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Integriertes Rahmenkonzept zu Trainings in Interkultureller ...

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Alexander Loch: IKZ <strong>Integriertes</strong> <strong>Rahmenkonzept</strong><br />

verhaltensbezogene 5 - umfaßt, strebt das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e ganzheitliche Entwicklung an:<br />

Zum e<strong>in</strong>en wird e<strong>in</strong> Orientierungssystem aufgebaut 6 , was durch Wissenserwerb aber auch<br />

kognitive Umstrukturierungen (“refram<strong>in</strong>g”) gel<strong>in</strong>gt. Ziel ist es, dabei die “eigen-artige”<br />

Logik h<strong>in</strong>ter fremden Lebens- und Handlungsformen <strong>zu</strong> begreifen. E<strong>in</strong> Verständnis<br />

wesentlicher Konzepte und Vorgehensweisen der fremden Kultur erleichtert das Leben<br />

und Arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Entwicklungsland. In diesem Zusammenhang wird vor allem mit<br />

vergleichenden Kulturkontrastierungen gearbeitet.<br />

Damit geht <strong>zu</strong>meist e<strong>in</strong>e emotionale Um- und Neubewertung e<strong>in</strong>her.<br />

Auslandserfahrene Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, aus e<strong>in</strong>er erweiterten Perspektive<br />

über eigene bisherige kulturelle Erfahrungen <strong>zu</strong> reflektieren. Sie können die schon im<br />

Ausland erlebten Situationen und die Wahrnehmung ihrer Rolle dar<strong>in</strong> dah<strong>in</strong>gehend<br />

überprüfen, ob die damaligen Handlungen kontextangemessen waren. Somit werden die<br />

Potentiale partnerschaftlichen Zusammenarbeitens erfahr- und konkretisierbar.<br />

Im Programm s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong> gruppendynamische und “außerfachliche Effekte”<br />

beabsichtigt, die den “Faktor Mensch” ansprechen.<br />

Denn im Mittelpunkt steht nicht ausschließlich die Vermittlung fremdkultureller Realität<br />

(oder gar e<strong>in</strong>e Rezeptologie <strong>zu</strong>m "richtigen" Umgang mit “Afrikanern, Asiaten, Lat<strong>in</strong>os,<br />

Orientalen” u.a). Auch ist ke<strong>in</strong>e Kompensation von (verme<strong>in</strong>tlichen) Verhaltensmängeln<br />

oder kognitiven Defiziten der Teilnehmer <strong>in</strong>tendiert. Vielmehr liegt dem Programm e<strong>in</strong><br />

selbstaktualiserendes, wachstums- und ressourcenorientiertes Menschen- und<br />

Teilnehmerbild <strong>zu</strong>grunde. Neben dem expliziten Curriculum existiert auch e<strong>in</strong><br />

unausgesprochenes - welches u.a. Aspekte der H<strong>in</strong>terfragung deutscher Selbst-<br />

Verständlichkeiten oder die E<strong>in</strong>übung von Empathie umfaßt. Zuhören können, Schwächen<br />

<strong>zu</strong>geben, Ängste artikulieren, zaghaftes Ausprobieren unvertrauter Verhaltensweisen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em hierarchiefreien Raum etc. sollen ermöglicht werden.<br />

Gel<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> der ersten Woche des Uhlhof-Aufenthalts die Etablierung e<strong>in</strong>es solch<br />

vertrauensbildenden Sett<strong>in</strong>gs, so f<strong>in</strong>det sich i.d.R. die <strong>in</strong>tendierte Weiterführung der<br />

angestoßenen Thematiken auch <strong>in</strong> <strong>in</strong>fomrellen Rahmen. Die persönliche Betroffenheit<br />

(also <strong>in</strong> “Ich-Form” die Psychogenese des Ausreiseprozesses <strong>zu</strong> artikulieren) ist höher <strong>zu</strong><br />

schätzen, als jegliche <strong>in</strong>tellektualisierende Beschäftigung mit dem “Phänomen<br />

Kulturschock”.<br />

Die Aufschrift des Appollontempels <strong>zu</strong> Delphi - "Erkenne Dich selbst" - hängt<br />

unausgesprochen über jedem Sem<strong>in</strong>arraum.<br />

Die kommunikativ-verhaltensbezogene Dimension schließlich rechtfertigt, warum es sich<br />

bei dem Programm “Interkulturelle Kommunikation und Zusammenarbeit” i.w.S. um e<strong>in</strong><br />

“Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g” handelt:<br />

Situations- und kulturangemessenes Verhalten wird <strong>in</strong> <strong>in</strong>terkulturellen Rollenspielen aktiv<br />

e<strong>in</strong>geübt. Typen von Kommuniaktionsproblemen <strong>in</strong> Kontaktsituationen können nicht nur<br />

theoretisch diskrim<strong>in</strong>iert und benannt werden, sondern Lösungstrategien werden<br />

probehandelnd <strong>in</strong> Szene gesetzt. Mit dem Regionaltra<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>det tatsächliche<br />

<strong>in</strong>terkulturelle Kommunikation statt. Es wird erfahrbar, was passiert, wenn was passiert.<br />

Warum e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegriertes Konzept<br />

Wie <strong>in</strong> der Philosophie und den Kulturwissenschaften die Zeiten großer theoretischer<br />

5 H. Triandis<br />

6 Dieses wird <strong>in</strong> der Regelvorbereitung später noch landeskundlich differenziert.<br />

© ZA der Deutschen Stiftung für Internationale Entwicklung

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