgens um halb<br />

10 in Richtung Altenheim auf. Dort angekommen<br />

brachte uns Frau Preuß zum Ort des Geschehens.<br />

Mit 10 Seniorinnen und Senioren sangen wir Weihnachtslieder,<br />

spielten und unterhielten uns mit ihnen.<br />

Es hat sowohl uns als auch den Senioren sehr gut<br />

gefallen und wir bereuen es nicht, uns für ein soziales<br />

Projekt und für das Altenheim St. Nikolaus<br />

entschieden zu haben.<br />

Esa 1<br />

Projekte<br />

Soziale Projekte<br />

111


112<br />

Zeugnisverleihung


113


114


115


Zeugnis<br />

116


115


Zeugnis


Zeugnis<br />

120


121


Unterhaltung<br />

Das Mittelalter in unseren Metaphern<br />

122<br />

In einer Zeit, in der die Menschen mit ihrem mobilen<br />

Fernsprechapparat auch noch Bilder machen<br />

(können), wo sie gehen und stehen, wo zumindest<br />

in der Stadt eine wahre Bilderflut von jeder Seite<br />

auf uns einstürzt, sei es als Werbeplakat oder Veranstaltungshinweis,<br />

eine Zeit, in der Medien wie<br />

Fernsehen und Kino uns auch noch laufende Bilder<br />

bescheren, wo jede Zeitung, Zeitschrift, jedes Prospekt<br />

und Flugblatt noch und noch Bilder benutzt<br />

und wo man sich mit dem Internet noch den Rest<br />

geben kann, wenn man noch nicht genug hat von<br />

den Bildern - da ist es wohl kaum übertrieben, wenn<br />

wir uns vergegenwärtigen, dass wir in jeder Minute<br />

unseres wachen Lebens den optischen Reizen von<br />

Bildern ausgesetzt sind.<br />

Bilderverbot im Christentum<br />

Laut. Ex 20,1-5: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein<br />

Gleichnis machen, weder von dem, was<br />

oben im Himmel, noch von dem, was unten auf<br />

Erden, noch von dem, was im Wasser unter der<br />

Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!“<br />

Dieses, das zweite der zehn Gebote, sollte falschen<br />

Götzendienst verhindern; zumindest in der Lutherbibel<br />

wird daraus ein allgemeines Bilderverbot:<br />

Bilder führen zu einer falschen Sicht der Welt. Der<br />

Koran spricht kein ausdrückliches Bilderverbot<br />

aus; die islamische Tradition ist hier jedoch heute<br />

meist strenger als das Christentum.<br />

Ein interessanter Beleg für die heute im Abendland<br />

allgemein verbreitete Ansicht, ein Bild sage<br />

mehr als tausend Worte (bzw. in Abwandlung<br />

davon: ein Bild sage mehr, als Worte könnten),<br />

ist die Verwendung von Bildern im Journalismus<br />

- durchaus auch im seriösen Journalismus; die<br />

bezeichnenderweise so genannte BILD-Zeitung<br />

ist nur der pervertierte Auswuchs. Hier dient das<br />

Bild nicht nur quasi als Beleg, sondern auch als<br />

politischer Kommentar, als Hinterfragung, gelegentlich<br />

sogar als Kampfmittel. Als solches wurde<br />

in der Weimarer Republik etwa die Fotocollage<br />

durch Künstler wie John Heartfield genutzt,<br />

heute sind es oft Karikatur und Cartoon.


