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Wellington - bei 360° Neuseeland

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<strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

03<br />

2009<br />

www.360Grad-<strong>Neuseeland</strong>.de<br />

D, A, Europa: 6,50 €<br />

Schweiz: 12,80 CHF<br />

<strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Das Magazin mit der Rundum-Perspektive für Urlauber, Auswanderer und Professionals<br />

<strong>Wellington</strong><br />

Das Special ab S. 10<br />

Fahrradtour<br />

mit Baby<br />

Smilla erobert<br />

<strong>Neuseeland</strong> S. 42<br />

90-Mile-Beach<br />

Mit dem Bus über<br />

tückischen Strand S. 46<br />

Maori<br />

Ta Moko – Tätowierungs -<br />

kunst der Maori S. 75


<strong>Neuseeland</strong><br />

<strong>Neuseeland</strong> Individuell<br />

7 Tage Mietwagenrundreise<br />

inkl. Motel/Hotel & Freikilometer<br />

ab/an Christchurch, ab 339,– € p.P.<br />

19 Tage Mietwagenrundreise<br />

inkl. B&B, Fähre & Freikilometer<br />

ab/an Auckland, ab 1127,– € p.P.<br />

14 Tage Mietwagen all inkl. ab 196,– €<br />

21 Tage Campervan ab 149,– € p.P. (<strong>bei</strong> 3P.)<br />

21 Tage Wohnmobil inkl. Freikilometer<br />

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Ein Traum geht in Erfüllung – erleben Sie die Faszination <strong>Neuseeland</strong>, entdecken Sie die Vielfalt und<br />

Schönheit dieser Inseln, Land von Kiwi und Kea, wo Gletscher und Regenwald zusammentreff en. Nirgendwo<br />

sonst auf der Erde fi ndet man soviel Abwechslung und atemberaubende Einblicke in die Natur.<br />

Aotearoa – „Land der<br />

langen weißen Wolke“<br />

29 Tage Trekking und Rundreise<br />

Kepler Track, Tongariro Circuit, Seekayak-Tour<br />

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Natur hautnah erleben<br />

19 Tage Naturrundreise<br />

Rotorua, Franz-Josef und Fox-Gletscher, Milford Sound<br />

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Nord- und Südamerika sowie ins restliche Ozeanien. Bestellen Sie gleich unseren aktuellen Katalog und<br />

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berlin@diamir-reisen.de · Mo. – Sa. 10 – 20 Uhr<br />

<strong>360°</strong>– Die Rundum-Perspektive für <strong>Neuseeland</strong><br />

Christine Walter, Chefredakteurin <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

<strong>Wellington</strong> – fast jeder <strong>Neuseeland</strong>besucher hat die Stadt in seiner Reiseroute eingeplant. Allerdings in unterschiedlicher<br />

Weise: Viele bleiben nur ein paar Stunden, um dann mit der Fähre von der Nord- auf die Südinsel (oder anders<br />

herum) überzusetzen, manche planen ein bis zwei Tage ein, um einen ersten Eindruck von der Stadt zu bekommen,<br />

und wieder andere bleiben in der Hauptstadt einfach hängen.<br />

Bei mir war es ein Zwischending: Zwei Tage Aufenthalt nach der Fahrt über die Cook Strait, um die Hauptstadt<br />

wenigsten kennen zu lernen. Aber anfangs tat ich mir schwer, Windy <strong>Wellington</strong> eine Chance zu geben: Die Hektik<br />

nach der beschaulichen Südinsel war anfangs nur schwer zu ertragen, das Auf und Ab der Straßen machte den Stadtrundgang<br />

anstrengend, und dann war da noch der Dauerregen – alles in allem keine guten Voraussetzungen, um die<br />

Stadt ins Herz zu schließen.<br />

Und doch – die Lage rund um den Harbour, die interessanten Parlamentsgebäude, die vielen hübschen Stadtteile<br />

mit den viktorianischen Holzhäusern, eines reicher verziert als das andere, die lebendigen Einkaufsstraßen mit zahlreichen<br />

Geschäften, die Fahrt mit dem Cable Car nach Kelburn, direkt zum Botanischen Garten, die gute Erreichbarkeit<br />

aller „Must see“-Stätten, die Cafés – das alles spricht für <strong>Wellington</strong>.<br />

Und es hatte auch sein Gutes, dass der Regen wie in Eimern vom Himmel fiel – vielleicht wäre ich sonst nie im Te Papa<br />

gelandet und hätte dieses einzigartige Museum nicht kennen und lieben gelernt.<br />

Der nächste Aufenthalt wird länger, <strong>Wellington</strong> hat es verdient…<br />

<br />

Und nun viel Spaß <strong>bei</strong>m <br />

Lesen!<br />

Ihre<br />

Liebe <strong>Neuseeland</strong>-Freunde,<br />

Editorial<br />

€ <br />

<br />

Preis gültig pro Person im Vierbettzimmer vom 01.04.09 bis 30.09.09. 01.10.09 - 31.03.10: € 1.175. Abfahrtstermine & Zuschläge für Einzel- oder Doppelzimmer auf Anfrage.<br />

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Preis gültig pro Person im Doppelzimmer vom 01.04.09 bis 31.03.10. Abfahrtstermine, Zuschläge für Einzelzimmer & Fahrradmiete auf Anfrage.<br />

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Preis gültig pro Person <strong>bei</strong> zwei gemeinsam reisenden Erwachsenen im Doppelzimmer vom 01.05.09 bis 30.06.09. 01.07.09-31.08.09: € 3.519; 01.09.09-10.12.09: € 3.676.<br />

Abflug ab Deutschland jeden Samstag. Preise für weitere Termine sowie Zuschläge für Einzelzimmer auf Anfrage.<br />

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Tel. 0180 - 3 30 72 73 (0,06 €/40 sek.) · www.BoTG.de · info@BoTG.de<br />

24 Büros in Europa: 15x in Deutschland, 2x in der Schweiz, 2x in Österreich, 1x in Belgien & 4x in den Niederlanden<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 3


Contents<br />

<strong>Wellington</strong> Special 10 Mit der MS Bremen um <strong>Neuseeland</strong> 36<br />

Gesundheit und Immigration 58<br />

Wine & Gourmet 61<br />

Deutsch-Neuseeländische Gesellschaft 68<br />

3 Editorial<br />

6 News Aktuelles rund um das schönste Ende der Welt<br />

90 Preview Themen der nächsten Ausgabe<br />

Special: <strong>Wellington</strong><br />

City Trip<br />

10 Spaziergang quer durch <strong>Wellington</strong><br />

Stefanie Dehler<br />

14 <strong>Neuseeland</strong> anfassen und ausprobieren<br />

Das Te Papa Museum<br />

Dr. Kerstin Lötzerich-Bernhard<br />

18 Die wunderbare Welt der Cafés und Restaurants<br />

in <strong>Wellington</strong><br />

Nicole Fritz und Peter Greitzke<br />

24 <strong>Wellington</strong> ist Wellywood<br />

Auf den Spuren des Star-Regisseeurs Peter Jackson<br />

Anja Schönborn<br />

29 <strong>Wellington</strong> Special – die Autoren<br />

30 Unterwegs in <strong>Wellington</strong><br />

Cuba Street Carnival<br />

Nicole Fritz und Peter Greitzke<br />

34 Kultur außerhalb <strong>Wellington</strong>s<br />

Pataka Museum for Arts & Cultures<br />

Nicole Fritz und Peter Greitzke<br />

Travel & Backpacking<br />

Travelogues<br />

36 MS Bremen – ein Passagierschiff in <strong>Neuseeland</strong> (Teil II)<br />

Die MS Bremen setzt ihre Reise fort – Christine Reinke-Kunze<br />

berichtet weiter von der Fahrt, auf der Holger Leue erneut wunderschön<br />

fotografiert hat.<br />

42 Mit Smilla durch <strong>Neuseeland</strong> (Teil II)<br />

Diesmal radelt Familie Bauer-Raßbach zum Mount Ruapehu, setzt<br />

in <strong>Wellington</strong> auf die Südinsel über, wandert im Abel Tasman<br />

National Park und trifft eine weitere Rad fahrende Familie.<br />

46 90-Mile-Beach<br />

Eigentlich nur 88 Kilometer lang, dennoch <strong>Neuseeland</strong>s vielleicht<br />

schönster Strand – Julia Schoon nimmt Sie mit auf eine abenteuerliche<br />

Fahrt zum Cape Reinga.<br />

4 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Cape Dunedin Reinga – einam schottisches 90-Mile-Beach Erlebnis 26 46<br />

Emigration & Working Holidays<br />

Contents<br />

Report<br />

54 Backpacker für drei Monate<br />

Melanie Windheuser ist als Backpackerin durch <strong>Neuseeland</strong> und Australien<br />

gereist und erzählt, was sie da<strong>bei</strong> alles erlebt hat.<br />

58 Einwanderung und Gesundheit – zu fett für <strong>Neuseeland</strong>?<br />

Peter Hahn erläutert die Wichtigkeit des Aspektes „Gesundheit“ <strong>bei</strong> der<br />

Vergabe von Visa.<br />

Wine & Gourmet<br />

61 Cuisine Avocadoöl: Auf dem Siegeszug in die Küche<br />

64 Wineries & Characters Sacred Hill, Hawkes’s Bay<br />

66 Recipe Matt Gibson: Meeresfrüchte-Trio<br />

Business & Lifestyle<br />

Where to sleep<br />

67 Hogwartz Backpacker, Dunedin<br />

Interview<br />

68 <strong>Neuseeland</strong> meets Baden-Württemberg<br />

Die Deutsch-Neuseeländische Gesellschaft begleitet<br />

den neuseeländischen Botschafter<br />

Eva Hötzel, die Vorsitzende des Vereins, erzählt in einem Interview von<br />

den Aktivitäten und Zielen der Deutsch-Neuseeländischen Gesellschaft.<br />

Column<br />

72 Pizza, party & ghosts<br />

Lifestyle<br />

74 <strong>Neuseeland</strong> im Ohr: „The Feelers”<br />

Pinboard<br />

75 Society Vor 115 Jahren: Frauenwahlrecht in <strong>Neuseeland</strong><br />

75 Maori Ta Moko – Auf den Spuren der Maori-Tattoos<br />

78 Contemporary Issue Umweltschutz in <strong>Neuseeland</strong><br />

82 Books & DVDs<br />

86 Events & Public Holidays<br />

88 Websites <strong>Neuseeland</strong>-Blog; Kiwi Pulse<br />

Picture Gallery<br />

89 Otago Peninsula<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 5<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag: <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> erscheint zwei -<br />

monatlich in der <strong>360°</strong> medien GbR, Bilker Allee 216,<br />

40215 Düsseldorf, Tel.: 0211 / 86 28 989, Fax:<br />

0211 / 86 28 991, E-Mail: info@360grad-medien.de<br />

www.360grad-medien.de<br />

Geschäftsführung: Andreas W. Lopinsky,<br />

Christine Walter<br />

Chefredaktion (V.i.S.d.P.): Christine Walter,<br />

E-Mail: ch.walter@360grad-medien.de<br />

Redaktionsadresse: Nachtigallenweg 1,<br />

40822 Mettmann, E-Mail: redaktion@<br />

360grad-medien.de, Tel.: 0172 / 5 11 96 43<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter dieser Ausgabe: Wibke und Alexander<br />

Bauer-Raßbach, Florian Berger, Stefanie Dehler,<br />

Nicole Fritz, Peter Greitzke, Peter Hahn, Beate<br />

Hartmann, Eva Hötzel, Sarina Lenz, Holger Leue,<br />

Kerstin Lötzerich-Bernhard, Christine Reincke-<br />

Kunze, Anja Schönborn, Julia Schoon, Andreas<br />

Walter, Melanie Windheuser.<br />

Design und Layout: S3 ADVERTISING KG<br />

Anzeigen:<br />

Europa: Jaster – Agentur für Medien, Gabriele<br />

Jaster, Lakronstraße 95, 40625 Düsseldorf,<br />

Tel.: 0211 / 2 92 61-66, Fax: 0211 / 2 92 61 67,<br />

E-Mail: anzeigen@360grad-medien.de,<br />

Mobil: 0173 / 2 89 00 28, www.jaster-media.net<br />

<strong>Neuseeland</strong>: ECCE TERRAM Ltd, Frank Simon /<br />

Elke Bovers, E-Mail: 360grad@ecce-terram.co.nz<br />

PO Box 337, Coastland; Paraparaumu 5234,<br />

New Zealand, Tel.: + 64 4 / 90 44 670, Fax:<br />

+ 64 4 / 90 44 669, www.ecce-terram.com<br />

Marketing und Vertrieb, Leserservice:<br />

Christine Walter, Tel.: 0172 / 5 11 96 43,<br />

E-Mail: ch.walter@360grad-medien.de<br />

ISSN: 1866-797X<br />

Aboservice: <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> Abonnementservice<br />

Postfach 13 31, 53335 Meckenheim<br />

Tel.: 022 25 / 70 85-360, Fax: 022 25 / 70 85-399<br />

E-Mail: abo@360grad-medien.de<br />

Bezugsbedingungen: Einzelpreise: Im Handel:<br />

Deutschland / Österreich / Italien: 6,50 €, Schweiz<br />

12,80 CHF, <strong>Neuseeland</strong> 14 NZ$. Über den Verlag:<br />

Bei Einzelheftbestellungen über den Verlag werden<br />

zusätzlich zu den Einzelpreisen die Versandkosten<br />

berechnet.<br />

Abonnements: Jahresabonnement: Deutschland<br />

36 €, Ausland EU 40 €, Ausland Welt 51 €, Schweiz<br />

78 CHF, <strong>Neuseeland</strong> 99 NZ$. Zweijahresabonnement:<br />

Deutschland 64,80 €, Ausland EU 72 €, Ausland<br />

Welt 91,80 €, Schweiz 140,40 CHF, <strong>Neuseeland</strong><br />

178,20 NZ$. Ein Abonnement verlängert sich automatisch<br />

um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen<br />

vor Ablauf gekündigt wird. Die Bezugspreise für das<br />

Jahresabonnement enthalten die Versandkosten und<br />

– soweit erforderlich – die gesetzliche Mehrwertsteuer.<br />

Das Jahresabonnement umfasst 6 Ausgaben.<br />

Sämtliche Informationen sind nach bestem Wissen<br />

und mit Sorgfalt zusammengestellt. Eine Gewährleistung<br />

für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann<br />

jedoch nicht übernommen werden. Der Verlag übernimmt<br />

keine Haftung für unverlangte Einsendungen.<br />

Zuschriften an die Redaktion sind erwünscht, Rücksendungen<br />

nur gegen <strong>bei</strong>ge fügtes Rückporto. Die<br />

Rücksendung von Fotos, Büchern, Manuskripten<br />

etc. erfolgt auf Gefahr des Ein senders. Es gelten<br />

die Geschäftsbedingungen des Verlages. Beiträge,<br />

Fotos und grafische Darstellungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

Vervielfältigung auf fotomecha nischen und anderen<br />

Wegen sowie Nutzung auf Datenträgern bedürfen<br />

der schriftlichen Zustimmung des Verlages.<br />

Bildnachweise: Air New Zealand S. 79; Wibke und<br />

Axel Bauer-Raßbach S. 41 – 45; Florian Berger S. 4,<br />

61 – 66; Manfred Berthold S. 10, 12; Katharina Borszik<br />

S. 4, 48 unten, 49, 53, 58; Ben Crawford S. 4, 47;<br />

Gareth Eyres S. 46 / 47; The Feelers S. 74; Himiona<br />

Grace S. 34; Peter Greitzke S. 1, 10 /11, 11, 18 – 23,<br />

30 – 33; Beate Hartmann S. 72 – 73; James Heremaia<br />

S. 80; Carsten Hötzel S. 90 Mitte; Eva Hötzel S. 4,<br />

68 – 70; Sarina Lenz S. 75 – 77; Holger Leue S. 4,<br />

36 – 40; Chris McLennan S. 51; Reinhard Pantke S. 90<br />

rechts; Sandra Petrowitz S. 90 links; Fiona Pinkernell<br />

S. 90 unten; Anja Schönborn S. 24 – 28; Julia Schoon<br />

S. 46 unten, 52, 67; Mark Smith S. 48 oben; Te Papa<br />

Museum S. 14 – 16; Ian Trafford S. 5; Hariet Waffenschmidt<br />

S. 87; Andreas Walter S. 6 – 8, 78; Tim Whittaker<br />

S. 86; Melanie Windheuser S. 55 – 57.


News<br />

Milford Sound als neues<br />

Naturweltwunder?<br />

Der spektakuläre Milford Sound an <strong>Neuseeland</strong>s südlicher<br />

Westküste kann zu einem der „Sieben Naturwunder<br />

der Erde” gewählt werden. Die UNESCO hat<br />

zur Wahl der sieben Naturwunder, die nicht durch<br />

Menschenhand geschaffen wurden, aufgerufen. Jeder<br />

kann im Internet abstimmen. Eine Entscheidung wird<br />

jedoch nicht vor 2011 getroffen. Zurzeit steht der<br />

Milford Sound in der Kategorie „Seascapes“ auf dem<br />

sechsten Rang.<br />

Erst kürzlich wurde der Milford Sound von TripAdvisor,<br />

der weltweit größten Reise-Community, zur Top-<br />

Destination in der Welt gekürt. Mehr als 500.000<br />

Touristen besuchen dieses Fleckchen Erde jedes Jahr.<br />

www.new7wonders.com <br />

Fahrradtour Catlins<br />

Great Escape<br />

Catlins Great Escape ist eine neue, 80 Kilometer lange<br />

zweitägige Fahrradtour entlang der Catlins-Küste in<br />

Otago, die am 23. und 24. Mai zum ersten Mal stattfinden<br />

wird. Diese Tour präsentiert das reiche Tier leben<br />

der Catlins-Küste inklusive Robben, Seelöwen, See- Elefanten<br />

sowie den gefährdeten Gelbaugenpinguinen. Die<br />

Route ist sowohl für weniger Geübte als auch für Rad-<br />

Profis geeignet und bietet alle Schwierigkeitsstufen.<br />

Mehr dazu unter www.catlins.org.nz/catlinsgreat<br />

escape.htm <br />

Echse in <strong>Neuseeland</strong> mit<br />

111 Jahren erstmals Vater<br />

In <strong>Neuseeland</strong> ist eine Brückenechse mit 111 Jahren erstmals<br />

Vater geworden. Der Henry getaufte Senior hatte<br />

sich mit Echsenweibchen Mildred zusammengetan, die<br />

jenseits der 70 ist, berichtet die „Southland Times“.<br />

Die neun kleinen Echsen seien putzmunter. Henry wird<br />

aber vorsichtshalber ferngehalten – aus Sorge, er könnte<br />

seinen Nachwuchs sonst verspeisen. <br />

6 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Travel Nature<br />

Wasserfall am Milford Sound<br />

Dunedin am<br />

„lebenswertesten“<br />

In einer Umfrage der ASB Bank ist<br />

Dunedin zur „lebenswertesten“ Stadt<br />

in <strong>Neuseeland</strong> gewählt worden, gefolgt<br />

vom Rodney District auf Platz 2 und<br />

<strong>Wellington</strong> auf Platz 3. <br />

Nature<br />

Gletscher in <strong>Neuseeland</strong> – faszinierend, aber auch gefährlich<br />

Krankenschwestern<br />

bestreiken Englisch-Test<br />

Society<br />

Krankenschwestern, die ihre Ausbildung außer-<br />

halb von <strong>Neuseeland</strong> abgeschlossen haben, sol-<br />

len nach Ansicht des Gesundheitsministers in<br />

Zukunft einen Englisch-Test ablegen. Mit diesem<br />

Sprachtest soll gewährleistet werden, dass die<br />

medizinischen Mitar<strong>bei</strong>terinnen eine anerkannte<br />

Registrierung auch in <strong>Neuseeland</strong> erhalten und<br />

ihren Beruf ausüben können.<br />

Dem Test müssen sich seit dem 1. Januar 2009<br />

nun alle Bewerberinnen stellen, auch diejenigen<br />

aus Großbritannien und den USA.<br />

Die Krankenschwestern protestieren derweil<br />

dagegen, da jahrelange Berufserfahrung ihrer<br />

Meinung nach ausreichend sein sollte. Derzeit ist<br />

noch keine Einigung für <strong>bei</strong>de Parteien in Aus-<br />

sicht, denn das Ministerium besteht weiterhin auf<br />

den angesetzten Forderungen. <br />

Fox-Gletscher: Touristen<br />

von Eisbrocken erschlagen<br />

Zwei Urlauber haben am Fox-Gletscher auf der neuseeländischen<br />

Südinsel eine Absperrung ignoriert<br />

und sind von einem herab fallenden tonnenschweren<br />

Brocken erschlagen worden. Der Fox-Gletscher auf<br />

der Südinsel ist eine der Haupttouristenattraktionen<br />

<strong>Neuseeland</strong>s.<br />

Nach Angaben des Umweltministeriums besuchen rund<br />

600.000 Touristen die Gletscherregion jedes Jahr. Ein<br />

Drittel von ihnen ignoriere die Absperrungen und wandere<br />

auf eigene Faust an die Gletscherzunge. <br />

Realschulabschluss in Deutschland<br />

und Abi in <strong>Neuseeland</strong><br />

Mithilfe der Austauschorganisation TravelWorks können<br />

Schüler, die die Realschule erfolgreich abgeschlossen<br />

haben, in <strong>Neuseeland</strong> ihr Abitur machen. In<br />

nur 18 Monaten – sechs weniger als in Deutschland<br />

– haben die Schüler ihre Hochschulzugangsberechtigung,<br />

die, aufgrund der in <strong>Neuseeland</strong> berufsorientierten<br />

Fächer in der Oberstufe wie IT, Technologie,<br />

BWL uvm., insbesondere <strong>bei</strong> Fachhochschulen großen<br />

Anklang findet.<br />

Beginn des 18-Monatsprogramms für Realschüler ist im<br />

Juli 2009. Bewerbungen nimmt TravelWorks bis Anfang<br />

April entgegen.<br />

Infos unter www.schueleraustausch-international.de/<br />

neuseeland/abitur-neuseeland.php <br />

ZDF Verfilmung:<br />

Sehnsucht nach <strong>Neuseeland</strong><br />

In <strong>Neuseeland</strong> haben die Drehar<strong>bei</strong>ten zu einer Romanverfilmung<br />

der amerikanischen Bestseller-Autorin Emilie<br />

Richards begonnen. „Sehnsucht nach <strong>Neuseeland</strong>“<br />

erzählt von einer New Yorker Verlegerin, die in <strong>Neuseeland</strong><br />

eine rätselhafte Erbschaft antreten soll… Bis<br />

Ende Februar dauerten die Drehar<strong>bei</strong>ten, der Sendetermin<br />

steht noch nicht fest. <br />

News<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 7


News<br />

Jawort im Feuerwehrhaus<br />

Andreas Wilhelm und Meike Nicolaus sind einmal um<br />

die ganze Welt geflogen, um in der Feuerwehrzentrale<br />

von Takapuna, einem Vorort von Auckland, zu hei raten.<br />

Nachdem Meike vor sechs Jahren ein halbes Jahr in<br />

<strong>Neuseeland</strong> verbracht hatte und seitdem pausenlos vom<br />

jüngsten Land der Erde schwärmte, stand der Entschluss<br />

schnell fest, auf der fünfwöchigen Reise durch Aotearoa<br />

zu heiraten. „Bereits an dem Tag, an dem wir uns kennen<br />

lernten, hat mir Meike von <strong>Neuseeland</strong> erzählt“, berichtet<br />

Andreas, der seit 25 Jahren Feuerwehrmann ist. Mithilfe<br />

der Hochzeitsplanerin Angelika de Vere ließ sich der<br />

Wunsch verwirklichen, im Feuerwehrhaus zu heiraten.<br />

In <strong>Neuseeland</strong> kann man an den verrücktesten und<br />

ungewöhnlichsten Orten heiraten: In den Alpen entlang<br />

der Strecke des Tranz-Alpine-Zuges, in einem Marae, in<br />

den Weinbergen oder am Strand.<br />

Infos unter www.weddingsnewzealand.com; lesen Sie<br />

hierzu auch den Bericht „Heiraten in <strong>Neuseeland</strong>“ in der<br />

<strong>360°</strong><strong>Neuseeland</strong>-Ausgabe 2/2009, S. 78 <br />

Ländervergleich: Hauskauf<br />

in <strong>Neuseeland</strong> relativ teuer<br />

Ein Hauskauf in <strong>Neuseeland</strong> ist laut des „5th Annual<br />

Demographia International Housing Affordability Survey“<br />

kaum noch erschwinglich. Die jährlich in den USA,<br />

in Kanada, Großbritannien, Irland, Australien und <strong>Neuseeland</strong><br />

durchgeführte Studie stellt das durchschnittliche<br />

jährliche Haushaltseinkommen den Immobilienpreisen<br />

am Markt gegenüber. Danach muss ein Neuseeländer<br />

das 5,7-fache seines jährlichen Einkommens aufwenden,<br />

um ein Haus zu kaufen. Nur in Australien ist der finanzielle<br />

Aufwand für den Kauf eines Eigenheims mit dem<br />

Faktor 6,0 noch höher. In den USA ist Wohneigentum mit<br />

dem Faktor 3,2 im Durchschnitt am erschwinglichsten.<br />

Innerhalb <strong>Neuseeland</strong>s schwankt der Faktor nur gering:<br />

In Taraunga ist er mit 6,6 am höchsten, gefolgt von Auckland<br />

(6,4), in Napier und Hamilton liegt er jeweils <strong>bei</strong><br />

5,2, am niedrigsten mit 4,9 in Palmerston.<br />

Eine ausführliche Auseinandersetzung mit den Ergebnissen<br />

der Studie ist unter folgendem Link abrufbar:<br />

www.nzherald.co.nz/property/news/article.cfm?c_id=8&<br />

objectid=10554387 <br />

Society<br />

Kunstfestival 2009<br />

mit pazifischen Bands<br />

Bei dem alljährlichen Festival „Arts On Tour NZ“,<br />

<strong>bei</strong> dem Künstler durch die Lande ziehen und<br />

auch in abgelegeneren Gegenden spielen, wer-<br />

den dieses Jahr auch einige Bands vertreten sein,<br />

die pazifische Musik präsentieren, unter anderem<br />

„Pacific Curls“, die sich schon auf dem internationalen<br />

Markt einen Namen gemacht haben und in<br />

Kanada, Australien und Europa vor begeistertem<br />

Publikum spielten. Weitere Bands sind „The<br />

Mamaku Project”, „Big Belly Woman”, „Skin<br />

Tight” und „Jade String Quartet”. <br />

Business<br />

Kaum erschwinglich: Wohneigentum in <strong>Neuseeland</strong><br />

Öl- und Gasexpansion<br />

An der Südküste von Taranaki will New Zealand Oil<br />

& Gas (NZOG) in Zukunft eine neue Region zur För-<br />

derung von Öl und Gas erschließen. In der unmittel-<br />

baren Umgebung vom Kupe Field sollen weitere<br />

Flächen von etwa insgesamt 3.000 Quadratkilo-<br />

metern zur Rohstoffgewinnung genutzt werden. <br />

8 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Handwerker und<br />

Ingenieure gesucht<br />

Vom Merkel-Referenten<br />

zum Eisverkäufer in<br />

<strong>Wellington</strong><br />

Business<br />

Der neuseeländische Ar<strong>bei</strong>tsmarkt für Ingenieure<br />

und Handwerker wird in Zukunft vermutlich an einem<br />

Mangel von Beschäftigten leiden. Laut Ex perten gibt<br />

es weiterhin genügend Bedarf in diesem Bereich,<br />

aber immer weniger Interessierte, die sich für diese<br />

Berufszweige begeistern.<br />

Ab dem Jahr 2012 wird es voraussichtlich einen<br />

akuten Mangel an Beschäftigten geben, da sich<br />

für den derzeitigen dreijährigen Ausbildungsbeginn<br />

nicht genügend Bewerber gemeldet haben.<br />

Experten warnen nun vor einer bevorstehenden<br />

Krise, denn es wird in Zukunft zuwenig qualifi-<br />

zierte Ar<strong>bei</strong>tnehmer geben, die anstehende Jobs<br />

übernehmen könnten. <br />

People<br />

Stefan Kleimeier war vier Jahre lang persönlicher<br />

Referent von Frau Merkel, bevor er seinen Traum<br />

verwirklichte: Er wollte in <strong>Neuseeland</strong> Eis verkau-<br />

fen. Im Jahr 2000 hatte er ein Jahr an der Victoria-Universität<br />

in <strong>Wellington</strong> verbracht und seitdem<br />

ging ihm sein Wunsch trotz seiner Karriere<br />

in der Politik nicht mehr aus dem Kopf. In seiner<br />

Freizeit ließ er sich an original italienischen Gela-<br />

to-Maschinen ausbilden, aus einer Eisdiele in Bad<br />

Homburg besorgte er sich das technische Gerät<br />

und verwirklichte schließlich seinen Traum.<br />

Nun steht er jeden Tag in seinem Geschäft,<br />

100 Quadratmeter, 40 Sitzplätze drinnen und<br />

draußen, Blick auf den Hafen – eine wunder-<br />

schöne Auswanderergeschichte!<br />

Mehr dazu in Welt online: www.welt.de/politik<br />

/article2951177/Vom-Adenauer-Haus-hinterden-Eisdielen-Tresen.html<br />

<br />

News<br />

<strong>Neuseeland</strong> – Natur pur<br />

Erleben Sie mit unseren flexiblen Urlaubs- und Erlebnisbausteinen<br />

eines der umfangreichsten Programme für<br />

<strong>Neuseeland</strong>, z. B. mit einem Campmobil. Unser Tipp: aus<br />

unserem großen Angebot die Qualitätscamper von Apollo<br />

mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis!<br />

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Apollo bietet in <strong>Neuseeland</strong> 5 unterschiedliche Fahrzeugtypen,<br />

die für 2 bis 6 Personen geeignet sind – gut ausgerüstet mit<br />

allem, was Sie zum Wohnen im Camper benötigen.<br />

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© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 9


<strong>Wellington</strong> City Walk<br />

Special<br />

<strong>Wellington</strong> Waterfront<br />

Spaziergang quer<br />

durch <strong>Wellington</strong><br />

You can’t beat <strong>Wellington</strong> on a good day”– “Es gibt<br />

nichts besseres als <strong>Wellington</strong> an einem sonnigen<br />

Tag” sagen zumindest die <strong>Wellington</strong>ians, wie man<br />

die Einwohner von <strong>Neuseeland</strong>s Hauptstadt nennt, und sie<br />

haben wahrlich Recht damit. Bei einer Stadt, die Regierungssitz<br />

ist, erwartet man eher eine bürokratisch-staubige<br />

Atmosphäre, und nicht unbedingt die kreative, kulturelle<br />

und genießerische, die in <strong>Wellington</strong> vom ersten Moment<br />

an spürbar ist. Urlauber planen meist nur ein bis zwei<br />

Tage für ihren Besuch ein, ausreichend für einen kurzen<br />

Rundgang, bevor sie mit der Fähre zur Südinsel weiter ziehen.<br />

Die fantastische Lage am Meer, zu großen Teilen auf<br />

Hügeln gebaut und von Bergen umgeben, sowie der hohe<br />

Kultur- und Freizeitwert, sorgen dafür, dass die Stadt in<br />

guter Erinnerung bleibt, besonders „on a good day“!<br />

Start am Civic Square<br />

Einen Stadtrundgang startet man am besten am Civic<br />

Square. Dort befinden sich eine I-Site Touristeninformation,<br />

die Stadtbücherei und die City Gallery, die<br />

wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst <strong>bei</strong><br />

kostenlosem Eintritt zeigt. Auf dem Platz vor der Galerie<br />

verbringen Büroar<strong>bei</strong>ter ihre Mittagspausen, Musiker<br />

und Kleinkünstler finden jederzeit Zuschauer für ihre Vorführungen<br />

unter der kugelrunden silbernen Farn skultpur<br />

über dem Platz. Kunst gibt es in <strong>Wellington</strong> nämlich nicht<br />

nur in Museen, sondern überall in der Stadt verteilt, insbesondere<br />

entlang der „Waterfront”, der Promenade entlang<br />

des Lambton Harbour.<br />

Dorthin gelangen Fußgänger vom Civic Square aus über<br />

eine Holzbrücke, die ein wenig an ein Piratenschiff erin-<br />

nert. Von hier entfaltet sich die ganze Pracht <strong>Wellington</strong>s:<br />

Fähren, Segelschiffe, Kajaks und Ruderboote auf dem<br />

Wasser, Regierungsbeamte <strong>bei</strong>m Joggen während ihrer<br />

Mittagspause, Touristen <strong>bei</strong>m Flanieren und Eis-Schlecken.<br />

Zur rechten Seite gleitet der Blick am hübschen<br />

Gebäude des Ruderclubs vor<strong>bei</strong> zum Museum Te Papa<br />

und weiter zum (künstlich angelegten) Innenstadt-Strand<br />

an der Oriental Parade. Links entlang gelangt man zum<br />

sehenswerten Museum of <strong>Wellington</strong> City & Sea, das auf<br />

interessante Weise zum einen über die Stadt- und Seefahrtsgeschichte<br />

berichtet, zum anderen an das desaströse<br />

Unglück der Fähre Wahine an einem stürmischen Tag im<br />

Jahr 1968 erinnert.<br />

Treffpunkt der <strong>Wellington</strong>ians – der Civic Square<br />

Das Parlamentsviertel mit Beehive<br />

Parlamentarier im Bienenkorb?<br />

Hat man sich satt gesehen, lohnt ein Abstecher zu den<br />

Parlaments- und Regierungsgebäuden. Bei der Führung<br />

durch den nach Aussehen und wuseliger Atmosphäre<br />

passend als „beehive” (Bienenkorb) bezeichneten Regierungssitz,<br />

wird man zwar nicht ins Büro des neuen Premier<br />

Ministers John Key vorgelassen, dafür aber in die<br />

weitaus interessanteren Kellerräume des Gebäudes: In<br />

<strong>Wellington</strong> kann es jederzeit zu Erdbeben kommen, da<br />

die Stadt auf zwei aneinandergrenzenden Kontinentalplatten<br />

ruht. Um die Regierungsgebäude vor Einsturz<br />

zu schützen, wurden sie nachträglich auf ausgeklügelte<br />

Fundamente gestellt, <strong>bei</strong> denen Erdbeben für das Machtzentrum<br />

<strong>Neuseeland</strong>s keine Gefahr mehr darstellen. Ein<br />

Highlight jeder Führung!<br />

Cafés und Kneipen in der Cuba Street<br />

Zurück im Trubel der Innenstadt, zieht einen unweigerlich<br />

eine der beliebtesten Straßen <strong>Wellington</strong>s an, die<br />

Cuba Street: Cafés und Kneipen für Anzugträger, Kinderwagenschieber<br />

und Studenten, im Sommer machen<br />

die Tische und Stühle davor ein schnelles Durchkommen<br />

häufig fast unmöglich. Zwischen Läden mit Second-<br />

Hand-Klamotten, Wanderausrüstung oder originellen<br />

Geschenken ein weiteres Kunstwerk, vor dem besonders<br />

Kinder und Besucher gerne stehen Whangarei bleiben: Der<br />

Bucket Fountain ist ein spritziger Brunnen, der bedächtig<br />

Wasser von einer knallbunten Schaufel in die nächst<br />

tiefere schüttet. Auckland<br />

Wieder an der Oberfläche, wird es Zeit für eine kleine<br />

Shopping-Tour entlang des exklusiven Lambton Quay.<br />

Timaru<br />

LAGE: <strong>Wellington</strong> liegt an der Südwestspitze der Nordinsel<br />

Von hier startet auch das berühmte rote Cable Car den<br />

steilen Hügel hinan nach Kelburn, wo der Botanische<br />

Queenstown<br />

am <strong>Wellington</strong> Harbour. Nördlich des Großraumes befindet<br />

sich die Kapiti Coast mit ihren ausgedehnten weißen Sand-<br />

Garten zum Ausruhen und Erholen einlädt. Und zu einem stränden, während das Stadtgebiet im Osten durch die Rimu-<br />

perfekten sonnigen Tag in <strong>Wellington</strong> gehört der spekta-<br />

Te Anau<br />

taka Range Dunedin von den bekannten Weinbaugebieten im Wairakuläre<br />

Ausblick von der Aussichtsplattform an der Station<br />

des Cable Car über <strong>Wellington</strong> auf jeden Fall dazu.<br />

rapa getrennt wird.<br />

Invercargill<br />

10 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 11<br />

<strong>360°</strong> Info<br />

Westport Nelson Picton<br />

Punakaiki<br />

City Walk <strong>Wellington</strong><br />

Hamilton<br />

Palmerston North<br />

Christchurch<br />

Special<br />

Rotorua<br />

Taupo<br />

<strong>Wellington</strong><br />

Napier


<strong>Wellington</strong> City Walk<br />

www.wellingtonnz.com: Infos rund um die Stadt<br />

www.doc.govt.nz/templates/PlaceProfile.aspx?id=35018<br />

www.metlink.org.nz: Public Transport, Busse<br />

www.greencabs.co.nz: umweltfreundliche Hybrid-Taxi-Flotte<br />

www.taxis.co.nz: combined cabs – größter Taxianbieter<br />

<strong>Neuseeland</strong>s<br />

www.eastbywest.co.nz: Fähre<br />

Am Courtney Place<br />

Special<br />

<strong>360°</strong> Web Info<br />

Die Cafes, Kneipen und Restaurants von <strong>Wellington</strong><br />

scheinen zu jeder Tages- und Nachtzeit voll besetzt zu<br />

sein. Hier spürt man die Dynamik und Kreativität der<br />

Stadt und gleichzeitig die Gelassenheit und Entspanntheit,<br />

die immer noch Zeit für einen Kaffee und ein Treffen<br />

mit Freunden lässt. Abends brummt die Stadt mit Theater-<br />

und Kinobesuchern, Kneipen- und Diskothekengängern,<br />

Live-Konzerte von Bands jeglicher Musikrichtung<br />

locken fast jeden Abend. Courtney Place mit seinen Seitenstraßen<br />

ist das Ziel der Nachtschwärmer, <strong>Wellington</strong>ians<br />

genauso wie Besuchern.<br />

Der südliche Teil der Stadt, wo sich im Stadtteil Newtown<br />

auch der Zoo von <strong>Wellington</strong> befindet, soll übrigens nach<br />

einem Erdbeben entstanden sein, <strong>bei</strong> dem sich der Mee-<br />

resboden beträchtlich hob und die Stadtfläche vergrößerte.<br />

Die <strong>Wellington</strong>ians machten das Beste daraus und<br />

bauten erst einmal auf der neuen platten Fläche (so etwas<br />

ist rar in der hügeligen Gegend) ein Cricket- Stadion, das<br />

Basin Reserve. Heute befindet sich dort übrigens auch<br />

das neuseeländische Cricket-Museum, das sich allerdings<br />

nur für wirklich eingefleischte Cricket-Fans lohnt …<br />

Eine zweite einigermaßen platte Fläche wurde zum Bau<br />

des Flughafens verwendet, die Start- und Landebahn ist<br />

vorn und hinten vom Meer begrenzt, nebenan reiten die<br />

Surfer von Lyall Bay über die Wellen.<br />

Den besten Überblick über Stadt und Umgebung hat man<br />

vom Mount Victoria aus. Von hier oben sieht man, wie kompakt<br />

das Stadtzentrum ist, wie nah <strong>bei</strong>einander das Meer,<br />

die Berge, Museen, Cafés und Einkaufsmöglichkeiten liegen.<br />

Von hier oben erscheint die ganze Stadt wie ein einziger<br />

wirbeliger Bienenstock! Die <strong>Wellington</strong>ians sagen<br />

übrigens auch, dass es grundsätzlich nur 20 Minuten dauert,<br />

innerhalb der Stadt von A nach B zu kommen.<br />

Vom Gipfel des Mount Victoria aus sieht der Besucher auch<br />

wieder die Fähren, die ihn am nächsten Tag zur Südinsel<br />

bringen werden. Und manch einer wünscht sich, er hätte<br />

mehr Zeit eingeplant für die neuseeländische Hauptstadt<br />

mit der ganz besonderen Atmosphäre. (Stefanie Dehler)<br />

GESCHICHTE:<br />

Etwa 1350: erste Besiedlung durch die Maori<br />

Weder Abel Tasman 1642 noch James Cook 1770 können im<br />

Hafen von <strong>Wellington</strong> aufgrund der Winde und der starken<br />

Strömungen anlegen. Erst 1839 beginnt die erste Besiedlungswelle<br />

durch die Europäer, als William Wakefield im<br />

Auftrag der New Zealand Company in <strong>Neuseeland</strong> große<br />

Landflächen von den Maori erwerben sollte, bevor die britische<br />

Krone deren Aktivitäten beenden konnte. Petone im<br />

Mündungsgebiet des Hutt River ist das erste besiedelte<br />

Gebiet. Aufgrund häufiger Überschwemmungen verlagert<br />

sich die Ortschaft weiter nach Südwesten, nach Lambton<br />

Harbour im heutigen Stadtteil Thorndon.<br />

1848: zahlreiche kleinere Erdbeben beschädigen die Siedlung.<br />

Durch die Lage der Stadt wird eine weitere Ausdehnung<br />

unmöglich, die Stadtväter beschließen daraufhin,<br />

große Flächen des angrenzenden Naturhafens trocken zu<br />

legen. Dazu kommt es jedoch nicht mehr: Am 23. Januar<br />

1855 erschüttert ein Erdbeben der Stärke 8,1 die Region,<br />

was dazu führt, dass sich der Boden um zwei bis drei Meter<br />

anhebt. Auch der Teil des damaligen Hafens wird angehoben,<br />

auf dem sich heute das Zentrum der Stadt befindet.<br />

<strong>Neuseeland</strong> –<br />

auf eigene Faust!<br />

Der außergewöhnliche<br />

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- Nord- und Südinsel<br />

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hier gibt’s außerdem die Infos und<br />

