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zeitung<br />

Was ist bloß Schokolade<br />

Mike Svobodas Kinderoper<br />

„Erwin, das Naturtalent” im MuTh<br />

30<br />

Feb 14<br />

März 14


Liebes Publikum,<br />

„Who’s afraid of 20th century music” Diese Frage stellte der Dirigent Ingo<br />

Metzmacher in seinen legendären, auch auf CD festgehaltenen Hamburger<br />

Silvesterkonzerten zwischen 1999 und 2005. Das neue Jahrtausend ist<br />

mittlerweile nicht mehr so neu, und eine ängstliche Distanz zur Musik<br />

des vergangenen Jahrhunderts ist immer noch vorhanden.<br />

Gerade die <strong>Volksoper</strong> kann sich rühmen, neueren Klängen einen wichtigen<br />

Platz einzuräumen, wie ein Blick auf den Spielplan der ersten<br />

Monate des Jahres 2014 beweist. Die Premiere von Benjamin Brittens<br />

„Albert Herring” findet sich hier neben zwei Werken des 21. Jahrhunderts,<br />

der Österreichischen Erstaufführung von Mike Svobodas „Erwin, das<br />

Naturtalent” und der Pop-Oper „Antonia und der Reißteufel” des Österreichers<br />

Christian Kolonovits. Das Staatsballett bietet (nach den ebenfalls<br />

„modern” unterlegten Produktionen „Märchenwelt Ballett” und „Blaubarts<br />

Geheimnis”) ab Anfang Jänner wieder drei Meisterwerke der Musik<br />

des 20. Jahrhunderts in aufregender choreographischer Umsetzung:<br />

Debussys „Nachmittag eines Fauns” (knapp vor der Jahrhundertwende<br />

uraufgeführt, aber fraglos zukunftsweisend), Ravels „Bolero” sowie Orffs<br />

„Carmina Burana”. Und auch Puccinis letzte Oper „Turandot” aus dem<br />

Jahr 1924, die Ende Februar wiederaufgenommen wird, hat einen festen<br />

Platz in dieser Ehrengalerie.<br />

Allesamt nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind die Musicals, die<br />

präsentiert werden: „My Fair Lady”, „Kiss me, Kate”, „Guys and Dolls”<br />

sowie „Sweeney Todd” – eines der anspruchsvollsten Werke in der Musiktheaterliteratur<br />

der 1970er Jahre. Dessen Schöpfer, Stephen Sondheim, ist<br />

auch eine Soiree im Februar 2014 gewidmet. Der Einwand, dass es sich<br />

bei den letztgenannten Stücken ja „nur” um Unterhaltungsmusik handle,<br />

kann getrost zurückgewiesen werden: Das Publikum mit Geschmack zu<br />

unterhalten ist keineswegs einfacher, als es zu erschüttern oder zu verstören;<br />

Komödie ist kein „zweitrangiges” Genre und darf gerade an der<br />

<strong>Volksoper</strong> nicht so behandelt werden.<br />

Viel „modernes” Vergnügen an der <strong>Volksoper</strong> wünscht Ihr<br />

Inhalt<br />

04<br />

Premiere „Albert Herring”<br />

07<br />

Damals …<br />

Benjamin Britten an der <strong>Volksoper</strong><br />

08<br />

Premiere<br />

„Erwin, das Naturtalent”<br />

10<br />

Wiederaufnahme „Turandot”<br />

14<br />

„Do I Hear a Waltz”<br />

Musical-Soiree<br />

15<br />

Fragebogen<br />

Marco Di Sapia<br />

16<br />

Premiere „Gräfin Mariza”<br />

18<br />

„Eine Nacht in Venedig”<br />

im Spiegel der Kritik<br />

19<br />

Kinderworkshops<br />

Heute im Foyer …<br />

22<br />

Neu an der <strong>Volksoper</strong><br />

Bestellen Sie bei ray Aboservice<br />

abo@ray-magazin.at<br />

Tel.: +43 (0)1 920 20 08-14<br />

Fax: +43 (0)1 920 20 08-13<br />

ray Jahresabo (10 Ausgaben, davon zwei Doppelnummern)<br />

Österreich € 32,– Schweiz CHF 70,– Europa € 50,–<br />

Einzelheft: € 5,00<br />

ray Filmmagazin als ePaper<br />

Weitere Informationen auf www.ray-magazin.at<br />

Christoph Wagner-Trenkwitz<br />

Chefdramaturg<br />

2_3<br />

Impressum<br />

<strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>, Saison 2013/14<br />

Direktor: Robert Meyer, künstl. Geschäftsführer<br />

Mag. Christoph Ladstätter, kaufm. Geschäftsführer<br />

Zeitung Ausgabe 30, Februar/März 2014<br />

Erscheinungsweise: zweimonatlich<br />

Redaktionsschluss: 20. Dezember 2013<br />

Herausgeber: Förderkreis der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>,<br />

Währinger Straße 78, 1090 <strong>Wien</strong>;<br />

Medieninhaber: <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>,<br />

Währinger Straße 78, 1090 <strong>Wien</strong>,<br />

Österreichische Post AG / Sponsoring.Post: 12Z039235 S,<br />

Verlagspostamt: 1090 <strong>Wien</strong> <strong>Volksoper</strong>OperZeitung<br />

Nr.: 13, 2013/14<br />

Redaktionsleitung: Helene Sommer und<br />

Christoph Wagner-Trenkwitz<br />

Redaktion: Jürgen Bauer, Felix Brachetka,<br />

Eva Ehgartner-Ruprecht, Oliver P. Graber,<br />

Eva Koschuh, Nina Moebius, Prisca Olbrich,<br />

Gerald C. Stocker, Eva Wopmann<br />

Gestaltung: Elisabeth Mayr, Gregor Mohar<br />

Hersteller: Druckerei Walla<br />

Bildnachweise: Elisabeth Bolius, Dimo Dimov,<br />

Günther Egger, Gerry Frank, Sepp Gallauer,<br />

Alexander Lutz, Barbara Pálffy, Agenturen,<br />

Archiv der Volks oper <strong>Wien</strong>


Die Krone des „Maikönigs” schwebt drohend über Alberts Haupt (Sebastian Kohlhepp)<br />

