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zeitungStride la vampa!Giunge la vittima ...Azucena, 2. Akt „Il trovatore”28Okt 13Nov 13


Kolumbus hatAmerika entdeckt.Jetzt sind Sie dran.Fliegen Sie mit Austrian Airlines schnell undbequem nach New York – der Heimatstadt desKomponisten Stephen Sondheim.Liebes Publikum,das Editorial dieser Zeitung ist für gewöhnlich nicht der Ort für Nachrufe.Wenn es aber gilt, von einem ganz Großen der <strong>Volksoper</strong> Abschied zunehmen, dann sei eine Ausnahme gestattet. Am 29. Juli hat uns KammersängerPeter Minich verlassen, am 19. August haben wir – seine Freunde,Kollegen und sein Publikum – auf dem Zentralfriedhof von ihm Abschiedgenommen. Sein langjähriger Regisseur und Wegbegleiter Robert Herzlwürdigte den Freund, Michael Heltau trug einen bewegenden Text vonArthur Schnitzler vor, in dem die Unendlichkeit den Herrn fragt: „‚Wie sollich mich der Menschheit offenbaren, daß sie nicht vor Grauen in Vernichtungsänke?‘ Da sagte der Herr: ‚Ich will dem Menschen einen Augenblickgeben, da er Dich begreifen wird.‘ Und er schuf die Liebe.”Es ist nicht zu hoch gegriffen, wenn wir Peter Minich nachrühmen, erhabe uns zahllose Momente der Liebe geschenkt, von augenzwinkernder,leichtfertiger Liebe, aber auch von ganz tief empfundener. Über ein halbesJahrhundert der <strong>Volksoper</strong> treu, hat dieser Ausnahmekünstler in vorbildlicherProfessionalität seine Energien für die Bühne gebündelt. – Abseitsder Szene, die er, kaum betrat er sie, unweigerlich beherrschte, war er einMuster an Bescheidenheit und Kollegialität.Ich hatte nur in einer Produktion das Glück, mit ihm auf der Bühne zustehen: im „Weißen Rössl”, er war der Kaiser. Ein anderer Kaiser – jener inPuccinis „Turandot” – war seine letzte Bühnenrolle an der <strong>Volksoper</strong>. Das,so finde ich, ist kein Zufall: Er war ein absoluter Herrscher im Reich seinerKunst, und sein Reich war die <strong>Volksoper</strong>.Bei unseren letzten Begegnungen führten wir immer den gleichen spaßhaftenDialog, wie ein Ritual. Ich sagte zu dem stets eleganten Peter: „Dusiehst hervorragend aus”, er antwortete mit einem verschmitzten Lächeln:„Im G’sicht fehlt mir ja nix!”Uns aber wird dieses Gesicht fehlen.Inhalt04Premiere „Märchenwelt Ballett”07Ottfried Fischer& die Heimatlosen08Premiere „Il trovatore”11Damals …Giuseppe Verdi an der <strong>Volksoper</strong>14Von der Präzision der Gefühle:„Sweeney Todd”16Der Förderkreis der <strong>Volksoper</strong>17Heute im Foyer …19FragebogenMara Mastalir20Schulprojekt und Mal -wett bewerb „Frau Luna”23In memoriam Peter MinichRobert Meyer<strong>Volksoper</strong>direktorSammeln Sie Meilen mit Miles & More.2_3Impressum<strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>, Saison 2013/14Direktor: Robert Meyer, künstl. GeschäftsführerMag. Christoph Ladstätter, kaufm. GeschäftsführerZeitung Ausgabe 28, Oktober/November 2013Erscheinungsweise: zweimonatlichRedaktionsschluss: 26. August 2013Herausgeber: Förderkreis der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>,Währinger Straße 78, 1090 <strong>Wien</strong>;Medieninhaber: <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>,Währinger Straße 78, 1090 <strong>Wien</strong>,Österreichische Post AG / Sponsoring.Post: 12Z039235 S,Verlagspostamt: 1090 <strong>Wien</strong> <strong>Volksoper</strong>OperZeitungNr.: 7, 2013/14Redaktionsleitung: Helene Sommer undChristoph Wagner-TrenkwitzRedaktion: Jürgen Bauer, Felix Brachetka,Eva Ehgartner-Ruprecht, Oliver Graber, Eva Koschuh,Nina Moebius, Prisca Olbrich, Gerald C. Stocker, EvaWopmannGestaltung: Elisabeth MayrHersteller: Druckerei WallaBildnachweise: Thilo Beu, Elisabeth Bolius, DimoDimov, Martin Mayer, Rita Newman, Barbara Pálffy,Michael Pöhn, Agenturen, Archiv der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>


Una Zubović, Andrey KaydanovskiyMärchenwelt BallettWer könnte sich nicht an die allererste Begegnung mitBalletten wie „Der Nussknacker” oder „Dornröschen”erinnern: Märchenstoffe eignen sich als ideale „Einstiegsdroge”in die Aura des Balletts und lassen nichtnur Kinderaugen glänzen.Mit ihren Werken „Das hässliche Entlein” und „TausendundeineNacht” knüpfen die Choreographen AndreyKaydanovskiy und Vesna Orlic an die lange und ehrwürdigeTradition der zauberhaften Bühnenerzählungen anund entführen ab 19. Oktober erneut in die „MärchenweltBallett”.Die Idee zum „Hässlichen Entlein” hatte AndreyKaydanovskiy bereits in seiner Kindheit, als auch erverzaubert wurde: „Ich war zirka 12 Jahre alt, als ichdie ‚Bilder einer Ausstellung’ von Modest Mussorgskizum ersten Mal gehört habe und war sofort fasziniert”,erzählt der aus Moskau stammende Tänzer und Choreograph.„Beim Hören der Musik, die ich in der Orchesterfassungvon Maurice Ravel kennenlernte, entstandensofort Bilder im Kopf, die mich an das Märchen vonHans Christian Andersen denken ließen. Nur allzu gernewollte ich diese inneren Vorstellungen auch live getanztauf der Bühne sehen. Später dachte ich mir, wenn ichein Ballett für Kinder machen sollte, müsste es genau soaussehen.” Die Handlung des Balletts folgt nicht ganzdem Märchen, hält sich aber so nah wie möglich andas Original, wobei ursprünglich mehrfach auftretendeMotive und Situationen zu Einzelbildern zusammengeführtwerden. Bezüglich der tänzerischen Sprache hatsich der Choreograph für einen leicht verspielten Bewegungsstilentschieden, der viele Elemente in sich einschließt.„Es wäre schade die Musik und die Geschichtein einen rein klassischen Rahmen zu setzen”, sagt Kaydanovskiy,„für die Buntheit und das Charakteristischeder Figuren ist eine freie Bewegungssprache meinerVorstellung nach besser.” Der Buntheit der Bewegungssprachesteht ein minimalistisches Ausstattungskonzeptgegenüber, wobei der Choreograph die Kooperationmit der Bühnen- und Kostümbildnerin Karoline Hoglals ein gemeinsames Ringen um das Werk beschreibt.„Es wird ein Happy End geben – das war ein Wunschvon mir und ein Ultimatum der Bühnenbildnerin! DasGute soll über das Böse triumphieren, das Werk aufalle Fälle – im Sinne der alten Märchentradition – kindgerechtsein. Ich wünsche mir aber, dass nicht nur Kindersondern vor allem auch Teenager kommen werden,es gibt für jeden etwas, von 0 bis 99!”