Als PDF downloaden - Volksoper Wien
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zeitung<br />
Was ist bloß Schokolade<br />
Mike Svobodas Kinderoper<br />
„Erwin, das Naturtalent” im MuTh<br />
30<br />
Feb 14<br />
März 14
Liebes Publikum,<br />
„Who’s afraid of 20th century music” Diese Frage stellte der Dirigent Ingo<br />
Metzmacher in seinen legendären, auch auf CD festgehaltenen Hamburger<br />
Silvesterkonzerten zwischen 1999 und 2005. Das neue Jahrtausend ist<br />
mittlerweile nicht mehr so neu, und eine ängstliche Distanz zur Musik<br />
des vergangenen Jahrhunderts ist immer noch vorhanden.<br />
Gerade die <strong>Volksoper</strong> kann sich rühmen, neueren Klängen einen wichtigen<br />
Platz einzuräumen, wie ein Blick auf den Spielplan der ersten<br />
Monate des Jahres 2014 beweist. Die Premiere von Benjamin Brittens<br />
„Albert Herring” findet sich hier neben zwei Werken des 21. Jahrhunderts,<br />
der Österreichischen Erstaufführung von Mike Svobodas „Erwin, das<br />
Naturtalent” und der Pop-Oper „Antonia und der Reißteufel” des Österreichers<br />
Christian Kolonovits. Das Staatsballett bietet (nach den ebenfalls<br />
„modern” unterlegten Produktionen „Märchenwelt Ballett” und „Blaubarts<br />
Geheimnis”) ab Anfang Jänner wieder drei Meisterwerke der Musik<br />
des 20. Jahrhunderts in aufregender choreographischer Umsetzung:<br />
Debussys „Nachmittag eines Fauns” (knapp vor der Jahrhundertwende<br />
uraufgeführt, aber fraglos zukunftsweisend), Ravels „Bolero” sowie Orffs<br />
„Carmina Burana”. Und auch Puccinis letzte Oper „Turandot” aus dem<br />
Jahr 1924, die Ende Februar wiederaufgenommen wird, hat einen festen<br />
Platz in dieser Ehrengalerie.<br />
Allesamt nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind die Musicals, die<br />
präsentiert werden: „My Fair Lady”, „Kiss me, Kate”, „Guys and Dolls”<br />
sowie „Sweeney Todd” – eines der anspruchsvollsten Werke in der Musiktheaterliteratur<br />
der 1970er Jahre. Dessen Schöpfer, Stephen Sondheim, ist<br />
auch eine Soiree im Februar 2014 gewidmet. Der Einwand, dass es sich<br />
bei den letztgenannten Stücken ja „nur” um Unterhaltungsmusik handle,<br />
kann getrost zurückgewiesen werden: Das Publikum mit Geschmack zu<br />
unterhalten ist keineswegs einfacher, als es zu erschüttern oder zu verstören;<br />
Komödie ist kein „zweitrangiges” Genre und darf gerade an der<br />
<strong>Volksoper</strong> nicht so behandelt werden.<br />
Viel „modernes” Vergnügen an der <strong>Volksoper</strong> wünscht Ihr<br />
Inhalt<br />
04<br />
Premiere „Albert Herring”<br />
07<br />
Damals …<br />
Benjamin Britten an der <strong>Volksoper</strong><br />
08<br />
Premiere<br />
„Erwin, das Naturtalent”<br />
10<br />
Wiederaufnahme „Turandot”<br />
14<br />
„Do I Hear a Waltz”<br />
Musical-Soiree<br />
15<br />
Fragebogen<br />
Marco Di Sapia<br />
16<br />
Premiere „Gräfin Mariza”<br />
18<br />
„Eine Nacht in Venedig”<br />
im Spiegel der Kritik<br />
19<br />
Kinderworkshops<br />
Heute im Foyer …<br />
22<br />
Neu an der <strong>Volksoper</strong><br />
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Tel.: +43 (0)1 920 20 08-14<br />
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Österreich € 32,– Schweiz CHF 70,– Europa € 50,–<br />
Einzelheft: € 5,00<br />
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Christoph Wagner-Trenkwitz<br />
Chefdramaturg<br />
2_3<br />
Impressum<br />
<strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>, Saison 2013/14<br />
Direktor: Robert Meyer, künstl. Geschäftsführer<br />
Mag. Christoph Ladstätter, kaufm. Geschäftsführer<br />
Zeitung Ausgabe 30, Februar/März 2014<br />
Erscheinungsweise: zweimonatlich<br />
Redaktionsschluss: 20. Dezember 2013<br />
Herausgeber: Förderkreis der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>,<br />
Währinger Straße 78, 1090 <strong>Wien</strong>;<br />
Medieninhaber: <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>,<br />
Währinger Straße 78, 1090 <strong>Wien</strong>,<br />
Österreichische Post AG / Sponsoring.Post: 12Z039235 S,<br />
Verlagspostamt: 1090 <strong>Wien</strong> <strong>Volksoper</strong>OperZeitung<br />
Nr.: 13, 2013/14<br />
Redaktionsleitung: Helene Sommer und<br />
Christoph Wagner-Trenkwitz<br />
Redaktion: Jürgen Bauer, Felix Brachetka,<br />
Eva Ehgartner-Ruprecht, Oliver P. Graber,<br />
Eva Koschuh, Nina Moebius, Prisca Olbrich,<br />
Gerald C. Stocker, Eva Wopmann<br />
Gestaltung: Elisabeth Mayr, Gregor Mohar<br />
Hersteller: Druckerei Walla<br />
Bildnachweise: Elisabeth Bolius, Dimo Dimov,<br />
Günther Egger, Gerry Frank, Sepp Gallauer,<br />
Alexander Lutz, Barbara Pálffy, Agenturen,<br />
Archiv der Volks oper <strong>Wien</strong>
Die Krone des „Maikönigs” schwebt drohend über Alberts Haupt (Sebastian Kohlhepp)<br />
Verlorene Unschuld –<br />
gewonnene Freiheit<br />
Zur Premiere von Benjamin Brittens „Albert Herring”<br />
Der 1913 geborene Benjamin Britten ist neben Richard<br />
Strauss und Giacomo Puccini der bedeutendste und<br />
meistgespielte Opernkomponist des 20. Jahr hunderts.<br />
Mögen uns zunächst auch seine tragischen Meisterwerke<br />
„Peter Grimes” und „Billy Budd” in den Sinn kommen,<br />
wenn wir an Britten denken, so gelang ihm mit der<br />
Gesellschaftskomödie „Albert Herring”, uraufgeführt<br />
1947, eine der eindrucksvollsten modernen<br />
komischen Opern – durchaus auf dem Niveau<br />
von Strauss‘ „Die schweigsame Frau” oder<br />
Puccinis „Gianni Schicchi”.<br />
Dabei war es dem jungen Komponisten keineswegs<br />
um oberflächliche Heiterkeit zu tun. Die 1940er Jahre<br />
mit der Rückkehr aus dem selbstgewählten Exil in den<br />
USA an der Seite des neuen Lebenspartners, des Tenors<br />
Peter Pears, Spionageverdacht und Anfeindungen wegen<br />
seiner Homosexualität in der britischen Heimat waren<br />
ernste Lebensprüfungen für ihn. Kompositionen wie die<br />
Pears gewidmete Tenorserenade op. 31 (1943) führten<br />
ihn auf den Weg des Musiktheaters: „Britten hatte<br />
eine der Kerntechniken seiner dramatischen Sprache<br />
entdeckt: den Gebrauch einfacher Mittel zur Andeutung<br />
unergründlicher Tiefen.” (Alex Ross)<br />
Verlorene Unschuld<br />
Auf die vom Broadwaymusical inspirierte Operette<br />
„Paul Bunyan” (1941) folgte denn auch „Peter<br />
Grimes” (1945), die aufwühlende Oper über einen<br />
brutalen Fischer, einen Außenseiter, der von seiner<br />
Dorfgemeinde zu Tode gehetzt wird. Die zentralen<br />
Themen – die Gefährdung der Unschuld und der Druck<br />
der Gesellschaft auf den Einzelnen –, die in „Grimes”,<br />
später in „Billy Budd” und „The Turn of the Screw” zum<br />
Tode des Jungen führen, sind auch in der Kammeroper<br />
„Albert Herring” bestimmend; allerdings kommt der<br />
Einfaltspinsel Albert nicht zu Tode, sondern genießt das<br />
Heraustreten aus der gesellschaftlichen Enge, das mit<br />
dem Verlust der Unschuld einhergeht. In einer Klage um<br />
den vermeintlich Toten manifestiert Britten knapp vor<br />
dem glücklichen Ausgang der Oper auch seine tragische<br />
Ader. Und die autobiographischen Anklänge sind<br />
unübersehbar: War nicht auch der junge Benjamin ein<br />
Muttersöhnchen gewesen, das sich vor Weiberröcken<br />
gefürchtet hatte und seine Selbstbestimmtheit<br />
schmerzhaft verdienen musste<br />
Wie schon die vorangehende Kammeroper, „The<br />
Rape of Lucretia” (1946), wurde „Albert Herring” in<br />
Glyndebourne uraufgeführt und trug zum Ruhme des<br />
Mittdreißigers Britten als bedeutendster lebender<br />
Opernkomponist Englands bei.<br />
Von Isidore zu Albert<br />
Eric Crozier, Regisseur und später wichtiger Mitstreiter<br />
Brittens beim Aldeburgh Festival, schrieb mit „Albert<br />
Herring” sein erstes Libretto für den jungen Meister<br />
(„Let’s Make an Opera” und „Billy Budd” sollten folgen).<br />
Crozier erinnerte sich: „In den Jahren, während derer<br />
Britten seine Opern ‚Peter Grimes‘ und ‚Lucretia‘ plante<br />
und schrieb, habe ich als Regisseur beider Werke oft<br />
an den Unterhaltungen zwischen dem Dichter und<br />
dem Komponisten teilgenommen und den Fortschritt<br />
ihrer Arbeit von den ersten Ideen bis zur endgültigen<br />
Realisierung verfolgt. Ich habe versucht, aus dieser<br />
Erfahrung Nutzen zu ziehen, als ich das Textbuch zu<br />
‚Albert Herring‘ schrieb.”<br />
Man wählte Guy de Maupassants brillante Erzählung<br />
„Le Rosier de Madame Husson” als Ausgangspunkt. Die<br />
1887 entstandene Geschichte spielt in einer Kleinstadt<br />
4_5<br />
Benjamin Britten (1913 – 1976)<br />