Wie selbstverständlich sind<br />

Bilder?<br />

Und selbst wenn es früher vergleichsweise ruhig<br />

zuging: bereits unsere Urgroßeltern waren mehr<br />

Bildern ausgesetzt, als fast alle Generationen vor<br />

ihnen. Immerhin ist die Fotografie mehr als 150 Jahre<br />

alt, und schon im 19. Jahrhundert konnte, wer<br />

da wollte, sich Bilder in Galerien ansehen; Kunst<br />

schmückte zunehmend den öffentlichen Raum, und<br />

die kommerzielle Variante, das Plakat, hing fast<br />

überall. So war es, wie gesagt, zumindest in den<br />

Städten. Aber im Vergleich dazu war auf dem Land<br />

fast noch Mitttelalter.<br />

Bildlich gesprochen.<br />

Wenn wir versuchen, uns vorzustellen, wie der<br />

Mensch des Mittelalters - sagen wir, des dreizehnten<br />

Jahrhunderts - die Welt sah, müssen wir einige<br />

Anstrengungen unternehmen. Erst einmal müssen<br />

wir die ganze Bilderflut der Neuzeit völlig ausblenden.<br />

Bilder im Heim kannte man damals nicht.<br />

Punkt. Nicht auf dem Lande - da schon gar nicht -<br />

aber auch nicht in der Stadt, weder beim Handwerker<br />

noch beim Patrizier. Lediglich der Adel mochte<br />

das eine oder andere Gemälde in seinen zugigen<br />

Gemäuern hängen haben, der reiche Adel vielleicht<br />

sogar einen Gobelin mit Jagdszenen, aber das war<br />

es dann auch schon.<br />

Bleiben die Kirchen: hier vielleicht eine bemalte<br />

Altarwand, ein gemeißeltes Grabmal der örtlichen<br />

Raubritterfamilie, aber auch hier nicht viel mehr.<br />

Natürlich gibt es großartige Kunstwerke aus dem<br />

Mittelalter; gerade hier in Würzburg, der Wirkungsstätte<br />

von Tilman Riemenschneider, sind etliche<br />

zu bewundern. Aber die waren die großen<br />

Ausnahmen, einzigartig, weil sie so rar waren und<br />

großartig, weil sie ohne Beispiel sind.<br />

Und wie sah der Mensch von<br />

damals seine Welt?<br />

Wahrscheinlich viel direkter, unmittelbarer als wir.<br />

Wenn man davon ausgeht,<br />

dass jedes wie auch<br />

immer geartete Bild dem<br />

Menschen etwas sagt,<br />

sei es durch die Wahl<br />

des Ausschnitts, durch<br />

das, was es zeigt und<br />

was nicht, mit welchen<br />

Mitteln und in welcher<br />

Stilisierung, dann war<br />

eine solche Art der Welt-<br />

Interpretation dem mittelalterlichen<br />

Menschen<br />

fremd. Was über das<br />

unmittelbare Erleben hinausging,<br />

war entweder<br />

der Bericht anderer oder<br />

die Predigt des Geistlichen<br />

in der Kirche: die<br />

Kirche sprach per definitionem<br />

die Wahrheit, und der Gläubige zweifelte<br />

nicht. Nicht an den ewigen Wahrheiten, an ein Le-


Unterhaltung<br />

124<br />

ben in Gnade, wenn er Glück hatte, und die nur allzu<br />

reale Gefahr der ewigen Verdammnis. Die düsteren<br />

Bilder der Offenbarung waren ebenso wahr wie<br />

das Leid und die Entbehrungen des Diesseits. Und<br />

wenn die wenigen Reisenden, Kaufleute vielleicht,<br />

und Pilger, von den Wundern ferner Gegenden erzählten,<br />

dann waren diese ebenso wahr. Die Bilder<br />

dazu lieferte die eigene Fantasie.<br />

In den meisten Dorfkirchen hingen keine Bilder,<br />

und wenn, dann unbeholfene Szenen in wenig realistischer<br />

Darstellung. Bilder kannte der - sagen<br />

wir einmal, der 'normale' - Mensch im Mittelalter<br />

praktisch nicht, zumindest nicht Bilder im heutigen<br />

Sinn( 1). Und wenn die Menschen einander Geschichten<br />

erzählten, hatten diese ihre eigene Wahrheit,<br />

denn bestätigt wurden sie in der Vorstellung<br />

der Menschen, und dort mischte sich das selbst Erlebte,<br />

das selbst Gehörte und das selbst Dazuerfundene.<br />

Was der damalige Mensch nicht kannte, war<br />

die grundlegende Skepsis des modernen Menschen,<br />

dieses "Ich glaub's erst, wenn ich es mit eigenen Augen<br />

gesehen habe". Noch im digitalen Zeitalter, wo<br />

die Bilder im Handumdrehen manipulierbar sind,<br />

will der heutige Mensch Bilder als Beweis, und auch<br />

wenn er im Kino am liebsten über die special effects<br />

staunt, glaubt er an die Wirklichkeit der Bilder. Und<br />

sehr oft ist diese Welt, die ihm die Bilder zeigen,<br />

auch um einiges schöner als die Welt seines eigenen<br />

Erlebens, und gerade deshalb ist er ja so fasziniert<br />

von Bildern. Bilder sind geradezu ein Wert an sich.<br />

( 1) Die meisten Menschen hatten auch nur ein ungenaues<br />

Bild von sich selbst: die wenigsten hatten einen Spiegel!<br />

Obwohl es frühe Formen des Spiegels bereits in der Antike<br />

gab, wird für die meisten Menschen ein tauglicher Spiegel<br />

erst seit vielleicht vier, fünf Jahrhunderten greifbar.<br />

Und jetzt stellen Sie sich das bitte einmal vor: eine<br />

Welt ohne Bilder. Eine Welt, die nur aus sich selbst<br />

heraus existiert. Belebt nur durch Ihre Erinnerungen,<br />

Ihre Fantasie. Was gilt, was ist wahr? Wem<br />

trauen, wenn nicht sich selbst?<br />

Und die alten Geschichten?<br />

Die, die von Generation zu Generation weiterleben,<br />

die Geschichten von den Riesen im dunklen Gebirg,<br />

den Geistern in den Wassern, den Unholden im<br />

Unterholz - sind die etwa nicht wahr? Und die Geschichten<br />

von den Helden, die in fernen Ländern<br />

gefochten, dem Kaiser im heiligen Reich und den<br />

Königen von Böhmen und von Polen - diese Herren<br />

gibt es doch? Freilich, so und kaum anders wird es<br />

gewesen sein, damals schon und heute noch, so gewiss<br />

wie die Geschichten wahr sind von Noah und<br />

König Salomo.<br />

Für Gewissheiten braucht man keine Bilder; wahre<br />

Geschichten werden nicht wahrer, wenn man Bildchen<br />

dazumalt. In diesem Sinne ist das Mittelalter<br />

noch gar nicht so lange her. Die Allgegenwart der<br />

Bilder hat noch keine lange Geschichte. Sie ist ein<br />

Zeichen von Überfluss und Oberflächlichkeit; die<br />

Bilder werden in ihrer Fülle belanglos: ohne Belang,<br />

unwichtig, austauschbar. ( 2)<br />

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Märchen<br />

praktisch immer in einer undefinierbaren Zeit (es<br />

war einmal - irgendeinmal, once upon a time) stattfinden,<br />

und wenn eine Welt etwas deutlicher wird,<br />

( 2) Um Missverständnissen vorzubeugen: Man kann auch<br />

ganze Geschichten in Bildern erzählen. Auch das ist eine<br />

Kunst: die der Comics, der bandes desinées, der fumetti.