Verlorene Unschuld –<br />

gewonnene Freiheit<br />

Zur Premiere von Benjamin Brittens „Albert Herring”<br />

Der 1913 geborene Benjamin Britten ist neben Richard<br />

Strauss und Giacomo Puccini der bedeutendste und<br />

meistgespielte Opernkomponist des 20. Jahr hunderts.<br />

Mögen uns zunächst auch seine tragischen Meisterwerke<br />

„Peter Grimes” und „Billy Budd” in den Sinn kommen,<br />

wenn wir an Britten denken, so gelang ihm mit der<br />

Gesellschaftskomödie „Albert Herring”, uraufgeführt<br />

1947, eine der eindrucksvollsten modernen<br />

komischen Opern – durchaus auf dem Niveau<br />

von Strauss‘ „Die schweigsame Frau” oder<br />

Puccinis „Gianni Schicchi”.<br />

Dabei war es dem jungen Komponisten keineswegs<br />

um oberflächliche Heiterkeit zu tun. Die 1940er Jahre<br />

mit der Rückkehr aus dem selbstgewählten Exil in den<br />

USA an der Seite des neuen Lebenspartners, des Tenors<br />

Peter Pears, Spionageverdacht und Anfeindungen wegen<br />

seiner Homosexualität in der britischen Heimat waren<br />

ernste Lebensprüfungen für ihn. Kompositionen wie die<br />

Pears gewidmete Tenorserenade op. 31 (1943) führten<br />

ihn auf den Weg des Musiktheaters: „Britten hatte<br />

eine der Kerntechniken seiner dramatischen Sprache<br />

entdeckt: den Gebrauch einfacher Mittel zur Andeutung<br />

unergründlicher Tiefen.” (Alex Ross)<br />

Verlorene Unschuld<br />

Auf die vom Broadwaymusical inspirierte Operette<br />

„Paul Bunyan” (1941) folgte denn auch „Peter<br />

Grimes” (1945), die aufwühlende Oper über einen<br />

brutalen Fischer, einen Außenseiter, der von seiner<br />

Dorfgemeinde zu Tode gehetzt wird. Die zentralen<br />

Themen – die Gefährdung der Unschuld und der Druck<br />

der Gesellschaft auf den Einzelnen –, die in „Grimes”,<br />

später in „Billy Budd” und „The Turn of the Screw” zum<br />

Tode des Jungen führen, sind auch in der Kammeroper<br />

„Albert Herring” bestimmend; allerdings kommt der<br />

Einfaltspinsel Albert nicht zu Tode, sondern genießt das<br />

Heraustreten aus der gesellschaftlichen Enge, das mit<br />

dem Verlust der Unschuld einhergeht. In einer Klage um<br />

den vermeintlich Toten manifestiert Britten knapp vor<br />

dem glücklichen Ausgang der Oper auch seine tragische<br />

Ader. Und die autobiographischen Anklänge sind<br />

unübersehbar: War nicht auch der junge Benjamin ein<br />

Muttersöhnchen gewesen, das sich vor Weiberröcken<br />

gefürchtet hatte und seine Selbstbestimmtheit<br />

schmerzhaft verdienen musste<br />

Wie schon die vorangehende Kammeroper, „The<br />

Rape of Lucretia” (1946), wurde „Albert Herring” in<br />

Glyndebourne uraufgeführt und trug zum Ruhme des<br />

Mittdreißigers Britten als bedeutendster lebender<br />

Opernkomponist Englands bei.<br />

Von Isidore zu Albert<br />

Eric Crozier, Regisseur und später wichtiger Mitstreiter<br />

Brittens beim Aldeburgh Festival, schrieb mit „Albert<br />

Herring” sein erstes Libretto für den jungen Meister<br />

(„Let’s Make an Opera” und „Billy Budd” sollten folgen).<br />

Crozier erinnerte sich: „In den Jahren, während derer<br />

Britten seine Opern ‚Peter Grimes‘ und ‚Lucretia‘ plante<br />

und schrieb, habe ich als Regisseur beider Werke oft<br />

an den Unterhaltungen zwischen dem Dichter und<br />

dem Komponisten teilgenommen und den Fortschritt<br />

ihrer Arbeit von den ersten Ideen bis zur endgültigen<br />

Realisierung verfolgt. Ich habe versucht, aus dieser<br />

Erfahrung Nutzen zu ziehen, als ich das Textbuch zu<br />

‚Albert Herring‘ schrieb.”<br />

Man wählte Guy de Maupassants brillante Erzählung<br />

„Le Rosier de Madame Husson” als Ausgangspunkt. Die<br />

1887 entstandene Geschichte spielt in einer Kleinstadt<br />

4_5<br />

Benjamin Britten (1913 – 1976)<br />

Albert Herring<br />

Komische Oper in drei Akten<br />

Text von Eric Crozier<br />

Nach der Novelle „Le Rosier de Madame Husson”<br />

von Guy de Maupassant<br />

Deutsch von Carolyn Sittig und Waltraud Gerner<br />

Mit deutschen Übertiteln<br />

Werkeinführung mit Christoph Wagner-Trenkwitz jeweils<br />

eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung (Generalprobe<br />

und Premiere ausgenommen) im Galerie-Foyer<br />

Öffentliche Generalprobe am 13. Februar 2014, 11:00 Uhr<br />

Premiere am 15. Februar 2014<br />

Weitere Vorstellungen am 19., 23., 25. Februar,<br />

3., 9., 11., 20. März 2014<br />

Dirigent: Gerrit Prießnitz<br />

Regie: Brigitte Fassbaender<br />

Bühnenbild und Kostüme: Bettina Munzer<br />

Dramaturgie: Eva Maskus/Christoph Wagner-Trenkwitz<br />

Koproduktion mit dem Tiroler Landestheater<br />

unter der Intendanz von KS Brigitte Fassbaender<br />

Lady Billows, eine stattliche, unduldsame und herrische<br />

ältere Dame: Barbara Schneider-Hofstetter/Elisabeth Flechl<br />

Florence Pike, ihre Haushälterin:<br />

Martina Mikelić/Alexandra Kloose<br />

Miss Wordsworth, Schulvorsteherin:<br />

Birgid Steinberger/Cornelia Horak<br />

Mr. Gedge, Pfarrer: Morten Frank Larsen/Alexander Trauner<br />

Mr. Upfold, Bürgermeister von Loxford:<br />

Jeffrey Treganza/Christian Drescher<br />

Mr. Budd, Polizeichef: Andreas Daum/Andreas Mitschke<br />

Sid, Metzgerbursche: Daniel Ochoa/Julian Orlishausen<br />

Albert Herring, Bursche im Gemüseladen:<br />

Sebastian Kohlhepp/Daniel Johannsen<br />

Nancy Waters, Bäckerstochter:<br />

Dorottya Láng/Christiane Marie Riedl<br />

Mrs. Herring, Alberts Mutter: Elvira Soukop/Sulie Girardi<br />

Emmy, Siss, Harry, Schulkinder aus Loxford:<br />

Kinderchor und Jugendchor der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>


der Normandie: Der Moralwächterin Mme. Husson<br />

und ihrem Komitee gelingt es nicht, eine makellose<br />

Kandidatin für den Tugendpreis zu finden, also wählt<br />

man statt der „Rosière du pays” (Dorfunschuld) einen<br />

männlichen „Rosier” in Gestalt des einfältigen Isidore.<br />

Bei der Preisverleihung trinkt sich der Unschuldsknabe<br />

jedoch seinen ersten Rausch an, zieht davon und wird<br />

ausgerechnet von einer jungen Witwe aus dem Komitee<br />

aufgelesen, die ihn nach Paris abschleppt. Dort verliert<br />

Isidore dank ihrer tatkräftigen Hilfe seine Unschuld,<br />

kehrt in sein Dörfchen zurück und heiratet die Bäuerin<br />

Marie, die ihn zuvor noch verspottet hatte.<br />

„Ich möchte, dass meine Musik den<br />

Menschen gefällt”<br />

Aus dem Schauplatz Normandie wird in der Oper nun<br />

Brittens heimatliches East Suffolk, aus Mme. Husson<br />

die schon im Personenverzeichnis als „stattliche,<br />

unduldsame und herrische ältere Dame” bezeichnete<br />

Lady Billows. Und der naive „Maikönig” Albert<br />

Herring, der unter dem Pantoffel seiner Mutter, einer<br />

Gemüseverkäuferin, steht, kann auch nicht mit einem<br />

so expliziten Reifeschub aufwarten wie Isidore in der<br />

französischen Novelle: Er kehrt frohgemut zurück und<br />

lädt drei Kinder auf Pfirsiche in den Gemüseladen ein.<br />

Britten lebte seine Gabe, witzige Musik zu schreiben<br />

und in Parodie und Karikatur zu schwelgen, im „Albert<br />

Herring” kunstvoll aus. Doch haben wir es keineswegs mit<br />

einer Farce zu tun; der Britten-Forscher Donald Mitchell<br />

nennt das Werk denn auch eine „serious comedy”.<br />

Sein Schaffensprinzip, das ihm die Liebe des Publikums<br />

sicherte und zugleich die Verachtung vieler<br />

Avantgardisten zuzog, hat Britten selbst so formuliert:<br />

„Ich möchte, dass meine Musik den Menschen nützt,<br />

dass sie ihnen gefällt … ich schreibe nicht für die<br />

Nachwelt.” Dass seine Schöpfungen auch spätere<br />

Generationen faszinieren, hätte dem bescheidenen<br />

Genie allerdings Freude bereitet.<br />

Kammersängerin, Intendantin<br />

und Debütantin<br />

<strong>Als</strong> Jahresregent stand Benjamin Britten im Jahre 2013<br />

ein wenig im Schatten der Giganten Wagner und Verdi;<br />

nun widmet ihm die <strong>Volksoper</strong> die erste Opernpremiere<br />

des Jahres 2014. Brigitte Fassbaenders letzte Regie in<br />

ihrer dreizehnjährigen Ära als Innsbrucker Intendantin<br />

wird ihre erste Regie an der <strong>Volksoper</strong>. Begeistert schrieb<br />

