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Queenstown - bei 360° Neuseeland

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360° <strong>Neuseeland</strong><br />

05<br />

2009<br />

www.360Grad-<strong>Neuseeland</strong>.de<br />

D, A, Europa: 6,50 €<br />

Schweiz: 12,80 CHF<br />

360° <strong>Neuseeland</strong><br />

Das Magazin mit der Rundum-Perspektive für Urlauber, Auswanderer und Professionals<br />

<strong>Queenstown</strong><br />

Ausgangspunkt für Action<br />

und Naturerlebnisse S. 10<br />

Stewart Island<br />

– ein Naturparadies<br />

Wanderung mit Tücken S. 20<br />

Das ZDF dreht<br />

in <strong>Neuseeland</strong><br />

Bericht vom Set S. 46<br />

Wildfood Festival<br />

in Hokitika<br />

Würmer à la carte S. 52<br />

Jubiläumsausgabe<br />

1 JAHR<br />

360° <strong>Neuseeland</strong>


ÖSTERREICHS NR. 1<br />

FÜR NEUSEELAND-REISEN<br />

· 24 Tage <strong>Neuseeland</strong> mit Camper ab 1.455,--<br />

Basis 2 Personen, Flug mit Air New Zealand ab/bis München inkl.<br />

Steuern, 21 Tage Hitop Camper Auckland - Christchurch, Reisezeitraum<br />

1.-31.10.2009, Buchung bis spätestens 16.7.2009<br />

· 22 Tage Große <strong>Neuseeland</strong> Rundreise ab 4.185,--<br />

Flug mit Air New Zealand ab/bis München inkl. Steuern, 19 Tage<br />

deutschsprachige Rundreise Nord- und Südinsel<br />

· 20 Tage Mietwagenrundreise Bed & Breakfast ab 2.700,--<br />

Flug mit Air New Zealand ab/bis München inkl. Steuern, 17 Tage<br />

Mietwagen und 16 Übernachtungen in Bed & Breakfasts<br />

© Oliver Bolch<br />

Innsbruck: Eduard Bodem Gasse 8,<br />

0512-365791-0, coco@coco-tours.at<br />

Wien: Handelskai 265,<br />

01-7262103, wien@coco-tours.at<br />

WWW.COCO-TOURS.AT<br />

www.i-b.at<br />

360°– Die Rundum-Perspektive für <strong>Neuseeland</strong><br />

Christine Walter, Chefredakteurin 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

Was verbindet Südtirol mit <strong>Neuseeland</strong>? Das ist eine Frage, die man sich normalerweise nicht stellt. Sicher, man könnte<br />

eine Verbindung über die europäischen und die neuseeländischen „Alpen“ ziehen, aber sonst? Nun, vor knapp zwei Jahren<br />

haben wir während eines Wanderurlaubs in Südtirol eine Idee ausgebrütet. Eine Idee, die mittlerweile seit gut einem Jahr<br />

am Markt ist und uns in Redaktion und Verlag Ausgabe für Ausgabe viel Freude macht. Es ist nicht schwer zu erraten, es<br />

geht um dieses Magazin, 360° <strong>Neuseeland</strong>. Aber die Wurzeln dieses Produktes liegen natürlich tiefer begründet in einer<br />

Begeisterung für das Land und die Leute am anderen, am schönsten Ende der Welt.<br />

Ziemlich genau ein Jahr ist es nun her, seit wir die erste Ausgabe von 360° <strong>Neuseeland</strong> veröffentlicht haben. Wir wussten<br />

nicht, ob wir mit unserer Vorstellung, ein <strong>Neuseeland</strong>-Magazin auf den Markt zu bringen, Erfolg haben würden. Im Nachhinein<br />

sind wir froh, nur wenige Wochen vor Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise dieses Wagnis eingegangen zu sein.<br />

Denn wer weiß, ob wir heute noch den Mut hätten, diesen Schritt zu gehen.<br />

Heute, ein Jahr später, wissen wir, dass es richtig war. Auch wenn es nicht einfach war, gerade in der Zeit der Krise ein<br />

neues Produkt zu vermarkten. Dennoch wir haben sie gefunden, die Menschen, die es uns ermöglicht haben, unsere Idee<br />

umzusetzen und die das Vertrauen hatten, dass 360° <strong>Neuseeland</strong> seinen Weg machen würde.<br />

Wir, Redaktion und Verlag, möchten uns bedanken <strong>bei</strong> all denjenigen, die uns dieses Vertrauen geschenkt und dazu <strong>bei</strong>getragen<br />

haben, dass wir mit unserem Magazin auch in der Zukunft unsere Begeisterung für Aotearoa weiter geben können.<br />

Der Dank gilt vor allem Ihnen, unseren Lesern, die bereits im ersten Jahr zu uns gefunden haben. Aber natürlich auch den<br />

ersten Anzeigenkunden, die viel Vertrauen in unsere Ar<strong>bei</strong>t gesetzt haben. Dank gilt auch den zahlreichen Kooperationspartnern,<br />

die uns geholfen haben, 360° <strong>Neuseeland</strong> bekannt zu machen. Und natürlich auch den Autoren und Fotografen<br />

der ersten Stunde, die mit viel Leidenschaft dazu <strong>bei</strong>getragen haben, dass wir Sie, liebe Leser, mit immer neuen Geschichten<br />

und traumhaften Fotos versorgen können.<br />

Wir freuen uns auf noch viele Jahre gemeinsamer Begeisterung für das Land der langen, weißen Wolke.<br />

Und nun viel Spaß <strong>bei</strong>m Lesen!<br />

Ihre<br />

Editorial<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 3


Contents<br />

Fun rund um <strong>Queenstown</strong> 10 Stewart Island erleben – an experience 20<br />

Wildfood in Hokitika 52<br />

Leckere Frucht aus <strong>Neuseeland</strong> 68<br />

Sopranistin Gina Sanders 78<br />

3 Editorial<br />

6 News Aktuelles rund um das schönste Ende der Welt<br />

90 Preview Themen der nächsten Ausgabe<br />

Travel & Backpacking<br />

City Trip<br />

10 <strong>Queenstown</strong><br />

Nicole Fritz und Peter Greitzke stellen uns <strong>Queenstown</strong> vor, die<br />

lebhafte Stadt mit dem hohen Funfaktor. Sie zeigen uns Möglichkeiten,<br />

in und um <strong>Queenstown</strong> auf verschiedene Arten die Freizeit<br />

zu gestalten.<br />

Where to sleep<br />

19 Kinloch Lodge, Kinloch<br />

Travelogues<br />

20 Stewart Island: It’s an experience<br />

Andreas Vierkötter berichtet von seinen Erfahrungen auf Stewart<br />

Island, wo „mud“ nicht gleich „mud“ ist, von wunderschönen<br />

Stränden und von seiner Begegnung mit einem echten Kiwi.<br />

24 Heaphy Track<br />

Eine der variantenreichsten Wanderungen der Great Walks – durch<br />

dichten Beech Forest über Tussok-Graslandschaft, durch subalpine<br />

Wald- und subtropische Flachlandschaft bis zur schroffen Küstenlinie<br />

der West Coast, hat Andreas Pietig unternommen.<br />

30 Mit Smilla durch <strong>Neuseeland</strong><br />

Die Radtour mit Baby im Anhänger neigt sich dem Ende zu. Familie<br />

Bauer-Raßbach macht die letzten Touren, um dann noch Abschied<br />

von liebgewonnenen Freunden zu nehmen.<br />

Emigration & Working Holidays<br />

Report<br />

36 Student in <strong>Neuseeland</strong>: Ein Schritt ins Leben<br />

Carsten Hötzel soll nach seinem Austauschjahr eigentlich in<br />

Deutschland die Schule beenden – er „schockiert“ seine Eltern<br />

jedoch damit, dass er sein Abitur in <strong>Neuseeland</strong> machen möchte.<br />

Kaum hat er das geschafft, fängt er an, an der Massey University in<br />

Auckland zu studieren.<br />

41 „Das Freiheitsgefühl ist einfach unglaublich“<br />

Acht Monate lang reiste Inge 2006 durch <strong>Neuseeland</strong>, verdiente<br />

unter wegs Geld mit verschiedenen Jobs, lernte nette Leute und vor<br />

allem sich selbst kennen. Ein Bericht unserer Autorin Julia Schoon.<br />

4 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

Wandern Dunedin – auf eindem schottisches Heaphy Track Erlebnis 26 24<br />

Business & Lifestyle<br />

Contents<br />

Music<br />

45 Tiki Taane: Ein vielfältiger Künstler mit Maori-Wurzeln<br />

Report<br />

46 ZDF in <strong>Neuseeland</strong>: Drehar<strong>bei</strong>ten mit Pinguinen<br />

Der ZDF-Film „Das Paradies am Ende der Welt“ wurde dieses Jahr in <strong>Neuseeland</strong><br />

gedreht. Anja Schönborn berichtet von den Drehar<strong>bei</strong>ten und von<br />

den Eindrücken, die <strong>Neuseeland</strong> <strong>bei</strong> den Schauspielern hinterlassen hat.<br />

Where to sleep<br />

51 Hapuko Lodge, Kaikoura<br />

Event<br />

52 „Wildes Essen für wilde Kerle“: Hokitika Wildfoods Festival<br />

Neuseeländer machen gerne außergewöhnliche Dinge – wie zum Beispiel<br />

ein gelegte Würmer, gegrillte Schafsschwänze oder Possum-Bällchen essen.<br />

Marina Friedt war in Hokitika da<strong>bei</strong> und berichtet vom Festival.<br />

Health<br />

56 Grünlippmuschel-Extrakt<br />

Column<br />

58 „Cut the tails!”<br />

Report<br />

60 Kennenlernen fürs ganze Leben<br />

Elisabeth Liegmanns sehr persönlicher Bericht über ihren Aufenthalt <strong>bei</strong><br />

Sharon und Rusi zeigt wieder einmal, wie lebensfroh und unkompliziert die<br />

Neuseeländer sind.<br />

Wine & Gourmet<br />

63 Regions Waiheke Island<br />

66 Winery Isabel Estate, Marlborough<br />

68 Speciality Die Geschichte einer grünen Beere<br />

72 Recipe Marco Edwardes: Macadamia-Nusskuchen mit Manuka-Honig<br />

Pinboard<br />

73 Events & Public Holidays<br />

74 Maori Die Maori: Das Verhältnis zwischen Maori und Pakeha<br />

78 People Gina Sanders: Sopranistin aus <strong>Neuseeland</strong><br />

80 Best of Communities<br />

83 Books & DVDs<br />

84 Congratulations<br />

Picture Gallery<br />

86 Mount Cook<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 5<br />

IMPRESSuM<br />

Verlag: 360° <strong>Neuseeland</strong> erscheint zwei -<br />

monatlich in der 360° medien GbR, Bilker Allee 216,<br />

40215 Düsseldorf, Tel.: 0211 / 86 28 989, Fax:<br />

0211 / 86 28 991, E-Mail: info@360grad-medien.de<br />

www.360grad-medien.de<br />

Geschäftsführung: Andreas W. Lopinsky,<br />

Christine Walter<br />

Chefredaktion (V.i.S.d.P.): Christine Walter,<br />

E-Mail: ch.walter@360grad-medien.de<br />

Redaktionsadresse: Nachtigallenweg 1,<br />

40822 Mettmann, E-Mail: redaktion@<br />

360grad-medien.de, Tel.: 0172 / 10 255 19<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter dieser Ausgabe: Wibke und Alexander<br />

Bauer-Raßbach, Florian Berger, Marina Friedt,<br />

Nicole Fritz, Peter Greitzke, Beate Hartmann,<br />

Tina Hartung, Carsten Hötzel, Eva Hötzel, Petra<br />

Lanzenhofer, Sarina Lenz, Elisabeth Liegmann,<br />

Kerstin Lötzerich-Bernhard, Andreas Rehn,<br />

Andreas Pietig, Anja Schönborn, Julia Schoon,<br />

Dagmar Sturm- Gussone, Andreas Vierkötter.<br />

Design und Layout: S3 ADVERTISING KG<br />

Anzeigen:<br />

Europa: 360° medien GbR, Bilker Allee 216,<br />

40215 Düsseldorf, Tel.: 0211 / 86 28 989,<br />

Fax: 0211 / 86 28 991, E-Mail: anzeigen@<br />

360grad-medien.de, www.360grad-medien.de<br />

<strong>Neuseeland</strong>: WebSeasons Ltd., Elke Boevers,<br />

PO Box 9023, Marion Square, Wellington 6141,<br />

New Zealand, Tel.: +64 (0) 27 534 33 33,<br />

Fax: +64 (0) 497 48 39, www.webseason.co.nz,<br />

E-Mail: elke@webseason.co.nz<br />

Marketing und Vertrieb, Leserservice:<br />

Christine Walter, Tel.: 0172 /10 255 19,<br />

E-Mail: ch.walter@360grad-medien.de<br />

ISSN: 1866-797X<br />

Aboservice: 360° <strong>Neuseeland</strong> Abonnementservice<br />

Postfach 13 31, 53335 Meckenheim<br />

Tel.: 022 25 / 70 85-360, Fax: 022 25 / 70 85-399<br />

E-Mail: abo@360grad-medien.de<br />

Bezugsbedingungen: Einzelpreise: Im Handel:<br />

Deutschland / Österreich / Italien: 6,50 €, Schweiz<br />

12,80 CHF, <strong>Neuseeland</strong> 14 NZ$. Über den Verlag:<br />

Bei Einzelheftbestellungen über den Verlag werden<br />

zusätzlich zu den Einzelpreisen die Versandkosten<br />

berechnet.<br />

Abonnements: Jahresabonnement: Deutschland<br />

36 €, Ausland EU 40 €, Ausland Welt 51 €, Schweiz<br />

78 CHF, <strong>Neuseeland</strong> 99 NZ$. Zweijahresabonnement:<br />

Deutschland 64,80 €, Ausland EU 72 €, Ausland<br />

Welt 91,80 €, Schweiz 140,40 CHF, <strong>Neuseeland</strong><br />

178,20 NZ$. Ein Abonnement verlängert sich automatisch<br />

um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen<br />

vor Ablauf gekündigt wird. Die Bezugspreise für das<br />

Jahresabonnement enthalten die Versandkosten und<br />

– soweit erforderlich – die gesetzliche Mehrwertsteuer.<br />

Das Jahresabonnement umfasst 6 Ausgaben.<br />

Sämtliche Informationen sind nach bestem Wissen<br />

und mit Sorgfalt zusammengestellt. Eine Gewährleistung<br />

für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann<br />

jedoch nicht übernommen werden. Der Verlag übernimmt<br />

keine Haftung für unverlangte Einsendungen.<br />

Zuschriften an die Redaktion sind erwünscht, Rücksendungen<br />

nur gegen <strong>bei</strong>ge fügtes Rückporto. Die<br />

Rücksendung von Fotos, Büchern, Manuskripten<br />

etc. erfolgt auf Gefahr des Ein senders. Es gelten<br />

die Geschäftsbedingungen des Verlages. Beiträge,<br />

Fotos und grafische Darstellungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

Vervielfältigung auf fotomecha nischen und anderen<br />

Wegen sowie Nutzung auf Datenträgern bedürfen<br />

der schriftlichen Zustimmung des Verlages.<br />

Bildnachweise: Alexandra Albert S. 90; Wibke und<br />

Axel Bauer-Raßbach S. 20 – 26; Andrea Donaldson<br />

S. 4, 52 – 55; Florian Berger S. 63 – 67, 72; Peter<br />

Greitzke S. 4, 10 – 18; Nora Gröver S. 90; Hapuku<br />

Lodge S. 51; Beate Hartmann S. 58 – 59; Carsten<br />

Hötzel S. 36 – 40; Eva Hötzel S. 4, 78 – 79; Alexander<br />

Turnbull Library Auckland (Leonard Mitchell,<br />

„A reconstruction of the signing of the Treaty of<br />

Waitangi, 1840“) S. 74; Kinloch Lodge S. 19; Matt<br />

Klitscher, ZDF S. 46, 50; Anna Lena Kruse S. 90;<br />

Petra Lanzenhofer S. 4, 68 – 70; Elisabeth Liegmann<br />

S. 60 – 62; Kerstin Lötzerich-Bernhard S. 45, 90;<br />

Chris McLennan; Andreas Rehn S. 56 – 57; Andreas<br />

Pietig S. 3, 30 – 35; Daniel Rosner S. 6; Anja Schönborn<br />

S. 47 oben und rechts, 48, 49; Julia Schoon<br />

S. 41 – 44; Dagmar Sturm-Gussone S. 74 – 75; Steve<br />

Unwin S. 47 unten; Andreas Vierkötter S. 4, 26 – 29.


News<br />

umfrage: <strong>Neuseeland</strong> Traumziel<br />

für britische Auswanderer<br />

Briten, die nach <strong>Neuseeland</strong> ausgewandert sind, sind nach<br />

einer aktuellen Umfrage der britischen Bank NatWest besonders<br />

zufrieden mit ihrem neuen Leben. In der Untersuchung<br />

wurden 2.000 Briten, die in zwölf verschiedene Länder ausgewandert<br />

sind, hinsichtlich ihrer Zufriedenheit mit dem<br />

neuen Leben befragt. Im Ranking der zwölf untersuchten<br />

Länder liegt <strong>Neuseeland</strong> auf Platz 1 vor Kanada, Australien,<br />

Frankreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Es folgen<br />

Portugal, Spanien, Südafrika, die USA und China. Trotz<br />

des hohen Lebensstandards liegen Singapur und Hongkong<br />

auf den letzten Plätzen.<br />

An <strong>Neuseeland</strong> werden vor allem die hohe Lebensqualität,<br />

der deutlich geringere Stress, günstigere Immobilienpreise<br />

sowie die überwältigende Natur hoch geschätzt. Zwar sei<br />

das Bruttoeinkommen der Auswanderer nach <strong>Neuseeland</strong><br />

häufig niedriger als in Großbritannien, dafür bleibe durch<br />

niedrigere Steuern netto mehr im Portemonnaie.<br />

Mehr dazu unter: www.dailymail.co.uk/news/article-1193517/<br />

Hotter-cheaper-traffic-jams-Why-New-Zealand-paradise-<br />

British-expats.html <br />

Nelson zu einer der reizvollsten Kleinstädte<br />

weltweit gewählt<br />

Die neuseeländische Kleinstadt Nelson ist von den Nutzern<br />

der Website Tripadvisor.com <strong>bei</strong> der Wahl der reizvollsten<br />

Kleinstadt der Welt auf Platz drei gewählt worden. Da<strong>bei</strong> ist<br />

Nelson die einzige Stadt <strong>Neuseeland</strong>s, die unter den Top<br />

Ten der Bewertung auftaucht. Auf dem ersten Platz landete<br />

Stratford-upon-Avon in England, gefolgt von San Pedro de<br />

Atacama in Chile auf dem zweiten Platz. Der Geschäftsführer<br />

von Nelson Tasman Tourism, Paul Davis, zeigte sich sehr<br />

glücklich über die Bewertung und bezeichnete die Auszeichnung<br />

als unbezahlbare Publicity für die Stadt.<br />

Nelson ist eine Kleinstadt auf der Südinsel <strong>Neuseeland</strong>s, malerisch<br />

gelegen zwischen den Marlborough Sounds im Osten<br />

und dem Abel Tasman National Park im Westen. Nelson war<br />

auch Heimatort des Nobelpreisträgers Lord Ernest Rutherford,<br />

einem Pionier im Bereich der Nuklearwissenschaften.<br />

Weitere Informationen über Nelson: www.nelsonnz.com <br />

Rotorua: Neue deutschsprachige Website<br />

Die sehr informative Website der Region Rotorua ist ab<br />

sofort auch deutschsprachig verfügbar. Unter der Webadresse<br />

www.rotoruanz.de stehen ab sofort ausführliche<br />

Informationen zu Unterkünften, Restaurants, Ausflügen und<br />

Attraktionen sowie zur Maori-Kultur bereit. Ergänzt wird das<br />

Angebot durch allgemeine Informationen zur Anreise, zum<br />

Klima und zum Tierleben in <strong>Neuseeland</strong>. <br />

6 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

Travel Society<br />

Zehn Jahre 100% Pure New Zealand<br />

Die äußerst erfolgreiche Marketingkampagne 100%<br />

Pure New Zealand feiert ihr zehnjähriges Jubiläum.<br />

Die zum Jahrtausendwechsel konzipierte Kampagne<br />

ist damit die langfristigste Tourismuskampagne <strong>Neuseeland</strong>s<br />

und eine der am längsten laufenden globalen<br />

Kampagnen weltweit. In den vergangenen zehn Jah-<br />

ren hat 100% Pure New Zealand <strong>bei</strong>spielsweise auch<br />

geholfen, in Großbritannien den Titel „Coolest Coun-<br />

try“ sowie „Bestes Übersee-Ziel“ in vier verschiedenen<br />

Jahren zu gewinnen.<br />

Der CEO von Tourism New Zealand, George Hickton,<br />

äußerte sich dahin gehend, dass trotz des 11. September,<br />

trotz SARS, Klimadebatte und der aktuellen Wirtschaftskrise<br />

die 100% Pure New Zealand-Aussage weiterhin<br />

passend und relevant für <strong>Neuseeland</strong> ist.<br />

„Die Wahrnehmung der Marke 100% Pure New Zea-<br />

land ist in einigen Märkten so gut, sodass wir mit<br />

unseren Marketingaussagen für unsere Kernziel-<br />

gruppen noch stärker auf deren Bedürfnisse eingehen<br />

können. Dies hat sich u. a. an den Kampagnen ‚What‘s<br />

On’ in Australien oder ‚What do you say UK?’ gezeigt.<br />

Somit war es uns möglich, auf dem 100% Pure-Investment<br />

aufzubauen, anstatt neue Marketingkampagnen<br />

entwickeln zu müssen.“<br />

Die Kampagne 100% Pure New Zealand konnte auch<br />

für eine Vielzahl von Aktivitäten und Promotionakti-<br />

onen genutzt werden. So konnten <strong>bei</strong>spielsweise auch<br />

Verbindungen zur Herr-der-Ringe-Trilogie und zum<br />

America‘s Cup gezogen werden. <br />

Champagne Pool <strong>bei</strong> Rotorua – beliebtes Ziel für Touristen<br />

<strong>Neuseeland</strong> ist das friedlichste Land der Erde<br />

Das Institute for Economics and Peace in Sydney hat<br />

im Rahmen einer jährlichen Untersuchung <strong>Neuseeland</strong><br />

zum friedfertigsten Land der Erde gekürt. Der Index<br />

untersucht insgesamt 144 Länder und 23 Regionen<br />

anhand 23 verschiedener Kriterien (zum Beispiel Entwicklung<br />

der Militärausgaben, Tötungsdelikte, Beach-<br />

tung der Menschenrechte, politische Stabilität, Eintre-<br />

ten für Menschenrechte, wirtschaftliche Indikatoren).<br />

Im Vorjahr lag <strong>Neuseeland</strong> <strong>bei</strong>m Global Peace Index<br />

noch auf Rang drei. Insbesondere die zunehmende<br />

politische Stabilität, abnehmende Militärausgaben<br />

sowie neue Handelsabkommen mit Australien haben<br />

zu der Verbesserung im Ranking geführt.<br />

<strong>Neuseeland</strong> löst damit Island ab, das im Jahr 2008 die<br />

Rangliste angeführt hat. Island verschlechterte sich<br />

insbesondere durch die Auswirkungen der Banken-<br />

krise auf den vierten Platz, Platz zwei teilen sich Dänemark<br />

und Norwegen.<br />

Professor Kevin Clements, Direktor des New Zealand’s<br />

National Centre for Peace and Conflict Studies, betonte,<br />

dass der Index insbesondere reflektiere, in welchen<br />

Ländern Menschen gerne leben würden. Der pazi-<br />

fische Nachbar Australien landet in der Untersuchung<br />

auf Platz 19, Deutschland auf Platz 16, Großbritannien<br />

auf Platz 35 sowie die USA auf Platz 83.<br />

www.visionofhumanity.org/gpi/home.php <br />

Weinexport aus <strong>Neuseeland</strong><br />

mit starkem Wachstum<br />

Nach Aussagen der New Zealand Winegrowers<br />

sind die Weinexporte im Jahr 2008 / 2009 bis<br />

Anfang Juni um 28 Prozent gewachsen. Die Ernte<br />

in 2009 lag wie im Vorjahr <strong>bei</strong> etwa 285.000 Ton-<br />

nen und damit 10.000 Tonnen über den Schätzungen.<br />

Philip Gregan, CEO von New Zealand<br />

Winegrowers äußerte sich dahin gehend, dass<br />

durch das hervorragende Wetter im März und<br />

April die Trauben <strong>bei</strong> optimaler Reife geerntet<br />

werden konnten, sodass die Qualität des Jahr-<br />

ganges hoch sein werde.<br />

Für den starken Anstieg des Exportes sei insbe-<br />

sondere die Rekordernte des Jahres 2008 verant-<br />

wortlich. Allerdings seien durch die Wirtschafts-<br />

krise und die Marktbedingungen die Preise unter<br />

Druck, sodass die Umsätze dem Mengenwachs-<br />

tum nicht entsprechend folgen konnten. <br />

Lebenserwartung steigt<br />

Die Lebenserwartung von Neugeborenen in <strong>Neuseeland</strong><br />

ist derzeit mindestens ein Jahr länger als von Kindern, die<br />

zu Beginn des Jahrtausends auf die Welt gekommen sind.<br />

Laut Statistics New Zealand können neugeborenen Mädchen<br />

derzeit mit einer Lebenserwartung von 82,2 Jahren<br />

rechnen, während <strong>bei</strong> den Jungen die Lebenserwartung auf<br />

78,2 Jahre gestiegen ist. Damit ist auch der Abstand in der<br />

Lebenserwartung zwischen <strong>bei</strong>den Geschlechtern geringer<br />

geworden, da sich die Lebenserwartung für Frauen nur um<br />

1,1 Jahre verlängert hat, während <strong>bei</strong> Männern der Wert um<br />

1,9 gestiegen ist.<br />

Auch die Geburtenrate ist in <strong>Neuseeland</strong> in dem Jahr von<br />

April 2008 bis März 2009 gegenüber dem Vorjahr um ein<br />

Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 64.160 Kinder geboren.<br />

Damit übersteigt die Geburten- die Sterberate um etwa<br />

35.000 Personen. Allerdings ist weiterhin ein deutlicher<br />

Trend zu späteren Geburten zu erkennen. Während 1969 die<br />

Mütter im Mittel noch etwa 25 Jahre alt waren, liegt dieses<br />

Alter mittlerweile <strong>bei</strong> etwa 30 Jahren.<br />

Die Geburtenrate lag im März 2009 <strong>bei</strong> 2,2 Geburten je<br />

Mutter; dies ist der höchste Wert seit 1991. <br />

Business<br />

Zuschüsse für Hausisolationen<br />

Im Rahmen des neuen Haushaltes hat die Regierung <strong>Neuseeland</strong>s<br />

Zuschüsse für die Isolierung von etwa 180.000<br />

Wohngebäuden sowie für ökologische Heizsysteme budgetiert.<br />

Mit dem Programm werden 323,5 Millionen NZ$ zur<br />

Verfügung gestellt. Damit sollen in den kommenden drei<br />

Haushaltsjahren jeweils bis zu 60.500 Hausbesitzer unterstützt<br />

werden. Die Zuschüsse bis zu einem Betrag von 1.800<br />

NZ$ werden ohne Einkommensbegrenzung für Eigentümer<br />

von Wohngebäuden, die vor dem Jahr 2000 gebaut worden<br />

sind, bereit gestellt. Das Programm startet zum 1. Juli. <br />

Pfiffige Werbekampagne von Air New Zealand<br />

Für Aufsehen sorgt derzeit Air New Zealands mit einer neuen<br />

Werbekampagne. „Nothing to hide“ ist das Motto der TV-<br />

Kampagne in <strong>Neuseeland</strong>. Mit dieser will die Airline unterstreichen,<br />

dass auch <strong>bei</strong> ihren in <strong>Neuseeland</strong> verkauften<br />

Tickets für Inlandsflüge sowie nach Australien und in den<br />

Südpazifik keine versteckten Kosten lauern. Um zu zeigen,<br />

dass sie wirklich nichts zu verbergen haben, legten Rob Fye,<br />

CEO von Air New Zealand, und neun Mitar<strong>bei</strong>ter ihre Kleider<br />

ab. Ihren Dienst verrichteten sie in Body-Paint-Uniformen –<br />

der Airline-Chef sogar <strong>bei</strong>m Entladen eines Flugzeugs.<br />

Das Video ist abrufbar unter: http://erequest.airnz.co.nz/nz/<br />

nothing-to-hide/video-airnz.htm <br />

News<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 7


News<br />

<strong>Neuseeland</strong> verbessert Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>Neuseeland</strong> hat sich <strong>bei</strong> einer Untersuchung der wirtschaftlichen<br />

Wettbewerbsfähigkeit (IMD World Competitiveness<br />

Yearbook) um drei Plätze auf den 15. Platz verbessert.<br />

Australien bleibt wie im Vorjahr auf Rang 7, die USA<br />

führen die Rangliste an. Besonders positiv schneidet <strong>Neuseeland</strong><br />

hinsichtlich der Existenzgründungsmöglichkeiten,<br />

des flexiblen Ar<strong>bei</strong>tsmarktes, der Sozialversicherung und<br />

des Steuer systems ab.<br />

Noch besser schneidet <strong>Neuseeland</strong> mit Platz 12 im Rahmen<br />

eines Stresstestes ab, mit dem vor allem überprüft<br />

wird, welche Volkswirtschaften besser durch die aktuelle<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise kommen und in der näheren<br />

Zukunft ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern können. Hier<br />

landet Deutschland auf Platz 24 und die USA auf Platz 28.<br />

Mehr dazu unter www.imd.ch/news/IMD-WCY-2009.cfm <br />

Auckland unter den Top Ten<br />

der besten Flughäfen der Welt<br />

Als bester Flughafen in der austral-pazifischen Region<br />

und auf Platz zehn im Ranking der weltweit besten Flughäfen<br />

schnitt der Flughafen von Auckland in der jährlichen<br />

Untersuchung von Skytrax, einer britischen Unternehmensberatung,<br />

ab. Im Vergleich zum Vorjahr wurden hat sich<br />

der Flughafen in Auckland damit um zehn Plätze verbessert.<br />

Bewertet wurden mehr als 190 Flughäfen basierend<br />

auf einer Befragung von mehr als 8,6 Millionen Passagieren.<br />

Auf den ersten drei Plätzen liegen Südkoreas Incheon International<br />

Airport, Hongkong International Airport und Singapore<br />

Changi. Die Abstände zwischen den drei Erstplatzierten<br />

sind nach Aussagen von Skytrax jedoch nur sehr gering.<br />

Die Untersuchung bewertet die Flughäfen nach insgesamt<br />

39 verschiedenen Kriterien vom Check-In über die die<br />

Ab fertigung <strong>bei</strong> der Ankunft bis hin zum Abflug. <br />

Auckland mit neuer Marketingkampagne<br />

„Big Little City“<br />

Nicht zuletzt getrieben durch den Erfolg der Kampagne<br />

„Positively Wellington“ startet Auckland mit einer 1,8 Millionen<br />

NZ$ teueren Marketingkampagne unter dem Motto<br />

„The Big Little City“. Damit soll insbesondere die lokale<br />

Wirtschaft gestärkt werden, indem Auckland insbesondere<br />

für den Inlandstourismus attraktiv gemacht wird. Es werden<br />

vor allem die Events promoted, die in Auckland wie in keiner<br />

anderen Stadt <strong>Neuseeland</strong>s angeboten werden. Begleitet<br />

wird die Kampagne von einer eigenen Website, auf der<br />

aktuelle Events in Auckland im Vordergrund stehen.<br />

www.biglittlecity.co.nz <br />

Business<br />

The Aucklander<br />

Wirtschaftsexperten uneinig<br />

über Entwicklung der Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit<br />

Während das Finanzministerium bis in den September<br />

des kommenden Jahres mit mehr als<br />

acht Prozent Ar<strong>bei</strong>tslosen rechnet (ca. 179.000<br />

Personen), glaubt der Leiter des Business Roundtable,<br />

Roger Kerr, dass diese Zahl zu hoch gegrif-<br />

fen sei. In einem Worst-Case-Szenario geht das<br />

Finanz ministerium sogar von 217.000 Ar<strong>bei</strong>ts losen<br />

(9,5 Prozent Ar<strong>bei</strong>tslosenquote) aus.<br />

Kerr äußerte sich dahin gehend, dass <strong>bei</strong> einer<br />

weiteren Liberalisierung des Ar<strong>bei</strong>tsmarktes Neu-<br />

seeland mit einer Ar<strong>bei</strong>tslosenquote unterhalb von<br />

acht Prozent durch die Rezession gehen könne. <br />

Maori<br />

Whanganui Maori erhalten<br />

35 Hektar Land zurück<br />

Im Rahmen des Waitangi Tribunals wird ein Anspruch<br />

der Whanganui Maori auf 35 Hektar Land erfüllt. Das<br />

Land wird bereits vorab vor der Entscheidung über<br />

weitere Ansprüche an den Te Poho a Matapihi Trust<br />

übertragen. Das Land wurde vor etwa hundert Jah-<br />

ren im Rahmen des Public Works Act enteignet und<br />

bis vor kurzem als Schießplatz genutzt. Trotz der Problematik,<br />

dass noch einige Kontaminationen im Erd-<br />

boden beseitigt werden müssen ist der Trust zufrie-<br />

den, dass das Land zurück übertragen wird. <br />

Screenshot www.biglittlecity.co.nz<br />

8 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

Anzahl der Einwanderer<br />

soll nicht gekürzt werden<br />

Lizenzpflicht für Einwanderungsberater<br />

Immigration<br />

John Key, Premierminister von <strong>Neuseeland</strong>, hat in einer<br />

Rede verdeutlicht, dass <strong>Neuseeland</strong> nicht dem Beispiel<br />

Australiens folgen wolle, die Anzahl der Einwanderer<br />

weiter zu limitieren, um den nationalen Ar<strong>bei</strong>tsmarkt zu<br />

schützen. „<strong>Neuseeland</strong> braucht ausgebildete Einwande-<br />

rer um weiter zu wachsen“, sagte Key auf seiner wöchent-<br />

lichen News Conference. Es sei davon auszugehen, dass<br />

auch weiterhin das Ziel gilt, pro Jahr 45.000 ausgebildete<br />

Fachkräfte nach <strong>Neuseeland</strong> einwandern zu lassen.<br />

Australiens Einwanderungsminister Chris Evans hatte<br />

angekündigt, in den kommenden drei Jahren die Einwanderung<br />

um 14% (18.500 Personen) zu verringern.<br />

Damit würde die Anzahl der Einwanderer nach Austra-<br />

lien von 133.500 auf 115.000 pro Jahr reduziert. <br />

umfrage zum Zeitpunkt der<br />

nächsten <strong>Neuseeland</strong>reise<br />

Im Rahmen einer Umfrage unter<br />

www.360grad- neuseeland.de<br />

wurde den Besuchern folgende<br />

Frage gestellt: Wann planen Sie<br />

Ab sofort brauchen Einwanderungsberater in <strong>Neuseeland</strong><br />

eine Lizenz. Diese wurde eingeführt, um die Beratungsqualität<br />

zu erhöhen. Bisher haben erst 171 von ca. 1.200<br />

Beratern die Lizenz beantragt und die Gebühr in Höhe<br />

von 2.000 NZ$ für die Lizenzierung gezahlt. Immigra-<br />

tion New Zealand hat angekündigt, dass ab sofort keine<br />

Anträge mehr bear<strong>bei</strong>tet werden, die von nicht lizen-<br />

zierten Einwanderungsberatern eingereicht werden.<br />

Negative Begleiterscheinung: Einwanderungswillige,<br />

die bereits nicht lizenzierte Einwanderungsberater<br />

beauftragt und ggf. in Teilen bereits bezahlt haben, ver-<br />

lieren Zeit und Geld. <br />

ihre nächste Reise nach Neusee-<br />

land? Die Antworten lauteten<br />

wie folgt:<br />

Noch in diesem Jahr: 3 4 , 8%<br />

Im Jahr 2010: 41,7%<br />

Im Jahr 2011: 15,2%<br />

Später: 3,0%<br />

Überhaupt nicht: 5,3%<br />

News<br />

<strong>Neuseeland</strong> – Natur pur<br />

Erleben Sie mit unseren flexiblen Urlaubs- und Erlebnisbausteinen<br />

eines der umfangreichsten Programme für<br />

<strong>Neuseeland</strong>, z. B. mit einem Campmobil. Unser Tipp: aus<br />

unserem großen Angebot die Qualitätscamper von Apollo<br />

mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis!<br />

Campmobile von Apollo<br />

Apollo bietet in <strong>Neuseeland</strong> 5 unterschiedliche Fahrzeugtypen,<br />

die für 2 bis 6 Personen geeignet sind – gut ausgerüstet mit<br />

allem, was Sie zum Wohnen im Camper benötigen.<br />

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Reisezeitraum: ab sofort bis 14.9.2009<br />

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Für Familien – Apollo 6 Berth<br />

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*inkl. Anreise zum Flughafen<br />

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Ihrem Reisebüro.<br />

www.dertour.de<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 9


Travel & Backpacking City Trip<br />

<strong>Queenstown</strong> – Ausgangspunkt für<br />

Action und Naturerlebnisse<br />

Te Anau<br />

Wanaka<br />

Westport Nelson Picton<br />

<strong>Queenstown</strong><br />

Invercargill<br />

Dunedin<br />

Punakaiki<br />

Timaru<br />

360° Info<br />

Christchurch<br />

LAGE: <strong>Queenstown</strong> liegt in Otago im Südwesten der Südinsel und<br />

ist die Hauptstadt des <strong>Queenstown</strong> Lakes Distrikts. Die Ressortstadt<br />

liegt malerisch am Lake Wakatipu, direkt an den Südalpen<br />

und grenzt im Süden an Fjordland.<br />

FLäCHE: <strong>Queenstown</strong> Lakes Distrikt: 8.704,97 Quadratkilometer.<br />