Tickets zu unserer Deutschlandtour<br />

im November 2008<br />

12 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 13<br />

comfilm.de – die Filmemacher – Tel.: 0 69 - 25 47 50 50<br />

<strong>360°</strong> Info<br />

Der damals am Meer liegende Lambton Quay befindet sich<br />

zum Beispiel heute über 250 Meter vom Meer entfernt.<br />

1865: <strong>Wellington</strong> wird Hauptstadt<br />

1886: <strong>Wellington</strong> erhält die Stadtrechte<br />

City Walk <strong>Wellington</strong><br />

Special<br />

In den 1980er-Jahren werden große Teile der Stadt neu<br />

errichtet bzw. umgebaut und die meisten Gebäude den heutigen<br />

Standards in Sachen Erdbebensicherheit angepasst.<br />

KLIMA:<br />

<strong>Wellington</strong> befindet sich in der gemäßigten Klimazone.<br />

Windy <strong>Wellington</strong>, wie die Stadt auch genannt wird, liegt<br />

an einer Landspitze, was für eine größere Angriffsfläche<br />

für starke Windströmungen sorgt. Sonnenscheinstunden<br />

pro Jahr: über 2.035 Stunden; durchschnittliche Niederschlagsmenge<br />

pro Jahr: etwa 1.251 mm. Die durchschnittlichen<br />

Temperaturen liegen im Januar zwischen<br />

13° C und 20° C, im Juli zwischen 5° C und 12° C.<br />

EINWOHNER: <strong>Wellington</strong> City: 180.000 Einwohner,<br />

<strong>Wellington</strong> Region (mit Kapiti, Poirua, Hutt Valley,<br />

Wairarapa): 450.000 Einwohner.<br />

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<strong>Wellington</strong> Arts & Cultures<br />

Special<br />

<strong>Neuseeland</strong> anfassen<br />

und ausprobieren:<br />

Das Te Papa Museum<br />

Das Te Papa Tongarewa ist das Nationalmuseum<br />

<strong>Neuseeland</strong>s und befindet sich in der Hauptstadt<br />

<strong>Wellington</strong>. Der Name hat seinen Ursprung in der<br />

Sprache der Maori und bedeutet übersetzt so viel wie „Der<br />

Ort der Schätze dieses Landes“. National und international<br />

bekannt ist das Museum unter der gebräuchlichen, kürzeren<br />

Bezeichnung Te Papa („Unser Ort“) und beeindruckt,<br />

nach fast vierjähriger Bauzeit bis zur Fertigstellung, seit<br />

der Eröffnung am 14. Februar 1998 mit seiner imposanten,<br />

futuristischen Architektur und der atemberau benden Lage<br />

direkt am Meer mit großartigen Ausblicken auf den Hafen,<br />

das Hafenviertel und die Stadt.<br />

Gut zu wissen<br />

Seit 1998 haben über 14,5 Millionen Besucher den hochmodernen,<br />

innovativen fünf stöckigen Museumsbau mit<br />

einer Ausstellungsfläche von 36.000 Quadratmetern auf<br />

sechs Leveln erlebt und erfahren. Und dies ist wörtlich zu<br />

nehmen, denn Te Papa ist ein Ort zum Anfassen und Ausprobieren.<br />

Hier kann und soll gesehen, gestaunt, gelernt<br />

werden, und das passiert in den meisten Fällen interaktiv<br />

und ist für Klein und Groß ein faszinierendes und kurzweiliges<br />

Erlebnis. Aus diesem Grund sollte man von vornherein<br />

einen halben Tag für den Besuch des Museums ein-<br />

TePapa Tongarewa in <strong>Wellington</strong><br />

rechnen. Wenn es die Zeit erlaubt, dann bietet es sich an,<br />

mehrere kleinere Aufent halte zu planen, damit man sämtliche<br />

Ausstellungen in Ruhe und mit voller Konzentration<br />

und Aufnahmefähigkeit besichtigen und genießen kann.<br />

Und sollten sich zwischenzeitlich die müden Füße nach<br />

einer kleinen, erholsamen Pause sehnen, dann kann man<br />

wunderbar im besonders familienfreundlichen „The Café“<br />

wahlweise im Innen- oder Außenbereich auf Level 1 <strong>bei</strong><br />

leckerem Essen (Getränke, einfache Speisen, frische<br />

Snacks) oder im „Espresso“ auf Level 4 <strong>bei</strong> Kaffee, Tee,<br />

neuseeländischem Wein, köstlichen Kuchen und verschiedenen<br />

Gebäcksorten in entspannter und gemütlicher Lounge-Atmosphäre<br />

neue Kraft und Energie schöpfen.<br />

Wer Lust auf einen Einkaufsbummel hat, den laden zu<br />

einem kleinen Abstecher herzlich und liebenswert die<br />

Läden „Te Papa Store“ (Level 1) und „Te Papa Kids’<br />

Store“ (Level 2) ein. Der Te Papa Store hält einzigartige<br />

neuseeländische Andenken, von ausgewähltem Schmuck<br />

und Kunsthandwerk über Printmedien bis hin zu Kleidungsstücken,<br />

bereit. Der Kids’ Store bietet zauberhafte,<br />

pädagogisch wertvolle Geschenkideen für die Kleinen;<br />

Bücher, Kostüme, Puzzlespiele, Spielzeug.<br />

Geöffnet haben das Museum und seine Einrichtungen<br />

täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr, donnerstags sogar<br />

bis 21:00 Uhr. Und noch etwas: Der Eintritt ist frei, lediglich<br />

einige wechselnden Sonderausstellungen, Führungen<br />

und die Fahrten im neu eröffneten Bereich „Our<br />

Space“ sind kostenpflichtig.<br />

Eine handliche, informative Broschüre (Te Papa Explorer;<br />

auch in deutscher Sprache erhältlich) mit detaillierten<br />

Karten und Beschreibungen kann man am Informationsschalter<br />

auf Level 2 (erster Stock) für 3 NZ$ erwerben.<br />

Die Erreichbarkeit von Te Papa gestaltet sich sehr einfach<br />

und unkompliziert, entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

wie <strong>bei</strong>spielsweise dem City Circular Bus, dem<br />

Taxi, ein Taxistand befindet sich direkt vor dem Museum,<br />

oder mit dem privaten PKW. Erwähnenswert noch, dass<br />

man auch problemlos mit einem großen Wohnmobil anreisen<br />

kann, denn ausreichend Parkmöglichkeiten sind auf<br />

dem Parkplatz von Te Papa vorhanden, und ein Tages ticket<br />

gibt es für 12 NZ$.<br />

14 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Arts & Cultures <strong>Wellington</strong><br />

Special<br />

Das Marae steht auch für Zeremonien zur Verfügung<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 15


<strong>Wellington</strong> Arts & Cultures<br />

Special<br />

Abwechslungsreiches und<br />

Beeindruckendes auf sechs Leveln<br />

Auf fünf Stockwerke und sechs Level verteilt, erwartet<br />

den Besucher eine unvergessliche Reise durch die Vergangenheit<br />

und die Gegenwart <strong>Neuseeland</strong>s. Hier hat<br />

man die Möglichkeit, Kunst, Kulturschätze (taonga),<br />

Naturgeschichte und politische Historie als bikulturelle<br />

Erfahrung ganz aus der Nähe zu entdecken.<br />

Im Level 1 befinden sich der Eingang und die Garderobe<br />

des Museums, und hier sind auch der Te Papa Store<br />

und The Café untergebracht. Von hier aus erreicht<br />

man den Außenbereich und die lebende, wachsende<br />

Ausstellung Bush City, in der üppiges Grün dominiert.<br />

Bush City repräsentiert ein Refugium der vielfältigen<br />

neuseeländischen Natur mitten in der Stadt.<br />

Auf Level 2 wird man am Informationsschalter freundlich<br />

empfangen und über aktuelle Neuigkeiten und<br />

Veranstaltungen unterrichtet. Wer mag, kann hier die<br />

bereits erwähnte Museumsbroschüre erwerben, Eintrittskarten<br />

für die mehrmals täglich stattfindende<br />

60-minütige Führung „Te Papa – Eine Einführung“ kaufen<br />

oder den Audio-Guide zur Selbstführung ausleihen,<br />

auf Wunsch auch mit deutschen Erläuterungen.<br />

Hier kann man in die „Awesome Forces“ eintauchen<br />

und die eindrucksvollen Naturgewalten (Kontinentalverschiebung,<br />

Erdbeben, Vulkane, Wasser) begreifen<br />

und erleben, die <strong>Neuseeland</strong>s landschaftlich einmaliges<br />

Gesicht formten. Es werden Filme über Vulkanausbrüche<br />

und die Entstehungsgeschichte der Maori<br />

(Papatuanuku) anschaulich gezeigt, und natürlich darf<br />

ein Besuch im Erdbebenhaus nicht fehlen.<br />

Ein weiteres Highlight bietet die ständige Präsentation<br />

„Mountains to Sea“, in der man vom Kiwi bis zum Kauri<br />

einen umfassenden Überblick über die neuseeländische<br />

Flora und Fauna vermittelt bekommt und die<br />

sechs Ökosysteme des Landes – Berge, Wälder, Süßwasser,<br />

Küsten, Hochsee, Tiefsee – erforschen kann.<br />

Des Weiteren sind auf Level 2 das „NatureSpace Discovery<br />

Centre“ und der „Te Papa Kids’ Store“ untergebracht.<br />

Eine ganz besondere Attraktion ist der im<br />

September 2008 neu eröffnete, spannende, interaktive<br />

Bereich „Our Space“, der voll und ganz der Identität<br />

<strong>Neuseeland</strong>s gewidmet ist und <strong>bei</strong>spielsweise mit<br />

Bewegungssimulatoren aufwartet.<br />

„Blood, Earth, Fire – Whangai, Whenua, Ahi Ka“ auf<br />

Level 3 entführt den Besucher, nimmt ihn mit auf eine<br />

außergewöhnliche Reise durch die sich ändernden<br />

Landschaften <strong>Neuseeland</strong>s und lässt ihn verfolgen,<br />

wie das Land dramatisch von unberührter Natur<br />

zu wirtschaftlich genutzten Anbaugebieten umgewandelt<br />

wurde, und welche Pflanzen und Tiere vor<br />

Ankunft des Menschen hier gelebt haben. Außer-<br />

Boulevard Gallery auf Level 5<br />

gewöhnlich auch der Vogelgesang, der vor 1.000 Jahren<br />

die Morgen dämmerung ankündigte. Außerdem<br />

werden einzigartige Schaustücke der Maori gezeigt,<br />

man kann sich <strong>bei</strong>spielsweise durch den Maori-Mondkalender<br />

(maramataka) navigieren oder sich durch<br />

den Film „My Place“ von fesselnd schönen Orten in<br />

den Bann ziehen lassen.<br />

Auf Level 4 erfährt der Museumsgast in der ständigen<br />

Ausstellung „Mana Whenua“ die spannende, vielfältige<br />

Welt der Maori, der Ureinwohner <strong>Neuseeland</strong>s<br />

(tangata whenua). Mana Whenua vermittelt durch eine<br />

Mischung aus mündlich überlieferten Geschichten<br />

und kulturellen Schätzen (taonga) von Einst und aus<br />

der modernen Gegenwart ein detailliertes Bild dieses<br />

Volkes und seiner Überlebensgeschichte. Passend<br />

dazu Rongomaraero, Te Papas moderner, lebendig<br />

schöner Versammlungsplatz (marae) des 21. Jahrhunderts,<br />

der von renommierten Maori-Holzkünstlern<br />

entworfen und geschaffen wurde.<br />

Sehr gut in dieses Bild fügt sich auch die Exposition<br />

„Tangata o le moana: The story of Pacific people in<br />

New Zealand“ ein, in der anschaulich der Einfluss der<br />

pazifischen Kulturen auf <strong>Neuseeland</strong>, deren Legenden,<br />

Kulturschätze und Errungenschaften vermittelt<br />

werden sowie Beziehungen <strong>Neuseeland</strong>s zu seinen<br />

pazifischen Nachbarn erklärt wird. „Signs of a Nation<br />

– Nga Tohu Kotahitanga“ beschäftigt sich mit dem<br />

Vertrag von Waitangi (Treaty of Waitangi), dem Gründungsdokument<br />

<strong>Neuseeland</strong>s, in „Passports“ wird<br />

die faszinierende Historiografie neuseeländischer<br />

Einwanderer vorgestellt, und „Golden Days“ ist eine<br />

zwölfminütige, unterhaltsame, filmische Präsentation<br />

entscheidender, prägender Augenblicke des Landes<br />

der zurückliegenden hundert Jahre, inmitten eines<br />

zum Leben erweckten altertümlichen Trödelladens<br />

(Eintritt frei, Buchung erforderlich).<br />

16 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Auf Level 4 sind weiterhin die „Te Huka a Tai“, „Pla-<br />

Net Pasifika“ und „Inspiration Station Discovery Centres“<br />

untergebracht, in denen es mit zahlreichen,<br />

inter aktiven Aktivitäten für die ganze Familie um die<br />

Maori-Kultur, eine Reise in den Pazifikraum und generell<br />

um Kunst und Geschichte geht. „Te Aka Matua<br />

Library and Information Centre“ ist Bibliothek und Infostand<br />

mit einer Auswahl an Büchern, Zeitschriften und<br />

Fotos, die von allgemeinem Forschungsinteresse sind.<br />

In der „TOWER“ und der „Eyelights Gallery“ und dem<br />

„Ilott Room“ finden wechselnden Ausstellungen statt.<br />

Zur Entspannung lädt auf dieser Etage das Espresso-<br />

Café ein.<br />

Der gesamte Level 5 steht vollkommen im Zeichen der<br />

Kunst und repräsentiert eindrucksvoll das kulturelle,<br />

künstlerische Erbe <strong>Neuseeland</strong>s. „Toi Te Papa – Art of<br />

the Nation“ beherbergt eine bedeutende Kunstsammlung<br />

mit über 300 klassischen und zeitgenössischen<br />

Exponaten europäischen, Maorischen und neuseeländischen<br />

Ursprungs.<br />

Hoch oben im Te Papa auf Level 6 finden in regelmäßigen<br />

Abständen wechselnde Ausstellung zu den Themen<br />

Kunst und visuelle Kultur in der Innengalerie und<br />

im Außenbereich auf der „Sculpture Terrace“ statt.<br />

Arts & Cultures <strong>Wellington</strong><br />

Special<br />

Die Terrasse bietet führenden, modernen Künstlern<br />

eine ausgezeichnete Möglichkeit, ihre Plastiken zu zeigen,<br />

zusätzlich erwartet den Besucher von hier aus<br />

ein wunderbarer Blick über den Hafen und die Stadt<br />

<strong>Wellington</strong>.<br />

Zum guten Schluss<br />

Das Erleben und interaktive Erfahren des Te Papa<br />

Museums in <strong>Wellington</strong> ist vom Kleinkind bis hin zum<br />

rüstigen Senioren definitiv ein unvergessliches, aufregendes<br />

Erlebnis.<br />

Wer sich noch tiefer und gezielter mit den unterschiedlichen<br />

Themengebieten vertraut machen möchte, dem sei<br />

ein private, eine Gruppen- oder eine maß geschneiderte<br />

Führung (Dauer: zwischen 60 und 90 Minuten; auf<br />

Wunsch auch in deutscher Sprache) empfohlen. Während<br />

all dieser speziellen Führungen, die auch für seh-<br />

und hörbehinderte Menschen organisierbar sind, und<br />

die sieben Tage im Voraus gebucht werden müssen, werden<br />

die interessierten Gäste vom überaus freundlichen<br />

und zuvorkommenden Personal betreut und kompetent<br />

unterrichtet. Auf Wiedersehen, Te Papa! (Dr. Kerstin<br />

Lötzerich-Bernhard)<br />

– ANZEIGE –<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 17


<strong>Wellington</strong> Café & Restaurant<br />

Cape Reinga<br />

Special Special<br />

Die wunderbare Welt<br />

der Cafés und Restaurants<br />

in <strong>Wellington</strong><br />

18 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Es gibt die vielfältigsten Beweggründe nach <strong>Neuseeland</strong><br />

zu reisen – ein Blick in dieses Magazin<br />

reicht aus, um eine lange Liste zu füllen! Vor<br />

unserem ersten Aufenthalt auf der anderen Seite der<br />

Welt hätten wir jedoch niemals erwartet, dass uns vor<br />

allem auch <strong>Neuseeland</strong>s Kaffeekultur so sehr in den<br />

Bann ziehen wird. Ist man erst einmal in den Genuss<br />

eines gut zubereiteten Espressos gekommen, befindet<br />

man sich im Stillen immer wieder auf der Suche nach<br />

dem nächsten Café, wo man für einen kurzen Moment<br />

innehalten kann, um sich den wahren Freuden des<br />

Lebens hinzugeben.<br />

<strong>Wellington</strong> ist berühmt für seine Cafékultur<br />

Ein neuseeländisches Café besticht in erster Linie<br />

durch seine Individualität. Abgesehen von den großen<br />

bekannten Ketten, gleicht nämlich keines wirklich dem<br />

anderen. Die Kreativität der neuseeländischen Betreiber<br />

scheint ungebrochen zu sein, was sich in all den liebevollen<br />

Einrichtungen widerspiegelt. Diese müssen da<strong>bei</strong><br />

nicht zwingend modern sein, oft ist es einfach dieser<br />

ganz bestimmte Kiwi-Charme, der den gewissen Unterschied<br />

macht. Ohne Probleme kann man an solchen Plätzen<br />

mehrere Stunden des Tages verbringen, egal ob man<br />

da<strong>bei</strong> in die ausliegenden Zeitungen und Magazine vertieft<br />

ist oder einfach nur zu lässiger Musik das bunte Treiben<br />

beobachtet.<br />

Gute Cafés findet man auf <strong>bei</strong>den Inselteilen – selbst an<br />

Plätzen, wo man am wenigsten damit rechnet. Doch nirgendwo<br />

sonst in <strong>Neuseeland</strong> gibt es eine so hohe Dichte<br />

an Cafés und Restaurants wie in <strong>Wellington</strong>. Glaubt man<br />

den Gerüchten, übertrifft die neuseeländische Hauptstadt<br />

selbst New York, was die Anzahl der Cafés und<br />

Restaurants pro Einwohner angeht. Der Ruf <strong>Wellington</strong>s<br />

als „Café Capital“ ist jedoch überaus berechtigt.<br />

Man benötigt schon jede Menge Zeit, die über 300 Einrichtungen<br />

genauer unter die Lupe zu nehmen. Es verwundert<br />

daher nicht im Geringsten, dass es das Gastronomiegewerbe<br />

hier ins obere Drittel der „Top Ten<br />

Industries“ geschafft hat.<br />

Der Boom der Röstereien<br />

Ein Kaffee basiert in <strong>Neuseeland</strong> auf einem ordentlichen<br />

Espresso – eine Tradition, die den italienischen<br />

Einwanderern zuzuschreiben ist. Filterkaffee, den man<br />

auch als Americano bezeichnet, trinken die wenigsten<br />

hier. Während in einem herkömmlichen neuseeländischen<br />

Haushalt meist ein sogenannter Plunger zum<br />

Kaffee kochen verwendet wird (hierzu wird der gemahlene<br />

Kaffee in einer Glaskanne mit heißem Wasser übergossen<br />

und das Kaffeepulver nach ein paar Minuten<br />

mit einem Filter nach unten gedrückt), steht in jedem<br />

guten Café eine professionelle Espressoanlage. Diese<br />

Café & Restaurant <strong>Wellington</strong><br />

Special<br />

zu bedienen ist Aufgabe des Baristas. Ein Barista versteht<br />

es, die frisch gemahlenen Kaffeebohnen mit einer<br />

manuellen Siebträger maschine und der richtigen Temperatur<br />

in einen kräftigen Espresso zu verwandeln. Den<br />

wahren Meister erkennt man allerdings daran, dass er<br />

das Ganze mit einer cremig aufgeschlagenen Milchschaumkrone<br />

versieht, die <strong>bei</strong>m Trinken zart die Lippen<br />

umschmeichelt.<br />

Außerordentlich wichtig für einen gelungenen Kaffee<br />

ist zudem auch die richtige Bohne. Während der letzten<br />

zwei Jahrzehnte hat sich die neuseeländische Kaffeeindustrie<br />

rasant weiterentwickelt. In der Zwischenzeit<br />

versorgen über hundert lokale Röstereien den Markt<br />

mit frischem und qualitativ sehr hochwertigem Kaffee.<br />

Es herrscht eine lebhafte Konkurrenz, zur Freude des<br />

Verbrauchers. Das Geschäft ist international geworden,<br />

manche Röstereien und Baristas haben bereits den<br />

Sprung ins Ausland geschafft. Derzeit finden in <strong>Wellington</strong>,<br />

Auckland und Christchurch die Vorentscheidungen<br />

der neuseeländischen Baristameisterschaften statt, mit<br />

einem großen Finale in Christchurch. Die besten Drei<br />

dürfen <strong>Neuseeland</strong> im April <strong>bei</strong> der Barista-Weltmeisterschaft<br />

in Atlanta vertreten.<br />

Kreativität in der Küche<br />

Besucht man zum ersten Mal ein neuseeländisches<br />

Café, fällt der erste verzweifelte Blick meist auf die<br />

selbst bemalten, großen Schiefertafeln an der Wand.<br />

Dort finden sich Bezeichnungen, die man von Europa<br />

her nicht ohne Weiteres kennt. Da ist zum Beispiel die<br />

Rede von einem Flat White oder einem Short bzw. Long<br />

Bunte Tafeln geben Aufschluss über das tagesaktuelle Angebot<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 19


<strong>Wellington</strong> Café & Restaurant<br />

Special<br />

Ein wahrer Augenschmaus<br />

Kaffee als Kunstobjekt<br />

Black (siehe <strong>360°</strong>Info). Hat man sich aber erst einmal<br />

seinen ganz persönlichen Favoriten erar<strong>bei</strong>tet, stellt<br />

man schnell fest, dass es sich hier um wahre Kunstwerke<br />

handelt. Es ist schon fast zum Standard geworden,<br />

dass einem aus dem Milchschaum ein zauberhafter<br />

Farn oder ein Herz entgegenlächelt. Das Kaffeetrinken<br />

wird hier nämlich richtiggehend zelebriert.<br />

Aber es ist natürlich nicht nur der Kaffee, der den Besuch<br />

in einem guten Café zum kulinarischen Erlebnis werden<br />

lässt. Es ist vor allem auch das bunte Angebot an<br />

kleinen und großen Köstlichkeiten, welche ansehnlich<br />

in den großen Glasvitrinen zum Probieren einladen. Da<br />

türmen sich allerlei Meisterwerke: sei es ein prächtiges<br />

Stück Gemüselasagne, herrliche Quiches, gefüllte Paninis,<br />

ausgefallene Salatkreationen oder die besten Muffins<br />

der Welt. Die Vielfalt der dargebotenen Produkte<br />

ist oft eine wahre Augenweide und viele der benutzten<br />

Zutaten waren uns in ihrer Kombination vorher gänzlich<br />

unbekannt.<br />

20 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Esskultur in <strong>Neuseeland</strong><br />

Es ist offensichtlich, wie sehr die neuseeländische Esskultur<br />

von den vielen Einwanderern geprägt worden ist. Da<br />

finden sich Bestandteile aus allen Ecken der Welt vereint.<br />

Das Tolle da<strong>bei</strong> ist, dass besonderer Wert auf Frische und<br />

Qualität gelegt wird. Isst man zum Beispiel einen grünen<br />

Salat, so stellt man fest, dass dieser aus vielen verschiedenen<br />

Sorten besteht, die jeweils einen anderen<br />

Geschmack haben. Es ist einfach großartig, einen Salat<br />

mit Persönlichkeit zu essen! Sehr häufig wird in der Auslage<br />

deutlich deklariert, welche Inhaltsstoffe in den Produkten<br />

enthalten sind – sehr zur Freude von Fans der<br />

vegetarischen oder veganischen Küche. Auch Aller giker<br />

brauchen so nicht auf den Genuss zu verzichten!<br />

Mehr als die Hälfte der Neuseeländer mit europäischer<br />

Abstammung – auch Pakehas genannt – blicken auf<br />

Vorfahren aus Schottland, Irland und England zurück,<br />

was die lokale Küche in vielerlei Hinsicht beeinflusst hat.<br />

Vor allem die Schotten haben dazu <strong>bei</strong>getragen, dass die<br />

neuseeländische Küche im Vergleich zu Australien eher<br />

den Hang zum Süßen hat. Heutzutage trifft man in <strong>Neuseeland</strong><br />

auf einen interessanten Mix aus traditioneller<br />

Küche aus dem Pazifikraum und Europa, gespickt mit<br />

mediterranen und fernöstlichen Einflüssen. Neben den<br />

unzähligen ethnischen Restaurants, die inzwischen zum<br />

festen Bestandteil der neuseeländischen Restaurantlandschaft<br />

gehören, hat sich vor allem auch die moderne<br />

Küche im mediterranen Stil durchgesetzt.<br />

Unsere persönlichen Top 5 Cafés<br />

in <strong>Wellington</strong><br />

Eines der Urgesteine der Szene ist Hamish McIntyre,<br />

Inhaber des „Midnight Espresso“. Wer den Flair der<br />

Hier kann man für einen kurzen Moment die Zeit anhalten<br />

<strong>360°</strong> Info<br />

Café & Restaurant <strong>Wellington</strong><br />

Special<br />

WEITERE EMPFEHLENSWERTE CAFéS<br />

Caffe L’affare: Der Kaffeegigant und Röster mit großem Café<br />

in der College Street; 27 College St, Tel: 04 / 38 59 74 8, www.<br />

laffare.co.nz<br />

Emporio Coffee: Rösterei mit funky Espressobar; 90 Abel<br />

Smith St, Tel.: 04 / 38 28 11 6, www.emporio.co.nz<br />

Parade Café: Nettes Café mit Außenbereich in der Oriental Bay;<br />

Oriental Parade, Tel.: 04 / 93 93 93 5, www.paradecafe.co.nz<br />

Plum Cafe: Guter Kaffee, nette Atmosphäre, schmackhaftes<br />

Essen und ausgewählte Weine; 103 Cuba St, Tel.: 04 / 38 48 88 1,<br />

www.plumcafe.co.nz<br />

Clark’s Cafe: Eine Kaffeepause <strong>bei</strong>m Schmökern gefällig?;<br />

City Library, 57 Victoria St, Tel.: 04 / 80 14 01 4.<br />

Chocolate Frog: Hier gibt es unter anderem immer noch den<br />

fantastischen Schokoladenkuchen aus dem legendären, aber<br />

in der Zwischenzeit leider geschlossenen Chocolate Fish Café;<br />

Garden Centre, Miramar, Tel.: 04 / 38 88 23 3.<br />

Ministry of Food: Dieses Café gibt es bereits seit 20 Jahren und<br />

bietet die besten Cheese Scones der ganzen Stadt; 34 Bowen St,<br />

Tel.: 04 / 47 32 53 6, www.ministryoffood.co.nz.<br />

Paekakariki Café und Beach Road Deli: Hüngerchen auf der<br />

Fahrt nach <strong>Wellington</strong>? Das Paekakariki Café bietet allerlei<br />

süße und auch würzige Leckereien. Das Beach Road Deli<br />

bäckt seine Pizza im Holzofen; Beach Road, Paekakariki,<br />

Tel: 04 / 29 28 86 0, www.beach-road-deli.com<br />

The Screaming Turtle und Café Figg: Ausflug in das Hutt Valley?<br />

Die Cafés in der Jackson Street laden zur Pause ein. Besonders<br />

beliebt zum Brunch, daher frühzeitig Plätze sichern;<br />

Jackson St, Petone, Tel: 04 / 56 89 98 4 bzw. 04 / 93 99 28 6.<br />

Cuba Street verstehen und einen der besten Flat<br />

Whites der Stadt probieren möchte, sollte sich definitiv<br />

in die Kaffeeschmiede an der 178 Cuba Street<br />

wagen. Wer sich von den teils schrillen Gästen und<br />

der langen Schlange vor dem Tresen nicht einschüchtern<br />

lässt, dem zaubert das Kabinett ein Lächeln ins<br />

Gesicht. Dieses besticht nämlich nicht nur optisch, sondern<br />

auch inhaltlich: Kuchen, Filos, Sandwiches und<br />

Salate … soweit das Auge reicht. Der Kaffee ist ebenfalls<br />

so, wie er sein sollte. Ein kleiner Wermutstropfen<br />

ist allerdings, dass das Team mit dem Ansturm nicht<br />

immer gut zurecht kommt und man schon einmal den<br />

Tisch selbst abräumen muss, bevor man sich hinsetzen<br />

kann. Hamish nimmt sich kurz Zeit für einen kleinen<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 21


<strong>Wellington</strong> Café & Restaurant<br />

Special<br />

Im Fidel’s – Wandschmuck<br />

RESTAURANTS<br />

The Loaded Hog: Typisch neuseeländische Hausbrauerei<br />

mit lokaler und internationaler Hausmannskost sowie<br />

Pub Food. Ist schon alleine wegen der eigenen Biersorten<br />

und der Lage einen Besuch wert. Rugby Spiele und<br />

andere Sportereignisse werden auf großen Flachbildschirmen<br />

übertragen; 57 Customhouse Quay, Waterfront,<br />

Tel.: 04 / 97 80 01 1, www.theloadedhog.co.nz<br />

Scopa, Pizzeria: Der nette Italiener um die Ecke. Zwei<br />

Brüder backen leckere Pizzen, außerdem kann man sich<br />

sein Panini hier selbst zusammenstellen. Oft auch mit<br />

Live Musik; 141 Cuba St, Tel.: 04 / 38 46 02 0, www.scopa.<br />

co.nz. Weitere empfehlenswerte Italiener sind La Bella<br />

Italia, 101 The Terrace, und Cafe Italiano, 229 Cuba St.<br />

Logan Brown: Wer sich einmal verwöhnen lassen will<br />

oder einen besonderen Anlass feiern möchte, dem sei<br />

das noble Logan Brown ans Herz gelegt; 192 Cuba St,<br />

Tel.: 04 / 80 19 77 6, www.loganbrown.co.nz<br />

Regal China Restaurant: Der Platz in <strong>Wellington</strong> für Yum<br />

Cha, einer Teemahlzeit, zu der verschiedene kleine Häppchen<br />

serviert werden, auch Dim Sum genannt. Diese werden<br />

von den Bedienungen so lange reihum angeboten, bis<br />

man genug hat und sich zufrieden zurücklehnt. Tee wird<br />

regelmäßig nachgefüllt. Die Speisen sind sehr lecker und<br />

erschwinglich. An Wochenenden unbedingt vorab reservieren;<br />

7 – 9 Courtenay Place, Tel.: 04 / 38 46 65 6.<br />

Hede: Einer unserer Lieblingsjapaner. Wir lieben einfach<br />

die Küche im Hede, außerdem ist das Preis-/ Leistungsverhältnis<br />

sehr gut. Speziell am Wochenende platzt das<br />

<strong>360°</strong> Info<br />

Restaurant aus allen Nähten, dann wird es aufgrund<br />

der Lautstärke leider auch schwierig, sich vernünftig zu<br />

unterhalten. Rechtzeitig reservieren!; 1st floor, 43 Cuba<br />

St, Tel.: 04 / 47 25 24 9.<br />

Kazu: Japanische Freunde haben uns gesagt, dass das<br />

Kazu als authentisches japanisches Restaurant durchgeht.<br />

Wir haben jeden unserer Besuche dort sehr<br />

genossen. Wir empfehlen auch unter der Woche einen<br />

Tisch zu reservieren; 13 Tory St, Tel.: 04 / 80 25 29 8,<br />

www.kazu.co.nz.<br />

KK: Ein süßes kleines Restaurant mit authentischer<br />

malaysischer Küche. Die Gerichte sind günstig und sehr<br />

schmackhaft. Ein guter Tipp für den preisbewussten Reisenden;<br />

54 Ghuznee St, Tel.: 04 / 38 56 69 8.<br />

Thai Chef‘s Restaurant: Eines der neuen thailändischen<br />

Restaurants. Auf der kreativen Karte sind Gerichte wie 3<br />

Alcoholics, Naughty Pig, Holy Basil, oder Spicy Girl zu finden.<br />

Thai Food mal anders; 1 Blair St, Tel.: 04 / 38 54 53 5,<br />

www.thaichef.co.nz.<br />

Monsoon Poon: Wer gerne asiatisch isst, sich aber nicht<br />

auf eine Region festlegen möchte, dem sei das Moonsoon<br />

Poon empfohlen. Hier gibt es Spezialitäten aus Indien,<br />

China, Vietnam, Thailand, den Philippinen, Malaysia<br />

und Indonesien unter einem Dach; 12 Blair St, Tel.:<br />

04 / 80 33 55 5, www.monsoonpoon.co.nz.<br />

Eine erstklassige Internetseite für die Auswahl von<br />

Restaurants in <strong>Wellington</strong> ist übrigens: www.wellingtonnz.com.<br />

Unter der Rubrik Bars & Restaurants lässt<br />

sich für jeden Geldbeutel das Passende finden.<br />

Plausch mit uns, denn wir wollen wissen, was die neuseeländische<br />

Art der Kaffeezubereitung denn nun ausmacht.<br />

Er bestätigt, dass die täglich frisch gerösteten<br />

Bohnen eine große Rolle spielen, aber vor allem auch<br />

die <strong>bei</strong>m Bauern von nebenan eingekaufte Milch. Wir<br />

fragen uns, ob die Kühe hier wirklich glücklicher sind<br />

als anderswo …<br />

Ein weiteres Highlight befindet sich nur einige Meter<br />

entfernt auf der Cuba Street: das „Fidel‘s“. Nach seiner<br />

Eröffnung im Jahre 2002 wurde das Café so etwas wie<br />

eine Institution für die <strong>Wellington</strong>ians. Die Wände sind<br />

verziert mit dem Namensgeber Fidel Castro und dem<br />

Revolutionär und Guerilla-Führer Ernesto Che Guevara.<br />

Neben einem ausgezeichneten Flat White gibt es hier<br />

die besten Brioches, die wir jemals gegessen haben.<br />

Als 2006 die Krazy Lounge im Zentrum der Cuba Street<br />

schloss, erkannten Chris Wagstaff und Roger Young,<br />

die <strong>bei</strong>den Eigentümer des „Fidel’s“, ihre große Chance<br />

und eröffneten das „Ernesto“. Dieses wird gerne von<br />

Geschäftsleuten und Büroangestellte besucht. Das Angebot<br />

besteht aus leichten gesundheitsbewussten Gerichten,<br />

wie zum Beispiel veganischen Salaten und Gemüsevariationen<br />

aus biologischem Anbau. Die obligatorischen<br />

Muffins und Kuchen dürfen natürlich auch hier nicht fehlen.<br />

Außerdem kann man hier einen exzellenten Kaffee<br />

genießen. Das „Ernesto“ gehört daher definitiv in unsere<br />

<strong>Wellington</strong> Top 5.<br />

Ein ideales Café zum Frühstücken ist das „Maranui Surf<br />

Rescue Café“, welches direkt an der Lyall Bay liegt. Hier<br />

kann man wunderbar auf der Terrasse sitzen und <strong>bei</strong><br />

einer frischen Meeresbrise die Flugzeuge am anderen<br />

Ende der Bucht beobachten. Unser Favorit ist das Big<br />

Das „Midnight Espresso“ auf der Cuba Street ist fast schon Kult<br />

Café & Restaurant <strong>Wellington</strong><br />

22 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 23<br />

<strong>360°</strong> Info<br />

DAS KLEINE NEUSEELAND-<br />

„KAFFEE-EINMALEINS“<br />

Special<br />

Short Black – einfacher Espresso mit einer dicken goldbraunen<br />

Crema (kleine Tasse)<br />

Long Black – doppelter Espresso mit einer dicken goldbraunen<br />

Crema<br />

Short Macchiato – Short Black, allerdings mit etwas<br />

Milchschaum<br />

Long Macchiato – Long Black, allerdings mit etwas<br />

Milchschaum<br />

Latte – doppelter Espresso mit viel Milch und wenig Milchschaum<br />

(im Glas)<br />

Piccolo – eine kleinere Version des Cafe Latte<br />

Capuccino – einfacher Espresso mit dick aufgeschäumter<br />

Milch sowie Kakaopulver<br />

Moccachino – Espresso mit Drinkschokolade und aufgeschäumter<br />

Milch<br />

Flat White – einfacher / doppelter Espresso mit cremigem<br />

Milchschaum (normale Tasse)<br />

In Auckland erhält man meist einen Single-Shot, <strong>Wellington</strong><br />

dagegen serviert meist Double-Shots.<br />

Bay Breakfast (bestehend aus pochierten Eiern, gebratenem<br />

Manuka Speck, Würstchen, gegrillten Tomaten,<br />

Pilzen und gerösteten Kartoffeln). Ans Schwimmen<br />

denkt man anschließend allerdings nicht mehr. Außer<br />

einem reichhaltigen Frühstück bietet das „Maranui“<br />

auch eine leckere Auswahl an Burgern, Suppen, Salaten,<br />

Sandwiches und Kuchen sowie die besten Milchshakes<br />

der Stadt.<br />

Ein Cafébesuch mit Kindern? Dann ist „Martha’s Pantry“<br />

an der Upper Cuba Street der richtige Platz. Gegenüber<br />

von der Thistle Hall, Hausnummer 276, haben die<br />

Geschwister Anita und Ondine einen süßen kleinen<br />

Tearoom eröffnet und ihn nach der verstorbenen Uroma<br />

benannt. Hausgemachte Kuchen und Backwaren werden<br />

auf dem guten alten Teeservice gereicht. Man fühlt<br />

sich geradewegs in Großmutters Küche zurückversetzt,<br />

Kindheitserinnerungen garantiert. Man darf sich allerdings<br />

nicht am regen „Buggy Traffic“ stören, wenn sich<br />

ein Kinderwagen an den anderen reiht. (Nicole Fritz<br />

und Peter Greitzke)