die Tiroler Tageszeitung nach der Premiere im Jahre<br />

2012: „Dass sich Brigitte Fassbaender ganz besonders<br />

im komischen Opernfach profiliert, hier mit scharfem,<br />

aber nie desavouierenden Blick spießbürgerliche<br />

Mechanismen entblößt und dem Publikum ein ganzes<br />

Spiegelkabinett öffnet, ist außergewöhnlich.” Am<br />

6. Februar wird die <strong>Volksoper</strong>n-Debütantin im Foyer-<br />

Gespräch zu erleben sein (siehe Kasten rechts).<br />

Christoph Wagner-Trenkwitz<br />

6_7<br />

Zum Inhalt<br />

Lady Billows, selbsternannte Hüterin der Moral im<br />

Städtchen Loxford, nimmt ihre Aufgabe sehr ernst:<br />

<strong>Als</strong> Komitee-Vorsitzende muss sie über die Wahl der<br />

Maikönigin entscheiden. Lady Billows‘ Haushälterin<br />

Florence Pike jedoch hat ein wachsames Auge und kennt<br />

die „dunklen Geheimnisse” der Kandidatinnen. Nach<br />

eingehender Prüfung erkennt man schockiert, dass<br />

sich kein geeignetes, unbescholtenes Mädchen finden<br />

lässt. <strong>Als</strong>o kürt man den naiven Albert Herring zum<br />

Maikönig. <strong>Als</strong> die frohe Nachricht überbracht wird, ist<br />

besonders Mrs. Herring, Alberts Mutter und Besitzerin<br />

des örtlichen Gemüseladens, von der Idee sehr angetan<br />

– vor allem im Hinblick auf das in Aussicht gestellte<br />

Preisgeld.<br />

Die Maifeier in Loxford findet mit großem Aufwand,<br />

Festreden und musikalischen Einlagen statt. Sid und<br />

Nancy, ein junges Pärchen, das Albert auf die Sprünge<br />

helfen will, spielt dem frisch gekürten Maikönig übel<br />

mit. Sie mischen in seine Limonade so viel Rum, dass<br />

in Albert plötzlich die Abenteuerlust erwacht. Er<br />

beschließt, der beengten Atmosphäre zu entfliehen,<br />

und macht sich auf den Weg in die nächste Stadt. <strong>Als</strong><br />

seine Abwesenheit entdeckt wird, befürchtet man,<br />

Albert sei das Opfer eines Verbrechens geworden. Nach<br />

einer großangelegten Suchaktion bringt der Polizeichef<br />

den „Beweis” eines schrecklichen Unglücks: Alberts<br />

Siegeskranz, der im Straßengraben aufgefunden<br />

wurde. Sid und Nancy packt das schlechte Gewissen,<br />

sie stimmen in eine inbrünstige Trauerode für den<br />

totgeglaubten Albert ein. Der jedoch kehrt nach<br />

durchzechter Nacht unversehrt zurück. Er wird mit<br />

Vorwürfen bombardiert und schockiert das Komitee<br />

mit zweifelhaften moralischen Äußerungen. Allein<br />

Sid und Nancy sind stolz auf Albert, der aus seinem<br />

Dornröschenschlaf erwacht ist.<br />

Heute im Foyer ...<br />

KS Brigitte Fassbaender<br />

Die legendäre Kammersängerin,<br />

erfolgreiche<br />

Ex-Intendantin, Librettistin<br />

und Regisseurin<br />

plaudert anlässlich ihres<br />

<strong>Volksoper</strong>ndebüts mit<br />

Christoph Wagner-<br />

Trenkwitz.<br />

6. Februar 2014<br />

19:30 Uhr<br />

Jugendverbot: Benjamin Britten an der <strong>Volksoper</strong><br />

Jugendverbot an der <strong>Volksoper</strong> Ja, dies gab es anlässlich<br />

der Österreichischen Erstaufführung von Benjamin<br />

Brittens „Die Bettleroper” am 4. Dezember 1949. Die<br />

rigorose Maßnahme erschien nicht nur dem Rezensenten<br />

des Neuen Österreich überzogen: „Die Jugend (…), der<br />

man den Besuch verbietet, kann an jedem Zeitungsstand<br />

stärkere Pikanterien finden”, wenn auch das Stück mit<br />

Worten erzählt werde, „die für Töchter, die im Sacré-<br />

Coeur erzogen wurden, nicht ganz ge eignet sind”, hieß<br />

es in der Weltpresse. Ansonsten wurden Werk und Aufführung<br />

im Feuilleton so ausführlich beschrieben und<br />

rezensiert, wie dies heute kaum mehr vorstellbar ist.<br />

Der Nachholbedarf an neuen Werken war in der Nachkriegszeit<br />

überaus groß: Bereits einige Monate nach der<br />

Uraufführung gelangte „Die Bettler oper” an der damaligen<br />

„Staatsoper in der <strong>Volksoper</strong>” zur Österreichischen<br />

Erstaufführung. Britten hatte sich (knapp nach „Albert<br />

Herring”) mit „The Beggar’s Opera” nach Texten von<br />

John Gay und der Musik von John Christoph Pepusch<br />

einem Sujet aus dem 18. Jahrhundert zugewandt, in<br />

dem die herrschende Oberschicht gehörig verhöhnt<br />

wird. Keine Helden und Götter stehen im Vordergrund,<br />

sondern Bettler, Straßenräuber und Dirnen, die John<br />

Hogarth in seinen Bilderzyklen treff sicher porträtiert<br />

hatte. Auch die satirische Schärfe, mit der Händels<br />

Heroen-Opern aufs Korn genommen werden, übte auf<br />

Britten einen besonderen Reiz aus. Im Gegensatz zu<br />

Brechts und Weills „Dreigroschenoper” hielt sich Britten<br />

eng an die Vorlage, indem er den Großteil der Gesangsnummern<br />

übernahm, diese aber in seiner unverwechselbaren<br />

Handschrift instrumentierte. Im Haus an der<br />

Währinger Straße dirigierte Meinhard von Zallinger,<br />

ihm zur Seite stand Adolf Rott als einfallsreicher Regisseur.<br />

Die Partien waren mit Solisten des Ensembles und<br />

Mitgliedern des Burgtheaters besetzt, darunter Fred<br />

Liewehr (Macheath), Marta Rohs (Polly), Kurt Preger (Mr.<br />

Peachum), Maria Eis (Mrs. Peachum), Walter Höfermayer<br />

(Lockit) und Emmi Funk (Lucy). „Alle Mitwirkenden (…)<br />

wurden bei offener Bühne und nach Aktschlüssen vom<br />

Publikum mit starkem Premieren beifall ausgezeichnet”,<br />

berichtete Max Graf in der Weltpresse. Der Rezensent der<br />

<strong>Wien</strong>er Zeitung ergänzte: „Es ist zu hoffen, daß <strong>Wien</strong><br />

auch damit seinen Platz als große internationale Musikstadt<br />

wieder zurückerobert.” Bis zum Jahr 1951 wurde<br />

Brittens Werk 15-mal aufgeführt.<br />

1985 gelangte „Die Bettleroper” in der Regie von Horst<br />

Bonnet und unter der musikalischen Leitung von Franz<br />

Bauer-Theussl mit Harald Serafin (Macheath) und Elisabeth<br />

Kales (Polly) ein zweites Mal in den Spielplan der<br />

<strong>Volksoper</strong>.<br />

Brittens komische Oper „Albert Herring” wurde am<br />

10. Juni 1976 erstmals an der <strong>Volksoper</strong> aufgeführt. Wolfgang<br />

Weber inszenierte, Conrad Artmüller stand am Pult.<br />

Es sangen u. a. Adolf Dallapozza (Albert), Marjon Lambriks<br />

(Nancy Waters) und Sena Jurinac (Lady Billows).<br />

Am 27. Februar 1998 hatte „Ein Sommernachtstraum”<br />

(„A Midsummer Night’s Dream”; UA 1960) in der Regie<br />

und den Bühnenbildern von Philippe Arlaud an der<br />

<strong>Volksoper</strong> Premiere. Unter der Leitung von Andreas<br />

Mitisek sangen und spielten u. a. Jochen Kowalski<br />

(Oberon), Edith Lienbacher (Titania), Karl Markovics<br />

(Puck) und Bjarni Thor Kristinsson (Zettel). In der Saison<br />

2006/07 erklang das Werk auch in Originalsprache. Bis<br />

2009 fanden insgesamt 25 Aufführungen in wechselnden<br />

attraktiven Besetzungen statt.<br />

Im Rahmen eines vielbeachteten Gastspiels der English<br />

National Opera gelangte 1975 Brittens, für Elisabeth II.<br />

komponierte Krönungsoper „Gloriana” (UA 1953) unter<br />

der Leitung von Charles Mackerras an der <strong>Volksoper</strong> zur<br />

Aufführung.<br />

fb<br />

Fred Liewehr, Marta Rohs<br />

in der „Bettleroper” (1949)


Ein Naturtalent<br />

In der südwestöstlichen Südsee<br />

Erwins Leben könnte immer so weitergehen wie bisher:<br />

Er lebt auf der schönsten Insel in der südwestöstlichen<br />

Südsee und macht mit seinen Freunden, den Dschangel-<br />

Kings, Musik. Seine Lieblingsspeisen sind Kokosnuss-<br />

Koteletts und Olannaschnitzel. Außerdem gibt es da<br />

noch Rosa, eine geheimnisvolle Inselbewohnerin, die<br />

ihn liebt – und vielleicht liebt Erwin sie auch, nur<br />

weiß er das noch nicht. Doch eines Tages taucht der<br />

forsche Forscher Professor Hoggins auf der Insel auf<br />

und entdeckt Erwins sensationelle Naturstimme. Er<br />

weckt in dem Buben die Neugier auf die große weite<br />

Welt: Dort gibt es Berge, Wolkenkratzer, Fernsehen,<br />

Kokosnuss-Kotelett<br />

und Olannaschnitzel<br />

Zur Österreichischen Erstaufführung von „Erwin, das Naturtalent”<br />

Fußball – und vor allem Schokolade. Erwin verlässt<br />

die Insel, lernt Hoggins‘ bemerkenswerte Assistentin<br />

Amalia-Bernadette kennen, die alle Sprachen in einem<br />

einzigen Satz sprechen kann. Er kriegt coole Klamotten<br />

und wird ein Superstar. Er singt in den größten<br />

Konzertsälen der Welt, Komponisten schreiben Musik<br />

für ihn, Fans reißen sich um Autogramme und stürmen<br />

sein Hotelzimmer. Aber auch im schicksten Hotel<br />

kann Erwin seine Hängematte nicht aufhängen und<br />

einmal so richtig ausschlafen, und Pommes und Pizza<br />

schmecken einfach nicht so gut wie Kokosnuss-Kotelett<br />

und Olannaschnitzel. Und er vermisst seine Freunde!<br />

Und Rosa – ob er sie jemals wiedersehen wird<br />

„Ich komponiere, was mich interessiert”<br />

Der Komponist und Posaunist Mike Svoboda, der<br />

1960 auf der Pazifikinsel Guam geboren wurde – also<br />

selbst ungefähr aus der „südwestöstlichen Südsee”<br />

kommt – wuchs in Chicago auf und lebt heute in<br />

der Schweiz. Nach Abschluss seines Kompositionsund<br />

Dirigierstudiums kam er 1982 dank eines<br />

Kompositionspreises nach Deutschland. Von<br />

entscheidender Bedeutung für seinen künstlerischen<br />

Weg war die elf Jahre dauernde Zusammenarbeit mit<br />

Karlheinz Stockhausen in den 80er und 90er Jahren.<br />

Doch erst danach nahm Svoboda das Komponieren<br />

selbst wieder auf. Seither entstanden zahlreiche<br />

Kammermusikstücke, Programme wie etwa das<br />

Familienkonzert „Mike Svoboda’s Alphorn Special” mit<br />

Musik für Alphorn, Didgeridoo und Südseemuschel<br />

oder das Nachfolgeprojekt „Dr. Mike S. Voboda Alphorn<br />

Therapy”. Seine Musik hält sich nicht an Stile und<br />

Genres; in Cross-over-Projekten setzt sich Svoboda mit<br />

Komponisten der jüngeren oder älteren Vergangenheit<br />

auseinander, etwa in Programmen wie „14 Versuche,<br />

Wagner lieben zu lernen”, „Der Phonometrograph Erik<br />

Satie” für Gesang, Rezitation, Posaune, Akkordeon,<br />

Drehorgel, Toy Piano und Melodika oder „Clara,<br />

Robert und Johannes, Fantasie über ein romantisches<br />

Dreieck” für Posaune, Rezitation und 18 Musiker. In<br />

einem Interview sagte Svoboda, „das Sprengen von<br />

Grenzen an sich ist für mich kein Ziel und auch keine<br />

Motivation. Ich komponiere, was mich interessiert und<br />

was mir einfällt. Meine Werke sind vielseitig, stilistisch<br />

heterogen; vielleicht liegt das daran, dass auch mein<br />

Werdegang nicht geradlinig war.”<br />

„Erwin mit der Tröte”<br />

„Erwin, das Naturtalent” entstand für die Junge Oper<br />

Stuttgart. Manfred Weiß, damals künstlerischer Leiter<br />

dieses Hauses, hatte die Idee, aus dem Comic-Buch<br />

„Erwin mit der Tröte” des deutschen Jazzmusikers,<br />

Schriftstellers und Illustrators Volker Kriegel eine<br />

Kinderoper zu machen. Darin geht es um einen<br />

Nasenbären, der auf einer Insel in der Nähe von<br />

Sansibar lebt und den lieben langen Tag auf seiner<br />

Nase Musik macht. Sie schlugen Volker Kriegel die Idee<br />

vor, doch bevor sie endgültig Bescheid erhielten, starb<br />

Kriegel unerwartet. Monate später gab seine Witwe<br />

grünes Licht für die Vertonung der Geschichte.<br />

Seit der Uraufführung der Oper im Jahr 2005 hat<br />

Mike Svoboda „Erwin, das Naturtalent” mehrmals<br />

überarbeitet – für die zweite Produktion in Bielefeld<br />

schrieb er etwa eine neue Arie für die verrückte<br />

Assistentin Amalia-Bernadette. „Erwin, das Naturtalent”<br />

wurde in der Zwischenzeit in Hannover, Chemnitz und<br />

Augsburg nachgespielt.<br />

Speziell für die Österreichische Erstaufführung<br />

hat Mike Svoboda die Hauptrollen Erwin und Rosa<br />

für Kinderstimmen neu bearbeitet; diese reizvolle<br />

Neufassung wird nun im MuTh, dem Konzertsaal der<br />

8_9<br />

Mike Svoboda (* 1960)<br />

Erwin, das Naturtalent<br />

Oper für Kinder und Erwachsene<br />

Libretto von Manfred Weiß<br />

Nach Motiven von Volker Kriegels Geschichte<br />

„Erwin mit der Tröte”<br />

Stoffrechte/Aufführungsrechte: © Eichborn AG, Frankfurt am<br />

Main 2002 und © Kruse Verlag Basel 2010<br />

Eine Koproduktion zwischen <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong>er<br />