„Bei der Auswahl meiner Stoffe für das Ballett‚Tausendundeine Nacht’ war mir die Frage nach derEignung für Kinder ein zentrales Anliegen”, betont auchVesna Orlic, „Scheherazade selbst kommt zum Beispielgar nicht vor, obwohl ich die gleichnamige Musik vonRimski-Korsakow verwende. Sie wäre mir als Figur fürein Kinderballett zu tragisch und zu erotisch. Der Fokus4_5Märchenwelt BallettÖffentliche Generalprobe am 17. Oktober 2013Premiere am Samstag, 19. Oktober 2013Weitere Vorstellungen am 20., 26., 29. Oktober,23., 24., 29. November, 17. Dezember 2013Das hässliche EntleinChoreographie: Andrey KaydanovskiyMusik: Modest Mussorgski/Maurice Ravel,„Bilder einer Ausstellung”Bühnenbild und Kostüme: Karoline HoglLicht: Vasil LisichovVideo: Balázs DelbóDramaturgie: Richard SchmettererTausendundeine NachtChoreographie: Vesna OrlicMusik: Nikolai Rimski-Korsakow, „Scheherazade” op. 35Text: Nicolaus HaggBühnenbild und Kostüme: Alexandra BurgstallerLicht: Wolfgang KönnyüVideo: Balázs DelbóDramaturgie: Monica RusuErzähler: Boris EderDirigent: Guido Mancusiliegt daher mehr bei Aladin, dem fliegenden Teppichund ähnlichen Motiven wie der wundersamen Lampe,Flaschengeistern und so weiter – kurzum Archetypender orientalischen Märchenwelt, die die Phantasie vonkleinen, aber auch den ganz großen Kindern beflügeln.”Von der Handlung des Balletts sei an dieser Stelle nichtzuviel verraten. Um deren Verständlichkeit für diejüngsten Besucher zu erleichtern, wird es einen Erzählergeben (Schauspielrolle), der durch das Werk führt.„Bei der Choreographie ist es mir besonders wichtig dieSpannung zu halten”, sagt Orlic, „Kinder sind ein sehrkritisches Publikum – sie verlieren auch rasch das Interesse.”Unterstützt wird das Konzept Orlics durch dieEntwürfe von Bühnen- und Kostümbildnerin AlexandraBurgstaller, die für ein authentisch orientalisches Feelingsorgen. „Meine Idee kam vor allem aus der Musik”,führt die Choreographin weiter aus, die vor kurzem fürihre Arbeit „Carmina Burana” beim 1. ÖsterreichischenMusiktheaterpreis in der Kategorie „Beste Ballettproduktion”den „Goldenen Schikaneder” erhielt. „Die


Bewegungssprache ist frei und vielfältig – sie soll dieZuschauer auch zum Mitbewegt-Sein in jeder Hinsichteinladen.” Ein Happy End darf selbstverständlich auchim Werk von Vesna Orlic nicht fehlen – denn wenn sienicht gestorben sind, so leben sie noch heute!„Märchenwelt Ballett” ist für Kinder ab 6 Jahren empfohlenund stellt auch musikalisch eine „Reise in denZauber des Ostens” dar.Mit „Scheherazade” op. 35 legte Nikolai Rimski-Korsakow1888 eine sinfonische Suite vor, die zu den meistgespieltenWerken nicht nur der russischen Literaturzählt. Wie für sein Gesamtschaffen besonders charakteristisch,zeichnet sich auch dieses Werk durch einebesonders effektvolle Orchesterbehandlung aus.Rimski-Korsakow, der von 1844 bis 1908 lebte, befasstesich auch von theoretischer Seite akribisch mit demFachgebiet der Instrumentation. So verfasste er unteranderem ein umfangreiches Lehrbuch „Grundlagender Orchestration”, dem Notenbeispiele aus eigenenWerken beigegeben sind. Wie auch Modest Mussorgski(1839 – 1881) gehörte er zur „Gruppe der Fünf” – einemKreis ambitionierter Komponisten, der auch unter demNamen „Das mächtige Häuflein” bekannt gewordenist. Die weiteren Mitglieder des „Häufleins” waren MiliBalakirew (1837 – 1910), Alexander Borodin (1833 – 1887)und César Cui (1835 – 1918). Die „Bilder einer Ausstellung”von Mussorgski, original für Klavier komponiert,sind als „Erinnerungen an Viktor Hartmann” 1874entstanden. Viktor Hartmann (1834 – 1873) war einrussischer Architekt, Bildhauer und Maler. Eine großangelegte Gedächtnisausstellung inspirierte Mussorgskizu seinem Klavierzyklus, dessen „Promenade”mehrfach erklingt und den Weg von Bild zu Bild in derAusstellung mitsamt allen darin mitschwingendenStimmungen illustriert. Der französische KomponistMaurice Ravel (1875 – 1937) zeigte sich von dem Opusbesonders beeindruckt und erstellte eine Fassung fürOrchester. Diese sollte jedoch nicht die einzige Bearbeitungdes Werkes bleiben, neben zahlreichen weiterenOrchesterfassungen erarbeitete Isao Tomita auch eineVersion für Synthesizer.Oliver Peter GraberOttfried Fischer & die Heimatlosenauf ZeitreiseDer legendäre bayerische Schauspieler Ottfried Fischer – alias „Der Bulle von Tölz” und „PfarrerBraun” – feiert in der <strong>Volksoper</strong> seinen 60. Geburtstag. Mit dem Programm „Wandogo” nimmt er seinPublikum mit auf eine (bisweilen) skandalöse, musikalisch-episch-humoristische Entdeckungsreiseund bietet Ein blicke in sein bewegt-bewegendes Leben. Begleitet wird Ottfried Fischer dabei vonseiner Welt klasseband, den „Heimatlosen”.Mittwoch, 13. November 201319:30 UhrAndrey Kaydanovskiy wurde in Moskau geborenund im Anschluss an seine Ausbildung, die er ander Bolschoi-Ballettakademie in Moskau, am Ballettkonservatoriumin St. Pölten, an der John-Cranko-Ballett akademie in Stuttgart und an der Ballettschuleder <strong>Wien</strong>er Staatsoper absolvierte, 2007 an Das Ballettder <strong>Wien</strong>er Staatsoper und <strong>Volksoper</strong> engagiert.Erste eigene Choreographien stellte Andrey Kaydanovskiyim Rahmen des Ballettclub <strong>Wien</strong>er Staatsoper & <strong>Volksoper</strong>bei choreo.lab 09 und Junge Choreographen ’12des <strong>Wien</strong>er Staatsballetts vor. In der <strong>Volksoper</strong> folgte imApril 2013 im Rahmen von „Kreation und Tradition” mit„Zeitverschwendung” seine erste Arbeit für das <strong>Wien</strong>erStaatsballett.Vesna Orlic wurde in Belgrad geboren. IhreAus bildung erfolgte in ihrer Heimatstadt an derBallettschule Lujo Davico. Ihr erstes Engagementhatte sie 1985 – 1987 am Nationaltheater Sarajewo.1987 wurde sie an das Ballett der <strong>Wien</strong>er <strong>Volksoper</strong>engagiert und 1995 zur Halbsolistin ernannt.2005 – 2008 war sie Halb solistin des Balletts der<strong>Wien</strong>er Staatsoper und <strong>Volksoper</strong>. 2006 wurde sieProbenleiter-Assistentin, 2008 Proben- und Trainingsleiterindes Balletts der <strong>Wien</strong>er Staatsoper und<strong>Volksoper</strong>. Im <strong>Wien</strong>er Staatsballett ist sie seit 2010Ballettmeisterin und Stellvertreterin des Ballettdirektorsfür künstlerische Belange in der <strong>Volksoper</strong>.