Albert Herring<br />
Komische Oper in drei Akten<br />
Text von Eric Crozier<br />
Nach der Novelle „Le Rosier de Madame Husson”<br />
von Guy de Maupassant<br />
Deutsch von Carolyn Sittig und Waltraud Gerner<br />
Mit deutschen Übertiteln<br />
Werkeinführung mit Christoph Wagner-Trenkwitz jeweils<br />
eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung (Generalprobe<br />
und Premiere ausgenommen) im Galerie-Foyer<br />
Öffentliche Generalprobe am 13. Februar 2014, 11:00 Uhr<br />
Premiere am 15. Februar 2014<br />
Weitere Vorstellungen am 19., 23., 25. Februar,<br />
3., 9., 11., 20. März 2014<br />
Dirigent: Gerrit Prießnitz<br />
Regie: Brigitte Fassbaender<br />
Bühnenbild und Kostüme: Bettina Munzer<br />
Dramaturgie: Eva Maskus/Christoph Wagner-Trenkwitz<br />
Koproduktion mit dem Tiroler Landestheater<br />
unter der Intendanz von KS Brigitte Fassbaender<br />
Lady Billows, eine stattliche, unduldsame und herrische<br />
ältere Dame: Barbara Schneider-Hofstetter/Elisabeth Flechl<br />
Florence Pike, ihre Haushälterin:<br />
Martina Mikelić/Alexandra Kloose<br />
Miss Wordsworth, Schulvorsteherin:<br />
Birgid Steinberger/Cornelia Horak<br />
Mr. Gedge, Pfarrer: Morten Frank Larsen/Alexander Trauner<br />
Mr. Upfold, Bürgermeister von Loxford:<br />
Jeffrey Treganza/Christian Drescher<br />
Mr. Budd, Polizeichef: Andreas Daum/Andreas Mitschke<br />
Sid, Metzgerbursche: Daniel Ochoa/Julian Orlishausen<br />
Albert Herring, Bursche im Gemüseladen:<br />
Sebastian Kohlhepp/Daniel Johannsen<br />
Nancy Waters, Bäckerstochter:<br />
Dorottya Láng/Christiane Marie Riedl<br />
Mrs. Herring, Alberts Mutter: Elvira Soukop/Sulie Girardi<br />
Emmy, Siss, Harry, Schulkinder aus Loxford:<br />
Kinderchor und Jugendchor der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>
der Normandie: Der Moralwächterin Mme. Husson<br />
und ihrem Komitee gelingt es nicht, eine makellose<br />
Kandidatin für den Tugendpreis zu finden, also wählt<br />
man statt der „Rosière du pays” (Dorfunschuld) einen<br />
männlichen „Rosier” in Gestalt des einfältigen Isidore.<br />
Bei der Preisverleihung trinkt sich der Unschuldsknabe<br />
jedoch seinen ersten Rausch an, zieht davon und wird<br />
ausgerechnet von einer jungen Witwe aus dem Komitee<br />
aufgelesen, die ihn nach Paris abschleppt. Dort verliert<br />
Isidore dank ihrer tatkräftigen Hilfe seine Unschuld,<br />
kehrt in sein Dörfchen zurück und heiratet die Bäuerin<br />
Marie, die ihn zuvor noch verspottet hatte.<br />
„Ich möchte, dass meine Musik den<br />
Menschen gefällt”<br />
Aus dem Schauplatz Normandie wird in der Oper nun<br />
Brittens heimatliches East Suffolk, aus Mme. Husson<br />
die schon im Personenverzeichnis als „stattliche,<br />
unduldsame und herrische ältere Dame” bezeichnete<br />
Lady Billows. Und der naive „Maikönig” Albert<br />
Herring, der unter dem Pantoffel seiner Mutter, einer<br />
Gemüseverkäuferin, steht, kann auch nicht mit einem<br />
so expliziten Reifeschub aufwarten wie Isidore in der<br />
französischen Novelle: Er kehrt frohgemut zurück und<br />
lädt drei Kinder auf Pfirsiche in den Gemüseladen ein.<br />
Britten lebte seine Gabe, witzige Musik zu schreiben<br />
und in Parodie und Karikatur zu schwelgen, im „Albert<br />
Herring” kunstvoll aus. Doch haben wir es keineswegs mit<br />
einer Farce zu tun; der Britten-Forscher Donald Mitchell<br />
nennt das Werk denn auch eine „serious comedy”.<br />
Sein Schaffensprinzip, das ihm die Liebe des Publikums<br />
sicherte und zugleich die Verachtung vieler<br />
Avantgardisten zuzog, hat Britten selbst so formuliert:<br />
„Ich möchte, dass meine Musik den Menschen nützt,<br />
dass sie ihnen gefällt … ich schreibe nicht für die<br />
Nachwelt.” Dass seine Schöpfungen auch spätere<br />
Generationen faszinieren, hätte dem bescheidenen<br />
Genie allerdings Freude bereitet.<br />
Kammersängerin, Intendantin<br />
und Debütantin<br />
<strong>Als</strong> Jahresregent stand Benjamin Britten im Jahre 2013<br />
ein wenig im Schatten der Giganten Wagner und Verdi;<br />
nun widmet ihm die <strong>Volksoper</strong> die erste Opernpremiere<br />
des Jahres 2014. Brigitte Fassbaenders letzte Regie in<br />
ihrer dreizehnjährigen Ära als Innsbrucker Intendantin<br />
wird ihre erste Regie an der <strong>Volksoper</strong>. Begeistert schrieb<br />
die Tiroler Tageszeitung nach der Premiere im Jahre<br />
2012: „Dass sich Brigitte Fassbaender ganz besonders<br />
im komischen Opernfach profiliert, hier mit scharfem,<br />
aber nie desavouierenden Blick spießbürgerliche<br />
Mechanismen entblößt und dem Publikum ein ganzes<br />
Spiegelkabinett öffnet, ist außergewöhnlich.” Am<br />
6. Februar wird die <strong>Volksoper</strong>n-Debütantin im Foyer-<br />
Gespräch zu erleben sein (siehe Kasten rechts).<br />
Christoph Wagner-Trenkwitz<br />
6_7<br />
Zum Inhalt<br />
Lady Billows, selbsternannte Hüterin der Moral im<br />
Städtchen Loxford, nimmt ihre Aufgabe sehr ernst:<br />
<strong>Als</strong> Komitee-Vorsitzende muss sie über die Wahl der<br />
Maikönigin entscheiden. Lady Billows‘ Haushälterin<br />
Florence Pike jedoch hat ein wachsames Auge und kennt<br />
die „dunklen Geheimnisse” der Kandidatinnen. Nach<br />
eingehender Prüfung erkennt man schockiert, dass<br />
sich kein geeignetes, unbescholtenes Mädchen finden<br />
lässt. <strong>Als</strong>o kürt man den naiven Albert Herring zum<br />
Maikönig. <strong>Als</strong> die frohe Nachricht überbracht wird, ist<br />
besonders Mrs. Herring, Alberts Mutter und Besitzerin<br />
des örtlichen Gemüseladens, von der Idee sehr angetan<br />
– vor allem im Hinblick auf das in Aussicht gestellte<br />
Preisgeld.<br />
Die Maifeier in Loxford findet mit großem Aufwand,<br />
Festreden und musikalischen Einlagen statt. Sid und<br />
Nancy, ein junges Pärchen, das Albert auf die Sprünge<br />
helfen will, spielt dem frisch gekürten Maikönig übel<br />
mit. Sie mischen in seine Limonade so viel Rum, dass<br />
in Albert plötzlich die Abenteuerlust erwacht. Er<br />
beschließt, der beengten Atmosphäre zu entfliehen,<br />
und macht sich auf den Weg in die nächste Stadt. <strong>Als</strong><br />
seine Abwesenheit entdeckt wird, befürchtet man,<br />
Albert sei das Opfer eines Verbrechens geworden. Nach<br />
einer großangelegten Suchaktion bringt der Polizeichef<br />
den „Beweis” eines schrecklichen Unglücks: Alberts<br />
Siegeskranz, der im Straßengraben aufgefunden<br />
wurde. Sid und Nancy packt das schlechte Gewissen,<br />
sie stimmen in eine inbrünstige Trauerode für den<br />
totgeglaubten Albert ein. Der jedoch kehrt nach<br />
durchzechter Nacht unversehrt zurück. Er wird mit<br />
Vorwürfen bombardiert und schockiert das Komitee<br />
mit zweifelhaften moralischen Äußerungen. Allein<br />
Sid und Nancy sind stolz auf Albert, der aus seinem<br />
Dornröschenschlaf erwacht ist.<br />
Heute im Foyer ...<br />
KS Brigitte Fassbaender<br />
Die legendäre Kammersängerin,<br />
erfolgreiche<br />
Ex-Intendantin, Librettistin<br />
und Regisseurin<br />
plaudert anlässlich ihres<br />
<strong>Volksoper</strong>ndebüts mit<br />
Christoph Wagner-<br />
Trenkwitz.<br />
6. Februar 2014<br />
19:30 Uhr<br />
Jugendverbot: Benjamin Britten an der <strong>Volksoper</strong><br />
Jugendverbot an der <strong>Volksoper</strong> Ja, dies gab es anlässlich<br />
der Österreichischen Erstaufführung von Benjamin<br />
Brittens „Die Bettleroper” am 4. Dezember 1949. Die<br />
rigorose Maßnahme erschien nicht nur dem Rezensenten<br />
des Neuen Österreich überzogen: „Die Jugend (…), der<br />
man den Besuch verbietet, kann an jedem Zeitungsstand<br />
stärkere Pikanterien finden”, wenn auch das Stück mit<br />
Worten erzählt werde, „die für Töchter, die im Sacré-<br />
Coeur erzogen wurden, nicht ganz ge eignet sind”, hieß<br />
es in der Weltpresse. Ansonsten wurden Werk und Aufführung<br />
im Feuilleton so ausführlich beschrieben und<br />
rezensiert, wie dies heute kaum mehr vorstellbar ist.<br />
Der Nachholbedarf an neuen Werken war in der Nachkriegszeit<br />
überaus groß: Bereits einige Monate nach der<br />
Uraufführung gelangte „Die Bettler oper” an der damaligen<br />
„Staatsoper in der <strong>Volksoper</strong>” zur Österreichischen<br />
Erstaufführung. Britten hatte sich (knapp nach „Albert<br />
Herring”) mit „The Beggar’s Opera” nach Texten von<br />
John Gay und der Musik von John Christoph Pepusch<br />
einem Sujet aus dem 18. Jahrhundert zugewandt, in<br />
dem die herrschende Oberschicht gehörig verhöhnt<br />