<strong>Wellington</strong> Cinema<br />

Special<br />

<strong>Wellington</strong> ist Wellywood:<br />

Auf den Spuren des<br />

Star-Regisseurs Peter Jackson<br />

<strong>Neuseeland</strong> ist kein kleines Land, sondern ein<br />

großes Dorf. Ich liebe besonders meine Heimatstadt<br />

<strong>Wellington</strong>, und nichts in der Welt würde<br />

mich dazu bringen, dieses wunderschöne Fleckchen<br />

Erde gegen Hollywood einzutauschen“, antwortet Peter<br />

Jackson auf die Frage, warum er im Gegensatz zu vielen<br />

seiner neuseeländischen Regisseur- und Schauspielkollegen<br />

noch immer am „anderen Ende“ der Welt sitzt.<br />

Kulturhauptstadt mit besonderen Highlights<br />

<strong>Wellington</strong> ist auf Rang zwölf der Weltstädte mit der höchsten<br />

Lebensqualität gewählt worden. Verwunderlich ist<br />

dies nicht, besitzt es doch das Quäntchen Außergewöhnlichkeit<br />

und Flair, welches immer mehr Touristen anlockt.<br />

Seit jedoch „Der Herr der Ringe“ in die Kinos kam, ist im<br />

Land ein unbeschreiblicher Hype um Drehorte und Schauspieler<br />

ausgebrochen. <strong>Neuseeland</strong> wurde über Nacht zu<br />

Mittelerde und <strong>Wellington</strong> zu Wellywood. Die Regierung<br />

setzte Kabinettsmitglied Pete Hodgson bereits während<br />

der Drehar<strong>bei</strong>ten als inoffiziellen Lord of the Rings-Minister<br />

ein. Er kümmerte sich um alle filmbezogenen Projekte,<br />

Anfragen und die touristische Vermarktung der Trilogie –<br />

mit Erfolg. Die internationalen Besucherzahlen haben sich<br />

seither auf über 700.000 pro Jahr fast verdoppelt. „Der<br />

Herr der Ringe“-Touranbieter schossen wie Pilze aus dem<br />

Boden. Die Kassen vieler Unternehmer klingelten.<br />

Was viele Besucher in anderen Gegenden von <strong>Neuseeland</strong><br />

vermissen mögen, steht auf <strong>Wellington</strong>s Aushängeschild<br />

ganz oben: Kunst, Kultur, Musik und Film. Star-<br />

Regisseur und Ur-Kiwi Peter Jackson hat nur einmal<br />

mehr dazu <strong>bei</strong>getragen, dass <strong>Wellington</strong> weltbekannt<br />

wurde. Er rückte die Kreativität der Metropole, seiner<br />

Heimatstadt, ins Rampenlicht.<br />

Der Filmemacher<br />

„And action!“ Tausende von Malen gab der Regisseur<br />

dieses Kommando an seine immer größer werdende<br />

Crew, die Statisten, Schauspieler und Techniker. „Als<br />

Ork musste ich jeden morgen um vier Uhr aufstehen, um<br />

dann gegen Viertel vor fünf im Studio im Ortsteil Miramar<br />

zu sein. Dort herrschte schon früh morgens ein Trubel<br />

wie auf dem Jahrmarkt“, erinnert sich Dave. Er ist<br />

genauso groß wie breit und schon ganz ohne Kostüm<br />

eine beeindruckende Erscheinung. „Ein Armee-Sergeant<br />

brachte uns Ork-Schauspielern dann erst einmal den rich-<br />

tigen Drill <strong>bei</strong>. Alles sollte perfekt sein. Kurz vor Drehbeginn<br />

wurden unsere Kostüme dann noch mit Pinseln voll<br />

Schlamm gespritzt, wir mussten richtig dreckig aussehen.<br />

Gegen neun Uhr tauchte dann Peter Jackson auf,<br />

wie immer in Shorts und mit völlig verstrubbelten Haaren.<br />

Er hat eine Szene aus allen nur erdenklichen Blickwinkeln<br />

drehen lassen und war erst nach der sechsten<br />

Einstellung zufrieden.“<br />

Der Regisseur ist bekannt für seinen Perfektionismus.<br />

Jedes Kostüm, jede Maske, jedes Schild und Schwert war<br />

handgefertigt und einzigartig. Peter Jackson gründete<br />

seine Produktionsfirma Weta vor 20 Jahren. Sie besteht<br />

aus Weta Digital, den Machern der digitalen Filmanimation,<br />

und Weta Workshop. Letzterer war für Kostüme,<br />

Ausstattung sowie den Kulissenbau und die Miniaturen<br />

zuständig. Der Kopf der Fertigungsstätte Richard Taylor<br />

heuerte dafür zahlreiche junge Abgänger der Massey<br />

Designeruniversität in <strong>Neuseeland</strong> an. Die Absolventen<br />

hatten zwar keinerlei Berufserfahrung, waren jedoch<br />

völlig unvoreingenommen, enthusiastisch und extrem<br />

ehrgeizig. Die Kiwi-Genialität der lokalen Künstler trug<br />

mit dazu <strong>bei</strong>, ein außerordentliches, einmaliges Filmepos<br />

zum Leben zu erwecken.<br />

Weta-Caves: Kostüme zum Anfassen<br />

Viele der Filmrequisiten sind seit kurzem in <strong>Wellington</strong><br />

ausgestellt. Die Moviemaker haben jetzt einen kleinen<br />

Teil ihrer Facilities für Besucher geöffnet. Die sogenannten<br />

„Weta-Caves“ <strong>bei</strong>nhalten ein kleines Museum,<br />

ein Kino und einen Merchandise Shop. In typischer kreativer<br />

Weta-Manie gestylt, finden die Fans Requisiten,<br />

Schauspieler-Nachbildungen und Miniatur-Modelle zum<br />

Anfassen. „Es war ein langer Traum von mir, so etwas<br />

Wirklichkeit werden zu lassen. Wir sind so stolz und aufgeregt,<br />

dass nun endlich die vielen Fans ein bisschen<br />

mehr Einblick in unsere Produktionen erhalten können“,<br />

erklärt Richard Taylor euphorisch. Als Krönung zeigt<br />

Weta in den Caves einen brandneuen, noch nie veröffentlichten<br />

20-Minuten-Film über die Animationsar<strong>bei</strong>t<br />

von Weta Digital und die Handwerkskunst rund um Weta<br />

Workshop – Interviews mit den Mitbegründern Richard<br />

Taylor, Tania Rodger und Jamie Selkirk inklusive.<br />

Alte Webtechnik für historische Umhänge<br />

Eine weitere Attraktion, die Einblicke in die Filmar<strong>bei</strong>t und<br />

Historie der Webkunst kombiniert, ist die Showgalerie von<br />

„Experience Stansborough“ in Seaview. Das Unternehmen<br />

stellte viele der handgefertigten Mäntel, Schals und<br />

Umhänge für „Der Herr der Ringe“ her. „Jacksons Leute<br />

riefen uns eines Abends an und meinten, sie bräuchten bis<br />

morgen einhundert Webstücke in Queenstown“, erinnert<br />

sich Barry von Experience Stansborough kopfschüttelnd<br />

und lacht. Hobbitumhänge, Roben und Decken gewebt in<br />

Frodo aus „Der Herr der Ringe“<br />

alter Tradition und nach feinster Technik gewähren das<br />

Aussehen vergangener Zeiten. In der Showgalerie werden<br />

die einzelnen Stadien vom Schaf bis zum fertig gewebten<br />

Produkt gezeigt. Die eigens auf der schon seit 1850 bestehenden<br />

Farm in der Wairarapa gezüchteten „Stansborough<br />

Grey-Schafe“ liefern ganz spezielle Wolle, die noch<br />

heute mit den Webmaschinen von 1890 aufwendig verar<strong>bei</strong>tet<br />

wird. „Diese altertümliche Lady macht 15.000 Knoten<br />

in einer Reihe gleichzeitig“, erklärt Tourguide Barry<br />

im altertümlichen Outfit stolz. Wo früher fünfjährige Kinder<br />

auf Rädern die Spindeln für die Querfäden antrieben,<br />

sorgt heute ein Elektromotor für Abhilfe. Sonst ist alles original<br />

– auch der unbeschreibliche Lärm der Webstühle.<br />

Die Tour liefert einen fantastischen Einblick in die Welt<br />

der Kostümnäherei, der Schaffarmer, riesigen Scheren<br />

und überdimensionalen Holzspindeln.<br />

Perfekte Locations für Filmsets<br />

Doch nicht nur Firmen und Personen wurden für das Hollywood-Werk<br />

rekrutiert. Auch <strong>Wellington</strong> selbst war durch<br />

seine spektakuläre Szenerie und die logistisch günstige<br />

Lage zu Jacksons Produktionsfirma im Stadtteil Miramar<br />

24 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 25<br />

Weta-Caves<br />

Cinema <strong>Wellington</strong><br />

Special


<strong>Wellington</strong> Cinema<br />

Café The Bach<br />

Special<br />

Schauplatz unzähliger Drehorte. Während viele Locations<br />

nur per Helikopter erreichbar waren, ersparte jeder Ort<br />

in und um <strong>Wellington</strong> den Filmemachern viel Ar<strong>bei</strong>t, Zeit<br />

und Geld. Mitten im stadteigenen Mount Victoria Park entstanden<br />

so einige Filmsets aus dem ersten „Der Herr der<br />

Ringe“-Teil „Die Gefährten“. Auf ihrem Weg aus Hobbingen<br />

stürzen Frodo, Sam, Merry und Pippin einen Hang<br />

hinunter und geraten dann auf den laubbedeckten Pfad.<br />

Kahle tote Bäume hängen über den Weg und aufwirbelnde<br />

Blätter kündigen die erste Begegnung mit den schwarzen<br />

Reitern an. Auch im weiteren Umland von <strong>Wellington</strong><br />

baute Weta Workshop einige der aufwendigsten Filmkulissen<br />

und Miniaturstädte. So entstand Helms Klamm<br />

und später Minas Tirith im „Dry Creek“ Steinbruch am<br />

Highway 2 Richtung Upper Hutt. Doch keine der Kulissen<br />

ist heute noch zu besichtigen. Es war damals die oberste<br />

Auflage der Regierung, dass Peter Jackson alle öffentlichen<br />

Filmsets wieder entfernen und die Locations in ihre<br />

ursprüngliche Form zurückführen muss. Der Grund – wie<br />

könnte er in <strong>Neuseeland</strong> auch anders sein: der Schutz<br />

der einmaligen Natur und der seltenen Tiere. Peter Jackson<br />

stellte sogar einen Anwalt ein, der sich ausschließlich<br />

um Drehgenehmigungen in Naturschutz gebieten und alle<br />

damit verbundenen Auflagen kümmerte.<br />

Eintauchen in <strong>Neuseeland</strong>s Filmgeschichte<br />

Mitten in der City jedoch, in der Taranaki Street gelegen,<br />

befindet sich das seit 1981 bestehende Nationale<br />

Filmarchiv. Hier lagert alles, was in <strong>Neuseeland</strong> seit 1895<br />

jemals über den Bildschirm oder auf den Kinoleinwänden<br />

flimmerte. Man ist mitten drinnen. Geführte Touren und<br />

wöchentliche Vorführungen eröffnen den interessierten<br />

Besuchern detaillierte Einblicke in <strong>Neuseeland</strong>s Film-<br />

und Fernsehwelt.<br />

Fast um die Ecke am Courtney Place erschuf Weta Workshop<br />

im Auftrag der Stadt ein überdimensionales Filmstativ<br />

mit Filmkamera als öffentliches Kunstwerk. Die Skulptur<br />

des sechs Meter hohen „Tripod“-Roboter wurde aus<br />

einer Kollektion von verschiedenen recycelten Materialien<br />

hergestellt, <strong>bei</strong>spielsweise einem Sandwich-Toaster, einer<br />

Videospielkonsole und einem Haarfön als Sucher der Filmkamera.<br />

„Die Filmindustrie spielt für unsere Region eine<br />

tragende Rolle und ich denke, das Tripod ist mehr als ein<br />

Hingucker und definitiv eine unserer Ikonen hier in <strong>Wellington</strong>“,<br />

so der Bürgermeister der Landeshauptstadt.<br />

Aushängeschild der Filmbranche<br />

Direkt gegenüber der Statue und der unzähligen Restaurants<br />

sämtlicher Nationalitäten, befindet sich ein besonderes<br />

Highlight und absolutes Muss für den filminteressierten<br />

<strong>Wellington</strong>besucher – das Embassy Theatre. Das 1924<br />

errichtete viktorianische Gebäude wurde für die Weltpremiere<br />

des dritten „Der Herr der Ringe“-Films „Die Rückkehr<br />

Tripod – Filmdenkmal<br />

des Königs“ komplett renoviert und mit der neusten Technik<br />

ausgestattet. Peter Jackson bezuschusste die Ar<strong>bei</strong>ten,<br />

und es gelang ihm sogar, die geplante Hollywoodpremiere<br />

in das kleine <strong>Wellington</strong> zu verlagern. „Die Celebs schoben<br />

sich alle durch unser edles Foyer, hinauf die geschwungene<br />

Marmortreppe mit seinem schmiedeeisernen Handlauf,<br />

und hunderte von Fernseh- und Fotokameras zogen<br />

das Interesse der ganzen Welt auf unser kleines <strong>Wellington</strong>.<br />

Das ist für alle hier ein unvergessliches Erlebnis geworden“,<br />

erinnert sich Kerry Robins, der Kinobesitzer. In dem<br />

ehemaligen Theatersaal mit seinen bequemen Ledersesseln<br />

und den exquisiten Stuckdecken sahen sich Liv Taylor,<br />

Viggo Mortensen alias Aragorn, die Hobbits und unzählige<br />

andere Schauspieler, Produzenten und Mitwirkende<br />

das später im Jahr 2004 elffach prämierte Oscarwerk zum<br />

ersten Mal gemeinsam an. Das ehemalige Theater hat heute<br />

die größte Leinwand <strong>Neuseeland</strong>s und natürlich digitalen<br />

Sound. Auch die Damentoilette mit der in rotem Samt bezogenen<br />

Chaiselongue bleibt unvergessen.<br />

Liebesakt zwischen den Schauspielern<br />

und der Stadt<br />

Der beliebteste Spot von Karl Urban, Rohan Krieger<br />

Eomer und echtem <strong>Wellington</strong>ian, ist die Bergstation des<br />

<strong>Wellington</strong>er Cable Car im botanischen Garten: „Die Aussicht<br />

auf die Innenstadt ist besonders an einem sonnigen<br />

Tag von hier oben grandios“, verrät der neuseeländische<br />

Schauspieler.<br />

Die Hobbits Merry und Pippin bevorzugten dagegen<br />

einen ganz anderen Teil von <strong>Wellington</strong> – die Lyall Bay.<br />

In ihrer Freizeit lernten die jungen Schauspieler in dieser<br />

Bucht surfen – runter mit den Hobbitfüßen, rauf auf das<br />

Surfboard. Im meist nur 18 Grad warmen Wasser gehörte<br />

der Wetsuit und das Brett zur Kursgebühr. Anschließend<br />

trafen sich die Jungs gerne im nahe gelegenen Kaffee<br />

„The Bach“ zwischen Island und Owhiro Bay. Ob für ein<br />

ausgedehntes Dinner oder ein Brunch am Wochenende –<br />

mit seinem Sonnendeck und Blick auf die wilden Wogen<br />

der Südküste ließen sich dort unzählige Schauspieler den<br />

Wind um die Nase wehen. Die Originalunterschriften der<br />

Movie-Stars auf dem Tresen zeugen noch heute von den<br />

Drehar<strong>bei</strong>ten in Wellywood.<br />

Wer Lust auf einen Ausflug in <strong>Wellington</strong>s Umgebung<br />

hat, sollte wie einst Viggo Mortensen, von Downtown aus<br />

die lokale Fähre nehmen. Sie legt von der Queens Wharf<br />

ab und fährt zur Days Bay in Eastbourne, einem kleinen<br />

schmucken Vorort von <strong>Wellington</strong>. Ian McKellen, der Gandalf<br />

spielte, liebte dieses ruhige Fleckchen und wohnte hier<br />

während der gesamten Drehar<strong>bei</strong>ten in einem angemieteten<br />

Haus. Zahlreiche „Bush Walks“ entführen die Wanderwilligen<br />

auf die steilen wild wuchernden Berghänge,<br />

führen zwischen den typischen Silberfarnbäumen und<br />

Cabbage-Trees entlang. Ein Abstecher in das Chocolate<br />

Dayz Café lohnt sich immer. Es ist berühmt für seine leckeren<br />

und typischen Kuchen und einen hervorragenden Kaffee<br />

– weiß auch der Starregisseur. „Ich habe Peter Jackson<br />

und seine Frau hier mal an seinem Geburtstag bedient. Er<br />

hat einen schwarzen Tee getrunken und ein Sandwich mit<br />

Hash Browns gegessen. Peter hatte da schon so abgenommen,<br />

dass wir ihn zuerst gar nicht erkannt haben“, verrät<br />

Tina, ehemalige Bedienung im Café stolz und wedelt mit<br />

einem Jackson-Autogramm.<br />

Ein Geheimtipp und gänzlich untouristisch ist die Weiterfahrt<br />

mit der Fähre nach Somes Island. Die kleine unbewohnte<br />

Insel inmitten der Bay dient heute als Naturreservat,<br />

um vom Aussterben bedrohte Tierarten wieder anzusiedeln.<br />

Christopher Lee alias Saruman besuchete die einstige<br />

Gefangenen- und Quarantäneinsel. Somes beherbergt noch<br />

heute die Geschichte und Gräber von verstorbenen europäischen<br />

Siedlern. Aus Angst vor Seuchen zwang man die<br />

Einwanderer nach der strapaziösen Meeresreise in Quarantäne.<br />

Viele starben, bevor sie je neuseeländisches Festland<br />

betreten konnten. Auf dem Wanderrundweg lassen sich mit<br />

dem richtigen Blick die letzten Dinosaurier-Abkömmlinge,<br />

die Tuatara-Echsen beobachten. Auch der weltkleinste Pinguin,<br />

der „Blue Eyed Penguin“ findet neben Kleinpapageien,<br />

wie dem „Kakariki“, Geckos und dem Giant Weta hier<br />

direkt vor der Haustüre der Hauptstadt ein neues Zuhause.<br />

Der Weta ist das weltgrößte Insekt und erreicht ein Gewicht<br />

von bis zu drei ausgewachsenen Mäusen. Er ist gleichzeitig<br />

der Namensgeber für Peter Jacksons Produktionswerkstätten<br />

und ziert heute noch das Logo seiner Firma.<br />

Jacksons Vorzeigekarriere<br />

Cinema <strong>Wellington</strong><br />

Der Grund dafür liegt in den Anfängen des jungen Peter<br />

Jackson, der vor über 20 Jahren mit low-budget Splattermovies<br />

seine Karriere als Filmemacher startete. Damals<br />

wurde er von vielen belächelt. Sein erster richtiger Spielfilm<br />

war „Bad Taste“. In dem backsteinroten Haus seiner<br />

Eltern im Stadtteil Seatoon bastelte der damals 22-jährige<br />

26 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 27<br />

Special


Preview <br />

02/2008<br />

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02/2008 Vorschau<br />

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<strong>Wellington</strong> Event<br />

Special<br />

Unterwegs in <strong>Wellington</strong>:<br />

Cuba Street Carnival<br />

Am 21. Februar 2009 war es wieder so weit: Die<br />

Straßen <strong>Wellington</strong>s verwandelten sich in eine<br />

riesige Bühne für Straßenkünstler, Live-Musiker,<br />

Kunsthandwerker und kreative Selbstdarsteller. Seit seiner<br />

ersten Ausgabe im Jahr 1998 hat sich der Cuba Street<br />

Carnival zum größten Straßenfestival <strong>Neuseeland</strong>s entwickelt.<br />

Das Fest, das inzwischen nur noch alle zwei Jahre<br />

stattfindet, lockt über 100.000 Besucher in die Hauptstadt.<br />

Zum zehnten Jubiläum im kommenden Jahr darf<br />

man sicherlich davon ausgehen, dass sich die Organisatoren<br />

samt Künstlern, Marktbudenbetreibern und Teilnehmern<br />

der nächtlichen Parade besonders viel Mühe<br />

geben werden.<br />

An jeder Ecke im Herzen <strong>Wellington</strong>s wimmelt es während<br />

des Festivals nur so vor Aktivität, vor allem rund<br />

um die bunteste Straße der Stadt, der Cuba Street. Diese<br />

wird zwischen Manners Mall und Ghuznee Street zur<br />

belebten Fußgängerzone Cuba Mall, wo sich viele nette<br />

Cafés, Bars, Modegeschäfte, Kunstgalerien und Musikläden<br />

aneinanderreihen. Dieser Teil der Stadt ist seit jeher<br />

einer der beliebtesten Plätze für die alternative Szene.<br />

Über das ganze Jahr hinweg kann man hier Gaukler, Ausstellungen<br />

oder Initiativen verschiedenster Organisationen<br />

beobachten.<br />

Während des Cuba Street Carnivals dehnt sich das kreative<br />

Leben auch in die angrenzenden Seitenstraßen<br />

aus – man ist daher gut beraten, sich im Vorfeld einen<br />

genauen Überblick zu verschaffen. Gut illustrierte Festivalpläne<br />

helfen da<strong>bei</strong>, sich über Veranstaltungsorte und<br />

Zeiten zu informieren. Ganz nach dem Motto „Make the<br />

most of it“ machen wir uns auf den Weg in die Stadt,<br />

denn das herrliche Spätsommerwetter verheißt einen<br />

gelungenen Auftakt.<br />

Künstlerische und kulinarische Highlights<br />

Einige der sogenannten Busker oder Straßenkünstler,<br />

haben wir während unseres <strong>Neuseeland</strong>aufenthalts<br />

bereits in anderen Städten auftreten sehen und wissen<br />

Publikumsliebling Mulletman in Aktion<br />

Queen of the Rings<br />

daher genau, wo unsere persönlichen Highlights zu finden<br />

sind. Wir genießen die ausgelassene Atmosphäre in<br />

den mit gut gelaunten Menschen gefüllten Straßen der<br />

Innenstadt. In der Manners Street beobachten wir zwei<br />

junge Damen, die unglaubliche Kunststücke mit Ringen<br />

zum Besten geben. Es folgen Stacy & Tracy: zwei<br />

Stewardessen, die ihren Beruf nicht so bierernst nehmen<br />

und den Zuschauern hier und da Lachtränen in<br />

die Augen treiben. Aus verschiedenen Richtungen dringen<br />

heiße Rhythmen in unsere Ohren und wir haben<br />

die Qual der Wahl, welche Musikbühne wir nun zuerst<br />

besuchen sollen.<br />

Ein Impuls der Nase wird schließlich zu unserem Wegweiser,<br />

der Geruch von Gegrilltem führt uns hinüber zu<br />

den Imbissbuden in die Manners Mall. Angeboten werden<br />

hier leckere Köstlichkeiten aus aller Welt, doch wir<br />

geben uns den verlockenden Düften hin und genießen<br />

zunächst einen leckeren Fleischspieß vom Grill. Zufrieden<br />

mit unserer Vorspeise, folgen wir der Menschentraube<br />

in die Cuba Mall, wo wir auf Motley Two stoßen.<br />

David Ladderman und Mulletman gehören definitiv zu<br />

unseren Lieblingen – ihre Show, Jonglierkunst gepaart<br />

mit Comedy, ist ein wahrer Publikumsmagnet. Die <strong>bei</strong>den<br />

wissen ganz genau, wie sie die Menge für sich<br />

begeistern können und im Nu sind wir von zahlreichen<br />

Schaulustigen umgeben.<br />

Einfacher hat man es da aus der Vogelperspektive. Studenten<br />

beobachten das Geschehen aus erster Reihe,<br />

nämlich von den Vorsprüngen und Fensterbänken ihrer<br />

Wohnungen aus. Überall entlang der Cuba Street sitzt<br />

man feuchtfröhlich <strong>bei</strong>sammen und beobachtet das<br />

Treiben auf den Straßen. Als nächstes wollen wir uns<br />

eine Musikdarbietung auf der Hauptbühne anschauen<br />

und steuern deshalb gezielt die Upper Cuba Street an.<br />

Gerade als wir uns durch die Menschenmenge wühlen,<br />

wirft sich ein großer Schatten über uns und wir hören<br />

ein freundliches „Hi guys“ hinter uns. Wir drehen uns<br />

um und lassen staunend eine Gruppe prächtig gekleideter<br />

Stelzenläufer passieren.<br />

Ein Musikprogramm, das sich hören<br />

lassen kann<br />

Event <strong>Wellington</strong><br />

Gerade noch rechtzeitig kommen wir zum Auftritt von<br />

„Kora“, einer fünfköpfigen Band aus Whakatane, deren<br />

Funky Dub und Reggae Style viele Anhänger in <strong>Neuseeland</strong><br />

findet. Das Wetter spielt mit, der Himmel zeigt<br />

sich im schönsten Blau. Es ist einfach nur schön, hier<br />

zu sein. Zur Musik wippend genießen wir die friedliche,<br />

lockere Stimmung und lassen uns vom südpazifischen<br />

„The Real Hot Bitches“ während ihres Weltrekordversuches<br />

30 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 31<br />

Special


<strong>Wellington</strong> Event<br />

Special<br />

Flair der Musik anstecken. Eine Stunde später geht’s<br />

schon wieder weiter zur „World Stage“-Bühne in die<br />

Ghuznee Street, wo „The Midnight“ originalen Aotearoa<br />

Flax Roots Reggae (eine Mischung aus Blues, Jazz,<br />

Soul und Routs Reggae) performen.<br />

Plötzlich wird die Musik durch eine Megafonstimme<br />

übertönt und erregt erfolgreich unsere Aufmerksamkeit.<br />

Es nähert sich eine sehr ungewöhnlich gekleidete<br />

Gruppe mit einem noch ungewöhnlicherem Namen:<br />

„The Real Hot Bitches“ rufen zum Weltrekordversuch im<br />

Synchrontanzen auf. Die tanzenden Damen im schrägen<br />

1980er-Jahre Aerobic-Outfit samt bunter Perücken versprechen<br />

der Menge: „Wer bisher nicht tanzen konnte,<br />

wird es heute lernen“. Zum Sound von „I was made for<br />

loving you“ verteilen sie hüpfend Flugblätter mit detaillierten<br />

Abbildungen der geplanten Tanzschritte und<br />

rühren die Werbetrommel für ihren abendlichen Auftritt<br />

am Courtenay Place. Diese Show werden wir uns<br />

nicht entgehen lassen, soviel ist sicher.<br />

Bis es jedoch soweit ist, wollen wir noch gemütlich<br />

durch den Kunsthandwerkermarkt bummeln, vor<strong>bei</strong> an<br />

unzähligen Marktbuden, an denen man Kreatives oder<br />

Skurriles erwerben kann. Wie so oft geben wir unser<br />

Geld jedoch lieber für Essen aus und lassen uns zu<br />

einem kleinen Imbiss <strong>bei</strong>m Inder verführen, der damit<br />

wirbt, nur Bioprodukte für seine Gerichte zu verwenden.<br />

Gegessen wird zu den Klängen einer Salsa Band<br />

www.cubacarnival.org.nz<br />

www.wellingtonnz.com<br />

Partystimmung am Courtenay Place<br />

<strong>360°</strong> Web Info<br />

Die beste Aussicht hat man von oben<br />

und des <strong>Wellington</strong> International Ukulele Orchestra an<br />

der „World Stage“-Bühne. Die kulturelle Vielfalt der<br />

Musikgruppen, verteilt auf acht Bühnen, könnte wirklich<br />

nicht spannender sein. Für jeden nur denkbaren<br />

Geschmack ist hier etwas da<strong>bei</strong>.<br />

Langsam aber sicher zieht es uns schließlich in Richtung<br />

Courtenay Place. Auf dem Weg dorthin begegnen<br />

wir Bodypaintern und deren wandelnden Kunstwerken,<br />

welche uns an Comic Helden aus einer anderen<br />

Welt erinnern. „The Real Hot Bitches“ haben tolle<br />

Ar<strong>bei</strong>t geleistet, der Platz vor dem berühmten Embassy<br />

Theatre platzt aus allen Nähten. Es bietet sich uns ein<br />

tolles Bild, unglaublich was die kleine Gruppe mit dem<br />

Megafon mobilisieren konnte. Da erkennen wir auch<br />

die Damen im Aerobic-Outfit wieder, die jetzt lautstark<br />

zu Bon Jovis „You give love a bad name“ die Stimmung<br />

anheizen. Die Menschenmenge klebt mit ihren Blicken<br />

an den sexy Vortänzerinnen, um jede derer Bewegungen<br />

so synchron wie möglich nachzuahmen. Was<br />

für eine tolle Party. Und der Weltrekord fällt ebenfalls.<br />

Die Nachtparade – Höhepunkt des Carnivals<br />

Mit einem großen Lächeln auf den Lippen und immer<br />

noch schmunzelnd über das tanzende Spektakel, bewegen<br />

wir uns wieder zurück zur Cuba Street. Es wird langsam<br />

Zeit, sich einen guten Platz für die Nachtparade zu<br />

sichern, welche den Höhepunkt des Festivals darstellt.<br />

Sobald die Sonne untergeht, verwandeln sich <strong>Wellington</strong>s<br />

Straßen in ein Meer aus Licht und Farben. Tausende<br />

von Zuschauern drängen sich an den Straßenrand, um<br />

das bunte Treiben zu beobachten.<br />

Endlich geht es los, die ersten geschmückten Wagen<br />

rollen an uns vor<strong>bei</strong>. Prächtig kostümierte Folklore-<br />

Grup pen aus aller Herren Länder ziehen nacheinander<br />

an uns vor<strong>bei</strong>. Alle Altersgruppen sind vertreten und<br />

wetteifern um die schönste Verkleidung. Auch seltsam<br />

gruselige Gestalten sieht man hier und da. Eine große<br />

Gruppe schottischer Dudelsackspieler erzeugt Gänsehautatmosphäre<br />

und die Musikgruppe der New Zealand<br />

Army lässt mit ihrem Marsch die Wände erzittern.<br />

Artisten zeigen ihre gewagten Kunststücke sogar im<br />

Gehen und die <strong>Wellington</strong> Firefighters versuchen die<br />

Menge mit einer erfrischenden Schaumdusche vom<br />

Feuerwehrauto aus zu unterhalten. Schon von weitem<br />

sind die Stelzenläufer, die heute Mittag so<br />

nett um freie Bahn baten, in ihren wunderschönen<br />

Kostümen zu sehen. Endlich<br />

haben sie ihren großen Auftritt. Zum fulminanten<br />

Finale kündigen rhythmische<br />

Sambaklänge die beeindruckenden Capoeira-Akrobaten<br />

an, bevor mit dem Eintreffen<br />

der hübschen Sambatänzerinnen ein<br />

Feuerwerk brasilianischer Lebensfreude<br />

entzündet wird.<br />

Der Cuba Street Carnival ist ein unvergessliches<br />

Fest für die Sinne. Die Ungezwungenheit<br />

und Vielfalt machen diese Veranstaltung<br />

zu einer der besten <strong>Neuseeland</strong>s.<br />

Wer also, ob zufällig oder geplant, zum<br />

Cuba Street Carnival in <strong>Wellington</strong> ist,<br />

dem sei ans Herz gelegt, sich dieses Ereignis<br />

keinesfalls entgehen zu lassen. <br />

(Nicole Fritz und Peter Greitzke)<br />

32 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 33<br />

Tolle Musik!<br />

Atemberaubende Stelzenläufer<br />

Event <strong>Wellington</strong><br />

Special


<strong>Wellington</strong> Arts & Cultures<br />

Special<br />

Kultur außerhalb <strong>Wellington</strong>s:<br />

Pataka Museum for<br />

Arts & Cultures<br />

Porirua, it’s amazing … mit diesem Slogan will das<br />

knapp 20 Kilometer vor <strong>Wellington</strong> liegende Städtchen<br />

Porirua auf sich aufmerksam machen. Zugegebenermaßen<br />

ist der Stadtkern selbst nicht gerade sehr<br />

attraktiv und lädt allenfalls zum Einkaufen ein. Nur selten<br />

machen Touristen aus <strong>Wellington</strong> einen Abstecher hierher,<br />

hat man doch im Herzen der Hauptstadt alles direkt<br />

vor der Nase und oftmals einfach keine Zeit, sich außerhalb<br />

der Stadtgrenze zu bewegen.<br />

Porirua und seine Stadtteile<br />

Unter Neuseeländern sind die einzelnen Stadtteile Poriruas<br />

jedoch sehr beliebte Wohngegenden. Hierzu gehören<br />

unter anderem Ascot Park, Cannons Creek, Elsdon,<br />

Onepoto, Paremata, Pauatahanui, Plimmerton, Pukerura<br />

Bay, Ranui Heights, Takapuwahia, Titahi Bay, Waitangirua<br />

und Whitby. In der ganzen Region bahnt sich das<br />

Meer durch die Landschaft und bildet viele schöne Buchten.<br />

In Pauatahanui gibt es im Übrigen ein großartiges<br />

Kino mit erstklassigen Zweiersofas und in Pukerua Bay<br />

ist nicht nur der Regisseur Peter Jackson aufgewachsen,<br />

Das Museum vereint die Kunst der Maori mit zeitgenössischer<br />

Kunst aus dem Pazifikraum und <strong>Neuseeland</strong><br />

Einen Abstecher wert: das Pataka Museum in Porirua<br />

sondern es gibt auch einen herrlichen Strandabschnitt. In<br />

Plimmerton muss man mal gewesen sein, sei es für einen<br />

schönen Strandspaziergang, einen herrlichen Sonnenuntergang<br />

oder um <strong>bei</strong> Plimmerton Fish Supply leckere<br />

Fish & Chips zu genießen.<br />

Als Porirua in der 2006 erschienenen Ausgabe des<br />

Lonely Planets lediglich als Ort erwähnt worden ist, welchen<br />

man auf dem Weg nach Paekakariki oder <strong>Wellington</strong><br />

passiert, reagierte die Lokalpresse mit Entrüstung<br />

– schließlich sei der Lonely Planet vor allem <strong>bei</strong> jungen<br />

Menschen sehr beliebt und deren Nichtbeachtung<br />

nicht gerade hilfreich, Besucher hierher zu locken. Einzig<br />

und allein die Moana Lodge (ausführlich vorgestellt<br />

in <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong>, Ausgabe 01 / 2009, S. 88) in Plimmerton<br />

findet sich namentlich im Guide erwähnt. Gäbe<br />

es da nicht noch einen weiteren Grund, den Weg dorthin<br />

auf sich zu nehmen …<br />

Das Pataka Museum –<br />

kulturelles Herz Poriruas<br />

Ein Besuch im Pataka Museum for Arts & Cultures in<br />

Porirua lohnt sich allemal! Interessierte der zeitgenössischen<br />

Maorikunst werden hier garantiert fündig.<br />

Das Pataka, welches seit 1998 die Stadt bereichert<br />

und inzwischen über 165.000 Besucher pro Jahr willkommen<br />

heißt, beschreibt sich selbst als das kulturelle<br />

Herz von Porirua. Das Museum hat sich dem Erhalt<br />

34 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

und der Ausstellung von Maorikunst sowie zeitgenössischer<br />

Kunst aus dem Pazifikraum und <strong>Neuseeland</strong><br />

gewidmet. Hier kann man sich wechselnde Ar<strong>bei</strong>ten<br />

von führenden lokalen, nationalen und internationalen<br />

Künstlern anschauen. Außerdem beherbergt das<br />

Pataka regelmäßig kulturelle Veranstaltungen. Das<br />

Museum teilt sich das Gebäude mit der Porirua City<br />

Library, wo man diverse Medien entleihen, sich aber<br />

auch über die lokale Geschichte informieren kann.<br />

Weiterhin ist das Melody Farm Music Museum in dem<br />

Gebäude untergebracht, hier können alte Jukeboxes,<br />

Harmoniums, Radios aus den 1930er- oder Fernseher<br />

aus den 1960er-Jahren bestaunt sowie eine Sammlung<br />

von Noten verschiedener Künstler wie Frank Sinatra,<br />

Elvis Presley oder den Andrew Sisters betrachtet werden.<br />

Wem dies alles noch nicht genug ist, kann sich<br />

im Café Kaizen stärken oder im japanischen Garten<br />

entspannen.<br />

Fazit: Wer ein bisschen mehr Zeit hat oder eine Beschäftigung<br />

<strong>bei</strong> schlechtem Wetter sucht, sollte sich ruhig mal<br />

abseits der üblichen Route bewegen und Porirua einen<br />

Besuch abstatten. Doch ein wenig Vorsicht ist geboten<br />

… wir haben schon oft von Autoeinbrüchen in dieser<br />

Gegend gehört. (Nicole Fritz und Peter Greitzke)<br />

<strong>Neuseeland</strong> Wein und Avocadoöl Import<br />

Der <strong>Neuseeland</strong> Spezialist für Profi s<br />

Nur für Einzelhandel, Großhandel und Gastronomie<br />

Mills Reef Winery – Bay of Plenty<br />

Lincoln Vineyards – Auckland<br />

Coopers Creek – Huapai<br />

Sacred Hill – Hawkes Bay<br />

Te Kairanga – Martinborough<br />

Highfi eld Estate – Marlborough<br />

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Felton Road Winery – Central Otago<br />

