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Queenstown - bei 360° Neuseeland

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Travel & Backpacking Travelogues Travelogues Travel & Backpacking<br />

T e Anau<br />

Wanaka<br />

360° Info<br />

Invercargill<br />

Codfish Island Ruapuke<br />

Island<br />

Oban<br />

Westport Nelson Picton<br />

<strong>Queenstown</strong><br />

Invercargill<br />

Stewart Island<br />

Dunedin<br />

Punakaiki<br />

Timaru<br />

Christchurch<br />

Te Anau<br />

Foveaux-Straße<br />

<strong>Queenstown</strong><br />

Bluff<br />

Stewart Island<br />

360° Info<br />

Für Wanderer ist der englischsprachige Lonely Planet „Tramping in<br />

New Zealand“ unerlässlich. Neben ausführlichen Beschreibungen<br />

der <strong>bei</strong>den Wanderwege „Rakiura Track“ und „North West Circuit<br />

Track“ mit Kartenskizzen, gibt er Hinweise zu Übernachtungsmöglichkeiten,<br />

Anreise, Wassertaxen etc. Die aktuelle Ausgabe ist von<br />

November 2006, eine Neuauflage ist für Ende 2010 geplant.<br />

Spartanisch, aber viele wichtige Adressen bietend: die Internetseite<br />

www.stewartisland.co.nz. Da es keine Bank oder Bargeldautomaten<br />

auf der Insel gibt, sollte man sich informieren, ob die Unterkunft<br />

oder der Reiseveranstalter mit Kreditkarte bezahlt werden kann.<br />

ANREISE: Von Invercargill aus mit dem Flugzeug: www.stewartislandflights.com;<br />

für Mitglieder der Youth Hostel Assoziation werden<br />

Stand-by-Tickets angeboten, die kaum teurer sind als Fährtickets.<br />

Von Bluff mit der Fähre: www.stewartisland experience.co.nz<br />

REISEZEIT: Das ganze Jahr über. Einheimische empfehlen den Südhalbkugel-Winter,<br />

wenn Frost die Wege etwas härter gemacht hat.<br />

WANDERN: Unverzichtbare Anlaufstelle ist das DOC Stewart Island<br />

Visitor Centre in Oban, Tel: 03 / 21 90 00 2, www.doc.govt.nz. Es bietet<br />

Informationen zu Wetter, Wegverhältnissen und die für manche<br />

Strände wichtigen Tidezeiten. Dort kann Gepäck während der Wanderung<br />

gelagert und die Übernachtungen für Hütten und Zeltplätze<br />

bezahlt werden. Reservierungen wie für manch andere Wanderwege<br />

in <strong>Neuseeland</strong> sind nicht möglich. Wer mehrere Tage auf Stewart<br />

Island unterwegs ist und sich von den belebteren Regionen Mason<br />

Bay und Rakiura Track entfernt, sollte überlegen, ob ein Notrufsender<br />

sinnvoll wäre, der ebenfalls vom DOC ausgeliehen werden kann.<br />

DVD: Empfohlen sei auch die DVD Stewart Island von Magic Blue Planet<br />

(siehe Besprechung in 360° <strong>Neuseeland</strong>, Ausgabe 01/2009, S. 99).<br />

Dunedin<br />

East Ruggedy Beach<br />

Der folgende Mittag bringt die nächste überraschende<br />

Anstrengung: Strandüberquerung. Freudig stapfen wir noch<br />

durch die Dünen von Smoky Beach, bevor ein kräftiger Sturm<br />

aufkommt und uns Regen ins Gesicht peitscht. Die Ponchos<br />

schlagen wie wild um sich und die Hände werden klamm –<br />

es ist der zweitheftigste Wind, den wir erleben. Schlimmer<br />

sollte es nur am East Ruggedy Beach stürmen, wo unsere<br />

Gesichter regelrecht „gesandstrahlt“ werden. „On Stewart<br />

Island you have four seasons a day“, sind wir schon in Oban<br />

vor dem extrem wechselhaften Wetter gewarnt worden.<br />

Eine Stunde später ist alles vergessen. Am geschützten<br />

Westende von Smoky Beach machen wir Pause und betrachten<br />

die unaufdringlichen und dennoch intensiven Naturfarben:<br />

das gräuliche Blau des leicht bedeckten Himmels, ein<br />

türkisfarbenes Schimmern im Meer, warme Ockertöne und<br />

gleißendes Weiß am Strand sowie orangebraunes Moorwasser,<br />

das der Smooky Creek aus dem Hinterland über den<br />

Strand ins Meer führt.<br />

Abends flackert im Kamin der Long Harry Hut ein wärmendes<br />

Feuer. Die moderne und gleichzeitig gemütliche<br />

Wanderhütte liegt etwa hundert Meter oberhalb der Küste<br />

und bietet durch ihre großen Fenster einen grandiosen Blick<br />

aufs Meer. Immer noch allein, fühlen wir uns wie in einem<br />

privaten Wochenendhaus. Mit der schwächer werdenden<br />

Glut geht ein ausgefüllter Wandertag zu Ende.<br />

Schnupperkurs Stewart Island<br />

Begonnen hatte für uns der North West Circuit Track mit<br />

einer Bootsfahrt zur Christmas Village Hut. In einem kleinen<br />

Wassertaxi ging es an so klingenden Namen wie „Magnetic<br />

Beach“ und „Sawyers Beach“ an der Ostküste vor<strong>bei</strong>. Pinguine<br />