wird. Keine Helden und Götter stehen im Vordergrund,<br />
sondern Bettler, Straßenräuber und Dirnen, die John<br />
Hogarth in seinen Bilderzyklen treff sicher porträtiert<br />
hatte. Auch die satirische Schärfe, mit der Händels<br />
Heroen-Opern aufs Korn genommen werden, übte auf<br />
Britten einen besonderen Reiz aus. Im Gegensatz zu<br />
Brechts und Weills „Dreigroschenoper” hielt sich Britten<br />
eng an die Vorlage, indem er den Großteil der Gesangsnummern<br />
übernahm, diese aber in seiner unverwechselbaren<br />
Handschrift instrumentierte. Im Haus an der<br />
Währinger Straße dirigierte Meinhard von Zallinger,<br />
ihm zur Seite stand Adolf Rott als einfallsreicher Regisseur.<br />
Die Partien waren mit Solisten des Ensembles und<br />
Mitgliedern des Burgtheaters besetzt, darunter Fred<br />
Liewehr (Macheath), Marta Rohs (Polly), Kurt Preger (Mr.<br />
Peachum), Maria Eis (Mrs. Peachum), Walter Höfermayer<br />
(Lockit) und Emmi Funk (Lucy). „Alle Mitwirkenden (…)<br />
wurden bei offener Bühne und nach Aktschlüssen vom<br />
Publikum mit starkem Premieren beifall ausgezeichnet”,<br />
berichtete Max Graf in der Weltpresse. Der Rezensent der<br />
<strong>Wien</strong>er Zeitung ergänzte: „Es ist zu hoffen, daß <strong>Wien</strong><br />
auch damit seinen Platz als große internationale Musikstadt<br />
wieder zurückerobert.” Bis zum Jahr 1951 wurde<br />
Brittens Werk 15-mal aufgeführt.<br />
1985 gelangte „Die Bettleroper” in der Regie von Horst<br />
Bonnet und unter der musikalischen Leitung von Franz<br />
Bauer-Theussl mit Harald Serafin (Macheath) und Elisabeth<br />
Kales (Polly) ein zweites Mal in den Spielplan der<br />
<strong>Volksoper</strong>.<br />
Brittens komische Oper „Albert Herring” wurde am<br />
10. Juni 1976 erstmals an der <strong>Volksoper</strong> aufgeführt. Wolfgang<br />
Weber inszenierte, Conrad Artmüller stand am Pult.<br />
Es sangen u. a. Adolf Dallapozza (Albert), Marjon Lambriks<br />
(Nancy Waters) und Sena Jurinac (Lady Billows).<br />
Am 27. Februar 1998 hatte „Ein Sommernachtstraum”<br />
(„A Midsummer Night’s Dream”; UA 1960) in der Regie<br />
und den Bühnenbildern von Philippe Arlaud an der<br />
<strong>Volksoper</strong> Premiere. Unter der Leitung von Andreas<br />
Mitisek sangen und spielten u. a. Jochen Kowalski<br />
(Oberon), Edith Lienbacher (Titania), Karl Markovics<br />
(Puck) und Bjarni Thor Kristinsson (Zettel). In der Saison<br />
2006/07 erklang das Werk auch in Originalsprache. Bis<br />
2009 fanden insgesamt 25 Aufführungen in wechselnden<br />
attraktiven Besetzungen statt.<br />
Im Rahmen eines vielbeachteten Gastspiels der English<br />
National Opera gelangte 1975 Brittens, für Elisabeth II.<br />
komponierte Krönungsoper „Gloriana” (UA 1953) unter<br />
der Leitung von Charles Mackerras an der <strong>Volksoper</strong> zur<br />
Aufführung.<br />
fb<br />
Fred Liewehr, Marta Rohs<br />
in der „Bettleroper” (1949)
Ein Naturtalent<br />
In der südwestöstlichen Südsee<br />
Erwins Leben könnte immer so weitergehen wie bisher:<br />
Er lebt auf der schönsten Insel in der südwestöstlichen<br />
Südsee und macht mit seinen Freunden, den Dschangel-<br />
Kings, Musik. Seine Lieblingsspeisen sind Kokosnuss-<br />
Koteletts und Olannaschnitzel. Außerdem gibt es da<br />
noch Rosa, eine geheimnisvolle Inselbewohnerin, die<br />
ihn liebt – und vielleicht liebt Erwin sie auch, nur<br />
weiß er das noch nicht. Doch eines Tages taucht der<br />
forsche Forscher Professor Hoggins auf der Insel auf<br />
und entdeckt Erwins sensationelle Naturstimme. Er<br />
weckt in dem Buben die Neugier auf die große weite<br />
Welt: Dort gibt es Berge, Wolkenkratzer, Fernsehen,<br />
Kokosnuss-Kotelett<br />
und Olannaschnitzel<br />
Zur Österreichischen Erstaufführung von „Erwin, das Naturtalent”<br />
Fußball – und vor allem Schokolade. Erwin verlässt<br />
die Insel, lernt Hoggins‘ bemerkenswerte Assistentin<br />
Amalia-Bernadette kennen, die alle Sprachen in einem<br />
einzigen Satz sprechen kann. Er kriegt coole Klamotten<br />
und wird ein Superstar. Er singt in den größten<br />
Konzertsälen der Welt, Komponisten schreiben Musik<br />
für ihn, Fans reißen sich um Autogramme und stürmen<br />
sein Hotelzimmer. Aber auch im schicksten Hotel<br />
kann Erwin seine Hängematte nicht aufhängen und<br />
einmal so richtig ausschlafen, und Pommes und Pizza<br />
schmecken einfach nicht so gut wie Kokosnuss-Kotelett<br />
und Olannaschnitzel. Und er vermisst seine Freunde!<br />
Und Rosa – ob er sie jemals wiedersehen wird<br />
„Ich komponiere, was mich interessiert”<br />
Der Komponist und Posaunist Mike Svoboda, der<br />
1960 auf der Pazifikinsel Guam geboren wurde – also<br />
selbst ungefähr aus der „südwestöstlichen Südsee”<br />
kommt – wuchs in Chicago auf und lebt heute in<br />
der Schweiz. Nach Abschluss seines Kompositionsund<br />
Dirigierstudiums kam er 1982 dank eines<br />
Kompositionspreises nach Deutschland. Von<br />
entscheidender Bedeutung für seinen künstlerischen<br />
Weg war die elf Jahre dauernde Zusammenarbeit mit<br />
Karlheinz Stockhausen in den 80er und 90er Jahren.<br />
Doch erst danach nahm Svoboda das Komponieren<br />
selbst wieder auf. Seither entstanden zahlreiche<br />
Kammermusikstücke, Programme wie etwa das<br />
Familienkonzert „Mike Svoboda’s Alphorn Special” mit<br />
Musik für Alphorn, Didgeridoo und Südseemuschel<br />
oder das Nachfolgeprojekt „Dr. Mike S. Voboda Alphorn<br />
Therapy”. Seine Musik hält sich nicht an Stile und<br />
Genres; in Cross-over-Projekten setzt sich Svoboda mit<br />
Komponisten der jüngeren oder älteren Vergangenheit<br />
auseinander, etwa in Programmen wie „14 Versuche,<br />
Wagner lieben zu lernen”, „Der Phonometrograph Erik<br />
Satie” für Gesang, Rezitation, Posaune, Akkordeon,<br />
Drehorgel, Toy Piano und Melodika oder „Clara,<br />
Robert und Johannes, Fantasie über ein romantisches<br />
Dreieck” für Posaune, Rezitation und 18 Musiker. In<br />
einem Interview sagte Svoboda, „das Sprengen von<br />
Grenzen an sich ist für mich kein Ziel und auch keine<br />
Motivation. Ich komponiere, was mich interessiert und<br />
was mir einfällt. Meine Werke sind vielseitig, stilistisch<br />
heterogen; vielleicht liegt das daran, dass auch mein<br />
Werdegang nicht geradlinig war.”<br />
„Erwin mit der Tröte”<br />
„Erwin, das Naturtalent” entstand für die Junge Oper<br />
Stuttgart. Manfred Weiß, damals künstlerischer Leiter<br />
dieses Hauses, hatte die Idee, aus dem Comic-Buch<br />
„Erwin mit der Tröte” des deutschen Jazzmusikers,<br />
Schriftstellers und Illustrators Volker Kriegel eine<br />
Kinderoper zu machen. Darin geht es um einen<br />
Nasenbären, der auf einer Insel in der Nähe von<br />
Sansibar lebt und den lieben langen Tag auf seiner<br />
Nase Musik macht. Sie schlugen Volker Kriegel die Idee<br />
vor, doch bevor sie endgültig Bescheid erhielten, starb<br />
Kriegel unerwartet. Monate später gab seine Witwe<br />
grünes Licht für die Vertonung der Geschichte.<br />
Seit der Uraufführung der Oper im Jahr 2005 hat<br />
Mike Svoboda „Erwin, das Naturtalent” mehrmals<br />
überarbeitet – für die zweite Produktion in Bielefeld<br />
schrieb er etwa eine neue Arie für die verrückte<br />
Assistentin Amalia-Bernadette. „Erwin, das Naturtalent”<br />
wurde in der Zwischenzeit in Hannover, Chemnitz und<br />
Augsburg nachgespielt.<br />
Speziell für die Österreichische Erstaufführung<br />
hat Mike Svoboda die Hauptrollen Erwin und Rosa<br />
für Kinderstimmen neu bearbeitet; diese reizvolle<br />
Neufassung wird nun im MuTh, dem Konzertsaal der<br />
8_9<br />
Mike Svoboda (* 1960)<br />
Erwin, das Naturtalent<br />
Oper für Kinder und Erwachsene<br />
Libretto von Manfred Weiß<br />
Nach Motiven von Volker Kriegels Geschichte<br />
„Erwin mit der Tröte”<br />
Stoffrechte/Aufführungsrechte: © Eichborn AG, Frankfurt am<br />
Main 2002 und © Kruse Verlag Basel 2010<br />
Eine Koproduktion zwischen <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong>er<br />
Sängerknaben und MuTh – Konzertsaal der <strong>Wien</strong>er<br />
Sängerknaben<br />
Österreichische Erstaufführung<br />
Premiere am 23. Februar 2014<br />
Weitere Vorstellungen am 25., 26., 27., 28. Februar,<br />
3., 6., 9. März 2014<br />
Alle Vorstellungen finden im MuTh, dem Konzertsaal<br />
der <strong>Wien</strong>er Sängerknaben, statt:<br />
Obere Augartenstraße 1E, 1020 <strong>Wien</strong><br />
Dirigent: Gerald Wirth<br />
Regie: Susanne Sommer<br />
Bühnenbild: Sam Madwar<br />
Kostüme: Caterina Visconti di Modrone<br />