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<strong>360°</strong> Info<br />

AUSSTELLUNGEN 2009<br />

Arts & Cultures <strong>Wellington</strong><br />

Special<br />

Februar bis 7. Juni 2009:<br />

Face Value – Fotografie und Film von Serena Stevenson<br />

Anhand von sechs Geschichten zeigt die Künstlerin die Intimität<br />

der Maori-Gesichtstätowierungen – Ta Moko – auf. Die Betrachtungen<br />

verzichten da<strong>bei</strong> auf geschichtliche Bezüge oder politische<br />

Hintergründe.<br />

Februar bis 24. März 2009:<br />

The Cresent Moon – The Asian Face of Islam in New Zealand<br />

Fotografien von Ans Westra<br />

Die meisten Muslime in <strong>Neuseeland</strong> stammen aus Asien. The<br />

Cresent Moon gibt ihnen die Möglichkeit, ihre persönlichen<br />

Geschichten mit eigenen Worten und durch Fotografien darzustellen.<br />

Die Ausstellung soll Bewusstsein und Verständnis für<br />

die asiatischen Kulturen in <strong>Neuseeland</strong> schaffen.<br />

14. März bis 21. Juni 2009:<br />

I See Red – Kinderausstellung<br />

Durch hauptsächlich zeitgenössische Kunstwerke, erforscht die<br />

interaktive Kinderausstellung die Bedeutung und Ideen, welche<br />

mit der Farbe Rot verbunden sind.<br />

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03 | 2009 35


Travel & Backpacking Travelogues<br />

MS Bremen: Kreuzfahrt in neu-<br />

seeländischen Gewässern (Teil II)<br />

7. Tag Doubtful Sound und Dusky Sound<br />

In den Morgenstunden gilt ein Besuch dem Thomson Sound,<br />

der nicht nur landschaftlich sehr schön ist. Hier gibt es auch<br />

die so selten gewordenen Fjordlandpinguine. Nur noch 1.500<br />

Brutpaare hat man <strong>bei</strong> der letzten Zählung im Jahre 1999<br />

registriert. Der Fjord wirkt angesichts der tief hängenden<br />

Wolken fast mystisch. Ein weiterer Fjord steht an diesem Tag<br />

noch auf dem Programm, die MS Bremen biegt in den Dusky<br />

Sound ein. Im Pickersgill Harbour schwingen sich die Passagiere<br />

einmal mehr in die Zodiacs. Die Sichtung eines jungen<br />

Fjordlandpinguins ist Höhepunkt dieser Tour.<br />

Dann steckt die MS Bremen nach dem Verlassen des<br />

Fjordes ihren Bug wieder in die offene See, über die ein<br />

heftiger Orkan hinweg pfeift.<br />

Aufgrund der Wetterlage muss der weitere Fahrplan des<br />

Schiffes verändert werden. Die Schiffsleitung hat sich in<br />

Übereinstimmung mit der Reederei und mit den Behörden<br />

in <strong>Neuseeland</strong> sowie nach Beratung mit den verschiedenen<br />

Landstationen wie Agentur und Hafendiensten zur<br />

Ansteuerung der Hafenstadt Bluff entschlossen. 8. Tag Bluff<br />

<strong>360°</strong> Autorin: Dr. Christine Reinke-Kunze<br />

Dr. Christine Reinke-Kunze ist<br />

freiberufliche Journalistin und<br />

hat bereits alle Kontinente bereist.<br />

Einer ihrer Schwerpunkte sind<br />

die Polarregionen. Ihre Erlebnisse<br />

und Erfahrungen hat sie in<br />

zahlreichen Buchpublikationen<br />

zusammengefasst.<br />

<strong>360°</strong> Fotograf: Holger Leue<br />

Holger Leue gilt als einer der<br />

angesehensten deutschen Rei -<br />

sefotografen. Seine Aufnahmen<br />

aus über 60 Ländern sind bereits<br />

in mehr als 50 Bildbänden, Reiseführern<br />

und Kalendern erschienen.<br />

Ausführliche Bildergalerien<br />

unter www.leue-photo.com.<br />

Doubtful Sound – Ausf ug mit dem Zodiac<br />

In den Morgenstunden erreicht die MS Bremen die<br />

Reede von Stewart Island. Die See ist nach wie vor sehr<br />

bewegt und ein schwerer Sturm fegt über das Meer. Die<br />

Versuche, in den Hafen von Bluff einzulaufen müssen<br />

schließlich abgebrochen werden. Die Bremen nimmt<br />

wieder Fahrt auf und stampft weiter geradezu un<strong>bei</strong>rrt<br />

durch die schwere See. Schiffs- und Reiseleitung<br />

ar<strong>bei</strong>ten in der Zwischenzeit ein Alternativprogramm<br />

für die Passagiere aus. Nach eingehenden Beratungen<br />

mit den landseitigen und seeseitigen Stellen, wird<br />

beschlossen, nunmehr zu versuchen, den Hafen von<br />

Dunedin, Port Chalmers anzulaufen. Kurz nach 20 Uhr<br />

kommt der Lotse an Bord und anderthalb Stunden später<br />

macht die MS Bremen im Hafen von Chalmers fest.<br />

Die Schaukelei der letzten Tage hat zunächst einmal ein<br />

Ende gefunden.<br />

9. Tag Port Chalmers<br />

Die Sonne steht schon früh am Morgen strahlend am Himmel.<br />

Im geschützten Hafen von Port Chalmers ist es fast<br />

unvorstellbar, dass draußen auf See noch ein schwerer<br />

Sturm tobt. Die Passagiere aus Deutschland ziehen eine<br />

Zugfahrt an diesem Tag jeder weiteren Begegnung mit<br />

dem nassen Element vor.<br />

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Kurz vor neun holt der historische „Taieri Gorge Railway“-<br />

Zug, dessen Waggons zum Teil noch aus den 1920er- Jahren<br />

stammen, seine Gäste fast am Schiff ab. Dann rollt der Zug<br />

zunächst nach Dunedin, bevor die Fahrt ins Landesinnere,<br />

ins 58 Kilometer entfernte Middleburg geht. Die Landschaft,<br />

die vor<strong>bei</strong>zieht, ist abwechslungsreich. Es geht durch ausgedehntes<br />

Farmland und Wälder, eine zerklüftete Landschaft<br />

mit steilen Berghängen und tiefen Tälern. Der Zug rattert<br />

über alte Brücken und Viadukte aus Schmiedeeisen.<br />

Mit der „Taieri Gorge Railway“ durch Otago<br />

Travelogues Travel & Backpacking<br />

Glasfenster in der Railway Station von Dunedin<br />

Stürmische See in der Foveaux Strait<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 37


Travel & Backpacking Travelogues<br />

Rundfug mit dem Helikopter – Wale beobachten<br />

Es ist eine gemütliche Fahrt, zudem sind die Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

des Zuges sehr um das leibliche Wohl ihrer Gäste bemüht.<br />

Sekt und Säfte fließen, es gibt Kaffee und Muffins. Mittags<br />

erreicht der Zug Middlemarch, eine kleine Siedlung an der<br />

Strecke. Es bleibt eine Stunde Zeit, den kleinen Ort anzuschauen,<br />

bevor der Zug das Signal zur Rückfahrt gibt.<br />

Abends an Bord gibt es eine ganz besondere Überraschung:<br />

Die RSA TAIERI PIPE BAND gibt eine Kostprobe<br />

ihres Könnens: Musik aus aller Welt auf dem<br />

Dudelsack gespielt.<br />

10. Tag Dunedin<br />

Der Tag in Dunedin beginnt mit strahlendem Sonnenschein,<br />

doch ein heftiger Wind fegt über die Stadt. Nach<br />

dem Frühstück beginnt ein Ausflug mit dem lokalen Schiff<br />

„Monarch“ zur Otago-Halbinsel. Von Deck lassen sich<br />

zahlreiche Königsalbatrosse in ihrem herrlichen Flug am<br />

Taiaroa Head beobachten. Dann bringt die „Monarch“<br />

ihre Gäste zu einer Kolonie von Gelbaugenpinguinen.<br />

Das Naturreservat wurde 1985 von Howard McGrouther<br />

gegründet, die ursprüngliche Zahl von acht Brutpaaren ist<br />

auf inzwischen 19 angewachsen und gehört zu einer der<br />

größten Kolonien von Gelbaugenpinguinen auf der neuseeländischen<br />

Südinsel. Die Gelbaugenpinguine gibt es<br />

nur in <strong>Neuseeland</strong>, sie zählen zu den seltensten Pinguinen<br />

der Welt. Sie werden etwa 70 Zentimeter groß, wiegen<br />

im Durchschnitt fünf bis sechs Kilogramm und können<br />

recht alt werden. So hat man einen Pinguin beobachtet,<br />

der stolze 32 Jahre alt geworden ist, das durchschnittliche<br />

Alter liegt jedoch <strong>bei</strong> zwölf bis 15 Jahren. Es ist wunderschön,<br />

diese kleinen Frackträger mit eigenen Augen zu<br />

beobachten. Wer mag, geht am Nachmittag noch in die<br />

Stadt, um Dunedin ein wenig näher kennen zulernen.<br />

Baldwin Street – steilste Straße der Welt<br />

11. Tag Timaru<br />

Morgens gegen sechs Uhr erreicht die MS Bremen den<br />

Hafen von Timaru, Ausgangsort für eine Busfahrt zum<br />

Mount Cook. Sie führt zunächst durch grünes Weideland,<br />

dann den Burkes Pass hinauf und zum Lake Tekapo. Mit<br />

seiner türkisfarbenen Oberfläche stellt er einen schönen<br />

Kontrast zur Bergwelt der Umgebung dar. Am Ufer<br />

stehen Lupinen in voller Blüte. Es geht weiter über den<br />

Simp sons Pass in das Tal des Pukaki Flusses. Leider gibt<br />

die Wolkendecke den Blick auf den Mount Cook, den<br />

höchsten Berg <strong>Neuseeland</strong>s, an diesem Tag nicht frei.<br />

Dann rollen die Busse zurück zur MS Bremen.<br />

12. Tag Kaikoura<br />

Bereits am frühen Vormittag starten vom Helikopterdeck<br />

der MS Bremen aus zwei Hubschrauber zu Rundflügen<br />

um das Schiff sowie zur Walbeobachtung. Insgesamt zehn<br />

Flüge führen die <strong>bei</strong>den Maschinen durch. Es ist spannend<br />

sowohl für diejenigen, die fliegen als auch für diejenigen,<br />

die das gekonnte Manöver der Piloten beobachten.<br />

Einige Passagiere fahren mit einem lokalen Katamaran<br />

zur Walbeobachtung. Sie haben großes Glück und können<br />

zwei Pottwale in mittelbarer Nähe ausmachen. Die<br />

Rückfahrt allerdings gestaltet sich etwas heftig, der Seegang<br />

hat zugenommen. Schließlich sind alle Ausflügler<br />

an Bord zurück, die MS Bremen nimmt trotzt des stärker<br />

werdenden Sturmes Kurs auf die Chatham Islands.<br />

13. Tag Auf See<br />

„The Church of the Good Shepherd“ am Lake Tekapo<br />

Die ganze Nacht hat die MS Bremen ihre Fahrt in<br />

schwerer See fortgesetzt und sich einmal mehr als her-<br />

Travelogues Travel & Backpacking<br />

vorragendes Seeschiff erwiesen.<br />

Obwohl die Schiffsbewegungen<br />

auch am Vormittag heftig sind,<br />

treffen sich die Passagiere wissensdurstig<br />

<strong>bei</strong> den verschiedenen<br />

Vorträgen der Lektoren.<br />

Das Themenspektrum ist breit:<br />

Es geht um Wale, Walfang, die<br />

Vogelwelt, und auch ein Kapitel<br />

neuseeländischer Geschichte<br />

fehlt nicht. Doch am späten Vormittag<br />

zeigt sich, dass die MS<br />

Bremen ihren Kurs ändern muss.<br />

Die See ist zu stürmisch, und<br />

würde man den geplanten Kurs<br />

auf die Chatham Inseln einhalten,<br />

würde man nicht rechtzeitig<br />

zum Ausschiffungstermin den<br />

Endhafen der Reise erreichen.<br />

Schweren Herzens wird die Ents<br />

c h e i d u n g g e t r o f f e n , Ly t t e l t o n<br />

anzusteuern. Am Abend erreicht<br />

die MS Bremen den Hafen von Lyttelton und die MS<br />

Bremen macht an der Pier zu einer wohlverdienten<br />

Pause fest.<br />

14. Tag Lyttelton<br />

Expeditionskreuzfahrten erfordern von allen Beteiligten<br />

Geduld, Anpassungsfähigkeit und äußerste Flexibilität.<br />

Wind und Wetter können immer wieder auch noch so<br />

gute Pläne durchkreuzen. Das beweist gerade diese Reise<br />

der MS Bremen zur Inselwelt <strong>Neuseeland</strong>s. Doch Reederei,<br />

Schiffsführung, Reiseleitung sowie Land agentur zeigt<br />

außerordentliches Geschick, wie <strong>bei</strong> der Gestaltung der<br />

nächsten <strong>bei</strong>den Tage deutlich wird. Am ersten Tag im<br />

Hafen von Lyttelton lernen die Passagiere auf Ausflügen<br />

nicht nur das Antarktiszentrum kennen, sondern genießen<br />

den schönen Blick vom Mount Cavendish über die<br />

Canterbury Ebene und Lyttelton bis nach Christchurch.<br />

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Preview 02/2008<br />

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02/2008 Vorschau<br />

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Travel & Backpacking Travelogues<br />

Wibke getragen. Alles Weitere trägt Axel, auch wenn ihn<br />

der Rucksack fast in die Knie zwingt. Einem schmalen<br />

Pfad folgend, ziehen wir durch gelbgrünes und braunes<br />

Buschland, überqueren empfindliche Passagen auf Holzplanken,<br />

den riesigen Schneeberg immer im Blick. Wir<br />

erleben unbeschreiblich schöne Momente, besonders die<br />

Abende im Gebirge, wenn die Sonne rot das Zelt beleuchtet<br />

und wir unser Essen kochen.<br />

Wie ein Profi trinkt Smilla aus der Radfasche. Der Nuckelfasche schenkt<br />

sie mittlerweile nur noch einen verächtlichen Blick.<br />

<strong>360°</strong> Autoren: Wibke Raßbach / Axel Bauer<br />

Wibke Raßbach, 27, ar<strong>bei</strong>tete<br />

nach dem Abitur mit Menschen<br />

mit einer geistigen Behinderung<br />

in Schottland, Indien, Norwegen<br />

und Deutschland, bevor sie ein<br />

Studium der Sozialar<strong>bei</strong>t / Sozialpädagogik<br />

abschloss. Momentan<br />

macht sie eine Weiterbildung zur<br />

Natur- und Erlebnispädagogin.<br />

Axel Bauer, 32, absolvierte ein<br />

Studium der I nnenarchitektur,<br />

nachdem er zuvor eine Tischlerlehre gemacht hatte. Zurzeit<br />

ar<strong>bei</strong>tet er als Innenarchitekt und Designer. Die <strong>bei</strong>den haben<br />

gemeinsame Reisen nach Tanzania, Kirgisien, Usbekistan,<br />

Nepal, Indien und <strong>Neuseeland</strong> unternommen. In verschiedenen<br />

Diavorträgen und Ausstellungen im Bereich Fotografie lassen<br />

sie die Besucher an ihren Reisen teilhaben. Smilla Emilie Bauer,<br />

geboren am 27. Mai 2007, ist Mittelpunkt der Familie. Ihr Lieblingsort<br />

ist der Fahrradanhänger, ihre momentane Beschäftigung:<br />

Spielespezialist.<br />

Mehr Informationen über Smilla, Wibke und Axel, ihre Reisen<br />

und Termine für den Diavortrag „<strong>Neuseeland</strong> – Fräulein Smillas<br />

großes Abenteuer“ finden Sie auf www.kwerhoch2.de.<br />

Easy going – Kevin lädt uns für ein paar Tage ein.<br />

Jerusalem, London und Athen<br />

Nach dem aufregenden Bergausflug verpacken wir<br />

unsere Sachen wieder auf unsere Stahlrösser und rollen<br />

vom Basislager hinab bis in den Dschungel, zu den traditionellen<br />

Stammesgebieten der Maori. Diese liegen entlang<br />

des Wanganui Rivers, der einst die Hauptschlagader<br />

<strong>Neuseeland</strong>s war. Zuerst fuhren die Maori in ihren Kanus<br />

auf ihm ins Landesinnere, dann folgten die europäischen<br />

Herrschaften in ihren „Riverboats“. Heute kommt der<br />

Fluss eher ruhig und träge daher. Das dunkelgrüne Wasser<br />

schiebt sich wie damals durch dichten Dschungel entlang<br />

enger Täler in den Ozean. Aber auf der einst so befahrenen<br />

Route trifft man heute kaum noch jemanden. Eine<br />

Holperpiste führt entlang des Flusses. Auf dieser pedalen<br />

wir uns vorwärts, schweißnass von der tropischen Hitze.<br />

Bald haben wir das Gefühl, eins mit dem Fluss zu sein:<br />

genauso nass, genauso langsam und irgendwie genauso<br />

ruhig. Hier gibt es kaum Menschen und so gut wie keine<br />

Autos. Wir hören nur die schrillen Rufe der Vögel und<br />

unser eigenes Keuchen. Durch drei Siedlungen kommen<br />

wir: Jerusalem, London und Athen. Wahrscheinlich hatten<br />

die Einwanderer den Wunsch, ihrer neuen Heimat ein<br />

wenig mehr Bedeutung zu verleihen.<br />

Dann sind wir schon in Wanganui, der Stadt an der Mündung<br />

des Flusses. Axel schaut in ein altes Kolonialhaus,<br />

das gerade renoviert wird, und kommt mit Kevin, dem<br />

Besitzer ins Gespräch. Die <strong>bei</strong>den schwimmen auf einer<br />

Wellenlänge, und Kevin lädt uns prompt für ein paar Tage<br />

ein. Im Obergeschoss über der Baustelle hat er seine<br />

Farne am Wanganui River<br />

42 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Wohnung, die er mit einem Künstler und einem seiner<br />

Ar<strong>bei</strong>ter teilt. Alles erinnert uns hier an unsere ehemalige<br />

Studenten-WG in Halle. Hohe Räume, altes Haus, gefüllt<br />

mit viel Energie und dieser sogenannten Kohleofenromantik.<br />

Auch Smilla findet viele Freunde. Alle wollen sie<br />

zum Lachen bringen und besonders unser Gastgeber ist<br />

ganz vernarrt in sie. Als wir mit ihm über unsere weitere<br />

Route sprechen, erzählt er von seinem Bruder Brent, der<br />

in <strong>Wellington</strong> lebt. Ein kurzer Anruf und auch Brent will<br />

uns in der Hauptstadt kennenlernen.<br />

Männer, wehrt euch!<br />

Wir fahren mit dem Bus nach <strong>Wellington</strong>, da auf dieser<br />

Strecke zu wenig Platz für Radfahrer ist. Brent holt uns<br />

ab und lotst uns durch den Verkehr der Hauptstadt zu<br />

seiner Wohnung. Obwohl wir uns gerade erst kennenlernen,<br />

ist er wie ein Freund zu uns. Wir berichten von<br />

„Good Old Germany“, Brent unterhält uns mit kuriosen<br />

New Zealand-Stories. Wussten Sie <strong>bei</strong>spielsweise, dass<br />

in <strong>Neuseeland</strong> die Frauenbewegung ein wenig über das<br />

Ziel hinaus geschossen ist? Die armen Männer verlieren<br />

mehr und mehr ihre Rechte, viele Frauen haben die wichtigen<br />

Führungsposten unter sich aufgeteilt und so ein<br />

starkes Ungleichgewicht geschaffen. Zahlreiche Männer<br />

wandern nach Australien aus, um nicht diskrimieniert zu<br />

werden und (ganz neben<strong>bei</strong>) mehr Geld in down under zu<br />

verdienen. <strong>Wellington</strong> ist auch sonst sehr überraschend<br />

für uns. Wir sehen keine Obdachlosen, bekommen freien<br />

Eintritt in große Museen und Galerien und sehen, dass<br />

die (nun ehemalige) Premierministerin in einem schönen,<br />

aber einfachen Holzhaus lebt, das von einem Bretterzaun<br />

umgeben ist. Die Kiwis rümpfen über Snobs die<br />

Nase und großer Reichtum ist verpönt. Dieses Land mit<br />

seinen lebensfrohen und unkomplizierten Leuten wächst<br />

uns immer mehr ans Herz.<br />

Travelogues Travel & Backpacking<br />

Joy führt uns tief in die Wildnis entlang der Golden Bay.<br />

Hier warten geheimnisvolle Wälder und grandiose Aussichten.<br />

Von Trampingtouren und Windelbeuteln<br />

Der Wind weht uns direkt ins Gesicht und verschafft etwas<br />

Kühlung vor der unerbittlichen Sonne unter dem Ozonloch<br />

<strong>Neuseeland</strong>s. Wir lassen den Norden hinter uns und setzen<br />

mit der Fähre auf die Südinsel über. Axel kramt den Zettel<br />

mit Joys Adresse raus, die uns nach Motueka eingeladen hat.<br />

Joy ist einer der Menschen, die uns <strong>bei</strong>de schwer beeindrucken.<br />

Mit ihren 70 Jahren geht sie regelmäßig „trampen“<br />

(neuseeländisches Sammelwort für Wildnistrips). Wir haben<br />

Glück sie anzutreffen, gerade ist sie von der Mueller Hut<br />

am Mount Cook wiedergekommen, Lebenslust versprühend<br />

und Energie geladen. Am Abend noch hängen wir zusammen<br />

über der Karte des Abel Tasman National Parks und<br />

planen unsere eigene Trampingtour. Alles Überlebenswichtige<br />

und Essen für vier Tage packen wir in einen großen<br />

Rucksack. Smilla wird, wie es für eine so kleine Prinzessin<br />

üblich ist, in den Kinderrucksack gesteckt. Auf der einen<br />

Seite baumelt der sogenannte Windelbeutel, ein Stoffbeutel<br />

mit Windeln, Moltontuch, Uromas Johanniskrautöl und<br />

Wechselklamotten. Auf der anderen Seite etwas Obst, das<br />

wir am ersten Tag verbrauchen müssen.<br />

Ist der Abel Tasman Nationalpark das Paradies auf Erden?<br />

Für uns, ja!<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 43


Travel & Backpacking Travelogues<br />

Das Paddeln mit dem Seekajak bietet ungewöhnlich<br />

reizvolle Perspektiven vom Abel Tasman Nationalpark.<br />

Neben Zelt, Essen und Schlafsack füllen auch 32 Windeln den Rucksack.<br />

Vier Tage ist die kleine Familie autark unterwegs.<br />

Die Tage sind wunderbar!<br />

Joy bringt uns zum Startpunkt des Abel Tasman Nationalpark-Tracks<br />

und mit weichen Knien, denn vier Tage Proviant<br />

wiegen schwer, stapfen wir los. Es geht entlang der Küste.<br />

Die Berge reichen bis in den Ozean, dazwischen gibt es<br />

immer wieder einen schmalen Streifen Strand. Wir fühlen<br />

uns wie die ersten europäischen Einwanderer: Durch dichten<br />

Dschungel geht es bergauf, bergab tiefer und tiefer in<br />

die Wildnis. Die Grillen zirpen nicht, sie schreien schon fast.<br />

Die Bäume und Farne wachsen so dicht, dass wir uns fragen<br />

müssen, ob da überhaupt Tiere hindurch passen. An manchen<br />

Stellen geht es durchs Watt, wo wir die Ebbe abwarten<br />

müssen, um weiterzukommen. Smilla hat das Abenteuerfieber<br />

gepackt: Sie sitzt mucksmäuschenstill im Rucksack<br />

und beobachtet alles genau. Ihre Aufmerksamkeit wird nur<br />

durch gelegentliche Nickerchen unterbrochen. Die Tage<br />

sind wunderbar! Ein Vorgeschmack aufs Paradies, falls wir<br />

dort hinkommen sollten. Wir laufen, baden, laufen, essen,<br />

laufen, schlafen. Am vierten Tag rasen wir mit einem Boot<br />

über das Wasser zu unserem Ausgangspunkt zurück – aus<br />

der Zeit der Entdecker in das Jahr 2008.<br />

Sir Ed<br />

Es regnet Bindfäden. Es ist der 22. Januar. Zum Glück<br />

gewährt uns Joy Asyl und wir verfolgen mit ihr auf dem<br />

Fernseher, wie Sir Edmund Hillary zu Grabe getragen<br />

wird. Für die Neuseeländer ist Hillary ein echter Held,<br />

ein Gentleman und Idealist. Da es nicht so viele Menschen<br />

hier gibt, hat jeder das Gefühl, einen Freund verloren zu<br />

haben. Die Trauerfeier ist sehr ergreifend. Joy wird ganz<br />

still und auch Wibke spürt plötzlich einen Kloß im Hals,<br />

als der Sohn von Tenzing Norgay Sir Ed für alles dankt,<br />

was er für die Sherpas getan hat. Hillarys Tochter wurde<br />

in der Schule nach dem Beruf ihres Vaters gefragt und<br />

blieb dem Lehrer die Antwort schuldig. Er selbst sah sich<br />

immer als Bienenzüchter und ist damit ein echter Neuseeländer.<br />

Nicht der Bienen wegen, sondern weil er mit<br />

seinen Freunden immer auf Augenhöhe bleiben wollte.<br />

Wir radeln zur Westküste. Auf dem Weg dahin besteigt<br />

Smilla ihren ersten Berg mit immerhin 1.730 Metern Höhe.<br />

Dafür lässt der erste Zahn noch auf sich warten. In der<br />

Der Silberfarn ist das Nationalsymbol <strong>Neuseeland</strong>s. Das Formenspiel<br />

erinnert an längst vergangene Zeiten.<br />

Mit sieben Monaten „besteigt“ Smilla ihren ersten richtigen Berg:<br />

den 1.731Meter hohen St. Arnaud Range.<br />

Nacht ereignet sich eine mittelgroße Katastrophe: Im<br />

Glauben an gutes Wetter lässt Axel die Radtaschen abends<br />

am Gepäckträger hängen. Der andauernde Regen in der<br />

Nacht kriecht durch den Verschluss und füllt die eigentlich<br />

wasserdichten Packtaschen. Die Fotoobjektive und Diafilme<br />

stehen unter Wasser! Wie durch ein Wunder funktioniert<br />

nach einem Tag Zwangstrockenpause alles noch.<br />

In Greymouth, an der stürmischen Westküste, laden uns<br />

Keith und Trisha geradewegs von der Straße ein. Sie<br />

sind selbst sehr viel gereist und wissen, wie gut einem<br />

eine Dusche, ein weiches Bett und ein gutes Gespräch<br />

am Abend tun, wenn man unterwegs ist. Bei den <strong>bei</strong>den<br />

zu Hause lernt unser jüngstes Expeditionsmitglied das<br />

Krabbeln. Hinter unserem Rücken erreicht sie nun alles,<br />

was verboten ist. Besonders auf unsere ohnehin schon<br />

angeschlagenen Kameras hat sie es abgesehen.<br />

Die Anhängerkinder<br />

Wir verlassen Greymouth und fahren ins Landesinnere.<br />

Hatten wir entlang der eigentlich regnerischen Westküste<br />

strahlenden Sonnenschein, werden wir im eher trockenen<br />

Inland gleich mehrfach richtig nass. Nach einem<br />

langen Radtag erklimmen wir den 912 Meter hohen<br />

Lewispass und biwakieren auf dem höchsten Punkt.<br />

Nachts prasseln die Regentropfen aufs Zelt, und als wir<br />

am Morgen hinaus blinzeln, hängen wir mitten in den<br />

Wolken. Von hier bis ins nächste Dorf sind es 75 Kilometer<br />

Bergstrecke – dazwischen gibt es nur Wildnis! Doch<br />

es nützt nichts. Rauf auf die Räder, Smilla schnell in den<br />

Anhänger (wenigstens bleibt sie trocken) und wir rollen<br />

durch den prasselnden Regen. Nach 20 Kilometern<br />

erhebt sich vor uns ein Haus. Unsere Rettung! Das Outdoor-Education-Center<br />

ist nicht in der Karte verzeichnet<br />

und normalerweise lernen hier Schulklassen das Wildnis-<br />

Einmaleins. Doch heute ist das unser Unterschlupf. Kurz<br />

nach uns treffen noch mehr pitschnasse Radler ein. Wir<br />

trauen unseren Augen nicht: Ein französisches Paar mit<br />

drei Kindern. Pierre zieht den Anhänger, in dem Mathieu<br />

Travelogues Travel & Backpacking<br />

(3) sitzt. Louis (7) fährt auf einem eigenen Kinderrad mit<br />

Packtaschen. Jeanne (12) sitzt mit ihrer Mutter Jaqueline<br />

auf dem Tandem. Sie waren schon ein halbes Jahr<br />

in Südamerika und beradeln jetzt Ozeanien. Wir sind<br />

stark beeindruckt! Smilla verliebt sich sofort in Mathieu,<br />

der sie – ganz Franzose – charmant mit Madame anredet.<br />

Die <strong>bei</strong>den schweben in ihrer eigenen Spielwelt und<br />

teilen das Schicksal, ein „Anhängerkind“ zu sein. Drei<br />

Tage sind wir zusammen unterwegs, dann trennen sich<br />

unserer Wege wieder. Smilla schmollt trotzig vor sich hin<br />

und wir sind gespannt, was so alles auf uns zukommt,<br />

wenn sie einmal Teenager ist. <br />

Mit drei Kindern on tour – für einige Tage begleiten wir eine französische<br />

Radlerfamilie.<br />

Mathieu, ganz Franzose, spricht Smilla mit Madame an.<br />

Da schlägt ihr Herz höher.<br />

Wer wissen möchte, wie weit Omaliebe reicht, welches<br />

Drama sich am Mount Cook für die drei ereignet und wo es<br />

in <strong>Neuseeland</strong> die besten Thüringer Rostbrat würste gibt:<br />

Der Beitrag wird in Ausgabe 4 / 2009 fortgesetzt.<br />

44 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 45


Travel & Backpacking Travelogues<br />

Cape Reinga<br />

90-Mile-Beach:<br />

So schön und so tückisch<br />

Mit meinem eigenen Auto fahre ich nicht! So<br />

viel steht schon mal fest. Auch wenn bereits in<br />

den Backpacker Hostels in Auckland aufgeregt<br />

davon erzählt wird, wie „awesome“ es sei, den 90-Mile-<br />

Beach entlang zu brausen. Der Strand ist nämlich eine<br />

offizielle Straße. Tatsächlich ist er zwar nur etwa 55 Meilen<br />

l ang, doch die führen schnurgeradeaus, auf der einen<br />

Seite die tasmanische See, auf der anderen wüsten artige,<br />

gewaltige Dünen. Das ist schon etwas Besonderes, zugegeben,<br />

und auch ich war kurz in Versuchung. Bis ich<br />

hörte, dass der wunderschöne 90-Mile-Beach ganz schön<br />

tückisch sein kann. Nur zwei Stunden vor und nach der<br />

Ebbe darf man ihn befahren (<strong>bei</strong> aufgewühlter See kürzer),<br />

doch es gibt nur sehr wenige Zu- und Abfahrten<br />

zwischen den Dünen hindurch, man sollte die Strandralley<br />

also genauestens auf die Gezeiten abstimmen. Auf<br />

den Adrenalinkick verzichte ich gerne: Den Strand entlangfahren<br />

und beten, dass endlich eine Ausfahrt kommt,<br />

während das Meer mit auflaufender Flut immer näher<br />

rückt … Außerdem ist natürlich keine Straße eingezeichnet,<br />

man muss also selbst herausfinden, wo der Strand<br />

befahrbar ist und wo das Auto (dringend empfohlen:<br />

4WD) einsinkt. Die Gefahr lauert auf <strong>bei</strong>den Seiten: Hier<br />

lecken die Wellen, saugt der schlüpfrige Grund an den<br />

Reifen, dort bleibt das Auto im feinen Sand der Dünen<br />

stecken wie in einer Schneewehe, und dann fließen da<br />

noch ein paar Bäche quer über den Strand ins Meer. Als<br />

wäre das nicht heikel genug, gibt es am 90-Mile-Beach<br />

auch noch Treibsand. Wer an der falschen Stelle anhält,<br />

versinkt. Der Fahrer des Busses, mit dem ich schließlich<br />

eine Tagestour mache, erklärt uns, er würde niemals,<br />

auf gar keinen Fall anhalten, um ein stecken gebliebenes<br />

Auto rauszuziehen – bis das Abschleppseil befestigt sei,<br />

wäre auch sein Bus schon verloren. Wenn einer, der den<br />

90-Mile-Beach in und auswendig kennt, das sagt, wird<br />

es stimmen. Das halb im Sand versunkene Auto wrack,<br />

an dem wir vor<strong>bei</strong> fahren, unterstreicht seine Worte wirkungsvoll.<br />

Nach etwa sechs Wochen, meinte er, habe der<br />

Strand ein Auto vollständig verschluckt. Unvorstellbar?<br />

Nicht, wenn man das Autowrack gesehen hat, an dem die<br />

Gezeiten ganz offensichtlich schon seit ein paar Wochen<br />

gierig lecken. Und das natürlich tausendfach fotografiert<br />

wird. Zum Glück, denke ich in diesem Moment, bin<br />

ich nicht mit meinem eigenen Auto auf die Strandpiste<br />

Versunkenes Autowrack – im Sand verloren<br />

Cape Reinga – Leuchtturm<br />

gefahren. Auch wenn es alt und hässlich ist: So soll es<br />

nicht enden. Andere Touristen scheint die Gefahr jedoch<br />

nicht abzuschrecken oder erst recht zu reizen. Manche<br />

fahren sogar trotz Verbots mit dem Mietwagen auf den<br />

Strand, erzählt unser Guide, oder gar mit einem Campervan.<br />

Aber ich greife vor.<br />

Busfahrer sind richtige Geschichtenerzähler<br />

Es ist kurz vor neun Uhr morgens, als ich auf den Parkplatz<br />

in Kaitaia, der mit rund 6.000 Einwohnern größten<br />

Stadt im nördlichen Zipfel Northlands, einbiege. Gleich<br />

startet von hier die Tagestour zum Cape Reinga. Eigentlich<br />

kann ich Gruppenreisen nicht ausstehen – und damit<br />

geht es mir wie sehr vielen <strong>Neuseeland</strong>-Reisenden, die<br />

das Land (das schließlich ein Traum für Individualreisende<br />

ist) bevorzugt auf eigene Faust erkunden. Doch<br />

jetzt bin ich schon seit drei Tagen in einem Hostel in der<br />

Shipwreck Bay am südlichen Ende des 90-Mile-Beach<br />

und an jedem Abend erzählten dort ein paar Gäste mit<br />

leuchtenden Augen von ihren Erlebnissen auf der guided<br />

tour zur Nordspitze der Nordinsel. Die Busfahrer<br />

seien richtige Geschichtenerzähler, schwärmen sie,<br />

denn das Land dort oben sei den Maori heilig und reich<br />

an Legenden, über die man auf der Fahrt viel erfahre.<br />

Auch mache man unterwegs einige Stopps: etwa um<br />

Jahrtausende alte Kauri-Bäume anzuschauen oder um<br />

eine Riesendüne herunter zu rodeln. Und schließlich<br />

führe der Bus eine Strecke zum Kap auf dem 90-Mile-<br />

Beach und das sei wirklich ein besonderes Erlebnis.<br />

Schließlich buche auch ich einen Tagestrip <strong>bei</strong> „Harrisons<br />

Cape Runner“ – und werde nicht enttäuscht.<br />

<strong>360°</strong> Autorin: Julia Schoon<br />

Travelogues Travel & Backpacking<br />

Julia Schoon bereiste 2006 für<br />

fünf Monate die Nord- und Südinsel.<br />

Auf den 90-Mile-Beach<br />

wagte sie sich lieber nicht mit<br />

dem eigenen Auto – der geführte<br />

Tagesausflug im Bus war trotzdem<br />

spannend und versüßte ihr<br />

noch dazu den Geburtstag.<br />

46 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 47


Travel & Backpacking Travelogues<br />

Spektakulärer Sonnenuntergang am 90-Mile-Beach<br />

Kauri-Wendeltreppen als Touristenattraktion<br />

Unser erster Stopp ist das Unternehmen „Ancient Kauri<br />

Kingdom“. Kauris, das sind urzeitliche Baumgiganten,<br />

von denen <strong>Neuseeland</strong> noch im 19. Jahrhundert üppig<br />

bewachsen war. Über tausend Jahre alt können sie werden<br />

und ihr Holz ist sehr hart und sehr kostbar. Deshalb<br />

schlugen die europäischen Siedler innerhalb weniger<br />

Jahrzehnte das neu in Besitz genommene Land nahezu<br />

kahl, nur einige dutzend Kauris überlebten und stehen<br />

heute unter strengem Schutz. Und noch auf eine weitere<br />

Art überdauerten einige Stämme die Zeit, manche über<br />

45.000 Jahre: In den Sümpfen im Norden der Nordinsel,<br />

wo die Bäume konserviert wurden, statt zu versteinern<br />

(wie etwa in Curio Bay auf der Südinsel) oder sich in Kohle<br />

zu verwandeln, und von wo sie seit einigen Jahren mit speziellen<br />

Gerätschaften geborgen, getrocknet und verar<strong>bei</strong>tet<br />

werden. Der bisher spektakulärste Fund: Ein 23 Meter<br />

langer Stamm mit 11,3 Metern Umfang. Er ist heute das<br />

Herzstück des Ancient Kauri Kingdom Verkaufsraums (der<br />

übrigens um den 50-Tonnen-Koloss herum gebaut wurde),<br />

nachdem in wochenlanger Ar<strong>bei</strong>t und mit reichlich kiwi<br />

ingenuity eine Wendeltreppe in den Stamm hinein gesägt<br />

und geschnitzt wurde. Als ich die Stufen dieser Touristenattraktion<br />

hinaufsteige, fühle ich mich fast wie der kleine<br />

Hobbit. Die Stämme und Stümpfe, die draußen auf dem<br />

Parkplatz liegen, sind zwar etwas kleiner, aber immer noch<br />

reichlich imposant. Und drinnen kann man bewundern<br />

Tourbus im Te Paki Stream<br />

und kaufen, was daraus gemacht wird: Kunsthandwerk,<br />

Skulpturen, Möbelstücke und Gebrauchsgegenstände wie<br />

Salatschüsseln, Eierbecher oder Vasen, deren polierte<br />

Oberfläche die Schönheit des Holzes zur Geltung bringt.<br />

Trotzdem frage ich mich: Sollte man aus den wenigen<br />

Kauris, die noch verar<strong>bei</strong>tet werden dürfen, nicht etwas<br />

anderes als Souvenirs machen?<br />

48 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Das Meer bestimmt den Zeitplan<br />