ist es immer die vorindustrielle Zeit des Mittelalters,<br />

in der es Mühlen gibt, aber keine Fabriken, Könige<br />

und Prinzessinen, aber keine Büroangestellten. Und<br />

doch ist dies fast unerheblich: was zählt, sind die<br />

Geschichten, ist die Schlauheit des Helden, die Anmut<br />

und Schönheit der Heldin, und natürlich zählt<br />

der Schluss: "Sie lebten glücklich und zufrieden bis<br />

ans Ende ihrer Tage", denn das war im wirklichen<br />

Mittelalter den Menschen nur selten vergönnt. Das<br />

Mittelalter ist nur Staffage - nicht umsonst wurden<br />

die Märchen von den Romantikern mit ihrem Mittelaltertick<br />

"entdeckt". Das Hintergundbild zu einem<br />

Märchen malt sich jeder selbst im Kopf, und<br />

dann sind diese alten Geschichten auch heute noch<br />

wahr.<br />

Märchen sind komplexe Metaphern<br />

Metapher = rhetorische Figur, bildlicher Ausdruck,<br />

oft zur Verlebendigung und Veranschaulichung<br />

von abstrakten Begriffen, bei der ein Wort<br />

nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen<br />

Bedeutung benutzt wird („das Haupt<br />

der Familie“ für „Vater“, „Fuchs“ für „listiger<br />

Mensch“), wobei das Gemeinte eine Vorstellung<br />

zum Ausdruck bringt, die aus einem anderen Bereich<br />

stammt und (im Gegensatz zur Metonymie)<br />

keine reale Beziehung zum Gemeinten hat (z. B.<br />

„Bett“ für „Flussrinne“)<br />

125


Unterhaltung<br />

126<br />

Eine Sprache lebt in und durch ihre Metaphern.<br />

Ob es eine Sprache gibt oder je gegeben hat, die<br />

ohne Metaphern ausgekommen ist, weiß ich nicht.<br />

Es würde mich doch sehr wundern; sie mag zur Not<br />

funktionieren: lebendig wäre sie nicht (Esperanto?)<br />

Denn Metaphern machen eine Sprache nicht<br />

nur anschaulicher; jedes sprachliche Bild ( 3), jeder<br />

implizite Vergleich - ein solcher ist die Metapher ja<br />

- stellt Bezüge her und ordnet zu, hilft verstehen.<br />

Metaphorischer Sprachgebrauch reicht vom Klischee,<br />

vom unbemerkten Bild, das so vielfach benutzt<br />

wurde und wird und das abgegriffen ist bis<br />

zur Unauffälligkeit, bis hin zur elaborierten Struktur,<br />

zu einer an vielfältigen Bezügen reichen erzählerischen<br />

Figur, wie sie eben auch das Märchen ist.<br />

Das Mittelalter prägt unseren sprachlichen Zugang<br />

zur Welt jedoch nicht nur im Märchen. Auch ein<br />

nicht geringer Teil unserer Sprichwörter, Bauernregeln<br />

– die sowieso - und Redensarten bezieht sich<br />

auf die Welt des Handwerks, ein bäuerlich geprägtes<br />

und daher dörfliches, bestenfalls kleinstädtisches,<br />

auf jeden Fall vorindustrielles Umfeld. Das<br />

geht sogar so weit, dass sich einige der verwendeten<br />

Bilder dem heutigen Menschen gar nicht mehr<br />

erschließen und die Redensart daher scheinbar keinen<br />

Sinn ergibt.<br />

Bauernregeln entstammen, wie der Name schon<br />

sagt, der bäuerlichen Welt und werden oft scherzhaft,<br />

immer mit einer ironischen Distanz "zitiert".<br />

Wem kräht schon noch der Hahn auf dem Mist, und<br />

eine scheinbar wertlose, parodistische Umdichtung<br />

wie "Wenn der Hahn kräht auf dem Mist / ändert<br />

sich das Wetter / oder es bleibt, wie es ist", eine<br />

solche Parodie führt ja das Ganze auch nicht ad<br />

absurdum, sondern bestätigt in ironischer Übertreibung<br />

das Prinzip; was für die Welt von damals galt,<br />

ist heute nicht von vorneherein falsch. "Im Januar<br />

Donnergroll macht Kästen und Kisten voll." Das<br />

mag in den meisten Fällen stimmen, aber die Kästen<br />