EINWoHNER: Um die 10.000 Einwohner im städtischen Bereich,<br />

ca.. 23.000 im <strong>Queenstown</strong> Lakes Distrikt.<br />

KLIMA: Aufgrund des Schutzwalles durch die Südalpen herrscht<br />

ein recht ausgeglichenes, fast schon kontinentales Klima. Die Temperaturen<br />

liegen im Frühling zwischen 5 und 16°C, im Sommer <strong>bei</strong><br />

10 bis 22°C. Im Herbst ist es mit relativ milden Temperaturen von<br />

15 bis 20°C sehr angenehm und im Winter muss man sich <strong>bei</strong> 1 bis<br />

10°C warm anziehen.<br />

BESoNDERHEITEN DER STADT / DES GEBIETES: Das Ressort<br />

hat über das ganze Jahr hinweg Saison. Die Abenteuermetrople<br />

bietet allerlei verrückte Funsportarten, aber auch hervorragende<br />

Bedingungen für zahlreiche Outdooraktivitäten. Vor allem aber<br />

bietet <strong>Queenstown</strong> eine großartige Basis für Tagesausflüge und<br />

mehrtägige Exkursionen oder Wanderungen. Great Walks wie der<br />

Routeburn Track und Milford Track oder ein Ausflug zum Milford<br />

Sound lassen sich von hier aus bestens planen.<br />

GESCHICHTLICHES: Die ersten weißen Siedler kamen um 1850<br />

zur Schafzucht hierher. Als 1862 am Shotover River Gold gefunden<br />

wurde, verfiel die Gegend in einen Goldrausch und zog Glückssuchende<br />

aus aller Herren Länder an. Innerhalb kürzester Zeit wuchs<br />

die Ansiedlung von Goldsuchern zu einer Stadt mit allem was dazugehört<br />

und beherbergte mehrere tausend Einwohner.<br />

uNIS/SCHuLEN: Das <strong>Queenstown</strong> Resort College bietet Ausbildungsmöglichkeiten<br />

im Abenteuertourismus, Hotelmanagement<br />

und Führungskräftetraining, aber auch Sprachkurse für Englisch<br />

(www.queenstownresortcollege.com).<br />

Sie möchten die Unberührtheit der neuseeländischen<br />

Wildnis erleben, aber auf eine gehörige Portion Spaß<br />

und Action trotzdem nicht verzichten? Dann sind Sie<br />

in <strong>Queenstown</strong> genau richtig! Hier kommen nicht nur Naturliebhaber<br />

auf ihre Kosten. Jedes Jahr zieht es massenweise<br />

adrenalinhungrige Besucher aus einem einzigen Grund<br />

hierher: um Dinge zu tun, die man vorher nicht für möglich<br />

gehalten hätte. Das Angebot an Funsportarten ist enorm und<br />

zu Recht hat sich <strong>Queenstown</strong> zur größten Abenteuermetropole<br />

der Welt entwickelt.<br />

<strong>Queenstown</strong> ist die Hauptstadt des <strong>Queenstown</strong> Lakes<br />

Distrikts in der Region Otago auf der Südinsel <strong>Neuseeland</strong>s.<br />

Das kleine Städtchen, das für unsere Verhältnisse eher ein<br />

großes Dorf ist, liegt malerisch am Lake Wakatipu und profitiert<br />

in vielerlei Hinsicht von seiner einzigartigen geografischen<br />

Lage. Durch die Southern Alps vor den sogenannten<br />

„Roaring Forties“ (kühle Winde aus dem Westen) geschützt,<br />

sind die Temperaturen hier erstaunlich stabil und die Niederschläge<br />

moderat.<br />

Attraktives urlaubsziel zu jeder Jahreszeit<br />

Die Temperaturen im Sommer (Dezember bis Februar) sind<br />

recht mild und liegen <strong>bei</strong> durchschnittlich 20°C, so kann ein<br />

Sprung in den See zur mutigen Herausforderung werden.<br />

Doch selbst wenn die Temperaturen über 30°C steigen, ist<br />

das kristallklare Wasser immer noch mehr als erfrischend.<br />

Zu dieser Jahreszeit laden zahlreiche Outdoor-Aktivitäten<br />

wie Wandern, Mountainbiking, Reiten, Golfen oder Angeln<br />

ein, die Mutigeren entscheiden sich jedoch für Bungeejumping,<br />

Jetboating, Rafting, Canyoning, Paragliding oder Fallschirmfliegen.<br />

Es ist daher kein Wunder, dass <strong>Queenstown</strong><br />

<strong>bei</strong> Kiwis und Touristen aus aller Welt gleichermaßen beliebt<br />

ist und im Sommer aus allen Nähten platzt.<br />

Historische Dampferfahrt auf der MS Earnslaw<br />

10 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

Blick von der Cardrona Range hinunter nach <strong>Queenstown</strong><br />

City Trip Travel & Backpacking<br />

Goldener Herbst in der Nähe von Arrowtown<br />

360° Autoren: Nicole Fritz & Peter Greitzke<br />

Nicole Fritz und Peter Greitzke<br />

gönnten sich getrennt voneinander<br />

eine längere Auszeit in <strong>Neuseeland</strong><br />

und haben sich Anfang 2004 in<br />

Christchurch kennen- und liebengelernt.<br />

Bereits ein Jahr nach ihrer<br />

Rückkehr nach Deutschland zog es<br />

die <strong>bei</strong>den wieder nach Aotearoa –<br />

dieses Mal als Paar. Die Auswanderer lebten an der Kapiti Coast<br />

<strong>bei</strong> Wellington. So oft wie möglich nutzten sie die Zeit, im Van<br />

<strong>bei</strong>de Inselteile zu erkunden. In dieser Zeit hat sich eine enorme<br />

Menge an Bildmaterial angesammelt, welches schon bald in einer<br />

eigenen Bilddatenbank gesichtet werden kann. Einen kleinen Vorgeschmack<br />

gibt es auf www.petergreitzke.com. Außerdem fotografieren<br />

die <strong>bei</strong>den zusammen Hochzeiten und Veranstaltungen.<br />

Einblicke gibt es unter www.liebe-ist-alles.com. Seit Mai 2007 sind<br />

die <strong>bei</strong>den wieder zurück in Europa und leben derzeit <strong>bei</strong> Zürich.<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 11


Travel & Backpacking City Trip<br />

Der Herbst (März bis Mai) taucht Felder, Weinreben und<br />

Bäume in leuchtend rote und gelbe Farben, was in Verbindung<br />

mit dem meist blauen Himmel verlockende Fotomotive<br />

verspricht und dem kanadischen Indian Summer<br />

in Nichts nachsteht. Die Temperaturen sind angenehmer<br />

als im Frühling und man kümmert sich recht wenig um<br />

Energieprobleme – die Freiluftsaison der Restaurants und<br />

Cafés ist dank zahlreicher Heizstrahler immer noch voll im<br />

Gange. Bis zu Beginn des Winters sieht man Kiwis barfuß<br />

laufen, wo unsereins schon Gänsehaut vom Hinsehen<br />

bekommt.<br />

Der Winter (Juni bis August) kann eisig kalt werden und<br />

beschert Ski- und Snowboard-Fans hervorragende Bedingungen<br />

auf den Pisten, bis ins Tal schneit es jedoch eher<br />

selten. Die Wintermonate zählen ebenfalls zur Hauptsaison<br />

und <strong>Queenstown</strong> avanciert jedes Jahr zu einem der<br />

Top-Wintersportorte in der südlichen Hemisphäre. Das<br />

Eines der vielen Gesichter des Lake Wakatipu.<br />

Ressort wird hauptsächlich von den Kiwis selbst frequentiert,<br />

aber auch Asiaten, Australier und europäische<br />

Rennsportläufer kommen in dieser Zeit gerne hierher, vor<br />

allem zum <strong>Queenstown</strong> Winter Festival. Skifahren kann<br />

man auf Coronet Peak und den Remarkables oder im zwischen<br />

<strong>Queenstown</strong> und Wanaka gelegenen Cardrona<br />

Skigebiet.<br />

Der Frühling (September bis November) zählt definitiv zur<br />

Nebensaison – eine wunderbare Zeit, wenn die Natur rund<br />

um den Lake Wakatipu zu neuem Leben erwacht. Die ersten<br />

Wanderer lösen die letzten Frühlingsskifahrer ab, die ersten<br />

Restauranttische finden ihren Weg zurück nach draußen und<br />

die Straßen sind <strong>bei</strong> Weitem nicht so überfüllt wie im Sommer.<br />

Wie im Herbst empfiehlt sich <strong>bei</strong> der Kleiderwahl das<br />

Zwiebelsystem, denn problemlos kann man alle vier Jahreszeiten<br />

an einem einzigen Tag erleben und vor allem die<br />

Nächte sind noch recht kalt.<br />

12 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

Mystischer Anblick auf der Fahrt über den Lindis Pass<br />

City Trip Travel & Backpacking<br />

Ein Blick auf die Landkarte verrät, wie nahe <strong>Queenstown</strong> an<br />

den Southern Alps und dem Meer liegt. Egal aus welcher<br />

Richtung man die Touristenhochburg ansteuert: alleine die<br />

Fahrt dorthin ist schon ein Erlebnis für sich. Wir per sönlich<br />

lieben die Strecke von Omarama über den 1.000 Meter hohen<br />

Lindis Pass, wo sich uns der Mond schon einmal am helllichten<br />

Tag in voller Pracht über den braunen, kargen Hügeln<br />

präsentierte und uns einen mystischen Anblick bot. Aber<br />

auch der Weg von Wanaka über die Cardrona Range geizt<br />

keineswegs mit Reizen: Auf der rund 1.100 Meter hohen<br />

Crown Range Road (übrigens die am höchst gelegene geteerte<br />

Straße <strong>Neuseeland</strong>s) nimmt man die einzigartige Bergwelt<br />

um sich herum besonders gut auf. Der herrliche Ausblick<br />

hinunter auf Arrowtown, Frankton und <strong>Queenstown</strong> ist<br />

atemberaubend und verspricht eine kurvenreiche Abfahrt.<br />

Kommt man von Kingston im Süden, so fährt man direkt am<br />

Ufer entlang des Lake Wakatipus und bekommt einen großartigen<br />

Eindruck, wie riesig dieser See wirklich ist.<br />

Hochburg des Adrenalinsports<br />

In den meisten Fällen führt der Weg nach <strong>Queenstown</strong> über<br />

Cromwell, wo sich ein Abstecher zum „The Big Picture“<br />

Wine Adventure lohnt. Ein interaktiver Film mit Geruchstest<br />

im Aromaraum bringt einem das Thema Wein auf verspielte<br />

Art und Weise näher. Entlang der Schlucht des Kawarau<br />

Rivers führt die Fahrt schließlich vor<strong>bei</strong> am Überbleibsel der<br />

alten Goldgräberzeit bis hin zum für den Weinbau berühmte<br />

Gibbston Valley. Das erste „Must See“ ist die historische<br />

Kawarau Bridge. Seit AJ Hackett und Henry van Asch im<br />

Jahr 1988 an dieser Stelle die weltweit erste kommerzielle<br />

Bungee-Sprungstätte einrichteten, stürzen sich hier Zehntausende<br />

pro Jahr in die Tiefen.<br />

Von der Pionierzeit des Bungeejumpings ist heutzutage allerdings<br />

nicht mehr viel zu sehen. Die kleine Holzhütte, in der<br />

man noch vor einigen Jahren ohne großes Aufsehen sein<br />

schriftliches Einverständnis geben musste, steht zwar noch,<br />

wurde aber in den vergangenen Jahren zu einem millionenschweren<br />

Erlebnis- und Vermarktungszentrum erweitert. Wie<br />

die meisten hier beschränken wir uns aufs Zuschauen und<br />

beobachten gespannt all diejenigen, die sich langsam auf die<br />

Bungeesprung von der Kawarau-Bridge: nichts für Feiglinge<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 13


Travel & Backpacking City Trip<br />

Lake Wakatipu<br />

kleine Plattform auf der Brücke begeben, um sich wenig später<br />

kreischend 43 Meter in die Tiefe fallen zu lassen.<br />

Wer es noch extremer mag, kann furchteinflößende 134 Meter<br />

in Richtung Nevis River springen und sich anschließend mit<br />

dem T-Shirt-Aufdruck „I have done the Nevis“ auszeichnen<br />

lassen. Sollte man die Horizontale bevorzugen, kann<br />

man gleich nebenan <strong>bei</strong>m „Nevis Arc“ in luftiger Höhe mit<br />

150 Stundenkilometer durch das Tal schaukeln. Auf Wage-<br />

360° Info<br />

SEHENSWERTES: Ein gemütlicher Einkaufsbummel vor<strong>bei</strong> an<br />

Galerien, die unter anderem zeitgenössische Maorikunst ausstellen.<br />

Besuch der zahlreichen Restaurants, Cafés, Pubs und Bars.<br />

Spaziergang entlang des Lake Wakatipu oder eine Fahrt mit dem<br />

historischen Dampfer TSS Earnslaw mit Besichtigung von Walter<br />

Peak. Relaxen in den <strong>Queenstown</strong> Gardens. Under water Observatory,<br />

Kiwi Birdlife Park, Skyline Gondola (die Maori Gruppe Kiwi<br />

Haka tritt jeden Abend im Skyline Restaurant auf), <strong>Queenstown</strong><br />

Winter Festival.<br />

SEHENSWERTES IN DER uMGEBuNG: Skigebiete Coronet<br />

Peak und Remarkables, Weingüter im Gibbston Valley, Deer Park<br />

Heights, Gle norchy, Kinloch, eine holprige Fahrt Richtung Paradise,<br />

die Goldgräberstadt Arrowtown, Kawarau Bridge, Bergwanderung<br />

zum Ben Lomond.<br />

Arrowtown<br />

mutige, die dann immer noch nicht genug haben, wartet<br />

zum Tagesausklang „The Ledge“, ein erholsamer 47-Meter-<br />

Sprung von der <strong>Queenstown</strong> Gipfelstation. Das alles ist zwar<br />

nichts für uns, aber es gibt eine erschreckend große Anzahl<br />

junger Menschen, die süchtig nach Adrenalin Unmengen an<br />

Geld für diesen verrückten Zeitvertreib ausgeben. Bei manchen<br />

haben wir uns sogar gefragt, ob am Ende noch genug<br />

für den Rückflug übrig bleibt …<br />

Beschaulicher geht es da schon in dem kleinen Städtchen<br />

Arrowtown zu, welches abgeschieden gleich hinter dem<br />

Gibbston Valley liegt. Die ehemalige Goldgräbersiedlung hat<br />

sich zu einem attraktiven Urlaubsziel gemausert und bie-<br />

14 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

uNTERKÜNFTE<br />

360° Info<br />

In <strong>Queenstown</strong> gibt es eine riesige Auswahl an Unterkünften<br />

aller Kategorien. Vom günstigen Backpacker, über Bed &<br />

Breakfast, bis hin zum 5-Sterne-Hotel ist alles vorhanden.<br />

€ € € Millbrook Resort: Malaghans Rd, Arrowtown,<br />

Tel: 03 / 441 70 00, www.millbrook.co.nz<br />

€ € € Sofitel Hotel & Spa: 8 Duke St, Tel: 03 / 450 00 45,<br />

www.sofitel.com<br />

€ € € <strong>Queenstown</strong> Park Hotel: 21 Robins Rd, Tel:<br />

03 / 441 84 41, www.queenstownpark.co.nz<br />

€ € € The Spire <strong>Queenstown</strong>: Church Ln, Tel:<br />

03 / 441 00 04, www.thespirehotels.com<br />

€ € Crown View Bed & Breakfast: 457 Littles Rd, Dalefield,<br />

Tel: 03 / 442 94 11, www.crownview.co.nz<br />

€ € The Ferry Bed & Breakfast: 92 Spence Rd, Lower<br />

Shotover, Tel: 03 / 442 21 94, www.ferry.co.nz<br />

€ € Balmoral Lodge: 24 York St, Tel: 03 / 442 72 09,<br />

www.zqnbalmoral.co.nz<br />

tet einen idealen Rückzugspunkt für all diejenigen, die dem<br />

Trubel <strong>Queenstown</strong>s entfliehen wollen. Dank der hervorragenden<br />

Unterkunftsmöglichkeiten und der verhältnismäßig<br />

guten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist Arrowtown<br />

eine echte Alternative geworden. Das Flair der alten<br />

Goldgräbertage ist hier noch deutlich zu spüren und wer<br />

möchte, kann sein Glück <strong>bei</strong>m Goldwaschen im Arrow River<br />

versuchen. Heute dagegen sehr beliebt ist es, ganz in der<br />

Nähe Arrowtowns auf dem Shotover River per Speedboot<br />

um die Kurven zu sausen. Oder <strong>bei</strong> einem Ausflug im Geländewagen<br />

abseits der befahrbaren Straßen einsame Plätze<br />

wie Macetown oder den Skippers Canyon zu erkunden.<br />

<strong>Queenstown</strong> aus der Vogelperspektive<br />

Möchte man sich nach seiner Ankunft in <strong>Queenstown</strong> erst<br />

einmal einen Überblick verschaffen, empfehlen wir den<br />

2- bis 3-stündigen Time Walk hinauf auf den <strong>Queenstown</strong><br />

Hill. Kleine Tafeln entlang des Rundweges erzählen von der<br />

Geschichte <strong>Queenstown</strong>s und lassen die 500 Höhenmeter<br />

kurzweilig erscheinen. Was einen oben erwartet, entlohnt<br />

für die Strapazen. Auf dem Gipfel des Te Tapu-nui, was so<br />

viel bedeutet wie heiliger Berg, kann man nicht nur eine<br />

grandiose Aussicht, sondern auch den sogenannten Basket<br />

of Dreams bewundern. Eine Skulptur, die an die Jahrtausendwende<br />

erinnern soll und mit folgenden Worten<br />

beschrieben wird: „The basket’s spiral of steel follows you<br />

inward, to reflect, to draw inspiration from the mountains,<br />

lake and from those who are with you, outward, to dream for<br />

the future. Time flies, eternity waits.“<br />

City Trip Travel & Backpacking<br />

€ € Pencarrow Bed & Breakfast: 678 Frankton Rd, Tel:<br />

03 / 442 89 38, www.pencarrow.net<br />

€ € Riverdown Guesthouse: 7 Bedford St, Arrowtown,<br />

Tel: 03 / 409 84 99.<br />

€ YHA Lakefront: Etwa 10 Gehminuten vom Stadtzentrum<br />

entfernt; 88–90 Lake Esplanade , Tel: 03 / 442 84 13,<br />

www.yha.co.nz<br />

€ YHA Central: Mitten im Herzen der Stadt; 48 a Shotover<br />

St, Tel: 03 / 442 74 00,www.yha.co.nz<br />

€ Scallywags Guesthouse: 27 Lomond Cres, Tel:<br />

03 /442 72 89, www.backpack.co.nz/otagosl.html#413<br />

€ Butterfli Lodge: 62 Thompson St, Tel: 03 / 442 63 67,<br />

www.butterfli.co.nz<br />

€ The Last Resort: 6 Memorial St, Tel: 03 / 442 43 20.<br />

€ Southern Laughter: 4 Isle St, Tel: 03 / 442 88 28,<br />

www.southernlaughter.co.nz<br />

Sie gähnen <strong>bei</strong>m Gedanken an eine läppische Wanderung<br />

auf den <strong>Queenstown</strong> Hill? Dann besteigen Sie doch den Ben<br />

Lomond! Vom Gipfel auf mehr als 1.700 Metern Höhe hat<br />

man eine 360-Grad-Rundumsicht, wie sie besser kaum sein<br />

könnte. An klaren Tagen kann man von hier den Mount Aspiring<br />

und den Mount Earnslaw bewundern. Aber Vorsicht: Die<br />

Ganztageswanderung ist nichts für couch potatoes, denn vor<br />

allem das letzte Stück hinauf auf den Gipfel ist sehr steil.<br />

Wer die Gegend ohne körperliche Anstrengungen von oben<br />

sehen möchte, dem sei die Fahrt auf Bob‘s Peak mit der Sky-<br />

Der Basket of Dreams lädt zum Träumen ein<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 15


Travel & Backpacking City Trip<br />

Während der Fahrt nach oben hat man die Möglichkeit,<br />

verschiedene Tiere zu füttern.<br />

Deer Park Heights<br />

line Gondola ans Herz gelegt (natürlich gibt es auch einen<br />

steilen Fußweg nach oben, aber sportlich sollte man hierfür<br />

schon sein). Die Rundumsicht auf Coronet Peak, die unverkennbare<br />

Remarkables-Gebirgskette und den Lake Wakatipu<br />

ist zweifellos beeindruckend, auch wenn man hier vergeblich<br />

Ruhe und Beschaulichkeit suchen wird. Zu groß ist der Trubel<br />

rund um den Gondola- und Gastronomie-Komplex mit dazugehöriger<br />

Sommerrodelbahn, doch genau diese Annehmlichkeiten<br />

locken jedes Jahr viele Besucher auf Bob’s Peak.<br />

Unser persönlicher Lieblingsaussichtspunkt befindet sich<br />

jedoch auf Deer Park Heights in der Nähe von Frankton, auf<br />

den Kelvin Heights gelegen. Die private Farm ist täglich bis<br />

zum Sonnenuntergang geöffnet und für 20 NZ$ pro Auto kann<br />

man sogar bequem bis nach oben fahren. Auf dem Weg dorthin<br />

trifft man auf Lamas, Bisons, Rehe und viele andere Tiere.<br />

Aber nicht nur für Kinder lohnt sich der Ausflug, die Aussicht<br />

in Richtung Mount Aspiring National Park und Glenorchy<br />

(übrigens ein Muss für alle, die etwas mehr Zeit mitbringen)<br />

hat sich für immer in unsere Herzen gebrannt. Deer<br />

Park Heights diente in der Vergangenheit schon mehrmals<br />

16 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

KuLINARISCHES<br />

360° Info<br />

Vudu: Ein Klassiker. Um die besten Chocolate Brownies der<br />

Stadt kommt man einfach nicht herum, wo<strong>bei</strong> vor allem auch<br />

die umfangreiche Auswahl an Magazinen zu einer etwas längeren<br />

Pause einlädt. Die vegetarischen Hauptgerichte sind<br />

ebenfalls sehr zu empfehlen: neben Veggielasagne, Filos,<br />

Quiches bietet das Kabinett auch kreative Salatvariationen;<br />

23 Beach St, Tel: 03 / 411 53 57, www.vudu.co.nz<br />

Lone Star: Wer es amerikanisch liebt und so richtig Lust auf<br />

ein saftiges Steak oder schmackhafte Spare Ribs hat, sollte<br />

unbedingt die großzügigen Portionen im Lone Star probieren.<br />

Den Drink danach kann man gleich nebenan in der Buffalo<br />

Bar zu sich nehmen; 14 Brecon St, Tel: 03 / 442 99 95,<br />

www.lonestar.co.nz<br />

The Bunker: In diesem exquisiten Restaurant kann man sich der<br />

gehobenen Küche <strong>Neuseeland</strong>s hingeben. In ansprechender<br />

Umgebung kann man hier nicht nur fein dinieren und ausgewählte<br />

neuseeländische Weine probieren; in einem der bequemen<br />

Ledersofas vor dem Kaminfeuer lässt es sich mit einem<br />

leckeren Cocktail in der Hand besonders gut auch der Kälte<br />

trotzen; Cow Ln, Tel: 03 / 441 80 30, www.the bunker.co.nz<br />

Fishbone Bar & Grill: Fresh Seafood – so prangert es vom Werbeaufsteller<br />

des Fishbones in der Beach Street. Das Interieur<br />

kündigt fast schon etwas klischeehaft eine Küche im mediterranen<br />

Stil an, die angebotenen Meerestiere sind jedoch<br />

vorzüglich. Hier findet man Fischgerichte von Fish ’n’ Chips,<br />

über Green-Lip Mussels bis hin zum Red Snapper auf der<br />

Speisekarte; 7 Beach St, www.fishbonequeenstown.co.nz<br />

Winnies: Hier kann man getrost den ganzen Abend verbringen.<br />

Das Winnies, Insidern vielleicht auch noch als Winnie<br />

Bagoes bekannt, ist halb Restaurant und halb Bar. Nach einer<br />

City Trip Travel & Backpacking<br />

Deer Park Heights samt Filmkulisse aus dem Jahr 1989<br />

leckeren Holzofenpizza wechselt man einfach die Seite und<br />

erlebt den Abend <strong>bei</strong> Livemusik, DJ-Acts oder der Liveübertragung<br />

eines Sportevents. Zu Beginn des Abends kann man sich<br />

nach dem erlebnisreichen Skitag am Kaminfeuer aufwärmen.<br />

Die Dachkonstruktion kann geöffnet werden und bietet <strong>bei</strong><br />

klarer Sicht einen tollen Ausblick aufs Himmelszelt; 1. Stock,<br />

7 – 9 The Mall, Tel: 03 / 442 86 35, www.winnies.co.nz<br />

Leonardos Café: Eines der Urgesteine und dann auch noch<br />

unter deutscher Leitung. Rita lebt seit mehr als 15 Jahren<br />

in <strong>Queenstown</strong>, das Angebot ist daher typisch Kiwi. Das<br />

Leonardos beherbergt eine eigene Rösterei im Café und<br />

Ritas Big Breakfast und Flat White sind in der ganzen Stadt<br />

berühmt. Auch wenn das Café im Gorge Road Retail Centre<br />

etwas abseits der Touristenströme liegt, ein Besuch lohnt<br />

sich; Gorge Road Retail Centre, Richtung Coronet Peak.<br />

Bardeaux: Das Bardeaux lebt von seinem Ambiente. Fast hat<br />

man hier den Eindruck, nicht im kleinen <strong>Queenstown</strong>, sondern<br />

in einer großen Metrople zu sein. Wer hierher kommt,<br />

liebt guten Wein, Champagner und Cocktails. Ein beliebter<br />

Treffpunkt der Locals; Eureca Arcade, Tel: 03 / 442 82 84,<br />

www.goodbars.co.nz<br />

Pig & Whistle: Good old Pubstyle, manchmal auch mit<br />

Livemusik. Im englischen Pub wurde 2006 kurzer Hand ein<br />

Fußball-WM-Club gegründet, um die polizeiliche Sperrstunde<br />

zu umgehen und die nächtlichen Übertragungen<br />

aus Deutschland zeigen zu können. Das dramatische 1 : 0<br />

gegen Polen haben wir damals <strong>bei</strong> Frühstück und Kaffee<br />

angeschaut; 41 Ballarat St, Tel: 03 / 442 90 55.<br />

Selbstversorger kaufen am günstigsten im Fresh Choice,<br />

64 Gorge Rd, oder außerhalb im New World Supermarkt im<br />

Remarkables Park <strong>bei</strong> Frankton ein. Für kleinere Besorgungen<br />

tut es auch der Alpine Supermarket in der Shotover St.<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 17


Preview 02/2008<br />

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02/2008 Vorschau<br />

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Wandern auf Stewart Island:<br />

It’s an experience<br />

Blick auf Smoky Beach<br />

unterhalb der neuseeländischen Südinsel liegt Stewart<br />

Island. Fast die gesamte Insel ist als Nationalpark ausgewiesen.<br />

Er schützt zahlreiche Vogelarten wie den Kiwi,<br />

der nur dort auch <strong>bei</strong> Tage in freier Natur beobachtet<br />

werden kann. Wanderer werden von einsamen Wanderhütten<br />

und Stränden auf die abgeschiedene Insel gelockt<br />

und müssen sich dafür durch extreme Wetter- und Wegeverhältnisse<br />

kämpfen.<br />

Auf der Wanderkarte hatte alles ganz einfach ausgesehen!<br />

Als einzelne, gestrichelte Linie um rundet<br />

der North West Circuit Track den Inselkopf von<br />

Stewart Island. Keine lästige Suche nach dem Weg,<br />

nirgends giftige Tiere, kaum mehr als ein paar hundert<br />

Meter Steigung am Tag: scheinbar perfekte Bedingungen<br />

für eine Wanderung zu einsamen Stränden am Ende<br />

der Welt.<br />

Natürlich hatten wir von Morast gelesen. Knöcheltief,<br />

knietief, sogar hüfttief sollte er sein und immer genau im<br />

Weg. Das entsprechende englische Wort „mud“ kann auch<br />

mit Dreck, Matsch oder Schlamm übersetzt werden, aber<br />

Der Weg ist das Ziel<br />

das wäre für Stewart Island verharmlosend. Die ganze<br />

Erlebnistiefe gibt nur der Ausdruck „Morast“ wieder, der<br />

von meiner Freundin und mir erheblich unterschätzt worden<br />

war.<br />

Hüfttiefer Morast: schwarz, glitschig, unergründlich<br />

Nun stehen wir zwischen zwei dieser harmlos wirkenden<br />

Höhenlinien der Wanderkarte – um uns herum nur Regenwald<br />

und eben dieser Morast: schwarz, glitschig und unergründlich.<br />

Die ersten Aufweichungen des Weges sind wir<br />

noch mit Schwung umgegangen. Nach mehreren Stunden<br />

Wandern ohne Besserung lassen jedoch Kraft, Konzentration<br />

und Euphorie nach. Wir rutschen auf nassen Wurzeln<br />

aus und verlieren im immer gleichen Dickicht ohne Orientierungspunkte<br />

das Gefühl für die zurückgelegte Strecke. Es<br />

kommen Zweifel auf, ob wir dem Weg gewachsen sind.<br />

Vogelperspektive<br />

Schon die Ankunft auf Stewart Island hatte uns auf ein<br />

außergewöhnliches Inselerlebnis vorbereitet. Mit einer<br />

einmotorigen Maschine waren wir von Invercargill aus<br />

gestartet und sahen die drittgrößte neuseeländische Insel<br />

aus der Google-Earth-Perspektive: Am Rand des flächendeckenden<br />

Grüns blitzte ein Streifen von weißen Stränden<br />

auf. Mehr Gesicht ließ sich in dem endlosen Hügelland<br />

nicht erkennen. Genau wie am heimischen Rechner<br />

Strandüberquerung am Smoky Beach<br />

bleibt Stewart Island aus der Luft gesehen undurchdringlich<br />

und geheimnisvoll.<br />

Auch Oban, die einzige Siedlung der Insel, ist trotz ihrer<br />

knapp 400 Einwohner nicht greifbar. Das Zentrum liegt zwar<br />

mit Fähranlegestelle, kleinem Supermarkt, Touristeninfo und<br />

Pub übersichtlich in der Halfmoon Bay, aber viele Häuser<br />

verteilen sich über versteckt liegende Buchten und Strände.<br />

Wie Bathing Beach nördlich vom Zentrum – schön genug<br />

für einen ausgefüllten Badeurlaub. Aber wer könnte sich mit<br />

einem Strand zufrieden geben, wenn der nächste nur einen<br />

Steinwurf entfernt liegt und vielleicht noch umwerfender<br />

ist? Auf dem Weg zu den Stränden muss jedoch die grüne<br />

Wand aus baumgroßen Farnen, Kletterpflanzen und dichtem<br />

Busch durchstoßen werden, die Oban umgibt und gar nicht<br />

mehr aufzuhören scheint. Doch dann treten wir unvermittelt<br />

aus der grünen Endlosigkeit heraus und stehen am Lucky<br />

Beach. Der Name ist Programm, unsere Stimmung steigt<br />

rapide. Mit neuer Kraft schaffen wir auch den Rest unserer<br />

ersten Tagesetappe von der Christmas Village zur Yankee<br />

River Hut. Schnell noch Nudeln warm machen, Kleidung<br />

zum Trocknen aufhängen und ab in den Schlafsack.<br />

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Smoky Beach


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T e Anau<br />

Wanaka<br />

360° Info<br />

Invercargill<br />

Codfish Island Ruapuke<br />

Island<br />

Oban<br />

Westport Nelson Picton<br />

<strong>Queenstown</strong><br />

Invercargill<br />

Stewart Island<br />

Dunedin<br />

Punakaiki<br />

Timaru<br />

Christchurch<br />

Te Anau<br />

Foveaux-Straße<br />

<strong>Queenstown</strong><br />

Bluff<br />

Stewart Island<br />

360° Info<br />

Für Wanderer ist der englischsprachige Lonely Planet „Tramping in<br />

New Zealand“ unerlässlich. Neben ausführlichen Beschreibungen<br />

der <strong>bei</strong>den Wanderwege „Rakiura Track“ und „North West Circuit<br />

Track“ mit Kartenskizzen, gibt er Hinweise zu Übernachtungsmöglichkeiten,<br />

Anreise, Wassertaxen etc. Die aktuelle Ausgabe ist von<br />

November 2006, eine Neuauflage ist für Ende 2010 geplant.<br />

Spartanisch, aber viele wichtige Adressen bietend: die Internetseite<br />

www.stewartisland.co.nz. Da es keine Bank oder Bargeldautomaten<br />

auf der Insel gibt, sollte man sich informieren, ob die Unterkunft<br />

oder der Reiseveranstalter mit Kreditkarte bezahlt werden kann.<br />

ANREISE: Von Invercargill aus mit dem Flugzeug: www.stewartislandflights.com;<br />

für Mitglieder der Youth Hostel Assoziation werden<br />

Stand-by-Tickets angeboten, die kaum teurer sind als Fährtickets.<br />

Von Bluff mit der Fähre: www.stewartisland experience.co.nz<br />

REISEZEIT: Das ganze Jahr über. Einheimische empfehlen den Südhalbkugel-Winter,<br />

wenn Frost die Wege etwas härter gemacht hat.<br />

WANDERN: Unverzichtbare Anlaufstelle ist das DOC Stewart Island<br />

Visitor Centre in Oban, Tel: 03 / 21 90 00 2, www.doc.govt.nz. Es bietet<br />

Informationen zu Wetter, Wegverhältnissen und die für manche<br />

Strände wichtigen Tidezeiten. Dort kann Gepäck während der Wanderung<br />

gelagert und die Übernachtungen für Hütten und Zeltplätze<br />

bezahlt werden. Reservierungen wie für manch andere Wanderwege<br />

in <strong>Neuseeland</strong> sind nicht möglich. Wer mehrere Tage auf Stewart<br />

Island unterwegs ist und sich von den belebteren Regionen Mason<br />

Bay und Rakiura Track entfernt, sollte überlegen, ob ein Notrufsender<br />

sinnvoll wäre, der ebenfalls vom DOC ausgeliehen werden kann.<br />

DVD: Empfohlen sei auch die DVD Stewart Island von Magic Blue Planet<br />

(siehe Besprechung in 360° <strong>Neuseeland</strong>, Ausgabe 01/2009, S. 99).<br />

Dunedin<br />

East Ruggedy Beach<br />

Der folgende Mittag bringt die nächste überraschende<br />

Anstrengung: Strandüberquerung. Freudig stapfen wir noch<br />

durch die Dünen von Smoky Beach, bevor ein kräftiger Sturm<br />

aufkommt und uns Regen ins Gesicht peitscht. Die Ponchos<br />

schlagen wie wild um sich und die Hände werden klamm –<br />

es ist der zweitheftigste Wind, den wir erleben. Schlimmer<br />

sollte es nur am East Ruggedy Beach stürmen, wo unsere<br />

Gesichter regelrecht „gesandstrahlt“ werden. „On Stewart<br />

Island you have four seasons a day“, sind wir schon in Oban<br />

vor dem extrem wechselhaften Wetter gewarnt worden.<br />

Eine Stunde später ist alles vergessen. Am geschützten<br />

Westende von Smoky Beach machen wir Pause und betrachten<br />

die unaufdringlichen und dennoch intensiven Naturfarben:<br />

das gräuliche Blau des leicht bedeckten Himmels, ein<br />

türkisfarbenes Schimmern im Meer, warme Ockertöne und<br />

gleißendes Weiß am Strand sowie orangebraunes Moorwasser,<br />

das der Smooky Creek aus dem Hinterland über den<br />

Strand ins Meer führt.<br />

Abends flackert im Kamin der Long Harry Hut ein wärmendes<br />

Feuer. Die moderne und gleichzeitig gemütliche<br />

Wanderhütte liegt etwa hundert Meter oberhalb der Küste<br />

und bietet durch ihre großen Fenster einen grandiosen Blick<br />

aufs Meer. Immer noch allein, fühlen wir uns wie in einem<br />

privaten Wochenendhaus. Mit der schwächer werdenden<br />

Glut geht ein ausgefüllter Wandertag zu Ende.<br />

Schnupperkurs Stewart Island<br />

Begonnen hatte für uns der North West Circuit Track mit<br />

einer Bootsfahrt zur Christmas Village Hut. In einem kleinen<br />

Wassertaxi ging es an so klingenden Namen wie „Magnetic<br />

Beach“ und „Sawyers Beach“ an der Ostküste vor<strong>bei</strong>. Pinguine<br />

stießen durch die Wellen, auf denen Albatrosse schwimmend<br />

Nahrung suchten. Mit einem Beiboot wurden wir am<br />

Steinstrand <strong>bei</strong> der Hütte abgesetzt, ganz in der Nähe hatten<br />

zwei Pinguine zwischen Felsen Unterschlupf gefunden.<br />

Als das Wassertaxi wieder den Motor anwarf, blieben wir<br />

mit einem mulmigen Gefühl zurück.<br />

Da<strong>bei</strong> hatten wir den auf zehn stramme Wandertage angelegten<br />