Die Four Sisters<br />

Größenvergleich<br />

Als wir weiterfahren, informiert uns unser Fahrer,<br />

dass er heute eine etwas andere Route fahren wird.<br />

Das Meer sei sehr aufgewühlt, erklärt er, und da er<br />

uns nicht um die Fahrt auf dem 90-Mile-Beach bringen<br />

wolle, das Zeitfenster dafür heute aber viel kleiner<br />

sei, müsse er umplanen. Ein bisschen beunruhigt<br />

klingt er ja schon, meine ich herauszuhören, aber da<br />

fügt er auch schon hinzu, dass er bereits seit 20 Jahren<br />

über den Strand fahre. Bei ihm seien wir sicher,<br />

aber heute solle sich mal lieber kein Tourist auf die<br />

<strong>360°</strong> Info<br />

Cape Reinga<br />

Travelogues Travel & Backpacking<br />

Auckland<br />

Hamilton<br />

Whangarei<br />

Rotorua<br />

Taupo<br />

Napier<br />

LAGE: Wie ein Finger ragt das nördliche Ende der Nordinsel<br />

in den Ozean, Palmerston auf seiner Spitze North sitzt Cape Reinga und seine<br />

Westküste ist ein durchgängiger Sandstrand – der 90-Mile-<br />

Beach. Er ist zwar tatsächlich nur etwa 55 Meilen lang, doch<br />

damit ist er immer noch der längste Strand des Landes.<br />

<strong>Wellington</strong><br />

GESCHICHTE: Der 90-Mile-Beach gehört zur Region Northland,<br />

die als Wiege <strong>Neuseeland</strong>s gilt: Im Hokianga Harbour<br />

soll das erste Kanu der Maori angelegt haben, die ersten<br />

europäischen Siedler landeten in der Bay of Islands und<br />

hier wurde auch 1840 der Waitangi Treaty unterzeichnet,<br />

mit dem <strong>Neuseeland</strong> als Staat gegründet und der britischen<br />

Krone unterstellt wurde. Entsprechend ist Northland besonders<br />

reich an Sagen der Maori, zudem ist rund ein Viertel<br />

des Landes (wieder) in Maoribesitz. Heiligster Ort ist Cape<br />

Reinga: Von der Spitze der Nordinsel reisen im Glauben der<br />

Maori die Seelen der Toten ins Jenseits. Ab 1932 wurde der<br />

90-Mile-Beach als Startbahn für die ersten Air Mail Flüge<br />

zwischen Australien und <strong>Neuseeland</strong> genutzt. Seit 1993 ist<br />

er jedes Jahr im März Austragungsort eines ausschließlich<br />

auf dem Strand gelaufenen Marathons, dem Te Houtaewa<br />

Challenge.<br />

KLIMA: Der hohe Norden ist <strong>Neuseeland</strong>s wärmste Region:<br />

Das subtropische Klima beschert milde Winter und feuchtwarme<br />

Sommer. Durchschnittliche Sommertemperaturen<br />

liegen <strong>bei</strong> 22 bis 26° Celsius, übersteigen aber selten 30°.<br />

Im Winter kann es durchaus 17° warm werden, aber es regnet<br />

häufiger, auch Stürme sind möglich.<br />

<strong>360°</strong> Web Info<br />

www.ahipara.co.nz<br />

www.kaitaia.com<br />

www.northlandnz.com<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 49


Travel & Backpacking Travelogues<br />

SEHENSWERTES / AKTIVITäTEN<br />

90-Mile-Beach: Der Strand selbst ist die Attraktion<br />

– ob man ihn nun entlang fährt (als Selbstfahrer ein<br />

garantierter Adrenalinkick …), die Dünen runterrodelt,<br />

angelt, surft oder ihn einfach nur bewundert.<br />

Ancient Kauri Kingdom: Gigantische, bis zu 45.000 Jahre<br />

alte Kauribäume, im Sumpf konserviert, werden hier<br />

gezeigt, verar<strong>bei</strong>tet und verkauft, Eintritt frei; 229 State<br />

Highway 1, Awanui, Tel: 09 / 40 67 17 2, www.ancientkauri.co.nz<br />

Kiwi and Glow Worms Nocturnal Park: Spannende Beobachtungen<br />

für Natur- und Tierfreunde! 18 Kilometer<br />

südlich von Kaitaia (ausgeschilderter Abzweiger vom<br />

SH1), Tel. 09 / 40 94 10 0.<br />

Good Vibrations Surf Camp: Der 90-Mile-Beach ist<br />

ein Dorado für Surfer, hier kann man’s lernen; Übernachtung<br />

möglich; Masters Access Rd, RD1, Kaitaia,<br />

Tel. 09 / 40 94 00 9, www.surfcoaching.com<br />

Ahipara Adventure Centre: Verleih von Quad Bikes,<br />

Mountainbikes, Kajaks, Surfboards; Strandsegeln,<br />

UNTERKüNFTE<br />

€ € € Endless Summer Lodge: Der Luxus einer<br />

historischen Villa direkt am Strand mit Kräutergarten<br />

und Surfboardverleih zum Preis eines Backpackers;<br />

245 Foreshore Rd, Ahipara, Tel. 09 / 40 94 18 1,<br />

www.endlesssummer.co.nz; vorgestellt in Ausgabe<br />

06 / 2008 S. 53.<br />

€ € € Doubtless Bay Villas: Elegant Luxus-Suites und<br />

-Apartments direkt am Strand; PO Box 11, Mangonui,<br />

Tel. 09 / 40 61 26 0, www.doubtlessbayvillas.co.nz<br />

€ € € Beach Lodge: Luxus-Lodge in der Doubtless<br />

Bay, direkt am Strand; 121 State Highway 10, Coopers<br />

Beach, Mangonui, Tel: 09 / 40 60 06 8, www.<br />

beachlodge.co.nz<br />

€ € € Beachfront: Exklusive Studio-Appartments<br />

direkt am südlichen Ende des 90-Mile-Beach;<br />

14 Kotare St, Ahipara, Tel. 09 / 40 94 00 7, www.beachfront.net.nz<br />

<strong>360°</strong> Info<br />

Reiten, Dünenrodeln; auch Hochseefischen kann ge bucht<br />

werden; 15 Takahe St, Ahipara, Tel. 09 / 40 92 05 5,<br />

www.ahipara.co.nz/adventurecenter/main.html<br />

Tall Tale Tours: Bieten einmalige Einblicke in die Maori-<br />

Kultur – Legenden und Mythen, Handwerk, heilige Orte<br />

etc.; 237 A Commerce St, Kaitaia, Tel. 09 / 40 80 87 0,<br />

www.tall-tale.co.nz<br />

Harrison’s Cape Runners: Ausflüge zum Cape mit<br />

zahlreichen Zwischenstopps, u. a. zum Sandboarden,<br />

am Ancient Kauri Kingdom, zum Picknick. Große<br />

und kleine Gruppen. Erw. 45 NZ$, Kinder 25 NZ$;<br />

123 North Rd, Kaitaia, Tel. 09 / 40 81 03 3, www.ahipara.<br />

co.nz/caperunner<br />

Sand Safaris: Ein weitere Anbieter für Touren zum<br />

Cape mit ähnlichen Stopps. Erw. 55 NZ$, Kinder<br />

35 NZ$; 221 Commerce St, Kaitaia, Tel. 09 / 40 81 77 8,<br />

www.sandsafaris.co.nz<br />

Far North Outback Adventures: Touren zum Cape mit<br />

Personal Guide im 4WD – individueller, aber teurer;<br />

PO Box 668, Kaitaia, Tel. 09 / 40 80 92 7, www.farnorthtours.co.nz<br />

€ € Mainstreet Lodge (BBH): Günstig und zentral, gute<br />

Basis für Ausflüge in den Norden; 235 Commerce St,<br />

Kaitaia, Tel. 09 / 40 81 27 5, www.mainstreetlodge.co.nz<br />

€ € Gunnypa’s: Einladendes B&B inmitten eines Parks<br />

auf halber Strecke nach Cape Reinga; 5373 Far North Rd,<br />

Ngataki, Tel. 09 / 40 98 10 8, www.gunnypas.co.nz<br />

€ € The Little Forest: Der Homestay von Gary und Astas<br />

liegt fern der Touristenpfade in einem kleinen Wald, absolut<br />

eco-friendly und typisch neuseeländisch; 757 Diggers Valley<br />

(zwischen Herekino und Kaitaia), www.foreststay.com<br />

€ Wagener Holiday Park und Backpacker: Sehr schöne<br />

Lage, günstig, großes Freizeitangebot, Campingmöglichkeiten<br />

und Unterkünfte; Houhora Heads, RD4 Kaitaia,<br />

Tel. 09 / 40 98 56 4, www.northlandholiday.co.nz<br />

€ The Park Top Ten: Der Holiday Park liegt fünf Minuten<br />

vom 90-Mile-Beach entfernt, Zeltplatz und Cabins;<br />

PO Box 71 Kaitaia, Tel. 09 / 40 67 29 8, www.ninetymilebeach.co.nz<br />

50 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Sandpiste wagen. Und schon erzählt er uns schmunzelnd<br />

Anekdoten von steckengebliebenen und abgesoffenen<br />

Autos. Kiwis haben wirklich einen schrägen<br />

Humor. Auf dem State Highway No. 1, der hier nur eine<br />

schmale Landstraße ist und vom 90-Mile-Beach leider<br />

durch einen kilometerbreiten Waldgürtel getrennt wird,<br />

fahren wir immer weiter gen Norden oder vielmehr:<br />

Nordwesten. Rechts der Straße erstreckt sich sanft<br />

hügeliges Farmland und auf der Höhe von Houhora<br />

Heads und Pukenui schweift mein Blick über einen türkisblau<br />

leuchtenden Meeresarm, der hier bis fast zur<br />

Straße reicht. Kurz dahinter biegen wir rechts in eine<br />

Gravel Road ab und erreichen Rarawa Beach an der<br />

Ostküste: Sein feiner Quarzsand ist schneeweiß und<br />

glitzert in der Sonne, dass es in den Augen weh tut.<br />

Mit Sonnenbrille geschützt, lasse ich diesen unwirklichen<br />

Anblick einen Moment auf mich wirken. Und<br />

dann geht es auch schon weiter. Unser Fahrer erzählt,<br />

dass wir uns hier auf „Te Hiku“ oder „Te Ika“ befinden.<br />

So nennen die Maori diesen nördlichsten Zipfel: den<br />

Fischschwanz. Der Legende nach stand Maui, der göttliche<br />

Ur-Maori, in seinem Kanu (die Südinsel), angelte<br />

und zog einen gigantischen Fisch aus dem Meer – die<br />

Nordinsel. Schaut man sich ihren Umriss an, so kann<br />

man tatsächlich einen Fisch erkennen, vielleicht einen<br />

Rochen, dessen Kopf <strong>bei</strong> <strong>Wellington</strong> liegt, seine Flossen<br />

<strong>bei</strong> New Plymouth und am East Cape und Northland<br />

ist die Schwanzflosse.<br />

Cape Reinga, den Maori heilig<br />

und unter Naturschutz<br />

Rund hundert Kilometer ist sie lang – das entspricht<br />

der Distanz zwischen Kaitaia und Cape Reinga. Auf<br />

den letzten 21 Kilometern wird der State Highway zur<br />

Schotterpiste. Warum die einzige, reichlich frequentierte<br />

Zufahrt zu einem der beliebtesten Touristenziele<br />

<strong>Neuseeland</strong>s nicht schon befestigt wurde, verrät unser<br />

Guide leider nicht – vielleicht hat es etwas damit zu<br />

tun, dass das Land hier oben den Maori heilig ist und<br />

ein Großteil unter Naturschutz steht. Aber er erzählt<br />

uns die Maori-Legende von Reinga und welch’ große<br />

Bedeutung das Kap für die Ureinwohner <strong>Neuseeland</strong>s<br />

hat: Die Seelen der Verstorbenen, so ist es überliefert,<br />

reisen die Küste hinauf bis zur Spirits Bay und verlassen<br />

dann über die Wurzeln eines riesigen Pohutukawa-Baumes<br />

das Land der langen weißen Wolke. Auf<br />

Ohaua, dem höchsten Punkt der Three Kings Island,<br />

57 Kilometer vor der Spitze Cape Reingas, tauchen sie<br />

noch einmal aus dem Meer auf und reisen dann für<br />

immer ins Land ihrer Vorväter – nach Hawaiki (nicht<br />

zu verwechseln mit Hawaii!). Wenn man den Jahrhunderte<br />

alten Pohutukawa sieht, der dort tatsächlich<br />

steht, und das schäumende Meer vor dem Kap, wo die<br />

Tas manische See und der Pazifik zusammenfließen,<br />

dann zweifelt man kein bisschen daran, dass es genau<br />

so geschieht.<br />

Der Leuchtturm weist den Weg<br />

Travelogues Travel & Backpacking<br />

Auf sehr viel profanere Weise hat auch der Leuchtturm<br />

auf der Spitze des Kaps mit dem Tod zu tun – obwohl er<br />

heute, da die Sonne scheint, äußerst fotogen und freundlich<br />

wirkt. 1941 wurde er dort errichtet, der alte Leuchtturm<br />

steht rund vier Kilometer südwestlich auf Motuopao<br />

Island (<strong>bei</strong> gutem Wetter kann man ihn von hier aus<br />

sehen). Und trotzdem liefen hier seit 1808 mindestens 140<br />

Schiffe auf Grund, holte sich die raue See viele Leben.<br />

Beeindruckt von der Schönheit der Natur, deren gewaltige,<br />

manchmal zerstörerische Kraft sich an diesem Hochsommertag<br />

nur erahnen lässt, laufe ich vom Leuchtturm<br />

hinauf auf einen Hügel. Weit unter mir brechen sich weiß<br />

schäumende Wellen in einer einsamen Bucht, die gesäumt<br />

ist von gewaltigen, goldgelben Dünen, dahinter erstreckt<br />

sich der 90-Mile-Beach, dessen südliches Ende sich im<br />

Dunst der aufgewühlten See verliert, und zu drei Seiten<br />

reicht der Ozean bis zum Horizont. Hier oben bläst ein<br />

kräftiger Wind, der mir das Gefühl gibt, ich könne davonfliegen.<br />

Und mich daran erinnert, dass zwischen diesem<br />

Zipfel <strong>Neuseeland</strong>s und dem nächsten Festland einige<br />

tausend Kilometer Meer liegen. Der Wegweiser unten am<br />

Turm weiß es genauer: 1.975 Kilometer bis Sydney, 10.479<br />

bis Los Angeles. Dazwischen nur ein paar Inselchen. Wer<br />

möchte, kann hier <strong>bei</strong>m Most Northern Post Office in New<br />

Zealand seine Postkarten abschicken – vorausgesetzt, er<br />

hat sie zuvor gekauft und auch schon frankiert.<br />

Ein Riesenspaß:<br />

Mit dem Bob die Düne runterrodeln<br />

Plötzlich knurrt mein Magen und erinnert mich daran,<br />

dass wir schon seit Stunden unterwegs sind. Zum Glück<br />

steht als nächstes unser Lunch-Picknick an, für das wir,<br />

Sandboarden – beliebter Spaß am Te Paki Stream<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 51


Travel & Backpacking Travelogues<br />

Wegweiser am Leuchtturm von Cape Reinga<br />

wieder auf einer schmalen Schotterpiste, über einen<br />

Hügelkamm hinunter in eine idyllische kleine Bucht<br />

fahren. Bevor wir aussteigen dürfen, warnt unser Busfahrer<br />

uns vor den gefährlichen Strömungen: „Hier in<br />

der Tapotupotu Bay sind schon einige Menschen ertrunken!“<br />

Obwohl die Sonne, kaum dass der Wind weg ist,<br />

herunter brennt, ist mir das Wasser sowieso viel zu<br />

kalt. Ich laufe nur ein bisschen barfuß im Wellensaum<br />

den Strand entlang und sammle Muscheln, aber ein<br />

paar Unerschrockene gehen trotz allem baden. Dann<br />

machen wir uns auf den Rückweg. Die Te Paki Stream<br />

Road führt uns durch den Wald Richtung Strand, und<br />

als die Bäume hügeligem Grasland weichen und wir auf<br />

eine riesige Düne zuhalten, ver stehe ich auch, woher sie<br />

ihren Namen hat: Die Holperpiste wird zu einem flachen<br />

Flussbett. „Hier darf man auf keinen Fall anhalten“, sagt<br />

unser Fahrer und macht eine bedeutungsvolle Pause,<br />

bevor er hinzufügt: „Treibsand!“ Ein paar Meter weiter<br />

ist der Bus aber offenbar sicher, denn an der Düne<br />

machen wir einen Stopp zum Sandboarden. Schnell<br />

sind die Plastikbobs ausgeteilt und auch ältere und<br />

übergewichtige Herrschaften stapfen enthusiastisch in<br />

der brennenden Sonne den gigantischen Sandhaufen<br />

hinauf, um ihn dann juchzend herunterzurodeln. Manche<br />

sogar mehrfach. Als sich alle schnaufend und verschwitzt<br />

wieder am Bus eingefunden haben, fahren wir<br />

weiter – und endlich auf den 90-Mile-Beach. Links und<br />

rechts stiebt das Wasser hoch, als der Bus durch den<br />

Te Paki Stream auf das Meer zufährt, und dann sind wir<br />

auf dem Strand und fliegen zwischen Dünen und Wellen<br />

dahin. Die schon ganz schön nahe kommen, wie ich<br />

finde, sich bedrohlich auftürmen und schäumend weiße<br />

Kronen tragen. Im brodelnden Meer steht ein haushoher<br />

Torbogen aus Fels, dessen Konturen im Dunst der<br />

aufstiebenden Gischt verschwimmen. Motupia Island,<br />

sagt unser Fahrer. Es könnte genauso gut das Tor in<br />

eine andere Welt sein.<br />

Sandformation am 90-Mile-Beach<br />

KULINARISCHES<br />

Ein halb versunkenes Auto warnt<br />

vor der Tücke des 90-Mile-Beach<br />

Travelogues Travel & Backpacking<br />

Okahu Estate: Mehrfach ausgezeichnetes Weingut; die preisgekrönten<br />

Weine werden im The Cellar Door kostenlos verkos<br />

tet (Dez. bis Feb. täglich 10 – 17 Uhr, übrige Monate nur<br />

Mo bis Fr). Dazu gibt es hausgemachte Snacks; 3,5 Kilo meter<br />

südlich von Kaitaia auf der Awarora Rd (Richtung Ahipara),<br />

Tel. 09 / 40 82 06 6, www.okahuestate.co.nz<br />

Bridge Cottage Restaurant: In einem charmanten, 135 Jahre<br />

alten Cottage; lädt zum Dinner ebenso wie zum kühlen Drink<br />

auf der Terrasse; 8 Redan Rd, Kaitaia, Tel. 09 / 40 82 55 5,<br />

www.sites.ramsu.co.nz/bridgecottage<br />

Coopers Café: Gemütliche Einkehr zu französisch und asiatisch<br />

beeinflusster Küche aus besten lokalen Zutaten oder zu einem<br />

Drink vor oder nach dem Strandbesuch (200 Meter entfernt);<br />

157 State Highway 10, Mangonui (Coopers Beach / Doubtless<br />

Bay), Tel. 09 / 40 60 86 0, www.cooperscafe.co.nz<br />

Mangonui Fish Shop: Direkt am Hafen von Mangonui gelegen,<br />

bekommt man hier fangfrischen Fisch, das Angebot ist tagesabhängig;<br />

man kann auch seinen eigenen Fang zubereiten lassen;<br />

Tel. 09 / 40 60 47 8.<br />

Houhora Tavern: Typischer, über 100 Jahre alter Kiwi-Pub<br />

mit freundlichen Besitzern und herzhafter Küche am Houhora<br />

Harbour; Saleyard Rd, Kaitaia, Tel. 09 / 40 98 80 5.<br />

Dann hält der Bus wieder an und wir sehen mit eigenen<br />

Augen, was passieren kann, wenn jemand zur falschen<br />

Zeit oder mit dem falschen Vehikel auf den 90-Mile-Beach<br />

fährt: Leicht schräg steckt da ein Autowrack im Sand, wie<br />

von gewaltiger Hand bis zur Hälfte hineingerammt. Dach<br />

und Türen sind verbeult – die Gezeiten haben einen Totalschaden<br />

angerichtet. Und die schaulustige Meute hat<br />

Glück: Noch ist die Flut weit genug draußen, das Wrack<br />

liegt auf dem Trockenen, und so posiert einer nach dem<br />

anderen am Lenkrad des Wagens, den kürzlich noch ein<br />

abenteuerlustiger Tourist den schönen, aber tückischen<br />

Strand entlang steuerte. Bin ich froh, dass ich meinen<br />

auf dem Parkplatz in Kaitaia gelassen habe! Als wir<br />

weiterfahren, lehne ich mich entspannt in meinem Sitz<br />

zurück und genieße den Ausblick, während unser Fahrer<br />

den Bus sicher über den Strand steuert und sich von<br />

der stürmischen See zu seiner Rechten kein bisschen aus<br />

der Ruhe bringen lässt. Als ich am Abend in mein Hostel<br />

zurückkehre, sind wieder ein paar neue Gäste angekommen.<br />

Und diesmal bin ich es, die in gemütlicher Runde<br />

<strong>bei</strong>m Essen von den Erlebnissen des Tages schwärmt. <br />

52 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 53<br />

<strong>360°</strong> Info


Emigration & Working Holidays Report<br />

Backpacker für drei Monate:<br />

„Work and Travel“ in<br />

<strong>Neuseeland</strong> und Australien<br />

Die Entscheidung, mit einem Working Holiday-Visum<br />

durch <strong>Neuseeland</strong> und Australien zu reisen, viele<br />

Monate bleiben zu können, weil man sich das Reisegeld<br />

zwischendurch verdienen kann und so das Land und<br />

die Menschen besser kennen lernt als in jedem normalen<br />

Urlaub, wird einem wirklich nicht schwer gemacht. <strong>Neuseeland</strong><br />

und Australien, weiter weg von zu Hause geht es<br />

kaum noch, ein Versprechen, etwas völlig Neues zu erleben<br />

und einen wunderschönen Teil der Erde zu sehen.<br />

Und sowohl die neuseeländische als auch die australische<br />

Regierung ermöglichen es jungen Leuten von 18 bis 30,<br />

in ihren Ländern zu ar<strong>bei</strong>ten (www.nzembassy.com; www.<br />

germany.embassy.gov.au). So kann man bis zu einem Jahr<br />

bleiben, <strong>bei</strong> nachweislich dreimonatiger Farm- oder Erntear<strong>bei</strong>t<br />

auch zwei. Abiturienten mit und ohne Lebensplan,<br />

ebenso Uni-Absolventen oder ehemalige Berufstätige reisen<br />

in die <strong>bei</strong>den Länder, um dem Alltag zu Hause zu entfliehen.<br />

Entweder mit einer der Organisationen, die vor<br />

allem Formalitäten erledigen, oder auf eigene Faust beginnt<br />

der potenzielle Backpacker, die Reise zu planen. Das Visum<br />

ist schnell beantragt und mit einem gewissen Polster für die<br />

Zeit der Jobsuche ist man dann schon gerüstet. Zumindest<br />

rein theoretisch. Denn so ziemlich jeder Plan, der zu Hause<br />

entworfen wurde, wird bald aufgegeben sein.<br />

Ich habe insgesamt drei Monate in Australien und <strong>Neuseeland</strong><br />

verbracht und alles vorher genau geplant. Es<br />

war das erste Mal in meinem Leben, dass der Masterplan<br />

nicht mitgespielt hat. Und doch war alles noch besser,<br />

als ich zu Hause gedacht hatte.<br />

<strong>360°</strong> Autorin: Melanie Windheuser<br />

Melanie Windheuser hat nach ihrem<br />

Studienabschluss 2008 ihre Koffer<br />

gepackt und ist mit einem Working<br />

Holiday-Visum drei Monate lang<br />

durch <strong>Neuseeland</strong> und Australien<br />

gereist. Dort hat sie sich mit einigen<br />

Nebenjobs das Weiterreisen finanziert<br />

und ist von dieser Form der<br />

Auslands erfahrung begeistert.<br />

„Work and Travel“: Geld verdienen,<br />

um das Land erkunden zu können<br />

„Work and Travel“ liegt in Deutschland, aber auch in anderen<br />

Ländern zurzeit stark im Trend. Schon vor der Abreise<br />

kannte ich eine Menge Leute, die entweder schon da waren<br />

oder noch hin wollten. Und das zieht sich, angekommen in<br />

der „Neuen Welt“, durch – überall trifft man Backpacker<br />

aus allen Teilen dieser Erde, alle vereint das gleiche Ziel –<br />

möglichst viel Geld zu verdienen, um möglichst viel erleben<br />

zu können. Es gibt also primär zwei Themen: Was muss<br />

man wo erleben und wie verdient man am besten Geld?<br />

Die Reise, den Traumzielen und den Gelegenheitsjobs hinterher,<br />

macht das Backpackerleben aus. Und hier ist man<br />

schon <strong>bei</strong> einer zentralen Frage, die man sich zu Hause<br />

sicher stellt: Wie lebt man als Mensch, der seine Habseligkeiten<br />

in einem Rucksack mit sich herum trägt? Erstaunlich<br />

gut. Man gewöhnt sich doch sehr schnell daran, den heimatlichen<br />

Luxus hinter sich gelassen zu haben und ist bald<br />

dazu bereit, für die Freuden eines neu gekauften Buches<br />

oder Kleidungsstückes ein altes dem Müll oder der Allgemeinheit<br />

zu überlassen. Das allseits beliebte Mehrbettzimmer<br />

im Hostel oder die günstige, aber weniger gute Tütennudelsuppe<br />

für schlappe 50 Cent sind Möglichkeiten, Geld<br />

zu sparen. Denn reich geworden ist wohl noch kein Backpacker<br />

mit einem der zahlreichen Gelegenheitsjobs. Aber<br />

darum geht es ja auch gar nicht. Vielmehr darum, immer<br />

genauso so viel Geld zu haben, um zum nächsten Highlight<br />

zu reisen und so unabhängig und frei zu sein, wie<br />

sonst wohl kaum im Leben. Die Frage, auf welche Weise<br />

man die vielen tausend Kilometer bewältigt, ist auch eine<br />

Geldfrage. Am günstigsten, aber auch am unkomfortabelsten<br />

und abhängigsten, ist der Bus, viele kaufen sich<br />

ein schrottreif wirkendes, aber dann meist doch erstaunlich<br />

robustes Auto oder einen Campervan auf einem der<br />

Automärkte, oder leihen sich den fahrbaren Untersatz, <strong>bei</strong><br />

dem sich die Funktionsfähigkeit proportional zum Preis<br />

verhält. Ein wichtiger Hinweis für alle, die es ins Outback<br />

Australiens oder in die vielen einsamen Gegenden <strong>Neuseeland</strong>s<br />

zieht: Es kann dauern, bis Hilfe kommt!<br />

Definitiv kann man auch mit wenig Budget gut leben –<br />

alle Hostels haben Küchen, die Lebenshaltungskosten sind<br />

ähnlich wie in Deutschland und auch ein Zelt kann ein<br />

schönes Heim sein. Der Backpacker lernt, sich zu begnügen,<br />

muss aber nicht mit Skorbut heimkehren. Oftmals<br />

54 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

wird aber eben diese Genügsamkeit – eben erwähnte<br />

Tütennudeln oder auch der beliebte Weinersatz in Vier-<br />

Liter-Behältern namens Goon – regelrecht stilisiert. Dagegen<br />

werden interessanterweise Hostels und Backpackertouren<br />

bereitwillig bezahlt, obwohl gerade diese die Kosten<br />

explodieren lassen – Konsequenz des Backpacker-Booms.<br />

Aus eben diesem resultierend hat sich auch die Wirtschaft<br />

auf Rucksackreisende mit Geldproblemen eingestellt. Ob<br />

<strong>bei</strong> der Obsternte, der Farmar<strong>bei</strong>t, in der Gastronomie<br />

oder auf dem Bau – überall gibt es lukrative Gelegenheitsjobs.<br />

Die Jobsuche dauert manchmal, aber nach ein, zwei<br />

Wochen hat man etwas gefunden – vorausgesetzt, man<br />

ist bereit, sich auch mal die Hände schmutzig zu machen.<br />

Tageszeitungen, Internetportale, Jobagenturen oder Aushänge<br />

bieten Ar<strong>bei</strong>t an. Oftmals braucht man auch ein –<br />

käuflich zu erwerbendes – Zertifikat für bestimmte Tätigkeiten<br />

wie Alkoholausschank oder als Bauar<strong>bei</strong>ter. Ein Job<br />

ist dann natürlich das, was den Auslandsaufenthalt vom<br />

Urlaub unterscheidet – man spricht Englisch mit Einheimischen,<br />

lernt viele Leute kennen und beweist sich die<br />

eigene Überlebensfähigkeit. Unterschiede zu Deutschland<br />

werden schnell bewusst – sei es die bemerkenswerte australische<br />

und neuseeländische Freundlichkeit oder die –<br />

oft – gute Bezahlung <strong>bei</strong> den Jobs. Das Ar<strong>bei</strong>tsklima habe<br />

ich als anders als zu Hause empfunden – an der Theke im<br />

Pub in Sydney haben immer mehr Leute gear<strong>bei</strong>tet als <strong>bei</strong><br />

uns und auch der kleine Backpacker hatte seinen Stellenwert<br />

im Team. Zettelverteilen in der Innenstadt Aucklands<br />

kann lukrativer sein als kellnern in Deutschland. Und wer<br />

Report Emigration & Working Holidays<br />

läuft schon in seiner Heimatstadt mit einem Werbeschild<br />

auf dem Rücken herum? Im Ausland macht das nichts<br />

aus und kann sogar noch richtig Spaß machen, wenn<br />

man so mit den Menschen in Kontakt kommt. Ich hätte<br />

wahrscheinlich nie mit älteren Bewohnern <strong>Neuseeland</strong>s<br />

gesprochen, wenn ich nicht Promotion für einen Strick-<br />

und Nähwarenladen gemacht hätte. Sie fanden uns Backpacker<br />

offensichtlich sehr interessant und fragten gerne<br />

nach unseren Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen und unserer Herkunft.<br />

So viel Freundlichkeit nimmt einen dann noch mehr für<br />

die Neuseeländer und Australier ein! Im Grunde kann<br />

jeder dort gutes Geld verdienen, eine Chance, die man<br />

zu schätzen lernen weiß. Denn <strong>bei</strong>de Länder sind es wert,<br />

intensiv bereist zu werden.<br />

Traumziele als Backpacker erleben<br />

Unglaubliche Landschaften und Weiten und freundliche,<br />

hilfsbereite Menschen begegnen einem auf der Reise,<br />

manchmal fühlt man sich wie im Traum. Europa scheint<br />

noch viel weiter weg zu sein. Sicher hängt das damit<br />

zusammen, dass man als Backpacker ein ganzes Leben<br />

und sei es nur für ein paar Monate aufbaut – man hat<br />

Ar<strong>bei</strong>t, neue Freunde und bleibt manchmal Wochen am<br />

gleichen Ort. Die Reiseroute ändert sich da<strong>bei</strong> oft, denn<br />

immer wieder hört man von neuen Sehenswürdigkeiten,<br />

die man nicht verpassen will oder trifft sich mit neu gewonnenen<br />

Freunden an einem kurzfristig beschlossenen Ort.<br />

Landschaft, soweit das Auge reicht<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 55


Emigration & Working Holidays Report<br />

Natürlich reist man auch spontan den Jobs hinterher –<br />

gerade, wenn man Erntear<strong>bei</strong>t machen möchte, muss man<br />

flexibel sein. Die „Backpackerbibel“ namens Lonely Planet<br />

mit lebenswichtigen Tipps für Unterkunft, Reiseroute<br />

und einem Gastronomie-Guide ist da<strong>bei</strong> unerlässlich.<br />

Da Backpacker meist ihre eigene Art zu reisen haben,<br />

haben sich <strong>bei</strong>de Länder darauf eingestellt. Spezielle Touren<br />

und jede Menge Hostels werden angeboten. Meine<br />

Erfahrung da<strong>bei</strong> war jedoch, dass viele Reiseanbieter nicht<br />

unbedingt auf Backpackerbedürfnisse eingestellt sind,<br />

sondern vielmehr den Boom ausnutzen, um mit wenig<br />

Aufwand viel Geld zu verdienen. Mit einem eigenen Auto<br />

ist man viel flexibler, kann an Orten länger verweilen und<br />

wird nicht nur zu den sogenannten Highlights kutschiert,<br />

um schnell ein Foto machen zu können. Definitiv ist das<br />

die Negativseite: Der Pauschaltourismus hat die Individualreisenden<br />

erreicht. Sicher kann auch ein solches Angebot<br />

gut sein, doch die entlegenen Gebiete <strong>Neuseeland</strong>s<br />

erreicht man besser selbstständig oder in kleinen Gruppen.<br />

Eine Tour im Wagen mit Allradantrieb zur Spitze der<br />

Coromandel-Halbinsel über eine sieben Kilometer lange<br />

Kochender Fluss <strong>bei</strong> Rotorua<br />

Schotterpiste inklusive tiefer Schlaglöcher wäre mir sonst<br />

entgangen. Übernachten auf einer einsamen Schafweide<br />

am Meer auch. Ein besonderer Tipp für Leute, die mit dem<br />

Auto oder Campervan Campingplätze ansteuern: Rund<br />

um die Region Rotorua gibt es Plätze mit eigenen heißen<br />

Thermalpools, die man als Camper kostenlos mitbenutzen<br />

darf, ein wirkliches Highlight!<br />

Bei der Tour über die <strong>bei</strong>den Inseln <strong>Neuseeland</strong>s wird man<br />

ständig an den Film „Der Herr der Ringe“ erinnert, der keinen<br />

besseren Drehort als <strong>Neuseeland</strong> finden konnte. Auf<br />

ihren Landsmann Regisseur Peter Jackson sind die Neuseeländer<br />

natürlich besonders stolz. Überall sehen wir das<br />

„Auenland“, bestehend aus unzähligen intensiv grünen<br />

Hügeln, Saurons Schicksalsberg (Mount Ruapehu) lädt<br />

sogar zum Skifahren ein und Fiordland ist wie gemacht<br />

für den „Herrn der Ringe“. Da<strong>bei</strong> sollte man diese Eindrücke<br />

am besten einfach auf sich wirken lassen: obwohl<br />

kaum noch Drehorte (wie Hobbiton – das Auenland) in<br />

ihrer Ursprünglichkeit erhalten sind, werden Touren für<br />

viel Geld angeboten, die aber nicht viel zu bieten haben.<br />

Zum Skifahren muss nun noch Einiges gesagt werden.<br />

<strong>Neuseeland</strong> wirbt gerne – vor allem adressiert an junge<br />

Leute und Backpacker – mit seinen Surf- und Skiangeboten.<br />

Da ich im Winter dort war, hatte sich das Surfen erledigt,<br />

es muss aber sehr viele Orte geben, an denen man<br />

diese Sportart sehr gut lernen kann oder als Könner seinen<br />

Spaß hat. Soweit dazu.<br />

Die größten Skigebiete sind die Whakapapa Ski Area und<br />

die Turoa Ski Area um den Mount Ruapehu. Man sollte<br />

wirklich nicht mit Erwartungen wie an Österreich oder<br />

die Schweiz dorthin fahren. In den umliegenden Hotels<br />

und Touristeninformationen hängen jeden Tag Ausdrucke<br />

von den Wetterbedingungen aus, die sich stündlich<br />

ändern. Morgens um acht kann ein Lift offen, um neun<br />

schon wieder gesperrt sein. Starker Wind und Schneeregen<br />

sind keine Seltenheit. Wir wollten aber unbedingt<br />

Skifahren! Die Bedingungen waren gewöhnungsbedürftig,<br />

die Erfahrung aber einmalig! Mit unserem allradbetriebenen<br />

Van fuhren wir den steilen kilometerlangen<br />

Weg zur Liftstation hoch und die grüne Umgebung<br />

wurde immer weißer und kälter. Es schneite und regnete<br />

gleichzeitig. Oben angekommen, waren die Lifte spartanisch,<br />

die Pisten eng und die Sicht kurz. Aber wer kann<br />

schon sagen, dass er auf dem Schicksalsberg Skifahren<br />

war! Das war wirklich mal etwas anderes.<br />

<strong>Neuseeland</strong>: Reiseziel für Individualisten<br />

Auf jeden Fall ist <strong>Neuseeland</strong> das perfekte Reiseziel für<br />

Individualreisende. Es ist nicht schwer, einen Platz zu finden,<br />

der zum einsamen Übernachten einlädt. Gleichgesinnte<br />

trifft der Backpacker nur dann, wenn er es wirklich<br />

will. Für die <strong>Neuseeland</strong>reisenden, die es in ihrer<br />

Backpackerzeit auch nach Australien zieht: das Gleiche<br />

gilt in diesem unglaublich schönen Land. Die einsamen<br />

Gegenden erreicht man am besten selbstständig. Der<br />

Uluru braucht Zeit, um besichtigt zu werden, da reicht<br />

eine Pauschaltour dorthin oftmals nicht aus, wenn man<br />

den Sonnenauf- und Sonnenuntergang intensiv erleben<br />

will. Und eine eigene Tour durch das Outback ist eine<br />

Erfahrung, die einem die Weiten des fünften Kontinents<br />

erst wirklich nahe bringt. So weit weg von allem und so<br />

frei habe ich mich noch nie gefühlt und es ist wirklich<br />

schön, mal tagelang kein Handynetz zu haben und tatsächlich<br />

nicht erreichbar zu sein! Auch die Ar<strong>bei</strong>tsmöglichkeiten<br />

sind ähnlich gut wie in <strong>Neuseeland</strong> – auf dem<br />

Land werden immer helfende Hände gebraucht und die<br />

Städte bieten <strong>bei</strong>spielsweise in der Gastronomie oder im<br />

Bauwesen gute Jobs.<br />

56 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Doch in Australien muss man sich im Stadtleben erst mal<br />

wieder zu Recht finden, wenn man wochenlang im Outback<br />

verschollen war … Gleiches gilt natürlich für <strong>Neuseeland</strong>.<br />

Das Backpackerleben ist anders in Städten wie Auckland,<br />

in denen man – vor allem für neuseeländische Verhältnisse<br />

– etwas Seltenes erlebt: Großstadtleben in einem zu großen<br />

Teilen agrarischen Land. Die Städte sind Treffpunkte für<br />

die Backpacker, von hier aus organisiert man Jobs, die Weiterreise<br />

oder den Skiurlaub. Zur Abwechslung ist es auch<br />

sehr schön, nach Tagen oder Wochen in der Natur Menschen,<br />

Autos und Geschäfte zu sehen und abends weggehen<br />

zu können. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man<br />

nach Wochen an einsamen Stränden oder im Outback Australiens<br />

tatsächlich etwas seltsam wird. Zu zweit oder mit<br />

ein paar mehr Leuten fährt man tausende von Kilometern,<br />

schläft mitten in atemberaubender Natur und spricht mit<br />

teilweise nicht weniger seltsamen Einheimischen – kein<br />

Wunder <strong>bei</strong> einem Leben in der Einsamkeit. Eine Millionenstadt<br />

kann dann plötzlich wie ein Kulturschock wirken,<br />

ein Erlebnis, das ich in Deutschland nicht für möglich<br />

gehalten hätte! Die Sprache, die man auf seiner Reise<br />

entwickelt und die Insidergeschichten, die man mit seinen<br />

Mitreisenden dann <strong>bei</strong>nahe zwanghaft ständig wiederholen<br />

muss, wirken wohl befremdlich auf die Stadt-Backpacker,<br />

denen man sich dann erst wieder annähern muss. Natürlich<br />

sind diese Unterschiede nach dem ersten gemeinsamen<br />

Bier in der Hostelbar schnell wieder vergessen …<br />

Apropos Hostelbar: Die Gastronomie ist meiner Meinung<br />

nach ein wirklich guter Bereich, um zu ar<strong>bei</strong>ten. Man hat<br />

ein akzeptables Gehalt, denn man hat meistens auch Trink-<br />

Report Emigration & Working Holidays<br />

geld, spricht viel Englisch mit Kollegen und Gästen – das<br />

bleibt <strong>bei</strong> der Ar<strong>bei</strong>t auf einem Feld ja eher auf der Strecke<br />