Sängerknaben und MuTh – Konzertsaal der <strong>Wien</strong>er<br />

Sängerknaben<br />

Österreichische Erstaufführung<br />

Premiere am 23. Februar 2014<br />

Weitere Vorstellungen am 25., 26., 27., 28. Februar,<br />

3., 6., 9. März 2014<br />

Alle Vorstellungen finden im MuTh, dem Konzertsaal<br />

der <strong>Wien</strong>er Sängerknaben, statt:<br />

Obere Augartenstraße 1E, 1020 <strong>Wien</strong><br />

Dirigent: Gerald Wirth<br />

Regie: Susanne Sommer<br />

Bühnenbild: Sam Madwar<br />

Kostüme: Caterina Visconti di Modrone<br />

Choreographie: Florian Hurler<br />

Dramaturgie: Helene Sommer<br />

Erwin, ein Naturtalent: Ein <strong>Wien</strong>er Sängerknabe<br />

Rosa, eine geheimnisvolle Inselbewohnerin:<br />

Mitglied des Chorus Juventus<br />

Professor Hoggins, ein forscher Forscher: Thomas Zisterer<br />

Amalia-Bernadette, agile Assistentin von Prof. Hoggins:<br />

Martina Dorak<br />

In weiteren Rollen: Manuela Leonhartsberger,<br />

Wolfgang Gratschmaier, Roman Martin,<br />

Sébastien Soulès u. v. a.<br />

<strong>Wien</strong>er Sängerknaben/Chorus Juventus<br />

Orchester der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />

Mit freundlicher Unterstützung des<br />

Förderkreises der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />

<strong>Wien</strong>er Sängerknaben im Augarten, herausgebracht.<br />

Auf der Bühne agieren Ensemblemitglieder der<br />

<strong>Volksoper</strong> gemeinsam mit den jungen Künstlerinnen<br />

und Künstlern der <strong>Wien</strong>er Sängerknaben und des<br />

Chorus Juventus. Es spielen Mitglieder des Orchesters<br />

der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>, am Pult steht Gerald Wirth, der<br />

künstlerische Leiter der Sängerknaben.<br />

Helene Sommer


„Il suo nome è … amor!”<br />

Startenor Neil Shicoff singt den Calaf in der Wiederaufnahme<br />

von Puccinis „Turandot”<br />

Bei der Wiederaufnahme von Puccinis „Turandot”<br />

am 28. Februar 2014 gibt ein Star sein Rollen- und<br />

<strong>Volksoper</strong>ndebüt: Der amerikanische Tenor Neil Shicoff<br />

ist als Calaf zu erleben. In der Titelpartie gibt die<br />

koreanische Sopranistin Jee-Hye Han ebenfalls ihr<br />

Hausdebüt. Alternierend ist Melba Ramos, die in der<br />

letzten Wiederaufnahme die Liù gesungen hat, diesmal<br />

als Turandot zu erleben. Die prächtige Inszenierung<br />

von Renaud Doucet und André Barbe aus dem Jahr<br />

2006 gehört zu den beliebtesten Regiearbeiten beim<br />

<strong>Volksoper</strong>npublikum.<br />

Wie die Arbeiter in einem Insektenstaat um ihre<br />

Königin, kreist Turandots Volk um seine Prinzessin.<br />

Jedem Mann, der um sie wirbt, gibt sie drei Rätsel<br />

auf. Wer scheitert, muss sterben. Der fremde Prinz<br />

Calaf löst als erster die ihm gestellten Aufgaben und<br />

beansprucht Turandots Hand. Doch er will ihren Willen<br />

nicht brechen und gibt ihr ebenso ein Rätsel auf: Wenn<br />

es ihr gelänge, seinen Namen bis zum nächsten Morgen<br />

herauszufinden, sei er bereit zu sterben. <strong>Als</strong> sie beginnt,<br />