Choreographie: Florian Hurler<br />
Dramaturgie: Helene Sommer<br />
Erwin, ein Naturtalent: Ein <strong>Wien</strong>er Sängerknabe<br />
Rosa, eine geheimnisvolle Inselbewohnerin:<br />
Mitglied des Chorus Juventus<br />
Professor Hoggins, ein forscher Forscher: Thomas Zisterer<br />
Amalia-Bernadette, agile Assistentin von Prof. Hoggins:<br />
Martina Dorak<br />
In weiteren Rollen: Manuela Leonhartsberger,<br />
Wolfgang Gratschmaier, Roman Martin,<br />
Sébastien Soulès u. v. a.<br />
<strong>Wien</strong>er Sängerknaben/Chorus Juventus<br />
Orchester der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />
Mit freundlicher Unterstützung des<br />
Förderkreises der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />
<strong>Wien</strong>er Sängerknaben im Augarten, herausgebracht.<br />
Auf der Bühne agieren Ensemblemitglieder der<br />
<strong>Volksoper</strong> gemeinsam mit den jungen Künstlerinnen<br />
und Künstlern der <strong>Wien</strong>er Sängerknaben und des<br />
Chorus Juventus. Es spielen Mitglieder des Orchesters<br />
der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>, am Pult steht Gerald Wirth, der<br />
künstlerische Leiter der Sängerknaben.<br />
Helene Sommer
„Il suo nome è … amor!”<br />
Startenor Neil Shicoff singt den Calaf in der Wiederaufnahme<br />
von Puccinis „Turandot”<br />
Bei der Wiederaufnahme von Puccinis „Turandot”<br />
am 28. Februar 2014 gibt ein Star sein Rollen- und<br />
<strong>Volksoper</strong>ndebüt: Der amerikanische Tenor Neil Shicoff<br />
ist als Calaf zu erleben. In der Titelpartie gibt die<br />
koreanische Sopranistin Jee-Hye Han ebenfalls ihr<br />
Hausdebüt. Alternierend ist Melba Ramos, die in der<br />
letzten Wiederaufnahme die Liù gesungen hat, diesmal<br />
als Turandot zu erleben. Die prächtige Inszenierung<br />
von Renaud Doucet und André Barbe aus dem Jahr<br />
2006 gehört zu den beliebtesten Regiearbeiten beim<br />
<strong>Volksoper</strong>npublikum.<br />
Wie die Arbeiter in einem Insektenstaat um ihre<br />
Königin, kreist Turandots Volk um seine Prinzessin.<br />
Jedem Mann, der um sie wirbt, gibt sie drei Rätsel<br />
auf. Wer scheitert, muss sterben. Der fremde Prinz<br />
Calaf löst als erster die ihm gestellten Aufgaben und<br />
beansprucht Turandots Hand. Doch er will ihren Willen<br />
nicht brechen und gibt ihr ebenso ein Rätsel auf: Wenn<br />
es ihr gelänge, seinen Namen bis zum nächsten Morgen<br />
herauszufinden, sei er bereit zu sterben. <strong>Als</strong> sie beginnt,<br />
sich allmählich ihm und ihrer Liebe zu öffnen, nennt<br />
er ihr selbst seinen Namen und legt damit sein Leben<br />
in ihre Hände. Da verkündet Turandot ihrem Vater den<br />
Namen, den sie selbst dem Fremden gegeben hat: „Il suo<br />
nome è … amor!” – „Sein Name ist … Liebe!”<br />
„Nur für das Theater”<br />
Bei einem Treffen Giacomo Puccinis mit den<br />
Textdichtern Giuseppe Adami und Renato Simoni im<br />
Frühjahr 1920 kam die Sprache auf das Märchenstück<br />
„Turandot” des venezianischen Dramatikers Carlo Gozzi<br />
aus dem Jahr 1762. Gozzi, erbitterter Gegenspieler des<br />
Realismus eines Carlo Goldoni, schrieb fantastische<br />
Bühnenmärchen, die teils ideale Opernlibretti abgaben:<br />
So gehen etwa Wagners „Die Feen”, Prokofjews „Die<br />
Liebe zu den drei Orangen” oder Hans Werner Henzes<br />
„König Hirsch” auf Theaterstücke Gozzis zurück.<br />
Basis für Puccinis Vertonung der „Turandot” bildete<br />
aber die Bearbeitung des Gozzi-Stücks durch Friedrich<br />
Schiller. Mit Feuereifer stürzte sich Giacomo Puccini in<br />
die Arbeit an dieser Oper: „Stunde für Stunde, Minute<br />
für Minute denke ich an Turandot, und alle Musik, die<br />
ich bisher geschrieben habe, erscheint mir wie eine<br />
Posse und gefällt mir nicht mehr”, schrieb er an Adami.<br />
Aber Puccinis letzte Jahre waren geprägt von trüben<br />
Stimmungen und Todesahnungen, ja Todessehnsucht.<br />
In einem Gedicht, das man in seinem Nachlass fand,<br />
schrieb er: „Wenn der Tod mich zu finden kommt /<br />
werde ich glücklich sein, mich auszuruhen. / O wie<br />
hart ist mein Leben / obwohl es vielen glücklich<br />
scheint / aber meine Erfolge / sie vergehen und …<br />
es bleibt / sehr wenig.” Immer wieder drängte er die<br />
Textdichter Adami und Simoni, ihn zu beliefern, damit<br />
er weiterarbeiten könne: „Der liebe Gott hat mich mit<br />
dem kleinen Finger berührt und gesagt: ‚Schreib für das<br />
Theater; merke es dir gut: Nur für das Theater‘ – und ich<br />
habe den Höchsten Rat befolgt. […] Sie denken nicht, wie<br />
Sie denken sollten, an einen Mann, der spürt, daß ihm die<br />
Erde unter den Füßen entgleitet, als würde ein Erdrutsch<br />
ihn fortreißen!”<br />
„Der Angelpunkt des Ganzen”<br />
Puccinis letzte Oper kann mit einigem Recht als<br />
sein Opus magnum bezeichnet werden: ein Werk, in<br />
dem die Grenzen von Komödie und Tragödie, Exotik<br />
und Märchen verschwimmen – eine Parabel über<br />
die Liebe, deren Schlussszene Puccini nicht zu Ende<br />
brachte. Schon im November 1920 schrieb er über das<br />
Liebesduett, in dem Turandot langsam ihre abweisende<br />
Hülle aufgibt: „Es ist der Angelpunkt des Ganzen, alle<br />
Schönheit, alles Leben des Dramas liegt hier …” Aber<br />
selbst im September 1924, zwei Monate vor seinem Tod,<br />
war er noch zu keiner Lösung gekommen: „Diese beiden<br />
Wesen, die sozusagen außerhalb der Welt stehen, kehren<br />
durch die Liebe unter die Menschen zurück, und diese<br />
Liebe muß durch einen abschließenden Orchestersatz<br />
von allen Personen auf der Bühne Besitz ergreifen.” Die<br />
Oper blieb unvollendet, auf einem Skizzenblatt notierte<br />
Puccini: „Poi Tristano” – „danach Tristan!” – und fand<br />
keine eigene musikalische Sprache für das Liebesduett.<br />
Am 29. November 1924 starb er in einer Brüsseler Klinik<br />
an Kehlkopfkrebs. Bei der Uraufführung der „Turandot”<br />
an der Mailänder Scala am 25. April 1926 endete die<br />
10_11<br />
Giacomo Puccini (1858–1924)<br />
Turandot<br />
Lyrisches Drama in drei Akten und fünf Bildern<br />
ergänzt von Franco Alfano<br />
Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni<br />
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln<br />
Wiederaufnahme am 28. Februar 2014<br />
Weitere Vorstellungen am 4., 8., 12., 16., 23. März 2014<br />
Dirigent: Enrico Dovico/Guido Mancusi<br />
Regie und Choreographie: Renaud Doucet<br />
Bühnenbild und Kostüme: André Barbe<br />
Licht: Guy Simard<br />
Choreinstudierung: Thomas Böttcher<br />
Turandot: Jee-Hye Han/Melba Ramos<br />
Liù: Kristiane Kaiser/Anja-Nina Bahrmann<br />
Altoum: Otoniel Gonzaga<br />
Timur: Yasushi Hirano/Petar Naydenov<br />
Calaf: Neil Shicoff<br />
Mandarin: Einar Th. Gudmundsson/Yasushi Hirano<br />
Ping: Günter Haumer/Klemens Sander<br />
Pang: David Sitka/Karl-Michael Ebner<br />
Pong: JunHo You/Alexander Pinderak<br />
Aufführung unter der Leitung Arturo Toscaninis nach<br />
der Sterbeszene der Liù. Toscanini legte den Taktstock<br />
nieder und wandte sich an das Publikum mit den<br />
Worten: „Hier endet die Oper, denn an diesem Punkt<br />
ist der Maestro gestorben; der Tod war in diesem Falle<br />
stärker als die Kunst.” Das von Franco Alfano vollendete<br />
Finale, das auch in der aktuellen <strong>Volksoper</strong>nfassung<br />
erklingt, wurde aus Pietät gegenüber dem Komponisten<br />
erst ab der zweiten Vorstellung am 27. April 1926<br />
aufgeführt.<br />
Helene Sommer<br />
Ensemble
Ein Sommer-<br />
nachtstraum<br />
Ballett von Jorma Elo<br />
Musik: Felix Mendelssohn Bartholdy ∙ Dirigent: Andreas Schüller<br />
Vorstellungen am 24., 26., 29. Jänner, 2. Februar 2014
Stephen Sondheim im September 2013 in <strong>Wien</strong><br />
Marco Di Sapia<br />
„Do I Hear a Waltz”<br />
Eine Musical-Soiree mit Werken von Stephen Sondheim<br />
Zu Anfang dieser Saison schloss das <strong>Volksoper</strong>npublikum<br />
Bekanntschaft mit Stephen Sondheims<br />
„Sweeney Todd” – und mit dem Meister selbst. Es<br />
war ein bewegender Moment, als sich der 83-jährige<br />
Komponist und Textautor im Anschluss an die Premiere<br />
verneigte. Im Rahmen der Musical-Wochen an unserem<br />
Hause wird der Musical-Thriller um den „Barbier des<br />
Grauens aus der Fleet Street” wiederaufgenommen,<br />
bevor im April Sondheims spaßige Farce „Die spinnen,<br />
die Römer!” in den Spielplan zurückkehrt. Und einen<br />
klingenden Einblick in das sonstige reiche Schaffen der<br />
lebenden Broadway-Legende bietet eine Soiree am<br />
12. Februar 2014.<br />