Rundweg unserer Kondition bereits angepasst und mit<br />

der Bootstour die ersten <strong>bei</strong>den Etappen übersprungen. Auch<br />

für das Ende war zur Freshwater Landing Hut ein Wassertaxi<br />

bestellt. Damit wurde die Wanderung auf die von uns schon<br />

mehrfach erprobte Länge von einer Woche zurechtgestutzt.<br />

Erfahrene Wanderer, die sich nicht sicher sind, ob sie dem<br />

kompletten North West Circuit Track gewachsen sind, kön-<br />

nen sich auf diese Art „Schnupperkurse“ für den Weg individuell<br />

zusammenstellen. Die günstigste Variante allerdings<br />

und auch für Anfänger geeignet ist der Rakiura Track. Er<br />

folgt in drei Etappen von Oban aus erst parallel zum North<br />

West Circuit Track der Ostküste zu den wunderschönen<br />

Stränden „Maori Beach“ und „Magnetic Beach“, knickt<br />

dann nach Süden zum Paterson Inlet ab und kehrt wieder<br />

nach Oban zurück. Wer weniger wandern und dennoch die<br />

Insel erleben möchte, kann zur gigantischen Mason Bay an<br />

der Westküste über eine leichte Halbtagesetappe von der<br />

Freshwater Landing Hut aus gelangen.<br />

Kiwi spotting<br />

Vier „Schlammtage“ nach der Nacht in der Long Harry Hut<br />

schauen wir auf Mason Bay hinab: das Meer tobt! Über<br />

Hunderte von Metern rollen Wellenkämme auf den 15 Kilometer<br />

langen Strand zu. Es erinnert an eine Szene aus<br />

dem Buch „Das letzte Einhorn“, in der die im Meer gefan-<br />

Wanderer im Busch<br />

360° Autor: Andreas Vierkötter<br />

Andreas Vierkötter ist freier Reisejournalist<br />

mit Schwerpunkt auf<br />

Wanderreportagen. Vorwiegend in<br />

Europa unterwegs, brach er 2006<br />

zusammen mit seiner Frau Anja<br />

zu einer zehnmonatigen Weltreise<br />

auf. Neben China und Südamerika<br />

reis ten sie auch drei Monate durch<br />

<strong>Neuseeland</strong>. Von den zahlreichen<br />

Wanderungen war Stewart Island<br />

die größte Herausforderung.<br />

genen Einhörner als Wellen auf die Küste losstürmen. Bei<br />

bestem Sonnenschein steigen wir zum Strand hinab und<br />

wandern die letzten Kilometer auf Sand zur Mason Bay Hut.<br />

Im Umkreis der Hütte wird es im Gegensatz zu den letzten<br />

Tagen unruhig. Vereinzelt treffen wir auf Menschen – nicht<br />

am Strand, sondern in den Dünen. Aus den Eintragungen<br />

im Hüttenbuch wird deutlich, dass viele nicht zum Wandern<br />

herkommen, sondern das National- und Wappentier <strong>Neuseeland</strong>s<br />

suchen: den Kiwi. Im restlichen <strong>Neuseeland</strong> nur<br />

nachtaktiv, hat man auf Stewart Island gute Chancen, den<br />

seltsam geformten, flugunfähigen Vogel auch am Tage zu<br />

sehen. Uns ist das unscheinbare Tier heute Morgen direkt<br />

vor die Füße gelaufen! So schnell wie es auftauchte, war es<br />

mit seinem langen Schnabel aber auch wieder im Gebüsch<br />

verschwunden.<br />

Zusammen mit den <strong>bei</strong>den Amerikanern Alex und Carry, die<br />

auch den North West Circuit Track gewandert sind, schauen<br />

wir am Abend in der Mason Bay Hut auf die Wanderung<br />

zurück. Carry, die am West Ruggedy Beach von einer Welle<br />

erfasst und ans Ufer geschleudert worden war, bringt die<br />

letzten Tage auf den Punkt: „It’s an experience!“ <br />

Blick auf Little Hellfire Beach mit Mason Bay im Hintergrund<br />

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Heaphy Track – ein Wander-Bericht<br />

30. Dezember 2007 bis 2. Januar 2008<br />

The famed pole<br />

Nachdem ich über Weihnachten 2007 den Abel Tasman<br />

Coastal Track recht gemütlich angegangen bin,<br />

habe ich mir für die Wanderung über Neujahr eine<br />

größere Herausforderung ausgesucht: den Heaphy Track,<br />

den längsten der neuseeländischen Great Walks. Der Heaphy<br />

Track liegt im Kahurangi National Park, im nordwestlichen<br />

Teil der Südinsel von <strong>Neuseeland</strong>. Mit insgesamt 82<br />

Kilometer ist er nicht nur der längste der Great Walks, sondern<br />

auch einer der abwechslungsreichsten: Man wandert<br />

durch dichten Beech Forest, durch Tussok-Graslandschaft<br />

sowie subtropische Flachlandschaft, bis man schließlich<br />

die schroffe Küstenlinie an der West Coast erreicht, die mit<br />

Nikau-Palmen gesäumt ist.<br />

Erster Tag: 30. Dezember<br />

Von der Brown Hut bis zur Gouland Downs Hut –<br />

24,5 Kilometer – 7 Stunden<br />

Am vorletzten Tag des Jahres 2007 muss es ziemlich früh<br />

losgehen: zum einen weil es von meinem Bed & Breakfast in<br />

Motueka bis zum Startpunkt des Heaphy Tracks, der Brown<br />

Hut, mehr als zwei Stunden mit dem Shuttle sind. Und zum<br />

anderen habe ich mir gleich für den ersten Tag die längste<br />

Wanderung mit dem stärksten Anstieg ausgesucht. Insgesamt<br />

führt mein erster Abschnitt bis zu meinen Tagesziel,<br />

der Gouland Downs Hut, über fast 1.000 Höhenmeter und<br />

ist stolze 24,5 Kilometer lang. So komme ich am Ausgangs-<br />

Kunstwerk mit ausgedienten Schuhen<br />

punkt gegen 10 Uhr an und da es relativ warm ist, bin ich<br />

froh, dass der Weg recht schnell durch einen dichten Mischwald<br />

führt. Die ersten fünf Stunden bis zur Flanagans Corner,<br />

mit 915 Metern der höchste Punkt des Heaphy Tracks,<br />

führen stetig bergauf. Zwischendurch hat man immer einen<br />

schönen Blick auf die Golden Bay, sodass die Zeit wie im<br />

Overlander, dem Zug zwischen Auckland und Wellington,<br />

rasch vergeht.<br />

Für viele Wanderer ist bereits kurz nach dem höchsten Punkt<br />

der Wanderung das Tagesziel erreicht, die Perry Saddle Hut.<br />

Wer sich eine kurze Erfrischung gönnen möchte, der kann<br />

Die Gouland Downs Hut<br />

sich im tiefen und kalten Gorge Creek unmittelbar in der<br />

Nähe der Hütte eine Abkühlung verschaffen. Mich jedoch<br />

zieht es noch zwei Stunden weiter, zur Gouland Downs Hut.<br />

Wie in der Brown Hut gibt es in der Gouland Downs Hut<br />

keine Kocher, sodass ich meine eigene Kochausrüstung<br />

mitnehmen muss. Allerdings gilt diese Hütte für mich als<br />

eine der schönsten auf dem gesamten Heaphy Track: Zum<br />

einen ist sie sehr klein (nur 8 Schlafplätze), zum anderen<br />

liegt sie sehr schön in einer Tussok-Graslandschaft und in<br />

der Nähe gibt es ein Kalksteingebiet mit Buchenwald, der<br />

mit seinen kleinen Höhlen dazu einlädt, auf Entdeckungsreise<br />

zu gehen.<br />

Noch bevor die Gouland Downs Hut erreicht ist, gibt es eine<br />

der berühmtesten Attraktionen des Heaphy Tracks zu sehen:<br />

„the famed pole“. Dieser berühmte Mast steht mitten im Nirgendwo<br />

und ist mit altem Schuhwerk behangen, wo<strong>bei</strong> mit<br />

Sicherheit nicht alle zum Wandern gedient haben: Es befinden<br />

sich auch normale Straßenschuhe, Inline-Skates und<br />

Ballettschuhe darunter.<br />

In der Gouland Downs Hut angekommen, mache ich<br />

zunächst eine kurze Rast, um mich gleich danach - befreit<br />

von meinem schweren Rucksack - in das Kalkstein-, das<br />

Limestonegebiet aufzumachen und auf Erkundungstour zu<br />

gehen. Es gibt hier viele kleine Höhlen und kleinere Wasserfälle<br />

– allerdings sollte man lieber vorsichtig sein, da Kalkstein<br />

nicht gerade stabil ist.<br />

Die Gouland Downs Hut ist mit acht Schlafplätzen nicht nur<br />

die kleinste, sondern auch die älteste Hütte auf dem Heaphy<br />

Track. Aber diese kleine Hütte bietet mit einer offenen Feuerstelle<br />

viel Charme, und die Aussicht inmitten der Gouland<br />

Downs Graslandschaft ist sehr beeindruckend, was auch<br />

noch andere Wanderer dazu bewegt hat, hier ihre wohlverdiente<br />

Nachtruhe zu suchen. Zum Abend hin füllt sich die<br />

Hütte immer mehr, sodass sie schon bald voll belegt ist.<br />

Die Gouland Downs<br />

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Sonnenuntergang am letzten Tag des Jahres 2007<br />

Zweiter Tag: 31. Dezember<br />

Von der Gouland Downs Hut bis zur James Mackay<br />

Hut – 21 Kilometer – 5,5 Stunden<br />

Der letzte Tag des Jahres beginnt wie der vorletzte geendet<br />

hat: mit viel Sonnenschein. Nach der Gouland Downs<br />

Hut wird die Tussok-Graslandschaft durch ein paar kleinere<br />

Flüsse mit dichtem Bewuchs unterbrochen. Nach und nach<br />

führt der Wanderweg von der offenen Graslandschaft in<br />

eine immer dichter werdende Vegetation. Bald schon werden<br />

die Gouland Downs von den Mackay Downs abgelöst.<br />

Hier müssen viele kleinere Flüsschen überquert werden,<br />

die <strong>bei</strong> extremen Regenfällen auch recht stark ansteigen<br />

können, sodass es für Wanderer gefährlich werden kann,<br />

Der zweite Tag führt immer wieder an kleineren Flüsschen vor<strong>bei</strong><br />

hindurch zu gehen. Ein Teil der Mackay Downs kann <strong>bei</strong><br />

starken Regenfällen sogar so stark überflutet werden, dass<br />

es für Wanderer unmöglich wird, weiterzugehen. Zum<br />

Glück setzt nach der Mittagsrast nur leichter Regen ein,<br />

aber es wird immer nebeliger, sodass ich mich beeile, die<br />

James Mackay Hut zu erreichen.<br />

Von der Terrasse der Hütte aus kann man bereits das Ziel der<br />

Wanderung in 15 Kilometern Entfernung sehen: die Küstenlinie<br />

der West Coast und die Mündung des Heaphy Rivers in<br />

die Tasman Sea. Genau diesen herrlichen Ausblick kann man<br />

unter einer, von einem der Hüttenwirte selbst gebauten, freistehenden<br />

Dusche genießen. Da es sich im Vergleich zum<br />

Morgen doch recht stark abgekühlt hate, wage ich nur einen<br />

sehr kurzen Sprung unter das kalte Wasser.<br />

Bereits vor meiner Ankunft in der Hütte haben sich zwei<br />

Familien häuslich eingerichtet. Insgesamt besteht diese<br />

Gruppe aus vier Erwachsenen und acht Kindern im Alter<br />

zwischen 15 und 20 Jahren, sodass es entsprechend turbulent<br />

zugeht. Nachdem alle mit Essen versorgt sind, spielen<br />

und singen diese <strong>bei</strong>den Familien den ganzen Abend lang<br />

bis um Mitternacht. Um die anderen Wanderer nicht zu stören,<br />

sucht sich die Gruppe einen Platz etwas unterhalb der<br />

Hütte. Nichtsdestotrotz dringt ihr Gesang bis zur Hütte vor,<br />

was eine sehr schöne Stimmung erzeugt. Die Hütte ist an<br />

diesem Abend voll belegt. Hier sind wir alle meilenweit von<br />

jeglicher Zivilisation entfernt und warten auf den Jahreswechsel,<br />

der entgegen meinen bisherigen Erfahrungen, aber<br />

übereinstimmend mit meinen Erwartungen, völlig unspektakulär<br />

abläuft: kein Feuerwerk oder sonstiges Getöse. Aus<br />

2007 wird einfach 2008 – und kurz nach Mitternacht verschwinden<br />

alle in ihre Schlafsäcke.<br />

Dritter Tag: 1. Januar<br />

Von der James Mackay Hut zur Heaphy Hut –<br />

20,5 Kilometer – 6 Stunden<br />

Am ersten Tag des neuen Jahres komme ich erst recht spät<br />

aus dem Bett. Die <strong>bei</strong>den Großfamilien sind bereits früh aufgestanden<br />

und dementsprechend turbulent geht es in der<br />

kleinen Hütte zu. Die James Mackay Hut ist doch relativ klein<br />

und wenn sie so voll ist, dann wird es schon mal eng. Einige<br />

Wanderer, die keinen Platz mehr in der Hütte buchen konnten,<br />

haben auf der Veranda übernachtet – <strong>bei</strong> nasskaltem<br />

Wetter. Beim Frühstück kam ich mit einem etwas älteren<br />

Herrn, Neil, ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass Neil<br />

diese Wanderung nicht zum Spaß macht – er betreibt einen<br />

„Heaphy Track car swapping service“. Da das Ende und der<br />

Anfang des Heaphy Tracks über 460 Kilometer mit dem Auto<br />

auseinander liegen, stellt Neil sein Auto Wanderern zur Verfügung,<br />

die damit zum Ausgangspunkt fahren. Neil wiederum<br />

stellt das Auto der Wanderer am anderen Ende ab. Auf<br />

halben Weg trifft man sich dann hoffentlich und übergibt die<br />

Autoschlüssel, so hat jeder am Ende der Wanderung sein<br />

Auto wieder. Neil bewältigt die Wanderung in zwei Tagen<br />

und sucht nur <strong>bei</strong> schlechtem Wetter eine Hütte für die<br />

Übernachtung auf. Genießen, sagt er, kann er diese Wanderung<br />

trotzdem noch.<br />

Kurz nach der James Mackay Hut hört die Mackay Downs-<br />

Landschaft auf und es beginnt wieder der Beech Forest,<br />

welcher bald wiederum durch den reichhaltigeren und größeren,<br />

für die Westküste typischen Wald abgelöst wird. Ab<br />

und zu hat man einen Blick auf den Heaphy River und ehe<br />

man sich versieht, erreicht man die Lewis Hut, die an der<br />

Kreuzung von Lewis River und Heaphy River gelegen ist.<br />

An der Lewis Hut trifft man auch auf die ständigen Begleiter,<br />

die vor allem an der Westküste der Südinsel anzut reffen<br />

sind: Sandflies.<br />

Von der Lewis Hut geht es über große Swingbridges weiter,<br />

durch eine Waldlandschaft mit Kahikatea (neuseeländischen<br />

Warzeneiben), Rimu (Koniferenbaum) und Rata-Bäumen.<br />

Nach und nach werden auch die Nikau-Palmen immer mehr<br />

– ein Zeichen dafür, dass man sich der Küste nähert. Man<br />

Eine der vielen Swingbridges<br />

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Heaphy Track<br />

Karamera<br />

Westport<br />

Punakaiki<br />

LAGE: <strong>Queenstown</strong><br />

Der Heaphy Track liegt im Kahurangi National Park, im<br />

Nordwesten der Südinsel.<br />

DAuER DER WANDERuNG: 4 bis 6 Tage.<br />

BESoNDERHEITEN: Der Heaphy Track gilt als die variantenreichste<br />

Wanderung der Great Walks: von dichtem Beech Forest<br />

(Aorere Valley), über Tussok Graslandschaft (Gouland Downs),<br />

Christchurch<br />

durch subalpine Wald- und subtropische Flachlandschaft bis zur<br />

schroffen Küstenlinie der West Coast.<br />

TRANSPoRT: Da der Heaphy Track kein Rundwanderweg ist,<br />

sollte man sich bereits im Voraus nach Transportmitteln erkunden,<br />

sowohl zum Start als auch vom Ende der Wanderung.<br />

Der Ausgangs- und der Endpunkt liegen ca. 460 Kilometer mit<br />

dem Auto voneinander entfernt, sodass sich unter Umständen<br />

ein Rückflug lohnt. Ein sogenannter car swapping service wird<br />

auch angeboten.<br />

ÜBERNACHTuNG AuF DER WANDERuNG: Insgesamt gibt<br />

es sieben Hütten und neun Campingplätze, sodass man seine<br />

Wanderung ganz individuell planen kann.<br />

AuSSTATTuNG DER HÜTTEN BZW. CAMPINGPLäTZE: Alle<br />

Hütten haben Wasser, Feuerstellen, Toiletten und Schlafplätze<br />

mit Matratzen. Bis auf Gouland Downs und Brown Hut haben<br />

alle Hütten Kochgelegenheiten mit Gas. Alle Campingplätze<br />

haben Wasser und Toiletten, einige haben Feuerstellen.<br />

www.doc.govt.nz<br />

www.heaphytrack.com<br />

Takaka<br />

Nelson<br />

T e Anau<br />

Heaphy T r ack<br />

Karamera<br />

Westport<br />

Wanaka<br />

<strong>Queenstown</strong><br />

Invercargill<br />

360° Info<br />

Dunedin<br />

Punakaiki<br />

Timaru<br />

Takaka<br />

Nelson Picton<br />

Picton<br />

Christchurch<br />

360° Info<br />

360° Web Info<br />

Der Heaphy River kurz vor der Einmündung in die Tasman Sea<br />

Sonnenuntergang über der Tasman Sea<br />

folgt immer weiter dem Heaphy River und das Rauschen der<br />

Tasman Sea wird immer präsenter. An der Stelle, an der der<br />

Heaphy River in die Tasman Sea mündet, liegt die Heaphy<br />

Hut. Sie ist eine der schönsten Hütten auf dieser Wanderung,<br />

zum einen wegen ihrer Lage zwischen ruhigem Fluss<br />

und bisweilen tosender See, zum anderen liegt sie beschützt<br />

in Reichweite von Wiesen und Nikau-Palmen.<br />

Der Heaphy River eignet sich hervorragend zum Schwimmen,<br />

und von der Hütte sind es nur ein paar Gehminuten bis<br />

zum Strand. Der Strand ist groß genug, um eine kleine Wanderung<br />

am Abend zu unternehmen, und die Ostlage bietet<br />

sich hervorragend an, um am Abend einen schönen Sonnenuntergang<br />

zu beobachten.<br />

Die Gegend um die Heaphy Hut wurde von den Maori<br />

bereits vor mehr als 500 Jahren genutzt. Hier treffen sich<br />

zwei Wege, die die Maori als sogenannte Pounamu Trails<br />

(Greenstone Trails) genutzt haben. Sie haben nach Greenstone,<br />

Jade, gesucht, um daraus Werkzeuge, Waffen oder<br />

Schmuck herzustellen.<br />

Die Gegend um die Heaphy Hut ist auch sehr beliebt <strong>bei</strong><br />

den Kiwis – gemeint sind allerdings nicht die menschlichen<br />

Bewohner von <strong>Neuseeland</strong>, sondern die flugunfähigen<br />

Vögel. Diese nachtaktiven Vögel sind sehr scheu und meist<br />

hört man nur ihr typisches Rufen. Einige Wanderer schlafen<br />

extra draußen vor der Hütte, um eines der nationalen Symbole<br />

zu Gesicht zu bekommen.<br />

Vierter Tag: 2. Januar<br />

Von der Heaphy Hut zum Track-Ende, der<br />

Kohaihai Shelter – 16 Kilometer – 5 Stunden<br />

Der letzte Abschnitt der Wanderung führt immer an der<br />

Küste entlang, wo<strong>bei</strong> der Weg sowohldurch Nikau-Palmenwälder<br />

als auch durch Strandabschnitte führt. Je nachdem,<br />

wann man den Transport vom Ende des Tracks gebucht hat,<br />

kann und sollte man sich Zeit lassen und öfters an einem<br />

der Strände eine Pause einlegen. Der Abschnitt vom Parkplatz<br />

an der Kohaihai Shelter bis zur Heaphy Hut ist sehr<br />

beliebt sowohl <strong>bei</strong> Tageswanderern als auch <strong>bei</strong> Wanderern,<br />

die nur eine Übernachtung in der Heaphy Hut buchen und<br />

dann wieder zurück gehen. Daher wird es, je näher man dem<br />

Ende der Wanderung kommt, immer voller.<br />

Am Tag zuvor habe ich kurz Kjirsten <strong>bei</strong>m Schwimmen im<br />

Heaphy River getroffen, eine amerikanische Professorin mit<br />

schwedischen Wurzeln, die in <strong>Neuseeland</strong> ein sogenanntes<br />

„sabbatical year“ verbringt. Auch sie hat die Option gewählt,<br />

nur eine Nacht auf dem Heaphy Track zu verbringen. Kurz<br />

vor dem Ende der Wanderung treffe ich sie wieder und wir<br />

kommen ins Gespräch. Zu meinem Glück erzählt sie, dass<br />

sie die gleiche Unterkunft gebucht hat wie ich, und sie bietet<br />

mir an, mich dorthin mitzunehmen. Was mir sehr gelegen<br />

kommt, da ich, bevor ich die Wanderung begonnen habe,<br />

keinen Transport gebucht habe, was man in der Hauptsaison<br />

auch nicht unbedingt machen muss, da es am Ende der<br />

Wanderung ein Telefon gibt, mit dem man noch einen Transport<br />

arrangieren kann.<br />

Blick auf den Kahurangi National Park<br />

Der Track wechselt zwischen Nikau-Palmen und feinen Sandstränden ab<br />

Nachdem ich ausgiebig geduscht habe, treffe ich mich mit<br />

Kjirsten zu einem Abendessen, und als Belohnung für die<br />

Anstrengungen der letzten Tage gibt es für mich einen<br />

ordentlichen Eisbecher mit Sahne. Daraufhin bestellt sich<br />

Kjirsten sogar eine ganze Schüssel mit Eis und viel Sahne,<br />

an der sicher auch die singenden Kinder der <strong>bei</strong>den Familien<br />

ihre Freude gehabt hätten.<br />

Am nächsten Morgen geht es für mich mit einem kleinen<br />

Flugzeug zurück nach Motueka. Der Flug ist sehr holprig<br />

und ich habe mich am Boden sehr viel sicherer gefühlt als in<br />

der Luft. Allerdings ist der Ausblick über die zuvor bewältigte<br />

Strecke aus dieser luftigen Höhe sehr beeindruckend. <br />

360° Autor: Andreas Pietig<br />

Andreas Pietig lebt seit Februar 2007 in<br />

Auckland und macht an der Auckland<br />

University of Technology (AUT) seinen<br />

MBA. Nebenher ar<strong>bei</strong>tet er in einer<br />

Firma, die ihn nach seinem Abschluss<br />

fest als Operations Manager einstellt.<br />

Seine Freizeit verbringt Andreas gerne<br />

mit Wanderungen auf der Südinsel.<br />

28 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong> © 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 29


Travel & Backpacking Travelogues<br />

Travelogues Travel & Backpacking<br />

Mit Smilla durch <strong>Neuseeland</strong>:<br />

Teil IV<br />

Paradise, Ausgangspunkt des Rees-Dart Tracks<br />

Wibke und Axel, ein reiselustiges Paar aus Thüringen,<br />

sind gemeinsam mit ihrer sieben Monate alten Tochter<br />

Smilla in <strong>Neuseeland</strong> unterwegs. Mit Fahrrädern, Radanhänger<br />

und Zelt haben sie bisher die Nordinsel erkundet,<br />

sind mit Smillas oma und Tante an der Westküste der<br />

Südinsel entlang gefahren und starten jetzt mit Freunden<br />

zu einer Trekkingtour in den Bergen von Central otago.<br />

Nasse Füße <strong>bei</strong> guter Aussicht<br />

Von Glenorchy aus machen sich bis auf Wibke<br />

und Smilla alle auf zum Rees-Dart Track<br />

(siehe den Beitrag von Andreas Pietig, 360°<br />

<strong>Neuseeland</strong>, Heft 6/2008, S. 32). Für Babys ist<br />

dieses Gebiet nicht geeignet. Marko, Stefan, Daniela<br />

und Axel tragen ihre voll beladenen Rucksäcke<br />

in das Rees Valley hinein. Sie folgen dem Muddy<br />

Creek und verstehen auch recht schnell woher dieser<br />

Name kommt. Einer nach dem anderen sinkt <strong>bei</strong><br />

der Suche nach dem Weg knöcheltief – Stefan sogar<br />

knietief – in den Matsch. Doch die Szenerie, die näher<br />

rückenden Gletscher, das riesige menschenleere Tal<br />

der neuseeländischen Alpen lassen über jegliche<br />

Beschwerlichkeiten hinweg sehen. 8,5 Stunden laufen<br />

sie am ersten Tag, um die Rock Shelter Hut zu<br />

erreichen. Dort gibt es Trinkwasser und einen Ofen,<br />

der am Abend zum Glühen gebracht wird. Tagsüber<br />

<strong>bei</strong>m Gehen ist es noch recht warm, nachts fallen die<br />

Temperaturen jedoch in den Minusbereich.<br />

Matschige Füße am Muddy Creek<br />

Ein Märchenwald auf dem Rees-Dart Track<br />

Luxus in den Bergen<br />

Am nächsten Tag, die Sonne schafft es gerade so in das<br />

enger gewordene Tal, laufen die vier durch Tussock Grasfelder<br />

zum 1.447 Meter hohen Rees Saddle. Der höchste<br />

Punkt der Tour und gut die Hälfte des Vier-Tage-Trips ist<br />

erreicht. Sie genießen die weite Sicht. Die Ruhe lässt die<br />

Gedanken einfach fliegen. Alleine mit sich und der Natur<br />

zu sein ist Luxus in unserer Zeit. Mit Sonnenaufgang des<br />

nächsten Tages tauchen auch wieder ein paar freche Keas,<br />

die berühmten neuseeländischen Bergpapageien, auf. Sie<br />

albern herum, spielen mit allem, was nicht festgenagelt ist.<br />

Diesmal, im Gegensatz zum Erlebnis am Mount Cook, wird<br />

sicherheitshalber alles in der Hütte versteckt.<br />

Das Dart Valley, welchem Axel, Marko, Daniela und Stefan<br />

nun folgen, hält einige Flussüberquerungen bereit. Da<strong>bei</strong><br />

haben sie unwahrscheinliches Glück mit dem Wetter. Bei<br />

Regen kann einen dieser Track zwischen zwei Flüssen<br />

gefangen halten. Kleine Bäche schwellen schnell zu einer<br />

reißenden Flut heran. Die Flussbetten sind oft Hunderte<br />

Meter breit. Als Mensch fühlt man sich ohne Bedeutung in<br />

dieser noch so wilden Natur.<br />

Langsam werden die Rucksäcke leichter, das Essen ist fast<br />

aufgebraucht. Die Gruppe nähert sich dem Ziel und die<br />

Schritte werden immer schneller, bis sie wieder in Glenorchy<br />

angekommen sind.<br />

Heute Sommer, morgen Schnee<br />

Zurück in der Zivilisation, in <strong>Queenstown</strong>, genießen wir die<br />

Dusche und planen den nächsten Trip. Es soll eine Schotterpiste<br />

geben, die von hier in zwei Tagen direkt ins Fjordland<br />

führt. Für Autos ist dieser Weg nicht zugänglich, da der<br />

Zugang nur per Boot erreichbar ist. Also satteln Marko und<br />

Axel die Fahrräder, und wir machen einen Treffpunkt in Te<br />

Anau aus. Es geht durch eine trockene und weite Berglandschaft.<br />

Kein Mensch ist weit und breit zu sehen, aber Schafe<br />

gibt es überall. Nach langem Radfahren ist die Krönung des<br />

Tages ein Bad im See. In der Nacht hören die <strong>bei</strong>den seltsames<br />

Trommeln auf dem Zelt. Morgens ist alles in Schnee<br />

getaucht. Oft genug haben uns die Einheimischen gewarnt:<br />

In <strong>Neuseeland</strong> können alle vier Jahreszeiten auf einen Tag<br />

fallen. So radeln Marko und Axel statt in kurzer Hose mit<br />

Pudelmütze ins 75 Kilometer entfernte Te Anau. Es ist also<br />

Winter geworden im südlichen <strong>Neuseeland</strong>.<br />

Schnee am Mavora Lake<br />

Axel und Marko fahren auf einer einsamen Schotterstraße<br />

360° Autoren: Wibke Raßbach / Axel Bauer<br />

Wibke Raßbach, 27, ar<strong>bei</strong>tete nach<br />

dem Abitur mit Menschen mit<br />

einer geistigen Behinderung in<br />

Schottland, Indien, Norwegen und<br />

Deutschland, bevor sie ein Studium<br />

der Sozialar<strong>bei</strong>t / Sozial pädagogik<br />

abschloss. Momentan macht sie<br />

eine Weiterbildung zur Natur- und<br />

Erlebnispädagogin.<br />

Axel Bauer, 32, absolvierte ein<br />

Studium der I nnenarchitektur,<br />

nach dem er zuvor eine Tischlerlehre gemacht hatte. Zurzeit ar <strong>bei</strong>tet<br />

er als Innenarchitekt und Designer.<br />

Die <strong>bei</strong>den haben gemeinsame Reisen nach Tanzania, Kirgisien,<br />

Usbekistan, Nepal, Indien und <strong>Neuseeland</strong> unternommen. In verschiedenen<br />

Diavorträgen und Ausstellungen im Bereich Foto grafie<br />

lassen sie die Besucher an ihren Reisen teilhaben. Smilla Emilie<br />

Bauer, geboren am 27. Mai 2007, ist Mittelpunkt der Familie. Ihr<br />

Lieblingsort ist der Fahrradanhänger, ihre momentane Beschäftigung:<br />

Spielespezialist.<br />

Mehr Informationen über Smilla, Wibke und Axel, ihre Reisen und<br />

Termine für den Diavortrag „<strong>Neuseeland</strong> – Fräulein Smillas großes<br />

Abenteuer“ finden Sie auf www.kwerhoch2.de.<br />

30 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong> © 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 31


Travel & Backpacking Travelogues Travelogues Travel & Backpacking<br />

Der Milford Sound ist einer der beeindruckendsten Fjorde <strong>Neuseeland</strong>s<br />

Mit dem Kleinbus geht es weiter in die 120 Kilometer lange<br />

Einbahnstraße zum Milford Sound. Norwegen, Chile und<br />

<strong>Neuseeland</strong> sind die einzigen Länder der Erde, in denen es<br />

große Fjorde gibt. Das Fjordland in <strong>Neuseeland</strong> ist außerdem<br />

die niederschlagsreichste Region der Erde. Gutes Wetter<br />

ist sehr rar und blauer Himmel extrem selten. Wir können<br />

es kaum glauben, als wir früh am Morgen die in Regenwald<br />

getauchten und aus dem Wasser ragenden Bergriesen <strong>bei</strong><br />

Sonne betrachten können. Bei dieser Kulisse können wir<br />

selbst Smilla das Versprechen abringen, uns nachts mehr<br />

schlafen zu lassen. Ob’s klappt?<br />

Die Schäferin, der Veteran und zwei Millionäre<br />

Es ist eisig, es regnet und stürmt. Abends wird es um sechs<br />

Uhr dunkel. Wir schlafen jede Nacht 12 Stunden, weil es zu<br />

kalt und nass ist um draußen zu sein. Pünktlich zum Wintereinbruch<br />

erreichen wir den Slope Point, den südlichsten<br />

Am Slope-Point, dem südlichsten Punkt <strong>Neuseeland</strong>s, tobt der Wind<br />

Am Südzipfel <strong>Neuseeland</strong>s gibt es sogar Pinguine<br />

Punkt <strong>Neuseeland</strong>s. Von hier aus sind es noch 4.803 Kilometer<br />

bis zum Südpol. Ab jetzt geht es für uns nach Norden,<br />

wo in drei Wochen unser Flieger von Auckland nach<br />

Deutschland startet. Wir verabschieden uns von Stefan und<br />

Daniela und bringen Marko in Christchurch zum Flughafen.<br />

Nach zwei Monaten sind wir ab nun wieder allein unterwegs.<br />

In den verbleibenden Tagen wollen wir noch einmal<br />

die Leute besuchen, die wir auf unserer Reise getroffen und<br />

schätzen gelernt haben.<br />

Am ersten Abend besuchen wir in altes Ehepaar in einem<br />

komplett zugewucherten Haus. Es kommt uns vor wie eine<br />

Zeitreise, denn, als wir an die Tür klopfen, sitzt das Mütterchen<br />

gerade am Spinnrad und spinnt Wolle. Die <strong>bei</strong>den sind<br />

so um die 80 Jahre alt, haben einen großen Gemüsegarten,<br />

Hühner und über 300 Schafe. Der Hütehund ist schon vor<br />

ein paar Jahren gestorben und wenn die Schafe auf eine<br />

andere Weide gebracht werden müssen, macht sich die alte<br />

Frau allein, bewaffnet mit einer Trillerpfeife, auf den Weg.<br />

32 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong> © 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 33


Travel & Backpacking Travelogues Travelogues Travel & Backpacking<br />

Eine Robbe lässt sich an der südlichen ostküste den Wind um die ohren wehen<br />

Dann geht es zu Pipi, einem 81 Jahre alten Veteran, der<br />

schon mit 14 Jahren in die Armee eingetreten ist. Er hat<br />

den Zweiten Weltkrieg, den Vietnamkrieg und noch einige<br />

andere blutige Auseinandersetzungen überlebt. Acht seiner<br />

13 Geschwister kämpften für die britische Krone.<br />

Sein kleines Haus ist voll gestopft mit Medaillen, Auszeichnungen<br />

und allerlei kuriosen Gegenständen von<br />

seinen Reisen durch Afrika und Südamerika. Ein absolut<br />

charismatischer Mensch, der sich sofort in Smilla verliebt.<br />

Es wird ein wundervoller Abend mit viel Gelächter,<br />

Musik und Geschichten aus vergangenen Zeiten.<br />

Mit der Fähre erreichen wir die Nordinsel und schlafen die<br />

nächste Nacht <strong>bei</strong> Brant in Wellington und am darauf folgenden<br />

Tag <strong>bei</strong> seinem Bruder Kevin in Wanganui. Brant<br />

hat eine Consulting Firma und Kevin kauft und restauriert<br />

alte Häuser. Beide sind inzwischen Millionäre. Trotzdem<br />

sind sie ganz natürliche und offene Menschen geblieben.<br />

Obwohl wir aus zwei verschiedenen Welten kommen, sind<br />

sie sehr an unserer Reise interessiert.<br />

Abenteuer Autoverkauf<br />

Wir haben noch eine wichtige Aufgabe vor uns: Unser Auto<br />

muss wieder verkauft werden, denn es ist etwas zu groß<br />

für das Handgepäck im Flugzeug. Jeden Sonntag gibt es<br />

in Auckland einen Automarkt, auf dem alte Autos – meist<br />

von Touristen – gekauft und verkauft werden. Als wir dort<br />

ankommen, verlässt uns schnell der Mut. Zahlreiche Autos<br />

und Minibusse stehen zum Verkauf, da<strong>bei</strong> gibt es nur eine<br />

handvoll potenzieller Käufer. Es ist genau die Zeit, in der die<br />

meisten Touristen <strong>Neuseeland</strong> verlassen und die wenigsten<br />

neuen kommen. Da<strong>bei</strong> ist unser ‘85er Modell mit Abstand<br />

eines der ältesten und hat mit seinen inzwischen 303.000<br />

Kilometern die weiteste Strecke hinter sich gebracht. Also<br />

versuchen wir alle Tricks, um unsere Karre los zu werden:<br />

Smilla wird ins Auto gesetzt, um Blicke auf sich zu ziehen.<br />

Axel steht in der Nähe des Motors und preist dessen Qualität<br />

an und ich postiere mich hinten im Auto und weise auf<br />

die vielen Extras hin, die dieses Auto zu bieten hat. Schließlich<br />

haben wir zwei Interessenten, die eine Probefahrt<br />

machen. Die <strong>bei</strong>den kommen aus Thüringen und Robert<br />

versteht etwas von Autos. Er ist begeistert vom Motor. Die<br />

<strong>bei</strong>den kaufen uns tatsächlich den Minibus ab. Uff, wir sind<br />

erleichtert! Auf dem Automarkt stehen zahlreiche Touristen,<br />

die teilweise schon seit mehreren Wochen versuchen, ihr<br />

Gefährt los zu werden.<br />

Freudig-wehmütiges Abschiednehmen<br />

Die restlichen Tage vor unserer Abreise verbringen wir in<br />

Rotorua <strong>bei</strong> Tim und seiner Familie, für die wir am Anfang<br />

unserer Reise eine Holzfällerhütte gebaut hatten. Langsam<br />

freuen wir uns auf zu Hause, auf unsere Familie und Freunde,<br />

auf den Frühling und den Wald. Und gleichzeitig versuchen<br />

wir noch einmal <strong>Neuseeland</strong> in uns aufzusaugen. Smilla ist<br />

inzwischen länger hier als in Deutschland – sie ist ein Kiwi<br />

geworden. Vor ein paar Tagen hat sie ihre ersten Schritte<br />

alleine gemacht. Wie ihr wohl das Leben in einem festen<br />

Haus gefallen wird? Viel Neues wartet auf uns, viele Pläne<br />

haben wir in den letzten Wochen geschmiedet. Jetzt wird es<br />

Zeit, diese Schritt für Schritt anzugehen. Wir hoffen, einen<br />

Teil der Offenheit und Entspanntheit der Menschen hier und<br />

das Gefühl von Weite in diesem wunderschönen, vielfältigem<br />

Land auf die andere Seite der Welt mitzunehmen.<br />

Im April 2009 sind wir schon fast wieder ein Jahr zu Hause.<br />

Smilla feiert bald ihren zweiten Geburtstag. Die nächste Reise<br />

ist bereits in Planung: In wenigen Wochen werden wir in Richtung<br />

Balkan aufbrechen. Ob sich Smilla noch an die Reise in<br />

Erleben Sie <strong>Neuseeland</strong> wie es intensiver nicht sein kann.<br />

Mit 28 aktuellen Filmen auf 36 DVDs<br />

(teilweise noch in Produktion)<br />

bietet Magic Blue Planet ® Filmproduktion<br />

eine nahezu einzigartige, lückenlose<br />

und unterhaltsame Dokumentationsreihe<br />

für alle, die sich ausführlich auf eine<br />

<strong>Neuseeland</strong>-Tour vorbereiten möchten,<br />

oder das Land zuhause erkunden wollen.<br />

Nordinsel, Südinsel oder Stewart Island –<br />

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Bei Pipi und seiner Familie genießen wir noch einmal<br />

die neuseeländische Gastfreundschaft<br />

<strong>Neuseeland</strong> erinnert? Ob es ihr auch diesmal Spaß machen<br />

wird? Auf jeden Fall liebt sie ihren Radanhänger noch genauso<br />

wie vor einem Jahr. Und wir sind gespannt auf die neuen Länder<br />

und Kulturen, die es zu entdecken gilt und auf die viele<br />

Zeit, die wir auf der Reise füreinander haben werden. <br />

Mehr Informationen über Smilla, Wibke und Axel, ihre<br />

Reisen und Fotografie findet ihr auf www.kwerhoch2.de<br />

MAGIC BLUE PLANET ® FILMPRODUKTION<br />

Frank Bender<br />

Auf dem Heyer 32 • D-67278 Bockenheim<br />

info@magicblueplanet.de<br />

34 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong> © 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 35<br />