sich allmählich ihm und ihrer Liebe zu öffnen, nennt<br />

er ihr selbst seinen Namen und legt damit sein Leben<br />

in ihre Hände. Da verkündet Turandot ihrem Vater den<br />

Namen, den sie selbst dem Fremden gegeben hat: „Il suo<br />

nome è … amor!” – „Sein Name ist … Liebe!”<br />

„Nur für das Theater”<br />

Bei einem Treffen Giacomo Puccinis mit den<br />

Textdichtern Giuseppe Adami und Renato Simoni im<br />

Frühjahr 1920 kam die Sprache auf das Märchenstück<br />

„Turandot” des venezianischen Dramatikers Carlo Gozzi<br />

aus dem Jahr 1762. Gozzi, erbitterter Gegenspieler des<br />

Realismus eines Carlo Goldoni, schrieb fantastische<br />

Bühnenmärchen, die teils ideale Opernlibretti abgaben:<br />

So gehen etwa Wagners „Die Feen”, Prokofjews „Die<br />

Liebe zu den drei Orangen” oder Hans Werner Henzes<br />

„König Hirsch” auf Theaterstücke Gozzis zurück.<br />

Basis für Puccinis Vertonung der „Turandot” bildete<br />

aber die Bearbeitung des Gozzi-Stücks durch Friedrich<br />

Schiller. Mit Feuereifer stürzte sich Giacomo Puccini in<br />

die Arbeit an dieser Oper: „Stunde für Stunde, Minute<br />

für Minute denke ich an Turandot, und alle Musik, die<br />

ich bisher geschrieben habe, erscheint mir wie eine<br />

Posse und gefällt mir nicht mehr”, schrieb er an Adami.<br />

Aber Puccinis letzte Jahre waren geprägt von trüben<br />

Stimmungen und Todesahnungen, ja Todessehnsucht.<br />

In einem Gedicht, das man in seinem Nachlass fand,<br />

schrieb er: „Wenn der Tod mich zu finden kommt /<br />

werde ich glücklich sein, mich auszuruhen. / O wie<br />

hart ist mein Leben / obwohl es vielen glücklich<br />

scheint / aber meine Erfolge / sie vergehen und …<br />

es bleibt / sehr wenig.” Immer wieder drängte er die<br />

Textdichter Adami und Simoni, ihn zu beliefern, damit<br />

er weiterarbeiten könne: „Der liebe Gott hat mich mit<br />

dem kleinen Finger berührt und gesagt: ‚Schreib für das<br />

Theater; merke es dir gut: Nur für das Theater‘ – und ich<br />

habe den Höchsten Rat befolgt. […] Sie denken nicht, wie<br />

Sie denken sollten, an einen Mann, der spürt, daß ihm die<br />

Erde unter den Füßen entgleitet, als würde ein Erdrutsch<br />

ihn fortreißen!”<br />

„Der Angelpunkt des Ganzen”<br />

Puccinis letzte Oper kann mit einigem Recht als<br />

sein Opus magnum bezeichnet werden: ein Werk, in<br />

dem die Grenzen von Komödie und Tragödie, Exotik<br />

und Märchen verschwimmen – eine Parabel über<br />

die Liebe, deren Schlussszene Puccini nicht zu Ende<br />

brachte. Schon im November 1920 schrieb er über das<br />

Liebesduett, in dem Turandot langsam ihre abweisende<br />

Hülle aufgibt: „Es ist der Angelpunkt des Ganzen, alle<br />

Schönheit, alles Leben des Dramas liegt hier …” Aber<br />

selbst im September 1924, zwei Monate vor seinem Tod,<br />

war er noch zu keiner Lösung gekommen: „Diese beiden<br />

Wesen, die sozusagen außerhalb der Welt stehen, kehren<br />

durch die Liebe unter die Menschen zurück, und diese<br />

Liebe muß durch einen abschließenden Orchestersatz<br />

von allen Personen auf der Bühne Besitz ergreifen.” Die<br />

Oper blieb unvollendet, auf einem Skizzenblatt notierte<br />

Puccini: „Poi Tristano” – „danach Tristan!” – und fand<br />

keine eigene musikalische Sprache für das Liebesduett.<br />

Am 29. November 1924 starb er in einer Brüsseler Klinik<br />

an Kehlkopfkrebs. Bei der Uraufführung der „Turandot”<br />

an der Mailänder Scala am 25. April 1926 endete die<br />

10_11<br />

Giacomo Puccini (1858–1924)<br />

Turandot<br />

Lyrisches Drama in drei Akten und fünf Bildern<br />

ergänzt von Franco Alfano<br />

Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni<br />

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln<br />

Wiederaufnahme am 28. Februar 2014<br />

Weitere Vorstellungen am 4., 8., 12., 16., 23. März 2014<br />

Dirigent: Enrico Dovico/Guido Mancusi<br />

Regie und Choreographie: Renaud Doucet<br />

Bühnenbild und Kostüme: André Barbe<br />

Licht: Guy Simard<br />

Choreinstudierung: Thomas Böttcher<br />

Turandot: Jee-Hye Han/Melba Ramos<br />

Liù: Kristiane Kaiser/Anja-Nina Bahrmann<br />

Altoum: Otoniel Gonzaga<br />

Timur: Yasushi Hirano/Petar Naydenov<br />

Calaf: Neil Shicoff<br />

Mandarin: Einar Th. Gudmundsson/Yasushi Hirano<br />

Ping: Günter Haumer/Klemens Sander<br />

Pang: David Sitka/Karl-Michael Ebner<br />

Pong: JunHo You/Alexander Pinderak<br />

Aufführung unter der Leitung Arturo Toscaninis nach<br />

der Sterbeszene der Liù. Toscanini legte den Taktstock<br />

nieder und wandte sich an das Publikum mit den<br />

Worten: „Hier endet die Oper, denn an diesem Punkt<br />

ist der Maestro gestorben; der Tod war in diesem Falle<br />

stärker als die Kunst.” Das von Franco Alfano vollendete<br />

Finale, das auch in der aktuellen <strong>Volksoper</strong>nfassung<br />

erklingt, wurde aus Pietät gegenüber dem Komponisten<br />

erst ab der zweiten Vorstellung am 27. April 1926<br />

aufgeführt.<br />

Helene Sommer<br />

Ensemble


Ein Sommer-<br />

nachtstraum<br />

Ballett von Jorma Elo<br />

Musik: Felix Mendelssohn Bartholdy ∙ Dirigent: Andreas Schüller<br />

Vorstellungen am 24., 26., 29. Jänner, 2. Februar 2014


Stephen Sondheim im September 2013 in <strong>Wien</strong><br />

Marco Di Sapia<br />

„Do I Hear a Waltz”<br />

Eine Musical-Soiree mit Werken von Stephen Sondheim<br />

Zu Anfang dieser Saison schloss das <strong>Volksoper</strong>npublikum<br />

Bekanntschaft mit Stephen Sondheims<br />

„Sweeney Todd” – und mit dem Meister selbst. Es<br />

war ein bewegender Moment, als sich der 83-jährige<br />

Komponist und Textautor im Anschluss an die Premiere<br />

verneigte. Im Rahmen der Musical-Wochen an unserem<br />

Hause wird der Musical-Thriller um den „Barbier des<br />

Grauens aus der Fleet Street” wiederaufgenommen,<br />

bevor im April Sondheims spaßige Farce „Die spinnen,<br />

die Römer!” in den Spielplan zurückkehrt. Und einen<br />

klingenden Einblick in das sonstige reiche Schaffen der<br />

lebenden Broadway-Legende bietet eine Soiree am<br />

12. Februar 2014.<br />

Die Titelfrage, ob da nicht ein Walzer zu hören sei,<br />

stammt aus dem Musical „Do I Hear a Waltz” von<br />

Richard Rodgers, für das Sondheim 1965 die „lyrics”<br />

schrieb. Nach seinen Anfängen als Liedtexter (für<br />

Bernsteins „West Side Story” sowie 1959 für Jule Stynes<br />

„Gypsy”, ein hierzulande wenig bekanntes Broadway-<br />

Juwel) machte sich Sondheim mit den erwähnten<br />

„Römern” 1962 auch als Komponist einen Namen,<br />

„Anyone Can Whistle” folgte 1964. In den 1970er Jahren<br />

festigte sich sein Ruf als bedeutender Musical-Schöpfer<br />

mit Meisterwerken wie „Company”, „Follies” und „A<br />

Little Night Music”. Aus der letztgenannten Show etwa<br />

stammt der Hit „Send in the Clowns”, der natürlich<br />

auch bei der Sondheim gewidmeten Soiree nicht fehlen<br />

darf. Weitere Höhepunkte sind der Oscar-prämierte<br />

Song „Sooner or later”, den Sondheim für den Kinofilm<br />

„Dick Tracey” schrieb, und das be rührende Finale aus<br />

dem Märchen-Musical „Into the Woods”: „Children<br />

Will Listen” wurde übrigens von Barbra Streisand zur<br />

Amtseinführung des US-Präsidenten Bill Clinton 1993<br />

angestimmt.<br />

Musical-Soirée „Do I Hear a Waltz”<br />

Werke von Stephen Sondheim<br />

Mit: Sigrid Hauser, Julia Koci, Rebecca Nelsen,<br />

Stefan Cerny, Boris Eder und Axel Herrig<br />

Béla Fischer Quartett<br />

Präsentation: Christoph Wagner-Trenkwitz<br />

Mit freundlicher Unterstützung von Shifra und Vernon J. Rosen<br />

Musical-Wochen bis 2. März 2014<br />

· Lerner & Loewe: „My Fair Lady”<br />

3., 7., 16., 20. Jänner, 1., 7., 14. Februar<br />

· Stephen Sondheim: „Sweeney Todd”<br />

6., 8., 13. Jänner, 3., 9. Februar<br />

· Cole Porter: „Kiss me, Kate”<br />

11., 14., 18., 23., 27. Jänner,<br />

8., 11., 13., 18., 24., 27. Februar, 2., 17., 18. März<br />

· Frank Loesser: „Guys and Dolls”<br />

25. (WA), 31. Jänner, 4., 10., 17., 21. Februar<br />

absolvierte eine Schauspielausbildung<br />

in Rom, ehe er in <strong>Wien</strong><br />

Sologesang sowie musikdramatische<br />

Darstellung, Lied und Oratorium<br />

studierte. <strong>Als</strong> Lord Cookburn in „Fra<br />

Diavolo” gab der Sänger 2009 sein<br />

Debüt an der <strong>Volksoper</strong>, wo er seither<br />

u. a. Partien wie Papageno, Danilo,<br />

Dr. Falke, Morales und Reißteufel in<br />

Christian Kolonovits‘ „Antonia und<br />

der Reißteufel” sang. Zuletzt gab er<br />

als Sweeney Todd sein Rollendebüt<br />

in der Neuproduktion von Stephen<br />

Sondheims‘ gleichnamigen Musical.<br />

Neben seinen Auftritten an der<br />

<strong>Volksoper</strong> hat sich Marco Di Sapia in<br />

der europäischen Theaterlandschaft<br />

mit einem breit gefächerten Repertoire<br />

etabliert. 2012/13 sang er u. a. in den<br />

französischen Erstaufführungen von<br />

„Jetzt” (Mathis Nitschke) und „What<br />

next” (Elliott Carter) an der Opéra<br />

National de Montpellier und Guglielmo<br />

in „Così fan tutte” beim Sommerfestival<br />

Murten Classics. Weiters gastierte er als<br />

Belcore an der Opéra de Limoges, dem<br />

Opéra Théâtre de St. Etienne und der<br />

Opéra de Rouen, als Danilo am Staatstheater Kassel, als Zamti in der Uraufführung<br />

von Cherubinis Oper „Koukourgi” am Stadttheater Klagenfurt sowie als Don Profondo<br />

in Rossinis „Il viaggio a Reims” am Staatstheater Nürnberg und in einer Tournee-<br />

Produktion des Centre Français de Promotion Lyrique an zahlreichen wichtigen<br />

französischen Bühnen. In Frankreich sang er außerdem an der Opèra de Lyon, der<br />

Opéra de Toulon und 2007 an der Opéra National de Montpellier, wo er an der Seite<br />

von Roberto Alagna in Massenets „Le jongleur de Notre-Dame”, in der Uraufführung<br />

von „Affaire Étrangère” (Valentin Villenave) und als Jupiter in Offenbachs „Orphée<br />

aux enfers” mitwirkte. Aktuell ist Marco Di Sapia an der <strong>Volksoper</strong> u. a. als Reißteufel,<br />

Sweeney Todd, Morales und Papageno zu sehen.<br />

14_15


Astrid Kessler<br />

„Komm mit nach Varasdin …”<br />

„Gräfin Mariza” und ihre Zeit<br />

Was ist Operette – bissige Zeitsatire oder nostalgische Zauberwelt Beide Antworten sind richtig,<br />

beide Ausprägungen existierten nach- oder nebeneinander. Der anfechtbare Begriff Operette<br />

(= „Werkchen”) für das musikalische Unterhaltungstheater europäischer Prägung versucht eine Grätsche<br />

zwischen den frühen frechen Einaktern Offenbachs im Paris der 1850er Jahre und den pompössentimentalen<br />

Fast-Opern eines Kálmán oder Lehár in den 1920ern. Mit Wertungen allerdings sollte<br />

man sich zurückhalten: Die Etiketten „anachronistisch” (nicht mehr zeitgemäß) oder „nostalgisch” sagen<br />

nichts über die Qualität eines Stückes aus, nämlich seine Fähigkeit, unsere Herzen und Lachmuskeln zu<br />

erreichen. Der „Gräfin Mariza” von Emmerich Kálmán gelingt genau dies seit 80 Jahren.<br />

1924 – ein Operettenjahr Franz Lehár, der skeptisch<br />

beäugte „Du-Feind” und Hauptkonkurrent Emmerich<br />

Kálmáns, befand sich im Schaffenstief zwischen<br />

„Die gelbe Jacke” (uraufgeführt 1923) und Paganini<br />

(1925); beide Werke sollten sich erst durchsetzen,<br />

als sich Richard Tauber ihrer annahm. Aus dem<br />

erstgenannten wurde 1929 „Das Land des Lächelns”,<br />

und die Geiger-Operette führte der tenorale Superstar<br />

ab der Deutschland-Premiere 1926 zum Erfolg.<br />

Kálmán aber konnte 1924 mit „Gräfin Mariza” seinem<br />

vorherigen Welterfolg, „Die Csárdásfürstin”, einen<br />

weiteren nachsenden. Auch er, dessen Todestag sich<br />

im vergangenen Oktober zum 60. Male jährte, musste<br />

akzeptieren, dass Operette mehr denn je ein Starvehikel<br />

war – sein Tauber-Pendant hieß Hubert Marischka. <strong>Als</strong><br />

Tassilo feierte Marischka einen Triumph, als Direktor<br />

des Theaters an der <strong>Wien</strong> sicherte er sich einen weiteren<br />

aufstrebenden Liebling, den 26-jährigen Max Hansen,<br />

für die Rolle des Koloman Zsupán.<br />

Falsches Varasdin, fernes <strong>Wien</strong><br />

<strong>Als</strong> personifiziertes Zitat aus dem vier Jahrzehnte älteren<br />