Die Titelfrage, ob da nicht ein Walzer zu hören sei,<br />
stammt aus dem Musical „Do I Hear a Waltz” von<br />
Richard Rodgers, für das Sondheim 1965 die „lyrics”<br />
schrieb. Nach seinen Anfängen als Liedtexter (für<br />
Bernsteins „West Side Story” sowie 1959 für Jule Stynes<br />
„Gypsy”, ein hierzulande wenig bekanntes Broadway-<br />
Juwel) machte sich Sondheim mit den erwähnten<br />
„Römern” 1962 auch als Komponist einen Namen,<br />
„Anyone Can Whistle” folgte 1964. In den 1970er Jahren<br />
festigte sich sein Ruf als bedeutender Musical-Schöpfer<br />
mit Meisterwerken wie „Company”, „Follies” und „A<br />
Little Night Music”. Aus der letztgenannten Show etwa<br />
stammt der Hit „Send in the Clowns”, der natürlich<br />
auch bei der Sondheim gewidmeten Soiree nicht fehlen<br />
darf. Weitere Höhepunkte sind der Oscar-prämierte<br />
Song „Sooner or later”, den Sondheim für den Kinofilm<br />
„Dick Tracey” schrieb, und das be rührende Finale aus<br />
dem Märchen-Musical „Into the Woods”: „Children<br />
Will Listen” wurde übrigens von Barbra Streisand zur<br />
Amtseinführung des US-Präsidenten Bill Clinton 1993<br />
angestimmt.<br />
Musical-Soirée „Do I Hear a Waltz”<br />
Werke von Stephen Sondheim<br />
Mit: Sigrid Hauser, Julia Koci, Rebecca Nelsen,<br />
Stefan Cerny, Boris Eder und Axel Herrig<br />
Béla Fischer Quartett<br />
Präsentation: Christoph Wagner-Trenkwitz<br />
Mit freundlicher Unterstützung von Shifra und Vernon J. Rosen<br />
Musical-Wochen bis 2. März 2014<br />
· Lerner & Loewe: „My Fair Lady”<br />
3., 7., 16., 20. Jänner, 1., 7., 14. Februar<br />
· Stephen Sondheim: „Sweeney Todd”<br />
6., 8., 13. Jänner, 3., 9. Februar<br />
· Cole Porter: „Kiss me, Kate”<br />
11., 14., 18., 23., 27. Jänner,<br />
8., 11., 13., 18., 24., 27. Februar, 2., 17., 18. März<br />
· Frank Loesser: „Guys and Dolls”<br />
25. (WA), 31. Jänner, 4., 10., 17., 21. Februar<br />
absolvierte eine Schauspielausbildung<br />
in Rom, ehe er in <strong>Wien</strong><br />
Sologesang sowie musikdramatische<br />
Darstellung, Lied und Oratorium<br />
studierte. <strong>Als</strong> Lord Cookburn in „Fra<br />
Diavolo” gab der Sänger 2009 sein<br />
Debüt an der <strong>Volksoper</strong>, wo er seither<br />
u. a. Partien wie Papageno, Danilo,<br />
Dr. Falke, Morales und Reißteufel in<br />
Christian Kolonovits‘ „Antonia und<br />
der Reißteufel” sang. Zuletzt gab er<br />
als Sweeney Todd sein Rollendebüt<br />
in der Neuproduktion von Stephen<br />
Sondheims‘ gleichnamigen Musical.<br />
Neben seinen Auftritten an der<br />
<strong>Volksoper</strong> hat sich Marco Di Sapia in<br />
der europäischen Theaterlandschaft<br />
mit einem breit gefächerten Repertoire<br />
etabliert. 2012/13 sang er u. a. in den<br />
französischen Erstaufführungen von<br />
„Jetzt” (Mathis Nitschke) und „What<br />
next” (Elliott Carter) an der Opéra<br />
National de Montpellier und Guglielmo<br />
in „Così fan tutte” beim Sommerfestival<br />
Murten Classics. Weiters gastierte er als<br />
Belcore an der Opéra de Limoges, dem<br />
Opéra Théâtre de St. Etienne und der<br />
Opéra de Rouen, als Danilo am Staatstheater Kassel, als Zamti in der Uraufführung<br />
von Cherubinis Oper „Koukourgi” am Stadttheater Klagenfurt sowie als Don Profondo<br />
in Rossinis „Il viaggio a Reims” am Staatstheater Nürnberg und in einer Tournee-<br />
Produktion des Centre Français de Promotion Lyrique an zahlreichen wichtigen<br />
französischen Bühnen. In Frankreich sang er außerdem an der Opèra de Lyon, der<br />
Opéra de Toulon und 2007 an der Opéra National de Montpellier, wo er an der Seite<br />
von Roberto Alagna in Massenets „Le jongleur de Notre-Dame”, in der Uraufführung<br />
von „Affaire Étrangère” (Valentin Villenave) und als Jupiter in Offenbachs „Orphée<br />
aux enfers” mitwirkte. Aktuell ist Marco Di Sapia an der <strong>Volksoper</strong> u. a. als Reißteufel,<br />
Sweeney Todd, Morales und Papageno zu sehen.<br />
14_15
Astrid Kessler<br />
„Komm mit nach Varasdin …”<br />
„Gräfin Mariza” und ihre Zeit<br />
Was ist Operette – bissige Zeitsatire oder nostalgische Zauberwelt Beide Antworten sind richtig,<br />
beide Ausprägungen existierten nach- oder nebeneinander. Der anfechtbare Begriff Operette<br />
(= „Werkchen”) für das musikalische Unterhaltungstheater europäischer Prägung versucht eine Grätsche<br />
zwischen den frühen frechen Einaktern Offenbachs im Paris der 1850er Jahre und den pompössentimentalen<br />
Fast-Opern eines Kálmán oder Lehár in den 1920ern. Mit Wertungen allerdings sollte<br />
man sich zurückhalten: Die Etiketten „anachronistisch” (nicht mehr zeitgemäß) oder „nostalgisch” sagen<br />
nichts über die Qualität eines Stückes aus, nämlich seine Fähigkeit, unsere Herzen und Lachmuskeln zu<br />
erreichen. Der „Gräfin Mariza” von Emmerich Kálmán gelingt genau dies seit 80 Jahren.<br />
1924 – ein Operettenjahr Franz Lehár, der skeptisch<br />
beäugte „Du-Feind” und Hauptkonkurrent Emmerich<br />
Kálmáns, befand sich im Schaffenstief zwischen<br />
„Die gelbe Jacke” (uraufgeführt 1923) und Paganini<br />
(1925); beide Werke sollten sich erst durchsetzen,<br />
als sich Richard Tauber ihrer annahm. Aus dem<br />
erstgenannten wurde 1929 „Das Land des Lächelns”,<br />
und die Geiger-Operette führte der tenorale Superstar<br />
ab der Deutschland-Premiere 1926 zum Erfolg.<br />
Kálmán aber konnte 1924 mit „Gräfin Mariza” seinem<br />
vorherigen Welterfolg, „Die Csárdásfürstin”, einen<br />
weiteren nachsenden. Auch er, dessen Todestag sich<br />
im vergangenen Oktober zum 60. Male jährte, musste<br />
akzeptieren, dass Operette mehr denn je ein Starvehikel<br />
war – sein Tauber-Pendant hieß Hubert Marischka. <strong>Als</strong><br />
Tassilo feierte Marischka einen Triumph, als Direktor<br />
des Theaters an der <strong>Wien</strong> sicherte er sich einen weiteren<br />
aufstrebenden Liebling, den 26-jährigen Max Hansen,<br />
für die Rolle des Koloman Zsupán.<br />
Falsches Varasdin, fernes <strong>Wien</strong><br />
<strong>Als</strong> personifiziertes Zitat aus dem vier Jahrzehnte älteren<br />
„Zigeunerbaron” von Johann Strauß tanzt dieser Zsupán<br />
in Kálmáns „Gräfin Mariza” ein und möchte die Titelheldin<br />
in sein heimatliches Varasdin verführen, denn dort sei<br />
„die ganze Welt noch rot-weiß-grün”. Das war schon<br />
1924 eine Falschmeldung, die denn auch die Patrioten<br />
Kroatiens (dort gehört Varasdin, 60 Kilometer von der<br />
österreichischen Grenze entfernt, eigentlich hin) erzürnte.<br />
Während mit Varasdin geographisch unlauter verfahren<br />
wird, kommt <strong>Wien</strong> (mittlerweile Hauptstadt eines<br />
Zwerg staates, aber immer noch Namenspatronin der<br />
auch ungarischen Operette!) nur aus der Ferne vor.<br />
„Auf Marizas Schloss”, irgendwo in Ungarn, sehnt sich<br />
Tassilo, der „Edel-Schmerzensmann” (Volker Klotz),<br />
nach der Stätte glücklicherer Tage. Man lebt und singt<br />
in einer Scheinwelt – und im Schein des Mondes, den<br />
Tassilo beschwört, „seinem” <strong>Wien</strong> Grüße zu über mitteln.<br />
Operettenguru Klotz moniert auch, dass Mariza und<br />
Tassilo im Moment des Liebesgeständnisses die volkstümlich-ungarischen<br />
Klänge abstreifen und sich, „wenn’s<br />
intim wird, ausgerechnet im Stil der althergebrachten<br />
<strong>Wien</strong>er Gesellschaft” einander nähern. Doch das taten<br />
schon die beiden verliebten Pontevedriner Hanna und<br />
Danilo in der „Lustigen Witwe” fast zwei Jahrzehnte<br />
früher: auf einen heimatlichen Tanz folgte das Walzerduett<br />
„Lippen schweigen”.<br />
Zwischen Musical und Moderne<br />
Ein Blick auf die Musiktheater-Uraufführungen des<br />
Jahres 1924 lässt erkennen, in welchem Spannungsfeld<br />
sich die Operetten der späten silbernen Ära befanden:<br />
Nur eine Woche vor der „Mariza”, am 12. Februar,<br />
erklang erstmals Gershwins „Rhapsody in Blue”, im<br />
Dezember dessen „Lady, Be Good” – die zeitgenössische<br />
ameri kanische Unterhaltungsmusik, auf die Kálmán<br />
immer wieder anspielt (vor allem um sich von ihr<br />
abzugrenzen!), war eine starke, bald weltbeherrschende<br />
Kraft. Andererseits fanden im März und Juni 1924 die<br />
Uraufführungen von Franz Schrekers „Irrelohe” bzw.<br />
Schönbergs „Erwartung” statt, zwei starke Lebenszeichen<br />
der europäischen Moderne, die sich vom Streben nach<br />
breiter Popularität entfernt hatte.<br />
Was heute „Globalisierung” genannt wird, wirkte schon<br />
1924: Am 5. Juni schickte Ernst Alexanderson das erste<br />