– und kann das Stadtleben genießen. Wenn man dann<br />

auch noch das Glück hat, in dem Stadtteil zu ar<strong>bei</strong>ten, in<br />

dem man wohnt, fühlt man sich sehr schnell sehr zugehörig.<br />

Wenn man ein ganzes Jahr Zeit hat, kann man so wunderbar<br />

in mehreren Städten gelebt und gear<strong>bei</strong>tet haben<br />

und dadurch richtig im Land ankommen. Das größte Problem<br />

stellt sich erst, wenn man dann zurück muss – auch<br />

wenn man sich auf zu Hause, Familie und Freunde freut,<br />

traurig wird wahrscheinlich jeder sein, eine unglaubliche<br />

Zeit hinter zu lassen.<br />

Am liebsten noch einmal …<br />

Schicksalsberg in „Der Herr der Ringe“ – Mount Ruapehu<br />

„Work and Travel“ in <strong>Neuseeland</strong> und Australien war<br />

auf jeden Fall das Beste, was ich nach meinem Examen<br />

machen konnte: einfach mal weg und das so lange, dass<br />

ich das Gefühl bekommen habe, wirklich in diesen zwei<br />

Ländern gewesen zu sein – anders als in jedem vorherigen<br />

Urlaub. Bevor der Job und damit der wahre Ernst<br />

des Lebens los geht, dorthin zu fahren, wo ich schon so<br />

lange hin wollte. Ich habe gear<strong>bei</strong>tet, um mir eine Reise<br />

zu finanzieren, die mich allein an mit eigenem Fahrzeug<br />

zurückgelegter Strecke fast 10.000 Kilometer durch die<br />

Länder geführt hat. Ich habe mein Englisch stark verbessert<br />

und viele Menschen kennen gelernt. Ich kann jedem,<br />

der sich überlegt, ob er diese Erfahrung machen soll, nur<br />

dazu raten. Es ist ein Erlebnis, das man noch als Opa oder<br />

Oma im Ohrensessel seinen Enkeln erzählen wird. <br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 57


Emigration & Working Holidays Report<br />

Einwanderung und<br />

Gesundheit – oder zu fett<br />

für <strong>Neuseeland</strong>?<br />

Dicke werden nicht nach <strong>Neuseeland</strong> reingelassen“.<br />

So oder so ähnlich lauteten die Schlagzeilen<br />

der internationalen Presse im November 2007, als<br />

die Work Visa-Anträge eines Waliser Ehepaares zunächst<br />

aufgrund ihres Übergewichtes ab gelehnt wurden. Sogar<br />

„Der Spiegel“ griff die Geschichte auf (www.spiegel.de/<br />

reise/aktuell/0,1518,518449,00.html).<br />

Sind die neuseeländischen Behörden wirklich so grausam<br />

und voreingenommen gegenüber etwas korpulenteren<br />

Einwanderern oder was steckt dahinter? Ganz<br />

aus der Luft gegriffen sind die Schlagzeilen nicht, denn<br />

Übergewicht ist eines der häufigsten Beanstandungen in<br />

Sachen Gesundheit.<br />

Jeder, der länger als zwölf Monate in <strong>Neuseeland</strong> bleiben<br />

will, muss <strong>bei</strong> einem von den neuseeländischen Behörden<br />

akkreditierten Arzt einen Gesundheitstest durchlaufen.<br />

Das gilt sowohl für Work Permits (zeitlich befristete<br />

Ar<strong>bei</strong>tserlaubnisse), als auch Residence Permits<br />

(Daueraufenthaltserlaubnisse).<br />

Der neuseeländische Staat möchte mit den Gesundheitstests<br />

in erster Linie verhindern, dass Einwanderer eine zu<br />

große Belastung für das hiesige Gesundheitssystem werden.<br />

Ab wann jemand zur Last fällt, ist anhand einer Zahl<br />

definiert: 25.000 NZ$ (ca. 12.000 €). Wenn abzu sehen ist,<br />

dass medizinische Behandlungen einmalig oder im Laufe<br />

des Lebens diesen Betrag übersteigen werden, dann wird<br />

der Antrag auf einen längerfristigen Work Permit oder<br />

einen Residence Permit abgelehnt.<br />

Übergewicht ist ein Phänomen, das die meisten Industrienationen<br />

als Problem für ihr jeweiliges Gesundheitssystem<br />

identifiziert haben. Auch ist allgemein<br />

anerkannt, dass Übergewicht zu anderen Gesundheitsproblemen,<br />

wie zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck,<br />

Arthrose und Herzleiden, führen kann. Mit anderen<br />

Worten, das „Budget“ von 25.000 NZ$, das Einwanderern<br />

für ihre gesundheitlichen Malaisen zugestanden<br />

wird, ist schnell ausgegeben, wenn sich die Risikofaktoren,<br />

die mit Übergewicht assoziiert werden,<br />

realisieren.<br />

Ob jemand als übergewichtig im Einwanderungs verfahren<br />

angesehen wird, richtet sich nach dem Body<br />

Mass Index (BMI) und dem Bauchumfang. Wer einen<br />

BMI über 35 und/oder einen Bauchumfang von 102 Zentimeter<br />

oder mehr <strong>bei</strong> Männern bzw. 88 Zentimeter<br />

oder mehr <strong>bei</strong> Frauen hat, wird als übergewichtig eingestuft.<br />

Um es anhand eines Beispiels zu veranschaulichen,<br />

wer <strong>bei</strong> einer Körpergröße von 1,80 m 115 kg<br />

wiegt hat einen BMI von 35,5.<br />

Das bedeutet jetzt nicht, dass jeder, der einen BMI über<br />

35 hat, automatisch abgelehnt wird, sondern zunächst<br />

nur, dass der Einwanderungsbeamte einen Amtsarzt zu<br />

Rate ziehen muss. Der Amtsarzt verlangt dann in der<br />

Regel noch zusätzliche Untersuchungen und Stellungnahmen<br />

von Ärzten, um eine Risikoabwägung vornehmen<br />

zu können, ob der Antragsteller den neuseeländischen<br />

Staat aller Voraussicht nach über 25.000 NZ$<br />

kosten wird oder nicht. In den meisten Fällen führt das<br />

zu ärgerlichen Verzögerungen (unter Umständen von<br />

ein paar Monaten), aber nur selten zu einer Ablehnung.<br />

Eine Ablehnung ist nur dann wahrscheinlich, wenn<br />

das Übergewicht signifikant ist – also zum Beispiel,<br />

wenn der BMI über 40 liegt und /oder wenn die anderen<br />

typischerweise mit Übergewicht assoziierten Werte<br />

schlecht sind.<br />

Bei genauerer Betrachtung stellt sich daher heraus,<br />

dass die Anforderungen an die Gesundheit und das<br />

Körper gewicht der Antragsteller zumindest nachvollziehbar<br />

sind. Es ist ein verständliches Interesse des<br />

neuseeländischen Staates, die Steuergelder vernünftig<br />

auszugeben, denn das Gesundheitssystem wird hier<br />

in erster Linie vom allgemeinen Steuersystem finanziert<br />

und nicht durch Krankenkassen oder ähnliche<br />

Pflichtversicherungen.<br />

Das öffentliche Gesundheitssystem –<br />

public health system<br />

Jeder neuseeländische Einwohner und jeder Einwanderer<br />

mit einem Ar<strong>bei</strong>tsvisum, das zwei Jahre oder länger gültig<br />

ist, hat Anspruch auf die staatliche Kranken versorgung. Das<br />

öffentliche Gesundheitssystem (public health system) deckt<br />

zwar nicht alles ab, gewähr leistet aber eine Grundversorgung,<br />

die sich sehen lassen kann. Für Routinebesuche <strong>bei</strong><br />

Ärzten und Zahnärzten muss der Patient zwar privat bezahlen,<br />

teurere Leistungen wie zum Beispiel Krankenhausaufenthalte<br />

(bis auf wenige Ausnahmen) werden aber vom<br />

public health system getragen. Das Ganze gilt auto matisch<br />

– kein Antrag oder Formular ist erforderlich!<br />

Die öffentlich finanzierten Gesundheitsleistungen umfassen<br />

unter anderem:<br />

• Kostenlose Behandlung in öffentlichen Krankenhäusern<br />

Report Emigration & Working Holidays<br />

<strong>360°</strong> Autor: Peter Hahn<br />

Peter Hahn ist ein ehemaliger<br />

Rechtsanwalt aus Berlin, der seit<br />

1992 mit seiner Familie in <strong>Wellington</strong><br />

lebt. Er ist Autor des <strong>Neuseeland</strong>-Bestsellers<br />

„Für immer <strong>Neuseeland</strong>“<br />

und Geschäftsführer zweier<br />

Berater firmen, Hahn & Associates<br />

Ltd. (www.peterhahn.co.nz) und New<br />

Zealand Companies and Trust Services<br />

Ltd. (www.nzcts.co.nz/deutsch)<br />

Peter Hahn ist ein gefragter <strong>Neuseeland</strong>-Spezialist<br />

für alle, die mit dem Gedanken spielen, nach <strong>Neuseeland</strong><br />

auszuwandern, dort Geschäfte zu machen oder zu investieren.<br />

Direkt am Strand in Eastbourne, <strong>Wellington</strong>, lebt er mit<br />

seiner neuseeländischen Frau und zwei Kindern den Kiwi-Lifestyle,<br />

von dem viele seiner Kunden träumen.<br />

• Kostenlose Behandlung in der 24-Stunden-Unfallund<br />

Notaufnahme in öffentlichen Krankenhäusern<br />

• Zuschüsse für verschreibungspflichtige Medikamente<br />

• Zuschüsse <strong>bei</strong> Hausarztbesuchen /Allgemein -<br />

medizi nern (GPs – General Practitioners) von<br />

Familien mitgliedern<br />

• Zuschüsse <strong>bei</strong> Behandlung durch Physiotherapeuten,<br />

Chiropraktikern und Osteopathen,<br />

<strong>bei</strong> Überweisung vom GP<br />

• Kostenlose oder bezuschusste Behandlung<br />

von akuten oder chronischen medizinischen<br />

Be -schwerden<br />

• Kostenübernahme von Laborkosten, Röntgen untersuchungen,<br />

außer <strong>bei</strong> privaten Kliniken<br />

• Kostenlose Gesundheitsvorsorge während<br />

Schwangerschaft und Geburt, außer wenn<br />

eine Versorgung durch den Privatsektor erfolgt<br />

• Kostenlose verschreibungspflichtige Medikamente<br />

für alle öffentlichen Krankenhauspatienten<br />

• Zuschüsse für Arztbesuche und Rezepte <strong>bei</strong><br />

Kindern unter sechs Jahren<br />

• Kostenlose Mammographien für Frauen im Alter<br />

zwischen 45 und 69 Jahren<br />

In <strong>Neuseeland</strong> gilt das sogenannte „Hausarzt-Prinzip“.<br />

Jeder Patient geht zunächst zu einem General<br />

Practitioner (GP) in seiner Umgebung. Von diesem<br />

wird er <strong>bei</strong> Bedarf an einen Spezialisten oder ein<br />

Krankenhaus überwiesen. Wer einen praktischen Arzt<br />

(General Practitioner) aufsucht, muss für die Kosten<br />

selbst aufkommen, es sei denn, er ist diesbezüglich<br />

privat ver sichert. Die Kosten halten sich allerdings<br />

in Grenzen, da sie vom Staat subventioniert werden.<br />

Ein Besuch <strong>bei</strong>m GP kostet bis zu 65 NZ$ (für Kinder<br />

weniger), je nachdem wo man lebt und von GP zu GP<br />

unterschiedlich.<br />

58 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 59


Preview 02/2008<br />

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02/2008 Vorschau<br />

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© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 02 | 2009 99


Wine & Gourmet Cuisine<br />

www.waipara.de, Shop in Deutschland<br />

www.avocadooel.ch, Shop in der Schweiz<br />

www.avocado-oil.co.nz, führender Hersteller „The Grove“ mit<br />

vielen Rezepten.<br />

Cremige Soße<br />

1 Tasse geröstete Mandeln<br />

oder Walnüsse<br />

2 TL gehackter Ingwer<br />

Saft einer halben Zitrone<br />

¼ Tasse Avocadoöl<br />

1 TL gehackter frischer Rosmarin<br />

Salz und Pfeffer<br />

Alle Zutaten mit einem Mixer<br />

zusammenrühren, im Kühlschrank<br />

aufbewahren.<br />

Serviervorschläge:<br />

Creme zu gegrillten Hühnchen mit<br />

Kartoffeln und grünem Salat reichen<br />

oder zu Spaghetti mit knusprigem<br />

Speck und Pilzen.<br />

<strong>360°</strong> Web Info<br />

Reines Avocadoöl als Dip<br />

Kräutermarinade für Fisch<br />

1/2 Tasse Avocadoöl<br />

½ Tasse Weißwein<br />

2 EL gehackte Petersilie<br />

1 EL Zitronensaft<br />

2 EL getrockneter Sal<strong>bei</strong><br />

Salz und Pfeffer<br />

Alle Zutaten zusammenmischen<br />

und verschiedene Fischsorten<br />

ca. 2 Stunden vor der Zubereitung<br />

(Grillen, Backen, Braten) damit<br />

marinieren.<br />

Öl, <strong>bei</strong>spielsweise weniger als die Hälfte im Vergleich<br />

zu Olivenöl.<br />

Im Geschmack ist es sehr mild, wie eine Avocado<br />

eben. Ein wenig an Schinken erinnert der Abgang.<br />

Wegen der Konsistenz des nur leichten Aromas ist<br />

Avocadoöl der optimale Geschmacksträger, nimmt<br />

also Aromen sehr gut auf, sei es von Kräutern, Knoblauch<br />

oder eben von Fleisch oder Fisch. Vor allem<br />

verfälscht es da<strong>bei</strong> besonders zarte, zu erhaltende<br />

Aromen nicht so sehr.<br />

Wirklich einzigartig ist das Öl aber auf einem anderen<br />

Sektor, dem Gesundheitsaspekt. Avocados sind besonders<br />

reichhaltig an Beta-Sitosterol, einem Botenstoff,<br />

der nachweislich Cholesterin senkend wirkt. Da<strong>bei</strong><br />

hat die Avocado fast einen 20-fach höheren Gehalt<br />

an diesem Stoff als die Frucht mit dem zweithöchsten<br />

Gehalt, die Orange. In zahlreichen Studien wurde<br />

auch eine Krebs bekämpfende Wirkung nachgewiesen,<br />

die in den kühlklimatischen Früchten besonders<br />

stark ist.<br />

In der Küche ist Avocadoöl ein wahres Wundermittel,<br />

kann es doch überall eingesetzt werden wie andere<br />

Öle, aber eben noch leichter und umfassender. So<br />

verwendet man es zur Zubereitung von Soßen, Dipps<br />

und Salaten ebenso wie in Kuchen und Keksen. Einen<br />

Rezepte<br />

Vinaigrette<br />

3 EL Essig oder Zitronensaft<br />

½ Tasse Avocadoöl<br />

½ TL Senf<br />

½ TL Zucker<br />

1 gehackte Knoblauchzehe<br />

Salz und Pfeffer<br />

Alle Zutaten im Mixbecher<br />

ver mengen. Kühl aufbewahren.<br />

Zu Salaten, aber auch als Marinade<br />

für Lachs oder Hühnchen.<br />

62 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Basilikumpesto mit Avocadoöl<br />

Lagerhalle nach der Ernte<br />

besonderen Charme hat es <strong>bei</strong>m Braten, da das Öl mit 255° Celsius<br />

den höchsten aller Pflanzenölsiedepunkte hat und sich deshalb<br />

sogar zum Kurzanbraten eignet. Damit ist es <strong>bei</strong>nahe unersetzlich <strong>bei</strong><br />

besonders hochwertigem Fleisch, wie zum Beispiel Rinderfilet, oder<br />

<strong>bei</strong> gebratenem Fisch.<br />

Leider ist die Herstellung des kaltgeschleuderten Avocadoöles ziemlich<br />

kostspielig, weil Avocados insgesamt recht teuer sind und der<br />

Kaltschleuderprozess nicht so ergiebig ist: Man benötigt über 50 Avocados,<br />

um nur einen Liter Öl zu erhalten. Da man das Öl wegen seiner<br />

Zähflüssigkeit aber unbedingt sparsam einsetzen muss, lohnt es<br />

sich wiederum. <br />

Gourmet Wine & Gourmet<br />

Erleben Sie die<br />

kulinarischen Highlights<br />

NEUSEELANDS<br />

Gourmet New Zealand<br />

€ 2.438<br />

10 Tage Mietwagenreise<br />

ab Auckland bis Christchurch<br />

inkl. hochwertige Unterkünfte,<br />

viele Mahlzeiten, Gourmet-Exkursionen,<br />

Transfer <strong>bei</strong> Ankunft, 8 Tage Mietwagen<br />

& Flug <strong>Wellington</strong>-Picton<br />

Preis gültig pro Person <strong>bei</strong> zwei gemeinsam reisenden Erwachsenen im<br />

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2009<br />

NEUSEELAND<br />

SÜDSEE


Wine & Gourmet Wineries & Characters<br />

Puketapu Cellar Door<br />

Sacred Hill Winery, Hawke’s Bay<br />

Im Jahr 1986 gründete die Mason Familie die Winery<br />

Sacred Hill in <strong>Neuseeland</strong>s führender warmklimatischer<br />

Region, der Hawke’s Bay. Mehr als 30 Jahre<br />

waren die Masons dort bereits als Farmer bekannt. „Sacred<br />

Hill“ wurde nach dem nahe gelegenen Dorf „Dartmoor“<br />

benannt, das die einheimischen Maori „Puketapu“ (= Heiliger<br />

Berg) nennen. David Mason hatte schon als Junge<br />

den Traum, eines Tages Wein machen zu können, den er<br />

sich zu Anfang in einer Holzhütte auf der Familienfarm<br />

erfüllt. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.<br />

Alles begann mit einer eher überschaubaren Produk -<br />

tionsmenge von 350 Kisten im Jahr 1986. Seither legte<br />

Sacred Hill ein bemerkenswertes Wachstum an den Tag<br />

Whitecliffs über dem Ngaruroro River<br />

– auf 250.000 Kisten mit vorzugsweise Cabernet Sauvignon,<br />

Merlot, Chardonnay und natürlich Sauvignon<br />

Blanc. Damit zählt Sacred Hill zu den 20 größten Weingütern<br />

<strong>Neuseeland</strong>s.<br />

Die Kellergebäude selbst findet man an der industriell<br />

geprägten Omahu Road in Hastings. Es ist eher funktionell<br />

und dient ausschließlich der Weinproduktion,<br />

Verwaltung und Logistik. Aber wenn man eine Führung<br />

durch den Betrieb macht, ist das mehr als interessant,<br />

denn hier sieht man einen perfekt organisierten, modernen<br />

Weinbetrieb auf höchstem Niveau.<br />

Cellar Door – Weinproben inmitten<br />

der Wildnis<br />

Wer sich im Napier Information Centre den Wine Trail<br />

Guide organisiert hat (siehe hierzu auch den Beitrag<br />

von Nora Tenbrock, <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong>, Ausgabe 2 / 2009,<br />

S. 10), findet damit auch die etwas abgelegene Cellar<br />

Door in Puketapu: Ein geschmackvoller, rustikaler Weinladen<br />

an der menschenleeren und landschaftlich äußerst<br />

reizvollen, oberen Dartmoor Road, mitten in der Wildnis.<br />

Hier kann man all die einzigartigen Weine probieren und<br />

natürlich direkt mitnehmen.<br />

Der atemberaubende Blick über das Dartmoor Tal und<br />

im Hintergrund die idyllischen Weinlagen machen die<br />

Sacred Hill Winery zu einem der beliebtesten Ziele<br />

für neuseeländische und internationale Gäste. Das<br />

Zu sammenspiel der malerischen Natur mit den kuli-<br />

64 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

narischen Köstlichkeiten macht einen Besuch an der Cellar<br />

Door zu einem einzigartigen Erlebnis. Ein typischer<br />

Kiwi würde hierher immer mit einer guten Picknickausrüstung<br />

kommen und sich später vielleicht vom „Dial-a-<br />

Driver“ abholen lassen – was wir auch empfehlen.<br />

Wachstum geht <strong>bei</strong> Sacred Hill jedoch niemals auf<br />

Kosten der Qualität. Die Masons sind weit bekannt für<br />

die Leidenschaft, mit der sie die Qualität ihrer Weine<br />

überwachen. Das Gleiche gilt für Kellermeister Tony<br />

Bish, der selbst ein „Gewächs des Hauses“ ist, und mittlerweile<br />

zu den ganz namhaften seiner Zunft gehört.<br />

Er ist es auch, der den Ruf der Winery bemerkenswert<br />

prägt durch die alljährliche gleichermaßen hohe Qualität<br />

seiner exquisiten Weine.<br />

Wineyard im Herbst<br />

„Barrel Hall“<br />

Preisgekrönte Weine<br />

Wineries & Characters Wine & Gourmet<br />

Sacred Hill verfügt über ausgesprochen gute, klassische<br />

Hawke’s Bay Weine in seinem Portfolio, mittlerweile<br />

aber natürlich auch einen mit Goldmedaillen<br />

überhäuften Marlborough Sauvignon Blanc, nachdem<br />

man sich auch die obligatorischen Lagen auf der Südinsel<br />

zugelegt hat. Nahezu alle Weine der Top-Labels<br />

erhalten regelmäßig hohe nationale und internationale<br />

Auszeichnungen. Aber auch solche, für <strong>Neuseeland</strong><br />

schon fast experimentell anmutende Weinkreationen,<br />

wie der Barrel Fermented Sauvage Sauvignon Blanc,<br />

sind erstklassig.<br />

Sacred Hill ist auf jeden Fall eine der Wineries, die ein<br />

Weinfreund und <strong>Neuseeland</strong>besucher auf seiner Liste<br />

ganz oben haben sollte. Als eine der wenigen größeren<br />

Hersteller wurde Sacred Hill von Robert Parker<br />

mit vier Sternen ausgezeichnet. In einer beeindruckenden<br />

Blindverkostung unter Leitung des Australi-<br />

Cellar Door am Abend<br />

ers James Halliday im Oktober 2008 verwies „Sacred<br />

Hills Helmsman Cabernet 2005“ als Drittplatzierter<br />

einige der großen Franzosen wie zum Beispiel Chateau<br />

Mouton-Rothschild auf die Plätze. (Anmerk. der Red.:<br />

Die Blindverkostung wurde ausführlich<br />

im Beitrag „Bordeauxrebsorten<br />

und Syrah“ in der Ausgabe 02 / 2009,<br />

S. 64 erläutert.). Der Riflemans Chardonnay<br />

gilt sogar <strong>bei</strong> vielen Experten<br />

und Genießern als der beste<br />

Weißwein <strong>Neuseeland</strong>s überhaupt.<br />

Mit dem Riflemans Vineyard verfügt<br />

Sacred Hill auch über eine der landschaftlich<br />

schönsten Weinlagen des<br />

Landes. Wer die Möglichkeit hat,<br />

eine Vineyard-Führung zu machen,<br />

sollte das unbedingt nutzen und sich<br />

dafür genug Speicherplatz auf dem<br />

Kamerachip freihalten. (FB)<br />

Den Morning Tea genießen<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 65


Preview 02/2008<br />

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| 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

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02/2008 Vorschau<br />

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© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 02 | 2009 99


Business & Lifestyle Interview<br />

<strong>Neuseeland</strong> meets<br />

Baden-Württemberg:<br />

Die Deutsch-Neuseeländische<br />

Gesellschaft begleitet den<br />

neuseeländischen Botschafter<br />

Botschafter Alan Cook, Generalkonsulin Jennifer Scoular<br />

und Eva Hötzel<br />

<strong>Neuseeland</strong> wird häufig mit grünen Kiwis, Keas und<br />

Kakas, mit Peter Jacksons „Der Herr der Ringe“ und<br />

– Schafen assoziiert. Dass es eine Nord- und eine<br />

Südinsel gibt und viele Klischees längst der Vergangenheit<br />

angehören, versucht die bundesweit agierende Deutsch-<br />

Neuseeländische Gesellschaft zu vermitteln. Ihr Sitz ist in<br />

Stuttgart, jener deutschen Stadt, die inzwischen ihr Image<br />

als reine Mercedestown weitgehend ablegen konnte.<br />

„Wir fördern weitestgehend den interkulturellen Austausch<br />

zwischen Deutschland und <strong>Neuseeland</strong> und bieten<br />

sowohl allen in Deutschland lebenden Kiwis als auch<br />

den deutschen <strong>Neuseeland</strong>-Fans eine Plattform. Wir vermitteln<br />

Kontakte, informieren, geben Tipps für Schüler,<br />

Studenten und <strong>Neuseeland</strong>reisende“, erläutert die Präsidentin<br />

der Gesellschaft, Eva Hötzel.<br />

Längst hat es sich in den Schulen herumgesprochen, dass<br />

<strong>Neuseeland</strong> über ein ausgezeichnetes Bildungs system verfügt,<br />

und inzwischen gilt ein Schulaustauschjahr in <strong>Neuseeland</strong><br />

zu den absoluten Top-Tipps unter den Schülern.<br />

Auch die deutschen Weinkenner und -genießer haben<br />

die ausgezeichneten neuseeländischen Weine kennen-<br />

und schätzen gelernt, die guten Tropfen haben längst<br />

Einzug in deren Weinkeller gefunden.<br />

Aber auch die zeitgenössische Kunst aus dem Pazifik<br />

verbirgt sich nicht mehr, sondern präsentiert respektable<br />

Künstler und Werke. Mit „DATE LINE – eine Ausstellung<br />

für Zeitgenössische Kunst aus dem Pazifik“<br />

gelang es Anfang 2008 der Stadt Sindelfingen, herausragende<br />

Werke neuseeländischer Künstler zum ersten<br />

Mal nach Europa zu bringen und sie einer breiten<br />

Öffentlichkeit vorzustellen.<br />

<strong>Neuseeland</strong>s Botschafter knüpft<br />

neue Bande in den Bundesländern<br />

Im Jahr 2008 hat der neuseeländische Botschafter Alan<br />

Cook begonnen, die einzelnen Bundesländer zu bereisen,<br />

um sich über die Möglichkeiten der Zusammenar<strong>bei</strong>t in<br />

den unterschiedlichsten Feldern, von der Biotechnologie,<br />

der Landwirtschaft bis hin zur Förderung erneuerbarer<br />

Energien auszutauschen.<br />

Eröffnung der Ausstellung DATE LINE<br />

68 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Bei dieser Gelegenheit besuchte er die Fachhochschule<br />

Harz, die erst kürzlich eine Kooperationsvereinbarung<br />

mit der Otago Polytechnic im neuseeländischen<br />

Dunedin eingegangen ist. Diese Vereinbarung<br />

ermöglicht es den Studierenden der Tourismuswirtschaft,<br />

einen Teil ihres Studiums an der Partnereinrichtung<br />

zu absolvieren und sich die erworbenen<br />

Leistungen und Kenntnisse in <strong>bei</strong>den Ländern anerkennen<br />

zu lassen.<br />

Während seines Aufenthaltes in Magdeburg traf Botschafter<br />

Cook mit Ministerpräsident Professor Dr. Wolfgang<br />

Böhmer, der Ministerin für Landwirtschaft und<br />

Umwelt Petra Wernicke, Wirtschaftsminister Dr. Reiner<br />

Haseloff sowie dem Präsidenten des Landtages Dieter<br />

Steinecke zusammen.<br />

Anschließend besuchte er das Leibnitz-Institut für Pflanzengenetik<br />

und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben,<br />

wo regelmäßig auch neuseeländische Gastprofessoren<br />

lehren.<br />

Deutsch-neuseeländisches Kindergartenprojekt<br />

Enger Kontakt zwischen <strong>Neuseeland</strong><br />

und Baden-Württemberg<br />

Mit seinem Besuch der baden-württembergischen<br />

Landeshauptstadt Stuttgart, hat Botschafter Alan<br />

Cook seine Reise durch die Bundesländer fortgesetzt.<br />

Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster begrüßte<br />

ausdrücklich anlässlich eines Empfangs die Verbindung<br />

<strong>bei</strong>der Länder. Begleitet von der neuseeländischen<br />

Handelsbeauftragten in Deutschland, Jennifer<br />

Scoular, traf der Botschafter hochrangige Vertreter der<br />

Ministerien für Wirtschaft, Landwirtschaft sowie des<br />

Staatsministeriums.<br />

Die intensiven Gespräche mit Umweltministerin Tanja<br />

Gönner ergänzten einen Besuch <strong>bei</strong> der Firma Robert<br />

Bosch GmbH, wo der Botschafter vom Geschäftsführer<br />

Dr. Dais und vom Leiter der Forschung Dr. Dieterich<br />

Einblicke in die Bereiche erneuerbare Energien<br />

erhielt.<br />

Interview Business & Lifestyle<br />

Gute Handelsbeziehungen zwischen<br />

deutschen und neuseeländischen Tüftlern<br />

Die Tatsache, dass Weltunternehmen, wie zum Beispiel<br />

die Firma Bosch, auch in <strong>Neuseeland</strong> Produktionsstätten<br />

haben, dass aber auch eine neuseeländische Firma<br />

wie Fisher & Paykel, ein neuseeländischer Medizintechnikspezialist,<br />

im kleinen baden-württembergischen Welzheim<br />

zu finden ist, belegt, dass der Wirtschaftsstandort<br />

Baden-Württemberg und <strong>Neuseeland</strong> eine langjährige<br />

und gut funktionierende Handels- und Wirtschaftsbeziehung<br />

aufgebaut haben. Natürlich ließ es sich der Botschafter<br />

nicht nehmen, auch der Firma Fisher & Paykel<br />

einen Besuch abzustatten.<br />

Wissen verbindet<br />

An der Universität Hohenheim traf der Botschafter mit<br />

Rektor Professor Dr. Dr. h.c. Hans-Peter Liebig und<br />

den Dekanen verschiedener Fakultäten zusammen, um<br />

die Möglichkeit einer Zusammenar<strong>bei</strong>t in der Agrarforschung<br />

zu erörtern. Es existiert bereits ein reges Austauschprogramm<br />

zwischen der Universität von Auckland<br />

und der Universität Hohenheim, das jedoch noch erweitert<br />

werden soll.<br />

Das große Interesse an <strong>Neuseeland</strong> in der süddeutschen<br />

Region kommt auch im Wirken der bundesweit<br />

tätigen, aber dort beheimateten Deutsch-Neuseeländischen<br />

Gesellschaft zum Ausdruck. Herzerfrischend<br />

empfand der Botschafter den Besuch eines deutschneuseeländischen<br />

Kindergartenprojektes in Weissach,<br />

wo die Firma Porsche ihr Entwicklungszentrum angesiedelt<br />

hat.<br />

Dieses Projekt, das die Deutsch-Neuseeländische Gesellschaft<br />

zusammen mit der „Opeys’ Childcare“ in Tauranga/<strong>Neuseeland</strong><br />

initiierte, zeigt eindrucksvoll, dass<br />

„Völkerverständigung nicht erst <strong>bei</strong> Erwachsenen startet,<br />

sondern, dass dies spielerisch schon im Kleinkinderbereich<br />

beginnen kann“, erläutert Eva Hötzel, Präsidentin<br />

der Gesellschaft.<br />

Die Gründungsmitglieder<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 69


Business & Lifestyle Interview<br />

Kurzinterview mit der Vorsitzenden<br />

des Vereins Eva Hötzel<br />

<strong>360°</strong>: Seit etwas mehr als zwei Jahren gibt es die Deutsch-<br />

Neuseeländische Gesellschaft. Wie hat sich der Verein in<br />

dieser Zeit entwickelt?<br />

Eva Hötzel: Zunächst waren wir nur eine lose Gruppe von<br />

begeisterten <strong>Neuseeland</strong>fans. Schnell wurde aber deutlich,<br />

dass wir nicht nur eine fröhliche Stammtischrunde<br />

sein wollten, sondern aktiv an einer verbindenden Völkerverständigung<br />

mitwirken wollten. Hierzu war es notwendig,<br />

sich eine formale Struktur zu geben. Heute sind wir<br />

ein vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannter eingetragener<br />

Verein. Es sind unsere Mitglieder, die mit ihren<br />

Ideen und Erfahrungen unsere Vereinsziele formulierten<br />

und unsere Aktivitäten bestimmen.<br />

<strong>360°</strong>: Wie viele Mitglieder konnten Sie in den ersten zwei<br />

Jahren für den Verein gewinnen?<br />

Eva Hötzel: Wir betreiben keine aktive Mitgliederwerbung.<br />

Wer in den Verein aufgenommen werden will, muss<br />

aus innerer Überzeugung und Liebe zu dem Land <strong>Neuseeland</strong><br />

den Weg zu uns finden. Bislang haben wir ca.<br />

hundert Mitglieder. Die gemeinsame Liebe zu <strong>Neuseeland</strong><br />

verbindet alt und jung, den Lehrer mit dem Selbstständigen,<br />

den Politiker mit dem Privatier, etc. Schon<br />

manch spannende Interessenverbindung ist entstanden.<br />

DEUTSCH-NEUSEELäNDISCHE GESELLSCHAFT<br />

<strong>360°</strong> Info<br />

Die Idee einer Deutsch Neuseeländischen Gesellschaft wurde<br />

während der WM 2006 von deutschen und neuseeländischen<br />

Freunden in Deutschland geboren. Die Gründung zum eingetragenen<br />

Verein erfolgte dann am 4. September 2006 in Stuttgart.<br />

Die Gesellschaft ar<strong>bei</strong>tet gemeinnützig. Das Ziel des Vereins<br />

ist die Förderung und Pflege der kulturellen Beziehungen<br />

zwischen Deutschland und <strong>Neuseeland</strong> zur Vertiefung der<br />

deutsch-neuseeländischen Verständigung sowie die Förderung<br />

eines besseren Verständnisses zwischen den Völkern.<br />

Im Rahmen von monatlichen Treffen in Stuttgart und Umgebung<br />

werden kulturelle Veranstaltungen, politische Vorträge,<br />

landestypische Konzerte, Proben neuseeländischer Produkte,<br />

thematische Dinner und Studienreisen geboten. Regelmäßig<br />

werden Informationsveranstaltungen zur Förderung des<br />

deutsch-neuseeländischen Schüleraustausches organisiert.<br />

Das Vereinsmitglied Carsten Hötzel, der seit 2004 in Auckland<br />

lebt, betreut da<strong>bei</strong> Studenten und Austauschschüler, die an<br />

neuseeländischen Universitäten ein Auslandssemester oder<br />

ein Austauschjahr an einer Schule absolvieren.<br />

Website: www.deutsch-neuseelaendische-gesellschaft.de<br />

Eva Hötzel<br />

<strong>360°</strong>: Die Mitglieder des Vereins treffen sich regelmäßig.<br />

Welche Aktivitäten werden <strong>bei</strong> den Treffen entfaltet?<br />

Eva Hötzel: Diese regelmäßigen Treffen sind offen für<br />

Jedermann. Bei unserem „Kiwi-Stammtisch“ bieten wir in<br />

erster Linie eine Plattform, uns kennen zu lernen und sich<br />

gegenseitig auszutauschen. Reiseerfahrungen, Berichte<br />

von Austauschschülern oder work & travelern sowie News<br />

aus <strong>Neuseeland</strong> werden vorgetragen. In Gesprächen entwickeln<br />

sich neue Ideen für Vorträge oder Verbindungen.<br />

Neben den regelmäßigen Treffen bieten wir immer mal<br />

wieder zu aktuellen Themen Vorträge an.<br />

<strong>360°</strong>: Ein Ziel des Vereins ist die Förderung des deutschneuseeländischen<br />