und Kisten sind die des Bauern; wir wissen meist gar<br />

nicht mehr, welch "Kisten" und "Kästen" das überhaupt<br />

sein sollen.<br />

Oder: "Scheint am Lichtmesstag die Sonne klar,<br />

gibt's Spätfrost und kein fruchtbar Jahr" - was mit<br />

Lichtmesstag gemeint ist? Mariä Lichtmess ist ca 40<br />

Tage nach Weihnachten bzw. der 2. Februar und ein<br />

wichtiger Tag im bäuerlichen Kalender: der Wiederbeginn<br />

der landwirtschaftlichen Arbeiten nach der<br />

winterlichen Zwangspause und das Ende des Jahres<br />

und Zahltag für Knechte und Mägde (so man hatte).<br />

Auf jeden Fall ist der Tag nach dem alten Heiligenkalender<br />

früherer Zeiten benannt, und nicht nach<br />

einem modernen Datum!<br />

Und allgemeine Redensarten?<br />

Schauen wir uns einmal ein paar an: "Etwas im<br />

Schilde führen" und "für jmd. eine Lanze brechen"<br />

(beides beim ritterlichen Turnier) ( 4), "sattelfest<br />

sein", "aus dem Stegreif (=Steigbügel)", "das Heft<br />

(den Griff des Schwertes) in der Hand haben",<br />

( 3) im Lichte des oben Gesagten eigentlich ein Oxymoron,<br />

ein Widerspruch in sich: das „sprachliche Bild“ - und doch<br />

ist es genau das, was eine Metapher ausmacht.<br />

( 4)gehören zu den wenigen Redensarten, die zwar erkennbar<br />

aus dem Mittelalter, aber nicht aus der bäuerlichen<br />

Welt stammen


"sein Licht unter den Scheffel ( 5) stellen", "sein<br />

Scherflein beitragen" (ein Scherflein ist eine sehr<br />

geringe Münze), "jmd um Haus und Hof bringen";<br />

"alles unter Dach und Fach (der Scheune, und zwar<br />

nach Beendigung der Ernte)". "Jmd [nicht] das<br />

Wasser reichen [können]"(nach dem Mahl, bei dem<br />

man mit den Fingern gegessen hatte); "jmd einen<br />

Korb geben", "ins Fettnäpfchen treten", "jmd an<br />

den Pranger stellen" und ähnlich "jmd etwas anhängen"<br />

(nämlich aus Strafe und zur Beschämung).<br />

Und so weiteer und so fort.<br />

Alle Redensarten mit "Bär" ("einen Bären aufbinden",<br />

"einen Bärenhunger haben" etc.) dürften<br />

recht alt sein: Bären gibt es in Deutschland seit<br />

dem 18. Jahrhundert nicht mehr. Für den "Wolf im<br />

Schafspelz" gilt ähnliches: Wölfe gibt es hier seit<br />

weit mehr als hundert Jahren nicht mehr.<br />

Soweit die Redewendungen. Sprichwörter sind<br />

dagegen volkstümliche Erfahrungsweisheit, prägnant<br />

zugespitzt in der Formulierung und syntaktisch<br />

jeweils eine selbständige Einheit und nicht nur<br />

Satzteil wie die Redewendung. Interessanterweise<br />

kannte der mittelalterliche Mensch erheblich mehr<br />

Sprichwörter als der moderne Mensch: es war ja die<br />

Erfahrungsweisheit von Generationen (wie wir sie<br />

heute in Bibliotheken bzw. ins Internet und sonstwohin<br />

verbannt haben). Zu den Sprichwörtern aus<br />

dem Mittelalter gehören zum Beispiel "Aller guten<br />

Dinge sind drei" ('Dinge' bezieht sich hier auf das<br />

altgermanische Thing, das Gericht: Dreimal im Jahr<br />

war Gerichtstag). "das schlägt dem Fass den Boden<br />

aus", "umgekehrt wird ein Schuh draus" oder "wes<br />

Brot ich ess, des Lied ich sing"<br />

Wie überhaupt viele Redewendungen und Sprichwörter<br />

zumindest indirekt die Lebens- und Erfahrungswelt<br />

früherer Zeiten widerspiegeln. Die Prägnanz<br />

vieler Formulierungen lässt außerdem auf die<br />

oben dargelegte Unmittelbarkeit und Unvermitteltheit<br />

der damaligen Welterfahrung schließen.<br />

Wir zehren heute noch davon.<br />

( 5) Der Scheffel ist ein schaufelartiges Gefäß, das früher<br />

als Getreidemaß verwendet wurde. Ein Licht, das man unter<br />