<strong>Als</strong> Choreographin debütierte sie in choreo.lab 06 mit„Buenos Aires Hora Cero”, für choreo.lab 08 kreierte sie„Parfum” und für choreo.lab 09 „Broken Wings”. In derSpielzeit 2011/12 entstand mit „Carmina Burana” ihrerstes Werk für das <strong>Wien</strong>er Staatsballett, 2012/13 stelltesie an der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong> bei „Kreation und Tradition”das Stück „Out of Tango” vor.2013 wurde sie in Belgrad mit dem „VIP Poziva”-Preisals erfolgreiche serbische Künstlerin im Ausland ausgezeichnetund nahm beim 1. Österreichischen Musiktheaterpreisden „Goldenen Schikaneder” für die als„Beste Ballettproduktion” ausgezeichnete Volks opern-Aufführung von „Carmina Burana” entgegen.Fest steht: Es wird ein perfekter Kultur-Abend vollerWandogo (was das ist, müssen Sie selbst herausfinden!)– begleitet von einer Art sixtinischem Humboldt-Orchester,den Heimatlosen. Die Urprofis sind, wie ihr Nameschon sagt, eigentlich (musikalisch) überall zu Hause.In Fischers Zeitreise-Gepäck sind Erinnerungen,Skandale und die so einzigartige Ottfried-bayrischeWeltsicht. Von Ottfriedel Castro bis hin zu Papst Otto I.und Otto II., dem Doppelpontifikat – der Anspruch isthoch, die beste Unterhaltung das Ziel. Vielmehr noch,man bekommt Zugang zu Ottfried Fischer selbst, Einblickein sein bewegt-bewegendes Leben. Bei Kapitelnwie „Klerikale Kleiderkomik”, „Alles meins”, „Glanzund Glamour” und „Frauengeschichten” bleibt dabeikaum ein Auge trocken, bevor Ottfried Fischer mit demWandogo-Song nicht ganz ernst, aber ehrlich motiviertdie Charts anvisiert. Achtung Ansteckungsgefahr: Wernicht kommt, wird seinen Wandogo nie finden!(Regina Weber)6_7


„Groß und gewaltig”Zur Neuproduktion von „Il trovatore”Aus Anlass des 200. Geburtstages von Giuseppe Verdi setzt die <strong>Volksoper</strong> einen Klassiker aufs Programm,der erstmals 1905 hier gezeigt wurde. „Der Troubadour”, Verdis 17. Oper, begründete gemeinsammit „Rigoletto” und „La Traviata” zu Beginn der 1850er Jahre den Welterfolg des Komponisten.Neben der tragisch endenden Liebesgeschichte ist „Der Troubadour” auch eine „Parabel über dieUnterdrückung von Minderheiten” (Ulrich Schreiber).Die Musik sei banal und brutal, die Handlung schlichtwegunverständlich – so tönte es dem „Troubadour” nochim 19. Jahrhundert – zumeist von der Seite deutschsprachigerKritiker – entgegen. Während Verdis Partiturvon elementarer Kraft und Meisterschaft mittlerweileüber jede Herabsetzung erhaben ist, strauchelt bisweilenselbst der erfahrene Opernfreund von heute bei derNacherzählung der altspanischen „Raubersg’schicht”(wir versuchen unser Glück auf der nächsten Seite).Aber Hand aufs Herz: wer verstünde nicht, jenseits allerrationalen Erklärungen, die unwiderstehliche DreiecksgeschichteLeonora – Manrico – Luna im Schatten der dominantenMutterfigur, wenn er sie auf der Bühne erlebt?Womit wir wieder bei Verdis Musik wären …Knappheit und PrägnanzVerdis Librettist Salvatore Cammarano, der „qualifiziertesteSachwalter einer sehr lebendigen, blühendenund ganz und gar volkstümlichen Theatertradition”(Vittorio Viviani) verstarb zwar über der Arbeit am „Trovatore”,doch das ist nicht dem Stoff anzulasten. LeoneEmanuele Bardare hat den Text unter Verdis strenger,auf Knappheit und Prägnanz ausgerichteter Aufsichtvollendet. Die Vorlage war das erste Bühnenstück desspanischen Erfolgsautors Antonio García Gutiérrez,„El trovador”, uraufgeführt 1836. Gutiérrez siedelte dieHandlung zur Zeit der aragonischen Kriege im frühen15. Jahrhundert an; doch spiegeln die Ereignisse mehrnoch eine Sinnkrise der religiösen, sozialen undpolitischen Ordnung seiner eigenen Zeit wider. Provokantwar in jedem Fall die dramaturgisch aufgebrocheneForm, die – gleichsam als Vorgriff auf filmischeErzählweisen – sämtliche Konventionen sprengte unddie Figuren triebhaft aufeinanderprallen ließ. Der gewagteund originelle Charakter des Schauspiels magVerdi imponiert haben (ein Jahrzehnt später bediente ersich wieder bei der spanischen Schauerromantik,nämlich bei Angel da Saavedras „La fuerza del sino”).„Der Troubadour” ist ein „großes und gewaltiges Sujet”,wie er es wenige Jahre zuvor schon im „Rigoletto” erkannthatte, dessen starke emotionale Motive – Rache,Liebe, Hass, Angst und Eifersucht – ihm die geeigneteInspiration für eine Oper lieferten.Der Komponist behandelte in seinen Werken mit VorliebeVater-Sohn-Konflikte; starke Mutterfiguren sindbei ihm selten zu finden, und keine so dominant wieAzucena (die „Lilie”), die Verdi ursprünglich sogar zurTitelheldin machen wollte: „Ich hätte gerne zwei weiblicheRollen. Die wichtigere von beiden ist die der Zigeunerin,einer Frau von ganz besonderem Charakter, nachder ich die Oper zu benennen gedenke.”Doch blieb es, getreu dem spanischen Original, bei demmittelalterlichen Musiker, dem weltfremden Minnesänger,als Titelgeber.„Neuartigkeit und Fremdheit”Seinen Librettisten Cammarano hatte Verdi dazuermuntert, die Erzählung „je ungewöhnlicher undbizarrer, desto besser” auszugestalten und besondersden Charakter der alten Zigeunerin in seiner „Neuartigkeitund Fremdheit” herauszustellen. Mit der Forderungan den Impresario des Teatro Apollo in Rom,dem Ort der Uraufführung 1853, die für Mezzosoprankonzipierte Partie mit einer weiteren „primadonna” zubesetzen, ließ Verdi die Azucena neben Leonora als zumindestebenbürtige Frauen figur auftreten.<strong>Als</strong> Azucena kehrt die international gefeierte MezzosopranistinJanina Baechle an die <strong>Volksoper</strong> zurück.Der koreanische Bariton Tito You, der zuletzt als VaterGermont in Verdis „Traviata” an unserem Hause aufgetretenist, singt den Grafen Luna, Stuart Neill debütiertals Manrico – eine ausführliche Biografie desamerikanischen Tenors finden Sie auf S. 22. Die Partiender Leonora und des Ferrando sind mit den EnsemblemitgliedernMelba Ramos und Yasushi Hirano besetzt.Nach dem „Wildschütz” im April 2013 inszeniert zumzweiten Male Dietrich W. Hilsdorf in Bühnenbildernvon Dieter Richter an der <strong>Volksoper</strong>. Der 1. Gastdirigentunseres Hauses, Enrico Dovico, steht am Pult der ersten„Trovatore”-Neuproduktion an der <strong>Volksoper</strong> seit 52 Jahren.Michaela Angelopoulos/Christoph Wagner-TrenkwitzSzene aus einer Aufführung an der Oper Bonn in der Inszenierung Dietrich W. Hilsdorfs