stießen durch die Wellen, auf denen Albatrosse schwimmend<br />

Nahrung suchten. Mit einem Beiboot wurden wir am<br />

Steinstrand <strong>bei</strong> der Hütte abgesetzt, ganz in der Nähe hatten<br />

zwei Pinguine zwischen Felsen Unterschlupf gefunden.<br />

Als das Wassertaxi wieder den Motor anwarf, blieben wir<br />

mit einem mulmigen Gefühl zurück.<br />

Da<strong>bei</strong> hatten wir den auf zehn stramme Wandertage angelegten<br />

Rundweg unserer Kondition bereits angepasst und mit<br />

der Bootstour die ersten <strong>bei</strong>den Etappen übersprungen. Auch<br />

für das Ende war zur Freshwater Landing Hut ein Wassertaxi<br />

bestellt. Damit wurde die Wanderung auf die von uns schon<br />

mehrfach erprobte Länge von einer Woche zurechtgestutzt.<br />

Erfahrene Wanderer, die sich nicht sicher sind, ob sie dem<br />

kompletten North West Circuit Track gewachsen sind, kön-<br />

nen sich auf diese Art „Schnupperkurse“ für den Weg individuell<br />

zusammenstellen. Die günstigste Variante allerdings<br />

und auch für Anfänger geeignet ist der Rakiura Track. Er<br />

folgt in drei Etappen von Oban aus erst parallel zum North<br />

West Circuit Track der Ostküste zu den wunderschönen<br />

Stränden „Maori Beach“ und „Magnetic Beach“, knickt<br />

dann nach Süden zum Paterson Inlet ab und kehrt wieder<br />

nach Oban zurück. Wer weniger wandern und dennoch die<br />

Insel erleben möchte, kann zur gigantischen Mason Bay an<br />

der Westküste über eine leichte Halbtagesetappe von der<br />

Freshwater Landing Hut aus gelangen.<br />

Kiwi spotting<br />

Vier „Schlammtage“ nach der Nacht in der Long Harry Hut<br />

schauen wir auf Mason Bay hinab: das Meer tobt! Über<br />

Hunderte von Metern rollen Wellenkämme auf den 15 Kilometer<br />

langen Strand zu. Es erinnert an eine Szene aus<br />

dem Buch „Das letzte Einhorn“, in der die im Meer gefan-<br />

Wanderer im Busch<br />

360° Autor: Andreas Vierkötter<br />

Andreas Vierkötter ist freier Reisejournalist<br />

mit Schwerpunkt auf<br />

Wanderreportagen. Vorwiegend in<br />

Europa unterwegs, brach er 2006<br />

zusammen mit seiner Frau Anja<br />

zu einer zehnmonatigen Weltreise<br />

auf. Neben China und Südamerika<br />

reis ten sie auch drei Monate durch<br />

<strong>Neuseeland</strong>. Von den zahlreichen<br />

Wanderungen war Stewart Island<br />

die größte Herausforderung.<br />

genen Einhörner als Wellen auf die Küste losstürmen. Bei<br />

bestem Sonnenschein steigen wir zum Strand hinab und<br />

wandern die letzten Kilometer auf Sand zur Mason Bay Hut.<br />

Im Umkreis der Hütte wird es im Gegensatz zu den letzten<br />

Tagen unruhig. Vereinzelt treffen wir auf Menschen – nicht<br />

am Strand, sondern in den Dünen. Aus den Eintragungen<br />

im Hüttenbuch wird deutlich, dass viele nicht zum Wandern<br />

herkommen, sondern das National- und Wappentier <strong>Neuseeland</strong>s<br />

suchen: den Kiwi. Im restlichen <strong>Neuseeland</strong> nur<br />

nachtaktiv, hat man auf Stewart Island gute Chancen, den<br />

seltsam geformten, flugunfähigen Vogel auch am Tage zu<br />

sehen. Uns ist das unscheinbare Tier heute Morgen direkt<br />

vor die Füße gelaufen! So schnell wie es auftauchte, war es<br />

mit seinem langen Schnabel aber auch wieder im Gebüsch<br />

verschwunden.<br />

Zusammen mit den <strong>bei</strong>den Amerikanern Alex und Carry, die<br />

auch den North West Circuit Track gewandert sind, schauen<br />

wir am Abend in der Mason Bay Hut auf die Wanderung<br />

zurück. Carry, die am West Ruggedy Beach von einer Welle<br />

erfasst und ans Ufer geschleudert worden war, bringt die<br />

letzten Tage auf den Punkt: „It’s an experience!“ <br />

Blick auf Little Hellfire Beach mit Mason Bay im Hintergrund<br />

22 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong> © 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 23

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