Fax über den Atlantik, am 28. September ging die erste<br />
Weltumrundung in einem Flugzeug in zahlreichen<br />
Etappen nach 175 Tagen in Seattle zu Ende. Der Film<br />
war Mitte der 1920er noch stumm (erst 1932 wurde<br />
„Mariza” mit Hubert Marischka tönend verfilmt), doch<br />
das neue Medium Radio meldete sich umso lauter zu<br />
Wort. Am 1. Januar 1924 gab es in Deutschland 1.580<br />
zahlende Rundfunkteilnehmer, am 29. Mai fand die<br />
erste Rundfunkausstellung in Hamburg statt, am<br />
1. Oktober nahm die österreichische RAVAG ihren<br />
offiziellen Sendebetrieb auf. In den USA war der Rundfunk<br />
schon so bedeutend, dass 1924 erstmals die<br />
Antrittsrede eines Präsidenten ausgestrahlt wurde.<br />
Blättern wir weiter im Geschichtsbuch: Im Dezember<br />
1924 wurde Adolf Hitler nach einer kurzen Haftstrafe, die<br />
er für seinen Putschversuch des Vorjahres er halten hatte,<br />
wieder auf freien Fuß gesetzt – welch katastrophale<br />
Auswirkungen die Unentschlossenheit der deutschen<br />
Politik gegenüber dem aufstrebenden Diktator in spe<br />
hatte, konnte damals niemand ahnen. Und auch nicht,<br />
16_17<br />
Emmerich Kálmán (1882–1953)<br />
Gräfin Mariza<br />
Operette in drei Akten<br />
Text von Julius Brammer und Alfred Grünwald<br />
Mit englischen Übertiteln<br />
Öffentliche Generalprobe am 20. März 2014<br />
Premiere am 22. März 2014<br />
Weitere Vorstellungen am 25., 30. März,<br />
1., 8., 16., 22. April, 11., 15., 21. Mai 2014<br />
Dirigent: Alexander Rumpf/Felix Lemke<br />
Regie: Thomas Enzinger<br />
Bühnenbild und Kostüme: Toto<br />
Choreographie: Bohdana Szivacz<br />
Choreinstudierung: Holger Kristen<br />
Dramaturgie: Christoph Wagner-Trenkwitz<br />
Gräfin Mariza: Astrid Kessler/Ursula Pfitzner<br />
Fürst Populescu: Toni Slama/Kurt Schreibmayer<br />
Koloman Zsupán: Boris Eder/Thomas Sigwald<br />
Graf Tassilo: Carsten Süss/Daniel Prohaska<br />
Lisa, seine Schwester: Anita Götz/Mara Mastalir<br />
Karl Stephan Liebenberg: Nicolaus Hagg<br />
Fürstin Božena: Helga Papouschek<br />
Penižek, ihr Kammerdiener: Robert Meyer<br />
Tschekko, ein Diener: Sándor Németh<br />
Manja, eine Zigeunerin: Adrineh Simonian/Annely Peebo<br />
dass er der von jüdischen Schöpfern geprägten Operette<br />
– wie so vielen anderen kulturellen Äußerungen – den<br />
Garaus machen sollte. Kálmán über lebte den Nazi-Terror,<br />
wurde aber in die Emigration getrieben.<br />
Wenige Tage vor der „Mariza”-Premiere wird Kálmáns<br />
in einer Soiree gedacht (siehe Kasten), in der die beiden<br />
im <strong>Volksoper</strong>n-Repertoire befindlichen Operetten des<br />
Meisters („Die Csárdásfürstin” ist die andere) zwar<br />
ausgespart werden, aber reizvolle Stücke aus seinem<br />
sonstigen Schaffen erklingen. cwt<br />
Liebe singt ihr Zauberlied<br />
Emmerich-Kálmán-Soiree am 19. März 2014<br />
Ausschnitte aus „Der Zigeunerprimas”, „Die Faschingsfee”,<br />
„Die Bajadere”, „Die Herzogin von Chicago”, „Kaiserin<br />
Josephine” u. a.<br />
Mit: Kristiane Kaiser, Beate Ritter, Cornelia Horak,<br />
Mehrzad Montazeri, Sándor Németh, Vincent Schirrmacher<br />
und Roman Martin; Kammerorchester der<br />
<strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />
Musikalische Leitung: Béla Fischer<br />
Präsentation: Christoph Wagner-Trenkwitz
Mara Mastalir, Jörg Schneider, Michael Havlicek,<br />
Johanna Arrouas, Chor<br />
„… atemlose Kurzweil”<br />
„Eine Nacht in Venedig” im Spiegel der Kritik<br />
Wenn dieses Venedig längst untergegangen sein<br />
wird, dürfte der Palast des Herzogs Guido, der die<br />
Lagunenstadt mehr heimsucht als aufsucht, um sich<br />
Abenteuer zu genehmigen, weiterhin existieren. Der<br />
Prunkbau wurde […] sicherheitshalber schon unter<br />
Wasser (womöglich als U-Boot) gebaut.<br />
In einer Art Aquariumsszene erspäht man im Bühnenhintergrund<br />
eine zierliche Nymphe und etliche Haie<br />
neugierig auf das karnevaleske Palasttreiben lugen.<br />
Auch ein Männlein im Taucheranzug schaut kurz<br />
vorbei. Regisseur Hinrich Horstkotte hat sichtlich<br />
seinen Spaß daran, Bühnenbildner und Kostümherr der<br />
Inszenierung zu sein.<br />
Es fallen ihm reichlich kleine, ornamentale Scherze ein,<br />
um die Handlung zu würzen: Da sind fisch fressende<br />
Muscheln im Spiel, wenn Annina (sehr ansprechend<br />
Mara Mastalir) ihre Ware anbietet. Es wird im<br />
Orchester graben gefischt. Und in den putzigen dauerpräsenten<br />
Wellenattrappen erblickt man mitunter sogar<br />
Schwimmer, die wiederum auf der Flucht vor Haien sind.<br />
Der Standard<br />
Mit Alfred Eschwé steht ein Profi am Pult des bestens<br />
einstudierten, spielfreudigen <strong>Volksoper</strong>norchesters, der<br />
alle Melodien von Johann Strauß (Hits gibt es reichlich)<br />
hervorragend zum Klingen bringt. Eschwés Dirigat hat<br />
Witz, Schwung, Charme und Esprit. Und das Orchester<br />
verdient ein Sonderlob! […] Vincent Schirrmacher<br />
singt als cooler Popstar-Herzog großartig und holt<br />
sich jedes tenorale Bravo mühelos ab. Mara Mastalir<br />
macht aus der Fischerstochter Annina auch vokal<br />
eine echte Hauptrolle; Jörg Schneider ist ein köstlichbeleibter<br />
Caramello. Michael Havlicek zeigt, dass er als<br />
Pappacoda mehr als nur Spaghetti kochen kann. Ein<br />
Ereignis: Johanna Arrouas als von der Regie fast zu<br />
dämlich gezeigte Ciboletta. Die Senatoren (fein: Gerhard<br />
Ernst, Franz Suhrada) finden in Wolfgang Hübsch<br />
(großartig!) ihren komödiantischen Meister und in Sera<br />
Gösch, Regula Rosin, Susanne Litschauer sowie Martin<br />
Fischerauer gute Mitspieler.<br />
Kurier<br />
Regisseur Horstkotte liebt es sehr bunt und schräg, er<br />
ist auch für die Venedig-Kulisse und die prachtvollen<br />
Kostüme verantwortlich. Er kann nicht genug kriegen<br />
von Gags und Überraschungen über und unter<br />
Lagunenwasser. Und so herrscht atemlose Kurzweil.<br />
Die erotische Hetzjagd hat durchwegs gutes Personal.<br />
Allen voran singt sich Vincent Schirrmacher als Herzog in<br />
die Herzen, wie auch Mara Mastalir als Fischerstochter<br />
Annina, welche Barbara (Sera Gösch) erfolgreich „vertritt”.<br />
Geblödelt und gesungen wird auf gutem Niveau. Jörg<br />
Schneider hat als des Herzogs kupplerischer Barbier die<br />
schönsten Melodien, komisch ist Johanna Arrouas als<br />
dümmliche Köchin und zweite Barbara-Doppelgängerin.<br />
Salzburger Nachrichten<br />
Alfred Eschwé leitet ein ausgezeichnetes Ensemble,<br />
bringt das <strong>Volksoper</strong>n-Orchester schon bei der Ouvertüre<br />
in Höchstform und hat zwei Tenöre zur Verfügung,<br />
um die man die <strong>Volksoper</strong> in anderen Häusern<br />
beneiden müsste. Jörg Schneider ist ein Caramello<br />
der Extraklasse – sein Gondellied verzaubert, seine<br />
Mezzavoce berückt, seine Höhe strahlt. Und dann<br />
Vincent Schirrmacher mit chinesisch-britischen sowie<br />
japanisch-mongolischen Vorfahren. Die Stimme – ein<br />
dramatischer Verdi-Spinto-Tenor mit dunkler Mittellage<br />
und metallischen Höhen. Man kann sich auf seinen<br />
Manrico freuen, der für kommenden Juni in der<br />
<strong>Volksoper</strong> angesagt ist. Bis dahin wird er als Herzog<br />
von Urbino mit vokalem Schmelz und blendendem<br />
Deutsch beweisen, wie zeitlos die Melodien von Johann<br />
Strauß sind.<br />
Der neue Merker<br />
Eines unserer Clubhäuser.<br />
Die nächsten<br />
Kinderworkshops<br />
Gräfin Mariza<br />
Samstag, 29. März 2014<br />
Anmeldung am 1. und 2. Februar 2014<br />
Orchesterworkshop<br />
Samstag, 5. April 2014<br />
Anmeldung am 1. und 2. März 2014<br />
Anmeldung NUR per Online-Anmeldeformular<br />
zum angegebenen Zeitraum auf der Startseite von<br />
www.volksoper.at.<br />
Informationen unter 01/51444-3670 bzw.<br />
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Heute im Foyer …<br />
28. Jänner und 13. März 2014, 19:30 Uhr<br />
Mozart und die Frauen<br />
Das Mozart-Ensemble der <strong>Volksoper</strong> spielt<br />
Ausschnitte aus Mozarts Opern, arrangiert für<br />
Flötenquartett, sowie Kammermusik des großen<br />
Meisters. Boris Eder und Katharina Straßer<br />
lesen aus den so genannten Bäsle-Briefen.<br />
5. März und 23. April 2014, 19:30 Uhr<br />
Oh, Donna Clara!<br />
Fritz Löhner-Beda Abend<br />
Ein weiteres Mal erinnern Cornelia Horak<br />
(Gesang), Boris Eder (Gesang und Rezitation),<br />
Christoph Wagner-Trenkwitz (Moderation<br />
und Gesang) und Alexander Kuchinka (Gesang<br />
und Klavier) an den genialen Textdichter Fritz<br />
Löhner-Beda (1833–1942).