„Zigeunerbaron” von Johann Strauß tanzt dieser Zsupán<br />

in Kálmáns „Gräfin Mariza” ein und möchte die Titelheldin<br />

in sein heimatliches Varasdin verführen, denn dort sei<br />

„die ganze Welt noch rot-weiß-grün”. Das war schon<br />

1924 eine Falschmeldung, die denn auch die Patrioten<br />

Kroatiens (dort gehört Varasdin, 60 Kilometer von der<br />

österreichischen Grenze entfernt, eigentlich hin) erzürnte.<br />

Während mit Varasdin geographisch unlauter verfahren<br />

wird, kommt <strong>Wien</strong> (mittlerweile Hauptstadt eines<br />

Zwerg staates, aber immer noch Namenspatronin der<br />

auch ungarischen Operette!) nur aus der Ferne vor.<br />

„Auf Marizas Schloss”, irgendwo in Ungarn, sehnt sich<br />

Tassilo, der „Edel-Schmerzensmann” (Volker Klotz),<br />

nach der Stätte glücklicherer Tage. Man lebt und singt<br />

in einer Scheinwelt – und im Schein des Mondes, den<br />

Tassilo beschwört, „seinem” <strong>Wien</strong> Grüße zu über mitteln.<br />

Operettenguru Klotz moniert auch, dass Mariza und<br />

Tassilo im Moment des Liebesgeständnisses die volkstümlich-ungarischen<br />

Klänge abstreifen und sich, „wenn’s<br />

intim wird, ausgerechnet im Stil der althergebrachten<br />

<strong>Wien</strong>er Gesellschaft” einander nähern. Doch das taten<br />

schon die beiden verliebten Pontevedriner Hanna und<br />

Danilo in der „Lustigen Witwe” fast zwei Jahrzehnte<br />

früher: auf einen heimatlichen Tanz folgte das Walzerduett<br />

„Lippen schweigen”.<br />

Zwischen Musical und Moderne<br />

Ein Blick auf die Musiktheater-Uraufführungen des<br />

Jahres 1924 lässt erkennen, in welchem Spannungsfeld<br />

sich die Operetten der späten silbernen Ära befanden:<br />

Nur eine Woche vor der „Mariza”, am 12. Februar,<br />

erklang erstmals Gershwins „Rhapsody in Blue”, im<br />

Dezember dessen „Lady, Be Good” – die zeitgenössische<br />

ameri kanische Unterhaltungsmusik, auf die Kálmán<br />

immer wieder anspielt (vor allem um sich von ihr<br />

abzugrenzen!), war eine starke, bald weltbeherrschende<br />

Kraft. Andererseits fanden im März und Juni 1924 die<br />

Uraufführungen von Franz Schrekers „Irrelohe” bzw.<br />

Schönbergs „Erwartung” statt, zwei starke Lebenszeichen<br />

der europäischen Moderne, die sich vom Streben nach<br />

breiter Popularität entfernt hatte.<br />

Was heute „Globalisierung” genannt wird, wirkte schon<br />

1924: Am 5. Juni schickte Ernst Alexanderson das erste<br />

Fax über den Atlantik, am 28. September ging die erste<br />

Weltumrundung in einem Flugzeug in zahlreichen<br />

Etappen nach 175 Tagen in Seattle zu Ende. Der Film<br />

war Mitte der 1920er noch stumm (erst 1932 wurde<br />

„Mariza” mit Hubert Marischka tönend verfilmt), doch<br />

das neue Medium Radio meldete sich umso lauter zu<br />

Wort. Am 1. Januar 1924 gab es in Deutschland 1.580<br />

zahlende Rundfunkteilnehmer, am 29. Mai fand die<br />

erste Rundfunkausstellung in Hamburg statt, am<br />

1. Oktober nahm die österreichische RAVAG ihren<br />

offiziellen Sendebetrieb auf. In den USA war der Rundfunk<br />

schon so bedeutend, dass 1924 erstmals die<br />

Antrittsrede eines Präsidenten ausgestrahlt wurde.<br />

Blättern wir weiter im Geschichtsbuch: Im Dezember<br />

1924 wurde Adolf Hitler nach einer kurzen Haftstrafe, die<br />

er für seinen Putschversuch des Vorjahres er halten hatte,<br />

wieder auf freien Fuß gesetzt – welch katastrophale<br />

Auswirkungen die Unentschlossenheit der deutschen<br />

Politik gegenüber dem aufstrebenden Diktator in spe<br />

hatte, konnte damals niemand ahnen. Und auch nicht,<br />

16_17<br />

Emmerich Kálmán (1882–1953)<br />

Gräfin Mariza<br />

Operette in drei Akten<br />

Text von Julius Brammer und Alfred Grünwald<br />

Mit englischen Übertiteln<br />

Öffentliche Generalprobe am 20. März 2014<br />

Premiere am 22. März 2014<br />

Weitere Vorstellungen am 25., 30. März,<br />

1., 8., 16., 22. April, 11., 15., 21. Mai 2014<br />

Dirigent: Alexander Rumpf/Felix Lemke<br />

Regie: Thomas Enzinger<br />

Bühnenbild und Kostüme: Toto<br />

Choreographie: Bohdana Szivacz<br />

Choreinstudierung: Holger Kristen<br />

Dramaturgie: Christoph Wagner-Trenkwitz<br />

Gräfin Mariza: Astrid Kessler/Ursula Pfitzner<br />

Fürst Populescu: Toni Slama/Kurt Schreibmayer<br />

Koloman Zsupán: Boris Eder/Thomas Sigwald<br />

Graf Tassilo: Carsten Süss/Daniel Prohaska<br />

Lisa, seine Schwester: Anita Götz/Mara Mastalir<br />

Karl Stephan Liebenberg: Nicolaus Hagg<br />

Fürstin Božena: Helga Papouschek<br />

Penižek, ihr Kammerdiener: Robert Meyer<br />

Tschekko, ein Diener: Sándor Németh<br />

Manja, eine Zigeunerin: Adrineh Simonian/Annely Peebo<br />

dass er der von jüdischen Schöpfern geprägten Operette<br />

– wie so vielen anderen kulturellen Äußerungen – den<br />

Garaus machen sollte. Kálmán über lebte den Nazi-Terror,<br />

wurde aber in die Emigration getrieben.<br />

Wenige Tage vor der „Mariza”-Premiere wird Kálmáns<br />

in einer Soiree gedacht (siehe Kasten), in der die beiden<br />

im <strong>Volksoper</strong>n-Repertoire befindlichen Operetten des<br />

Meisters („Die Csárdásfürstin” ist die andere) zwar<br />

ausgespart werden, aber reizvolle Stücke aus seinem<br />

sonstigen Schaffen erklingen. cwt<br />

Liebe singt ihr Zauberlied<br />

Emmerich-Kálmán-Soiree am 19. März 2014<br />

Ausschnitte aus „Der Zigeunerprimas”, „Die Faschingsfee”,<br />

„Die Bajadere”, „Die Herzogin von Chicago”, „Kaiserin<br />

Josephine” u. a.<br />

Mit: Kristiane Kaiser, Beate Ritter, Cornelia Horak,<br />

Mehrzad Montazeri, Sándor Németh, Vincent Schirrmacher<br />

und Roman Martin; Kammerorchester der<br />

<strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />

Musikalische Leitung: Béla Fischer<br />

Präsentation: Christoph Wagner-Trenkwitz


Mara Mastalir, Jörg Schneider, Michael Havlicek,<br />

Johanna Arrouas, Chor<br />

„… atemlose Kurzweil”<br />

„Eine Nacht in Venedig” im Spiegel der Kritik<br />

Wenn dieses Venedig längst untergegangen sein<br />

wird, dürfte der Palast des Herzogs Guido, der die<br />

Lagunenstadt mehr heimsucht als aufsucht, um sich<br />

Abenteuer zu genehmigen, weiterhin existieren. Der<br />

Prunkbau wurde […] sicherheitshalber schon unter<br />

Wasser (womöglich als U-Boot) gebaut.<br />

In einer Art Aquariumsszene erspäht man im Bühnenhintergrund<br />

eine zierliche Nymphe und etliche Haie<br />

neugierig auf das karnevaleske Palasttreiben lugen.<br />

Auch ein Männlein im Taucheranzug schaut kurz<br />

vorbei. Regisseur Hinrich Horstkotte hat sichtlich<br />

seinen Spaß daran, Bühnenbildner und Kostümherr der<br />

Inszenierung zu sein.<br />

Es fallen ihm reichlich kleine, ornamentale Scherze ein,<br />

um die Handlung zu würzen: Da sind fisch fressende<br />

Muscheln im Spiel, wenn Annina (sehr ansprechend<br />

Mara Mastalir) ihre Ware anbietet. Es wird im<br />

Orchester graben gefischt. Und in den putzigen dauerpräsenten<br />

Wellenattrappen erblickt man mitunter sogar<br />