den Scheffel stellt, ist abgeschirmt, es leuchtet nicht<br />

weit. (c) Dudenverlag<br />

127


128<br />

Theoretisch besteht kein wesentlicher Unterschied<br />

zwischen einer handschriftlichen Aktennotiz und einer<br />

mittelalterlichen Handschrift: beide sind manu<br />

scriptum, mit der Hand geschrieben: Manuskripte.<br />

Aber schon ein flüchtiger Blick offenbart den großen<br />

Unterschied, denn Aktennotizen sind halt doch<br />

eher vergänglich, die mittelalterliche Handschrift<br />

ist für die Ewigkeit geschrieben, sub specie aeternitatis.<br />

Das trifft umso mehr zu, wenn man bedenkt,<br />

dass die modernsten Speichermedien höchstens<br />

Jahrzehnte überdauern (USB-Stick max. 10 Jahre,<br />

CD ca. 50 und DVD vermutlich 100 Jahre), dass alle<br />

paar Jahre ein Systemwandel die alten Medien unbrauchbar<br />

macht (Disketten zum Beispiel kann man<br />

inzwischen zu den Floppy Disks auf den Sondermüll<br />

werfen), und dass so gesehen das neue Cloud Computing<br />

womöglich auch nur so ein Wölkchen am<br />

Horizont ist, das sich bald wieder verzieht. Manuskripte<br />

leben Jahrhunderte, und sie sind es wert.<br />

Wenn sie aus dem Mittelalter stammen, und das tun<br />

die meisten, sind sie auf Pergament geschrieben<br />

(Vellum).Es war dies eine aufwendig bearbeitete<br />

Tierhaut (vorzugsweise von neugeborenen Kälbern)<br />

und deswegen teuer. Nicht nur musste die Haut gereinigt,<br />

getrocknet, (mit Bimsstein) geschabt und<br />

gebleicht werden – so ein Codex verschlang eine<br />

ganze Kälberherde. Weil schon das Schreibmaterial<br />

so kostbar war, wurde das darauf Geschriebene<br />

mitunter wieder abgekratzt und die Fläche neu<br />

beschrieben – das nannte man „Palimpsest“, und<br />

mit modernen Techniken lässt sich mitunter der ursprüngliche<br />

Text (der ja älter und daher oft als Dokument<br />

wertvoller war) rekonstruieren.<br />

All dies geschah in sogenannten Scriptorien (fast immer<br />

in Klöstern) und diente vor allem einem Zweck:<br />

dem Vervielfältigen<br />

(Kopieren) von Texten,<br />

Jahrhunderte<br />

vor Johannes Gutenberg<br />

und erst recht<br />

vor Karl-Theodor<br />

zu Guttenberg. Cut<br />

and Paste war nicht<br />

drin: Ein Manuskript<br />

zu kopieren dauerte<br />

Monate, wenn nicht<br />

Jahre! In den großen Scriptorien bildeten sich Spezialisten<br />

heraus: Schreiber für den reinen Textteil,<br />

Künstler für die verzierten Initialen, Maler für die<br />

Bildseiten. Oft jedoch war der gesamte Text einem<br />

einzigen Schreiber (bzw. einer Schreiberin: es gab<br />

auch Frauen in Scriptorien) anvertraut, und da<br />

kommt man bei näherer Betrachtung aus dem Staunen<br />

nicht mehr heraus.<br />

evor wir zu den Beispielen kommen:<br />

Wie gingen die mittelalterlichen<br />

Spezialisten vor?<br />

Zunächst werden mit Zirkel und Griffel feine Hilfslinien<br />

gezogen („Radieren“ ging bedingt: man konnte<br />

mit einem Federmesser den Fehler vorsichtig<br />

abkratzen!), dann wurde mit einem Federkiel (Gänse-<br />

oder Schwanenfeder), der immer wieder nachgeschnitten<br />

werden musste, der Text geschrieben.<br />

Die dazu verwendete Tinte befand sich in einem<br />

(Rinder-)Horn (engl. inkhorn; daher der Ausdruck<br />

für übertrieben bildungslastige Ausdrucksweise: inkhorn<br />

terms). Eine gute, deckende Tinte herzustellen<br />

war eine hohe (und oft als Geheimnis gehütete)<br />

Kunst: die Mischung enthielt gewöhnlich Galle von<br />

Galläpfeln, Gummi arabicum, Ruß bei schwarzen<br />