Kultur braucht Förderer<br />
Wir freuen uns, auf dieser Seite Förderer der <strong>Volksoper</strong> vorstellen zu können und zu erfahren,<br />
was sie persönlich an der <strong>Volksoper</strong> besonders schätzen.<br />
Arabella Kiesbauer, Förderin<br />
„Ich freue mich sehr nun zu den Förderern der <strong>Volksoper</strong><br />
zu zählen, die unter der Direktion von Robert Meyer eine<br />
Blütezeit erlebt. Besonders der Blick hinter die Kulissen und<br />
der Kontakt zu Sängern und Regisseuren machen dieses<br />
Engagement so reizvoll.”<br />
Johannes Brinskele, Förderer<br />
„Wenn ich mir das unglaublich vielfältige Programm der<br />
Saison 2013/2014 ansehe (10 Premieren, 3 Wiederaufnahmen<br />
und 19 Repertoirewerke), dann wird sich wohl niemand<br />
dem Reiz dieses Hauses entziehen können. Da ist für jeden<br />
Geschmack etwas dabei. Vor allem die Aktivitäten für die<br />
Zielgruppe ‚junges Publikum’ finde ich großartig<br />
(z. B. Kinderoper in Kooperation mit dem MuTh im Augarten,<br />
Flashmob-Events, Kinderworkshops usw.).”<br />
Genuss & Leidenschaft<br />
„Corned Beef – Gustostücke vom österreichischen Qualitätsrind“<br />
Serviervorschlag:<br />
Den Hink Klassiker das „Corned Beef“ mit Albatros Estragon Senf auf knusprigem Brot genießen.<br />
Diese und weitere Spezialitäten sind im ausgewählten Einzelhandel sowie direkt in der Hink-Manufaktur<br />
und im Online-Shop unter www.hink-pasteten.at erhältlich.<br />
Ein Blick hinter die Kulissen – unsere Zeitung als App!<br />
Im Februar und März 2014 exklusiv für Mitglieder des Förderkreises<br />
Faschings-Brunch<br />
Sonntag, 2. März 2014, 11:00 Uhr<br />
Genießen Sie einen musikalischen und literarischen<br />
Faschings-Brunch in der <strong>Volksoper</strong>nkantine.<br />
Mit Robert Meyer und der Kantinenbrass der <strong>Volksoper</strong><br />
<strong>Wien</strong>.<br />
Backstage-Führung spezial<br />
Thema „Bühne & Schnürboden"<br />
Samstag, 8. März 2014, 17:00 Uhr<br />
Vizedirektor Dr. Rainer Schubert bietet einen ganz<br />
besonderen Blick hinter die Kulissen und führt Mitglieder<br />
des Förderkreises exklusiv auf die Bühne und den<br />
Schnürboden.<br />
Wir laden auch Sie ein, die Arbeit der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong> zu unterstützen und würden uns freuen,<br />
Sie im Kreis unserer Förderer willkommen heißen zu dürfen.<br />
Es erwarten Sie Videos zu Konzeptions gesprächen, Interviews mit Regisseuren<br />
und Sängern, Probenvideos, Backstageberichte, Links zu weiterführenden Websites,<br />
Fotos u. a.<br />
Die Zeitung kann auch offline gelesen werden. Nur für<br />
die multimedialen Inhalte benötigen Sie Zugang zum<br />
Internet.<br />
Die Programmhefte der Neuproduktionen und die<br />
aktuelle Saisonvorschau sind ebenfalls als App<br />
erhältlich.<br />
Förderkreis der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong><br />
Währinger Straße 78 ∙ 1090 <strong>Wien</strong><br />
Tel.: +43/1/514 44-3670 ∙ Fax: +43/1/514 44-3669<br />
E-Mail: foerderkreis@volksoper.at ∙ www.volksoper.at<br />
20_21
Neu an der <strong>Volksoper</strong><br />
Christiane Marie<br />
Riedl<br />
Die 1983 in <strong>Wien</strong> geborene<br />
Mezzosopranistin begann unmittelbar<br />
nach der Matura ihr<br />
Studium an der Universität für<br />
Musik und darstellende Kunst<br />
<strong>Wien</strong> und schloss es mit Auszeichnung<br />
ab. 2009/10 besuchte<br />
sie die Opernklasse an<br />
der Musikuniversität Graz.<br />
Daneben absolvierte sie zahlreiche<br />
Meisterklassen und war Mitglied des österreichischen<br />
Nationalteams für lateinamerikanischen Tanz. Sie<br />
gewann zahlreiche Preise (u. a. 2004 den ersten Preis des<br />
Jugendmusikwettbewerbs „Prima la musica”) und erhielt<br />
2010 das jährlich an eine Sängerin vergebene<br />
Richard-Wagner-Stipendium. In der Saison 2009/10 war<br />
sie als Frosch in „Das schlaue Füchslein” von Leoš<br />
Janáček im Haus für Musik und Musiktheater Graz zu<br />
sehen. Im Rahmen von „Junges Theater Graz” trat sie am<br />
Stadttheater Leoben als Viktoria in Abrahams Operette<br />
„Viktoria und ihr Husar” auf. In der Saison 2011/12 absolvierte<br />
Christiane Marie Riedl als Henri in „Der Opernball”<br />
eine Tournee durch Deutschland, Österreich und<br />
die Schweiz und wirkte beim Sommerfestival Kufstein<br />
als Manja in „Gräfin Mariza” in der Regie von Diethmar<br />
Straßer mit. Seit dem vorigen Jahr ist Christiane Marie<br />
Riedl am Staatstheater Nürnberg engagiert. Dort ist sie<br />
u. a. als Zerlina in „Don Giovanni”, zweite Elfe in „Rusalka”<br />
und Mercédès in „Carmen” aufgetreten.<br />
Hausdebüt: 23. Februar 2014 Nancy Waters in<br />
„Albert Herring”<br />
Astrid Kessler<br />
Die deutsche Sopranistin begann<br />
ihre Ausbildung an der<br />
internationalen Schule Seoul.<br />
Nach einem Schauspielkurs an<br />
der Oswego State University in<br />
New York studierte sie klassischen<br />
Gesang in Nürnberg<br />
und Berlin. 2003 gewann sie<br />
mit ihrem Barockensemble den<br />
ersten Preis des Kammermusikwettbewerbs<br />
Nürnberg<br />
und gastierte u. a. bei den Tagen Alter Musik Regensburg<br />
und der Göttinger Händel-Gesellschaft. <strong>Als</strong> Interpretin<br />
moderner Musik war sie Gast bei den Tagen Neuer Musik<br />
in Nürnberg und Würzburg sowie beim Festival Musica<br />
Polonica in Breslau. Während des Studiums sang sie in<br />
mehreren Produktionen der Pocket Opera Company<br />
Nürnberg und gastierte u. a. als Fiordiligi in „Così fan<br />
tutte” und Titania in „The Fairy Queen” in Deutschland<br />
und Österreich. In der Spielzeit 2010/11 ist Astrid Kessler<br />
u. a. als Donna Elvira in „Don Giovanni” und Angèle<br />
Didier in „Der Graf von Luxemburg” am Theater Osnabrück<br />
aufgetreten. Seit der vergangenen Saison ist sie<br />
Ensemblemitglied des Nationaltheaters Mannheim, wo<br />
sie u. a. als Erste Dame und Pamina in „Die Zauberflöte”,<br />
Liù in „Turandot” und Governess in Brittens „The Turn of<br />
the Screw” zu sehen war. Eine reiche Konzert tätigkeit<br />
rundet das künstlerische Spektrum von Astrid Keller ab.<br />
2010 erschien eine CD mit Liedern von Schumann, Wolf,<br />
Berg und Strauss.<br />
Hausdebüt: 22. März 2014 Titelpartie in „Gräfin Mariza”<br />
Eun Sun Kim<br />
Die junge Künstlerin<br />
studierte in ihrer<br />
Geburts stadt Seoul Komposition<br />
und Dirigieren<br />
und setzte ihre Ausbildung<br />
in Stuttgart fort,<br />
wo sie mit Auszeichnung<br />
graduierte. Eun Sun Kim<br />
wurde erste Preisträgerin<br />
der „Internationalen<br />
Jesús López Cobos Opera<br />
Conducting Competition” und arbeitete von Herbst 2008<br />
bis Sommer 2010 als Assistant Conductor am Teatro<br />
Real Madrid mit namhaften Dirigenten. Im Frühjahr<br />
2010 debütierte sie am Auditorio Nacional in Madrid mit<br />
dem Orquesta Sinfónica de Madrid und am Teatro Real<br />
mit Rossinis „Il viaggio a Reims”, gefolgt von ihrem Debüt<br />
an der Oper Graz mit „La Bohème” in der Saison 2010/11.<br />
In der gleichen Saison gab sie ein weiteres Debüt beim<br />