Schüleraustausches. Wie kann der<br />

Verein Eltern und Schülern <strong>bei</strong> diesem Thema helfen?<br />

Eva Hötzel: Wir sind nicht zu verwechseln mit den unzähligen<br />

kommerziellen Vermittlern von Austauschprogrammen.<br />

Als gemeinnütziger Nonprofit-Verein stehen wir zu<br />

diesen Veranstaltern nicht in Konkurrenz, sondern verstehen<br />

uns in Ergänzung als unabhängige Anlaufstation<br />

für interessierte Eltern und Schüler. Wir wollen einerseits<br />

beraten, andererseits auch gewährleisten, dass deutsche<br />

Schüler vorbereitet als gute Repräsentanten unseres<br />

Landes nach <strong>Neuseeland</strong> kommen und dort keine Enttäuschungen<br />

erleben. So wie wir Verbindungen nach <strong>Neuseeland</strong><br />

herstellen können, so wollen wir auch neuseeländischen<br />

Schülern hier in Deutschland Kontakte anbieten,<br />

wo sie willkommen geheißen werden und passend untergebracht<br />

sind.<br />

<strong>360°</strong>: Im Jahr 2008 haben Sie das Projekt „kindergarden<br />

partnership“ zwischen Deutschland und <strong>Neuseeland</strong> ins<br />

Leben gerufen. Was sind die Ziele dieses Projektes?<br />

Eva Hötzel: Jedes Jahr widmen wir uns einem besonderen<br />

Thema. Im Jahr 2008 haben wir uns vorgenommen, Völkerverbindung<br />

bereits im Kindergartenalter beginnen zu lassen.<br />

Ziel war es, Kindergärten in <strong>bei</strong>den Ländern zu finden,<br />

die zeitgleich in einer Projektwoche kindgerecht Wissen<br />

jeweils über das Land, die Kultur und das Leben auf der<br />

anderen Seite der Welt spielerisch vermitteln. Die jeweiligen<br />

Partnerkindergärten sollten sich dann per Video oder<br />

Foto personalisiert austauschen. Es war beeindruckend, wie<br />

viel Wissen die deutschen Kinder über <strong>Neuseeland</strong> aufnehmen<br />

konnten und dieses in ihre Familien weiter trugen.<br />

70 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

<strong>360°</strong>: Welche Themen und Ziele stehen für den Verein im<br />

Jahr 2009 im Vordergrund?<br />

Eva Hötzel: Für 2009 haben wir uns viel vorgenommen.<br />

Wir wollen uns dem Thema „Sport verbindet“ widmen.<br />

Bislang wird im Rugby geprägte <strong>Neuseeland</strong> der deutsche<br />

Traditionssport Fußball noch stiefmütterlich behandelt,<br />

ist aber deutlich im Kommen. Wir sind gerade da<strong>bei</strong><br />

im Schülerbereich diesbezüglich Kontakte herzustellen.<br />

<strong>360°</strong>: Ihr Sohn Carsten Hötzel lebt in Auckland und repräsentiert<br />

unter anderem auch den Verein in <strong>Neuseeland</strong>. Welche<br />

Aufgaben nimmt er für den Verein in <strong>Neuseeland</strong> wahr?<br />

Eva Hötzel: In erster Linie dient er unseren deutschen<br />

Mitgliedern als Anlaufstelle vor Ort und ist Bindeglied zu<br />

unseren in <strong>Neuseeland</strong> lebenden Mitgliedern. Natürlich<br />

ist er uns auch ein wichtiges Mitglied in der Beratung<br />

junger Leute, die in <strong>Neuseeland</strong> zur Schule gehen oder<br />

studieren wollen. Authentisch und aktuell kann er Individualfragen<br />

beantworten und den Einstieg erleichtern.<br />

<strong>360°</strong>: Frau Hötzel, was begeistert Sie persönlich am<br />

„schönsten Ende der Welt“?<br />

Eva Hötzel: Die Naturerlebnisse und die Menschen.<br />

Es wird wohl daran liegen, dass <strong>Neuseeland</strong> „am anderen<br />

Ende der Welt“ liegt und dort noch ein Stück unberührte<br />

heile Welt und Natur zu finden ist. Mir geht jeweils<br />

Für <strong>Neuseeland</strong>-Fans...<br />

Interview Business & Lifestyle<br />

das Herz auf, wenn ich auf der Südinsel durch herrliche<br />

Regenwälder wandere, im Abel Tasman Park <strong>bei</strong>m Kajakfahren<br />

von tollenden Robben begleitet werde oder auf der<br />

Nordinsel die Urgewalt der Geothermik erlebe. <strong>Neuseeland</strong><br />

hat eine Küstenlänge von rund 15.000 Kilometern<br />

ohne Menschengedränge. Für mich bedeutet <strong>Neuseeland</strong><br />

aber auch Lifestyle und Freude am Kontakt mit den Kiwis<br />

und deren Natürlichkeit, Freundlichkeit und Offenheit.<br />

<strong>360°</strong>: Abschließend noch die Frage: Haben Sie einen<br />

Lieblingsort in <strong>Neuseeland</strong>?<br />

Eva Hötzel: Als naturliebender Urlauber ist mein Lieblingsort<br />

sicher das quirlige Queenstown auf der Südinsel<br />

als Ausgangsort für den Milford Sound und die Gletscherwelt<br />

zu nennen. Leben würde ich aber gerne in der Bay<br />

of Plenty auf der Nordinsel. Dort ist die Stadt Tauranga<br />

mit seinem vorgelagerten Mount Maunganui und Papamoa<br />

Beach noch ein Stück echtes <strong>Neuseeland</strong> für mich,<br />

verbunden mit der Annehmlichkeit einer aufstrebenden<br />

Infrastruktur. Traumstrände, das Geothermal- und Kulturzentrum<br />

der Maori in Rotorua, das Skigebiet Mount Ruapehu,<br />

aber auch die Metropole Auckland liegen in unmittelbarer<br />

Nähe.<br />

<strong>360°</strong>: Wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />

(Das Interview führte Andreas Walter)<br />

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BESTES AUS NEUSEELAND


Business & Lifestyle Column<br />

Pizza, party & ghosts …<br />

Nun, wie sieht es auf meiner kleinen Farm „in the<br />

middle of go through“ Balclutha am östlichen Ende<br />

der Südinsel, mit der neuseeländischen Küche<br />

aus? Yana und Barry, meine <strong>bei</strong>den Gastgeber, beschränken<br />

sich, was Essensvorräte betrifft, auf die Eier der Hühner<br />

im Garten, Fleisch fremder Lämmer, Konservendosen<br />

von „The Warehouse“ – einer Art neuseeländischer<br />

„Rudis Resterampe“ – und Kräuter aus dem benachbarten<br />

Wald. Und, es gibt da noch die besondere Kiwi-Spezialität:<br />

Whitebait! Transparente, wurmähnliche Gebilde mit gigantischen,<br />

schwarzen Augen aus dem großen Pazifik. Whitebait<br />

zu fischen, ist ein Volkssport in <strong>Neuseeland</strong>. Diese, wie<br />

ich finde, ein wenig verzweifelt glotzenden „Regenwurm-<br />

Fische“ werden unter anderem in Omelettes verar<strong>bei</strong>tet.<br />

Selbst aus den fertigen Pfannen gerichten schauen noch<br />

immer die Augen. Das ist nicht so jedermanns Sache …<br />

Und so gilt es für einen Koch (das bin ich) für die Zeit des<br />

Aufenthaltes, nicht ganz<br />

uneigennützig, Überlebensstrategien<br />

zu entwickeln.<br />

Mein Plan für den<br />

ersten Abend in der neuen<br />

Umgebung: Ich bereite<br />

für meine Lieben eine<br />

kunterbunte Pizza zu. Es<br />

endet damit, dass ich meinen<br />

<strong>bei</strong>den Farmern während<br />

der Pizza-Party italienische<br />

Volksweisen (Gianna Nannini) vorsinge und Yana<br />

und Barry nach bestem Gehör mitträllern. Viva! In dieser<br />

wohligen Abgeschiedenheit hätte ich auf unzählige Termine<br />

und Veranstaltungen gut verzichten können: auf Balmoral<br />

sind eine Menge Termine abzuar<strong>bei</strong>ten. Es gehen<br />

unzählige Anrufe auf dem 1950ties-Telefon an der Wand<br />

im Flur ein … Heute: Come and join the „Rural Women’s<br />

Eve“! Eine Einladung zu einer „New Zealand Cake Plate-<br />

Party“. Na klar, wir sind da<strong>bei</strong> und nehmen teils irritiert<br />

und vollends in freudiger Erwartung zwei leere Tortenplat-<br />

Whitebait – Leidenschaft der<br />

Neuseeländer<br />

<strong>360°</strong> Autorin: Beate Hartmann<br />

Beate Hartmann nahm von September<br />

bis Dezember 2005 Auszeit von<br />

ihrem Job und durchreiste <strong>Neuseeland</strong><br />

als Wwoofer und Back packer.<br />

In unserer neuen Kolumne wird sie<br />

spannende Geschichten aus dieser<br />

Zeit erzählen, die mal lustig, mal<br />

nachdenklich sind, die aber vom<br />

typischen (Er-)Leben in <strong>Neuseeland</strong><br />

erzählen.<br />

Selbstgemachte Pizza – da weiß man, was man hat<br />

ten – „cake plates“ eben – mit auf den Weg. Für mich wird<br />

es jetzt interessant zu sehen, wie unsere Südinsel-Nachbarn<br />

in nächster Nähe (läppische zehn Kilometer entfernt)<br />

leben. Yana und ich rauschen mit dem kleinen Toyota über<br />

die staubigen Pisten der Insel, vor<strong>bei</strong> an unzähligen Damwildkoppeln<br />

und finden uns bald auf einer kleinen Farm<br />

ein, die so old-fashioned ordentlich-britisch daherkommt,<br />

dass man sich sofort wie <strong>bei</strong> Rosamunde in Cornwall<br />

wähnt. How lovely! Unsere Gastgeberin Katy, eine Lady,<br />

groß, kräftig und very british indeed, begrüßt uns aufs<br />

Herzlichste. Trotz meiner Müdigkeit, für mich ist es heute<br />

nunmehr der „gefährliche vierte Tag“ in <strong>Neuseeland</strong>, verfolge<br />

ich die Dialoge am Tisch zunächst sehr wachsam.<br />

Nach Tee und leckeren Scones gibt es Sherry (auf den<br />

verzichte ich) und Sandwiches. Langsam wird es dunkler<br />

im Raum und ich reibe mir die müden Augen. Eine Spätfolge<br />

des Jetlags? Tapfer bleiben! Wir versammeln uns im<br />

Wohnzimmer und die Damen nehmen mit ihren Sherrygläsern<br />

in tiefen, überaus plüschigen Sesseln Platz. Ich<br />

lehne aufrecht stehend mit schweren Augen und meinem<br />

Earl Grey an der Wand. Pam, die Tochter des Hauses,<br />

fotografiert und ich höre die Stimme von Margiorie. Diese<br />

fragt nun ganz ernsthaft in die Runde, ob denn eine der<br />

anwesenden Ladies Neues von der „traurigen Frau“ im<br />

Hotel in Kaitangata vernommen habe. Pam berichtet in<br />

epischer Breite, dass man dort unlängst in einer lauen,<br />

dunklen Nacht mithilfe eines blitzenden Fotoapparates<br />

das Antlitz „der Traurigen“ – huh, der mittlerweile verstorbenen<br />

Besitzerin des Hotels – sichtbar machte. Nun<br />

ja, das sei eine bewährte Methode, zumal man ja auch<br />

eindeutig aufgrund kalter Temperaturen, die in einem<br />

Raum vorherrschen, ganz genau indiziert, ob denn ein<br />

„Ghost“ anwesend sei. Die Damen am Tisch nicken<br />

und schlürfen Sherry. Mich gruselt’s. Ich suche – überaus<br />

beunruhigt – Yanas Blick. Doch die genießt vierfach<br />

72 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

belegte Sandwiches, rosa Törtchen und probiert leuchtend<br />

blaue Gesichtsmasken aus. Kosmetika werden hier heute<br />

Abend übrigens auch noch feilgeboten. Und Yana bleibt<br />

ganz locker, während hier merkwürdige Geschichten zum<br />

Besten gegeben werden. So lausche ich weiter und jede<br />

Minute wird’s mir ein wenig schauerlicher ums Herz.<br />

Plötzlich – es wird noch dunkler im feinen Zimmer – vermischen<br />

sich die Stimmen der Ladies zu einem unheimlichen<br />

Gesang. Kalt wird es in der Stube. Ich werde flugs<br />

noch müder. Ursprünglich aufrecht stehend, schlafe ich<br />

kurze Zeit später ein, sinke friedlich Richtung Teppichboden.<br />

Yana schafft es nicht mehr, mich aufzufangen. Ich<br />

bewege meinen unteren Rücken gekonnt zu Boden und<br />

schlage dort polternd im Zustand vollkommener körperlicher<br />

Erschöpfung auf. Der Lacher des Abends! Gewiss<br />

auch für die nächsten Monate, Jahre … für eine Schenkelklopfergeschichte<br />

künftiger „Cake-Plate-Parties“, zu<br />

denen man traditionell dort nicht leere Kuchenplatten mitbringt,<br />

sondern bunte, üppig bestückte. Und selten mal<br />

eine freundliche und völlig übermüdete deutsche Farmvolontärin<br />

… Zu den Damenabenden gehören auch Spukgeschichten,<br />

ein essenzieller Bestandteil der neuseeländischen<br />

Tradition. Denn hier spielt der britische Einfluss<br />

eine große Rolle. Neuseeländer, insbesondere die schottisch-stämmigen,<br />

die Majorität auf der Süd insel, haben<br />

einen besonderen Hang zum Mystischen.<br />

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Sie erwarten mich morgen …<br />

Column Business & Lifestyle<br />

Mit meinen paisleygemusterten Bettschuhen an den<br />

Füßen, meiner Wollmütze auf dem Kopf und einer wohligen<br />

Wärmflasche im Arm schlummere ich an diesem<br />

Abend im eisigen Gästezimmer auf Balmoral entspannt,<br />

zufrieden und ohne weitere Vorkommnisse ein. Morgen<br />

stehen die ersten ernsthaften Begegnungen mit den Pferden<br />

an. Es warten ein wilder Vollblüter und eine eigensinnige<br />

Fuchsstute auf der Weide. Und für mich heißt es,<br />

Yana die ersten „riding lessons“ auf der Schafweide zu<br />

geben … Glück auf! <br />

In der nächsten Ausgabe lesen Sie, wie es unserer<br />

Autorin <strong>bei</strong> ihrer Auszeit in <strong>Neuseeland</strong> weiter ergeht.<br />

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© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 73


Preview 02/2008<br />

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02/2008 Vorschau<br />

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Ta Moko – seit 1.000 Jahren Bestandteil<br />

der Kultur<br />

Wie aus den Geschichtsbüchern hervorgeht, gibt es verschiedene<br />

Berichte über die Herkunft der originalen<br />

Kunst der Hautmalerei der Maori, die seit über 1.000 Jahren<br />

besteht. Erstmals in Europa dokumentiert wurde Ta<br />

Moko von Entdeckern wie James Cook. Auf seinen Reisen<br />

Ende des 18. Jahrhunderts hatte Cook die spezielle Kunst<br />

der Maori entdeckt und sie festgehalten. Für die Maori<br />

ist die Kunst schon wesentlich älter und fester Bestandteil<br />

der Kultur.<br />

Der Ursprung von Ta Moko geht auf eine undatierte Sage<br />

zurück, die vom ersten Häuptling namens Kena handelt.<br />

Er soll seine Frau ähnlich erschaffen haben, wie einst<br />

Gott Eva, und hatte ihr selbst das Leben eingehaucht.<br />

Traditionell wird Ta Moko mit Hammer und Meißel in die Haut tätowiert<br />

Anfangs wurden die Tätowierungen nur im Gesicht getragen,<br />

mit der Zeit aber überall am Körper<br />

Maori<br />

Dieser Häuptling soll der erste Mensch gewesen sein,<br />

der die Tätowierung im Gesicht getragen hat, die er von<br />

einem Herrscher der Unterwelt erhalten hatte. Andere<br />

Männern fanden auch Gefallen an der Gesichtsmarkierung<br />

und wollten diese ebenfalls für sich haben. Der<br />

Häuptling Kena soll daraufhin die traditionelle Tätowierkunst<br />

im Sinne der Maori verbreitet haben und die<br />

Mokos sollen so zum wichtigen Bestandteil der Maori-<br />

Kultur geworden sein.<br />

Bei der Durchführung galt es einst, strenge Regeln einzuhalten,<br />

die den Geist des Tätowierers und des Trägers<br />

beschützen sollten. Hatte der zu Tätowierende <strong>bei</strong>spielsweise<br />

während des Prozesses angefangen, vor Schmerzen<br />

zu schreien, dann wurde die Ar<strong>bei</strong>t abgebrochen<br />

und durfte gemäß der Tradition nicht fortgesetzt werden,<br />

auch nicht von einem anderen Künstler.<br />

Nach dem Glauben der Maori waren die Frauen schon<br />

immer das Sinnbild für das Leben, und als das wichtigste<br />

Element des Lebens gilt der Atem. Für die Maori lag es<br />

daher nahe, die Tattoos <strong>bei</strong> den Frauen um den Mund<br />

herum zu gestalten. Laut Tradition war dies auch die einzige<br />

Körperstelle, an denen Frauen die Markierungen<br />

tragen durften. Die Linien sind da<strong>bei</strong> vor allem Ausdruck<br />

für die Geburt von Kindern. Sofern eine Frau Nachkommen<br />

zur Welt gebracht hatte, bekam sie eine Linie direkt<br />

unter die Unterlippe gezeichnet und im Verlauf des Lebens<br />

wurde dies je nach Ereignissen fortgesetzt.<br />

Im Gegensatz zu den Frauen, die nur vereinzelt im<br />

Gesicht die dauerhaften Prägungen ihres Lebens tragen<br />

dürfen, wird <strong>bei</strong> den Männern oftmals das Gesicht<br />

vollständig tätowiert. Die eine Hälfte des Gesichtes wird<br />

von der Abstammung mütterlicherseits und die andere<br />

Hälfte über die des Vaters geprägt.<br />

Sofern der Träger des Ta Moko in seinem Leben in der<br />

Gesellschaft viel geleistet hat, wird dies mit einem entsprechenden<br />

Tribal im Gesicht, aber auch auf den Oberschenkeln<br />

und den Armen übertragen. Für jeden persönlichen<br />

Verdienst gibt es einen bestimmten Körper teil,<br />

der dafür vorgesehen ist. Das bedeutet, dass auch die<br />

anderen Maori durchaus erkennen, was für ein Ansehen<br />

ein tätowierter Maori besitzt und welche Familiengeschichte<br />

er hat.<br />

Die Tätowierungen speziell im Gesicht sind wie eine Identifikation<br />

einer Person, ganz nach dem Motto „Zeig mir<br />

deine Tattoos und ich kann dir sagen, wer du bist.“ Auch<br />

wenn Ta Moko <strong>bei</strong> jeder Person ein anderes Bild ergibt<br />

und ganz individuelle Bedeutungen hat, so sind sie doch<br />

für andere Maori durchaus „lesbar“.<br />

76 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Maori<br />

Die Maori tragen die Tattoos noch immer voller Stolz<br />

als Zeichen ihrer Tradition<br />

Die Tätowierungen werden mit einer blauen Tinktur auf die Haut<br />

gebracht und sind von dauerhafter Haltbarkeit<br />

Veränderungen – Ta Moko als Kunst,<br />

nicht nur Tradition<br />

In <strong>Neuseeland</strong> gibt es derzeit nur noch zwei Künstler,<br />

die die alte Technik mit Meißel und Hammer wirklich<br />

beherrschen, die ursprünglich von den Tohunga oder<br />

Priestern vorgenommen wurden. Somit wird die Kunst<br />

zur Seltenheit. Heute gibt es als Alternative die zahlreichen<br />

Studios im Land, aber die Künstler verwenden<br />

fast ausschließlich die allseits bekannten Nadeln und<br />

Pistolen, um die Farbe auf die Haut zu bringen.<br />

Nach der ursprünglichen Bedeutung der Übersetzung<br />

von Ta Moko meint es jedoch „schlagen“ oder „klopfen“,<br />

wie es traditionellerweise durchgeführt wurde und<br />

nicht das „stechen“ mit der Nadel. Bei der alten Technik<br />

wurde der Meißel („uhi“) in eine dunkelblaue Mixtur<br />

getaucht, die aus einer parasitären Pflanze gewonnen<br />

wurde und dann mit einem kleinen Hammer in die<br />

Haut eingeritzt. Auf diese Weise wurde die Farbe unterhalb<br />

der obersten Hautschicht angebracht und war von<br />

dauerhafter Haltbarkeit.<br />

Eine Tätowierung nach Maori Art wurde nicht wie<br />

heutzutage mit einem Mal vorgenommen, sondern im<br />

Leben des Trägers immer wieder vervollständigt. Man<br />

ging dafür zu einem erfahrenen Künstler und erzählte<br />

ihm von seinem Leben, woraufhin dieser währenddessen<br />

mit seiner Ar<strong>bei</strong>t begann. Man wusste daher<br />

nie genau, wie das Design am Ende aussehen würde,<br />

denn es entstand erst durch die berichteten Erlebnisse<br />

des Trägers.<br />

Die Maori selbst sind in der Lage zu sehen, ob das Tattoo<br />

von einem Maori gestochen wurde, oder es sich<br />

da<strong>bei</strong> um den Versuch einer Kopie handelt. In <strong>Neuseeland</strong><br />

gibt es neun verschiedene Tribals, die jeweils<br />

für eine Region im Land stehen. Sind diese Zeichen<br />

nicht im Tattoo als Signum enthalten, dann kann man<br />

sich sicher sein, dass der Träger nicht wirklich <strong>bei</strong><br />

einem erfahrenen Maori gewesen ist. Nur weil es ein<br />

Maori-Tattoo ist, bedeutet es nicht, dass die Ar<strong>bei</strong>t<br />

auch von einem Ureinwohner des Landes vorgenommen<br />

wurde.<br />

Derzeit ist das Tragen eines Ta Moko schon fast zu<br />

einer Art „Modeerscheinung“ geworden. Immer<br />

mehr Personen, die nicht der Maori-Kultur entstammen,<br />

wollen ebenfalls ein traditionelles Tattoo dieser<br />

Art haben. Es ist daher verständlich, dass die Maori<br />

es leicht misstrauisch betrachten, wenn Menschen<br />

anderer Länder ihre Kunst für sich in Anspruch nehmen,<br />

was eigentlich eine Einzigartigkeit ihrer Kultur<br />

bedeutet.<br />

Auch in der eigenen Kultur der Maori gab es mit<br />

dem Wechsel jüngerer Generationen einige Veränderungen,<br />

denn die ursprüngliche Tradition der Tattoos<br />

hat ein wenig an Bedeutung verloren. Die Maori<br />

der heutigen Zeit leben nicht mehr stark so nach dem<br />

Glauben ihrer Vorfahren, sondern sehen sich vielmehr<br />

als eine neue Generation mit neuem Glauben. Das ist<br />

wahrscheinlich auch der Grund, warum man kaum<br />

noch Maori mit ursprünglichen Mokos finden wird. <br />

(Sarina Lenz)<br />

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© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 77


Pinboard<br />

<strong>Neuseeland</strong> will zum<br />

Umweltschutz <strong>bei</strong>tragen:<br />

Aspekte, Projekte und Stimmen<br />

rund um die CO2-Reduzierung<br />

Klimaschutz, Treibhauseffekt, globale Erwärmung<br />

– diese Begriffe sind seit Jahren in aller<br />

Munde. Doch der übermäßige CO 2 -Ausstoß in<br />

die Atmosphäre nimmt ungeahnte Formen an.<br />

Die Klimaveränderung durch die starke Luftverschmutzung<br />

geht drastisch rapide voran, viel<br />

schneller als ursprünglich von Wissenschaftlern<br />

prognostiziert. Im Fokus der Debatte steht jetzt<br />

weltweit vor allem die Reisebranche – Stichwort:<br />

Fernreisen-Stigma. Gestiegene Besucherzahlen<br />

<strong>bei</strong> Transatlantikflügen bedeuten eine stärkere<br />

Verschmutzung der Atmosphäre mit CO 2 . Für<br />

die Tourismusbranche, <strong>Neuseeland</strong>s zweites<br />

wirtschaftliches Stand<strong>bei</strong>n nach der Landwirtschaft,<br />

beginnt ein Zittern um europäische<br />

Besucher. Wie kann sich ein Land, welches nur<br />

per Langstreckenflug zu erreichen ist, weiterhin<br />

attraktiv halten? Lammsteaks, Kiwis und Äpfel<br />

um den Globus zu schicken, um sie in europäischen<br />

Supermärkten abzusetzen, klingt nicht<br />

nach optimalem Umweltschutz. Dazu kommt das grüne<br />

Image <strong>Neuseeland</strong>s, welches man um jeden Preis behalten<br />

möchte. Besonders Exporteuren, Reiseveranstaltern und<br />

Tourismusunternehmen in Aotearoa liegt nun die Reduzierung<br />

der CO 2 -Ausstöße am Herzen. Ex-Premierministerin<br />

Helen Clark sprach bereits von einem ökologischen<br />

und ökonomischen Druck auf Tourismus und Handel. Doch<br />

auch die neue Regierung unter John Key sieht Handlungsbedarf.<br />

Die Ureinwohner des Landes, die Maori, reagieren<br />

bereits selbst, da sie Kultur, Tradition und Lebensgrundlage<br />

durch den Klimawandel bedroht sehen.<br />

Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gehen rund 1,6 Prozent<br />

des schädlichen CO 2 -Ausstoßes weltweit auf das Konto<br />

des Luftverkehrs. 63 Prozent aller Deutschen sind davon<br />

überzeugt, dass der Welt ein ökologisches Desaster bevorsteht,<br />

so eine Studie der Bundesregierung. Und Deutschland<br />

ist umweltbewusst. Für etwa 25 Prozent aller Bürger<br />

ist das Thema Umweltschutz außerordentlich wichtig.<br />

Ganz anders sah es mit dem Umweltschutz noch vor fünf<br />

Jahren in <strong>Neuseeland</strong> aus: Recycling steckte in den Kinderschuhen,<br />

Müllreduzierung, Strom oder Wasser sparen<br />

war für viele Kiwis absolutes Neuland und von einer<br />

Abgasuntersuchung oder Katalysatoren in Autos konnten<br />

die Klimaschützer nur träumen.<br />

Contemporary Issue<br />

Internationale Wissenschaftler und Politiker wiesen<br />

immer wieder darauf hin, dass besonders der Erhalt der<br />

Wälder und die Aufforstung zu Gunsten des Treibhauseffektes<br />

die Länder, die große natürliche Waldflächen wie<br />

<strong>Neuseeland</strong> haben, einschließen müsse.<br />

Der „Beehive“ in <strong>Wellington</strong><br />

Und <strong>Neuseeland</strong> sieht sich durchaus angesprochen,<br />

unterschrieb das Kyoto Protokoll. „Die Uhr tickt und<br />

es erfordert nun globale Aktionen. Man soll in diesem<br />

Kampf auf <strong>Neuseeland</strong> zählen können“, betont John Key,<br />

neuer Premierminister.<br />

Das „CarboNZeroProgramme“<br />

Mit seinen nur knapp über vier Millionen Einwohnern<br />

hatten die Kiwis zwar trotz des zurückgebliebenen<br />

aktiven Umweltschutzes bislang relativ wenige Probleme,<br />

aber man wollte aktiv reagieren. Und um das<br />

Debakel nicht größer werden zu lassen und das saubere<br />

Image zu erhalten, beschloss die Regierung, noch<br />

unter Helen Clark: „Wir haben eine überschaubare<br />

Bevölkerung und das ist unsere Chance, schnell etwas<br />

zu ändern!“ Gegründet wurde bereits vor zwei Jahren<br />

das „CarboNZeroProgramme“ der Regierung. Firmen<br />

können sich freiwillig dafür melden. Das „Landscare-<br />

Programme“ des Crown Research-Institutes <strong>bei</strong>nhaltet<br />

drei Hauptfaktoren: Das akkurate Messen des CO 2 -Ausstoßes,<br />

das Ermitteln, wie und wo Emissionen reduziert<br />

werden können, und das Ausgleichen der unvermeidlichen<br />

Umweltschädigungen, wie <strong>bei</strong>spielsweise durch<br />

Aufforstungen.<br />

78 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Contemporary Issue<br />

Das Ziel ist ein CO 2 -neutraler Emissionshaushalt, also<br />

unterm Strich kein Kohlendioxid mehr in die Atmosphäre<br />

abzusondern. „Seit Al Gores Kinofilm ,An inconvenient<br />

Truth‘ im Mai 2006 und Ex-Premierministerin<br />

Helen Clarks Agenda im neuseeländischen Parlament vor<br />

einem Jahr, ist die Sorge um den Klimawandel und die<br />

sozialen, ökonomischen und ökologischen Folgen hier in<br />

<strong>Neuseeland</strong> stark gestiegen“, erzählt auch Professorin<br />

Ann Smith vom „CarboNZeroProgramme“.<br />

Über 350 Organisationen und Firmen haben sich seitdem<br />

für das <strong>Neuseeland</strong>-eigene Programm des Umweltministeriums<br />

eingetragen. Das neuseeländische Weingut<br />

„Grove Mill“ und „Sanctuary wines“ sind sogar die ersten<br />

Firmen weltweit, die bereits „CO 2 -neutralen Wein“ anbieten.<br />

Auch die Tourismusbranche in der Landeshauptstadt<br />

<strong>Wellington</strong> ergreift viele kleine Schritte in Richtung<br />

Umweltverträglichkeit. „Wir ar<strong>bei</strong>ten gerade an neuen<br />

Strategien, wollen hier definitiv eine Führungsrolle in<br />

<strong>Neuseeland</strong> übernehmen. Es sind oft schon die ganz<br />

kleinen Schritte der Unternehmen, die in ihrer Gesamtheit<br />

eine Veränderung bewirken“, erklärt Tim Cossar von<br />

Positively <strong>Wellington</strong> Tourism.<br />

Einige Hotelketten und Quartiere haben es sich zum Ziel<br />

gemacht, umweltfreundlicher zu ar<strong>bei</strong>ten. Die InterContinental<br />

Hotel-Gruppe lässt gerade den gesamten Wasser-<br />

und Energieverbrauch sowie die Produktion der<br />

Müllmengen messen. Einen ganz anderen Schritt geht<br />

das Holiday Inn der Landeshauptstadt. Das Hotel schloss<br />

eine Partnerschaft mit der Mission für Arme und spendet<br />

alle zwei Wochen recyclebare übrig gebliebene<br />

Seifenstücke und Shampoos. Die YHA, Jugendherbergen<br />

in <strong>Wellington</strong> haben für ihre Umweltverträglichkeit<br />

sogar einen Preis gewonnen, reduzieren Müll und<br />

Energieverbrauch, recyceln und verwenden Dinge mehrfach<br />

und benutzen <strong>bei</strong>spielsweise umweltfreundliche<br />

Reinigungsprodukte.<br />

Auch Tourenanbieter der Region nehmen an CO 2 -Programmen<br />

teil. Die Firma „Seal Coast Safari“ bietet Touren<br />

zu den Robbenkolonien <strong>bei</strong> den Red Rocks an. Im<br />

Gegenzug des CO 2 -Ausstoßes durch ihre Allradfahrzeuge<br />

pflanzen sie Rata-Bäume. Rover Tours minimiert<br />

die Verpackungen der Snackboxen und kompostiert<br />

selbst. Einige Stadtführer steigen auf den Transport mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln um oder gehen mit ihren<br />

Kunden <strong>bei</strong> den Touren zu Fuß durch die Stadt. In Auckland<br />

und <strong>Wellington</strong> kann der Kunde mittlerweile auch<br />

sogenannte „Green Cabs“, „Grüne Taxis“ wählen. Die<br />

gesamte Flotte des Unternehmens umfasst 20 Hybrid-<br />

Fahrzeuge und ist die einzige CO 2 -freie Taxiflotte im Land,<br />

die zweite weltweit. „Wir haben uns für den Klimaschutz<br />

entschieden und wollen unseren Kunden die Chance<br />

bieten, selbst zu entscheiden, ob sie umweltfreundlich<br />

fahren wollen oder nicht“, erklärt Green Cab-Geschäftsführer<br />

Callum Brown. Und die Firma unternimmt noch<br />

weitere aktive Schritte, um wirklich CO 2 -neutral zu agieren:<br />

Die Mitwirkung an Aufforstungsprogrammen, <strong>bei</strong><br />

denen Bäume als Sauerstoffspender gepflanzt werden,<br />

der Kampf des Betriebes für den Erhalt des natürlichen<br />

neuseeländischen Buschlandes sowie Investitionen in<br />

CO 2 -neutrale Stromgewinnungsprojekte sind einige der<br />

Beiträge des Transportunternehmens.<br />

Auch die Dachorganisation der nationalen Tourismusbranche<br />

macht sich intensiv Gedanken um die europäischen<br />

Besucherströme der Zukunft. „Wir nehmen das<br />

Thema Klimaschutz sehr ernst und unterstützen deshalb<br />

alle energiesparenden Maßnahmen, Recycling und eine<br />

ökologische Abfallentsorgung“, so George Hickton, Vorstandsvorsitzender<br />

von „Tourism New Zealand“.<br />

Air New Zealand – neue Flugzeuge sparen<br />

Kerosin ein<br />

Eines der wichtigsten Unternehmen der neuseeländischen<br />

Reisebranche ist die landeseigene Fluggesellschaft<br />

Air New Zealand. Laut eigenen Berichten gab die<br />

Airline im Jahr 2006 3,6 Millionen CO 2 in die Atmosphäre<br />

ab. Durchschnittlich verbrauchen die neuseeländischen<br />

Boeings etwa 3,5 Liter Sprit pro 100 geflogene Passagier-Kilometer<br />

– so viel wie ein Kleinwagen. „Mit den<br />

neuen Technologien in unserer fortschrittlichen B 777-<br />

Flotte haben wir einen reduzierten Kerosinverbrauch“,<br />

erklärt Jutta Simon, Air New Zealand Managerin für<br />

Deutschland. „Das sind etwa 58.000 Tonnen weniger<br />

Treib hausgase.“ Mit den bestellten, ab 2010 eingesetzten<br />

B 787-Flugzeugen wird Air New Zealand noch einmal<br />

20 Prozent Kerosin einsparen und somit eine weitere<br />

Leistung zum Klimaschutz erbringen. Auch kleine<br />

Maßnahmen machen für die Airline Sinn: „Wir wollen<br />

unnötige Flüge vermeiden, nicht ausgelastete Flugstre-<br />

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© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 79