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Emigration & Working Holidays Report<br />

Schüler in <strong>Neuseeland</strong> –<br />

Ein Schritt ins Leben (Teil II)<br />

Erster Schultag<br />

Irgendwie fühlte ich mich sicher – gerade mit meinem vertrauten<br />

„Eastpack“ auf der Schulter – der erste Schultag<br />

irgendwo am Ende der Welt, nicht ganz so einfach, aber<br />

auch nicht so schlimm. Je näher ich der Schule kam, desto<br />

beruhigter war ich, dass – wie angekündigt – alle die gleichen<br />

Klamotten an hatten, Schuluniformen prägten das Straßenbild.<br />

Ich fühlte mich gleich „normaler“. Auf dem Schulgelände<br />

strömten alle in die „convention hall“, und ich nahm<br />

bewusst in einer der letzten Reihen Platz.<br />

Schüler aller Jahrgangsstufen drängten in die schier endlosen<br />

Stuhlreihen und schnell wurde das System sichtbar,<br />

alle Jahrgangsstufen saßen zusammen, die Jüngsten vorne,<br />

hinten die Abschlussjahrgänge, die ersten Reihen waren für<br />

die Lehrer reserviert. Das Podium gehörte dem Prinzipal,<br />

also dem Rektor mit seinen Direktoren, sowie dem Chef aller<br />

Internationalen Schüler und den Schulsprechern.<br />

Irgendwie hatte ich das Gefühl total falsch zu sitzen, dennoch<br />

sprachen mich gleich freundliche Kiwis an und gaben<br />

mir das gute Gefühl, nicht gegen ein strenges Gebot verstoßen<br />

zu haben. Ich war vor Spannung und vieler neuer Eindrücke<br />

so abgelenkt, dass es mich wie ein Blitz traf, als ich<br />

meinen Namen aus dem Lautsprecher hörte:„… Carsten from<br />

Germany, starting his first term grade 12 at Otumoetai College,<br />

… we wish you all the best …”. Mir wurde gerade klar gemacht,<br />

dass ich dazugehörte und jetzt aufzustehen hatte, und nahezu<br />

2.000 Augenpaare nahmen mich ins Visier. Der Rektor gab<br />

anschließend noch Ergebnisse der einzelnen Sportgruppen an<br />

der Schule bekannt, begrüßte drei neue Lehrer und zeigte die<br />

Wochenziele auf. Dann war die jeden Montag so stattfindende<br />

Veranstaltung zu Ende und alle strömten ins Freie.<br />

Draußen musste ich mir keine Gedanken mehr machen, wie<br />

ich wohl meinen ersten Kursraum finden würde. Schnell war<br />

ich umlagert von „meiner Jahrgangsstufe“, die neugierige<br />

Fragen an mich Neuling richteten, und wie selbstverständlich<br />

fand ich mich dann vor meinem ersten Kursraum ein.<br />

360° Autor: Carsten Hötzel<br />

Carsten Hötzel war 2003 für sechs<br />

Wochen mit einem Programm des Oberschulamtes<br />

in <strong>Neuseeland</strong>. Und das<br />

hatte Folgen: Kaum wieder zu Hause,<br />

entschied er sich dafür, ein ganzes<br />

Jahr an einer neuseeländischen High<br />

School zu verbringen. Während dieser<br />

Zeit hat er sich sogar entschlossen, seinen<br />

Schulabschluss in <strong>Neuseeland</strong> zu<br />

machen. Heute lebt er in Auckland.<br />

Grenzenlose Mobilität<br />

Chips zum Mittagessen<br />

Die ersten Tage an der Schule waren von derart vielen Ereignissen<br />

geprägt, dass ich für Nebensächlichkeiten wie Essen<br />

und Trinken keine Zeit hatte. Nach der zweiten Woche der<br />

täglichen Chips-Ration, die mir meine Gastmutter als Mittagessen<br />

mitgegeben hatte, war eine Veränderung mehr als angesagt.<br />

Inzwischen waren meine Gastmutter und ich so vertraut,<br />

dass ich künftig auf einen Apfel und ein Käse- oder Schinkenbrot<br />

umschwenken konnte. Und was war das für ein Genuss,<br />

<strong>bei</strong> blauem Himmel, strahlender Sonne auf dem Campus mit<br />

neuen Freunden die Mittagspause zu verbringen.<br />

Führerschein in NZ<br />

Schule ist das eine in <strong>Neuseeland</strong> – total unüblich und<br />

uncool ist es, in meiner Stadt in <strong>Neuseeland</strong> öffentliche Verkehrsmittel<br />

zu benutzen. Warum … ganz einfach, fast jeder<br />

meiner Mitschüler hatte ein Auto.<br />

Schon mit 15 kann man hier den Führerschein machen<br />

und – mit Einschränkungen – allein fahren. „Fahrlehrer“<br />

in <strong>Neuseeland</strong> sind die Eltern, und nachdem mein Gastbruder<br />

mit den Fahrstunden begonnen hatte, habe ich mich<br />

einfach dran gehängt. Jeden Sonntag wurde nun auf einem<br />

großen Parkplatz unter den kritischen Augen der Gastmutter<br />

geübt – die ersten Versuche mit der Kupplung brachten<br />

mir den spöttischen Namen „Bunny-hopper“ von meiner<br />

Gastschwes ter ein. Nach einem halben Jahr bekam ich trotz<br />

einiger Fehlversuche nach einer Prüfungsfahrt meine sogenannte<br />

„restricted licence“ ausgestellt. Ich war mobil.<br />

Das erste halbe Jahr durfte ich zwar nur mit einem „Full<br />

licence“-Inhaber als Beifahrer fahren, oder alleine ohne<br />

irgendwelche Passagiere, das störte mich allerdings wenig,<br />

da ich die neu gewonnene Mobilität geradezu als grenzenlos<br />

36 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

empfand. Mit einer weiteren Prüfung und Kosten von nur 100 NZ$ habe ich dann<br />

einen vollwertigen Führerschein erworben, den ich mir inzwischen in Deutschland<br />

umschreiben lassen könnte.<br />

outdoor education<br />

Die Fächerwahl ist mir nicht leicht gefallen. An meiner Schule wurden Kurse aus<br />

allen Bereichen angeboten, von den auch <strong>bei</strong> uns in Deutschland alt bekannten<br />

Fächern (wie Mathematik) bis zu Maorikultur, Mode & Design, Tourismus & Reisen,<br />

Medien, Volkswirtschaft und Japanisch.<br />

Mich hat besonders der Kurs outdoor education gereizt. In diesem Fach, das ein<br />

ganzheitliches Lehr- und Lernkonzept hat, wird neben sportlichen Fähigkeiten<br />

auch die persönliche Entwicklung und Sozialkompetenz jedes einzelnen Schülers<br />

individuell gefördert. Die erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse werden<br />

zunächst im Klassenraum gelernt, um diese dann später in der Natur praktisch<br />

umzusetzen. Ich habe hier neue Sportarten wie Kite Surfen, Klettern, Abseilen,<br />

Kajakfahren, Gletscherwandern und Rafting kennen gelernt. Die Klasse der outdoors<br />

hatte den Vorzug, dass sie bereits an vielen Freitagen mit den schuleigenen<br />

Minibussen die Schule verlassen durften und über das Wochenende in die Natur<br />

zum „Sporteln“ aufgebrochen ist.<br />

Alkohol-Bannzonen in den Städten und am Strand<br />

Wer träumt nicht vom Lagerfeuer und wilden Partys am Strand, aber dies ist einer<br />

meiner unerfüllten Träume in <strong>Neuseeland</strong> geblieben. Da in bestimmten innerstädtischen<br />

Bereichen und an vielen Stränden striktes Alkoholverbot gilt und speziell<br />

im Sommer „wilde Feuer“ verboten sind, waren unsere nächtlichen Streifzüge<br />

am Strand und die Lagerfeuer romantik eher unauffällig. Dennoch waren es unvergessliche<br />

Erlebnisse, unter dem Stern des Südens im warmen Sand zu liegen und<br />

sich vorzustellen, wie die Mitschüler in Deutschland <strong>bei</strong> nasskaltem Novemberwetter<br />

die Schulbank drücken.<br />

Abschied oder doch nicht<br />

outdoor Education<br />

Sportgeräte mal ganz anders<br />

Mein Jahr in <strong>Neuseeland</strong> schien an mir vorüber zu fliegen, und schnell rückte der<br />

Tag näher, an dem meine Eltern mich in der Gastfamilie abholen und noch einen<br />

gemeinsamen Urlaub in <strong>Neuseeland</strong> anschließen wollten. Die Freude des Wiedersehens,<br />

aber auch der Schmerz, ein Land verlassen zu müssen, welches man ins<br />

Report Emigration & Working Holidays<br />

Auf zu neuen Welten!<br />

High School-<br />

Aufenthalte ...<br />

am anderen Ende der Welt<br />

<strong>Neuseeland</strong><br />

Australien<br />

Freie Schulwahl!<br />

Öffentliche Schulen<br />

Privatschulen<br />

Outdoor Education Schools<br />

außerdem:<br />

USA, Kanada<br />

Irland, Großbritannien<br />

Frankreich, Spanien<br />

Argentinien, Brasilien<br />

Indien, China<br />

Weit mehr als nur Schule!<br />

TravelWorks<br />

Münsterstr. 111<br />

48155 Münster<br />

Tel. 02506-8303-600<br />

E-mail: info@travelworks.de<br />

www.travelworks.de<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 37


Emigration & Working Holidays Report<br />

Herz geschlossen hatte, vermischten sich immer mehr. Es war<br />

Schicksal, dass mich mein Direktor gerade in einer solchen<br />

Minute der emotionalen Rührung zu sich rufen ließ. Aufgrund<br />

meines guten Lernerfolges bot er mir an, meinen Aufenthalt<br />

zu verlängern und im College das neuseeländische Abitur zu<br />

machen. Welch eine geniale Idee – leider nicht von mir! Es<br />

folgten nächtelange Internetrecherchen, ob und wie das neuseeländische<br />

Abitur auch in Deutschland und international<br />

Anerkennung finden würde. Schließlich musste ich mit stichhaltigen<br />

Argumenten bewaffnet sein, um meinen nichtsahnenden<br />

Eltern meine neuen Pläne plausibel zu machen.<br />

Bei einem sehr entspannten gemeinsamen Frühstück ließ<br />

ich die Katze dann aus dem Sack und erntete zunächst<br />

blankes Entsetzen <strong>bei</strong> meiner Mutter und tiefes Stirnrunzeln<br />

<strong>bei</strong> meinem Vater. Vermeintlich clever versuchte meine<br />

Mutter, mich von diesem Trip runter zu holen, indem sie kurzerhand<br />

den Direktor meiner deutschen Schule anrief und<br />

sich von dort eine ablehnende Einschätzung erhoffte. Weit<br />

gefehlt, mein ehemaliger Rektor stellte Erkundigungen an,<br />

nannte Grundvoraussetzungen in Fächerzusammensetzung<br />

und zu erreichender Punktezahl und empfahl dringend, mir<br />

diese Chance zu geben.<br />

Abitur – NCEA in <strong>Neuseeland</strong><br />

Zugegebenermaßen, es war ein hartes Stück Ar<strong>bei</strong>t. Neben<br />

den typischen Hauptfächern wie in Deutschland musste ich<br />

mich auch durch englische Literatur, dort vor allem Shakespeare-Interpretationen,<br />

kämpfen. In Mathematik, Physik<br />

und Chemie schickten mir meine ehemaligen Lehrer<br />

aus Deutschland Lehrbücher der 13. Klasse, die ich neben<br />

meinen englischen Lehrbüchern durchkauen musste. Mein<br />

Motto: You can do it!<br />

„Yes – I did it“ – im Dezember 2005 erhielt ich in einer feierlichen<br />

Zeremonie als deutscher Schüler an einem neuseeländischen<br />

College das NCEA überreicht. Und nun war er wirklich<br />

da, der Abschied aus <strong>Neuseeland</strong>, verbunden mit vielen<br />

Tränen <strong>bei</strong> meiner Gastfamilie, <strong>bei</strong> meinen neu gewonnenen<br />

neuseeländischen Freunden und Freundinnen, und auch ich<br />

musste mit den Tränen kämpfen, als im Dezember 2005 die<br />

Boeing 747 der Air New Zealand auf dem Weg nach Deutschland<br />

eine letzte Schleife über die Skyline von Auckland zog.<br />

Wieder zurück in Deutschland<br />

Sie waren alle wieder da und zu meiner Begrüßung gekommen:<br />

Julian, mein bester deutscher Schulfreund, der mich seinerzeit<br />

mit einem für ihn typischen Care-Paket, nämlich schwäbischen<br />

Spätzle, Gummibärchen und vielen Kondomen, verabschiedete,<br />

Mum und Dad, der wieder eine bewegende Willkommensrede<br />

hielt, Oma kullerten wieder dicke Tränen über ihre kleinen rosa<br />

Bäckchen und in der Nachbarschaft sprach sich schnell herum,<br />

der „Neuseeländer“ sei wieder da.<br />

Natürlich machte ich auch einen Abstecher in meine alte<br />

Schule, letztendlich um meinem Rektor, der meine schulische<br />

Laufbahn entscheidend mitgeprägt hat, zu danken.<br />

Nach den ersten Tagen des euphorischen Wiedersehens,<br />

stellte sich jedoch ein seltsames Gefühl der Distanz ein. Vieles<br />

was früher als selbstverständlich für mich galt, begann ich<br />

kritisch zu hinterfragen, typisch deutsche Lebensgewohnheiten<br />

brachten mich zum Nachdenken, meine Freunde von<br />

früher schienen irgendwie stehen geblieben zu sein. Alles<br />

wirkte eng. Nichts hatte sich verändert, wogegen doch mit<br />

mir selbst ein gewaltiger Umbruch vorgegangen war. Die<br />

Weite des Landes, das Meer und die unglaubliche Freundlichkeit<br />

der Neuseeländer fehlten mir sehr.<br />

Meine Bleibe als Student<br />

Wieder zurück nach <strong>Neuseeland</strong><br />

In <strong>Neuseeland</strong> ist es bereits vor Abschluss des Abiturs möglich,<br />

sich per Internet <strong>bei</strong> Universitäten zu bewerben, die dann<br />

mit einem vom Schüler freigeschalteten Zugangscode auf das<br />

Abiturergebnis zurückgreifen konnten. Beworben hatte ich<br />

mich vorsorglich mal in Auckland, in London und in Vancouver.<br />

Mir schwebte dort ein sogenanntes Doppelstudium<br />

vor. Mit dem Bachelor of Business und einem Bachelor of<br />

Science (Informationstechnologie) sah ich dort die Möglichkeit,<br />

<strong>bei</strong> verkürzter Studienzeit zwei vollständige Abschlüsse<br />

erwerben zu können, da sich die Inhalte und somit die zu<br />

erwerbenden Scheine in den <strong>bei</strong>den Studiengängen überschneiden.<br />

Alle drei Standorte und Universitäten erschienen<br />

mir gleichermaßen geeignet und passend für mich. Ich hatte<br />

wieder Glück: Auckland sagte mir einen Studienplatz zu und<br />

so fiel die Wahl dann auf die Massey University in Auckland<br />

und ich kehrte zurück ins Land der langen weißen Wolke.<br />

Studienbeginn mit Hindernissen<br />

Voller Tatendrang und überglücklich, mit der Studienplatzzusage<br />

und einer Zusage für das Studentenwohnheim in<br />

Auckland in der Tasche, kam ich einen Tag vor offiziellem<br />

Semesterbeginn in Auckland an. Ich erreichte, bepackt mit<br />

meinem ganzen Hab und Gut, das „Interna tional Office“ an<br />

der Uni, um meinen Schlüssel für das Studentenappartement<br />

abzuholen. Ich sollte fortan stolzer Mitbewohner in<br />

einem der neuen Studentenreihen häuser des Millennium<br />

Studentendorfes sein, das unmittelbar an den Campus<br />

grenzte. Nur: Mit einem mitleidigen Lächeln erklärte mir<br />

die Angestellte, dass sie mir leider den Schlüssel nicht aushändigen<br />

könne, da sie, erst nach der Zusage, festgestellt<br />

habe, dass ich noch nicht volljährig sei.<br />

38 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

Eine gesetzliche Bestimmung verbiete es, mit nicht volljährigen Ausländern<br />

Mietverträge zu schließen, sofern diese keine erziehungsberechtigte<br />

Person im Land haben. Nach 28 Stunden Flug wusste ich nicht, ob mir die<br />

Müdigkeit oder die Enttäuschung mehr zu schaffen machten. Mit dem Rat<br />

der netten Dame, mir doch eine Gastfamilie in Auckland zu suchen, war<br />

mir am Abend vor Semesterbeginn nicht wirklich geholfen.<br />

Hilfe von den ehemaligen Gasteltern<br />

Leider hatten meine früheren Gasteltern weder Bekannte noch Verwandte<br />

in Auckland, die als Gasteltern bis zu meinem 18. Geburtstag hätten einspringen<br />

können. Doch war es wieder meine Gastmutter, die die zündende<br />

Idee hatte: Sie könnte als Quasi-Erziehungsberechtigte einspringen. Es lag<br />

nun an mir, diese bürokratische Hürde mit diesem Kniff zu umschiffen. Ein<br />

paar Telefonate, einige Rückfragen waren nötig und dann kam der unbürokratische<br />

erlösende Satz: „Unit 12, have a good stay!“<br />

Leben mit einem Maori im Studentenwohnheim<br />

Da die Massey Universität Auckland einen hervorragenden Wohnstandard<br />

hat, habe ich es letztendlich sechs Semester im Millennium Village „ausgehalten“.<br />

Die Ausstattung der Reihenhäuser ist wirklich modern und komfortabel<br />

und die Lage zur Uni einfach unschlagbar. Es leben immer vier<br />

Studenten in einem Haus, das im Erdgeschoss über ein großes Wohn-/Esszimmer<br />

und eine offene Küche mit Gartenterrasse und im Obergeschoss<br />

über zwei Bäder mit WC und vier Zimmer verfügt. Unsinnige Regeln gibt<br />

es keine, keine eingeschränkten Besuchszeiten, insoweit ist das Leben<br />

dort recht cool. Die regelmäßig stattfindenden „Room Inspections“ haben<br />

mich zwar das ein oder andere Mal aufgeregt, allerdings waren sie doch<br />

immer recht hilfreich, die Bude wieder auf Vordermann zu bringen. Andere<br />

Wohnheime wie zum Beispiel „Casa Bella“ sind sogar mit Pool und Tennisplatz<br />

in der Community ausgestattet, allerdings leben dort dann immer<br />

sechs Studenten zusammen.<br />

Wer es gerne privat möchte, kann ohne Probleme auf dem freien Wohnungsmarkt<br />

eine Wohngemeinschaft finden. Der Wohnungsmarkt ist für<br />

den Studienbeginn im Februar zwar immer recht angespannt, im Juni ist<br />

es aber deutlich leichter, eine angemessene Unterkunft zu finden.<br />

Gespannt war ich <strong>bei</strong> meinem Einzug schon, da mir eine WG mit zwei<br />

neuseeländischen Mädels und einem männlichen Maori bevorstand. Gute,<br />

interessante Mischung dachte ich mir. Meinen Mitbewohner stellte ich<br />

mir als wilden, unkultivierten, im Gesicht tätowierten Ureinwohner <strong>Neuseeland</strong>s<br />

vor, so wie ich die Maori zuvor in Rotorua kennen gelernt hatte.<br />

Shayne entpuppte sich jedoch als völlig unkomplizierter Kiwi, der bald zu<br />

einem wunderbaren Freund wurde.<br />

Der Maori und die schwäbische Küche<br />

Not macht erfinderisch. Einerseits relativ teure Mittagstischpreise auf dem<br />

Campus und andererseits die vielen Supermärkte in der Umgebung ließen<br />

mich zum Küchenchef de la maison werden. Schnell entdeckte auch<br />

mein Maori-Mitbewohner, dass German Cooking gewisse Vorzüge aufwies,<br />

was allerdings in der Verknüpfung nicht ganz einfach war. Man stelle<br />

sich uns zwei als absolute Küchenneulinge aus absolut verschiedenen Kulturkreisen<br />

<strong>bei</strong>m gemeinsamen Einkauf und anschließend <strong>bei</strong>m gemeinsamen<br />

Kochen vor. Aus meinen traditionellen Spaghetti Bolognese wurden<br />

irgendwann Spagetti mit Lammfleisch und Ananas in Kokossauce, aus<br />

dem traditionellen Hangi der Maori wurde so etwas Ähnliches wie Gaisburger<br />

Marsch ohne Spätzle.<br />

Report Emigration & Working Holidays<br />

Massey universität in Auckland<br />

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© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 39


Preview 02/2008<br />

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Emigration & Working Holidays Report<br />

„Die Kiwis sind so entgegenkommend!“<br />

Als die Berlinerin in <strong>Neuseeland</strong> ankommt, ist dann aber<br />

schlagartig alles anders: Down under empfängt sie mit<br />

strahlendem Hochsommerwetter, während das zurückgelassene<br />

Deutschland im Jahrhundertwinter zittert, und<br />

gleich im ersten Hostel lernt sie andere, nette Backpacker<br />

kennen. „Ich hatte keine Sekunde lang Heimweh“, sagt<br />

Inge und ergänzt lachend: „Irgendwann dachte ich sogar,<br />

ich will gar nicht wieder zurück nach Deutschland …“<br />

Bevor die Erkundungstour durch <strong>Neuseeland</strong> losgehen<br />

kann, muss sie jedoch erst einmal Geld verdienen und jede<br />

Menge Formalitäten erledigen: Steuernummer beantragen,<br />

Konto eröffnen und natürlich einen Job finden. Auch<br />

das wird ihr durch den entspannten Kiwi Way of Life leicht<br />

gemacht: „Die Leute sind so entgegenkommend und Bürokratie<br />

gibt es auch kaum“, schwärmt Inge. Dank der herzlichen,<br />

offenen Art der Kiwis hat sie<br />

sich schnell eingelebt, und als sie einen<br />

Job an der Rezeption eines Hostels findet,<br />

kann sie dort nicht nur prima ihr<br />

Englisch trainieren, sondern lernt auch<br />

noch jede Menge Leute kennen. Sechs<br />

Wochen lang bleibt Inge in Auckland,<br />

spart auf ein Auto und die erste Reiseetappe<br />

und schreibt begeistert an ihre<br />

Freunde zuhause. So begeistert, dass<br />

sich ihre Freundin Silke, die gerade ihr<br />

Abi gemacht hat, spontan entschließt<br />

nachzukommen.<br />

Im März geht’s dann endlich los: Mit<br />

dem eigenen, für etwa 600 € erworbenen<br />

Auto fahren die Mädels in den<br />

folgenden sechs Monaten viele tausend<br />

Kilometer weit über die Nord-<br />

und Südinsel des Landes. Eine Zeit<br />

der absoluten Freiheit: „Es kam vor,<br />

dass wir morgens ins Auto gestiegen<br />

und losgefahren sind und uns dann<br />

angeschaut haben: Wo fahren wir eigentlich<br />

hin, lass uns noch mal auf die Karte gucken“, erzählt<br />

Inge begeistert. Beide wandern gerne – in Deutschland<br />

sind sie zusammen <strong>bei</strong> den Pfadfindern – und die gemeinsam<br />

gelaufenen Hikes gehören zu den Höhepunkten ihrer<br />

Reise. Da<strong>bei</strong> gehen sie einige Male bis an ihre Grenzen,<br />

doch mit jeder bestandenen Herausforderung wächst das<br />

Selbstvertrauen. Gleich der erste Hike ist eine anspruchsvolle<br />

Zweitagestour: In der Bay of Islands wandern Inge<br />

und Silke nach Cape Brett. Der schmale Pfad führt fast<br />

20 Kilometer weit immer bergauf und bergab, bald sind<br />

die Füße voller Blasen und statt der angegebenen sechs<br />

sind sie acht Stunden unterwegs. Zurück brauchen sie,<br />

humpelnd und fluchend, sogar noch länger und erreichen<br />

den Parkplatz gerade mit Einbruch der Dunkelheit<br />

– erschöpft, aber doch ziemlich zufrieden. Auf dem Tongariro<br />

Alpine Crossing geraten Inge und Silke, es ist inzwischen<br />

Herbst, in eine Schlechtwetterfront, was ihnen lei-<br />

der die gute Aussicht nimmt, nicht aber die gute Laune.<br />

Und im Abel Tasman National Park wagen sich die <strong>bei</strong>den<br />

an eine dreitägige Wanderung, laufen den gesamten<br />

Coastal Track und werden mit Traumstränden an türkisfarbenem<br />

Wasser belohnt. „Wir haben auf unseren Hikes<br />

Regenwald und Vulkane gesehen und sogar Delfine, Robben<br />

und Pinguine“, schwärmt Inge von der unglaublichen<br />

Vielfalt der Natur. „Ich vergleiche heute noch jede Tour,<br />

die ich laufe, egal wo, mit <strong>Neuseeland</strong> …“<br />

Apple picking ist ein Knochenjob,<br />

aber die Stimmung ist trotzdem gut<br />

Als das verdiente Geld aufgebraucht ist, suchen sich<br />

Inge und Silke einen Job und ar<strong>bei</strong>ten so lange, bis<br />

es wieder für ein paar Wochen Weiterreise reicht. In<br />

Hastings pflücken sie fünf<br />

äpfel pfl ücken …<br />

… ein Knochenjob<br />

360° Autorin: Julia Schoon<br />

Julia Schoon bereiste <strong>Neuseeland</strong><br />

2006 für fünf Mo -<br />

nate. Inge lernte sie gleich<br />

im zweiten Hostel kennen.<br />

Die <strong>bei</strong>den Berli nerinnen<br />

genossen zwei Wochen<br />

lang den Hochsommer und<br />

einige Konzerte in Auckland<br />

zusammen, bevor sich ihre<br />

Wege trennten. Per SMS hielten sie weiterhin Kontakt und<br />

gaben sich stets die neuen Koordinaten durch, aber geklappt<br />

hat das Wiedersehen erst in Berlin.<br />

42 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

In Welllington fand Inge den richtigen Job<br />

Wochen lang Äpfel, ein Knochenjob: Neun bis zehn<br />

Stunden am Tag, sechs Tage die Woche stehen sie auf<br />

einer Leiter, den großen, schweren Korb mit den sorgfältig<br />

ausgewählten Früchten umgehängt. Bezahlt wird<br />

pro „bin“ – 30 NZ$ pro Kiste, die 500 bis 600 Kilo Äpfel<br />

fasst. „Sechs hab ich meist pro Tag geschafft, an richtig<br />

guten auch mal acht“, erzählt Inge. Bald kann sie keinen<br />

Supermarkt mehr betreten, ohne auch dort die Äpfel<br />

mit kritischem Blick zu mustern: „Du ahnst ja nicht, was<br />

die alles haben können: Druckstellen, Sonnenbrand, die<br />

falsche Farbe, …“, berichtet sie schmunzelnd von ihrer<br />

„Berufskrankheit“, die sie bis heute nicht wieder losgeworden<br />

ist. Und trotzdem ist es eine tolle Zeit: Alle Pflücker<br />

sind Backpacker, abends sitzt die Gruppe müde,<br />

aber gut gelaunt, <strong>bei</strong> einem Bier zusammen auf dem<br />

Balkon des Hostels. Der nächste längere Stopp ist in<br />

Wellington, den <strong>bei</strong>den Berlinerinnen gefällt es in der<br />

neuseeländischen Hauptstadt. Doch während Silke als<br />

„Cleaner“ (Zimmermädchen) in einem Hostel ar<strong>bei</strong>tet,<br />

ein weiterer, typischer Working-Holiday-Job, beginnt<br />

Inge, sich nach einem richtigen Job umzuschauen. „Mit<br />

Inge und Silke am südlichsten Punkt der Südinsel<br />

Report Emigration & Working Holidays<br />

meiner Ausbildung hatte ich ja schon eine Qualifikation<br />

und ich wollte auch mal das echte Ar<strong>bei</strong>tsleben in <strong>Neuseeland</strong><br />

kennenlernen.“<br />

Doch dann kommt trotz allem der Moment, an dem sich<br />

die Wege der <strong>bei</strong>den Reisegefährtinnen trennen: Als<br />

sich trotz zahlreicher Bewerbungen nichts tut, will Inge<br />

weiterziehen und Silke in Wellington bleiben. „Das war<br />

schon komisch – wir wussten ja nicht, ob wir uns vor dem<br />

Rückflug nochmals treffen würden.“ Neugierig auf die<br />

Südinsel und irgendwie auch froh, wieder on the road<br />

zu sein, setzt Inge im April über die Cook Strait. Ziemlich<br />

schnell findet sie einen neuen Job auf einem Weinberg<br />

in Blenheim. Als sie jedoch merkt, dass der Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

sie und die anderen noch unter dem Mindestlohn<br />

bezahlt, zeigt sie ihn <strong>bei</strong>m Department of Labour an –<br />

„Sogar das war in <strong>Neuseeland</strong> ganz einfach“, muss sie im<br />

Nachhinein schmunzeln – und bekommt einige Wochen<br />

später tatsächlich noch etwas Geld ausbezahlt. Da ist sie<br />

schon wieder in Wellington. Denn plötzlich geht alles<br />

ganz schnell: Eine ihrer Bewerbungen ist doch noch auf<br />

Interesse gestoßen, Inge bekommt einen gut bezahlten,<br />

qualifizierten Job als Hauskrankenpflegerin angeboten<br />

und soll am besten schon am nächsten Tag anfangen.<br />

Sie muss nicht lange überlegen.<br />

Zwei Monate ar<strong>bei</strong>tet sie in der Hauptstadt und wird in<br />

dieser Zeit richtig heimisch. Gemeinsam mit Silke wohnt<br />

sie in einem Zimmer mit eigenem Bad – nach Monaten<br />

des Übernachtens in Mehrbettzimmern ein echter<br />

Luxus. Durch ihre Ar<strong>bei</strong>t hat sie viel mit Kiwis zu tun<br />

und natürlich gerät sie unweigerlich ins Rugbyfieber.<br />

„Sogar meine Lieblingspatientin, eine alte Dame, hat<br />

mit mir immer über die Spiele geredet. In <strong>Neuseeland</strong><br />

ist einfach jeder All Blacks-Fan!“ Am liebsten schauen<br />

die Mädels die Spiele in ihrem Lieblingspub „Southern<br />

Cross“, wo zufälligerweise auch der „süßeste Kellner der<br />

Welt“ ar<strong>bei</strong>tet …<br />

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© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 43


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Business & Lifestyle Report<br />

ZDF in <strong>Neuseeland</strong>:<br />

Begeisterte deutsche Schauspieler<br />

drehen mit Pinguinen<br />

Für mich waren die Drehar<strong>bei</strong>ten in Aotearoa ein bisschen<br />

wie ein Besuch auf der ‚Insel der Seligen’. Die<br />

Menschen tragen eine wunderbare Ruhe in sich,<br />

Gelassenheit und Freundlichkeit. Die Kiwis sind nicht über<br />

die Maßen neugierig, leicht, sanft und unglaublich aufgeschlossen!“,<br />

resümiert die österreichische Schauspielerin<br />

Elisabeth Lanz („Tierärztin Dr. Mertens“) nach den sieben<br />

Wochen Drehar<strong>bei</strong>ten auf der Südinsel <strong>Neuseeland</strong>s<br />

begeistert. Zusammen mit ihren Kollegen Jörg Schüttauf,<br />

Rolf Kanies, Ralph Herforth und Petra Kleinert spielte sie<br />

in dem ZDF-Film „Das Paradies am Ende der Welt“. Der<br />

90-Minüter basiert auf dem gleichnamigen Buch der amerikanischen<br />

Bestsellerautorin Emilie Richards.<br />

Naturkulisse für <strong>Neuseeland</strong>- und Romantikfans<br />

In der ZDF-Verfilmung flieht die Meeresbiologin Julia<br />

Whitman alias Elisabeth Lanz mit ihrer Tochter Jodie<br />

(Valeria Eisenbart) vor ihrem gewalttätigen Ex-Ehemann<br />

(Ralph Herforth) von Seattle nach <strong>Neuseeland</strong>.<br />

Sie möchte ein neues Leben beginnen und das Glück<br />

ist auf ihrer Seite. Am schönsten Ende der Welt findet<br />

sie eine Stelle in einer meeresbiologischen Forschungseinrichtung<br />

in Dunedin und stürzt sich in ihre neue<br />

Ar<strong>bei</strong>t. Zusammen mit der Direktorin (Petra Kleinert)<br />

kümmert sich Julia um die vom Aussterben bedrohten<br />

Gelbaugenpinguine.<br />

46 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

Jörg Schüttauf spielt den Ranger Matthew Haley, der<br />

für die Tiere des nahe gelegenen Wildlifeparks zuständig<br />

ist und der Meeresbiologin bereits am ersten Tag alles<br />

andere als freundlich begegnet. Julia findet bald heraus,<br />

dass seine geheimnisvoll schroffe Art einen Grund hat: Bei<br />

einem Segelunfall hat der Ranger Frau und Sohn verloren,<br />

ist geplagt von Zweifeln und Selbstvorwürfen.<br />

Schon bald fühlen sich Julia und Matthew trotz aller emotionalen<br />

Widerstände voneinander angezogen. Die Amerikanerin<br />

weiß jedoch nicht, ob sie bereit ist, einen neuen Mann<br />

in ihr Leben zu lassen, und der Ranger wird durch Julia und<br />

ihre Tochter immer wieder schmerzlich an seine eigene verstorbene<br />

Familie erinnert. Nach und nach finden sie Vertrauen<br />

zueinander und auch größere Rückschläge können<br />

nicht verhindern, dass sie sich verlieben. Doch die Schatten<br />

ihrer <strong>bei</strong>der Vergangenheit sind noch nicht besiegt. Als<br />

Julias amerikanischer Ex-Mann plötzlich in <strong>Neuseeland</strong> auftaucht<br />

und Frau und Tochter um jeden Preis zurückholen<br />

möchte, spitzt sich die Geschichte zu.<br />

Jörg Schüttauf und Elisabeth Lanz frieren <strong>bei</strong>m BBQ<br />

Frances Hawker von Weta Workshop modelliert<br />

den ferngesteuerten Gelbaugenpinguin<br />

Deutsche Produktionsar<strong>bei</strong>t downunder<br />

Report Business & Lifestyle<br />

Im März 2009 reiste die über 80 Mann starke deutschneuseeländische<br />

Crew zunächst in das 570 Seelen große<br />

malerisch gelegene Dorf Akaroa, 75 Kilometer südlich von<br />

Christchurch gelegen. Dort, wo der Highway auf der Halbinsel<br />

endet, liegt die einzige französische Siedlung und<br />

älteste Kolonialstadt der Südinsel. Genau hier wurde der<br />

Roman verfilmt. Akaroa ist bekannt für seine historischen<br />

Gebäude, seine zauberhaften Cottages sowie für die unberührte<br />

Natur und sein für <strong>Neuseeland</strong> typisches Wildlife –<br />

der perfekte Drehort.<br />

Im Production Office der vom ZDF engagierten renommierten<br />

Polyphon International in der Hauptstraße „Rue<br />

Jolie” liefen alle Fäden zusammen: Drehbesprechungen,<br />

Equipment beschaffen, Interviewtermine mit Presse und<br />

Fotografen. An den Sets selbst kämpften währenddessen<br />

die Schauspieler mit Wind und Wetter.<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 47


Business & Lifestyle Report<br />

360° Autorin: Anja Schönborn<br />

Der Kampf mit den Naturgewalten<br />

Elisabeth Lanz erinnert sich noch zu gut an die zum Teil harten<br />

Drehbedingungen der 15-Stunden-Tage. Für ein Strand-<br />

BBQ mussten sie und ihre Kollegen nur leicht bekleidet <strong>bei</strong><br />

