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Integriertes Rahmenkonzept zu Trainings in Interkultureller ...

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Alexander Loch: IKZ <strong>Integriertes</strong> <strong>Rahmenkonzept</strong><br />

Entwürfe - Marxismus, Liberalismus u.v.m. - gegenwärtig von mehr postmodernen, d.h.<br />

Pluralität und Globalisierung betonenden Geisteshaltungen, abgelöst wurden, verschreibt<br />

sich das Programm IKZ auch nicht e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen <strong>Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs</strong>paradigma - z.B. der<br />

Kulturkontrastierung oder Sensibilisierung - oder e<strong>in</strong>zelnen Theorien - z.B. der von G.<br />

Hofstede oder A. Thomas - , sondern <strong>in</strong>tegriert vielmehr die Evidenzen des <strong>in</strong>terkulturellen<br />

Diskurses und der sozialwissenschaftlichen Forschung <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>em praxisorientierten<br />

<strong>Rahmenkonzept</strong>. Als zentraler Punkt des IKZ-Programms wird die pluritheoretische<br />

Auswertung des im Wochenverlauf Kontrastierten verstanden. Der <strong>in</strong>tendierte, enge Be<strong>zu</strong>g<br />

zwischen Theorie und Praxis erlaubt hierbei durch ständige Feed-Back-Schleifen e<strong>in</strong>e<br />

dynamische, kritische Überprüfung der angewandten Theorien.<br />

Sich ke<strong>in</strong>em Paradigma <strong>zu</strong> verschreiben, heißt ke<strong>in</strong>eswegs theorielos <strong>zu</strong> se<strong>in</strong>: Es existiert<br />

e<strong>in</strong> Kanon anerkannter wissenschaftlicher Theorien <strong>zu</strong>r Interkulturellen Kommunikation<br />

(vgl. Kap. V), die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ständig weitergeführten Evaluationsprozeß partizipativ von den<br />

IKZ-Tra<strong>in</strong>ern h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Brauchbarkeit für das IKZ-Programm untersucht werden.<br />

Durch die ständige Materialweiterentwicklung ist das <strong>Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs</strong>konzept dynamisch und<br />

selbstaktualisierend. Ihm liegt e<strong>in</strong>e Materialiendatenbank mit unterschiedlichen<br />

Themenkomplexen <strong>zu</strong>grunde, wobei e<strong>in</strong>ige als obligatorische Bestandteile des Programms<br />

gelten.<br />

Diese ergeben sich <strong>zu</strong>meist spontan <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em erfahrungsorientierten Coach<strong>in</strong>gprozeß (vgl<br />

Kap. IV). Zum Beispiel schildert e<strong>in</strong> TN e<strong>in</strong>e real erlebte Situation, die dann live<br />

rekonstruiert, per Video aufgezeichnet und h<strong>in</strong>terher auf Rollenverhalten und<br />

Handlungsalternativen h<strong>in</strong> ausgewertet wird. E<strong>in</strong>e andere Variante besteht dar<strong>in</strong>, daß der<br />

Tra<strong>in</strong>er für die von den Teilnehmern angesprochenen Themen die Materialien bereitstellt,<br />

die e<strong>in</strong>en maximalen Erkenntnis<strong>zu</strong>wachs versprechen (adaptives Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g).<br />

Folgende Leitgedanken liegen der <strong>Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs</strong>philosophie <strong>zu</strong>grunde:<br />

Handlungs- und Praxisorientierung<br />

Das <strong>Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs</strong>programm <strong>in</strong> <strong>in</strong>terkultureller Kommunikation und Zusammenarbeit ist<br />

handlungsorientiert, da es auf konkrete Praxisanforderungen vorbereiten will. Es bleibt<br />

nicht bei e<strong>in</strong>er ausschließlich theoretischen Reflexion von kultureller Diversität stehen,<br />

sondern vermittelt flexible Handlungsstrategien <strong>zu</strong>r Orientierung und Bewältigung<br />

typischer <strong>in</strong>terkultureller Begegnungssituationen.<br />

Die Themen der Fallstudien und Critical Incidents s<strong>in</strong>d aus der Praxis für die Praxis<br />

entstanden - e<strong>in</strong>e Leitl<strong>in</strong>ie für die Sem<strong>in</strong>arkonzeption und Verpflichtung der Tra<strong>in</strong>er!<br />

Im geschützten Rahmen können neue Handlungsmuster ausprobiert werden: Die<br />

alltägliche Performance e<strong>in</strong>geübter Strategien - z.B. im Umgang mit Konflikten - wird<br />

dabei nie völlig über Bord geworfen. Jedoch gel<strong>in</strong>gt probeweise <strong>in</strong> Rollenspielen e<strong>in</strong> reversibler<br />

Perspektivenwechsel und die antizipatorische Ause<strong>in</strong>anderset<strong>zu</strong>ng mit diffus bedrohlichen<br />

Situationen (z.B. Umgang mit Korruption), die danach “bearbeitbarer” werden.<br />

Relevanz<br />

Die Auswahl der thematischen Essentials folgt den Erkenntnissen aus xenologischer<br />

Forschung und entwicklungspolitischer Praxis: Statt “imag<strong>in</strong>äre Kulturen” <strong>zu</strong>r<br />

Sensibilisierung (z.B. Baffa Baffa u.a.) <strong>zu</strong> simulieren, wird mit realen kritischen<br />

Situationen, die empirisch belegt s<strong>in</strong>d, gearbeitet (vgl. “situiertes Lernen”, Kap. IV). Das<br />

ist nicht nur ökonomisch, sondern erleichtert den Lerntransfer.<br />

Bearbeitet wird, was für den Alltag der Entwicklungs<strong>zu</strong>sammenarbeit bedeutsam ist. So<br />

wird kulturelle Differenz z.B. nicht an Begräbnisritualen (an denen sich ethnologisch<br />

© ZA der Deutschen Stiftung für Internationale Entwicklung

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