und Eisen- oder Mennige (ein leuchtendrote, gifti-


ges Pulver auf Blei-Basis) bei<br />

farbigen, meist roten Tinten.Von<br />

dem Wort Mennige<br />

stammt übrigens letztlich das<br />

Wort Miniatur ab (von miniare<br />

„rot malen“: der Anklang<br />

an mini- ist zufällig!).Viele<br />

wertvolle Handschriften<br />

sind sehr bunt, und das setzt<br />

kompliziert herzustellende<br />

Farben, Tuschen und Tinten<br />

voraus. Man musste weitreichende<br />

Kenntnisse von natürlichen wie künstlichen,<br />

anorganischen wie organischen Färbemitteln haben.<br />

Karmin aus vermahlenen Schildläusen, Purpur<br />

von der Purpurschnecke, mineralisch als Grünspan<br />

oder Zinnober, grün aus Pflanzensäften. Bei ganz<br />

besonders kostbaren Handschriften wurde immer<br />

wieder Blattgold aufgelegt, eine hauchdünn ausgeschlagene<br />

Folie des Edelmetalls, die mit einem geeigneten<br />

Kleber auf dem Blatt fixiert wurde, etwa<br />

mit Terpentin- oder Leinöl, Eiweiß oder Fischleim..<br />

Je nach Text und Inhalt der Handschrift wurden Initialen<br />

ausgeschmückt; bei älteren oder einfacheren<br />

Manuskripten zumindest rot hervorgehoben: daher<br />

„Rubrik“ (von „ruber“: lat. rot).<br />

Nachdem die mittelalterliche Buchmalerei<br />

über viele Jahrhunderte praktiziert wurde,<br />

und das in Europa und im Orient, gab es<br />

vielfältige Formen, Schulen und Traditionen.<br />

Die ältesten Manuskripte sind byzantinisch;<br />

wobei wir uns hier auf die Tradition<br />

seit der Erfindung des Codex (der die ältere<br />

Schriftrolle ablöste) beziehen, und die<br />

Kunst endete allmählich mit der Erfindung<br />

des Buchdrucks im späten 15. Jahrhundert.<br />

Das sind gut tausend Jahre!<br />

Viele Handschriften werden vor allem durch<br />

die Details am Rande interessant. So gibt es<br />

gelegentlich Anmerkungen des Kopierers,<br />

sogenannte „Glossen“, bescheiden am Rand<br />

oder durchaus auch einmal mitten im Text.<br />

In diesem Zusammenhang seien die „<strong>Würzburger</strong><br />

Glossen“ erwähnt, die zu den ältesten Belegen der<br />

Altirischen Sprache (also des Frankenapostels Muttersprache)<br />

gehören.<br />

Oft finden sich am Rand von Manuskripten auch<br />

„Anmerkungen“ zeichnerischer Art, kleine Bildchen,<br />

Katze und Maus oder lustige kleine Ungeheuer,<br />

oder auch Alltagsszenen, die uns vieles über das<br />

Leben im Mittelalter verraten. Hier sind es besonders<br />

Manuskripte wie der Luttrell Psalter, die ganze<br />

Geschichten erzählen.<br />

Wer sich etwas ausführlicher mit mittelalterlichen<br />

Manuskripten beschäftigt, wird sehr bald auf die<br />

frühen inselkeltischen Manuskripte wie das Gospel<br />

of Lindisfarne, das Book of Durrow oder das buchstäblich<br />

atemberaubende Book of Kells stoßen.<br />

Wegen Walther von der Vogelweide und anderen<br />

Minnesängern interessiert viele die Große Manessesche<br />

Liederhandschrift aus dem frühen 14. Jahrhundert.<br />

Aber auch das Stundenbuch des Herzogs von<br />

Berry, Les Très Riches Heures du Duc de Berry aus<br />

dem 15. Jahrhundert ist ein in jeder Hinsicht grandioses<br />

Buch.<br />

Peter Hauck<br />

Detail aus dem Luttrell Psalter<br />

129


Unterhaltung<br />

Verwandtenquiz<br />

130<br />

1. „Onkel und Tante, ja, das sind Verwandte, die<br />

man am liebsten nur von hinten sieht“<br />

Woher stammt das Zitat?<br />

2. „Onkel“ und „Tante“ sind eingebürgerte Namen<br />

– aus welcher Sprache?<br />

Wie lauten die alten deutschen Namen?<br />

3. Welchen Verwandschaftsgrad drückt das schöne<br />