14 Grad und eisigem Wind frieren. „Ich liebe diese Herausforderungen“,<br />

beschreibt Frau Lanz ihre Erfahrungen. „Aber das<br />

schlimmste war eine Szene <strong>bei</strong> extremem Sturm. Es war schon<br />

körperlich anstrengend, sich dem Wind entgegenzustemmen,<br />

die Augen <strong>bei</strong> Sand offen zu halten und <strong>bei</strong> der Kälte nicht<br />

mit den Zähnen zu klappern. Aber als ich dann meinen Kollegen<br />

Jörg Schüttauf im Dialog nicht mehr hören konnte, wurde<br />

es langsam problematisch.“ Sie lacht. In einer anderen Szene<br />

sollte ein Segelausflug aufgenommen werden. Sowohl Frau<br />

Lanz als auch Herr Schüttauf haben selbst einen Segelschein,<br />

aber das neuseeländische Wetter machte ihnen fast einen<br />

Strich durch die Rechnung. Der starke Seegang schlug den<br />

Schauspielern auf den Magen: „Unmittelbar nach einem Take,<br />

in dem ich noch heiter und fröhlich sein sollte, musste ich<br />

mich übergeben. Ich fand es aber sehr diszipliniert von mir,<br />

dass ich die Einstellung trotz allem noch schön brav zu Ende<br />

gespielt habe“, gesteht die Schauspielerin schmunzelnd.<br />

„Persönliche Entdeckungsreise:<br />

Jede Minute Freizeit genießen!“<br />

Anja Schönborn ist 2006 mit ihrem<br />

Mann und ihren Kindern nach <strong>Neuseeland</strong><br />

ausgewandert. Die Journalistin,<br />

Autorin und TV- Produzentin<br />

lebt in Wellington und macht sich<br />

ihr Insider-Wissen über Land und<br />

Leute zunutze. Inzwischen hat sie<br />

ihre eigene Produktionsfirma Treetop<br />

Media gegründet und ar<strong>bei</strong>tet<br />

als Korrespondentin für den deutschneuseeländischen<br />

Markt.<br />

Doch neben der Ar<strong>bei</strong>t am Set fanden alle Schauspieler auch<br />

etwas Zeit, um Land und die Leute kennen zu lernen. Elisabeth<br />

Lanz hatte ihre Tochter Marie da<strong>bei</strong>, besuchte eine<br />

Maorifamilie, ging wandern und genoss es, am Meer zu sitzen:<br />

„Zum Schwimmen war mir das Wasser zu kalt, aber<br />

einfach einmal dazusitzen und an nichts zu denken – das<br />

war schön.“ Die Konstellation für Lanz’ ersten Besuch in<br />

<strong>Neuseeland</strong> war gut. Ihre Filmtochter Jody Whitman alias<br />

Valeria Eisenbart freundete sich mit ihrer eigenen Tochter<br />

an. „Ich habe Valeria wirklich ins Herz geschlossen. Wir<br />

haben regelmäßig zusammen gekocht und gegessen, alle<br />

zusammen Englisch gelernt, Nachtspaziergänge und eine<br />

Bootstour zu den Delfinen gemacht. Es war eine sehr eindrucksvolle<br />

Zeit!“ In sieben Wochen hatte die Österreicherin<br />

jedoch nur acht Tage frei.<br />

Genauso wie Elisabeth Lanz entdeckte auch Jörg Schüttauf<br />

gerne auf eigene Faust die Gegend, ging in der wunderschönen<br />

Natur im Umland von Akaroa wandern. „Es war eine<br />

völlig neue und einzigartige Erfahrung in <strong>Neuseeland</strong> zu<br />

48 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

sein und zu drehen!”, erinnert sich Schauspieler Jörg Schüttauf<br />

alias Tatort-Kommissar Dellwo nach den fünf Wochen<br />

Drehar<strong>bei</strong>ten in Aotearoa. „Die Landschaft ist fantastisch, so<br />

unberührt und einzigartig!“<br />

Das Team wächst zusammen<br />

Report Business & Lifestyle<br />

Am Abend pilgerte die Crew regelmäßig von ihrer Unterkunft<br />

im Wai-Iti Waterfront Motel in das „Harbour 71“, das<br />

In-Restaurant mit Bar in der Beachstreet in Akaroa. Gemeinsames<br />

Essen, Drinks und nette Gespräche brachten Deutsche<br />

und Neuseeländer einander schnell näher. „Es war ein<br />

wunderbares Team! Ich habe es genossen und mir ein Spiel<br />

daraus gemacht, täglich neue Ausdrücke und Sätze auf Kiwi-<br />

Englisch zu lernen. Und umgekehrt machte sich das Team<br />

den Spaß, Deutsch zu lernen. Es war eine interessante Entdeckung,<br />

als jemand von den Neuseeländern nach einem Niesen<br />

plötzlich ‚Gesundheit’ sagte und sich herausstellte, dass<br />

sie in ihrem Sprachgebrauch tatsächlich deutsche Worte wie<br />

<strong>bei</strong>spielsweise auch ‚Kindergarten’ verwenden“, erinnert<br />

sich Elisabeth Lanz. Viele Crew-Mitglieder gingen regelmäßig<br />

ins örtliche Minikino in Akaroa, das Cine Cafe, um sich die<br />

neuesten Hollywoodstreifen anzusehen.<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 49


Preview 02/2008<br />

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02/2008 Vorschau<br />

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Business & Lifestyle Event Event Business & Lifestyle<br />

Ein echt wilder Kerl<br />

„Wildes Essen für wilde Kerle“<br />

– Das Hokitika Wildfoods Festival<br />

im Zeichen des Wildschweins<br />

Die Kiwis Down under sind für wilde „outdoor“-Ideen<br />

berühmt. Das hat sich inzwischen in der nördlichen Hemisphäre,<br />

wenn nicht weltweit, herumgesprochen. Aber<br />

wie sind die Kiwis wohl auf die Idee gekommen, an der<br />

Westküste der neuseeländischen Südinsel ein „Wildfoods<br />

Festival“ zu veranstalten? Liegt es an den ebenfalls auf<br />

der Südinsel liegenden Pancake Rocks oder am 40 Kilometer<br />

nördlich gelegenen Örtchen Greymouth, dass hier<br />

(fast) alles mit wildem Essen zu tun hat? In diesem Jahr<br />

feierte das wilde Fest im Zeichen des Wildschweins am<br />

Sonnabend, dem 14. März 2009, 20-jähriges Jubiläum –<br />

und wir begleiteten die Kiwis auf der Suche nach dem<br />

kulinarischen Geheimtipp, den „Huhu Grubs“.<br />

Hoffentlich regnet es nicht, betete die achtzehnjährige<br />

Caitlin schon in den Tagen vorher. Sie ist, wie alle<br />

Jahre wieder, mit Freunden zum Wildfoods Festival<br />

verabredet. Das hat Tradition <strong>bei</strong> den Donaldsons aus dem<br />

nahen Blackball, Heimat der legendären Blackball-Salami.<br />

Denn Caitlin feiert in diesen Märztagen ihren Geburtstag<br />

– und was könnte schöner sein, als auf einem der größten<br />

Feste der Region zu feiern. Ihre Tante Andrea kommt extra<br />

aus Auckland nach Hokitika angereist und will in diesem<br />

Jahr endlich das tun, was sie sich in jedem Jahr vornimmt:<br />

den ultimativen Geheimtipp, die „Huhu Grubs“, ersteigern.<br />

Als am Samstag um zehn Uhr morgens die ersten Besucher<br />

<strong>bei</strong> strahlendem Sonnenschein auf den Cass-Square in der<br />

Weld Street strömen, schlafen Caitlin und ihre Tante aus<br />

der Großstadt sich allerdings noch aus, erst später rüschen<br />

sie sich auf. Denn das Fest fängt früh an, und richtige Kiwis<br />

feiern und tanzen nach dem „wilden Essen“ bis in die frühen<br />

Morgenstunden des Sonntags – und diesmal darf Caitlin<br />

so lange mit feiern wie ihre Tante – und die ist eine<br />

echte Kiwi!<br />

Westcoast is Wet-Coast<br />

Das sonst so verschlafene Städtchen Hokitika, von den<br />

Bewohnern zärtlich „Hoki“ genannt, liegt nahe der Mündung<br />

des Hokitika River, eingebettet zwischen der Tasmanischen<br />

See im Westen und den neuseeländischen Alpen im<br />

Osten. Aufgrund der eingeengten „Voralpen“-Lage zeichnet<br />

sich das Klima von Hoki durch einen – sogar für neuseeländische<br />

Verhältnisse – hohen Jahresniederschlag (2764 Millimeter)<br />

aus. Neben der charakteristischen Lage ist dies auf<br />

die „Roaring Forties“ (Brüllende Vierziger), einer starken<br />

Westwindzone auf Höhe des 40. Grades südlicher Breite,<br />

zurückzuführen. Der Regen verteilt sich zudem relativ<br />

gleichmäßig auf alle Monate – weshalb die Westküste von<br />

den Einheimischen auch Wet-Coast genannt wird.<br />

52 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong> © 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 53<br />

Hokitika<br />

Hokitika ist ein für europäische Begriffe junger Ort. Im Jahr<br />

1864 als Goldgräbersiedlung gegründet, stellte es damals<br />

eines der Zentren des Goldrausches in Westland dar. Zwei<br />

Jahre nach seiner Gründung zählte es schon über 6.000 Einwohner<br />

und damit zu den größten Siedlungen im damaligen<br />

<strong>Neuseeland</strong>. Seit 1873 fungierte das Goldgräberstädtchen<br />

sogar als Hauptstadt der neu geschaffenen Provinz Westland.<br />

Die wichtigsten Wirtschaftszweige waren über Jahrzehnte<br />

lang die Verar<strong>bei</strong>tung von Pounamu, einer besonderen Art des<br />

Jadesteines, sowie Forstwirtschaft und Bergbau (Kohle und<br />

Gold). Heute ist es Verwaltungssitz des Westland-Distrikts<br />

und gewinnt in den letzten Jahren wieder an Bedeutung, weil<br />

es sich zu einem wichtigen Stopp für Touristen in der Westküstenregion<br />

entwickelt hat. Vor allem <strong>bei</strong> Ökotouristen ist<br />

Hokitika heute beliebt. Denn der State Highway 6 führt auf<br />

dem Weg zu den Gletschern im Süden (Fox und Franz-Josef),<br />

zum Haast Pass und dem Te Wahipounamu-Weltnaturerbe der<br />

UNESCO im südlichen Westland – eben durch Hokitika.<br />

Wer hat’s erfunden?<br />

Kein Schweizer, sondern eine Einheimische: Claire Bryant,<br />

so erzählt man die Geschichte, bot damals zur 125-Jahrfeier<br />

des Ortes hausgemachten Stechginster- und Rosenblatt-Wein<br />

aus ihrem gut gefüllten Weinkeller an. Das war 1989, und die<br />

begeisterten Bewohner dachten: „Wir sollten jedes Jahr ein<br />

Fest organisieren, um die kulinarischen Genüsse unserer wilden<br />

Westküste zu präsentieren.“ Seither lockt das Wildfoods<br />

Festival Tausende Menschen an die West küste, um am zweiten<br />

Samstag im März die Zahl der Einwohner locker zu verfünffachen.<br />

Im Jahr 2009 feierte das Fest 20-jähriges Jubiläum<br />

und, nach einem Ansturm von mehr als 20.000 Besuchern in<br />

manchen Jahren, sind die Veranstalter in den letzten Jahren<br />

bestrebt, ein umweltfreundliches Festival zu organisieren. In<br />

diesem Jahr wurden nur 15.000 Tickets verkauft.<br />

Wildschwein am Spieß<br />

Eingelegte Huhu Grubs<br />

360° Autorin: Marina Friedt<br />

Marina Friedt, gebürtig aus dem<br />

Hunsrück, seit früher Jugend reisend<br />

in Europa, Amerika und Afrika<br />

unterwegs, entdeckte vor zwanzig<br />

Jahre mit Reisen nach Australien<br />

und Fiji ihre Liebe für den pazifischen<br />

Raum. 1997/98 bereiste sie<br />

erstmals die Nord- und Süd insel<br />

<strong>Neuseeland</strong>s, um Freunde und<br />

deren Familien zu besuchen. Verbunden<br />

durch bestfriend Andrea<br />

Donaldson, Patentante ihres zehnjährigen Sohnes, zieht es sie<br />

aus Hamburg alle Jahre wieder downunder.<br />

360° Fotografin: Andrea Donaldson<br />

Andrea Donaldson aus <strong>Neuseeland</strong><br />

lernte 1994 Hamburg-St.<br />

Georg kennen. Die Journalistin<br />

Marina Friedt öffnete der<br />

damaligen Krankenschwester<br />

als neuer „flatmate“ die Wohnungstür.<br />

Nach zwei Jahren<br />

Deutschland reiste die Neuseeländerin<br />

1996/1997 ein halbes Jahr über Asien in Richtung<br />

Heimat, Blackball, auf der neuseeländischen Südinsel. An der<br />

Universität Auckland studierte sie später Fotografie, Film, Television<br />

und Media sowie Deutsch. Sie hat noch viele Freunde in<br />

Deutschland und einen Patensohn!


Business & Lifestyle Event<br />

360° Web Info<br />

Schafsschwänze natur und gegrillt<br />

Das, was vom Tage übrig bleibt…<br />

www.wildfoods.co.nz<br />

www.hokitika.com<br />

www.hokitika.org<br />

www.hokitika.org/events/Hokitika-wild-foods-festival.aspx<br />

Im Zeichen des Wildschweins<br />

Das Logo wie die Eintrittskarte sind in Form eines Wildschweins<br />

gestaltet. Bei Andrea, Caitlin und ihren Freunden<br />

geht jetzt ein Riss durch das Schwein. Sie sind nach langem<br />

Schlangestehen endlich auf dem Gelände. Die akrobatischen<br />

Riesenköche auf gigantischen Gehstelzen mit übergroßen<br />

Kochmützen, die sie im letzten Jahr begrüßten, haben sie<br />

noch nicht entdecken können. Sie waren immer ein fester<br />

Bestandteil – als Walking-Act des Festivals –, genauso wie<br />

die Feuerschlucker, die alljährlich das Publikum in ihren feuerspeienden<br />

Bann ziehen. Das kulinarische Angebot hingegen<br />

wechselt jedes Jahr.<br />

Mal sehen, was in diesem Jahr auf dem Speisezettel steht:<br />

Die von einer Art Familie Feuerstein angebotenen Spareribs<br />

zählen sicher noch zu den gängigen neuseeländischen<br />

Gerichten dieses wilden Essens. Genauso wie Grashüpfer,<br />

Hai, Schnecken, Grünlippmuscheln und „Whitebait“,<br />

die nebenan und an den vielen anderen Ständen heute auf<br />

der Speisekarte stehen. Whitebait ist eine klassische Westküstenspezialität:<br />

Ein heller, fast transparenter, fingerlanger<br />

Fisch aus den nahe gelegenen Flüssen mit auffällig schwarzen<br />

Augen, wird gerne im Bündel in einer Art Eierteighülle<br />

angebraten und verspeist. Die schmecken „good as gold“<br />

so wie die, die Andreas Großmutter, Agnes Bell aus Takaka,<br />

den Gästen früher gerne in die Pfanne gehauen hat. Doch<br />

wo sind die „Huhu Grubs“? Der auffällige Stand mit den<br />

Baumstämmen ist noch nicht zu sehen.<br />

Whitebait in Eierteig gehüllt. Yum.<br />

Von Possum-Balls bis Cow-udder<br />

Etwas mehr Überwindung brauchen kulinarische Probierwillige<br />

schon, wenn es um das Kauen und Schlucken von<br />

Possum-Balls geht. Das sind deftige Hackbällchen aus dem<br />

Fleisch des Possums. Diese Beuteltiere, die man meist plattgefahren<br />

auf dem Straßenasphalt klebend oder am Wegesrand<br />

liegen sieht; eingeschleppt wurden sie aus Australien.<br />

Hier auf <strong>Neuseeland</strong> gelten sie als Schädling, weil sie<br />

die Bäume, vor allem den allseits beliebten rot blühenden<br />

Pohutakawa, anfressen. Ihren Pelz zu kaufen gilt ökologisch<br />

als gute Tat. Tja, vieles ist eben anders Down Under.<br />

Der nächste Stand bietet „Cow Udder“. „Her mit den kleinen<br />

Kuheuter-Spießchen für einen Dollar“, ruft Caitlin<br />

und schiebt sich die viereckigen, mundgerechten Häppchen<br />

von einem Holzspießchen in den Mund. Für jeden<br />

Geschmack ist etwas da<strong>bei</strong> und jedes Jahr kommen neue<br />

Spezialitäten dazu. Am Ende des absolvierten Rundgangs<br />

gelangen sie endlich zum kulinarischen Festival-Geheimtipp:<br />

den „Huhu Grubs“.<br />

Wenn Würmer sich winden<br />

„Just delicious“ sollen sie angeblich munden. Die „Huhu<br />

Grubs“, das sind fingerdicke Würmer, die mit der Axt frisch<br />

aus einem Baumstamm geschlagen und sich noch lebendig<br />

windend an den meist Bietenden versteigert werden.<br />

Wurm für Wurm. Noch blickt der Gewinner der letzten Versteigerungsrunde<br />

(manche zahlen bis zu 20 NZ$ für so ein<br />

Exemplar – das sind immerhin stolze 8 €!) etwas skeptisch<br />

auf das sich zwischen seinem Daumen und Zeigefinger windende,<br />

hässliche Kleintier. Doch dann steckt er es ohne zu<br />

Zögern vor der laufenden Kamera und dem blitzenden Fotoapparat<br />

seiner Freunde in den Mund und beginnt mit begleitenden<br />

Kaubewegungen. Dschungelcamp lässt grüßen! Die<br />

Entscheidung fällt in diesem Jahr besonders schwer: Neben<br />

den lebendigen Würmern gibt es eingelegte Huhus sowie<br />

Huhus international in Form von Schoko-Törtchen, Sushi,<br />

Glückskeksen und Huhus für Feiglinge.<br />

„Oh my Gawd!“, ruft Andrea, nachdem Caitlin einen eingelegten<br />

Wurm verspeist hat. Und entscheidet sich lie-<br />

Auch Würmern verleiht der Koffein-Trunk Flügel<br />

Internationale Variationen von Würmern<br />

ber für einen Wurm am Spieß. Zum Beweis posiert sie für<br />

die Kamera mit dem Wurm zwischen den Zähnen. Schnell<br />

rein damit, um dann mit dem nach deutschem Geschmack<br />

gebrauten Bier der Region alles runterzuspülen! Nur noch<br />

schlucken, geschafft. „Schmeckt nach Erdnussbutter“,<br />

behauptet sie. Andrea ist eben eine richtige Kiwi. Cheers<br />

mate! Bis zum nächsten Jahr. <br />

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Business & Lifestyle Health<br />

Kostbarer Muschelextrakt<br />

von den Marlborough Sounds<br />

Es war Abel Tasman, ein Niederländer, der 1642 <strong>Neuseeland</strong><br />

entdeckte. Er nannte es Statenland, später<br />

umbenannt in <strong>Neuseeland</strong>. 1769 landete der englische<br />

Entdecker, Kapitän James Cook, auf <strong>Neuseeland</strong>. Er<br />

hatte den vielleicht größten Einfluss auf die Erforschung der<br />

Insel, deren Gelände überwiegend bergig und mit einigen<br />

großen Küstenebenen umrandet ist.<br />

Schon lange vor Abel Tasman und James Cook kamen um<br />

das Jahr 1300 die Maori aus Polynesien nach <strong>Neuseeland</strong><br />

und siedelten sich dort an. Heute sind etwa 14 Prozent der<br />

neuseeländischen Bevölkerung Maori.<br />

Die an der Küste ansässigen Maori verzehren im Rahmen<br />

ihrer traditionellen Ernährung seit Jahrhunderten die einheimischen,<br />

neuseeländischen Grünlippmuscheln als Delikatesse.<br />

Interessant ist, dass Arthritis, also entzündliche<br />

Gelenkbeschwerden, <strong>bei</strong> den an der Küste lebenden Maori<br />

extrem selten vorkommen. Diese Beobachtung wurde über<br />

einen langen Zeitraum gemacht. Dagegen verzeichnen<br />

Maori, die im Landesinneren wohnen, also keinen Zugang<br />

zu Grünlippmuscheln haben, das gleiche Vorkommen von<br />

Arthritis wie Neuseeländer europäischer Herkunft.<br />

Die Kombination dieser alten Legenden und genauen Beobachtungen<br />

aktueller Gesundheitsmuster der Maori reizten<br />

Wissenschaftler. Seit den frühen 1990er-Jahren wurde also<br />

international geforscht: in <strong>Neuseeland</strong>, Hongkong, Australien,<br />

Europa und in den USA. Immer wieder frustrierten<br />

große Unterschiede <strong>bei</strong> der Wirksamkeit, bis schließlich<br />

herausgefunden wurde, dass das Öl nicht erhitzt werden<br />

darf, aber stabilisiert werden muss, damit es nicht oxidiert<br />

(ranzig wird). Eine einzige Firma in <strong>Neuseeland</strong> hat bis jetzt<br />

einen patentierten Prozess entwickelt, der ein stablisiertes,<br />

nicht erhitztes Öl (Lipidextrakt) hervorbringt. Dieses Produkt<br />

heißt Lyprinol ® .<br />

Lyprinol ® 200x wirksamer gegen<br />

entzündliche Gelenkbeschwerden<br />

Zahlreiche klinische Studien haben seither belegt, dass die<br />

in Lyprinol ® enthaltenen, ungesättigten Fettsäuren hoch<br />

effektiv gegen entzündliche Prozesse wirken. Die anti-entzündlichen<br />

Effekte von Lyprinol ® wurden in Anwendungs-<br />

360° Info<br />

In Deutschland erhält man Lyprinol ® in jeder Apotheke oder im<br />

Internet unter www.nutri-activ.de. Weiter Informationen findet man<br />

ebenfalls im Internet unter www.lyprinol.de.<br />

Im Marlborough Sound …<br />

… werden die Muscheln an langen Leinen gezüchtet<br />

beobachtungen und klinischen Studien eingehend überprüft.<br />

Nach etwa einem Monat der Einnahme berichtet die<br />

Mehrzahl der Patienten von einer wesentlichen Schmerzlinderung<br />

in den Gelenken. Objektiv war zu beobachten, dass<br />

Schwellung und Gelenksteifigkeit merklich abnahmen. Die<br />

Patienten waren wieder leistungsfähig und gewannen ihre<br />

Freude an sportlicher Bewegung zurück. Fallstudien aus<br />

aller Welt berichten dokumentieren eindrucksvoll das neue,<br />

schmerzfreie Leben vieler Arthritis-Leidender.<br />

Sauberes Meereswasser im Süden <strong>Neuseeland</strong>s<br />

Die Marlborough Sounds, der Aufzuchtsort der Grünlippmuscheln,<br />

sind ein Meeresgebiet, fern ab von jeder landwirtschaftlichen,<br />

kommerziellen oder siedlungsbezogenen<br />

Entwicklung. Durch seine Ursprünglichkeit ist das klare und<br />

56 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

reine Wasser frei von unerwünschten Verschmutzungen. Die<br />

Muscheln wachsen dort an langen Seilen und werden vom<br />

natürlichen Meerwasser ernährt. Nach 18 Monaten Wachstum<br />

erreichen die Muscheln eine Länge von etwa 110 mm.<br />

Das gilt als beste Zeit zum Ernten.<br />

Alle Muschelanbau- und -verar<strong>bei</strong>tungstätigkeiten in <strong>Neuseeland</strong><br />

werden von New Zealand‘s Ministry of Agriculture<br />

and Fisheries lizenziert und überwacht. Das stellt sicher,<br />

dass alle geernteten Muscheln für den menschlichen Verzehr<br />

geeignet sind und schützt den Ruf und die Integrität der neuseeländischen<br />

Muschelindustrie. Auch der Export in andere<br />

Länder unterliegt der Überwachung dieser Behörde. Die frischen<br />

Muscheln werden nach der Ernte in Kühl-Lastwagen<br />

geladen und direkt zur MacLab Group Verar<strong>bei</strong>tungsanlage<br />

in Nelson gebracht.<br />

Patentierter Herstellungprozess gewährt<br />

Produktwirksamkeit<br />

Die MacLab Group Verar<strong>bei</strong>tungsfabrik ist eine Anlage,<br />

die im März 1999 in Betrieb genommen wurde. Dieses ist<br />

weltweit die einzige Anlage, die in einem patentierten Prozess<br />

das Muschelfleisch stabilisieren und den Lipidextrakt<br />

hitzefrei herstellen kann. Nur dieses Herstellungsverfahren<br />

garantiert später die Wirksamkeit des Extraktes gegen<br />

Entzündungen.<br />

lyprinol-anzeige-210x146.pdf 2 16.06.09 14:29<br />

Maori <strong>bei</strong>m Muschelessen<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen:<br />

Durch die Einnahme von Lyprinol ® kann eine signifikante Reduktion<br />

von Schmerzen, Schwellungen und Gelenksteifigkeit <strong>bei</strong> 76% der<br />

Rheumatiker und 70% der Arthrosepatienten beobachtet werden.<br />

Health Business & Lifestyle<br />

Der Lipidextrakt wird international, aber zum Beispiel auch in<br />

Deutschland in Weichgelkapseln verpackt und dann als medizinisches<br />

Nahrungsmittel an Arthritis-Patienten verkauft.<br />

Lyprinol ® war der kritischen Untersuchung vieler Forschungsinstitute<br />

weltweit ausgesetzt. Seine Wirksamkeit ohne Nebenwirkungen<br />

hat das Leben vieler durch Arthritis geplagter<br />

Menschen wieder lebenswert gemacht. (Andreas Rehn)<br />

Die natürliche Lösung<br />

zur Behandlung entzündlich,<br />

rheumatischer Gelenkbeschwerden<br />

Zur Aufrechterhaltung<br />

der Beweglichkeit<br />

(Gibson SLM, 1998)<br />

Die Muscheln werden geerntet<br />

Bei chronischen Schmerzen<br />

und Entzündungen<br />

( Dr. M.W. Whitehouse et .al. 1999)<br />

– ANZEIGE –<br />

Für gesunde Atemwege<br />

(Prof. Dr. A. Yemelyanov, Universität<br />

St. Petersburg, Russland)<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 57<br />

Beziehen können Sie Lyprinol ® unter www.nutri-activ.de oder in der Apotheke. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.lyprinol.de


Business & Lifestyle Column<br />

„Cut the tails!“<br />

Die Ruhe täuscht…<br />

Mittlerweile habe ich mich an den Farmalltag in<br />

Balclutha auf der Südinsel bestens gewöhnt.<br />

Die tägliche Routine gestaltet sich wie folgt:<br />

aus den Federn um sechs Uhr, Kamin befeuern, Lämmer<br />

füttern, Frühstück für die Zwei<strong>bei</strong>ner und mich zubereiten,<br />

Pferde misten und streicheln, Hühner scheuchen,<br />

Beete hegen, Reitstunden geben, Abendessen vorbereiten<br />

… alles geht nun gut von der mittlerweile recht rau<br />

gegerbten Wwoofer-Hand.<br />

An einem sonnigen und extrem heißen Oktobermorgen<br />

erreicht uns die eilige Anfrage von befreundeten Nachbarfarmern:<br />

John und Beth rufen auf zum „Lamb tail cutting“.<br />

Bei ungefähr 300 Lämmer gilt es, die Schwänzchen<br />

in gewisser Weise „abzuschneiden“. Helfer händeringend<br />

gesucht! Die Zusage meiner Hosts Yana und Barry<br />

erfolgt sofort. Ja, Ja, Wwooferin Beate kommt mit. Alles<br />

kein Problem.<br />

Sonnenhüte, Sonnencremes, Gummistiefel (für mich bitte<br />

Flipflops). Das sind die „must haves“ für dieses Ereignis.<br />

360° Autorin: Beate Hartmann<br />

Beate Hartmann nahm von September<br />

bis Dezember 2005 Auszeit von ihrem<br />

Job und durchreiste <strong>Neuseeland</strong> als<br />

Wwoofer und Back packer. In unserer<br />

neuen Kolumne wird sie spannende<br />

Geschichten aus dieser Zeit erzählen,<br />

die mal lustig, mal nachdenklich sind,<br />

die aber vom typischen (Er-)Leben in<br />

<strong>Neuseeland</strong> erzählen.<br />

Drink and slide<br />

Um 5 Uhr in der Früh geht’s los. Ab zur Lämmerwiese. Sichtung<br />

der „Opfer“, die sich feige hinter ihren Müttern verstecken.<br />

Alles erscheint mir unüberschaubar, denn Lämmer<br />

vermischen sich eben mit unzähligen Lamm-Muttis und die<br />

gesamte Zunft scheint extrem aufgeregt. Scheinbar auch<br />

unsere Hütehunde.<br />

Wir menschlichen Helfer werden für die Jobs eingeteilt.<br />

Straff organisiert, das Ganze. Und für die Verpflegung ist<br />

auch gesorgt. Hunderttausend Tupperschüsseln mit leckeren<br />

Sandwiches und viele Kannen Tee. Was ich nicht weiß:<br />

dieser Lohn muss hart erar<strong>bei</strong>tet werden. Ich hätte schon<br />

jetzt gern etwas von Diesen wie von Jamie Oliver herkommenden<br />

Happen …<br />

Aber jetzt kommt mir erstmal eine besondere Ehre zuteil:<br />

nämlich, die Lämmer von ihren Müttern zu trennen! Pretty<br />

easy mit mehreren Rollen transportablen, rollbaren Zaunes.<br />

Dieser wird mir mit einhellig zuversichtlichem Kopfnicken<br />

in die Hand gedrückt. Yes, you can make it! Nach kurzer<br />

Einweisung (Hunde trennen für mich, ich werfe Zaun hinter<br />

die Lämmer) renne ich auf die Schar der zitternden<br />

Schafe zu. Es wird lautstark geblökt, gestreikt und gezetert.<br />

Ich versuche die Tiere zu separieren und wickle Zaun<br />

um Zaun von der Rolle, was das Zeug hält. Da<strong>bei</strong> rufe ich<br />

mit wohlgemerkt etwas unsicherer Stimme „hoooohhhh,<br />

hoooohhhh“, fast wie <strong>bei</strong> einem Rodeo … jedoch der motivierende<br />

Stadionsprecher fehlt. Ich bin allein – die Farmer<br />

bauen die „Geräte“ auf …<br />

Die Hunde sind souverän und unterscheiden sehr wohl<br />

überaus intelligent zwischen dicker, alter, bräsiger, dennoch<br />

extrem feindlich gesinnter Lamm-Mutter und<br />

kleinem unschuldigem Lamm-Kind – mit nicht weniger<br />

Zorn in den Augen. Ich bekomme die kleinen, wütendängstlichen<br />

Dinger größtenteils dank der Hütehunde<br />

Duck, Freddie, Pof und Paddy in die Zäune. Und ich habe<br />

da<strong>bei</strong> noch nie solch omnipotente Feindseligkeit und Wut<br />

in meiner unmittelbaren Nähe verspürt. Geballte Ladung.<br />

Das muss erstmal verdaut werden. Dafür bleibt nun aber<br />

keine Zeit.<br />

58 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

So versuche ich gelassen zu bleiben, laufe hin und laufe her. Die Flipflops<br />

bleiben in warmer, weicher Erde hängen und ich stakse barfuß knöcheltief in<br />

warmer weicher Erde weiter. Ein Gemisch aus Erde und Schafspipi. Und je<br />

länger diese Prozedur dauert, umso mehr sinke ich ein in die aufgeweichte<br />

Wiese. Ein Cowgirl kennt keinen Schmerz und so hebe ich die eingepferchten<br />

armen Dinger auch noch in die Maschine, die sie fürs Leben präpariert.<br />

Die Tiere bekommen eine Antibiotikum-Mischung ver abreicht und im gleichen<br />

Schwung werden durch eine Rutsche die Schwänzchen abgebunden,<br />

die dann nach einigen Tagen aufgrund von Minderdurchblutung abfallen.<br />

Dies hat allein hygienische Gründe, denn ein Schaf mit langem Lämmerschwänzchen<br />

würde sehr schnell krank. Für alle Schaffarmer ist dies eine<br />

pragmatisch angelegte Prozedur.<br />

Nachdem die präparierten Lämmer aus der multifunktionalen Apparatur<br />

ge flutscht sind, springen sie so hoch, dass es mir die Sprache verschlägt.<br />

Es erklärt die Begrifflichkeit „Lämmersprung“: merklich aufgeregt in die Luft<br />

springen.<br />

Mir bleibt nur, jedem der süßen kleinen Dinger einen freundschaftlich versöhnenden<br />

Klaps zu geben und ihnen ein wunderschönes Leben auf den Wiesen<br />

zu wünschen.<br />

Und zu hoffen, dass sie mir verzeihen. <br />

This is the end<br />

Keep on smiling<br />

Column Business & Lifestyle<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 59


Business & Lifestyle Report Report Business & Lifestyle<br />

Kennenlernen fürs ganze Leben<br />

Ich habe mich manchmal über mein deutsches Denken<br />

geärgert als ich in <strong>Neuseeland</strong> war. Ich war überrascht<br />

und habe mich bedankt, wenn mir wieder einmal wildfremde<br />

Kiwis einen Schlafplatz angegoten haben, doch wirklich<br />

ernst genommen habe ich es nicht. Man ist dieses Maß<br />

an Freundlichkeit einfach nicht gewöhnt.<br />

Dennoch bin ich so unendlich froh, dass mein Freund Claas<br />

und ich uns getraut haben, die wildfremden Eltern von<br />

einem eigentlich genauso fremden Freund anzurufen.<br />

Chris und Laura machen Claas Dreads<br />

360° Autorin: Elisabeth Liegmann<br />

Elisabeth Liegmann, mittlerweile<br />

22, ist nach dem<br />

Abitur im September 2006<br />

für ein Jahr nach <strong>Neuseeland</strong><br />

geflogen und hat dort<br />

die Welt auf sich zukommen<br />

lassen. Ohne große<br />

Pläne ließ sie sich treiben<br />

und machte wunderbare<br />

Bekanntschaften mit<br />

Maori, Kiwis und Backpackern<br />

aller Nationen. Unter anderem lernte sie auch ihren heutigen<br />

Lebenspartner kennen, der ebenfalls mit dem Working Holiday<br />

Visum durch <strong>Neuseeland</strong> reiste. Sie erlebte viel, vom Wwoofing zum<br />