Zum Inhalt„Bei dieser Oper habe auch ich keine Ahnung, waseigentlich vorgeht”, meinte der gefeierte Manrico-DarstellerLeo Slezak. Verdis „Troubadour” steht seit jeherim Verdacht, unerzählbar und unverständlich zu sein.Aber so schlimm ist es doch gar nicht …Geisterstunde in Aragonien. Ferrando, Hauptmann derWache des Grafen Luna, erzählt seiner Wachmannschaftdie unheimliche Familiengeschichte seinesHerrn: Der alte Graf Luna hatte zwei Söhne. EinesMorgens entdeckte man an der Wiege des Jüngereneine Zigeunerin, die dem Kind die Zukunft voraussagenwollte. Sie wurde verjagt. Doch noch am gleichen Tageerkrankte der Kleine. Sein Vater glaubte, der böse Blickhabe ihn getroffen und verurteilte die alte Zigeunerinzum Flammentod auf dem Scheiterhaufen. Die Tochterder Hingerichteten raubte den jüngeren Sohn und verbrannteihn am Hinrichtungsort der Mutter. Groß wardie Trauer des Vaters, und doch fühlte er, dass sein Sohnam Leben war. Auf dem Sterbebett noch ließ er seinenÄlteren schwören, die Suche nach dem Bruder fortzusetzen.So erzählt Ferrando. (Dies ist die Vorgeschichte, dieman sich besser einprägt!)Die Handlung kreist um das Thema der verfeindetenBrüder, die in diesem Falle jedoch nichts von ihrer Verwandtschaftwissen. Der Troubadour Manrico hält sichfür den Sohn der Zigeunerin Azucena. Er und Graf Lunasind nicht nur politische Widersacher, sondern auch Rivalenum die Liebe derselben Frau, Leonora. Aber warum,so fragt er Azucena, hielt ihn eine innere Stimme davonab, den Widersacher im Duell zu töten? Azucena, die sichimmer wieder des qualvollen Flammen todes ihrer Muttererinnert, versucht ihr Geheimnis zu wahren, beinahe entschlüpftes ihr: Sie hat damals nämlich ihr eigenes Kindund nicht den Sohn des Grafen verbrannt.Leonora wird die falsche Nachricht vom Tod ihres GeliebtenManrico hinterbracht. Sie entschließt sich, denSchleier zu nehmen. Vor der Klosterpforte erwartet sieGraf Luna, der sie für sich gewinnen will. Auch der quicklebendigeManrico ist herbeigeeilt und flieht mit Leonora.Luna nimmt Azucena gefangen. <strong>Als</strong> Manrico dies erfährt,eilt er der „madre infelice” (nach Darbringungder berühmten „Stretta”) zu Hilfe, wird aber seinerseitsgefangen genommen und mit Azucena eingekerkert.Um das Leben Manricos zu retten, verspricht Leonora,sich dem Grafen Luna hinzugeben. Der Graf glaubt sicham Ziel seiner Wünsche – doch hat Leonora heimlichein (langsam wirkendes) Gift genommen. Sie überbringtdem Gefangenen Manrico die Kunde von seiner Befreiung.Der durchschaut ihren Handel mit dem Grafen undstößt sie von sich – doch bald wird ihm Leonoras Opferklar – sie stirbt in seinen Armen.Der rasende Luna lässt den Troubadour zum Richtplatzführen. Im Moment der Enthauptung enthüllt Azucenadem Grafen das Geheimnis ihrer schrecklichen Rache:Er hat soeben den eigenen Bruder getötet. cwtGiuseppe Verdi (1813–1901)Il trovatoreOper in acht BildernText von Salvatore Cammarano undLeone Emanuele Bardare, nach dem Drama „El trovador” vonAntonio García GutiérrezIn italienischer Sprache mit deutschen ÜbertitelnÖffentliche Generalprobe am 14. November 2013Premiere am 16. November 2013Weitere Aufführungen am 19., 22., 27., 30. November,3., 7., 13. Dezember 2013; 19., 21., 25., 30. Juni 2014Dirigent: Enrico Dovico/Alfred EschwéRegie: Dietrich W. HilsdorfCo-Regie: Ralf BuddeBühne: Dieter RichterKostüme: Renate SchmitzerLicht: Thomas RoscherChoreinstudierung: Thomas BöttcherDramaturgie: Michaela Angelopoulos/Christoph Wagner-TrenkwitzEine Koproduktion des Theater Bonn und der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>Graf Luna: Tito YouFerrando: Yasushi Hirano/Petar NaydenovLeonora: Melba Ramos/Irina OkninaInes: Eva Maria Riedl/Renate PitscheiderManrico: Stuart Neill/George Oniani/Vincent SchirrmacherRuiz: Christian Drescher/David SitkaAzucena: Janina Baechle/Alexandra Kloose/Chariklia MavropoulouSzene aus einer Auf führungan der Oper BonnDiese Aufführung widmet IhnenVon „König für einen Tag” bis „Falstaff” – Giuseppe Verdi an der <strong>Volksoper</strong>Mit 13 Opern in insgesamt 1.540 Aufführungen hatVerdis Œuvre einen beachtlichen Stellenwert in derAufführungsgeschichte der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>. Den Beginnsetzte Direktor Rainer Simons mit „La Traviata”, „DerTroubadour”, „Rigoletto” (1905) und „Ein Maskenball”(1906). Nach „Ernani” (1910) folgte 1912 „Aida” in derRegie des Direktors: In der Titelpartie stellte sich MariaJeritza, eine seiner großen Entdeckungen, erstmalsals Verdi-Interpretin vor. Dem Rezensenten der NeuenFreien Presse blieb trotz „Schwankungen der Intonation”der „Reiz ihres schönen, wenn auch sehr hellen Soprans,der siegreich in den Ensemblesätzen und in der ‚Nilarie‘glänzte”, nicht verborgen. Konnte diese heftig akklamierteProduktion mit der Ausstattungsopulenz derHofoper auch nicht mithalten, so zeigte sie doch dashohe künstlerische Niveau des Hauses. „Aida” blieb mit151 Vorstellungen in der Zwischenkriegszeit eine dermeistgespielten Verdi-Opern an der <strong>Volksoper</strong>. „Othello”hingegen, 1922 von Felix von Weingartner dirigiert, hieltsich nur kurz im Spielplan.Aus der Reihe der Gastspiele berühmter Gesangsstarsseien hier erwähnt: Gemma Bellincioni, Nadinevon Brandt und Frieda Hempel (Violetta), Elsa Bland(Aida), Ernestine Schumann-Heink und Mme. CharlesCahier (Azucena), Richard Tauber (Alfredo), Leo Slezak(Man rico), Alessandro Bonci, Alfred Piccaver (Herzog),Michele Fleta (Herzog, Radames), Mattia Battistini (Rigoletto,Giorgio Germont, René und Don Carlos in „Ernani”)sowie Heinrich Schlusnus und Georges Baklanoff(Rigoletto). Im Rahmen italienischer Stagioni stelltensich 1920 Michele Fleta (Radames) und 1925 Eva Turner(Amelia, Leonore, Aida) sowie Anne Roselle (Leonore)erstmals dem <strong>Wien</strong>er Publikum vor.Während des Zweiten Weltkriegs gelangte der in <strong>Wien</strong>selten aufgeführte „Don Carlos” in den Spielplan desHauses. Das Werk wurde auch nach dem Krieg neben„Ein Maskenball” an der nunmehrigen „Staatsoper inder <strong>Volksoper</strong>” weiter gespielt.In der wieder eigenständigen <strong>Volksoper</strong> traten 1956im Rahmen von Stagione-Aufführungen Virginia Zeani(Violetta, Gilda), Flaviano Labò (Alfredo) und GiuseppeValdegno (Giorgio Germont) sowie Carlo Tagliabue (Rigoletto)erstmals in <strong>Wien</strong> auf. Argeo Quadri, der Dirigentdieser Aufführungen, konnte fortan für das italienischeOpernfach im Haus am Gürtel gewonnen werden. Unterseiner musikalischen Leitung wurden 1957 „Nabucco”und 1963 „Die Räuber” („I masnadieri”, ÖEA in deutscherSprache) erstmals an der <strong>Volksoper</strong> gespielt.Jahre später gelangten auch die heiteren Opern desMeisters in den Spielplan: 1995 dessen Frühwerk „Königfür einen Tag” („Un giorno di regno”; ÖEA in deutscherSprache) sowie 2001 dessen letzte Oper, das Meisterwerk„Falstaff”.Nach „La Traviata” (2001) und „Rigoletto” (2009) komplettiertdie <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong> nun mit der Neuproduktionvon „Il trovatore” Verdis „trilogia popolare”. fbDie Opern Giuseppe Verdis an der <strong>Volksoper</strong>Werk Zeitraum AufführungenLa Traviata 1905 – 1937 1341956 51960 – 1963 422001 – 2012 111Der Troubadour 1905 – 1938 1711941 – 1944 391961 – 1963 39Rigoletto 1905 – 1939 1941940 – 1944 771956 – 1962 722009 – 2011 30Ein Maskenball 1906 – 1925 981939 – 1943 481946 – 1953 48Ernani 1910 – 1912 9Aida 1912 – 1937 1511942 – 1944 37Othello 1922 – 1938 8Die sizilianische Vesper 1934 3Don Carlos 1943 – 1944 181948 – 1953 25Nabucco 1957 – 1959 721992 – 1995 41Die Räuber 1963 – 1970 29(ÖEA in dt. Sprache)König für einen Tag 1995 – 1996 11(ÖEA in dt. Spr.)Falstaff 2000 – 2003 28Summe der Aufführungen 1.54010_11


Kirill Kourlaev, Alice FirenzeBlaubarts GeheimnisBallett von Stephan ThossMusik: Henryk Górecki, Philip Glass ∙ Dirigent: Wolfgang OttVorstellungen am 3., 7., 12., 20. November 2013


Morten Frank Larsen, Patricia NessyVon der Präzision der GefühleSweeney Toddab 14. September 2013Seit Mitte September ist das <strong>Volksoper</strong>n-Repertoire um einen Musical-Klassiker reicher. MatthiasDavids inszenierte und Joseph R. Olefirowicz dirigiert die erste Produktion von Stephen SondheimsMusical-Thriller „Sweeney Todd” an unserem Hause. Im Gespräch mit Christoph Wagner-Trenkwitzerzählen die beiden Künstler von ihrer Arbeit. (Das gesamte Interview ist im Programmheft der Produktionabgedruckt.)CWT: Es sind nur acht? Das Publikum ist vielleichtauch von sich selbst schockiert, wenn es über Schrecklicheslachen muss.MD: Die Autoren sind clever genug, das Publikum vorzubereiten.Der Chor wendet sich schon am Anfang– und immer wieder – ans Publikum mit der Botschaft:Wir erzählen euch jetzt eine Geschichte.CWT: Der Bühnenbildner der Uraufführung, EugeneLee, hat für die erste Inszenierung ein verlassenesFabrikgebäude in Rhode Island gekauft, man wollte jaAssoziationen zur Industriellen Revolution herstellen.Mathias Fischer-Dieskau hat einen ganz anderen Zuganggewählt; auf den ersten Blick könnten es düstereLondoner Stadtlandschaften sein, aber wir befinden unsim Inneren einer Maschine.MD: Die Idee kam uns bei der Textzeile „…like a perfectmachine he planned”. Wenn Sweeney sich einmalentschlossen hat, arbeitet er wie eine unaufhaltsameTötungsmaschine, eine gefährliche Maschine, ein kompliziertesKonstrukt, durch das alle verbunden sind.Mathias hat technische Bücher gewälzt und einen Querschnittentworfen …CWT: … mit Schnittflächen, die im Maschinenbau rotgekennzeichnet werden und dadurch wie offene Wundenaussehen!MD: Und über allem hängen große Messer … Das Bühnenbild,die Wege, die zurückzulegen sind, müssen sichgenau nach der Dramaturgie des Stückes richten. Überdem Pasteten-Shop muss der Barbiersalon sein, daranist nichts zu ändern. Natürlich ist „Sweeney Todd” einbesonders anspruchsvolles und kunstvolles Musical.Aber die Musicals, die „bleiben”, bieten alle Kunst mitAnspruch! Und „Sweeney Todd” gehört genauso ins Musical-Repertoireeines Hauses wie „My Fair Lady” oder„Kiss me, Kate”.JRO: Ohne dem widersprechen zu wollen: „Sweeney Todd”ist und bleibt für mich das anspruchsvollste Musiktheater-Stück,das nach 1975 geschrieben worden ist.Matthias Davids, Joseph R. OlefirowiczCWT: Der Regisseur der Uraufführung, Harold Prince,hat ursprünglich gar nicht an das Stück geglaubt, fandes kitschig und zu sehr auf Rache fokussiert …MD: … bis er den ‚Überbau‘ der Industriellen Revolutionund der Ausbeutung der Arbeiterklasse dazugenommenhat – was ich eigentlich gar nicht so zwingendfinde. Es geht doch in diesem Stück allgemein umdie Willkür der Obrigkeit und die Auflehnung dagegen,die es zu allen Zeiten gegeben hat.CWT: Welchem Genre gehört „Sweeney Todd” überhauptan? Sondheim wollte ursprünglich eine Oper machen,dann wurde es ein „musical thriller”. Er hat auch voneinem „movie for the stage” gesprochen, von einer Hommagean das Horrorfilm-Genre mit seinem MeisterkomponistenBernard Herrmann. Und in der Probenarbeitdachte ich mir manchmal: Das ist wie Arbeit aneinem Film, jedes kleinste Detail muss genauestensherausgearbeitet werden.MD: Das Stück ist so präzise gebaut, die Geschichte sokleinteilig, dass auf jede Nuance geachtet werden muss,sonst entfaltet sich die Wirkung nicht.CWT: Das gilt eins zu eins für die Musik, denke ich.JRO: Ja. Man probt und probt an einer Stelle, die dannnur 60 Sekunden dauert! Daran merkt man, wie präziseund feinfühlig Sondheim komponiert. Man muss ständigreagieren. Die Dialoge sind – eben wie in einem Film– fast alle mit Musik untermalt, da braucht es lange,bis man ein gemeinsames Tempo gefunden hat. Es ist sospannend, diese Partitur zu dirigieren, weil die Musikfast nie aufhört. Ich bin bei jeder szenischen Probe dabeigewesen: Der Dirigent muss die Entwicklung derInszenierung dauernd mitverfolgen und begleiten, sonstfunktioniert es nicht.MD: Die Präzision der Gefühle ist ganz zentral. WährendMrs. Lovett vor sich hin schnattert, scheint Sweeney oftpassiv, er „denkt vor sich hin”. Wenn der Darsteller nichtgenau weiß, was er da denkt, ist er unglaubwürdig.CWT: „Sweeney Todd” war Ende der 70er Jahre enormschockierend, und er schockiert auch noch mehr als 30Jahre später …MD: … was ich nicht verstehe. Vielleicht liegt es daran,dass die Bühne als Live-Medium noch etwas erreichenkann, was Film und Fernsehen schon längst erreichthaben. Was wir auf der Bühne zeigen, ist keineswegsschockierender als das, was man heutzutage selbstverständlichin anderen Medien konsumieren kann.JRO: Ich kenne kein anderes Stück, das acht brutaleMorde zeigt!Genuss & Leidenschaft„Corned Beef – Gustostücke vom österreichischen Qualitätsrind“Serviervorschlag:Den Hink Klassiker das „Corned Beef“ mit Albatros Estragon Senf auf knusprigem Brot genießen.Diese und weitere Spezialitäten sind im ausgewählten Einzelhandel sowie direkt in der Hink-Manufakturund im Online-Shop unter www.hink-pasteten.at erhältlich.14_15