schwedische Wort „morbror“ aus?<br />

4. Was bezeichnet im Fränkischen (und Nachbargebieten)<br />

das fast makabere Wort „Dote“?<br />

5. Welchen Verwandten bezeichnet das jiddische<br />

„Tate“?<br />

6. Auch „Cousin“ und „Cousine“ sind importiert –<br />

wie heißen sie auf deutsch?<br />

7. Aus welcher Sprache stammt das Wort „Clan“<br />

für „Sippschaft“?<br />

8. Woher kommt das Wort „Mischpoke“ für den<br />

Familienclan?<br />

9. Was bedeuten die altehrwürdigen Verwandtschaftsbezeichnungen<br />

„Schnur“ und „Eidam“?<br />

10. Wessen „Sohn“ war Kara Ben Nemsi?<br />

11. Goethe schrieb ein heute kaum bekanntes Trauerspiel<br />

mit dem Namen Die natürliche Tochter. Was<br />

heißt das?<br />

12. Was ist ein „angenommenes Kind“?<br />

13. Was ist ein „Schwippschwager“?


leider unübersetzbar<br />

I'm my own grandpa<br />

(Moe Jaffe / Dwight Latham)<br />

Many many years ago when I was twenty-three<br />

I was married to a widow who was pretty as could be<br />

This widow had a grown-up daughter who had hair of red<br />

My father fell in love with her and soon the two were wed<br />

This made my dad my son-in-law and changed my very life<br />

My daughter was my mother, 'cause she was my father's<br />

wife<br />

And to complicate the matter even though it brought him<br />

joy<br />

He soon became the father of a bouncing baby boy<br />

The little baby then became a brother-in-law to Dad<br />

And thus became my uncle though it was very sad<br />

For if he was my uncle then that also made him brother<br />

To the widow's grown-up daughter who of course was my<br />

step-mother<br />

Father's wife then had a son who kept him on the run<br />

He became my grandchild 'cause he was my daughter's son<br />

My wife is now my mother's mother and it makes me blue<br />

Although she is my wife she is my grandmother, too<br />

Now if my wife is my grandmother then I'm her grandchild<br />

Every time I think about it nearly drives me wild<br />

'Cause now I have become the strangest case you ever saw<br />

As husband of my grandmother, I am my own grandpa<br />

Now I'm my own grandpa, I'm my own grandpa<br />

It sounds funny I know, but really it's so<br />

I'm my own grandpa<br />

Verwandtenquiz –<br />

Die Antworten<br />

1. Aus der Operette Der Vetter aus<br />

Dingsda von Eduard Künneke<br />

2. Aus dem Französischen, Oheim und<br />

Muhme<br />

3. Wörtlich „Mutterbruder“, also den<br />

Onkel mütterlicherseits<br />

4. den Patenonkel<br />

5. Vater<br />

6. Vetter und Base<br />

7. Aus dem Gälischen<br />

8. Aus dem Jiddischen<br />

9.Schwiegertochter und Schwiegersohn<br />

10.Laut Karl May bedeutet der Name<br />

„Sohn der Deutschen“<br />

11.Ein uneheliches Kind<br />

12.Ein adoptiertes Kind<br />

13. Entweder der Mann der Schwester<br />

meiner Frau, oder der Bruder vom<br />

Mann meiner Schwester… - jedenfalls<br />

angeheiratete Verwandtschaft.<br />

131


Unterhaltung<br />

132<br />

Wie heißt das auf „deutsch“?<br />

Nicht nur in Deutschland<br />

spricht man deutsch, sondern<br />

auch in Österreich und in<br />

den meisten Kantonen der<br />

Schweiz, auch wenn es sich<br />

nicht immer so anhört. Und<br />

in Südtirol. Und natürlich<br />

auch in Liechtenstein und Luxemburg.<br />

Man hört es auch<br />

stellenweise in Belgien (wo es<br />

immerhin die dritte Landessprache<br />

ist), in den Niederlanden<br />

(v.a. Limburg) und in<br />

Polen. Und es ist die Kommandosprache<br />

der Schweizer<br />

Garde im Vatikan“staat“.<br />

Aber versteht man das<br />

Deutsch dieser Menschen als<br />