Monatstrip nach Samoa, über die typischen Aktivitäten wie Skydiven,<br />

einen Gletscher besteigen und Wandertracks laufen. Vor allem<br />

aber haben die verschiedenen Jobs auf Pfirsich-, Kohl- und Weinfeldern,<br />

sowie die Ar<strong>bei</strong>t in einer Weinkellerei viel zum Kontakt mit<br />

den Lokals <strong>bei</strong>getragen.<br />

Elisabeth hat ihre zweite Heimat auf dieser Welt gefunden und freut<br />

sich auf weitere Reisen in ihrem Leben.<br />

So sind wir nämlich <strong>bei</strong> Sharon und Rusi auf Waiheke<br />

Island gelandet und haben ein Stück mehr echtes <strong>Neuseeland</strong><br />

kennen gelernt. Sharon ist Maori, Rusi kommt von den<br />

Fidschi-Inseln und ihr kleiner Sohn Keriko hat auch maorische<br />

Wurzeln.<br />

Wir waren im „Dreadshed“ in Christchurch und haben uns<br />

unsere Haare nachmachen lassen, als wir einen Klingelton<br />

von Seeed, einer deutschen Dancehallband, hörten. Das<br />

Handy gehörte Chris, dem Inhaber des Sheds. Während er<br />

fröhlich telefonierte, konnten wir es gar nicht abwarten ihn<br />

zu fragen, wie gerade diese Band auf sein Handy komme<br />

und woher er sie kenne, denn immerhin ist sie deutsch und<br />

wir dachten, dass die Musik nicht wirklich so weit um die<br />

Welt gehe. Nach ein paar Erklärungen war die Freude groß<br />

und als Chris und seine Freundin Laura erfuhren, dass wir<br />

in Richtung Auckland unterwegs waren, da meine Abreise<br />

bevor stand, gaben sie uns die Adresse von Chris’ Vater<br />

und seiner Stiefmutter auf Waiheke Island. Wir sollten einfach<br />

anrufen und sagen, dass wir Freunde von ihm seien.<br />

Unsere Reise führte uns nach Coromandel, da ich in meinem<br />

ganzen Jahr <strong>Neuseeland</strong> die Nordinsel kaum bereist hatte<br />

und noch etwas mehr mitnehmen wollte. Nach einigen<br />

Tagen hatten wir Lust auf etwas Neues und ich muss zugeben,<br />

dass wir auch gehofft hatten, etwas Geld sparen zu können,<br />

und so ging es darum, wer von uns nun die Eltern von<br />

Chris anrufen würde. Nach einigem Hin und Her hat schließlich<br />

Claas angerufen und wir sind noch am selben Abend mit<br />

der Fähre von Coromandel nach Waiheke Island gefahren.<br />

Der Anleger war ziemlich verlassen und auch wir standen<br />

bald allein da. Es gab nur ein kleines Haus auf einem Hügel.<br />

Wir beschlossen, dort zu fragen, ob wir ihr Telefon benutzten<br />

dürften. Es war ein ziemlich altes und uriges Haus, doch<br />

wir wurden gleich hinein gebeten und uns wurde sofort ein<br />

Schlafplatz angeboten. Das Telefon durften wir auch benutzen<br />

und als wir dann wieder den Hügel hinunter gingen,<br />

kam uns schon ein Auto entgegen.<br />

Waiheke Island<br />

Muscheln am Strand<br />

Chris’ Eltern begrüßten uns mit einer herzlichen Umarmung<br />

und einem Kuss auf die Wange. Total fröhlich fuhren wir mit<br />

ihnen um die halbe Insel, da wir wirklich am abgelegensten<br />

Teil von Waiheke angekommen waren. Auf der Fahrt bedankten<br />

wir uns für die Freundlichkeit und unterhielten uns über<br />

die Gelassenheit und die Gastfreundschaft der Kiwis. Natürlich<br />

fragten wir auch, ob sie nicht auch mal Bedenken hätten,<br />

wenn sie wildfremde Menschen zu sich aufnähmen. Sharon<br />

sagte nur ganz easy, dass jemand, der aus ihrem Haushalt<br />

etwas mitnehmen sollte, es wohl dringender als sie bräuchte.<br />

Ich muss immer noch schmunzeln vor Freude, Dankbarkeit<br />

und Unfassbarkeit, wenn ich an diesen Moment denke.<br />

Das Grundstück von Sharon und Rusi hat uns echt beeindruckt.<br />

Es ist sehr groß und schön und hat einen traumhaft<br />

wilden Garten. Man muss einige Treppen steigen, um<br />

an die Tür zu kommen, da es an einem Hügel gebaut ist.<br />

Wir wurden mit den Worten: „Hier ist der Kühlschrank,<br />

wenn ihr verhungert, seid ihr selbst Schuld!“ in ihr Haus<br />

gelassen und wir konnten es uns gemütlich machen. Das<br />

Schöne am Reisen ist, dass man sich sehr daran gewöhnt,<br />

Strand auf Waiheke Island<br />

sich in einem fremden Haus wie Zuhause zu fühlen. Es<br />

dauerte eine Weile, doch irgendwann weiß man, dass die<br />

Menschen es ernst meinen und man sich ganz normal verhalten<br />

kann, ohne das ständige Gefühl, Gast zu sein, zu<br />

haben. Glücklich und zufrieden gingen wir schlafen und<br />

freuten uns auf die nächsten Tage.<br />

Sharons und Rusis Pflegekind Keriko ist sehr aufgedreht<br />

und braucht ziemlich viel Aufmerksamkeit, wodurch er uns<br />

immer gut auf Trab hielt. Sharon hat uns auch einiges von<br />

sich erzählt. Sie ist Anfang Sechzig und hat schon viel mitgemacht.<br />

Nach einer körperlichen Auseinandersetzung mit<br />

einem Mann musste sie als Strafe einige Zeit in Haft verbringen.<br />

Ihre Einstellung zum Leben veränderte sich schlagartig,<br />

als dieser Mann sie in Haft besuchte, ihr verzieh und<br />

sie danach sogar zu sich aufnahm. Sharon hat seitdem viele<br />

Menschen mit Problemen <strong>bei</strong> sich aufgenommen und ihnen<br />

geholfen, einen neuen Weg einzuschlagen.<br />

Dies ist auch ein Grund mehr, warum sie uns so liebevoll<br />

<strong>bei</strong> sich aufgenommen hat. Diese Offenheit und Ehrlichkeit<br />

hat mich sehr beeindruckt und auch geehrt. Sharon ist<br />

eine sehr witzige und manchmal etwas raue Person. Man<br />

muss sich an ihren Charme und Charakter erst ein wenig<br />

gewöhnen, sie einschätzen lernen und dann kann man sie<br />

einfach nur lieben.<br />

Sharon und ich haben uns vor meiner Abreise viel über meine<br />

Heimkehr unterhalten. Ich war sehr aufgeregt und manchmal<br />

ungewiss, was mich erwarten würde. Vor allem hatte<br />

ich Angst vor der deutschen Gesellschaft, die so oft kalt und<br />

verbittert ist. Solch eine Freundlichkeit und ein Vertrauen<br />

findet man selten <strong>bei</strong> uns in Deutschland. Sie hat mir sehr<br />

viel Mut gemacht und konnte mich sehr gut einschätzen,<br />

obwohl wir uns nur drei Tage lang kannten.<br />

Es besteht eine Verbindung zwischen uns, die ich nicht<br />

beschreiben kann. Sie ist seitdem unsere Mama in <strong>Neuseeland</strong><br />

und wir sind immer herzlichst Willkommen.<br />

60 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong> © 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 61


Preview 02/2008<br />

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<strong>Neuseeland</strong> –<br />

auf eigene Faust!<br />

Der außergewöhnliche<br />

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- Nord- und Südinsel<br />

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DVD’s erhältlich auf:<br />

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hier gibt’s außerdem die Infos und<br />

Tickets zu unserer Deutschlandtour<br />

im November 2008<br />

98 <br />

02 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

comfilm.de – die Filmemacher – Tel.: 0 69 - 25 47 50 50<br />

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02/2008 Vorschau<br />

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© 360° <strong>Neuseeland</strong> 02 | 2009 99


Wine & Gourmet Regions Regions Wine & Gourmet<br />

Lunch im Te Whau Restaurant<br />

Goldwater Estate Tasting Room<br />

360° Autor: Florian Berger<br />

Der gebürtige Münchner Florian<br />

Berger, Jahrgang 1969, kehrte seiner<br />

früheren Karriere als Unternehmensberater<br />

den Rücken und<br />

entschied sich Ende der 1990er-<br />

Jahre dafür, ein paar Jahre in <strong>Neuseeland</strong><br />

zu leben. Er verliebte sich<br />

in das Land und seine Menschen<br />

und so war es nur natürlich, dass<br />

er sich mit neuseeländischem Wein<br />

eines der schönsten Produkte auswählte,<br />

um es als Importeur in Europa<br />

populär zu machen. Er ist mittlerweile<br />

einer der namhaftesten Experten auf diesem Gebiet und<br />

betätigt sich neben<strong>bei</strong> als Journalist und Promoter der neuseeländischen<br />

Cuisine und Lebensart.<br />

wine@360grad-medien.de<br />

Ruf erhoben hat. Das man merkt schon, sobald man sich auf<br />

der Insel fortbewegen möchte: Das öffentliche Transportwesen<br />

beschränkt sich, neben einem nur selten fahrenden<br />

Bus, auf einen Shuttleservice und einige wenige Taxis, die<br />

sich überwiegend in der Nähe der Personenfähre im Westen<br />

aufhalten. Wer dagegen die Fähre aus Half Moon Bay in Ost-<br />

Auckland nimmt, dem bleibt wohl oder übel nur der Fußmarsch,<br />

wenn er nicht gleich die stattlichen 160 NZ$ für<br />

den Autotransfer auf die Insel zahlen möchte. Da kommt es<br />

wesentlich günstiger, gleich ein Auto auf der Insel zu mieten.<br />

Unsere Empfehlung ist, sich im Maitatia Hafen ein Fahrrad<br />

zu leihen, mit dem man wunderbar die Insel erkunden<br />

kann, da der Autoverkehr in weiten Strecken sehr gering ist<br />

und es auch zahlreiche, wunderschöne Wandertracks gibt.<br />

Für Weinkenner ein Muss<br />

Für Weinfreunde ist ein Besuch auf Waiheke ein Muss.<br />

Obwohl der Anbau nur knapp ein Prozent der Rebfläche<br />

<strong>Neuseeland</strong>s ausmacht, gilt diese Insel als eine der qualitativ<br />

großen Regionen <strong>Neuseeland</strong>s für Bordeauxrebsorten.<br />

Bereits in den 1970er-Jahren entdeckte der Ingenieur Kim<br />

Goldwater, ein ausgesprochener Freund großer Bordeauxgewächse,<br />

dass sich das hier vorherrschende Mikroklima<br />

optimal für bordelaiser Rebsorten eigenen müsste. Er kaufte<br />

für heutige Verhältnisse zu fast lachhaften Preisen etliche<br />

Hektar ungenutztes Land und kultivierte dort 1978 als Pionier<br />

die ersten Reben. Anfangs hielten ihn die Neuseeländer<br />

noch für einen bodenlosen Exzentriker, aber als man ihn<br />

dann <strong>bei</strong> den renommiertesten internationalen Weinshows in<br />

den USA, London und Frankreich mit Medaillen überhäufte<br />

und seine Weine zu Spitzenpreisen auf der ganzen Welt<br />

gehandelt wurden, änderte sich die Meinung schlagartig.<br />

Ein richtiger Run auf potenzielle Weinlagen startete. Mittlerweile<br />

ist Waiheke <strong>Neuseeland</strong>s teuerster Weingrund.<br />

64 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

Inzwischen gibt es über 30 Weingüter auf ca. 216 Hektar<br />

Anbaufläche. Die dominierenden roten Rebsorten sind<br />

Cabernet Sauvignon und Merlot, aber es wird auch Malbec,<br />

Cabernet Franc und Syrah angebaut. In jüngster Zeit werden<br />

auch Versuche mit Petit Verdot und Montepulciano unternommen.<br />

Bei den Weißen überwiegt <strong>bei</strong> Weitem der Chardonnay,<br />

aber vereinzelt baut man auch andere Rebsorten<br />

mit gemischtem Erfolg an. Doch es ist ganz klar: Waiheke<br />

ist eine Rotweinlage von herausragender Qualität, die sich<br />

mit allen guten Lagen der Welt messen kann.<br />

Ideale Bodenverhältnisse<br />

Der Boden auf Waiheke ist äußerst mineralhaltig. Er besteht<br />

zumeist aus verwittertem Sedimentgestein, der als recht<br />

schwerer Lehm zu Tage tritt und mit Adern von Eisen- und<br />

Manganoxiden durchzogen ist. Die meisten Winzer wählen<br />

bevorzugt Hanglagen, wo einerseits die Sonnenstrahlung<br />

optimal ausgenutzt werden kann, und andererseits das<br />

Regenwasser schneller abfließen kann.<br />

Waiheke verfügt aufgrund seiner Insellage über ein ausgesprochenes<br />

Mikroklima. Trotz geringer Entfernung regnet es<br />

hier signifikant weniger als in Auckland, wo man aufgrund des<br />

tropischen Einflusses relativ viel Niederschlag hat. Oft sitzen<br />

die Insulaner in der Sonne und können den schweren Regenfällen<br />

im nahen Auckland zusehen. Die Tag- und Nachttemperaturen<br />

sind aufgrund des umgebenden Meeres auch sehr<br />

viel ausgeglichener, was dazu führt, dass auch spät reifende<br />

Rebsorten wie Cabernet Sauvignon oder Franc bereits im<br />

März bis Anfang April problemlos geerntet werden können.<br />

Großes Potenzial: Wein aus Waiheke<br />

Man sagt den Weinen Waihekes gerne nach, überteuert zu<br />

sein. Ein Urteil darüber sollte sich der Besucher aber wirklich<br />

selbst bilden. Natürlich sind nicht alle Winzererzeug-<br />

www.waihekenz.com<br />

www.waiheke.co.nz<br />

www.tourismwaiheke.co.nz<br />

www.mudbrick.co.nz<br />

360° Web Info<br />

www.stonyridge.com<br />

www.tewhau.com<br />

www.goldwaterwine.com<br />

Putiki Bay mit Booten<br />

nisse immer ihrem Preis angemessen – wie auf der ganzen<br />

Welt. Etliche Winzer orientieren sich in ihren Preisen an der<br />

Reputation des Nachbarn und tatsächlich sind die Durchschnittspreise<br />

der Weine von hier auch im sehr gehobenen<br />

Segment. Aber man muss einfach anerkennen, dass man<br />

hier viel Geld und Ar<strong>bei</strong>t in eine absolute Qualitätsorientierung<br />

investiert.<br />

Die Winegrowers von Waiheke sind sehr passioniert und<br />

ambitioniert. Und einige haben es längst geschafft, Weine<br />

zu erzeugen, denen ein einzigartiger Ruf vorauseilt –<br />

etwas, dem man anderswo in <strong>Neuseeland</strong> durchaus noch<br />

nacheifert.<br />

Und nicht umsonst gehören einige der hier ansässigen Winzer<br />

zu den international renommiertesten des Landes. Hierzu<br />

zählen neben dem Pionier Goldwater Estate in der Nähe<br />

des Kennedy Point zum Beispiel auch Mudbrick Vineyard,<br />

ein unglaublich malerisch gelegenes Weingut in wunderschönem<br />

Ambiente. Das erstklassige Restaurant muss man<br />

besucht haben, wegen seines vorzüglichen Essens ebenso<br />

wie aufgrund seines unglaublichen Ausblicks, <strong>bei</strong> dem die<br />

Spitzenweine in nichts nachstehen.<br />

International ein weiteres Highlight ist Stonyridge, dessen<br />

Cuvée „Larose“ einer von <strong>Neuseeland</strong>s meistgesuchten<br />

und kostbarsten ist und der außerhalb des weithin<br />

gerühmten Veranda Cafés nur <strong>bei</strong> ausgesuchten Topweinhändlern<br />

zu kaufen ist. Ein weiteres Weingut, dessen<br />

Restaurant mittlerweile zu den besten Weingut-Locations<br />

seiner Art in der Welt gezählt wird, ist Te Whau Winery.<br />

Auch hier ist alles auf Spitzenniveau: tolle Weine, grandioses<br />

Essen. Aber unbezahlbar erst ist der „Million Dollar“-Ausblick<br />

auf das entfernte Auckland. Das moderne, fast mutige<br />

Design von Te Whau ist ein wahrhaftiges und gelungenes<br />

Aushängeschild für das junge <strong>Neuseeland</strong>.<br />

Weinliebhaber, die Waiheke auskosten möchten, werden<br />

hierfür mehrere Tage benötigen. Aber jeder weitere Weingutbesuch,<br />

jedes weitere Mahl in einem der Spitzenrestaurants<br />

offenbart, wie weit entwickelt die junge neuseeländische<br />

Wein- und Gastronomieszene schon ist, und dass<br />

mehr in ihr steckt als nur bloße Ambition. Waiheke hat das<br />

Potenzial, ein Weinmekka zu werden.<br />

Und so empfehlen wir jedem, ein paar Tage auf Entdeckungstour<br />

zu gehen und vielleicht ein paar Nächte in dem<br />

einzigartigen „Cliffhouse“ <strong>bei</strong> Mudbrick zu verbringen. <br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 65


Wine & Gourmet Wineries & Characters<br />

Marlborough Morgenstimmung auf dem Estate<br />

Isabel Estate<br />

Als die Tyller Familie im Jahr 1984 Isabel Estate gründete,<br />

zählten sie noch zu den Pionieren in Marlborough.<br />

25 Jahre später gibt es hier zwar einige hundert<br />

Weinbetriebe mehr, aber Isabel ist mittlerweile unter<br />

den letzten noch in Familienhand verbliebenen Wein gütern<br />

der ganzen Region. Und damit das so bleibt, haben die<br />

Eigentümer von Isabel, Robyn und Michael Tyller, bereits<br />

frühzeitig ihre Kinder in den Betrieb mit einbezogen.<br />

Ursprünglich waren die Tyllers nur sogenannte „Grape Grower“,<br />

sie belieferten mit ihren Premium-Trauben andere,<br />

große neuseeländische Betriebe. Aber nach zehn Jahren<br />

beschloss Michael, seinen Beruf als Flugkapitän an den<br />

Nagel zu hängen und sich ganz dem eigenen Weinbetrieb zu<br />

widmen. 1994 wurden schließlich die ersten eigenen Weine<br />

unter dem Isabel Label – benannt nach Michaels Mutter –<br />

herausgebracht. Und der sich schnell einstellende Erfolg<br />

zeigte, dass die Entscheidung richtig war.<br />

Viel Wert wurde auf hochwertige Technologie gelegt. Aber<br />

man blieb der Philosophie treu, eine Balance zwischen traditionellen<br />

und modernen Techniken zu erhalten. Da<strong>bei</strong> spielte<br />

auch der Gedanke eine tragende Rolle, dass man möglichst<br />

wenig technischen Einfluss auf den Wein nehmen möchte.<br />

Entscheidend für dessen Ausdruck und Qualität sollte das<br />

einmalige Terroir der Region und der besonders herausragenden<br />

Lage von Isabel Estate bleiben.<br />

www.isabelestate.com<br />

360° Web Info<br />

Herbst an der Hawkesbury Road<br />

Das Herz eines Premiumweingutes sind immer seine Weingärten.<br />

Und auf diese ist man <strong>bei</strong> Isabel zu recht sehr stolz.<br />

Malerisch gelegen an der Hawkesbury Road, mitten im Herzen<br />

des Wairau Tales im Marlborough, verfügt man hier über<br />

die maximale Anzahl an Sonnenstunden. Eine besondere<br />

Bodenstruktur mit einer tief liegenden Schicht aus kalziumreichem<br />

Lehm erlaubt den Verzicht auf künstliche Bewässerung,<br />

ohne dass die Böden jemals zu nass wären. Diese<br />

Schicht bewirkt auch, dass die Wurzeln der Reben sehr tief<br />

wachsen und damit noch mehr Nährstoffe und Mineralien<br />

aus tieferen Schichten saugen, die den Isabel Weinen ihre<br />

besondere Mineralstruktur verleihen.<br />

Klassisch wie im Burgund sind die Reihen sehr eng bepflanzt,<br />

sodass etwa doppelt so viele Reben auf einem Hektar wachsen<br />

als sonst in Marlborough üblich. Dies erlaubt es, den<br />

Ertrag je Rebe vergleichsweise gering zu halten, damit ein<br />

konzentriertes Aroma in den fünf Weinen entsteht, die Isa-<br />

Eigentümer Michael Tyller<br />

bel erzeugt. Hierzu zählen alle Klassiker der Region wie Sauvignon<br />

Blanc, Pinot Noir und Chardonnay, daneben auch<br />

noch ein delikater trockener Riesling und ein Pinot Gris nach<br />

elsässischer Ausbauart. Nur wenn es die Witterung erlaubt,<br />

kommt ein exzellenter Trockenbeere „Nobel Sauvage“ Sauvignon<br />

Blanc hinzu.<br />

Die Tyllers haben eine konsequente Philosophie: Man nimmt<br />

an keinen Weinwettbewerben teil. Das tut Isabels Bekanntheit<br />

aber keinen Abbruch, da die Weine regelmäßig von renommierten<br />

Weinjournalisten hoch gelobt werden und nicht sel-<br />

Wineries & Characters Wine & Gourmet<br />

ten in den prestigeträchtigen First Classes verschiedener<br />

Fluggesellschaften oder in Spitzenrestaurants gelistet werden.<br />

Die Tyllers lassen einfach die Weine für sich sprechen.<br />

Das Traubengut für die Isabel Weine stammt ausschließlich<br />

von eigenen, als nachhaltig zertifizierten Weingärten,<br />

sodass Robyn und Michael völlige Kontrolle über die<br />

Qualität von der Wurzel ab ausüben können. Das erlaubt<br />

auch, die biologischen Praktiken konsequent anzuwenden,<br />

denen sich die Tyllers verschrieben haben. Diese fördern<br />

ebenso die Gesundheit der Pflanzen wie des Bodens, was<br />

man gut an der jährlich wachsenden Zahl an Regenwürmern<br />

ablesen kann, über die sich das Vineyard Team richtiggehend<br />

freut.<br />

Das technisch moderne Winery Gebäude auf dem Hawkesbury<br />

Vineyard fügt sich stilistisch wunderschön in die Landschaft<br />

ein. Es wurde so gebaut, dass jeder Wein in seinen<br />

idealen Umgebungskonditionen ar<strong>bei</strong>ten kann. So hat jede<br />

der fünf Rebsorten eigene Räumlichkeiten im Gebäude. Die<br />

„Cuverie“ <strong>bei</strong>spielsweise ist mit temperatur-kontrollierten,<br />

offenen Fermentern ausgestattet, in denen der Pinot Noir auf<br />

der Maische lange mazerieren kann (siehe auch den Beitrag<br />

„Der Pinot Noir“ in Heft 04 / 2009, Seite 66). Es wurden eigens<br />

Lift-Systeme implementiert, sodass der Wein allein durch die<br />

Schwerkraft umgewälzt werden kann, wozu sonst ein elektrisches<br />

Pumpsystem verwendet werden müsste. Das schont<br />

den Wein und reduziert wiederum den Energieaufwand.<br />

Durch die architektonische Ausrichtung nach den vorherrschenden<br />

Wetterlagen, kommt es im Gebäude zu einer<br />

natürlichen Kühlung, die die Frische der Trauben nach der<br />

Lese fördert und für die Fermentation und Lagerung gleichermaßen<br />

Energie spart.<br />

Isabel Estate ist ein offener und herzlicher Betrieb, wie man<br />

nicht nur an den besucherfreundlichen Öffnungszeiten der<br />

Cellar Door ablesen kann. Man trifft die Familie hier fast<br />

immer sieben Tage in der Woche an und wird wahrscheinlich<br />

nicht nur zum Verkosten, sondern für einen nettes Gespräch<br />

verweilen: Da lohnt sich ein Besuch gleich doppelt. (FB)<br />

66 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong> © 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 67<br />

Isabel Pinot Noir<br />

open-Top Fermenter aus Edelstahl<br />

Vineyard Team <strong>bei</strong>m Pfl anzen von Reben


Wine & Gourmet Speciality<br />

Carolin prüft reifende Kiwifrüchte<br />

Die Geschichte einer grünen Beere<br />

Fragt man jemanden nach seiner Lieblingsobstsorte,<br />

werden die meisten die Aufzählung mit Äpfeln, Birnen<br />

und Bananen beginnen. Aber schon bald wird<br />

auf dieser Liste eine exotische, außen braune, innen grüne<br />

und geschmacklich anregende Frucht erscheinen. In ihr<br />

befindet sich doppelt so viel Vitamin C wie in einer Orange<br />

und mehr Vitamine und Mineralien als in den meisten<br />

an deren Früchten. Schon der tägliche Verzehr von zwei<br />

Stück dieses Obstes unterstützt das Immunsystem, reduziert<br />

die Ansammlung von Thrombozyten<br />

und verhindert somit die<br />

Verschließung der Arterien.<br />

Ursprünglich aus China stammend, ist sie heutzutage am<br />

meisten mit <strong>Neuseeland</strong> verbunden, dem Land, dem sie<br />

ihren Namen und auch ihre Beliebtheit verdankt. Sie wächst<br />

wie Wein auf Reben, die in der Wildnis bis zu neun Meter<br />

hoch wachsen, und in ihrem grünen Fruchtfleisch befinden<br />

sich durchschnittlich um die 1.000 Kerne.<br />

Was vielleicht nicht jeder weiß ist, dass sie zur Familie der<br />

Beeren zählt und dass ihre dünne, haarige Schale essbar<br />

ist. Wir alle kennen diese Frucht von klein auf und es wäre<br />

kaum vorstellbar, einen Obstkorb ohne sie zu füllen – die<br />

Kiwifrucht!<br />

Wie aber kam die Kiwifrucht von China nach <strong>Neuseeland</strong>?<br />

Warum wächst sie nur unter bestimmten Klimaverhältnissen?<br />

Wie kam sie zu ihrem Namen und was passiert<br />

genau auf dem Weg von der Plantage in die Regale<br />

unserer Supermärkte?<br />

Der Ursprung der Kiwifrucht liegt im Yangtze<br />

Tal im Norden von China, wo man ihren delikaten<br />

Geschmack schon seit über sieben Jahrhunderten<br />

schätzt. Nach <strong>Neuseeland</strong> gelang<br />

sie über Isabel Fraser, der damaligen Direktorin<br />

des Wanganui Mädcheninternats. Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts unternahm sie mit ihrer<br />

Schwester eine Missionarsreise nach China, um<br />

eine Auszeit vom stressigen Schulalltag zu nehmen. Als sie<br />

ein Jahr später wieder zurückkehrte, hatte sie Kerne dieser<br />

exotischen Frucht im Gepäck. Diese wurden von Alexander<br />

Allison, einem experimentierfreudigen Kunstgärtner, eingepflanzt<br />

und schon bald erkannte man, dass die Kiwifrucht in<br />

den sonnigen, warmen Gebieten <strong>Neuseeland</strong>s besonders gut<br />

gedeiht.<br />

Der Anbau der Früchte<br />

Es müssen besondere Bedingungen vorherrschen, um den<br />

Anbau von Kiwifrüchten zu gewährleisten. Die Reben gedeihen<br />

am besten in ertragreichem Boden mit einem idealen<br />

pH-Wert von 5 bis 6,8. In <strong>Neuseeland</strong> hat sich die Bay<br />

of Plenty an der Ostküste der Nordinsel mit ihrer frucht-<br />

Rebstö cke mit reifenden Kiwifrü chten<br />

baren Vulkanerde als perfekter Anbauort herausgestellt.<br />

Das dort vorherrschende milde Klima mit nur wenig Winterfrost<br />

und der richtigen Menge an Wind und Regen hat<br />

diese Region zum Hauptanbaugebiet im Land gemacht, und<br />

um die 90 Prozent der neuseeländischen Kiwifrüchte stammen<br />

aus diesem sonnigen Gebiet. Die Rebstöcke benötigen<br />

eine Wachstumszeit von bis zu 240 frostfreien Tagen.<br />

Sind sie einmal ausgewachsen, können sie Temperaturen<br />

bis zu minus 10° Celsius standhalten, aber die Pflanzen müssen<br />

sich langsam an die Kälte gewöhnen können. Um das<br />

Gewicht von den schwachen Stämmen zu nehmen, werden<br />

die Stöcke von einem Supportsystem gestützt. Außerdem<br />

sind die Plantagen von hohen Bäumen, die als Wind- und<br />

Frostschutz dienen, umzäunt. Der Plantagenbesitzer ist das<br />

ganze Jahr mit der Pflege der Kiwifruchtreben beschäftigt.<br />

Die Saison beginnt im Juni, direkt nach der vorher gehenden<br />

Ernte, mit dem Stutzen der Reben. Dies gewährleistet die<br />

weitere Produktion von Kiwifrüchten und beeinflusst die<br />

Größe und Qualität der nächsten Ernte.<br />

Kiwifruchtanlage mit Windschutz<br />

Speciality Wine & Gourmet<br />

Während der Wintermonate Juni, Juli und August beginnen<br />

die Reben wieder zu wachsen und im September kommen<br />

die ersten Knospen zum Vorschein. Verwandeln sich<br />

diese einmal in Blüten, beginnt die Zeit der Befruchtung.<br />

Kiwipflanzen sind zweihäusig, das heißt, eine Pflanze ist entweder<br />

weiblich oder männlich. In einer Kiwifruchtplantage<br />

kommen auf eine männliche Pflanze acht weibliche, denn<br />

nur die Blüten der weiblichen Pflanzen entwickeln sich weiter<br />

zu Beeren und auch nur dann, wenn sie mit den Pollen<br />

einer männlichen Pflanze bestäubt wurden. Hier<strong>bei</strong> wird auf<br />

die Hilfe der Bienen gesetzt, die während der Nektarsammlung<br />

die Pollen der männlichen Blüten zu den weiblichen<br />

bringen. Da die Kiwifruchtblüten aber nicht sehr ansprechend<br />

auf die Bienen wirken, werden in jeder Plantage zahlreiche<br />

Bienenstöcke strategisch positioniert.<br />

Um die Weihnachtszeit herum beginnen die Blüten sich in<br />

kleine Beeren zu verwandeln. In den ersten 60 Tagen kommt<br />

es zu einem extremen Wachstumsschub und die Beeren reifen<br />

zu den uns bekannten ovalen, eigroßen Kiwifrüchten<br />

heran. Dann verlangsamt sich das Wachstum, bis die reifen<br />

Beeren in den neuseeländischen Herbstmonaten schließlich<br />

geerntet werden können.<br />

360° Autorin: Petra Lanzenhofer<br />

Petra Lanzenhofer wurde 1985 im Osten<br />

Österreichs geboren. Nach dem Abschluss<br />

ihres Fotografiestudiums in Wien 2008,<br />

machte sie <strong>Neuseeland</strong> für acht Monate<br />

zu ihrer neuen Heimat. In dieser Zeit<br />

bereiste sie jeden Winkel der Nordinsel<br />

und genoss das Leben als Weltenbummler<br />

in vollen Zügen. Als nächstes werden<br />

sie ihre unruhigen, wanderlustigen Füße<br />

nach Samoa und Australien führen.<br />

68 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong> © 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 69


Wine & Gourmet Speciality<br />

Gelbe Kiwifrüchte mit Blüten<br />

Weitere Kiwisorten<br />

Neben der typischen grünen, eigroßen, haarigen Kiwifrucht<br />

gibt es noch zwei weniger bekannte Sorten. Zuerst wäre da<br />

noch die gelbe Kiwifrucht. Sie unterscheidet sich von ihrem<br />

grünen Cousin in ihrer haarlosen, bronzenen Schale und ihrem<br />

gelbgoldenen Fruchtfleisch. Die goldene Kiwifrucht schmeckt<br />

etwas süßer und exotischer und enthält mehr Vitamin C.<br />

Und dann gibt es noch die sogenannte Kiwibeere. Sie ist<br />

eine münzgroße Abwandlung der herkömmlichen Kiwifrucht<br />

und ihre grüne, glatte Haut sowie ihre mundgerechte Größe<br />

macht sie zu einer beliebten Dessertzutat.<br />

Wie kommt die Kiwi zu uns?<br />

Es erfordert eine Vielzahl von engagierten Ar<strong>bei</strong>tern und<br />

eine reibungslos funktionierende Zusammenar<strong>bei</strong>t unter<br />

ihnen, um die Kiwifrucht in unsere heimischen Super märkte<br />

zu bringen.<br />

Die Kiwiindustrie ist nicht mehr wegzudenken im Land der<br />

langen weißen Wolke. Da<strong>bei</strong> ist <strong>Neuseeland</strong> nicht das einzige<br />

Anbaugebiet der Kiwifrucht. Der größte Lieferant ist<br />

Italien, gefolgt von Chile, und auch die milden Regionen<br />

Griechenlands, Japans und des Irans lassen die Früchte dort<br />

gut gedeihen. <strong>Neuseeland</strong> war aber das erste Land, das in<br />

den 1950er-Jahren Kiwifrüchte in die USA und später in die<br />

restliche westliche Welt exportierte. Bis heute wächst die<br />

Kiwifruchtindustrie in <strong>Neuseeland</strong> stetig an und beschäftigt<br />

jedes Jahr bis zu 25.000 Ar<strong>bei</strong>ter. Während der Erntezeit<br />

werden sogar Hilfskräfte aus Übersee benötigt, um die<br />

Früchte von den Reben zu pflücken.<br />

Die geernteten Kiwifrüchte werden in Pack- und Kühlhäuser<br />

transportiert, wo sie auf ihre Qualität hin getestet werden.<br />

Ungefähr zehn Prozent der Früchte von minderer Qualität<br />

werden aussortiert und für die Weiterverar<strong>bei</strong>tung verwendet.<br />

Denn die Produktpalette der Kiwifrucht ist weit gefächert:<br />

sei es Schokolade mit Kiwifruchtstücken, Kiwifruchtsaft,<br />

Kiwitee oder sogar Kiwiseife – dem Kiwifruchtliebhaber<br />

bietet sich eine große Auswahl. Nach der Aussortierung werden<br />

die kleineren und schon reiferen Früchte in heimische<br />

Supermärkte gebracht. Der Rest wird bis zur Verschiffung in<br />

den Kühlhäusern gelagert, wo<strong>bei</strong> Kiwifrüchte <strong>bei</strong> einer idealen<br />

Temperatur von 0,5° Celsius bis zu neun Monate frisch<br />

bleiben. Man kann also im Januar eine köstliche Kiwifrucht,<br />

die im April des Vorjahres geerntet wurde, genießen.<br />

Im Jahr 2008 wurde mit 100 Millionen verschifften Kisten<br />

voller Kiwifrüchte – um die 350.000 Tonnen – ein neuer<br />

Rekord erreicht. Die Früchte werden auch auf den Schiffen<br />

unter idealen Temperaturbedingungen in eigens dafür verwendeten<br />

Kühlcontainern gelagert, um in Topzustand ihr<br />

Ziel in einem der 78 belieferten Länder zu erreichen.<br />

Die Kiwi bekommt ihren Namen<br />

Wie kam die Kiwifrucht nun zu ihrem Namen? In ihrem<br />

Ursprungsland China war die Frucht unter dem Namen Yáng<br />

táo bekannt. Als die ersten Früchte in <strong>Neuseeland</strong> geerntet und<br />

gekostet wurden, fand man, dass ihr Geschmack dem einer<br />

Stachelbeere ähnelt und so wurde sie Chinese Gosseberry<br />

genannt. Mit dem Exportbeginn in die USA wurde ihr Name<br />

für kurze Zeit in Melonettes geändert, da die Bezeichnung<br />

Chinese Gosseberry zu sehr an den Kalten Krieg erinnerte.<br />

Aber auch diese Bezeichnung war nur von kurzer Dauer,<br />

da das Obst dadurch mit der Melone assoziiert wurde, und<br />

auf dieser hohe Importsteuern lagen. Also wurde weiter<br />

nach einem passenden Namen gesucht, der kurz und prägnant<br />

sein und sofort mit dem Exportland <strong>Neuseeland</strong> verbunden<br />

werden sollte. Im Laufe einer Geschäftsversammlung<br />

im Jahr 1959 kam der Vorschlag, die grüne Beere nach<br />

dem neuseeländischen Nationalsymbol – dem flugunfähigen<br />

Kiwivogel – zu benennen. Und so wurde schlussendlich ein<br />

passender Name für die neue Obstsorte gefunden und dieser<br />

hat sich seither bewährt.<br />

Wird die Frucht in den nördlichen Breitengraden nur kurz<br />

Kiwi genannt, kann dies in der südlichen Hemisphäre für<br />

einige Missverständnisse sorgen. Neben dem Kiwivogel<br />

und der Kiwifrucht bezeichnen sich die Neuseeländer selbst<br />

auch liebevoll als Kiwis, was ihre tiefe Identifikation mit dem<br />

Vogel und auch der Frucht aufzeigt. Zwar weiß man sehr<br />

schnell Bescheid, ob jemand von den Menschen oder dem<br />

Vogel spricht. Im Gegensatz dazu ist die Unterscheidung<br />

zwischen Vogel und Frucht nicht mehr so eindeutig. Deshalb<br />

wird das Obst in Ozeanien kiwi fruit genannt, um eine<br />

Verwechslung mit dem Federvieh zu vermeiden.<br />

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Kurz nach meiner Ankunft in <strong>Neuseeland</strong> fragte ich meine Gastfamilienkinder,<br />

ob sie Kiwis in ihrer Lunchbox haben möchten<br />

– denn ich wusste über die sprachliche Regel noch nicht<br />

Bescheid. Deshalb erntete ich nur verwirrte Blicke und wurde<br />

kurz darauf über meinen Fehler aufgeklärt. Die Erwähnung<br />

dieses Vorfalls sorgt heute noch immer wieder für Gelächter.<br />

Exportschlager Kiwi<br />

Speciality Wine & Gourmet<br />

Seit etwas mehr als einem Jahrhundert ist die Kiwifrucht<br />

in <strong>Neuseeland</strong> beheimatet und hat sich in dieser Zeit von<br />

winzigen, schwarzen, unbekannten Samen in eine beliebte,<br />

vielfach einsetzbare Vitaminbombe entwickelt. Sie legt rund<br />

ums Jahr einen Weg von über 20.000 Kilometer von den<br />

zahlreichen Plantagen des Landes in unsere heimischen<br />

Supermarktregale zurück.<br />

Das alles wäre ohne Hilfe der sich dieser Aufgabe verschreibenden<br />

Hände der vielen Plantagenbesitzer, Pflücker, Tester,<br />

Verpacker und Transportunternehmer nicht denkbar. Die<br />

Kiwifruchtindustrie ist ein wesentlicher Teil der neuseeländischen<br />

Exportwirtschaft und ist für viele heimische Ar<strong>bei</strong>ter<br />

kaum wegzudenken. Sie ist genauso eng mit dem Land<br />

verbunden wie zum Beispiel die All Blacks oder Pavlova, das<br />

berühmte Dessert mit Kiwifrüchten, welches im Jahr 1926<br />

zu Ehren eines Besuches der Primaballerina Anna Pavlova<br />

in <strong>Neuseeland</strong> zubereitet wurde, und darauf kann man zu<br />

Recht stolz sein. <br />

70 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong> Internet: © 360° <strong>Neuseeland</strong> www.wine-in-motion.com<br />

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Preview 02/2008<br />

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02/2008 Vorschau<br />

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© 360° <strong>Neuseeland</strong> 02 | 2009 99


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Die Maori – ureinwohner<br />