Tongyeong International Music Festival in Korea. Parallel<br />
dazu assistierte sie namhaften Kollegen wie Kirill<br />
Petrenko, Bertrand de Billy und Simone Young. In der<br />
Saison 2011/12 dirigierte Eun Sun Kim am Staatstheater<br />
Meiningen Wagners „Das Liebesverbot”. Im Herbst desselben<br />
Jahres folgte ihr umjubelter Einstand an der<br />
Oper Frankfurt mit „La Bohème”. In der aktuellen Spielzeit<br />
war Eun Sun Kim mit einer Neuproduktion der<br />
„Fleder maus” erstmals an der English National Opera<br />
London zu erleben, es folgten Konzerte in Nancy, Palermo<br />
und Turin.<br />
Ab 29. März 2014 Dirigentin von „La Traviata”<br />
(Hausdebüt am 21. Juni 2012 mit „Carmen”)<br />
Alexander Rumpf<br />
Der Dirigent erhielt frühzeitig<br />
Unterricht in Klavier, Trompete,<br />
Violoncello und Orgel. Nach<br />
dem Abitur studierte er Dirigieren<br />
in Düsseldorf und Evangelische<br />
Kirchenmusik in Köln.<br />
1984 trat er sein erstes Engagement<br />
am Staatstheater Darmstadt<br />
als Solokorrepetitor an,<br />
wo er im Laufe von acht Jahren<br />
zum Ersten koordinierenden<br />
Kapellmeister aufstieg. Von 1992 bis 1997 war er als<br />
Erster Kapellmeister und stellvertretender GMD am<br />
Theater Hagen engagiert. Von 1997 bis 2001 war er in<br />
gleicher Position am Theater Dortmund verpflichtet, an<br />
dem er u. a. zwei Uraufführungen leitete. Es folgte eine<br />
Stelle als GMD am Oldenburgischen Staatstheater, dem<br />
er durch zahlreiche Opernpremieren zu über regionaler<br />
Aufmerksamkeit verhalf. Das Konzertleben der Stadt<br />
prägte Alexander Rumpf durch langfristig angelegte<br />
Konzertzyklen. In Werkstattkonzerten konnte er neue<br />
Publikumsschichten an die Zeitgenössische Musik heranführen.<br />
2002 debütierte er mit „Der fliegende<br />
Holländer” an der Deutschen Oper Berlin, 2004 folgte<br />
sein überaus erfolgreiches Debüt an der San Francisco<br />
Opera mit Ligetis „Le Grand Macabre”. Ab der Spielzeit<br />
2009/10 widmete sich Alexander Rumpf zunächst verstärkt<br />
seiner Gastiertätigkeit. Im Jahrbuch 2009 der<br />
Zeitschrift Opernwelt erhielt er für die Leitung von<br />
Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk” eine<br />
Nominierung als „Dirigent des Jahres”. Seit der Saison<br />
2011/12 ist Alexander Rumpf Chefdirigent des Landestheaters<br />
Innsbruck, wo er bislang die Neuproduktionen<br />
„Lohengrin”, „Jenufa”, „Die verkaufte Braut”, „La Wally”<br />
und „Albert Herring” geleitet hat. Im symphonischen<br />
Bereich pflegt er eine langjährige Zusammenarbeit mit<br />
dem BBC Symphony Orchestra London.<br />
Hausdebüt: 22. März 2014 Dirigent von „Gräfin Mariza”<br />
Toni Slama<br />
Nach seinem Abschluss am<br />
Max-Reinhardt-Seminar in<br />
<strong>Wien</strong> war Toni Slama u. a. am<br />
Burgtheater, am Nationaltheater<br />
Mannheim, am Schillertheater<br />
Berlin, am Staatstheater<br />
Stuttgart und an den<br />
Städtischen Bühnen Frankfurt<br />
engagiert. Seit 1995 ist er<br />
Ensemblemitglied des Theaters<br />
in der Josefstadt. Er spielte u. a. folgende Rollen: Assessor<br />
Schnabel in „Michael Kramer”, Antonio in „Was ihr<br />
wollt”, Dr. Schmidt-Lausitz in „Des Teufels General”,<br />
Clotald in „Das Leben ein Traum”, Azur in „Der Verschwender”,<br />
Pater Diego in „Don Juan oder Die Liebe zur<br />
Geometrie”, Bogey in „Spiel‘s nochmal, Sam”, Stumm von<br />
Bordwehr in „Der Mann ohne Eigenschaften” und Dr.<br />
Relling in „Die Wildente”. Für seine Darstellung des<br />
Leopold Adam in der Österreichischen Erstaufführung<br />
von Anna Gmeyners „Automatenbüffet” erhielt er den<br />
Nestroy-Preis 2004. Zuletzt war der Künstler als Dr.<br />
Ignatij Iljitsch Spigelskij in Iwan Turgenjews „Ein Monat<br />
auf dem Lande” (Regie: Stephanie Mohr), General Irrigua<br />
in Georges Feydeaus „Ein Klotz am Bein” (Regie: Michael<br />
Kreihsl), Rittmeister in Ödön von Horváths „Geschichten<br />
aus dem <strong>Wien</strong>er Wald” (Regie: Herbert Föttinger) und als<br />
Lionel Logue in der Österreichischen Erstaufführung<br />
von David Seidlers „The King‘s Speech – Die Rede des<br />
Königs” (Regie: Michael Gampe) zu sehen. 2013 wurde<br />
Toni Slama zum Ehrenmitglied des Theaters in der<br />
Josefstadt ernannt.<br />
Hausdebüt: 22. März 2014 Fürst Populescu in<br />
„Gräfin Mariza”<br />
Ausstellung<br />
In memoriam Peter Minich<br />
(1927 – 2013)<br />
Ab Jänner 2014 im Foyer der <strong>Volksoper</strong><br />
22_23
Der ganze Februar für Senioren: -25 %<br />
Auch 2014 steht der Februar wieder ganz im Zeichen unseres junggebliebenen<br />
Publikums. Seniorinnen und Senioren ab dem 60. Lebensjahr erhalten für alle<br />
Vorstellungen im Februar 25 % Ermäßigung!<br />
Vor allem Fans der Broadwayunterhaltung kommen<br />
im Februar auf ihre Kosten. Während der Musical-<br />
Wochen stehen vier Meisterwerke auf dem Spielplan<br />
der <strong>Volksoper</strong>, die unser Publikum stets aufs Neue<br />
begeistern, etwa die Klassiker „My Fair Lady”<br />
und „Kiss me, Kate”. In der Wiederaufnahme der<br />
umjubelten Produktion „Guys and Dolls” können<br />
Sie sich an einem Panoptikum liebenswerter Gauner<br />
erfreuen. Und mit Stephen Sondheims „Sweeney Todd”<br />
zeigen wir ein ebenso gruseliges wie humorvolles<br />
Stück, das seit seiner Premiere im September 2013 für<br />
Begeisterungsstürme im Zuschauerraum sorgt.<br />
Opernfreunde können im Februar eine Reise vom<br />
18. ins 20. Jahrhundert unternehmen. Mozarts „Die<br />
Zauberflöte” – die Volks-Oper schlechthin! – steht<br />
ebenso auf dem Spielplan wie Benjamin Brittens<br />
komische Oper „Albert Herring”, eine köstliche<br />
Satire auf scheinheilige Moral und Tugendhaftigkeit.<br />
Am letzten Tag des Monats erwartet Sie die Wiederaufnahme<br />
von „Turandot” mit dem Weltstar Neil<br />
Shicoff als Calaf.<br />
Ballettfans schließlich können mit „Ein Sommernachtstraum”<br />
in eine getanzte Shakespeare-Welt<br />
eintauchen!<br />
So kommen Sie zu Ihren Karten:<br />
Schriftliche Bestellung:<br />
<strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>, Stadtbüro, Goethegasse 1, 1010 <strong>Wien</strong><br />
E-Mail: tickets@volksoper.at · Fax: 01/514 44-3669<br />
An allen Vorverkaufskassen der Bundestheater und im<br />
Internet unter www.volksoper.at bzw. www.culturall.com<br />
(Der Vorverkauf für Februar beginnt am 1. Jänner).<br />
Telefonischer Kauf mit Kreditkarte:<br />
01/513 1 513 (ab dem 2. Jänner für den gesamten Februar)<br />
Das Oster-Abonnement: -50%<br />
4 Karten für Vorstellungen Ihrer Wahl – 4-mal alleine oder 2-mal zu zweit in Operette,<br />
Oper oder Musical<br />
Erhältlich ab 1. Februar 2014 an allen<br />
Vorverkaufskassen, bei telefonischem Kauf mit<br />
Kreditkarte (01/513 1 513) sowie unter www.volksoper.<br />
at (im Warenkorb mit Aktionscode: OSTERN)<br />
Gültig für Vorstellungen von 11. bis 22. März 2014<br />
Bei Fragen zu unserem Oster-Abonnement wenden Sie<br />
sich bitte an unsere Information: 01/514 44-3670.<br />
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