Kultur braucht FördererDie <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong> ist stolz auf ihr neugieriges, engagiertes und loyales Publikum.Der Förderverein der <strong>Volksoper</strong> ist eine Plattform für Liebhaber anspruchsvollen Musiktheaters,die unser Haus kontinuierlich unterstützen möchten.Wir freuen uns, auf dieser Seite Förderer der <strong>Volksoper</strong> vorstellen zu können und zu erfahren,was sie persönlich an der <strong>Volksoper</strong> besonders schätzen.Claudia Brinskele, Förderin„Da ich mit diesem Haus schon sehr lange verbundenbin, beeindruckt mich vor allem die Entwicklung vonder ‚klassischen’ <strong>Volksoper</strong> hin zu einem vielseitigenKulturstandort, an dem neben Operettenfans auch Opern-,Musical- und Ballettliebhabern ein umfangreiches undabwechslungsreiches Programm ‚serviert’ wird. StändigeWeiterentwicklung in der Programmvielfalt! Kein Stillstand!Bitte weiter so!”In der Saison 2013/14 stehen besondere Veranstaltungen –exklusiv für Mitglieder des Förderkreises der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong> – auf dem Programm:Meet & Greet „Sweeney Todd”Freitag, 18. Oktober 2013,nach der VorstellungFür Mitglieder des Förderkreises wirdeine kurze Führung über die Bühneangeboten.Anschließend werden gemeinsam mitSolistinnen und Solisten der ProduktionPasteten und Wein im Balkonfoyerverkostet. Christoph Wagner-Trenkwitzführt durch den Abend.Exklusiv für Mitglieder des Förderkreisesder <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>!Gesprächsrunde„Eine Nacht in Venedig”Sonntag, 1. Dezember 2013,14:00 bis 16:00 UhrDer Förderkreis der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>lädt zu einer vorweihnachtlichenKünstler-Gesprächsrunde bei Kaffeeund Kuchen auf die Probebühne ein.Mit Regisseur Hinrich Horstkotte, Solistinnenund Solisten der Produktion.Durch den Nachmittag führt HeleneSommer.Exklusiv für Premiumförderer,Mäzene und Stifter des Förderkreisesder <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>!Anmeldung und weitere Informationen unter foerderkreis@volksoper.atFaschings-BrunchSonntag, 2. März 2014, 11:00 UhrGenießen Sie einen musikalischen undliterarischen Faschings-Brunch in der<strong>Volksoper</strong>.Mit Robert Meyer und der Kantinenbrassder <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>.Exklusiv für Premiumförderer,Mäzene und Stifter des Förderkreisesder <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>!Dr. Anton Wais, Premiumförderer„Selten hat Mäzenatentum so viel Spaß gemacht.”Heute im Foyer …Rita Fichtinger, kleine Förderin„Ich bin eine kleine Förderin, weil ich Oper und Theaterliebe und weil ich ein Fan von Robert Meyer bin; ich habeauch schon ein eigenes ‚Robert-Meyer-Heft’ mit Fotos undZeitungsausschnitten angelegt.”Bild links: Rita Fichtinger bei einer Führung für kleineFörderer durch die MaskenwerkstattWir laden auch Sie ein, die Arbeit der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong> zu unterstützen und würden uns freuen,Sie im Kreis unserer Förderer willkommen heißen zu dürfen.Förderkreis der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>Währinger Straße 78 ∙ 1090 <strong>Wien</strong>Tel.: +43/1/514 44-3670 ∙ Fax: +43/1/514 44-3669E-Mail: foerderkreis@volksoper.at ∙ www.volksoper.at2. Oktober 2013, 19:30 UhrEin kulinarischer AbendKonzert der Solistenvereinigung der <strong>Volksoper</strong> <strong>Wien</strong>Elisabeth Schwarz und Gerhard Ernst präsentierenLieder übers Essen und Trinken. Thomas Böttcherbegleitet sie am Klavier.6. Oktober 2013, 15:00 UhrRichard-Strauss-LiederDie Sopranistin Anja-Nina Bahrmann singt – zuungewöhnlicher Zeit am Nachmittag! – Lieder vonRichard Strauss, darunter die „Lieder der Ophelia” aufTexte Karl Joseph Simrocks, die „Mädchenblumenlieder”nach Felix Dahn sowie Vertonungen von GedichtenClemens Brentanos. Am Klavier: Dieter Paier.16. und 23. Oktober 2013, 19:30 UhrVerdi-AbendIn diesem Oktober jährt sich der Geburtstag desunsterblichen Opernkomponisten zum 200. Mal. Ausdiesem Anlass wiederholen wir den Verdi-Abend vomMärz 2013 in teilweise neuer Besetzung. Es singenAnja-Nina Bahrmann, Kristiane Kaiser, Martina Mikelić,Annely Peebo sowie Otoniel Gonzaga, Günter Haumer,Petar Naydenov und Vincent Schirrmacher. EricMachanic begleitet den Abend wieder am Klavier, esmoderiert Helene Sommer.22. Oktober 2013, 19:30 UhrVersuche über VerdiChristoph Wagner-Trenkwitz liest – und singt! –aus seinem neuen Buch über den JahresregentenGiuseppe Verdi: „Wenn sie auch schlecht singen, dasmacht nichts”. Er zeichnet darin Verdis schöpferischeEntwicklung als Komponist, Librettist, Bühnenbildnerund Politiker nach, betrachtet seine großen Opern neuund stellt Verdis schönste Zitate vor.25. November 2013, 19:30 UhrKammermusik: „Große Oper aufkleiner Bühne”Birgit Ramsl, Flöte, und Vito Lattarulo, Klavier, spielenAusschnitte aus Opern von Carl Maria von Weber,Giuseppe Verdi, Peter I. Tschaikowski, Richard Wagner,Georges Bizet, Christoph Willibald Gluck u. v. a.16_17