Schwimmer, die wiederum auf der Flucht vor Haien sind.<br />

Der Standard<br />

Mit Alfred Eschwé steht ein Profi am Pult des bestens<br />

einstudierten, spielfreudigen <strong>Volksoper</strong>norchesters, der<br />

alle Melodien von Johann Strauß (Hits gibt es reichlich)<br />

hervorragend zum Klingen bringt. Eschwés Dirigat hat<br />

Witz, Schwung, Charme und Esprit. Und das Orchester<br />

verdient ein Sonderlob! […] Vincent Schirrmacher<br />

singt als cooler Popstar-Herzog großartig und holt<br />

sich jedes tenorale Bravo mühelos ab. Mara Mastalir<br />

macht aus der Fischerstochter Annina auch vokal<br />

eine echte Hauptrolle; Jörg Schneider ist ein köstlichbeleibter<br />

Caramello. Michael Havlicek zeigt, dass er als<br />

Pappacoda mehr als nur Spaghetti kochen kann. Ein<br />

Ereignis: Johanna Arrouas als von der Regie fast zu<br />

dämlich gezeigte Ciboletta. Die Senatoren (fein: Gerhard<br />

Ernst, Franz Suhrada) finden in Wolfgang Hübsch<br />

(großartig!) ihren komödiantischen Meister und in Sera<br />

Gösch, Regula Rosin, Susanne Litschauer sowie Martin<br />

Fischerauer gute Mitspieler.<br />

Kurier<br />

Regisseur Horstkotte liebt es sehr bunt und schräg, er<br />

ist auch für die Venedig-Kulisse und die prachtvollen<br />

Kostüme verantwortlich. Er kann nicht genug kriegen<br />

von Gags und Überraschungen über und unter<br />

Lagunenwasser. Und so herrscht atemlose Kurzweil.<br />

Die erotische Hetzjagd hat durchwegs gutes Personal.<br />

Allen voran singt sich Vincent Schirrmacher als Herzog in<br />

die Herzen, wie auch Mara Mastalir als Fischerstochter<br />

Annina, welche Barbara (Sera Gösch) erfolgreich „vertritt”.<br />

Geblödelt und gesungen wird auf gutem Niveau. Jörg<br />

Schneider hat als des Herzogs kupplerischer Barbier die<br />

schönsten Melodien, komisch ist Johanna Arrouas als<br />

dümmliche Köchin und zweite Barbara-Doppelgängerin.<br />

Salzburger Nachrichten<br />

Alfred Eschwé leitet ein ausgezeichnetes Ensemble,<br />

bringt das <strong>Volksoper</strong>n-Orchester schon bei der Ouvertüre<br />

in Höchstform und hat zwei Tenöre zur Verfügung,<br />

um die man die <strong>Volksoper</strong> in anderen Häusern<br />

beneiden müsste. Jörg Schneider ist ein Caramello<br />

der Extraklasse – sein Gondellied verzaubert, seine<br />

Mezzavoce berückt, seine Höhe strahlt. Und dann<br />

Vincent Schirrmacher mit chinesisch-britischen sowie<br />

japanisch-mongolischen Vorfahren. Die Stimme – ein<br />

dramatischer Verdi-Spinto-Tenor mit dunkler Mittellage<br />

und metallischen Höhen. Man kann sich auf seinen<br />

Manrico freuen, der für kommenden Juni in der<br />

<strong>Volksoper</strong> angesagt ist. Bis dahin wird er als Herzog<br />

von Urbino mit vokalem Schmelz und blendendem<br />

Deutsch beweisen, wie zeitlos die Melodien von Johann<br />

Strauß sind.<br />

Der neue Merker<br />

Eines unserer Clubhäuser.<br />

Die nächsten<br />

Kinderworkshops<br />

Gräfin Mariza<br />

Samstag, 29. März 2014<br />

Anmeldung am 1. und 2. Februar 2014<br />

Orchesterworkshop<br />

Samstag, 5. April 2014<br />

Anmeldung am 1. und 2. März 2014<br />

Anmeldung NUR per Online-Anmeldeformular<br />

zum angegebenen Zeitraum auf der Startseite von<br />

www.volksoper.at.<br />

Informationen unter 01/51444-3670 bzw.<br />

workshop@volksoper.at oder in unserem neuen<br />

Kinderheft (einfach per E-Mail oder Telefon<br />

anfordern!)<br />

Mit erfrischender<br />

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Ö1 Club-Mitglieder erhalten in der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong> 10 % Ermäßigung.<br />

Sämtliche Ö1 Club-Vorteile finden Sie in oe1.orf.at<br />

18_19<br />

Heute im Foyer …<br />

28. Jänner und 13. März 2014, 19:30 Uhr<br />

Mozart und die Frauen<br />

Das Mozart-Ensemble der <strong>Volksoper</strong> spielt<br />

Ausschnitte aus Mozarts Opern, arrangiert für<br />

Flötenquartett, sowie Kammermusik des großen<br />

Meisters. Boris Eder und Katharina Straßer<br />

lesen aus den so genannten Bäsle-Briefen.<br />

5. März und 23. April 2014, 19:30 Uhr<br />

Oh, Donna Clara!<br />

Fritz Löhner-Beda Abend<br />

Ein weiteres Mal erinnern Cornelia Horak<br />

(Gesang), Boris Eder (Gesang und Rezitation),<br />

Christoph Wagner-Trenkwitz (Moderation<br />

und Gesang) und Alexander Kuchinka (Gesang<br />

und Klavier) an den genialen Textdichter Fritz<br />

Löhner-Beda (1833–1942).


Kultur braucht Förderer<br />

Wir freuen uns, auf dieser Seite Förderer der <strong>Volksoper</strong> vorstellen zu können und zu erfahren,<br />

was sie persönlich an der <strong>Volksoper</strong> besonders schätzen.<br />

Arabella Kiesbauer, Förderin<br />

„Ich freue mich sehr nun zu den Förderern der <strong>Volksoper</strong><br />

zu zählen, die unter der Direktion von Robert Meyer eine<br />

Blütezeit erlebt. Besonders der Blick hinter die Kulissen und<br />

der Kontakt zu Sängern und Regisseuren machen dieses<br />

Engagement so reizvoll.”<br />

Johannes Brinskele, Förderer<br />

„Wenn ich mir das unglaublich vielfältige Programm der<br />

Saison 2013/2014 ansehe (10 Premieren, 3 Wiederaufnahmen<br />

und 19 Repertoirewerke), dann wird sich wohl niemand<br />

dem Reiz dieses Hauses entziehen können. Da ist für jeden<br />

Geschmack etwas dabei. Vor allem die Aktivitäten für die<br />

Zielgruppe ‚junges Publikum’ finde ich großartig<br />

(z. B. Kinderoper in Kooperation mit dem MuTh im Augarten,<br />

Flashmob-Events, Kinderworkshops usw.).”<br />

Genuss & Leidenschaft<br />

„Corned Beef – Gustostücke vom österreichischen Qualitätsrind“<br />

Serviervorschlag:<br />

Den Hink Klassiker das „Corned Beef“ mit Albatros Estragon Senf auf knusprigem Brot genießen.<br />

Diese und weitere Spezialitäten sind im ausgewählten Einzelhandel sowie direkt in der Hink-Manufaktur<br />

und im Online-Shop unter www.hink-pasteten.at erhältlich.<br />

Ein Blick hinter die Kulissen – unsere Zeitung als App!<br />

Im Februar und März 2014 exklusiv für Mitglieder des Förderkreises<br />

Faschings-Brunch<br />

Sonntag, 2. März 2014, 11:00 Uhr<br />

Genießen Sie einen musikalischen und literarischen<br />

Faschings-Brunch in der <strong>Volksoper</strong>nkantine.<br />

Mit Robert Meyer und der Kantinenbrass der <strong>Volksoper</strong><br />

<strong>Wien</strong>.<br />

Backstage-Führung spezial<br />

Thema „Bühne & Schnürboden"<br />

Samstag, 8. März 2014, 17:00 Uhr<br />

Vizedirektor Dr. Rainer Schubert bietet einen ganz<br />

besonderen Blick hinter die Kulissen und führt Mitglieder<br />

des Förderkreises exklusiv auf die Bühne und den<br />

Schnürboden.<br />

Wir laden auch Sie ein, die Arbeit der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong> zu unterstützen und würden uns freuen,<br />

Sie im Kreis unserer Förderer willkommen heißen zu dürfen.<br />

Es erwarten Sie Videos zu Konzeptions gesprächen, Interviews mit Regisseuren<br />

und Sängern, Probenvideos, Backstageberichte, Links zu weiterführenden Websites,<br />