<strong>Neuseeland</strong>s<br />

Das Verhältnis zwischen Maori<br />

und Pakeha<br />

Erste Kontakte zwischen Maori und Europäern<br />

Erst als James Cook 1769 die zwei Inseln im südlichen Pazifik<br />

wieder entdeckte, nachdem der Holländer Abel Tasman<br />

ihnen 1642 den Namen <strong>Neuseeland</strong> gegeben hatte, begann<br />

das Interesse der westlichen Welt zu steigen. 1788 war in<br />

Australien eine britische Strafkolonie errichtet worden,<br />

sodass die ersten sporadischen Siedler als Wal- und Seerobbenfänger<br />

nach <strong>Neuseeland</strong> kamen. Sie legten mit ihren<br />

Gewehren und Krankheiten den Grundstein für die Dezimierung<br />

der eingeborenen Maori-Bevölkerung. Durch die<br />

Ankunft der ersten Missionare unter der Leitung von Samuel<br />

Marsden im Jahre 1814 lernten die Maori die zivilisierte Kultur<br />

und die Religion Europas kennen.<br />

Aufgrund steigender Einwanderungen britischer Staatsbürger<br />

– meist Angehörige der gehobenen Ar<strong>bei</strong>terklasse –<br />

in das „gesetzlose” <strong>Neuseeland</strong> schien eine Kolonisierung<br />

immer notwendiger zu werden, da die Bürger auch außerhalb<br />

ihrer Heimat dem Schutz der Krone unterstanden. 1840<br />

gelang es den Missionaren, die Maori-Häuptlinge zur Unterzeichnung<br />

des Treaty of Waitangi zu überreden, durch den<br />

sie unter britische Schutzherrschaft gestellt werden sollten<br />

(siehe auch 360° <strong>Neuseeland</strong>, Heft 2 / 2009 S. 87 ff.).<br />

Der Treaty of Waitangi<br />

Bilinguale Verträge werden selten in der Sprache der Eingeborenen<br />

verfasst. Wird der Vertrag in <strong>bei</strong>den Sprachen<br />

verfasst, so muss der Inhalt <strong>bei</strong>der Verträge übereinstimmen<br />

und <strong>bei</strong>de Verträge gelten als maßgeblich. Es gilt nicht<br />

nur zwei verschiedene Sprachen, sondern auch kulturelle<br />

und politische Unterschiede zu überbrücken, sodass <strong>bei</strong>de<br />

Parteien die Bedeutung des Vertrages verstehen. Im Mittelpunkt<br />

der Diskussionen über den Treaty of Waitangi stehen<br />

der Widerspruch zwischen dem 1. und 2. Artikel sowie<br />

die Unterschiede zwischen der englischen Version und der<br />

Maori-Übersetzung Te Tiriti o Waitangi.<br />

Der ursprüngliche, englische Vertragstext des Treaty of<br />

Waitangi, anhand dessen die Maori-Version übersetzt<br />

wurde, soll angeblich verloren gegangen sein, denn es<br />

sind fünf englische Versionen bekannt, die einander im<br />

Großen und Ganzen ähnlich sind, aber eindeutig nicht als<br />

Vorlage für die Maori-Übersetzung dienten. Sicher ist, dass<br />

der Vertrag innerhalb weniger Stunden in der Nacht zum<br />

6. Februar 1840 von dem Missionar Henry Williams und<br />

seinem Sohn Edward ins Maori übersetzt worden ist. Die<br />

74 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

Maori Maori<br />

Die unterzeichnung des Vertrages von Waitangi<br />

Maori-Version wurde am 6. Februar 1840 in Waitangi von<br />

43 Häuptlingen unterzeichnet und bis September desselben<br />

Jahres insgesamt 512 Häuptlingen im ganzen Land zur<br />

Unterschrift vorgelegt.<br />

Die Übersetzung des Treaty of Waitangi<br />

Die Schilderung des Augenzeugen William Colenso lässt auf<br />

Verständnisprobleme <strong>bei</strong> der Verlesung der Maori-Version<br />

am 6. Februar 1840 in Waitangi schließen; der legendäre<br />

Häuptling Hone Heke jedoch, der als erster unterzeichnete,<br />

überzeugte in einer leidenschaftlichen Rede viele Zweifler<br />

von der Vertrauenswürdigkeit der Missionare.<br />

Im 1. Artikel übertragen die Häuptlinge der britischen Krone<br />

die kawanatanga, was soviel bedeutet wie „Regierungsgewalt”.<br />

In der englischen Version hingegen wird von der absoluten<br />

Souveränität gesprochen, was für ein korrektes Verständnis<br />

der Maori mit mana hätte übersetzt werden müssen.<br />

Da es in der Maori-Kultur niemals einen alleinigen Herrscher<br />

über alle Stämme gegeben hatte, war ihnen der Begriff der<br />

Souveränität völlig fremd; mit dem Wort kawanatanga verbanden<br />

sie zudem die Person des Gouverneurs „kawana”,<br />

was wiederum aus dem englischen „governor” entstanden<br />

war. Die von Häuptling Nopera Panakareao während der Vertragsunterzeichnung<br />

geäußerten Worte, dass nur der Schatten<br />

des Landes an die Krone übertragen würde, zeigen, dass<br />

er nicht der Meinung war, sein mana abzutreten.<br />

The Treaty of Waitangi<br />

(Englische Version)<br />

Article the first<br />

The Chiefs of the Confederation of<br />

the United Tribes of New Zealand and<br />

the separate and independent Chiefs<br />

who have not become members of the<br />

Confederation cede to Her Majesty<br />

the Queen of England absolutely and<br />

without reservation all the rights and<br />

powers of Sovereignty which the said<br />

Confederation or Individual Chiefs<br />

respectively exercise or possess, over<br />

their respective Territories as the sole<br />

sovereigns thereof.<br />

Article the second<br />

Her Majesty the Queen of England<br />

confirms and guarantees to the Chiefs<br />

and Tribes of New Zealand and to the<br />

respective families and individuals thereof<br />

the full exclusive and undisturbed<br />

possession of their Lands and Estates<br />

Forests Fisheries and other properties<br />

which they may collectively or individually<br />

possess so long as it is their wish<br />

and desire to retain the same in their<br />

possession; but the Chiefs of the United<br />

Tribes and the individual Chiefs yield<br />

to Her Majesty the exclusive right of<br />

Preemption over such lands as the proprietors<br />

thereof may be disposed to alienate<br />

at such prices may be agreed upon<br />

between the respective Proprietors and<br />

persons appointed by Her Majesty to<br />

treat with them in that behalf.<br />

Article the third<br />

In consideration thereof Her Majesty<br />

the Queen of England extends to the<br />

Natives of New Zealand Her royal protection<br />

and imparts to them all the Rights<br />

and Privileges of British Subjects.<br />

* Es handelt sich hier jeweils nur um<br />

die 3 Artikel des Vertrages. Die Artikel<br />

der Maori-Version stammen aus dem<br />

Original-Text, der am 6. Februar 1840<br />

in Waitangi unterzeichnet worden ist,<br />

die der englischen Version aus dem im<br />

April 1840 in Waikato unterzeichneten<br />

Vertrag.<br />

Te Tiriti o Waitangi<br />

(Maori-Version)<br />

Ko te tuatahi<br />

Ko nga Rangatira o te wakaminenga<br />

me nga Rangatira katoa hoki ki hai<br />

i uru ki taua wakaminenga ka tuku<br />

rawa atu ki te Kuini o Ingarangi ake<br />

tonu atu – te Kawanatanga katoa o o<br />

ratou wenua.<br />

Ko te tuarua<br />

Ko te Kuini o Ingarangi ka wakarite ka<br />

wakaae ki nga Rangatira ki nga hapu<br />

ki nga tangata katoa o Nu Tirani te<br />

tino rangatiratanga o o ratou wenua<br />

o ratou kainga me o ratou taonga<br />

katoa. Otiia ko nga Rangatira o te<br />

wakaminenga me nga Rangatira katoa<br />

atu ka tuku ki te Kuini te hokonga o era<br />

wahi wenua e pai ai te tangata nona te<br />

wenua – ki te ritenga o te utu e wakaritea<br />

ai e ratou ko te kai hoko e meatia<br />

nei te Kuini hei kai hoko mona.<br />

Ko te tuatoru<br />

Hei wakaritenga mai hoki tenei mo te<br />

wakaaetanga ki te Kawanatanga o te<br />

Kuini – Ka tiakina e te Kuini o Ingarangi<br />

nga tangata maori katoa o Nui<br />

Tirani ka tukua ki a ratou nga tikanga<br />

katoa rite tahi ki ana mea ki nga tangata<br />

o Ingarangi.<br />

Te Tiriti o Waitangi<br />

(Übersetzung der Maori-Version)<br />

The First<br />

The chiefs of the Assembly, and all the<br />

chiefs also who have not joined in that<br />

Assembly, give up entirely to the Queen<br />

of England for ever all the government<br />

of their lands.<br />

The Second<br />

The Queen of England arranges and<br />

agrees to give to the Chiefs, the Hapus,<br />

and all the People of New Zealand, the<br />

full chieftainship of their lands, their<br />

settlements, and all their property.<br />

But the Chiefs of the Assembly, and all<br />

the other Chiefs, give to the Queen the<br />

purchase of those pieces of land which<br />

the proprietors of the land may wish,<br />

for such payment as may be agreed<br />

upon by them and the purchaser who<br />

is now appointed by the Queen to be<br />

her purchaser.<br />

The Third<br />

This is an arrangement for the consent<br />

to the government of the Queen. The<br />

Queen of England will protect all the<br />

Maoris of New Zealand. All the rights<br />

will be given to them the same as her<br />

doings to the people of England.<br />

* Die englische Übersetzung der Maori-<br />

Version wurde im Jahre 1869 von Thomas<br />

Edward Young, einem Übersetzer<br />

des Native Department, angefertigt.<br />

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© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 75


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Im 2. Artikel verspricht die Krone den Häuptlingen die<br />

Aufrechterhaltung ihres rangatiratanga, der absoluten<br />

Herrschaft über ihr Land. Dementsprechend kann kawanatanga<br />

im 1. Artikel nur die Abtretung der Regierungsgewalt<br />

an die britische Krone bedeutet haben, wenn man<br />

es der Garantie von rangatiratanga im 2. Artikel gegenüberstellt.<br />

Diese Garantie <strong>bei</strong>nhaltet in der Maori-Version<br />

whenua = „Land”, kaainga = „Dörfer” und taonga =<br />

„alle heiligen Besitztümer”. Weiterhin erhält die Krone<br />

im 2. Artikel das alleinige Vorkaufsrecht des Stammeslandes,<br />

was den Häuptlingen angeblich als Schutz vor<br />

betrügerischen Landspekulationen dienen sollte, wo<strong>bei</strong><br />

tatsächlich aber die Idee eines Weiterverkaufs des billig<br />

erworbenen Landes an die Siedler geplant war, um die<br />

Kolonisierung zu finanzieren. In der Maori-Version hingegen<br />

wird lediglich von Kaufrecht gesprochen, was die<br />

eigentliche Absicht hinter dieser Klausel verschleiert,<br />

nämlich, dass ausschließlich die Krone zum Kauf von Land<br />

berechtigt war.<br />

Hier erscheinen William Colensos Zweifel erneut berechtigt,<br />

denn es hätte kein Häuptling unterzeichnet, wenn<br />

ihm der Verzicht auf freien Verkauf seines eigenen Landes<br />

klar gewesen wäre. Außerdem <strong>bei</strong>nhaltete für die Maori<br />

die Garantie rangatiratanga automatisch auch die Verfügungsgewalt<br />

über ihr Land, und rangatiratanga bildet<br />

zusammen mit mana die Souveränität der Maori. Als Gouverneur<br />

Hobson nach der Vertragsunterzeichnung jedem<br />

Häuptling die Hand reichte, äußerte er die geschichtsträchtigen<br />

Worte „Wir sind nun ein Volk” (He iwi tahi<br />

tatou), die im Kampf der Maori um Gleichberechtigung zu<br />

einer Art Schlagworte wurden. Auf der englischen Version<br />

des Vertrages jedoch beruht seither das Verhalten<br />

der Pakeha als Machthaber gegenüber den Maori, die wiederum<br />

davon überzeugt sind, dass sie die Souveränitätsrechte<br />

in der von ihnen unterzeichneten Maori-Version<br />

niemals übertragen haben.<br />

Protest und urbanisierung der Maori<br />

Die Maori verloren sehr schnell ihren Glauben an die Einhaltung<br />

des Vertrages seitens der Pakeha, wie sie die Weißen<br />

nennen, denn ihre Hoffnung auf eine gleichberechtigte Partnerschaft<br />

erwies sich schon bald als Trugschluss. Der durch<br />

den Native Land Act von 1867 gegründete Native Land Court<br />

sah eine Umwandlung des gemeinschaftlichen Landbesitzes<br />

der Maori in individuellen Besitz vor, sodass den Stämmen<br />

die Basis ihrer Identität genommen wurde und die Stammesmitglieder<br />

das ihnen zustehende Land ohne Zustimmung des<br />

Häuptlings verkaufen konnten. So wurden die Maori einfache<br />

Opfer für Betrüger. Der Maori Representation Act von 1867<br />

hatte ihnen zwar vier Sitze im Parlament gewährt, die jedoch<br />

<strong>bei</strong> einer Gesamtzahl von 70 Sitzen keine Auswirkungen auf<br />

politische Entscheidungen haben konnten. Aufgrund ihres<br />

prozentualen Anteils an der Bevölkerung hätten ihnen nicht<br />

nur vier, sondern 20 Sitze zugestanden.<br />

76 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

Maori Maori<br />

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Zahl der Maori<br />

durch die bis 1881 andauernden Landkriege, eingeführte<br />

Epidemien und Stammesfehden so drastisch gesunken,<br />

dass die Theorie Darwins, dass eingeborene Völker durch<br />

die europäische Kolonialpolitik zum Aussterben verurteilt<br />

wären, sich scheinbar bewahrheiten sollte. Der Anteil der<br />

Maori an der Bevölkerung betrug um 1900 nur noch sieben<br />

Prozent und war mit 45.550 um die Hälfte gesunken;<br />

sie besaßen nur noch ein Sechstel des Landes, meist abgelegenes,<br />

unfruchtbares Buschland.<br />

Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Urbanisierung der<br />

Maori begann, zeigte sich, dass die angebliche Gleichberechtigung<br />

zwischen Pakeha und Maori auf der Tatsache<br />

beruhte, dass bis dahin 90 Prozent der Maori völlig isoliert<br />

von den Pakeha unter sehr schlechten Lebensbedingungen<br />

auf dem Land lebten. Nachdem die Maori im Zweiten Weltkrieg<br />

ihr kriegerisches Können unter Beweis gestellt hatten,<br />

begann ihr Selbstwertgefühl zu steigen, und insbesondere<br />

die heimgekehrten Soldaten verspürten den Wunsch<br />

auf Verbesserung ihres Lebensstandards. Aus der Abwanderung<br />

in die Städte resultierte ein sozioökonomischer Anpassungsprozess<br />

der Maori an das europäische Leben, das eine<br />

Gesellschaftsstruktur aufwies, die erheblich von dem Kollektivbewusstsein<br />

der Maori abwich, und die Maori wurden<br />

zur „brown underclass” <strong>Neuseeland</strong>s. Eine große Furcht vor<br />

dem Verlust der Maori-Identität wurde in den 1960er-Jahren<br />

durch eine Ausar<strong>bei</strong>tung ausgelöst, in der eine endgültige<br />

Verschmelzung <strong>bei</strong>der ethnischer Gruppen durch zunehmende<br />

Mischehen prognostiziert wurde, sodass es bald nur<br />

noch Pakeha gäbe, „some more brown than others”.<br />

In den 1970er-Jahren lebten 75 Prozent der Maori Bevölkerung<br />

in den Städten, die meisten lebten von ungelernter<br />

Ar<strong>bei</strong>t oder waren ar<strong>bei</strong>tslos. Petitionen zur Vertreibung der<br />

Maori aus bestimmten Wohngegenden waren an der Tagesordnung<br />

und basieren auf der klischeehaften Annahme, dass<br />

durch die Anwesenheit von Maori der Wert des Grundbesitzes<br />

geschmälert würde. Die Kriminalitätsrate war besonders<br />

unter den Jugendlichen sehr hoch, da sie ihren Identitätsverlust<br />

durch Gründung von Banden kompensierten.<br />

Viele Maori schlossen sich zu Widerstandsgruppen zusammen,<br />

die sich durch Demonstrationen und illegale Landbesetzungen<br />

Gehör verschaffen wollten. In den Städten erfolgte<br />

eine Wiederbelebung der Maori-Kultur durch die Gründung<br />

von städtischen marae, in denen die Maori ihre Identität<br />

wiederfanden und durch die die Schnitz- und Flechtkunst<br />

erhalten blieb. Durch die Benachteiligung der Maori im Bildungs-<br />

und Gesundheitswesen sowie im Wohnungswesen<br />

wurde immer deutlicher, dass eine große soziale Kluft zwischen<br />

den <strong>bei</strong>den ethnischen Gruppen bestand.<br />

Das Waitangi Tribunal<br />

1975 reagierte die Regierung mit der Gründung des Waitangi<br />

Tribunal durch den Treaty of Waitangi Act auf die<br />

<br />

<br />

unaufhörlichen Protestaktionen der Maori. Dieser Ausschuss<br />

sollte als eine Art unabhängiger Untersuchungsausschuss<br />

der Anhörung der Klagen der Maori und ihrer Untersuchung<br />

im Hinblick auf den Vertrag von Waitangi sowie<br />

der heutigen Situation dienen. Es bestand eine Verpflichtung,<br />

<strong>bei</strong>de Versionen des Vertrages im Sinne der eigentlichen<br />

Aussage zu berücksichtigen. 1985 wurde die auf<br />

Fälle nach 1975 begrenzte Zuständigkeit des Ausschusses<br />

durch den Treaty of Waitangi Amendment Act rückwirkend<br />

bis 1840 erweitert.<br />

Ursprünglich nur als symbolische Reaktion seitens der<br />

Regierung gedacht, entwickelte sich das Waitangi Tribunal<br />

zu einer wichtigen Instanz für Maori-Klagen gegen die<br />

britische Krone und brachte viele sozio-kulturelle Verstöße<br />

der Vergangenheit ans Tageslicht. Die meisten Fälle, die<br />

seitdem behandelt worden sind, gelten Fragen der Eigentumsverhältnisse<br />

von Land und Fischgründen sowie der<br />

Eigenständigkeit der Maori-Kultur im Hinblick auf Sprache<br />

und Traditionen. Einer der spektakulärsten Fälle war<br />

die Klage des Ngai-Tahu-Stammes der Südinsel im Jahre<br />

1988, dem die Krone zwischen 1840 und 1864 die gesamte<br />

Südinsel zu einem Preis von 39.000 Pfund abgekauft hatte,<br />

wodurch die Maori sozial und wirtschaftlich ruiniert wurden.<br />

Dieser Fall wurde 1997 durch eine Schadensersatzleistung<br />

der Regierung in Höhe von fast 100 Millionen €,<br />

einer öffentlichen Entschuldigung und der Rückgabe von<br />

Fischereigründen und touristisch wertvollen Gebieten<br />

zum Abschluss gebracht. Der zugrunde liegende Vertrag<br />

umfasst 1.800 Seiten.<br />

Im Rahmen des Te-Reo-Maori-Gutachtens wurde durch den<br />

„Maori Language Act” von 1987 das Maori (Te Reo Maori)<br />

offiziell als zweite Landessprache anerkannt. Hier wurde<br />

eine Klausel des Treaty of Waitangi erfüllt, denn die Sprache<br />

der Maori ist Bestandteil des taonga, ihrer im 2. Artikel<br />

<br />

<br />

<br />

garantierten, heiligen Besitztümer. Mit dem ebenfalls 1987<br />

verabschiedeten, durch das Rundfunk- und Fernsehgutachten<br />

ausgelösten Radio Broadcasting Act wurde eine Art<br />

Kontrollsystem über das Maori in Fernsehen und Rundfunk<br />

eingerichtet, das den Erhalt der Sprache und besonders die<br />

korrekte Aussprache sichern sollte. Dem Orakei-Gutachten<br />

von 1988 lagen Landbesetzungen in Aucklands exklusivem<br />

Vorort Orakei durch den Ngati-Whatua-Stamm zugrunde,<br />

die Vertragsverstöße durch unrechtmäßige Landenteignungen<br />

anklagen sollten. Dieses Gutachten erforderte eine<br />

Untersuchung der Vergangenheit dieses Landstückes, die<br />

eine über 100-seitige Ausar<strong>bei</strong>tung ergab. Da ein Großteil<br />

des Landes schon vor langer Zeit in Privateigentum übergegangen<br />

war, wurden <strong>bei</strong>spielsweise öffentliche Erholungsgebiete<br />

unter der Bedingung treuhänderisch an die<br />

Maori zurückgegeben, dass die bisherige Funktion <strong>bei</strong>behalten<br />

würde.<br />

Durch Entschädigungen und Rückerstattungen wird das<br />

mana der Maori-Stämme wiederhergestellt und sie erhalten<br />

die nötigen Geldmittel für eine Existenz im Sinne von<br />

rangatiratanga und eine Teilnahme am nationalen Wirtschaftsgeschehen.<br />

So ist es nicht nur eine Rückgabe dessen,<br />

was man nicht hätte nehmen dürfen, sondern der<br />

Versuch, den Stämmen eine entsprechende Stellung zu<br />

verleihen, als ob die Krone ihr rangatiratanga und ihre<br />

Eigentumsrechte wie versprochen anerkannt hätte. Als<br />

sich jedoch Königin Elisabeth II <strong>bei</strong> Ihrem Besuch in <strong>Neuseeland</strong><br />

im November 1995 <strong>bei</strong> den Maori offiziell für vergangenes<br />

Unrecht entschuldigte, waren die Reaktionen<br />

der britischen Presse von Empörung gekennzeichnet, und<br />

es wurden Vergleiche gezogen mit einer Forderung nach<br />

einer Entschuldigung der Briten angelsächsischer Abstammung<br />

<strong>bei</strong> den Walisern, den Nachkommen der Kelten, die<br />

einst von Angeln, Sachsen und Juten um ihr Land beraubt<br />

worden waren. (Dagmar Sturm-Gussone)<br />

Pinboard<br />

<br />

<br />

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– ANZEIGE –<br />

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© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 77


Pinboard<br />

Gina Sanders – eine der<br />

führenden Sopranistinnen<br />

in <strong>Neuseeland</strong><br />

Die aus der Provinzstadt Ness Valley, südlich von Auckland<br />

auf der Nordinsel <strong>Neuseeland</strong>s stammende Künstlerin<br />

gehört heute neben Kiri Te Kanawa zu den <strong>bei</strong>den führenden<br />

Sopranistinnen <strong>Neuseeland</strong>s.<br />

Gina Sanders Potenzial in der Stimme wurde bereits von<br />

ihrer Musiklehrerin an der Highschool in Auckland entdeckt,<br />

die den Eltern des damals 14-jährigen talentierten<br />

Mädchens dringend zu professionellem Gesangsunterricht<br />

riet. Gina Sanders, damals eher schüchtern und introvertiert,<br />

brach den Unterricht bereits nach fünf Wochen ab und<br />

zog es vor, für sich alleine zu singen und gelegentlich in<br />

Pubs aufzutreten.<br />

Erst während des Studiums der Musikgeschichte und Komposition<br />

an der Universität Auckland wurde die junge Hobby-Künstlerin,<br />

die sich aus Freude am Gesang dem Universitätschor<br />

angeschlossen hatte, vom Direktor der Universität<br />

Auckland, Prof. Peter Godfrey, entdeckt. Er war es, der ihr<br />

zunächst ein Stipendium (The Walter Kirby Singing Scholarship)<br />

verschaffte und sie dann von <strong>Neuseeland</strong>s führender<br />

Gesangslehrerin, Beatrice Webster, ausbilden ließ.<br />

Nach Abschluss ihres Musikstudiums an den Universitäten<br />

Auckland und Queensland (Australien) führte sie 1986<br />

ein Stipendium der Rotary Gesellschaft nach Deutschland,<br />

wo sie zwei Jahre lang an der Musikhochschule Stuttgart<br />

Gesang studierte. Berühmte Lehrer wie Prof. Sylvia Gestzy,<br />

Dr. Susan Wenkus und Prof. Uta Kutter prägten die Stimme<br />

der jungen Künstlerin vom anderen Ende der Welt.<br />

Zunächst wirkte sie <strong>bei</strong> vielen Festivals in Australien und<br />

<strong>Neuseeland</strong> mit, gefolgt von Liederabenden in Singapur,<br />

Taiwan, London und Stuttgart. In Australien machte sie Studioaufnahmen<br />

für das Radio. Im Jahr 2001 sang sie <strong>bei</strong>m<br />

Weltmeisterschaftsfinale der Squash Frauen in Melbourne<br />

(Australien) die Nationalhymnen <strong>Neuseeland</strong>s und Australiens,<br />

sowie Händels „Solomon“ in Auckland.<br />

Mit ihrem Repertoir von über 20 Rollen ar<strong>bei</strong>tete sie bereits<br />

in den größten neuseeländischen Opernhäusern und sang<br />

Haupt- und Titelrollen in den Opern La Traviata, Don Pasquale,<br />

Carmen, Gianni Schicchi und in den Operetten Die<br />

Lustige Witwe und The Kiss oder Recitals in St. Martin in<br />

the Fields und St. James in London. Der Durchbruch gelang<br />

ihr jedoch, als sie <strong>bei</strong> der Oper von <strong>Neuseeland</strong> für die<br />

berühmte Diva Kiri Te Kanawa in der Rolle der Mimi in„La<br />

Bohème“ einspringen konnte.<br />

Gina Sanders ist eine vielseitige Künstlerin. Sie begeistert<br />

ihr Publikum nicht nur auf den Bühnen der Welt, sondern<br />

widmet sich auch der Förderung junger Talente, indem sie<br />

78 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

People People<br />

ihr Können dem von ihr 1997 gegründeten Chor „Valley<br />

Voices“ weitergibt. Einige ihrer Schüler erhielten Engagements<br />

<strong>bei</strong>m Musical „Les Miserables“ in Auckland, der Chor<br />

gewann bereits einige wichtige nationale Wettbewerbe.<br />

Die Künstlerin kommt auch immer wieder hautnah mit ihrem<br />

Publikum und ihren Wurzeln in Deutschland in Kontakt. Auftritte<br />

im historischen Wilhelma-Theater und in der Liederhalle<br />

Stuttgart sowie mit dem Philharmonischen Orchester<br />

in Reutlingen zeigen, wie sehr auch Deutschland <strong>bei</strong> ihr Spuren<br />

hinterlassen hat. Im Konzertjahr 2009 wird Gina Sanders<br />

auf ihrer Konzertreise mit einen genreübergreifenden Programm<br />

auf der nördlichen Halbkugel neben Jersey, Rom,<br />

Parma, Hamburg und Paris auch in Stuttgart halt machen.<br />

Da<strong>bei</strong> wird sie unter anderem auch ihre Reihe „Theater im<br />

Restaurant“ fortsetzen und im Kulturcafe „Die Waage“ in<br />

Stuttgart hautnah für ihr Publikum zu hören sein. <br />

Weitere Informationen unter www.ginasanders.net<br />

Gina Sanders<br />

Konzert in Stuttgart, Schillerplatz<br />

Gina Sanders im Interview<br />

360°: Gina Sanders, Sie sind als neuseeländische Sopranistin<br />

Mitglied der Deutsch-Neuseeländischen Gesellschaft<br />

e. V. Was hat Sie zu dieser Mitgliedschaft bewogen?<br />

Gina Sanders: Ich habe langjährige und tiefe Verbindungen<br />

zu Deutschland und möchte durch meine Mitgliedschaft in<br />

der Gesellschaft die künstlerische und musische Völkerverbindung<br />

<strong>bei</strong>der Länder unterstützen. Meine Kunst soll eine<br />

Brücke zwischen den Menschen <strong>bei</strong>der Länder sein.<br />

360°: In Ihrem Gesangsrepertoire finden sich auffallend<br />

viele in deutscher Sprache gesungene Lieder, und Sie sprechen<br />

fließend deutsch. Wie haben Sie diese ausgezeichneten<br />

Sprachkenntnisse erworben?<br />

G. S.: Nach meinen Bachelor-Abschlüssen in Auckland und<br />

Queensland (Australien) habe ich noch einen Bachelor of Arts<br />

(in Sprachen) absolviert, <strong>bei</strong> dem mein Hauptfach „Deutsch”<br />

war. Die Sprache gefiel mir so gut, dass ich unbedingt nach<br />

Deutschland wollte, um Liedgesang zu studieren.<br />

360°: Wie kam es zu einem Studium ausgerechnet in<br />

Deutschland und nicht in einem muttersprachlichen Land?<br />

G. S.: Auf dem Klavier spielte ich schon immer gerne die Klassiker<br />

von Mozart, Beethoven und Bach. Schubert begeisterte<br />

mich schon immer. Deutsch ist für mich die Mutter des<br />

Gesangs. Ich bemühte mich um ein Stipendium, und Rotary<br />

erschien mir am interessantesten. Ich hatte Glück, da nur drei<br />

Studenten diese Möglichkeit pro Jahr bekommen, und ich war<br />

so 1986 die erste Musikerin <strong>Neuseeland</strong>s, die ein sogenanntes<br />

Rotary / International Graduate Scholarship erhielt.<br />

360°: Wohin führte Sie Ihr Auslandsstudium in Deutschland?<br />

G. S.: Deutschland war für mich unendlich weit weg und<br />

fremd. Ich habe mich auf Empfehlungen meiner Professoren<br />

verlassen, die mir die Musikhochschule in Stuttgart und seine<br />

hervorragende, damals ganz neue Opernschule vorschlugen.<br />

360°: Was haben Sie sich von Stuttgart erwartet und wurden<br />

Ihre Erwartungen erfüllt?<br />

G. S.: Für mich war <strong>Neuseeland</strong> wie ein kleiner Probenraum,<br />

den ich in Stuttgart als große Musikbühne erwartete. Ich war<br />

voller Aufregung und hoffnungsvoller Vorfreude, in die große,<br />

wahre Musikwelt eintauchen zu können. Zunächst einmal<br />

erwartete mich aber auch großes Heimweh. Ich kam damals<br />

aus Ness Valley, einer Kleinstadt auf der Nordinsel, aus der<br />

man ohne Auto nicht in die nächst größere Stadt kommen<br />

kann, und fühlte mich sehr verloren. Auch hatte ich anfangs<br />

mit der im Vergleich zu <strong>Neuseeland</strong> etwas verschlossenen Art<br />

der Deutschen zu kämpfen. Dann habe ich aber mit meinen<br />

damals 25 Jahren schnell Freundschaften geschlossen.<br />

360°: Hat Deutschland Ihre musikalischen Erwartungen erfüllt?<br />

G. S.: Ich hatte wirklich großes Glück und konnte mich <strong>bei</strong><br />

Gesangslehrern wie Prof. Sylvia Gestzy, Dr. Susan Wenkus,<br />

Prof. Uta Kutter und den damaligen Direktor der Musikhoch-<br />

Eva Hötzel im Interview mit der Künstlerin<br />

schule Stuttgart, Konrad Richter, gesangssprachlich, stimmlich<br />

und künstlerisch weiter entwickeln.<br />

360°: Bestehen auch Kontakt zu damaligen Kommilitonen<br />

und Lehrern?<br />

G. S.: Ja, Stephanie Field-Duemling, die in Stuttgart <strong>bei</strong> den<br />

VocalSolisten gesungen und nun ein Early English Studio<br />

gegründet hat. Seit 2008 bin ich auch wieder mit Fr. Prof.<br />

Uta Kutter in Kontakt, und wir planen ein gemeinsames Projekt<br />

mit Dr. Susan Wenkus. Kerry Taliafero, der damalige<br />

Direktor der Opernschule, besucht seit 2003 fast alle meine<br />

Konzerte in Stuttgart.<br />

360°: Sie sind nach Ihrem Studium zurück nach <strong>Neuseeland</strong><br />

gegangen? Warum haben Sie nicht in Europa eine Gesangskarriere<br />

begonnen?<br />

G. S.: Ich wäre sehr gerne in Deutschland geblieben. Voraussetzung<br />

meines damaligen Stipendiums war jedoch, dass<br />

ich mich verpflichten musste, nach dem Studium für mindestens<br />

zwei Jahre wieder nach <strong>Neuseeland</strong> zurückzukehren,<br />

um dort das vermittelte Wissen weiterzugeben.<br />

360°: Es gab eine lange Pause, in der Sie in Europa und in<br />

Deutschland nicht mehr zu hören waren. Sie sind erstmals<br />

wieder 2003 zurück gekommen. Was war der Grund dafür?<br />

G. S.: Die Familie, die mir alles bedeutet. Ich bekam zwei wunderbare<br />

musikalische Söhne, denen ich mich als Mutter voll<br />

widmen wollte. Erst als mein jüngster Sohn zehn Jahre alt war,<br />

war ich innerlich bereit, die Kinder für mehrere Wochen in die<br />

Obhut der Familie zu geben und wieder auf Konzertreise zu<br />

gehen. Nach Stuttgart komme ich immer wieder gerne, weil<br />

ich auch den Kontakt zu der Familie Viggiani, die mir damals<br />

wichtige erste Anlaufstation war, nie verloren habe.<br />

360°: Was sind Ihre weiteren Pläne?<br />

G. S.: Seit 2003 war ich, mit Ausnahme von 2006, einmal<br />

jährlich in Stuttgart, um Konzerte und Workshops zu geben.<br />

Inzwischen habe ich eine Agentur. Durch mein Konzert im<br />

Weißen Saal im Schloss in Stuttgart lernte ich Mark Durst<br />

und Bettina Röser von Mars Management kennen, mit denen<br />

ich seit 2007 Konzerte in Stuttgart gebe.<br />

360°: Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg <strong>bei</strong> Ihrer musikalischen<br />

Laufbahn und freue mich auf Ihren nächsten Auftritt<br />

in Deutschland. Vielen Dank für das interessante Interview. <br />

Das Interview führte Eva Hötzel, Präsidentin der Deutsch-<br />

Neuseeländischen Gesellschaft e. V.<br />

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© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 79