Die <strong>Volksoper</strong> im HerbstMara MastalirDas Repertoire im Oktober und November bietet Highlights aus Operette, Oper und Ballett: Neben den Operetten „DieCsárdásfürstin”, „Die Fledermaus” und „Die lustige Witwe” gelangt auch Oscar Straus‘ „Ein Walzertraum” wieder in denSpielplan der <strong>Volksoper</strong>. Außerdem stehen „Salome” sowie die beiden großen Premierenerfolge der vergangenen Saison – „DieHochzeit des Figaro” und „Der Wildschütz” – erneut auf dem Programm. Zur Vorweihnachtszeit darf natürlich unser Klassiker„Hänsel und Gretel” nicht fehlen. Der Ballettabend „Blaubarts Geheimnis” und die Neuproduktion „Märchenwelt Ballett”runden das Programm ab. Wir wünschen Ihnen abwechslungsreiche Stunden in der <strong>Volksoper</strong>!Jeffrey Treganza, <strong>Wien</strong>er StaatsballettMartina Dorak, Markus MeyerDie Csárdásfürstinbis 17. NovemberJulian Orlishausen, Birgid SteinbergerDer Wildschützbis 15. OktoberDie lustige Witweab 21. NovemberCaroline Melzer, ChorEin Walzertraumbis 18. NovemberRebecca Nelsen, Yasushi HiranoDie Hochzeit des Figarobis 9. NovemberHänsel und Gretelab 26. NovemberAnja-Nina Bahrmann, Eva Maria Riedl, Mara MastalirDie in <strong>Wien</strong> geborene Sopranistin studierteMusikwissenschaft, Kultur- undSozialanthropologie an der Universität<strong>Wien</strong> sowie Sologesang, Lied undOratorium am Konservatorium ihrerHeimatstadt. Zusätzlich absolvierte sieMeisterklassen u. a. bei Angelika Kirchschlager,Michael Schade und MarjanaLipovšek. Mara Mastalir ist Preisträgerinmehrerer internationaler Wettbewerbe;so gewann sie etwa im Jahr2008 den Internationalen Wettbewerbder Kammeroper Schloss Rheinsberg.Bereits während ihres Studiums sangsie Partien wie Papagena und 2. Dame in„Die Zauberflöte”, Fiordiligi in „Così fantutte”, Gräfin in „Le nozze di Figaro” sowieMimì in Puccinis „La Bohème”. Im Jänner2009 war sie als Sandrina in „La fintagiardi niera” an der New National Opera ofTokyo mit dem Tokyo Ensemble zu erleben.Im Juni 2009 debütierte Mara Mastalirals Echo in „Ariadne auf Naxos” an derVolks oper <strong>Wien</strong>. Seit der Spielzeit 2009/10ist sie festes Ensemblemitglied des Hausesund stand seither u. a. als Flora Bervoixin „La Traviata”, Eile in „Antonia und der Reißteufel”, Kate Pinkerton in„Madama Butterfly”, Clorinda in „La Cenerentola”, Elsa Schrader in „TheSound of Music”, Valencienne in „Die lustige Witwe”, Prinzessin Helenein „Ein Walzer traum” sowie als Barbarina und Susanna in „Die Hochzeitdes Figaro” auf der <strong>Volksoper</strong>nbühne. Im Juni 2011 feierte Mara Mastalirihr Debüt bei den <strong>Wien</strong>er Festwochen. Ab Dezember 2013 wird sie in der<strong>Volksoper</strong> u. a. als Annina in der Neuproduktion „Eine Nacht in Venedig” zuerleben sein.18_19


Mit der <strong>Volksoper</strong>hoch hinauf in die Lüfte1.PlatzKindermalwettbewerb zu „Frau Luna”Kinder entdecken die Weltder Berliner OperetteIn der Operette „Frau Luna” baut die Hauptfigur Fritz Steppke mit seinenFreunden einen „Mondomaten” und fliegt damit auf den Mond. Anlässlichder Neuproduktion an der <strong>Volksoper</strong> waren Kinder zwischen 8 und 14Jahren aufgerufen, einen eigenen „Mondomaten” zu entwerfen. Aus denvielen Einsendungen prämierte eine Jury unter Vorsitz von BühnenbildnerSam Madwar die kreativsten Einfälle. Zu gewinnen gab es neben „FrauLuna”-Premierenkarten, Kreativsets der Firma Marabu und Karten füreinen Kinderworkshop der <strong>Volksoper</strong>, sogar eine Ballonfahrt mit dem ÖBB-Ballon!2.PlatzMagdalena, 11 JahreMarlene, 12 JahreSchulprojekt der <strong>Volksoper</strong> zu „Frau Luna”Fünf <strong>Wien</strong>er Schulklassen hatten in der vergangenenSpielzeit wieder die Gelegenheit, die Neuproduktioneiner Operette an der <strong>Volksoper</strong> in einem spannendenProjekt zu begleiten. Nach den erfolgreichen Schulprojektenzu „Die lustige Witwe” und „MadamePompadour” beschäftigten sich die Schülerinnen undSchüler diesmal mit „Frau Luna” von Paul Lincke.Von der Planung des Bühnenbilds in den Werkstättenvon ART for ART über szenische und musikalischeBühnenproben bis zur Voraufführung durften dieteilnehmenden Klassen die Entstehung der Produktionmiterleben. Ein Vormittag in der Maskenabteilungund eine Führung über die Bühne sowie ein Besuchvon <strong>Volksoper</strong>nmitarbeitern in der Schule waren dieHighlights des Projekts. In Künstlergesprächen standender Regisseur, der Bühnenbildner und zahlreicheSolisten den interessierten Kindern Rede und Antwortzum Thema Musiktheater.Großes Foto: Künstlergespräch mit Tenor David SitkaLinks und Mitte: Werkstättenbesuch mit BühnenbildnerSam MadwarRechts: Führung durch die Maskenabteilung mit PeterKöfler und Martina Mariacher3.PlatzAnika, 8 JahreDie nächstenKinderworkshopsBallettworkshopSamstag, 9. November 2013Anmeldung am 1. und 2. Oktober 2013auf www.volksoper.atAdventsingenSamstag, 7. Dezember 2013Anmeldung am 1. und 2. November 2013auf www.volksoper.atMit erfrischenderUnterstützung von20_21


Neu an der <strong>Volksoper</strong>Anjara BartzDie in Aachen geboreneMezzosopranistin studierteKunstgeschichte sowie Gesangan der MusikhochschuleKöln. 1987/88 erhieltsie erste Engagements amStadttheater Aachen und imOpernstudio der DeutschenOper am Rhein. Von 1988 bis1993 war sie am BadischenStaatstheater Karlsruheengagiert und ist seit 1993Ensemblemitglied der Oper Bonn. Von 1999 bis 2007war sie ständiger Gast der Bayerischen StaatsoperMünchen. Zahlreiche Auftritte in Oper und Konzertführten sie u. a. an die Neue und Alte Oper Frankfurt,das Prinzregententheater München, die InternationalenHändel-Festspiele Karlsruhe, die Opernhäuser Düsseldorf,Köln, Strasbourg und Luxemburg, das Theater ander <strong>Wien</strong>, die Tonhalle Zürich sowie in zahlreiche Konzertsälein Italien. Zu ihrem aktuellen Repertoire gehörenvor allem die Titel partie in „Carmen”, die Fremde Fürstinin „Rusalka”, Gräfin in „Wildschütz”, Charlotte in„Werther”, Fenena in „Nabucco”, Hänsel in „Hänsel undGretel”, Octavian in „Der Rosenkavalier” und Komponist in„Ariadne auf Naxos”.Hausdebüt: 4. Oktober 2013 Gräfin in „Der Wildschütz”Stuart NeillDer in East Point bei Atlanta,Georgia, gebürtige Tenorbegann zunächst eine kaufmännischeLaufbahn. Ab1991 nahm er Unterricht ander Academy of Vocal Arts inPhiladelphia und trat 1992 ineiner dortigen Produktion alsRodolfo in „La Bohème” auf.Noch im selben Jahr gewannder Künstler den Ersten Preis bei der Luciano PavarottiInternational Voice Competition. Sein europäisches Debütgab Stuart Neill 1994 an der Deutschen Oper Berlinin der gefürchteten Partie des Gualtiero in Bellinis „IlPirata” und feierte damit seinen internationalen Durchbruch.