bundesrepublikanischer Muttersprachler?<br />

Und wie viel<br />

vom Deutsch der Deutschen<br />

Demokratischen Republik unseligen<br />

Gedenkens ( 1) kennt<br />

man noch?<br />

Testen Sie selbst!<br />

Hier sind ein paar Perlen<br />

zusammengestellt. Wir<br />

beginnen jeweils mit einer<br />

leichteren Übung.<br />

Austria<br />

Matura<br />

Beisel<br />

leiwand<br />

Ribisl<br />

Trafik<br />

Klubobfrau<br />

entrisch<br />

Helvetia<br />

Velo<br />

es währschaftes<br />

Zvieri<br />

Pfanne<br />

stossend<br />

Bundesweibel<br />

Hahnenwasser<br />

Saaltochter<br />

DDR<br />

Broiler<br />

Aktendulli<br />

Aluchips<br />

Plaste<br />

Kombine<br />

Weltniveau<br />

Schwebedeckel<br />

von anderswo<br />

Dachdecker<br />

Gluf<br />

Kumst<br />

Knirk<br />

Kranewit<br />

Bemme<br />

Dult<br />

Wuddel<br />

Auflösungen<br />

Austria:<br />

Matura entspricht unserem Abitur. Beisel ist die Kneipe. Wenn etwas leiwand<br />

ist, dann gefällt es sehr, ist also toll, klasse usw. Ribisl sind Johannisbeeren;<br />

die Trafik ist ein Tabakladen; die Klubobfrau ist Fraktionsvorsitzende,<br />

und wenn einem im Kopf ganz entrisch wird, wird einem dabei<br />

ganz wirr.<br />

Helvetia:<br />

Velo ist ein Fahrrad, es (=ein!) währschaftes Zvieri ist eine ordentliche<br />

Mahlzeit um vier Uhr, die Pfanne ist der Kochtopf. Wenn etwas als stossend<br />

empfunden wird, ist es anstößig. Der Bundesweibel ist ein Amtsdiener,<br />

Hahnenwasser ist Leitungswasser, und die Saaltochter ist die Kellnerin.<br />

DDR:<br />

Der Broiler war und ist ein Grillhähnchen. Aktendulli hieß der Heftstreifen,<br />

mit denen man Blätter zusammen- und dann abheften kann.<br />

Da die Ost-Mark aus Aluminium war, nannte das Volk die Mümzem gern<br />

Alu-Chips. Plaste bedeutete Plastik und war, wie die Elaste (auch Plastik)<br />

gewöhnlich aus Schkopau. Kombine hieß der Mähdrescher, weil er auf russisch<br />

so heißt. Pikanterweise ist das russische Wort aus dem Englischen des<br />

Klassenfeinds entlehnt (combine harvester).<br />

Weltniveau gab es kaum, aber es war ständig davon die Rede.<br />

Der Schwebedeckel, auch Wurfscheibe, war, wie man so schön auf deutsch<br />

sagt, eine Frisbeescheibe.<br />

von anderswo<br />

Dachdecker heißt in Köln der – Klempner. Gluf ist eine Stecknadel im Alemannischen.<br />

In Thüringen nennt man das Sauerkraut Kumst – das Wort<br />

(nur das Wort!) hängt zusammen mit Kompost. Im McPomm (Mecklenburg-V.)<br />

nennt man den Wacholder Knirk; an der Donau heißt er Kranewit.<br />

Bemme ist sächsisch für “belegtes Brot” und kommt übrigens aus dem Sorbischen.<br />

Dult ist im Bairischen Jahrmarkt/Messe (was dem Wüburger sein<br />

Kiliani, ist dem Münchner die Auer Dult). ( 2)<br />

Wuddel schließlich heißt die Karotte in Norddeutschland (von „Wurzel“);<br />

das Ding heißt Mohrrübe in Berlin, Jarmel im Ostpreußen, Muhr in Kölle,<br />

Mehre in Mähren (!), Murke in Wien und „gelbe Rübe“ in Würzburg.<br />

Da wird einem ja ganz entrisch, bei so viel Deitsch...<br />

( 1) Natürlich: Es war nicht alles schlecht, „driehm“: aber die Sprache war<br />

oft eine Herausforderung!<br />

( 2) und nicht etwa das Oktoberfest – das ist für die Touristen<br />

Auflage: 1000 Exemplare, Erscheinungstermin: August 2011, Grafische Gestaltung: Weidner Design, Würzburg


<strong>Würzburger</strong> <strong>Dolmetscherschule</strong><br />

Paradeplatz 4 · 97070 Würzburg<br />

Telefon 0931 52143 · Telefax 0931 55694<br />

info@wds.wuerzburg.eso.de<br />

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