Pinboard<br />

Best of Communities Best of Communities<br />

Kleines Fotorätsel „Der Herr der Ringe“<br />

(XING-Gruppe New Zealand Fans, www.xing.com/net/newzealand)<br />

Im deutschsprachigen Raum gibt es einige Dis-<br />

kussionsforen und Communities, die sich mit <strong>Neuseeland</strong><br />

beschäftigen. 360° <strong>Neuseeland</strong> beobachtet<br />

eine Vielzahl der Communities und veröffentlicht<br />

daraus interessante Diskussions<strong>bei</strong>träge.<br />

Haben Sie einen interessantes Thema in einer<br />

deutschsprachigen Community entdeckt?<br />

Teilen Sie uns dies unter redaktion@360grad-<br />

medien.de mit.<br />

Steffen Bauer: Eine Motivation, die mega-lange Reise<br />

rund um den Globus zu machen, ist für viele natürlich die<br />

„Der Herr der Ringe“-Trilogie. So auch <strong>bei</strong> mir. Für meine<br />

Bekannten habe ich damals als kleines Rätsel zwölf meiner<br />

Fotos von Orten zusammengestellt, wo Szenen aus „Der<br />

Herr der Ringe“ gedreht wurden. Ich habe die Bilder heute<br />

von meiner Festplatte wieder hervorgeholt, und <strong>bei</strong> flickr<br />

reingestellt: www.flickr.com/photos/26430557@N02/sets/<br />

72157619177190632/detail<br />

Wer Lust hat, ein bisschen zu rätseln: Was für Szenen wurden<br />

da gedreht bzw. was aus den Filmen ist zu erkennen?<br />

Manche dürften sofort zu erkennen sein, <strong>bei</strong> anderen könnte<br />

es kniffliger werden. Speziell Nr. 12 ist eine ganz harte Nuss.<br />

Viel Spaß! Lösung folgt natürlich demnächst.<br />

Antwort 1: Hallo Steffen, Ok, die Bilder 1 – 10 habe ich. Bei<br />

11 und 12 muss ich leider passen. Ich rate einfach mal: die<br />

Wälder Lothloriens?<br />

Steffen Bauer: Hallo, zu 11 und 12: Leider nein, da wurden<br />

andere Szenen gedreht.<br />

Ein Tipp zu 11: Das Foto habe ich fast exakt an der gleichen<br />

Stelle und Aufnahmerichtung aufgenommen wie die<br />

entsprechende Szene im Film. Und im Film wurden im Studio<br />

dann im Hintergrund gleich zwei sehr große Dinge<br />

hineingeschnitten.<br />

Zu 12: Da wurden sämtliche Kulissen usw. vollständig und<br />

komplett abgebaut (wie an fast allen Drehorten, das war<br />

wohl eine der strikten Vorgaben vom Department of Conservation).<br />

An der Stelle erinnern nur noch Schautafeln an<br />

den Drehort.<br />

Antwort 2: Sorry, muss passen. Spontan würde ich jetzt<br />

Bruchtal oder Fangorn tippen. Ist aber wahrscheinlich auch<br />

falsch *gg*<br />

Antwort 3: Nr. 11 könnten die Gärten von Isengard sein?<br />

P. S.: Tolle Fotos!<br />

Steffen Bauer: Ja, exakt! Ich würde zu gerne Screenshots<br />

aus den Filmen zum Vergleich ins Netz stellen, aber ich<br />

fürchte, dass ich dann sofort in Teufels Küche komme (Copyright<br />

und so...). Aufgenommen habe ich das Bild im ‚Harcourt<br />

Park‘, etwas nördlich von Wellington gelegen. Koordinaten<br />

S41 06.069‘ E175 05.644‘.<br />

Genau die gleiche Kameraeinstellung ist die Szene, als<br />

Gandalf mit Saruman diskutierend durch die Gärten von<br />

Isengard läuft. Im Hintergrund sieht man allerdings im<br />

Film noch:<br />

a) Die ‚Remarkables‘ als Gebirgszug (die in Wirklichkeit auf<br />

der Südinsel sind, mehrere 100 Kilometer entfernt)<br />

b) Den Turm von Isengard (der in Wirklichkeit nur ein<br />

kleines Modell ist).<br />

Im Harcourt Park wurde übrigens auch die Szene gedreht,<br />

wo die Orcs die Bäume von Isengard fällen. Würde mich<br />

interessieren, was ihr sonst noch erkannt habt?<br />

Antwort 4: Also Foto Nummer 12 konnte ich nicht zuordnen.<br />

Bekommen wir irgendwann die Auflösung ;-)<br />

Steffen Bauer: Ok, dann hier die Auflösung. Ich hoffe, es hat<br />

allen etwas Spaß gemacht!<br />

01. Das sollte das am einfachsten zu erkennende Bild sein.<br />

Die sheep farm grounds der Alexander family, in Matamata,<br />

Nordinsel, diente als Drehort für HOBBITON. Das<br />

Bild ist direkt vor Bilbos Haus aufgenommen, an der<br />

Stelle, wo abends Bilbo mit Gandalf zusammen noch ein<br />

Pfeifchen schmaucht.<br />

02. Twelve mile stream am Lake Wakatipu, Nähe <strong>Queenstown</strong>,<br />

Südinsel. Hier wurde die Szene in ITHILIEN<br />

gedreht, wo Frodo, Sam und Gollum den Kriegzug mit<br />

den Oliphanten beobachten (und wo Sam direkt vorher<br />

schier an Gollums kulinarischen Gepflogenheiten<br />

verzweifelt).<br />

03. Kleines Wäldchen in der Nähe der Mavora Lakes, Südinsel.<br />

FANGORN FOREST. Hier finden Aragon, Gimli und<br />

Legolas den Scheiterhaufen mit den erschlagenen Orcs,<br />

und hier legt Aragon eine Leistung im Spurenlesen hin,<br />

die sowohl Winnetou wie Sherlock Holmes hätte alt aussehen<br />

lassen.<br />

80 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

04. Nur wenige Kilometer weiter nördlich, North Mavora<br />

Lake. NEN HITHOEL. (Sindarin ‚See des nebligen Wassers‘).<br />

Genau an der Stelle aufgenommen, wo Frodo<br />

und Sam die Gemeinschaft verlassen, und alleine weiter<br />

Richtung Mordor ziehen.<br />

05. Kawarau River, Nähe Arrowtown/<strong>Queenstown</strong>, Südinsel.<br />

Hier ist der Ort, wo zum allerersten Mal Bungeejumping<br />

kommerziell angeboten wurde (AJ Hacketts‘ Bungee).<br />

Im Film diente dies als RIVER ANDUIN, und zwar die<br />

ARGONATH (‚Pillars of the Kings‘).<br />

06. Mount Ngauruhoe, einer der aktiven Vulkane im Tongariro<br />

National Park, wohl sofort erkennbar als MOUNT<br />

DOOM.<br />

07. Mitten in Wellington liegt das kleine Park- und Waldgebiet<br />

auf Mount Victoria. Man glaubt es nicht, aber<br />

mitten in der Stadt wurden einige Szenen aus THE<br />

SHIRE gedreht.<br />

Genau hier gingen die Filmar<strong>bei</strong>ten zu „Der Herr der<br />

Ringe“ los: Die allererste Szene, die aufgenommen<br />

wurde, war unter anderem die, als die vier Hobbits sich<br />

vor dem Nazgul verstecken. Das ist die Baumwurzel,<br />

unter den unsere Hobbits sich flüchteten.<br />

08. Auf Mount Ruapehu, dem größten der Vulkane des Tongariro<br />

National Park, am Wakapapa Ski Field. MOR-<br />

DOR. Am Felsen in der Mitte des Bildes wurde die Szene<br />

gedreht, wo Isildur in einem letzten Verzweiflungsschlag<br />

Sauron den Ring von der Hand abschlägt.<br />

09. Rangitikei River Gorge, Nordinsel. Auch hier RIVER<br />

ANDUIN. Und auch hier kann man Bungeejumpen.<br />

Irgendwie scheinen die Kiwis sich sofort herunterzustürzen<br />

zu wollen, sobald es mal mehr als ein paar Meter<br />

steil runtergeht.<br />

10. Die Tawhai Falls auf halber Höhe am Mount Ruapehu.<br />

Schöner kleiner Spaziergang, durch eine nach Honig<br />

duftende Blütenlandschaft, und man steht am HEN-<br />

NETH ANNUN, der geheime Stützpunkt der Waldläufer<br />

Ithiliens. Hier wäscht Gollum einen Fisch im verbotenen<br />

Pool, und Faramir stellt Frodo vor die Frage, ob er Gollum<br />

töten lassen solle oder nicht.<br />

Der Schauspieler (Andy Serkins), der das Basismaterial<br />

für die Gollum-Animation lieferte, musste hier unzählige<br />

Male die Szene im eiskalten Wasser spielen, weil Peter<br />

Jackson einfach nicht zufrieden war. Der arme Mensch<br />

muss am Ende des Aufnahmetages vollkommen durchgefroren<br />

gewesen sein.<br />

11. Wie schon verraten, das ist Harcourt Park, Upper Hutt,<br />

etwas nördlich von Wellington. Drehort der ISENGARD<br />

GARDENS.<br />

01 02 03<br />

04 05 06<br />

07 08 09<br />

10 11 12<br />

12. Da tue ich mich bis heute schwer, irgendetwas aus den<br />

Filmen wiederzuerkennen. Ich habe die Szenen vor- und<br />

zurückgespult, keine Chance. Das ist der Kaitoke Regional<br />

Park, nur wenige Kilometer von Harcourt Park entfernt,<br />

und hier wurde RIVENDELL (Bruchtal) gedreht.<br />

Inzwischen erinnern nur noch Schautafeln daran.<br />

Erstaunlich, wie sehr Kulissen und Computernachbear<strong>bei</strong>tung<br />

die Stimmung einer Landschaft verändern können.<br />

Auf Mittelerde würde ein Ritt von Isengard nach<br />

Rivendell Tage dauern. Mit dem Auto schafft man es in<br />

weniger als einer Stunde...<br />

Antwort 5: Also auf Bruchtal wäre ich nie gekommen! Vielen<br />

Dank noch für die Fotos und das nette Rätsel.<br />

Steffen Bauer: Wer es noch nicht kennt: Eine sehr stilvolle<br />

Karte der Drehorte, im Stil eines Pergaments (Achtung,<br />

großes Bild, fast 3 MB): http://mappery.com/maps/New-Zealand-Lord-ofRings-Tourist-map.<br />

Und sogar das Department<br />

of Conservation selbst hat auf ihrer Webseite eine Liste der<br />

Drehorte, zusammen mit GPS-Koordinaten: www.doc.govt.<br />

nz/parks-and-recreation/places-to-visit/lord-of-the-ringslocations<br />

Eine kleine Episode am Rande: Wir standen mitten im Nirgendwo,<br />

auf dem Weg zu Fangorn Forest, kein Mensch sonst<br />

weit und breit, hatten gerade die Wanderstiefel ausgepackt<br />

und das GPS bereitgemacht ... Da sahen wir aus der Ferne<br />

eine Staubwolke näherkommen (die gravel roads sind ganz<br />

schön staubig). Direkt vor unserer Nase hielt eine Koreanerin<br />

an, und hat uns gefragt, ob hier irgendwo der Fangorn<br />

Forest in der Nähe sei... <br />

Pinboard<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 81


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Camping Card in <strong>Neuseeland</strong><br />

(DAS <strong>Neuseeland</strong>-Forum,<br />

www.neuseelandforum.net)<br />

Frage: Hallo liebe <strong>Neuseeland</strong>-Fans, wir fliegen Ende<br />

November für fünf Wochen nach <strong>Neuseeland</strong> und haben<br />

29 Tage lang ein Vier-Bett Wohnmobil. Man kann zwar in<br />

<strong>Neuseeland</strong> überall Campen und mit dem Wohnmobil frei<br />

parken, aber dennoch interessiert es uns, wie die Preise auf<br />

den Campingplätzen sind. Wir müssen ja doch auch ab und<br />

zu mal dort was erledigen.<br />

Weiß jemand, ob es sowas wie eine Camping-Card gibt,<br />

mit der man vergünstigt auf die Campingplätze kommt?<br />

Oder zahlt man einfach dann immer wenn man einen Campingplatz<br />

nutzen will? Hat da jemand schon Erfahrungen<br />

gemacht? Über Infos freue ich mich!<br />

Antwort 1: Hi, schau mal hier vor<strong>bei</strong>: www.nzcamping.co.nz<br />

und www.familyparks.co.nz<br />

Bei Top10 gibt eine Campingcard: www.top10.co.nz; sind<br />

preislich oft die teuersten Plätze, aber mit durchweg hohem<br />

Standard.<br />

Dann gibt es noch einfache und preiswerte Campgrounds<br />

vom DOC, die allerdings meist nur den Luxus einer Toilette<br />

und eines Wasserhahnes bieten, dafür mit sehr schönen<br />

Lagen. www.doc.govt.nz<br />

Antwort 2: Hallo, die „Club Card“ der Top 10 Holiday Parks<br />

kostet 40 NZ$ und bringt einen Preisnachlass von 10% pro<br />

Übernachtung. Bei einer „powered Site“ für Wohnmobile<br />

sind das ca. 4 NZ$ pro Nacht. Wir haben im November 2008<br />

in „Self Contained Units“ auf den Top 10 Parks übernachtet<br />

und mit der „Club Card“ ca. 260 NZ$ gespart (21 Übernachtungen).<br />

Viele Grüße und viel Spaß in <strong>Neuseeland</strong>!<br />

Antwort 3: Das ist nicht ganz korrekt, dass man überall frei<br />

Campen darf. Da gibt es in jedem Council unterschiedliche<br />

Regelungen. Generell sollte man nicht in der Nähe (Sichtweite)<br />

von Campingplätzen, Städten oder auch Siedlungen<br />

campen, wenn man keinen Ärger möchte.<br />

Eine andere Möglichkeit, die ich neben der Top10-Clubkarte<br />

genutzt habe, war der Club von „Native Parks“.<br />

www.nativeparks.co.nz<br />

Da zahlst du einmalig 70 NZ$ und bekommst dann ein Heftchen<br />

mit der Post zugeschickt, in dem eine Menge von kleinen<br />

Unternehmen, Restaurants, Winzern oder ähnlichem<br />

aufgelistet sind. Bei denen kannst du dann mit deinem Campervan<br />

auf privatem Boden kostenlos übernachten. Natür-<br />

Best of Communities Books & DVDs<br />

Screenshot www.neuseelandforum.net<br />

lich nach vorheriger Absprache und wenn es noch Platz gibt,<br />

bzw. dein Camper dort von der Größe her auf den Hof passt.<br />

Oft gibt es dort sogar Frischwasser und eine Toilette und das<br />

Ganze hat den Vorteil, dass man intensiver mit den Kiwis in<br />

Kontakt kommt.<br />

Es besteht keine Verpflichtung <strong>bei</strong> den Unternehmen dann<br />

irgendwas zu kaufen, aber ich gehe davon aus, dass es natürlich<br />

deren Erwartung ist, dass sie hier und da ein bisschen<br />

zusätzlichen Umsatz machen und vielleicht ihr Geschäft<br />

dadurch <strong>bei</strong> den Touristen bekannter wird.<br />

In dem Heftchen steht auch noch, wie die Regelungen in den<br />

jeweiligen Bezirken sind, was das wilde Campen angeht,<br />

und man findet eine Liste von Dumpstations, falls einem die<br />

Brühe mal bis zum oberen Rand steht.<br />

Ich habe zwar nur einige wenige Male diese Campingmöglichkeit<br />

genutzt, aber gerade wenn man mal nicht bis zum<br />

Abend das angestrebte Ziel auf einem der großen Campingplätze<br />

erreichen kann, war es ganz hilfreich noch eine Alternative<br />

zu haben und ich habe auch sehr nette Leute kennen<br />

gelernt auf diesem Wege.<br />

Zu der Top10 Club-Karte kann ich aber trotzdem raten.<br />

Letztes Jahr jedenfalls bekam man damit <strong>bei</strong>m Interislander<br />

auch noch einen satten Rabatt für die Überfahrt über die<br />

Cook Strait. Wenn man also mit dem Camper nicht nur eine<br />

Insel bereisen will, rechnet sich die Clubkarte schon bevor<br />

man überhaupt den ersten Campingplatz angesteuert hat.<br />

Die Clubkartennummer brauchte man aber schon <strong>bei</strong> der<br />

Buchung <strong>bei</strong> Interislander, also rechtzeitig bestellen bzw.<br />

gleich nachfragen, wie die Nummer sein wird (das Kärtchen<br />

kommt auch per Post)!<br />

Noch ein Tipp ist, <strong>bei</strong> Hostels oder B & Bs nachzufragen, ob<br />

man <strong>bei</strong> denen auf dem Hof übernachten darf. Oft ist das<br />

kein Problem und man darf für wenige Dollars morgens die<br />

Duschen und Toiletten mitbenutzen.<br />

Grüße und einen tollen Urlaub! <br />

82 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

Für immer <strong>Neuseeland</strong><br />

Wer für immer nach <strong>Neuseeland</strong> will, der braucht einen Ratgeber,<br />

„Der Hahn“ ist es in zweifacher Hinsicht. Zum einen<br />

ist Peter Hahn Auswandererberater und Rechts anwalt in<br />

<strong>Neuseeland</strong> und hat bereits einer Vielzahl von Auswanderern<br />

geholfen, „ihren“ Weg zu finden, dauerhaft an das<br />

„Schönste Ende der Welt“ zu kommen. Zum anderen ist<br />

„Der Hahn“ bereits in der zweiten Auflage, die frisch auf den<br />

Markt gekommen ist, zu einem Standardwerk geworden. Zu<br />

einem Standardwerk für alle, die zumindest mit dem Gedanken<br />

spielen, nach <strong>Neuseeland</strong> auszuwandern.<br />

Mit seinem Buch möchte Peter Hahn weder Deutsche aus<br />

ihrer Heimat weg locken noch <strong>Neuseeland</strong> als Paradies auf<br />

Erden anpreisen. Er will im Idealfall den Einwanderer zum<br />

Schmied seines eigenen Glücks machen. „Für immer <strong>Neuseeland</strong>“<br />

ist entsprechend dem typischen Ablauf einer Auswanderung<br />

aufgeteilt in drei Abschnitte: Der Traum, Der Weg<br />

und Das Ziel. Ein entscheidender Mehrwert dieses Buches<br />

sind die vielfältigen Praxis<strong>bei</strong>spiele, die sich durch alle Themenbereiche<br />

ziehen und die zum Teil schwierige Materie<br />

mit lebensnahen Fällen erläutern. Im ersten Abschnitt – Der<br />

Traum – wird vor allem der Entscheidungsprozess der Auswanderung<br />

unter die Lupe genommen. „Macht <strong>Neuseeland</strong><br />

Sinn für mich?“ ist die Frage, die hier im Vordergrund steht.<br />

Neben der Lebensqualität spielt oft die berufliche Entwicklung<br />

eine große Rolle. Hier zeigt Peter Hahn direkt im ersten<br />

Abschnitt auf, in welchen Berufsfeldern eine Auswanderung<br />

erfolgversprechend ist. Zum Abschluss geht der Autor auch<br />

noch auf das Thema „Startkapital“ ein.<br />

Der Inhaltliche Schwerpunkt des Buches liegt aber vor allem<br />

auf dem Weg nach <strong>Neuseeland</strong>. Zunächst werden das Einwanderungsrecht<br />

und die Formalitäten im Detail unter die<br />

Lupe genommen. Was ist die Skilled Migrant Category, was<br />

sind die Grundprinzipien des Punktesystems, welche Anforderungen<br />

werden an die Sprachkenntnisse gelegt und wie<br />

sieht der Gesundheitstest aus? Ausführlich stellt Peter Hahn<br />

zum Abschluss des Kapitels unterschiedliche Einwanderungsstrategien<br />

dar und bereitet sorgfältig auf den Umzug<br />

vor. Auch dem letzten und entscheidenden Abschnitt einer<br />

Auswanderung, dem Start in der neuen Heimat, wird ein ausführlicher<br />

Abschnitt gewidmet. Jobsuche (sofern ein Ar<strong>bei</strong>tsverhältnis<br />

nicht bereits vor der Auswanderung vereinbart<br />

worden ist), Wohnen, Autokauf, Steuern und Geldanlage stehen<br />

da<strong>bei</strong> im Mittelpunkt. Am Ende ist das Werk mit dieser<br />

umfangreichen, praxisnahen und verständlichen Rundumdarstellung<br />

des Themas Auswanderung nach <strong>Neuseeland</strong><br />

noch nicht. Zur Abrundung finden sich am Ende noch sechs<br />

unterschiedliche, interessante und sehr lesenswerte Einwan-<br />

dererportraits, die von der nach <strong>Neuseeland</strong> ausgewanderten<br />

Journalistin Anja Schönborn geschrieben worden sind. Peter<br />

Hahn hat mit „Für immer <strong>Neuseeland</strong>“ ein Werk verfasst, das<br />

jedem, der mit dem Gedanken spielt, nach <strong>Neuseeland</strong> auszuwandern,<br />

wärmstens empfohlen werden kann. (AW)<br />

Als das Meer verschwand<br />

Peter Hahn<br />

Für immer <strong>Neuseeland</strong> –<br />

Erfolgreich auswandern. Fakten,<br />

Tipps & Beispiele aus der Praxis.<br />

MANA-Verlag, Berlin<br />

2., aktualisierte Auflage 2009,<br />

271 S., Hardcover, 29,80 €,<br />

ISBN 978-3-934031-77-7<br />

Ein poetischer Titel für eine feinfühlige und doch schwierige<br />

Familiengeschichte, die auf <strong>Neuseeland</strong>s Südinsel spielt.<br />

Der Kriegsfotograf Paul (Matthew Macfayden) kommt nach<br />

langer Zeit zur Beerdigung seines Vaters nach Hause. Er<br />

wird mit sehr gemischten Gefühlen aufgenommen, trifft seinen<br />

Bruder und seine alte Jugendliebe wieder und erlebt<br />

Emotionen, die er all die Jahre verdrängt hatte. Celia, die<br />

16-jährige Tochter seiner Ex-Freundin, wird zu seiner Weggefährtin.<br />

Nicht als Paar, sondern als Seelenverwandte mit<br />

dem Hang zur Einsamkeit, zu tiefsinnigen Gedanken und<br />

dem Drang, aus gewohnten Mustern auszubrechen.<br />

Der Film handelt von einer verworrenen Familiengeschichte,<br />

unaufgeregt, aber sehr spannend erzählt und gar nicht zu<br />

vergleichen mit amerikanischen Action-Filmen. Sie wird<br />

poetisch, direkt, einfühlsam und doch brutal erzählt, wo<strong>bei</strong><br />

die Auflösung am Schluss sehr überraschend ist. Die wunderschöne<br />

Landschaft <strong>Neuseeland</strong>s rundet den Film ab –<br />

keine „leichte Kost“, aber sehr zu empfehlen, da er sich von<br />

der Masse abhebt. (Christiane Haase)<br />

Als das Meer verschwand<br />

(My Father’s Den)<br />

DVD, 122 Minuten<br />

Pinboard<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 83


Congratulations 1 Jahr<br />

Glückwünsche zum<br />

einjährigen Jubiläum<br />

von 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

» Herzlichen Glückwunsch!<br />

Rundum gute Perspektiven<br />

auch für die kommenden<br />

Jahre wünsche ich 360°<br />

<strong>Neuseeland</strong>. «<br />

Frank Bender von<br />

www.MagicBluePlanet.com<br />

Filmproduktion<br />

» Glückwunsch! Euer Ma -<br />

gazin 360°<strong>Neuseeland</strong> be -<br />

weist, dass man mit einer<br />

guten Idee und einer tollen,<br />

professionellen Umsetzung<br />

immer noch im Zeitschriftenmarkt<br />

herausstechen kann.<br />

Eure ganze Ar<strong>bei</strong>t hat sich<br />

gelohnt, wir möchten Eurer informatives und toll gemachtes<br />

Magazin nicht mehr missen. Wenn wir schon selbst nicht in<br />

<strong>Neuseeland</strong> sein können, bringt Ihr es alle zwei Monate zu<br />

uns. Danke dafür, Happy Birthday! «<br />

Silke Schranz und Christian Wüstenberg, comfilm.de<br />

» Trotz einem überquellenden<br />

Magazinmarkt in<br />

Deutschland hat 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

für mich einen<br />

Nerv der Zeit getroffen<br />

und sich zu Recht etabliert.<br />

Nicht nur ein einzigartiges<br />

Konzept, sondern auch ein<br />

herausragendes, stylisches<br />

Magazin – auch für solche,<br />

die noch nicht <strong>Neuseeland</strong>fans<br />

sind. Alles Gute<br />

zum Geburtstag und macht<br />

weiter so. «<br />

Florian Berger, Geschäftsführer, wine in motion GmbH<br />

Jubiläumsausgabe<br />

1 JAHR<br />

360° <strong>Neuseeland</strong><br />

» Sechs mal 360 Grad <strong>Neuseeland</strong><br />

= 2.160 Gratulationswünsche<br />

an die mutigen<br />

Herausgeber des hochwertigsten<br />

und spannendsten<br />

Printmediums über <strong>Neuseeland</strong>,<br />

das in Deutschland<br />

zu erhalten ist. Die Deutsch-<br />

Neuseeländische Gesellschaft wünscht dem gesamten Redaktionsteam<br />

weiterhin viel bewiesenes Fingerspitzengefühl <strong>bei</strong><br />

der immer hervorragenden Themen- und Bildauswahl und<br />

dankt für diese Bereicherung. Mit dieser Zeitschrift schaffen<br />

sie es, selbst unsere Mitglieder, die sich durchaus als „<strong>Neuseeland</strong>-Insider“<br />

bezeichnen können, mit immer neuen Themen<br />

in und um <strong>Neuseeland</strong> zu überraschen und zu fesseln.<br />

Macht weiter so! «<br />

Eva Hoetzel, Präsidentin der Deutsch-Neuseeländischen<br />

Gesellschaft e. V.<br />

Torben Brinkema, Gostralia!<br />

Christian & Gudrun Bonfert,<br />

Wines of New Zealand & Australia<br />

» Auch wenn meine persönliche<br />

Reisezeit in <strong>Neuseeland</strong><br />

nun leider schon<br />

ein paar Jahre zurückliegt,<br />

so schafft es das Magazin<br />

doch, meine Erinnerungen<br />

am Leben zu erhalten. Ich<br />

staune immer wieder über<br />

spannende Berichte und<br />

freue mich, Neuigkeiten aus<br />

dem Land der langen weißen<br />

Wolke zu erfahren. «<br />

» 360° <strong>Neuseeland</strong>, eine<br />

Bereicherung für das jüngste<br />

Land am Anfang der<br />

Welt! Herzlichen Glückwunsch<br />

und Danke für<br />

1 Jahr Lese freude! Thanks<br />

for having you! «<br />

84 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

» Liebes 360° <strong>Neuseeland</strong>-<br />

Team, herzlichen Glück-<br />

wunsch zu Eurem 1. Geburts-<br />

tag! Zu diesem Fest schenke<br />

ich Euch ein ganz dickes Lob:<br />

Ich freue mich auf jede neue<br />

Ausgabe und jedes Mal, wenn<br />

ich Euer Magazin durch-<br />

blättere. Es gelingt Euch durch<br />

einen optimalen Mix optisch<br />

und inhaltlich die schönsten<br />

360° <strong>Neuseeland</strong>s zu zeigen.<br />

Macht weiter so! «<br />

Sylvia Zengerer,<br />

CoCo Weltweit Reisen<br />

» Tourism New Zealand gratuliert 360°<br />

<strong>Neuseeland</strong> herzlich zum einjährigen<br />

Bestehen und wünscht weiterhin gutes<br />

Gelingen. 360° <strong>Neuseeland</strong> kann gewiss<br />

sein, dass Aotearoa zahlreiche interessante<br />

und spannende Geschichten für<br />

viele neue Ausgaben liefern wird und<br />

dass Tourism New Zealand da<strong>bei</strong> den<br />

360°-Rundumblick nicht aufgibt. «<br />

Björn Spreitzer,<br />

Tourism New Zealand<br />

» Dies ist ein besonderer Tag, denn<br />

nun gibt es 360° schon seit einem<br />

Jahr. Mit den persönlichen Travelogues,<br />

News und Reportagen über<br />

Events, Regionen und Kultur schafft<br />

es 360°, alle <strong>Neuseeland</strong>fans – wenig-<br />

stens in Gedanken – an das schönste<br />

Ende der Welt zu versetzen. Vielen<br />

Dank dafür!<br />

Wir gratulieren zu diesem Jubiläum ganz<br />

herzlich und wünschen Ihnen viel Glück<br />

und Erfolg für die nächsten Jahre! «<br />

Daniela Welter und<br />

Michaela Litsch,<br />

Boomerang-<br />

Reisen<br />

» Zum 1. Geburtstag wün-<br />

scht Das <strong>Neuseeland</strong>haus<br />

alles Gute! Wir freuen uns,<br />

dass es seit langer Zeit wieder<br />

ein anspruchsvolles Magazin<br />

gibt, das sich ausschließlich<br />

mit dem Thema <strong>Neuseeland</strong><br />

beschäftigt. Obwohl noch so<br />

jung, wirkt es schon ausgereift<br />

und bildet einen nicht<br />

mehr wegzudenkenden Teil<br />

der deutschen <strong>Neuseeland</strong>-<br />

Community. Weiter so! «<br />

Reinhard Kuhfuß,<br />

<strong>Neuseeland</strong>haus<br />

» Herzlichen Glückwunsch<br />

dem Magazin 360° Neusee-<br />

land zum ersten Jubiläum.<br />

Das Magazin bereichert die<br />

Reiselandschaft in Deutsch-<br />

land in sehr einfühlsamer<br />

und gehaltvoller Form und<br />

besticht immer wieder durch<br />

Hintergrundinformationen<br />

und Geheimtipps. Wir wün-<br />

schen Ihnen weiterhin viel<br />

Erfolg. «<br />

Jörg Ehrlich, Geschäftsführer,<br />

Diamir Reisen<br />

» Seit einem Jahr bereichert nun<br />

„360° <strong>Neuseeland</strong>“ mit kompetenten<br />

Reiseberichten, ausführlichen Infor-<br />

mationen und professionellen Fotos<br />

den deutschen Zeitschriftenmarkt.<br />

Der Mana-Verlag gratuliert ganz<br />

herzlich zum 1.Geburtstag! «<br />

Hartmut Jäcksch, Mana-Verlag<br />

1 Jahr Congratulations<br />

» Seit Jahrmillionen entfernt sich<br />

<strong>Neuseeland</strong> immer weiter vom<br />

Festland. Gut, dass 360° Neusee-<br />

land uns dieses Land wieder näher<br />

bringt! Herzlichen Glückwunsch<br />

zum einjährigen Bestehen! «<br />

Angelika Stapf-Meyer,<br />

<strong>Neuseeland</strong> Reiseberatung<br />

» Congratulations für das erste<br />

Jahr! Als Kiwi Travel Spezialis-<br />

tin und Expat, freue ich mich sehr<br />

über die vielfältigen und interessanten<br />

Artikel und Berichte über<br />

<strong>Neuseeland</strong> (auch als Reiseland)<br />

die ich bis jetzt gelesen habe.<br />

Weiter so! «<br />

Margaret Nathan,<br />

Nathan Travel<br />

10 0 % KIWI<br />

W W W . N A T H A N - T R A V E L . C O M<br />

NA T H A N TRAVEL<br />

IHRE NEUSEELAND-SPEZIALISTIN<br />

» Kia ora, liebes 360° <strong>Neuseeland</strong>-Team, das ganze<br />

Team von Air New Zealand und wir, die Pressestelle<br />

der nationalen Fluggesellschaft <strong>Neuseeland</strong>s, gratu-<br />

lieren ganz herzlich zu Ihrem Jubiläum. Wir zählen zu<br />

den begeisterten Lesern Ihres Magazins, das so viele<br />

Facetten des schönen Lands beleuchtet. Sie verstehen<br />

es wirklich, in jeder Ausgabe inhaltsstark die interes-<br />

santen Seiten von Aotearoa darzustellen. Weiter so!<br />

Für die kommenden Jahre wünschen wir Ihnen viel<br />

Glück und Erfolg – möge der Koru als Symbol für Kraft,<br />

Stärke, Zuversicht und Wachstum mit Ihnen sein.<br />

Marina Noble, noble kommunikation GmbH<br />

» Ki a koutou nga kaimahi i<br />

mahi ai te mahi pai rawa mo tenei<br />

pukapuka taonga, 360° te whakamihi<br />

ki a koutou katoa mo te tau<br />

huri tuatahi. (To all of those peo-<br />

ple, who worked so diligently in<br />

making this publication, 360°, a<br />

work of renown, congratulations<br />

to each and every one of you on<br />

this our first anniversary) «<br />

Bernd Grove, WAG<br />

Werbeagentur Grove & Partner<br />

© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 85


Picture Gallery Mount Cook – Aoraki<br />

1 Kerstin Krüll, Ratingen<br />

2 Kerstin Lötzerich-Bernhard, Neunkirchen am Brand<br />

Mount Cook – Aoraki<br />

Der Mount Cook, benannt nach dem britischen Entdecker,<br />

ist mit 3.754 Metern der höchste Berg <strong>Neuseeland</strong>s.<br />

Die Maori nennen ihn Aoraki, was „Durchbohrer<br />

der Wolken“ bedeutet.<br />

Der Mount Cook bildet mit über 140 anderen, über 2.000<br />

Meter hohen Bergen den Mount Cook National Park, der<br />

seit 1990 zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört.<br />

3 Margit Jacob, Alzey<br />

4 Adolf Rodler, Weiz, Österreich<br />

5 Balz Bauer, Zürich, Schweiz<br />

6 Thomas Siemens, Eschenlohe 7 Sandra Ratz, Augsburg<br />

8 Andrea Bickel, Kaltenkirchen<br />

10 Monika und Detlef Heinz, Vellmar<br />

Mount Cook – Aoraki Picture Gallery<br />

9 Vanessa Habbig, Brühl<br />

11 Dagmar Herb, Frankfurt<br />

86 02 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong> © 360° <strong>Neuseeland</strong> 02 | 2009 87


Picture Gallery Mount Cook – Aoraki<br />

14 Verena Bartsch, Bergheim<br />

12 Judith Müller, Leipzig 13 Sandra Stadler, Grafenau 18 Carmen Schmid, Neckargmünd<br />

Fotowettbewerb 2009<br />

Auch 2009 prämieren wir das schönste <strong>Neuseeland</strong>-<br />

Leserfoto! In den nächsten Ausgaben: Marl borough<br />

Sounds, Wellington, Napier Region. Wir freuen uns<br />

auf die Zusendung Ihrer schönsten Fotos unter:<br />

redaktion@360grad-medien.de<br />

15 Cornelia Graf, Oberwil (BL), Schweiz<br />

19 Dirk Haase, Pirna<br />

20 Uwe Penack, Berlin<br />

16 Gunther Kuhs, Halle 17 Daniel Rosner, Pfäffikon, Schweiz 21 Julia Rau, Mainz<br />

Mount Cook – Aoraki Picture Gallery<br />

88 02 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong> © 360° <strong>Neuseeland</strong> 02 | 2009 89


Preview<br />

Preview 06/2009 *<br />

Land der Mythen und Legenden<br />

School Music Festival<br />

Weitere Themen<br />

Lifestyle<br />

School Music Festival<br />

in Christchurch<br />

Wine & Gourmet<br />

Ar<strong>bei</strong>ten auf dem Weinberg<br />

Maori<br />

<strong>Neuseeland</strong> – das Land<br />

der lebendigen Mythen<br />

und Legenden<br />

Die Ausgabe 06/2009 erscheint am 30.09. 2009<br />

Special:<br />

The great outdoors<br />

Wanderlust statt Wanderfrust<br />

Früher musste sie mit wandern, heute<br />

genießt sie jede Wanderung: In<br />

<strong>Neuseeland</strong> lernt Julia Schoon das<br />

Wandern zu lieben. Wunderschöne<br />

Tracks, beeindruckende Natur und abwechslungsreiche<br />

Landschaft lassen<br />

aus jedem Wandermuffel einen begeisterten<br />

Hiker werden. Sie stellt uns<br />

ihre schönsten Routen vor.<br />

Vom Fliegenfischer, seiner Frau<br />

und den Forellen: Ein Tag am<br />

Tongariro River<br />

Von Freud’ und Leid der Ehefrau eines<br />

passionierten Fliegenfischers erzählt<br />

Dr. Kerstin Lötzerich-Bernhard in ihrem<br />

Bericht über ihren Tag am Tongariro<br />

River. Sie führt uns in die hohe<br />

Kunst des Fliegenfischens ein, erklärt<br />

uns, welche Wurftechnik die beste ist<br />

und wie man die Geduld aufbringt,<br />

<strong>bei</strong>m Fischen da<strong>bei</strong> zu sein.<br />

outdoor Sports<br />

Alexandra Alberts Bericht über die Freizeitaktivitäten<br />

der Neuseeländer und<br />

ihre Lieblingssportarten im Freien zeigt<br />

uns, wie stark diese von der Natur und<br />

der Landschaft geprägt sind: <strong>Neuseeland</strong><br />

bietet auf kleinstem Raum eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher Landschaften<br />

und damit eine Menge verschiedener<br />

Arten, diese zu erforschen, zu erleben<br />

und zu nutzen – Skifahren, Wassersport,<br />

Wandern, alles ist möglich…<br />

unterwegs auf dem Motorrad<br />

<strong>Neuseeland</strong> per Bike – die etwas andere<br />

Rundreise. Passionierte Biker wähnen<br />

sich im siebten Himmel, wenn sie<br />

per Motorrad die Traumstraßen <strong>Neuseeland</strong>s<br />

entlang brausen. Besonders<br />

die Südinsel mit Straßen, auf denen<br />

fast kein Verkehr ist, ist beliebt, eine<br />

Tour zu machen. Tina Hartung hat einen<br />

Bericht einer Motorradreise verfasst,<br />

der nicht nur Freunde des Motorsports<br />

fasziniert.<br />

Travel & Backpacking<br />

Travelogues<br />

Mit dem Campervan vier Wochen<br />

durch <strong>Neuseeland</strong> (Südinsel)<br />

Nicole Fritz und Peter Greitzke fahren<br />

mit ihrem Wohnmobil weiter: Dieses<br />

Mal geht es von Wellington aus über<br />

die Cook Strait auf die Südinsel, wo<br />

sie zunächst Station an der Golden Bay<br />

machen. Weiter geht es an der Westküste<br />

entlang, Punakaiki, Fox und<br />

Franz-Josef Gletscher sowie Wanaka<br />

sind die nächsten Ziele. Nachdem sie<br />

in <strong>Queenstown</strong> Action und lockere<br />

Lebensa rt erlebt haben, zieht es sie<br />

nach Dunedin und auf die Otago Peninsula.<br />

Mount Cook, Lake Tekapo und<br />

Christchurch beenden die Rundfahrt.<br />

Emigration &<br />

Working Holidays<br />

Report<br />

Ein Traum wird wahr: unsere Reise<br />

in ein neues Leben<br />

Anja Schönborn lebt mit ihrer Familie<br />

inzwischen seit dreieinhalb Jahren<br />

in der Nähe von Wellington. In ihrem<br />

Bericht erzählt sie von den Schwierigkeiten,<br />

die eine Auswanderung mit<br />

sich bringt, aber auch, dass sie ihren<br />

großen Traum verwirklichen konnte<br />

und zu Hause angekommen ist.<br />

* Änderungen vorbehalten<br />

Picture Gallery<br />

Marlborough 90 Sounds<br />

05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />

<br />

3 Tage inkl. Flug ab/bis Invercargill, Übernachtungen mit Frühstück,<br />

Inselrundfahrt & halbtägige Bootstour mit Wanderung auf Ulva Island<br />

Preis gültig pro Person im Doppelzimmer bis 31.03.10.<br />

<br />

24 Tage inkl. Flug mit Cathay Pacifi c ab/bis Frankfurt<br />

& 21 Tage 2+1 Camper von Pacifi c Horizon<br />

Preis gültig pro Person <strong>bei</strong> zwei gemeinsam reisenden Erwachsenen für Abfl üge im Zeitraum 19.06.09-31.08.09.<br />

01.09.09-29.10.09: € 1.909; 30.10.09-13.12.09 & 01.03.10-31.03.10: € 2.086; 14.12.09-27.12.09: € 2.674; 28.12.09-28.02.10: € 2.439.<br />

<br />

22 Tage Mietwagenreise ab Auckland bis Christchurch inkl.<br />

Übernachtungen, Toyota RAV 4x4 & Fährüberfahrt Wellington/Picton<br />

Preis gültig pro Person im Doppelzimmer <strong>bei</strong> zwei gemeinsam reisenden Erwachsenen bis 15.09.2009. 16.09.09-31.03.10: € 1.666.<br />

<br />

13 Tage inkl. Übernachtungen, Verpfl egung & Landausfl ügen<br />

ab Auckland bis <strong>Queenstown</strong> oder umgekehrt<br />

Preis gültig pro Person in der Doppelkabine (Main Deck B mit Bullauge) bis 31.03.10.<br />

Preise für weitere Kabinen auf Anfrage oder unter www.BoTG.de<br />

<br />

<br />

Tel. 0180-3307273 (0,06 €/40 sek.) · www.BoTG.de · info@BoTG.de<br />

Deutschland: Australia Pacifi c Travelservice, Hamburg · Australia PLUS Reisen, München · Cruising Reise, Berlin/Frankfurt/Hannover<br />

Dr. Düdder Reisen, Aachen/Düsseldorf · Horizont Fernreisen, Bochum · Karawane Reisen, Ludwigsburg · Westtours Reisen, Bonn<br />

Österreich: Jedek Reisen, Wien · Jet Touristik, Innsbruck · Schweiz: Australasia Travel Service, Zürich · Dreamtime Travel, Baden<br />

Belgien: Aussie Tours, Staden · Holland: Tasman Travel, Harlingen · Pacifi c Island Travel, Amsterdam/Rotterdem/Eindhoven


Entspannen Sie in unserem<br />

202 cm langen, komplett flachen<br />

Bett, erleben Sie unsere preisgekrönte<br />

Weinauswahl und die<br />

einzigartige Gastfreundschaft<br />

der Neuseeländer.<br />

Fliegen Sie zwei Mal täglich<br />

von Deutschland über London<br />

nach <strong>Neuseeland</strong>.<br />

airnewzealand.de<br />

TM

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