<strong>Als</strong> Arturo in Bellinis „I Puritani” debütierte er1995 an der <strong>Wien</strong>er Staatsoper und 1997 an der MetropolitanOpera New York. Weitere Debüts folgten noch imselben Jahr als Edgardo in „Lucia di Lammermoor” ander Mailänder Scala und als Sänger in „Der Rosenkavalier”unter Lorin Maazel bei den Salzburger Festspielen.Ebenfalls an der Scala sang er 2009 den Radames in„Aida” unter Daniel Barenboim. <strong>Als</strong> Manrico ist StuartNeill u. a. bereits am Königlichen Opernhaus Stockholm,am Teatro La Fenice in Venedig, beim Maggio MusicaleFiorentino, an der Deutschen Oper Berlin und der Arenadi Verona aufgetreten.Hausdebüt: 16. November 2013 Manrico in „Il trovatore”Irina OkninaDie Moskauer Sopranistinstudierte Chordirigieren undGesang. Erste Engagementsführten sie an das Na BasmannoyTheater Moskau unddas Galina VishnevskayaOpera Center in Moskau. Sietrat regelmäßig mit demStaatlichen RadiosymphonieorchesterMoskau aufund sang 2003 in einer konzertantenAufführung vonProkofjews „Krieg und Frieden”.Nach ihrer Teilnahme an einem Konzert „GroßeStimmen von morgen” an der Alten Oper Frankfurt unterder musikalischen Leitung von Mstislav Rostropovichwurde sie ab der Spielzeit 2004/05 als Ensemblemitgliedan die Oper Bonn verpflichtet. Seither ist Irina Okninaan diesem Haus in vielen großen Partien ihres Fachs zuhören gewesen, etwa als Amelia in „Un ballo in maschera”,Desdemona in „Otello”, Leonora in „Il trovatore”, inder Titelpartie von „Adriana Lecouvreur”, als Tatjana in„Eugen Onegin”, Lisa in „Pique Dame” sowie in den Titelpartienvon „Rusalka” und „Katja Kabanowa”. Einenbesonderen Erfolg feierte die Künstlerin als Violetta in„La Traviata” u. a. an der Oper Leipzig. Im vergangenenMai gastierte Irina Oknina in den beiden Rachmaninoff-Opern „Aleko” und „Francesca da Rimini” (in letzterersang sie die Titelpartie) am Teatro Colon Buenos Aires.Hausdebüt: 3. Dezember 2013 Leonora in „Il trovatore”George OnianiDer Tenor wurde 1974 inGeorgien geboren. Er studierteam Staatlichen Konservatoriumin Tiflis. <strong>Als</strong>Ensemblemitglied des dortigenStaatstheaters trat ervon 1998 bis 2001 u. a. alsAlfredo in „La Traviata”,Herzog in „Rigoletto” undCavaradossi in „Tosca” auf. 2002 gewann er beim ConcorsoLirico Riccardo Zandonai den Ersten Preis undsang danach Don José in „Carmen” beim Musikfest inRiva am Gardasee unter der Leitung von Isaac Karabtchevsky.<strong>Als</strong> Mitglied des Opernstudios der MailänderScala trat er u. a. als Riccardo in Verdis „Oberto” auf.2003 gab er am Teatro Giuseppe Verdi in Busseto seinDebüt als Arrigo in Verdis „I vespri siciliani”. 2004 sanger am Teatro Municipal in Rio de Janeiro den Riccardoin „Un ballo in maschera”; in dieser Partie trat er u. a.auch an den Opernhäusern von Bonn und Mannheimauf. Weitere Auftritte in Bonn erfolgten als Maurizio in„Adriana Lecouvreur”, Rodolfo in „La Bohème”, Calaf in„Turandot”, Pollione in „Norma” sowie als Don José undIn memoriamKammersänger Peter MinichDer beliebte Künstler ist am 29. Juli 2013 im 87. Lebensjahrin <strong>Wien</strong> verstorben. Über ein halbes Jahrhundertwar Peter Minich einzigartiges Ensemblemitglied der<strong>Volksoper</strong>.Mit 47 verschiedenen Partien begeisterte er an nichtweniger als 2.715 Abenden das Publikum. 1950 gab ersein Hausdebüt in der Sprechrolle des Leutnants in„Gasparone”. Seine Karriere als Operetten- und Musicaldarstellerzeichnete sich schon damals ab: Sechs Jahrespäter folgte das Sängerdebüt des bereits in St. Gallenund Graz gefeierten jungen Tenors in seiner erklärtenLieblingspartie, dem Petruchio in „Kiss me, Kate”. – Essollten noch weitere 147 Auftritte in diesem Musical ingleich drei Inszenierungen folgen. – 1960 wurde PeterMinich festes Ensemblemitglied der <strong>Volksoper</strong> und sehrbald zum absoluten Publikumsliebling. Frack und Zylinderwurden seine unverkennbaren Markenzeichen, vorallem als Eisenstein in „Die Fledermaus”, den er an der<strong>Volksoper</strong> und auf Gastspielen in Japan, den VereinigtenStaaten und Russland insgesamt 262-mal spielte. WeitereRollen des „Bonvivant”-Fachs kamen hinzu: Daniloin „Die lustige Witwe”, René in „Der Graf von Luxemburg”,Mister X in „Die Zirkusprinzessin” und Georgesin „Der Opernball”. Doch auch anderen Bühnenfigurenverlieh der vielseitige Künstler große Wirkung, wie demSymon in „Der Bettelstudent”, Grafen in „<strong>Wien</strong>er Blut”,Edwin in „Die Csárdásfürstin”, Adam in „Der Vogelhändler”oder Leopold in „Im weißen Rössl”. Im Charakterfachwurden u. a. der Gondermark in „Pariser Leben”,Ypsheim in „<strong>Wien</strong>er Blut” und Matthäus in „Der fideleBauer” zu weiteren großen Erfolgen. Am 20. Dezember2009 ist KS Peter Minich im Rahmen zweier Weihnachtskonzertezuletzt an der <strong>Volksoper</strong> aufgetreten.Im Jänner 2014 wird im Foyer der <strong>Volksoper</strong> eine Ausstellungüber den unvergessenen Künstler zu sehen sein.Alfredo. In Österreich war der Künstler bei den Opernfestspielenin Gars am Kamp als Radames in „Aida” undals Manrico in „Il trovatore” zu sehen. <strong>Als</strong> Manrico hatteGeorge Oniani 2006 am Staatstheater Tiflis debütiertund ist in dieser Partie u. a. auch beim Dalhalla Opernfestivalin Schweden, am Pfalztheater Kaiserslautern undin verschiedenen Theatern der Niederlande aufgetreten.Hausdebüt: 3. Dezember 2013 Manrico in „Il trovatore”Danilo in „Die lustige Witwe”, 1964Altoum in „Turandot”, 200622_23


Ein Blick hinter die Kulissen – unsere Zeitung als AppEs erwarten Sie Videos zu Konzeptions gesprächen, Interviews mit Regisseuren undSängern, Probenvideos, Backstageberichte, Links zu weiterführenden Websites, Fotos u. a.Die Zeitung kann auch offline gelesen werden. Nur für diemultimedialen Inhalte benötigen Sie Zugang zum Internet.Die Programmhefte der Neuproduktionen und die aktuelleSaisonvorschau sind ebenfalls als App erhältlich.NEU! Der Musical-PassWährend der Musical-Wochen von 29. Dezember 2013bis 2. März 2014 stehen vier verschiedene Musical-Produktionen in insgesamt 32 Vorstellungen auf demSpielplan:„My Fair Lady”, „Sweeney Todd”, „Kiss me, Kate” und„Guys and Dolls”.Mit dem Musical-Pass genießen Sie besondere Vorteile:∙ 15 % Ermäßigung auf alle Vorstellungen der Musical-Wochen (max. 2 Karten pro Vorstellung)∙ Bereits jetzt Karten kaufen! Sichern Sie sichKarten für die fast immer ausverkauften Musical-Vorstellungen noch vor allen anderen!∙ Einfacher Kartenkauf an den Kassen, im Internet undper Telefon.∙ Sollte es doch einmal Restkarten geben, erhalten Sie50 % Ermäßigung am Vorstellungstag ab 11:00 Uhr(max. 2 Karten pro Vorstellung).Erhältlich ist der Musical-Pass ab sofort für nur€ 25,– an den Tageskassen und im Internet.Robert Meyer und Sigrid Hauser in „Guys and Dolls”

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