Bewertungs- und Beurteilungsverfahren - Mebis - Bayern

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Bewertungs- und Beurteilungsverfahren 1. Freiarbeit im Team II. Veränderte Bewertung durch veränderten Unterricht Freiarbeit im Team zeichnet sich z. B. aus durch: • ein gemeinsames Ziel • zielgerichtetes Arbeiten • gegenseitige Unterstützung • partnerschaftlichen Umgang • unterschiedliche Gruppenfunktionen der Teammitglieder • Bewusstsein für den zeitlichen Aspekt • Probleme als Herausforderung • Fähigkeit, bei Problemen externe Beratung anzufordern Zudem gehen das Endprodukt und der Prozess mit in die Bewertung ein. Daraus können Kriterien für die Bewertung entstehen. Diese sind den Schülern grundsätzlich vorher mitzuteilen. Möglichkeiten der Bewertung: • Nur individuelle Leistungsanteile in einer Gruppe werden bewertet. Herausforderung: Einzelne, wenige Kriterien so zu formulieren, dass sie der individuellen Leistung gerecht werden und auch vom Lehrer während der Gruppenarbeit beobachtet und nachgewiesen werden können. • Der Lehrer erteilt der Gruppe eine Note und diese wird von den Teammitgliedern unter sich aufgeteilt. Beispiel: Der Lehrer gibt der Gruppe die Note 3. Die Schüler schätzen sich so ein, dass der Schnitt der Bewertungsvorschläge die Note 3 ergibt. Ein Schüler, der sich gut in die Gruppe eingebracht hat, erhält die Note 3, ein anderer, der vom Team angetrieben werden musste oder seine Arbeit nicht zeitgerecht einbrachte die Note 4, andere Schüler die Note 3. Diese Bewertungseinschätzung kann die Gruppenarbeit qualitativ verbessern und der Lehrkraft als Orientierung dienen. Die Vergabe der Endnote liegt jedoch in der pädagogischen Verantwortung der Lehrkraft. Da der Lehrer die Note begründen können muss, ist hier eine Beobachtung der Gruppen notwendig. Seite 4
Bewertungs- und Beurteilungsverfahren Herausforderung: Bei dieser Methode müssen den Schülern vorher die Bewertungskriterien bekannt gegeben werden. Während sich die Schüler die Noten meist sehr differenziert und objektiv an den Kriterien ausgerichtet vergeben, können gerade in der Pubertät gruppendynamische Vorkommnisse die Objektivität der Einschätzung beeinflussen. Außerdem wird bei einer schlechten Gruppennote, z. B. Note 4, von den Schülern verlangt, auch eine Note 5 zu geben, wenn die Gruppe der Auffassung ist, dass ein Gruppenmitglied nach den Kriterien die Note 3 verdient. Hier bedarf es der pädagogischen Begleitung durch den Lehrer. Für das Verfahren ist generell mehr Zeit einzuplanen. • Die Gruppe bekommt eine Note, sie wird jedoch innerhalb der gesamten Bewertungskonzeption gering gewichtet (gemäß MODUS 21 Maßnahme, Nr. 15). Ein größeres Gewicht bekommt die Präsentations- und Prozessnachweisnote sowie gegebenenfalls eine abschließende schriftliche Leistung (vgl. z. B. Institut für Schulqualität und Bildungsforschung (Hrsg.): Das Fach Projektarbeit an Wirtschaftsschulen. München, 2007). 2. Freiarbeit individuell Die Freiarbeit ist für jeden Schüler ein individueller Lernprozess. Die Bewertung ist somit weniger problematisch. Wichtig ist auch hier, dem Schüler die Bewertungskriterien im Voraus mitzuteilen. Bewertungskriterien für die Freiarbeit können sein: • Lern- und Arbeitsverhalten o o o o o o sorgfältiges Befolgen der Arbeitsanleitungen konzentriertes und ausdauerndes Arbeiten zielstrebiges Arbeiten gezieltes Einfordern von Hilfe qualifizierte Hilfestellung für andere Durchführen der Leistungskontrolle • schriftliche Leistungen o sorgfältiges Führen des Nachweisplans (z. B. Laufzettel, Wochenplan) o vollständige und ordentliche Dokumentation Seite 5
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