Fotos u. a.<br />

Die Zeitung kann auch offline gelesen werden. Nur für<br />

die multimedialen Inhalte benötigen Sie Zugang zum<br />

Internet.<br />

Die Programmhefte der Neuproduktionen und die<br />

aktuelle Saisonvorschau sind ebenfalls als App<br />

erhältlich.<br />

Förderkreis der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />

Währinger Straße 78 ∙ 1090 <strong>Wien</strong><br />

Tel.: +43/1/514 44-3670 ∙ Fax: +43/1/514 44-3669<br />

E-Mail: foerderkreis@volksoper.at ∙ www.volksoper.at<br />

20_21


Neu an der <strong>Volksoper</strong><br />

Christiane Marie<br />

Riedl<br />

Die 1983 in <strong>Wien</strong> geborene<br />

Mezzosopranistin begann unmittelbar<br />

nach der Matura ihr<br />

Studium an der Universität für<br />

Musik und darstellende Kunst<br />

<strong>Wien</strong> und schloss es mit Auszeichnung<br />

ab. 2009/10 besuchte<br />

sie die Opernklasse an<br />

der Musikuniversität Graz.<br />

Daneben absolvierte sie zahlreiche<br />

Meisterklassen und war Mitglied des österreichischen<br />

Nationalteams für lateinamerikanischen Tanz. Sie<br />

gewann zahlreiche Preise (u. a. 2004 den ersten Preis des<br />

Jugendmusikwettbewerbs „Prima la musica”) und erhielt<br />

2010 das jährlich an eine Sängerin vergebene<br />

Richard-Wagner-Stipendium. In der Saison 2009/10 war<br />

sie als Frosch in „Das schlaue Füchslein” von Leoš<br />

Janáček im Haus für Musik und Musiktheater Graz zu<br />

sehen. Im Rahmen von „Junges Theater Graz” trat sie am<br />

Stadttheater Leoben als Viktoria in Abrahams Operette<br />

„Viktoria und ihr Husar” auf. In der Saison 2011/12 absolvierte<br />

Christiane Marie Riedl als Henri in „Der Opernball”<br />

eine Tournee durch Deutschland, Österreich und<br />

die Schweiz und wirkte beim Sommerfestival Kufstein<br />

als Manja in „Gräfin Mariza” in der Regie von Diethmar<br />

Straßer mit. Seit dem vorigen Jahr ist Christiane Marie<br />

Riedl am Staatstheater Nürnberg engagiert. Dort ist sie<br />

u. a. als Zerlina in „Don Giovanni”, zweite Elfe in „Rusalka”<br />

und Mercédès in „Carmen” aufgetreten.<br />

Hausdebüt: 23. Februar 2014 Nancy Waters in<br />

„Albert Herring”<br />

Astrid Kessler<br />

Die deutsche Sopranistin begann<br />

ihre Ausbildung an der<br />

internationalen Schule Seoul.<br />

Nach einem Schauspielkurs an<br />

der Oswego State University in<br />

New York studierte sie klassischen<br />

Gesang in Nürnberg<br />

und Berlin. 2003 gewann sie<br />

mit ihrem Barockensemble den<br />

ersten Preis des Kammermusikwettbewerbs<br />

Nürnberg<br />

und gastierte u. a. bei den Tagen Alter Musik Regensburg<br />

und der Göttinger Händel-Gesellschaft. <strong>Als</strong> Interpretin<br />

moderner Musik war sie Gast bei den Tagen Neuer Musik<br />

in Nürnberg und Würzburg sowie beim Festival Musica<br />

Polonica in Breslau. Während des Studiums sang sie in<br />

mehreren Produktionen der Pocket Opera Company<br />

Nürnberg und gastierte u. a. als Fiordiligi in „Così fan<br />

tutte” und Titania in „The Fairy Queen” in Deutschland<br />

und Österreich. In der Spielzeit 2010/11 ist Astrid Kessler<br />

u. a. als Donna Elvira in „Don Giovanni” und Angèle<br />

Didier in „Der Graf von Luxemburg” am Theater Osnabrück<br />

aufgetreten. Seit der vergangenen Saison ist sie<br />

Ensemblemitglied des Nationaltheaters Mannheim, wo<br />

sie u. a. als Erste Dame und Pamina in „Die Zauberflöte”,<br />

Liù in „Turandot” und Governess in Brittens „The Turn of<br />

the Screw” zu sehen war. Eine reiche Konzert tätigkeit<br />

rundet das künstlerische Spektrum von Astrid Keller ab.<br />

2010 erschien eine CD mit Liedern von Schumann, Wolf,<br />

Berg und Strauss.<br />

Hausdebüt: 22. März 2014 Titelpartie in „Gräfin Mariza”<br />

Eun Sun Kim<br />

Die junge Künstlerin<br />

studierte in ihrer<br />

Geburts stadt Seoul Komposition<br />

und Dirigieren<br />

und setzte ihre Ausbildung<br />

in Stuttgart fort,<br />

wo sie mit Auszeichnung<br />

graduierte. Eun Sun Kim<br />

wurde erste Preisträgerin<br />

der „Internationalen<br />

Jesús López Cobos Opera<br />

Conducting Competition” und arbeitete von Herbst 2008<br />

bis Sommer 2010 als Assistant Conductor am Teatro<br />

Real Madrid mit namhaften Dirigenten. Im Frühjahr<br />

2010 debütierte sie am Auditorio Nacional in Madrid mit<br />

dem Orquesta Sinfónica de Madrid und am Teatro Real<br />

mit Rossinis „Il viaggio a Reims”, gefolgt von ihrem Debüt<br />

an der Oper Graz mit „La Bohème” in der Saison 2010/11.<br />

In der gleichen Saison gab sie ein weiteres Debüt beim<br />

Tongyeong International Music Festival in Korea. Parallel<br />

dazu assistierte sie namhaften Kollegen wie Kirill<br />

Petrenko, Bertrand de Billy und Simone Young. In der<br />

Saison 2011/12 dirigierte Eun Sun Kim am Staatstheater<br />

Meiningen Wagners „Das Liebesverbot”. Im Herbst desselben<br />

Jahres folgte ihr umjubelter Einstand an der<br />

Oper Frankfurt mit „La Bohème”. In der aktuellen Spielzeit<br />

war Eun Sun Kim mit einer Neuproduktion der<br />

„Fleder maus” erstmals an der English National Opera<br />

London zu erleben, es folgten Konzerte in Nancy, Palermo<br />

und Turin.<br />

Ab 29. März 2014 Dirigentin von „La Traviata”<br />

(Hausdebüt am 21. Juni 2012 mit „Carmen”)<br />

Alexander Rumpf<br />

Der Dirigent erhielt frühzeitig<br />

Unterricht in Klavier, Trompete,<br />

Violoncello und Orgel. Nach<br />

dem Abitur studierte er Dirigieren<br />

in Düsseldorf und Evangelische<br />

Kirchenmusik in Köln.<br />

1984 trat er sein erstes Engagement<br />

am Staatstheater Darmstadt<br />

als Solokorrepetitor an,<br />

wo er im Laufe von acht Jahren<br />

zum Ersten koordinierenden<br />

Kapellmeister aufstieg. Von 1992 bis 1997 war er als<br />

Erster Kapellmeister und stellvertretender GMD am<br />

Theater Hagen engagiert. Von 1997 bis 2001 war er in<br />

gleicher Position am Theater Dortmund verpflichtet, an<br />

dem er u. a. zwei Uraufführungen leitete. Es folgte eine<br />

Stelle als GMD am Oldenburgischen Staatstheater, dem<br />

er durch zahlreiche Opernpremieren zu über regionaler<br />

Aufmerksamkeit verhalf. Das Konzertleben der Stadt<br />

prägte Alexander Rumpf durch langfristig angelegte<br />

Konzertzyklen. In Werkstattkonzerten konnte er neue<br />

Publikumsschichten an die Zeitgenössische Musik heranführen.<br />

2002 debütierte er mit „Der fliegende<br />

Holländer” an der Deutschen Oper Berlin, 2004 folgte<br />

sein überaus erfolgreiches Debüt an der San Francisco<br />

Opera mit Ligetis „Le Grand Macabre”. Ab der Spielzeit<br />

2009/10 widmete sich Alexander Rumpf zunächst verstärkt<br />

seiner Gastiertätigkeit. Im Jahrbuch 2009 der<br />

Zeitschrift Opernwelt erhielt er für die Leitung von<br />

Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk” eine<br />

Nominierung als „Dirigent des Jahres”. Seit der Saison<br />

2011/12 ist Alexander Rumpf Chefdirigent des Landestheaters<br />

Innsbruck, wo er bislang die Neuproduktionen<br />

„Lohengrin”, „Jenufa”, „Die verkaufte Braut”, „La Wally”<br />

und „Albert Herring” geleitet hat. Im symphonischen<br />

Bereich pflegt er eine langjährige Zusammenarbeit mit<br />

dem BBC Symphony Orchestra London.<br />

Hausdebüt: 22. März 2014 Dirigent von „Gräfin Mariza”<br />

Toni Slama<br />

Nach seinem Abschluss am<br />

Max-Reinhardt-Seminar in<br />

<strong>Wien</strong> war Toni Slama u. a. am<br />

Burgtheater, am Nationaltheater<br />

Mannheim, am Schillertheater<br />

Berlin, am Staatstheater<br />

Stuttgart und an den<br />

Städtischen Bühnen Frankfurt<br />

engagiert. Seit 1995 ist er<br />

Ensemblemitglied des Theaters<br />

in der Josefstadt. Er spielte u. a. folgende Rollen: Assessor<br />

Schnabel in „Michael Kramer”, Antonio in „Was ihr<br />

wollt”, Dr. Schmidt-Lausitz in „Des Teufels General”,<br />

Clotald in „Das Leben ein Traum”, Azur in „Der Verschwender”,<br />

Pater Diego in „Don Juan oder Die Liebe zur<br />

Geometrie”, Bogey in „Spiel‘s nochmal, Sam”, Stumm von<br />

Bordwehr in „Der Mann ohne Eigenschaften” und Dr.<br />

Relling in „Die Wildente”. Für seine Darstellung des<br />

Leopold Adam in der Österreichischen Erstaufführung<br />

von Anna Gmeyners „Automatenbüffet” erhielt er den<br />

Nestroy-Preis 2004. Zuletzt war der Künstler als Dr.<br />

Ignatij Iljitsch Spigelskij in Iwan Turgenjews „Ein Monat<br />

auf dem Lande” (Regie: Stephanie Mohr), General Irrigua<br />

in Georges Feydeaus „Ein Klotz am Bein” (Regie: Michael<br />

Kreihsl), Rittmeister in Ödön von Horváths „Geschichten<br />

aus dem <strong>Wien</strong>er Wald” (Regie: Herbert Föttinger) und als<br />

Lionel Logue in der Österreichischen Erstaufführung<br />

von David Seidlers „The King‘s Speech – Die Rede des<br />

Königs” (Regie: Michael Gampe) zu sehen. 2013 wurde<br />

Toni Slama zum Ehrenmitglied des Theaters in der<br />

Josefstadt ernannt.<br />

Hausdebüt: 22. März 2014 Fürst Populescu in<br />

„Gräfin Mariza”<br />

Ausstellung<br />

In memoriam Peter Minich<br />

(1927 – 2013)<br />

Ab Jänner 2014 im Foyer der <strong>Volksoper</strong><br />

22_23


Der ganze Februar für Senioren: -25 %<br />

Auch 2014 steht der Februar wieder ganz im Zeichen unseres junggebliebenen<br />

Publikums. Seniorinnen und Senioren ab dem 60. Lebensjahr erhalten für alle<br />

Vorstellungen im Februar 25 % Ermäßigung!<br />

Vor allem Fans der Broadwayunterhaltung kommen<br />

im Februar auf ihre Kosten. Während der Musical-<br />

Wochen stehen vier Meisterwerke auf dem Spielplan<br />

der <strong>Volksoper</strong>, die unser Publikum stets aufs Neue<br />

begeistern, etwa die Klassiker „My Fair Lady”<br />

und „Kiss me, Kate”. In der Wiederaufnahme der<br />

umjubelten Produktion „Guys and Dolls” können<br />

Sie sich an einem Panoptikum liebenswerter Gauner<br />

erfreuen. Und mit Stephen Sondheims „Sweeney Todd”<br />

zeigen wir ein ebenso gruseliges wie humorvolles<br />

Stück, das seit seiner Premiere im September 2013 für<br />

Begeisterungsstürme im Zuschauerraum sorgt.<br />

Opernfreunde können im Februar eine Reise vom<br />

18. ins 20. Jahrhundert unternehmen. Mozarts „Die<br />

Zauberflöte” – die Volks-Oper schlechthin! – steht<br />

ebenso auf dem Spielplan wie Benjamin Brittens<br />

komische Oper „Albert Herring”, eine köstliche<br />

Satire auf scheinheilige Moral und Tugendhaftigkeit.<br />

Am letzten Tag des Monats erwartet Sie die Wiederaufnahme<br />

von „Turandot” mit dem Weltstar Neil<br />

Shicoff als Calaf.<br />

Ballettfans schließlich können mit „Ein Sommernachtstraum”<br />

in eine getanzte Shakespeare-Welt<br />

eintauchen!<br />

So kommen Sie zu Ihren Karten:<br />

Schriftliche Bestellung:<br />

<strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>, Stadtbüro, Goethegasse 1, 1010 <strong>Wien</strong><br />

E-Mail: tickets@volksoper.at · Fax: 01/514 44-3669<br />

An allen Vorverkaufskassen der Bundestheater und im<br />

Internet unter www.volksoper.at bzw. www.culturall.com<br />

(Der Vorverkauf für Februar beginnt am 1. Jänner).<br />

Telefonischer Kauf mit Kreditkarte:<br />

01/513 1 513 (ab dem 2. Jänner für den gesamten Februar)<br />

Das Oster-Abonnement: -50%<br />

4 Karten für Vorstellungen Ihrer Wahl – 4-mal alleine oder 2-mal zu zweit in Operette,<br />

Oper oder Musical<br />

Erhältlich ab 1. Februar 2014 an allen<br />

Vorverkaufskassen, bei telefonischem Kauf mit<br />

Kreditkarte (01/513 1 513) sowie unter www.volksoper.<br />

at (im Warenkorb mit Aktionscode: OSTERN)<br />

Gültig für Vorstellungen von 11. bis 22. März 2014<br />

Bei Fragen zu unserem Oster-Abonnement wenden Sie<br />

sich bitte an unsere Information: 01/514 44-3670.<br />

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