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cken verändern. Auch geringere Wassermengen an Bord,<br />

spezielle Trockner, welche die Feuchtigkeit und somit<br />

das Gewicht zwischen Flugzeughülle und Kabinenverkleidung<br />

um etwa 200 Kilogramm pro Flug verringern<br />

sollen, senken den Kerosinverbrauch. Ebenso müssen<br />

kleine Dinge wie weniger Papiere, die ein Pilot mitführen<br />

muss, in Zukunft überdacht werden“, erklärt Jutta<br />

Simon. Die neuste Errungenschaft der Fluggesellschaft<br />

sind sogenannte „Winglets“, 3,4 Meter hohe Düsen-Bauteile<br />

an den Flügeln vieler Boeings. Etwa 1,6 Millionen<br />

US-Gallonen pro Jahr sollen mit der Nachrüstung eingespart<br />

werden.<br />

Auch die InterCity Group, <strong>Neuseeland</strong>s größter nationaler<br />

Transport- und Tourismusbetreiber, wurde bereits<br />

das erste CO 2 -freie öffentliche Transportunternehmen<br />

der Welt. Die Firma unterzeichnete vor etwa einem Jahr<br />

das „CarboNZeroProgramme“ und muss nun in weiteren<br />

zwei Jahren klimaneutral sein. Die InterCity Group<br />

besteht aus den Newman Coach Lines, den InterCity<br />

Coachlines, Eco Tours und den Kings Dolphin Cruises<br />

in der Bay of Islands und transportiert etwa 1,5 Millionen<br />

Passagiere pro Jahr. Ein Drittel davon sind Touristen<br />

aus aller Welt. Bereits in den letzten fünf Jahren<br />

hat das Unternehmen über 20 Millionen NZ$ in<br />

neuste Technik investiert, um den CO 2 -Ausstoß drastisch<br />

zu senken und europäische Standards zu erreichen.<br />

„Hier<strong>bei</strong> geht es nicht darum, sich vom Emissionsausstoß<br />

frei zu kaufen. Wir wollen für uns Kiwis und<br />

für unsere internationalen Kunden eine grundlegende<br />

Veränderung des Geschäftes, um die Absonderung von<br />

Treib hausgasen zu reduzieren“, so Malcolm Johns, Vorstandsvorsitzender<br />

der InterCity Group. Bereits 1998<br />

hat das zu hundert Prozent neuseeländisch geführte<br />

Unternehmen papierlose Tickets eingeführt und so<br />

den Papierverbrauch um 80 Prozent gesenkt. Auch eine<br />

schadstoffarme Fahrzeugflotte wurde angeschafft. Mit<br />

einem neuen High Tech-Server, der im Jahr 2006 neun<br />

kleinere Computer ersetzte, konnte der Stromverbrauch<br />

in der Zentrale um 70 Prozent gesenkt werden.<br />

Die Maori und die Folgen der Erderwärmung<br />

Auch für die Ureinwohner <strong>Neuseeland</strong>s, die Maori, hat<br />

das Thema Treibhauseffekt eine große Bedeutung. Sie<br />

haben seit je her eine enge Bindung zur Natur. Umso<br />

härter treffen sie die Auswirkungen des Klimawandels.<br />

Die Besorgnis um die eigene Lebensgrundlage<br />

als Fischer oder Landwirte und den voranschreitenden<br />

Verlust von Kultur und Tradition sowie die Gefahr<br />

für spirituelle Plätze ist groß. Die negativen Auswirkungen<br />

der Erderwärmung auf Mensch und Natur sind<br />

Contemporary Issue<br />

bereits zu spüren. Die stärkeren Stürme mit heftigen<br />

Regenfällen im Westen und die extremen Dürren im<br />

Osten <strong>Neuseeland</strong>s hinterlassen ihre Spuren – große<br />

Flächen sind dem Wetter und der daraus entstehenden<br />

Erosion des Bodens schutzlos ausgeliefert. „Ein<br />

Sommer ist der wärmste und trockenste, den wir je in<br />

Otaki hatten, einen anderen davor gab es eine riesige<br />

Flut. Und solche Extreme sind keine Jahrhundertvorkommnisse<br />

mehr. Sie passieren nun jährlich“, erklärt<br />

Maori-Sprecher Api Skipper. Die Wind- und Wellenschemen,<br />

welche über Jahrhunderte gleich waren,<br />

ändern sich. Ganze Küstenstriche drohen weg zu brechen.<br />

Das Risiko von stärkeren Strömungen nimmt zu.<br />

Und zu guter Letzt erwärmt sich das Meer selbst und<br />

der Meeresspiegel steigt. In der Messstation in Auckland<br />

waren bis 1998 keine Anstiege zu verzeichnen.<br />

Doch seitdem nimmt der Wasserstand in <strong>Neuseeland</strong><br />

jedes Jahr zu.<br />

Durch Klimawandel bedroht – Gedenkstätten der Maori<br />

Besorgnis macht sich breit und eigene Initiativen werden<br />

gegründet. Awanui Black ar<strong>bei</strong>tet an der Maori-<br />

Universität in Otaki: „Wir als Stammesgruppe sind nicht<br />

nur sehr eng mit diesem Land verbunden, für uns sind<br />

ganz bestimmte Orte in <strong>Neuseeland</strong> äußerst wichtig,<br />

heilige Orte“, erklärt er das Dilemma. „Wenn wir unsere<br />

Hauptbestandteile der Kultur verlieren, die uns als<br />

Maori ausmachen, was bleibt dann noch? Sicher werden<br />

wir genetisch gesehen überleben, aber wenn wir<br />

alle anderen Aspekte unseres Charakters, unserer Tradition<br />

und unserer Persönlichkeit verlieren, dann bleibt<br />

nichts mehr übrig von dem, was wir einmal waren. Dann<br />

sind wir wie alle anderen.“<br />

80 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Der Meeresspiegel wird nach den Aussagen der Wissenschaftler<br />

in den nächsten 100 Jahren um weitere<br />

800 Millimeter steigen. Zahlreiche, sogenannte<br />

Marae, traditionelle Versammlungshäuser der Maori,<br />

küstennahe Friedhöfe, heilige Plätze der Ureinwohner<br />

und kleinere Maori-Siedlungen in Fluss- oder<br />

Meernähe sind durch den Anstieg des Meeres direkt<br />

bedroht. Umsiedlung ist für die Maori keine Lösung,<br />

jedes Jahr von Flutkatastrophen heimgesucht zu werden,<br />

ebenfalls nicht. Eine direkte Maßnahme sollen<br />

Dämme und Auffangbecken sein. Veränderte Klimabedingungen<br />

lassen einige Pflanzen selten werden, welche<br />

die Maori stets zu medizinischen Zwecken verwendet<br />

haben. Die Anzahl von <strong>Neuseeland</strong>s einzigartigem<br />

Zugvogel, dem Titi, ein rußbrauner Sturmtaucher, dezimiert<br />

sich zunehmend. „Wir haben über Tausende von<br />

Jahren unser Wissen in der Fischerei erworben, wo,<br />

wann und wie man die besten Fänge erzielt. Diese uralten<br />

Daten wurden von Generation zu Generation überliefert.<br />

Das wird nun alles hinfällig“, berichtet Black<br />

von den neuesten Erkenntnissen. Aale wurden stets am<br />

Ende des Sommers im März oder April gefangen, wenn<br />

sie aus den Flussläufen ins Meer ziehen. „Letztes Jahr<br />

haben wir Aale beobachtet und gefangen – und das war<br />

noch vor Weihnachten“, erzählt Caleb Royal, der Otakis<br />

Flussläufe überwacht.<br />

Die Stammes-Gemeinde der Ureinwohner ist alarmiert<br />

und will ihren Beitrag zur CO 2 -Reduzierung im Land liefern.<br />

Denn den Maori gehören große Landstriche <strong>Neuseeland</strong>s.<br />

Und große Landstriche sollen nun als erste<br />

Maßnahme nicht mehr gerodet werden. CO 2 -aufnehmende<br />

Wälder, gegen Erosion schützende Bäume und<br />

dichtes Unterholz bleiben erhalten, auch die anderweitige<br />

Nutzung für landwirtschaftliche Zwecke soll durch<br />

Entschädigungszahlungen unterbunden werden. Mehr<br />

Aufklärung innerhalb der eigenen Reihen ist ein weiterer<br />

Aspekt. Um an Lösungsmöglichkeiten zu ar<strong>bei</strong>ten,<br />

wurde ein eigenes Internet-Forum von und für Maori<br />

eingerichtet. Bislang versprechen alle Initiativen großen<br />

Erfolg und viele Klimawissenschaftler sind selbst Maori,<br />

ar<strong>bei</strong>ten nun fieberhaft gemeinsam an Möglichkeiten zur<br />

CO 2 -Reduzierung.<br />

Maßnahmen der Regierung<br />

Contemporary Issue<br />

Die neuseeländische Regierung selbst geht der gesamten<br />

Nation mit Beispiel voran und beginnt bereits in<br />

den eigenen Reihen den Karbonausstoß zu reduzieren.<br />

Bis 2012 sollen alle Regierungsbehörden weniger<br />

CO 2 abgeben, die Fahrzeugflotte auf Biotreibstoffe<br />

umgestellt sein. Der neue Premierminister John Key<br />

will den CO 2 -Ausstoß im eigenen Land bis 2050 halbieren.<br />

Zugrunde gelegt wurden Messwerte aus dem<br />

Jahr 1990. „Wir reduzieren um 50 Prozent bis 2050,<br />

also 50 in 50“, erklärt der Führer der National Partei in<br />

der CO 2 -Debatte. Somit setzt er sich das gleiche Ziel wie<br />

viele andere Nationen. Die EU will die Emissionen bis<br />

2020 um 20 Prozent reduzieren, England <strong>bei</strong>spielsweise<br />

bis 2050 um 60 Prozent. „<strong>Neuseeland</strong> betreibt intensive<br />

Landwirtschaft, deshalb ist dieser Schritt wichtig<br />

für uns.“<br />

Unter Helen Clark wollte die Regierung <strong>Neuseeland</strong> noch<br />

als erstes Land der Welt CO 2 -neutral machen, setzte<br />

jedoch für ihr Vorhaben kein Zeitlimit – im Gegensatz zu<br />

Norwegen, die mit dem gleichen Vorgaben an den Start<br />

gingen, die völlige CO 2 -Neutralität jedoch bis 2050 zu<br />

erreichen versuchen.<br />

Das Wissen um den Klimawandel könnte sich Aotearoa<br />

nun sogar zunutze machen und damit neue Industriezweige,<br />

Tourismusrichtungen oder Technologien ankurbeln.<br />

Die geschätzte Nachfrage nach CO 2 -armen Produkten<br />

könnte bis 2050 mindestens 500 Milliarden NZ$<br />

pro Jahr ausmachen. John Key möchte mit Maßnahmen<br />

wie Aufforstungsprogrammen mithilfe von „Karbon-Krediten“<br />

die Waldbesitzer locken, zu pflanzen statt<br />

abzuholzen. Mehr Investitionen in alternative CO 2 -freie<br />

erneuerbare Energiegewinnungen sowie Geld für Forschung<br />

und Entwicklung im Sektor Landwirtschaft, um<br />

das Problem der Methangasemissionen in den Griff zu<br />

bekommen, sind einige der Vorhaben der neuen Regierung<br />

unter der National Party.<br />

„Ich habe großes Vertrauen in die Kiwis. Ich habe Vertrauen,<br />

dass jeder Einzelne von uns den Wert, den unsere<br />

Umwelt und die Natur haben kennt, zu schätzen weiß<br />

und erhalten will. Es ist in unser aller Interesse und liegt<br />

in unserer Natur. Ich weiß, dass ich mich da voll und ganz<br />

auf die Neuseeländer verlassen kann“, beendete John<br />

Key nach den Parlamentswahlen seine Siegesrede. <br />

(Anja Schönborn)<br />

<strong>360°</strong> Web Info<br />

Pinboard<br />

www.carbonzero.co.nz<br />

www.destinationcarbonneutral.co.nz<br />

www.grovemill.co.nz/marketing-tool/show/1150<br />

www.greencabs.co.nz<br />

www.intercity.co.nz/about-us/mediarelease47.php<br />

www.airnewzealand.de/about_us/carbon-offset/carbon-<br />

offset-information.htm<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 81


Pinboard<br />

Ein Jahr in <strong>Neuseeland</strong><br />

Anja und Gunnar Schönborn haben sich viel vorgenommen.<br />

Mit ihren einjährigen Zwillingen wandern sie nach<br />

<strong>Neuseeland</strong> aus. Nach mehreren Urlauben in ihrem<br />

Traumland am anderen Ende der Welt wollen sie es<br />

zumindest versuchen: Fuß fassen im Land der Kiwis. Sie<br />

geben ihren sicheren Job in Deutschland auf und wagen<br />

das, wovon andere meist nur träumen: den Neustart als<br />

junge Familie im jüngsten Land der Erde.<br />

Ein Jahr in <strong>Neuseeland</strong> – das ist ein hautnah verfasstes<br />

Tagebuch, in dem Anja Schönborn in zwölf Kapiteln –<br />

Monat für Monat – sehr persönlich beschreibt, wie die<br />

Familie Schritt für Schritt in der neuen Heimat ankommt.<br />

Startet der erste Monat noch in Urlaubsstimmung auf der<br />

Südinsel mit Whalewatching in Kaikoura und Zorbing in<br />

Queenstown, so beginnt bereits im März der Ernst des<br />

Lebens. Vom Autokauf in einer Auktion, <strong>bei</strong> der Anja und<br />

Gunnar den Auktions-Kiwi-Slang-Kauderwelsch kaum verstehen,<br />

aber mithilfe freundlicher Neuseeländer dennoch<br />

zu ihrem Traumauto kommen, über die für deutsche Verhältnisse<br />

ungewöhnliche Busfahrt zum obligatorischen<br />

IETS-Englischtest bis hin zur Jobsuche ihres Mannes Gunnar,<br />

die die Schönborns zunächst weg vom lieb gewonnenen<br />

<strong>Wellington</strong> nach Auckland bringt und der Familie<br />

das erste Zuhause im Stadtteil Mount Albert beschert.<br />

Anja Schönborn gibt einen tiefen Einblick in den sich<br />

entwickelnden Alltag einer jungen Auswandererfamilie<br />

mit allen Ups and Downs, von ersten Ausflügen in die<br />

nähere Umgebung von Auckland bis hin zum Stromausfall<br />

mitten im Winter. Monat für Monat geht es Schritt für<br />

Schritt voran. Anja fasst als <strong>Neuseeland</strong>-Korrespondentin<br />

eines großen deutschen Reisemagazins Fuß und bereits<br />

im November hat Gunnar zwei Jobangebote in <strong>Wellington</strong><br />

und es kommt wie es kommen muss: kurzfristiger<br />

Job- und Wohnsitzwechsel – in <strong>Neuseeland</strong> no big deal.<br />

Gewöhnungsbedürftig erscheint zumindest für Anja das<br />

Weihnachtsfest <strong>bei</strong> sommerlichen Temperaturen. Aber<br />

auch hier wird das Beste daraus gemacht. Auch ein<br />

gerade noch so eben nach langer Suche erstandenes<br />

mickriges, schiefes Nadelbäumchen mit gelben Ästen,<br />

kann die Stimmung nur kurze Zeit trüben. Das Weihnachts-BBQ<br />

wird kurzerhand mit dem zunächst noch kritisch<br />

beäugten Weihnachtsbaum und den darunter aus-<br />

Books & DVDs<br />

gebreiteten Weihnachtsgeschenken am Strand gefeiert.<br />

So mischen sich neuseeländische und deutsche Tradition<br />

zu einem fröhlichen Fest, das sowohl <strong>bei</strong> den mit<br />

feiernden neuseeländischen Nachbarn als auch <strong>bei</strong> den<br />

Schönborns noch lange in Erinnerung bleiben wird.<br />

Am Ende des Buches zeigt das Fazit von Anja Schönborn,<br />

dass sich das Wagnis gelohnt hat: „Am Anfang war zwar<br />

vieles schwierig, doch wir haben es geschafft, unseren<br />

lang ersehnten Traum wahr zu machen. Ob wir für immer<br />

hier bleiben? Keine Ahnung. Warum alles planen, wenn<br />

es dann doch anders kommt? Ich lebe jetzt ganz nach<br />

dem Motto der Kiwis ‚Just go with the flow’ – Lass Dich<br />

einfach vom Leben treiben!“ Das Fazit zieht sich wie<br />

ein roter Faden durch das ganze Buch, das man, einmal<br />

begonnen, erst wieder zufrieden zur Seite legt, wenn<br />

man die 189 Seiten verschlungen hat. Es hat sich gelohnt<br />

– sowohl das Jahr in <strong>Neuseeland</strong> für die Familie Schönborn<br />

als auch die Lektüre des Buches. (Andreas Walter)<br />

Polyglott on Tour – <strong>Neuseeland</strong><br />

Anja Schönborn<br />

Ein Jahr in <strong>Neuseeland</strong> –<br />

Reise in den Alltag<br />

Herder Verlag, Freiburg<br />

2009, 189 S., Broschur, 12,95 €<br />

ISBN 978-3-451-05968-1<br />

Alles Wissenswerte über die Landschaft, Natur,<br />

Geschichte und Kultur, Essen und Trinken, Urlaub aktiv,<br />

Unterkunft, Reisewege und Verkehrsmittel, außerdem<br />

praktische Infos von A – Z. Die bekanntesten Städte werden<br />

kurz vorgestellt: Auckland, <strong>Wellington</strong>, Christchurch,<br />

Dunedin, Queenstown. Elf Touren laden zum Nachreisen<br />

ein und sind ausführlich beschrieben, zum Beispiel<br />

Tour 2 „Ein schönes und reiches Land“, die von Auckland<br />

über die Coromandel Peninsula und den Bay of<br />

Plenty nach Rotorua führt: Hilfreiche Infos zu Sehenswürdigkeiten,<br />

Unterkünften und übersichtliche Karten<br />

machen die Reise zu einem besonderen Erlebnis. In der<br />

Flipmap: übersichtliche Innenstadtpläne von Auckland<br />

und Christchurch sowie ein Übersichtsplan der <strong>bei</strong>den<br />

82 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

Books & DVDs<br />

Inseln. 12 Top-Tipps garantieren, dass keine Höhepunkte<br />

der Reise versäumt werden.<br />

Klassische und moderne Rezepte<br />

aus <strong>Neuseeland</strong><br />

In <strong>Neuseeland</strong> verbinden sich englische und kontinental-europäische<br />

Wurzeln mit der traditionellen Küche der<br />

Maori, die auf den natürlichen Gegebenheiten der grünen<br />

Inseln aufgebaut ist. Neben einigen exotischen Rezepten<br />

(Wapiti oder Abalone) bietet dieses Buch wohlschmeckende<br />

Rezepte, deren Zutaten auch in unseren Breiten<br />

erhältlich sind. Ein Kochbuch für wahre Feinschmecker,<br />

Kenner und Genießer. Mit Anleitung zu „The Hangi“.<br />

Besonderheit: Es gibt keine Bilder der Gerichte, sondern<br />

es sind Impressionen aus <strong>Neuseeland</strong> abgedruckt.<br />

Dadurch soll die Einzigartigkeit des Landes ausgedrückt<br />

werden, welche sich auch in der Küche widerspiegelt.<br />

Australien und <strong>Neuseeland</strong><br />

Bruni Gebauer / Stefan Huy<br />

Polyglott on Tour<br />

– <strong>Neuseeland</strong><br />

Polyglott Verlag, München<br />

Aktual. Auflage 2008,<br />

Paperback, mit Flipmap,<br />

108 S., 8,95 € (D), 9,20 € (A),<br />

16,80 CHF<br />

ISBN 978-3-493-56367-2<br />

Evert Kornmayer<br />

Klassische und moderne<br />

Rezepte aus <strong>Neuseeland</strong><br />

Gebrüder Kornmayer Verlag,<br />

Dreieich<br />

4. Auflage 2008, 276 S., 14,95 €<br />

ISBN 978-3-9808785-2-4<br />

Mit „Australien und <strong>Neuseeland</strong>“ ist ein Kochbuch erschienen,<br />

das nicht nur Hobbyköche und Genießer, sondern<br />

auch Reisende und Liebhaber der <strong>bei</strong>den Länder anspricht.<br />

Ästhetische Food-Fotografien und Landschaftsaufnahmen<br />

nehmen den Leser mit auf eine Reise durch die Welt der<br />

australischen und neuseeländischen Küche. Ergänzt werden<br />

die Rezepte durch eine Vielzahl von Variationen, die<br />

die Kreativität herausfordern und dennoch leicht nach-<br />

zukochen sind. Weinempfehlungen und eine informative<br />

Warenkunde rundet das lukullische Erlebnis ab.<br />

<strong>Neuseeland</strong> Impressionen zum Träumen<br />

Mit der grandiosen, abwechslungsreichen Natur –<br />

schneebedeckte Bergriesen, kilometerlange goldene<br />

Sandstrände, mystische Regenwälder, kristallklare<br />

Seen, tief eingeschnittene Fjorde, heiße Schwefelquellen<br />

und aktive, qualmende Vulkane, bietet das Traumziel<br />

<strong>Neuseeland</strong> die besten Voraussetzungen für<br />

Outdoor-Aktivitäten jeder Art. Achim Käflein hat bislang<br />

über 50 Bildbände veröffentlicht. <strong>Neuseeland</strong> bereiste<br />

er mit dem Fahrrad, zu Fuß, mit Boot, Auto, öffentlichen<br />

Bussen und per Kleinflugzeug. Seine brillanten<br />

Fotos erzählen in nahen, außergewöhnlichen Perspektiven<br />

von einer erlebnisreichen Tour durch eines der<br />

schönsten Länder dieser Erde.<br />

Die Maori in <strong>Neuseeland</strong><br />

Australien und <strong>Neuseeland</strong><br />

Das Kochbuch „Edition<br />

Fackelträger“<br />

Fackelträger Verlag, Köln<br />

Auflage 2007, 256 S.,<br />

600 farbige Abb., 19,95 €<br />

ISBN 978-3-7716-4356-0<br />

Achim Käflein<br />

<strong>Neuseeland</strong> – Impressionen<br />

zum Träumen<br />

Edition Käflein, Freiburg<br />

1. Auflage 2008, 125 S.,<br />

250 farbige Fotos,12,90 €<br />

ISBN 978-3-9810093-9-2<br />

Die Bevölkerung <strong>Neuseeland</strong>s steigt ständig. Knapp<br />

vier Millionen Menschen leben in Aotearoa. Großen<br />

Anteil daran haben die Maori. Die Demografie verzeichnet<br />

seit Jahren eine hohe Geburtenrate <strong>bei</strong> den Maori.<br />

Sie lebten lange Zeit isoliert, bis die Europäer während<br />

ihrer Entdeckungsreisen <strong>Neuseeland</strong> aufspürten und für<br />

sich nutzbar machten. Es kam zu weit reichenden Auseinandersetzungen,<br />

in deren Verlauf das Volk der Maori<br />

über Jahrzehnte hinweg sichtlich benachteiligt und dezimiert<br />

wurde. In diesem Buch sollen unter anderem Fragen<br />

geklärt werden, wie es zum Konflikt mit den Wei-<br />

Pinboard<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 83


Pinboard<br />

ßen europäischer Abstammung (pakeha) gekommen ist<br />

und warum die Maori vom „Cheaty of Waitangi“ reden.<br />

Hierzu ist es wichtig, die geschichtlichen Umstände zu<br />

beleuchten und die heutige Situation der Maori im Kontext<br />

dazu zu sehen. Weiterhin soll geklärt werden, inwieweit<br />

sich die Regierung bemüht, das entstandene Unrecht<br />

am Volk der Maori aufzuar<strong>bei</strong>ten und ob sich gegenwärtig<br />

die Lage, <strong>bei</strong>spielsweise hinsichtlich der Diskriminierung<br />

oder der Bildungsdefizite, entspannt hat.<br />

<strong>Neuseeland</strong> Outdoor-Handbuch<br />

David F.E. Krzysanowski<br />

Die Maori in <strong>Neuseeland</strong><br />

Forschungsar<strong>bei</strong>t<br />

Grin Verlag, München<br />

2007, 60 S., einseitig bedruckt,<br />

Paperback, 13,99 €<br />

ISBN 978-3-638-65437-1<br />

In <strong>Neuseeland</strong> gehören Outdoor Activities zum Alltagsgeschehen.<br />

Aufgrund der Naturvielfalt ist das Land prädestiniert<br />

für Outdoor-Sportarten. Ob Trekking, Klettern, Mountainbiking<br />

oder Kajakfahren – wer sich gern in der Natur<br />

bewegt, kommt in <strong>Neuseeland</strong> voll auf seine Kosten.<br />

Dieses Buch zeigt Einsteigern und Fortgeschrittenen, wo<br />

und wie man am besten seiner Leidenschaft nachgeht.<br />

Es enthält alle Informationen zur selbstständigen Organisation<br />

des Outdoor-Erlebnisses. eine fundierte Beschreibung<br />

der Möglichkeiten für Outdoor-Sportler, die besten<br />

Gebiete für Kletterer, Mountainbiker, Bergsteiger, Wanderer<br />

und Kajaker, 50 ausgewählte, ausführlich beschriebene<br />

Outdoor-Touren mit Übersichtskarten, Hintergrundinformationen<br />

zur Geschichte des Outdoor-Sports<br />

Alexandra und Peter Albert<br />

<strong>Neuseeland</strong> Outdoor-<br />

Handbuch – Outdoortouren<br />

für Einsteiger und<br />

Fortgeschrittene<br />

Reise Know-how Verlag,<br />

Peter Rump GmbH, Bielefeld<br />

1. Auflage 2009, 324 S. , über<br />

100 Fotos, 29 Landkarten und<br />

Routenpläne, 17,50 € (D),<br />

18,00 € (A), 32,00 CHF<br />

ISBN 978-3-8317-1683-8<br />

Books & DVDs<br />

sowie zum Natur- und Umweltschutz, Infos und Adressen<br />

zu Reisevorbereitung, Transport, Ausrüstung, Sportversicherungen,<br />

Anbietern und Ausbildungs programmen<br />

sowie Sicherheitstipps.<br />

NEU im MANA-Verlag:<br />

Themenspezifische Reiseführer<br />

<strong>Neuseeland</strong><br />

<strong>Neuseeland</strong>reiseführer – sie vermitteln einen ersten Eindruck<br />

vom Land am anderen Ende der Welt, geben viele<br />

Informationen, machen neugierig, zeigen beeindruckende<br />

Landschaftsaufnahmen und hinterlassen oft das<br />

Gefühl: Darüber möchte ich mehr erfahren!<br />

So entstand die Idee der themenspezifischen Reiseführerreihe.<br />

Zum Jubiläum „10 Jahre MANA“ startet der<br />

Verlag 2009 eine außergewöhnliche Reiseführerreihe,<br />

die es in sich hat!<br />

Die Bücher führen den Reiselustigen nach <strong>Neuseeland</strong>,<br />

geben allgemeine Informationen zum Land und gehen<br />

ausführlich auf das spezielle Themengebiet ein. Daneben<br />

sind zahlreiche farbige Fotos, Landkarten und Routenvorschläge<br />

enthalten. Für die Qualität der Reiseführer<br />

stehen ausgewählte Autoren, die als Spezialisten ihres<br />

jeweiligen Fachgebietes gelten.<br />

Interessieren Sie sich für wunderschöne Naturfotografien,<br />

treiben Sie gern ungewöhnliche Sportarten oder<br />

spielen sie doch lieber Golf? Dann bieten die ersten<br />

drei Reiseführer der Reihe eine optimale Ergänzung zu<br />

Ihrem geplanten <strong>Neuseeland</strong>-Trip. Drei Titel pro Jahr<br />

will der MANA-Verlag in Zukunft auf den Markt bringen.<br />

Geplant sind ein Wander-Reiseführer, ein Wein & Wellness-Führer,<br />

ein Natur-Führer, ein Kultur-Führer und ein<br />

Wohnmobil-Führer.<br />

Zur Einstimmung auf <strong>Neuseeland</strong> liegt jedem Reiseführer<br />

eine DVD <strong>bei</strong>!<br />

Rolf W. Brednich / Max Bönisch<br />

Golfen in <strong>Neuseeland</strong> –<br />

Ein Führer zu den 80<br />

schönsten Country-Courses<br />

MANA-Verlag, Berlin<br />

2009, 256 S., vierfarbig,<br />

ca. 100 Farbfotos, 16,80 € (D)<br />

ISBN 978-3-934031-92-0<br />

84 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong>


Pinboard Pinboard<br />

22. März<br />

Mt Lyford Adventure Racing,<br />

Canterbury Region<br />

Spektakulärere <strong>360°</strong>-Blick auf die Kaikuora- und Amuri-<br />

Gebirge, den Pazifik und das Waia Valley.<br />

www.paardekooper.co.nz<br />

23. März<br />

Otago Anniversary Day<br />

1848 landeten die „John Wickliffe”, das erste der <strong>bei</strong>den<br />

Segelschiffe der „Lay Association of the Free Church of Scotland”<br />

im heutigen Port Chalmers und brachte die ersten Siedler<br />

in die Region Otago.<br />

Balloons over Waikato<br />

25. bis 29. März<br />

<strong>Neuseeland</strong>s größtes Fest der Heißluftballons zaubert bunte<br />

Punkte an den Himmel über Hamilton.<br />

www.balloonsoverwaikato.co.nz<br />

Balloons over Waikato<br />

26. bis 29. März<br />

Whangamata Beach Hop 2009<br />

Die 1950er- und 1960-er Jahre leben wieder auf <strong>bei</strong> diesem<br />

Event in der Coromandel Region.<br />

www.beachhop.co.nz<br />

Events & Public Holidays<br />

Taranaki Triathlon<br />

28. bis 29. März<br />

Wine & Food Festival, Auckland<br />

Zum sechsten Mal jährt sich das beliebte Fest am Eastern<br />

Viaduct Parkplatz.<br />

www.aucklandwineandfoodfestival.com<br />

3. bis 5. April<br />

In New Plymouth findet dieses Festival an der Oceanview<br />

Parade statt.<br />

www.triathlon.org.nz<br />

4. April<br />

Avanti Rotorua to Taupo 100k Flyer<br />

Das legendäre Radrennen bringt die Teilnehmer auf eine<br />

schnelle, spaßige und landschaftlich wunderschöne Strecke<br />

von Rotorua bis nach Taupo.<br />

www.eventpromotions.co.nz<br />

4. April<br />

The Great New Zealand Muster,<br />

Waikato Region<br />

Das jährlich stattfindende Straßenfest ist verbunden mit einem<br />

Schaftreiben sowie einem Schafschurwettbewerb.<br />

www.waitomo.govt.nz<br />

4. bis 5. April<br />

Lake Ngaroto Sailing Regatta<br />

Segelwettbewerb auf dem Lake Ngaroto südlich von Hamilton.<br />

www.whatsonhamilton.co.nz<br />

9. bis 13. April<br />

The National Jazz Festival,<br />

Bay of Plenty Region<br />

Das Jazz-Ereignis des Jahres findet seit 46 Jahren statt und ist<br />

wohl das größte der südlichen Hemisphäre – über 40 Bands<br />

auf zwölf Bühnen.<br />

www.jazz.org.nz<br />

17. bis 25. Oktober<br />

2009 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />

Christchurch Heritage Week 2008<br />

MäR SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI<br />

APR MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI<br />

Die 40er-, 50er-, 60er- und 70er-Jahre leben in dieser Woche<br />

DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO<br />

wieder auf: Meilensteine der Popmusik, Musik, der Fahrzeuge<br />

MAI FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA und SOder MO Architektur DI MI DO werden FR SA gefeiert. SO MO<br />

www.heritageweek.co.nz<br />

DI MI DO FR SA SO<br />

86 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

10. bis 12. April<br />

Classic Fighters Airshow,<br />

Marlborough Region<br />

Events & Public Holidays<br />

Mehr als eine Airshow – Spaß und Unterhaltung pur sind garantiert.<br />

Die alten Flugzeuge stehen da<strong>bei</strong> immer im Mittelpunkt.<br />

www.classicfighters.co.nz<br />

17. bis 19. April<br />

Hamilton V8 Supercars<br />

Autorennen mitten durch Hamilton. Lesen Sie dazu den<br />

Bericht über den Event 2008 in Heft 05/2008 S. 62.<br />

www.v8supercar.co.nz<br />

Nur ein Zaun trennt die Zuschauer von der Rennstrecke<br />

17. bis 26. April<br />

Arrowtown Autumn Festival<br />

Das 25. Festival wird besonders gefeiert: 75 Events – Paraden,<br />

Kunstausstellungen, Musik und Tanz.<br />

www.arrowtownautumnfestival.org.nz<br />

ANZAC Day<br />

25. April<br />

Zum ANZAC Day wird an die Gefallenen der australisch-<br />

neuseeländischen Armee in Gallipolli, Türkei, während des<br />

Ersten Weltkrieges erinnert.<br />

28. April bis 3. Mai<br />

Southern Lakes Festival of Colour, Wanaka<br />

Alle zwei Jahre werden die Künste gefeiert: Musik, Theater, Tanz.<br />

www.festivalofcolour.de<br />

1. bis 24. Mai<br />

New Zealand International Comedy Festival,<br />

Auckland<br />

Die besten Comedians <strong>Neuseeland</strong>s und aus Übersee bieten<br />

beste Unterhaltung in Theatern rund um Auckland.<br />

www.laugh.co.nz<br />

8. bis 9. Mai<br />

Cateye Moonride, Rotorua Region<br />

Im Mekka der Mountainbiker, dem Whakarewarewa Forest,<br />

wird der erstaunlichste MTB-Event ausgetragen.<br />

www.eventpromotions.co.nz<br />

20. Mai bis 11. Juli<br />

Matariki – New Year der Maori<br />

Feiern Sie das Neujahr der Maori mit dem Ngati Kahungunu<br />

Stamm in der Hawke’s Bay Region. Lesen Sie in Heft 5 / 2008<br />

S. 68 über das Matariki-Fest.<br />

www.matarikifestival.org.nz<br />

<strong>Neuseeland</strong>film auf Deutschland Tournee<br />

Die Filmemacher Silke Schranz und Christian<br />

Wüstenberg zeigen ihren 2008 entstandenen Film.<br />

Rudolstadt, 15. März, 19.00 Uhr, Cineplex<br />

Eislingen, 17. März, 20.00 Uhr, Schlosstheater<br />

Bruchsal, 18. März, 20.00 Uhr, Cineplex<br />

Bad Kreuznach, 19. März, 18.30 Uhr, Cineplex<br />

Dettelbach, 22. März, 11.00 Uhr, Cineworld<br />

Bayreuth, 22. März, 19.00 Uhr, Cineplex<br />

Vilsbiburg, 23. März, 20.00 Uhr, Cineplex<br />

Erding, 24. März, 20.00 Uhr, Cineplex<br />

Neufahrn, 25. März, 20.00 Uhr, Cineplex<br />

Aichach, 26. März, 20.00 Uhr, Cineplex<br />

Neu-Ulm, 29. März, 11.00 Uhr, Dietrich Theater<br />

Vöhringen, 29. März, 19.00 Uhr, Capitol<br />

Memmingen, 30. März, 20.00 Uhr, Cineplex<br />

Singen, 31. März, 20.00 Uhr, Cineplex<br />

Reutlingen, 1. April, 20.00 Uhr, Planie Kinocenter<br />

Baden-Baden, 5. April, 11.00 Uhr, Cineplex<br />

Weitere Infos unter www.comfilm.de<br />

© <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong> 03 | 2009 87


Preview 02/2008<br />

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02/2008 Vorschau<br />

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Preview<br />

www.diamir.de<br />

Preview 04/2009 Die Ausgabe 04/2009 erscheint am 22.05. 2009<br />

Travel &<br />

Backpacking<br />

*<br />

<strong>Neuseeland</strong><br />

dem die größten Kauri-Bäume <strong>Neuseeland</strong>s<br />

stehen: Tane Mahuta und<br />

Te Matua Ngahere.<br />

Emigration &<br />

Ein Traum geht in Erfüllung – erleben Travelogues Sie die Faszination <strong>Neuseeland</strong>, entdecken Sie die Vielfalt und<br />

Schönheit dieser Inseln, Land von Zu Kiwi Fuß und durchs Kea, wo Vulkanwunderland<br />

Gletscher und Regenwald zusammentreff Working en. Nirgend- Holidays<br />

Sandra Petrowitz wandert im Tonwo<br />

sonst auf der Erde fi ndet man soviel Abwechslung und atemberaubende Einblicke in die Natur.<br />

gariro Nationalpark auf einer der<br />

Report<br />

beliebtesten Routen, dem Tongariro<br />

Ein Schuljahr in <strong>Neuseeland</strong> und<br />

Crossing, und führt uns zu den Hö-<br />

der Schritt ins Leben<br />

<strong>Neuseeland</strong> Individuell hepunkten der Tour, wie Aotearoa den Eme- – „Land der<br />

Mittlerweile lebt Carsten Hötzel<br />

rald Lakes, dem Blue Lake und dem<br />

Als Schüler7 inTage <strong>Neuseeland</strong> Mietwagenrundreise<br />

schon mehrere Jahre in Auckland,<br />

Red Crater. langen weißen Wolke“<br />

seit er nach einem Schüleraus-<br />

inkl. Motel/Hotel & Freikilometer<br />

29 Tage Trekking und Rundreise tausch dort „hängen geblieben“ ist.<br />

ab/an Christchurch, ab 339,– € p.P. <strong>Neuseeland</strong> mit Baby (Teil III)<br />

In seinem Beitrag berichtet er von<br />

Familie Bauer-Raßbach radelt Kepler weiter Track, Tongariro Circuit, Seekayak-Tour<br />

den Anfängen in seiner Gastfamilie<br />

19 Tage Mietwagenrundreise auf der Südinsel: Mount Übernachtung Cook ist im Zelt<br />

und in der Schule.<br />

inkl. B&B, Fähre & Freikilometer eines der Ziele für die kleine ab/an Frankfurt, Fami- ab 3090,– €<br />

ab/an Auckland, ab 1127,– € p.P. lie. Auf ihrer Fahrt finden sie aber<br />

auch die besten Thüringer Bratwür- Business &<br />

14 Tage Mietwagen all inkl. ab 196,– ste am € anderen Ende der Welt.<br />

Natur hautnah erleben<br />

Lifestyle<br />

21 Tage Campervan ab 149,– € p.P. Pedalpower (<strong>bei</strong> 3P.) (Teil III) 19 Tage Naturrundreise<br />

Lifestyle<br />

Auch Reinhard Pantke ist Rotorua, mit dem Franz-Josef und Fox-Gletscher, Hamilton Balloon Milford Sound<br />

21 Tage Wohnmobil inkl. Freikilometer<br />

Festival<br />

Fahrrad unterwegs. Nachdem Übernachtung er die im Hotel<br />

ab 179,– € p.P. (<strong>bei</strong> 4P.), ab 349,– € Südinsel p.P. (<strong>bei</strong> 2P.) durchradelt hat,<br />

ab<br />

erzählt<br />

Auckland/an<br />

er<br />

Christchurch, Report ab 2790,– €<br />

dieses Mal von seinen Erlebnissen<br />

21 Tage Campermobil<br />

Geld, Banken und Anlagen<br />

Rongo aus Schweden<br />

auf der Nordinsel: <strong>Wellington</strong>, Lake<br />

inkl. Flug & Freikilometer, ab 1791,– Taupo, € Napier und Rotorua sind nur<br />

einige Stationen auf seiner Reise. Weitere Themen<br />

Flug nach Auckland ab 1130,– €<br />

Wine & Flug Gourmet<br />

nach Christchurch ab 1290,– €<br />

Picture Gallery<br />

Mit dem Campervan unterwegs<br />

Cape Reinga /90-Mile-Beach<br />

Flug nach <strong>Wellington</strong> ab 1330,– €<br />

History & Tales<br />

Vier Wochen lang fahren Nicole Fritz<br />

Rotwein Special II:<br />

und Peter Greitzke mit dem Camper-<br />

Maori<br />

Der Pinot Noir<br />

van duch <strong>Neuseeland</strong>. Im ersten Teil<br />

Rongo – ein schwedischer Maori<br />

Regions<br />

Auckland III:<br />

Clevedon<br />

Regions<br />

Gerne organisieren wir auch ihres Ihre Kultur-, Berichtes Natur-, erzählen Trekking- sie uns und von Erlebnisreise nach Afrika, Asien, Europa,<br />

den Vorbereitungen – so einfach ist<br />

History<br />

Nord- und Südamerika sowie ins restliche Ozeanien. Bestellen Sie gleich unseren aktuellen Katalog und<br />

es nicht, den geeigneten Camper zu<br />

Die Maori-Kriege 1881<br />

informieren Sie sich unter www.diamir.de.<br />

finden – und nehmen uns mit von<br />

Auckland zur Bay of Islands, wo sie<br />

Website<br />

Gratiskatalog das anfordern:<br />

„Treaty House“ in Waitangi be-<br />

Tourism New Zealand<br />

Isabel Estate<br />

suchen, Delfine beobachten und den<br />

Loschwitzer Str. 58 · 01309 Waipoua Dresden Kauri · Tel. (0351) Forest 31 erwandern, 20 77 · info@diamir.de in<br />

Steglitzer Kreisel · Schlossstr. 78-82 · 12165 Berlin · Tel. (030) 79 78 96 81<br />

berlin@diamir-reisen.de · Mo. – Sa. 10 – 20 Uhr<br />

* Änderungen vorbehalten<br />

90 03 | 2009 © <strong>360°</strong> <strong>Neuseeland</strong><br />

€ <br />

<br />

Preis gültig pro Person im Vierbettzimmer vom 01.04.09 bis 30.09.09. 01.10.09 - 31.03.10: € 1.175. Abfahrtstermine & Zuschläge für Einzel- oder Doppelzimmer auf Anfrage.<br />

€ <br />

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Preis gültig pro Person im Doppelzimmer vom 01.04.09 bis 31.03.10. Abfahrtstermine, Zuschläge für Einzelzimmer & Fahrradmiete auf Anfrage.<br />

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Preis gültig pro Person <strong>bei</strong> zwei gemeinsam reisenden Erwachsenen im Doppelzimmer vom 01.05.09 bis 30.06.09. 01.07.09-31.08.09: € 3.519; 01.09.09-10.12.09: € 3.676.<br />

Abflug ab Deutschland jeden Samstag. Preise für weitere Termine sowie Zuschläge für Einzelzimmer auf Anfrage.<br />

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Tel. 0180 - 3 30 72 73 (0,06 €/40 sek.) · www.BoTG.de · info@BoTG.de<br />

24 Büros in Europa: 15x in Deutschland, 2x in der Schweiz, 2x in Österreich, 1x in Belgien & 4x in den Niederlanden


Ihre Reisemöglichkeiten<br />

Von Deutschland<br />

Fliegen Sie zwei Mal täglich von Deutschland<br />

über London nach <strong>Neuseeland</strong>. Da<strong>bei</strong> haben Sie<br />

die freie Wahl, ob Sie über Los Angeles oder<br />

Hongkong fl iegen und den Zwischenstopp dort<br />

eventuell für ein Kultur- und Shoppingerlebnis<br />

nutzen möchten. Fliegen Sie über eine Route hin<br />

und über eine andere wieder zurück, so ist das<br />

Rund-um-die-Welt-Erlebnis vollkommen.<br />

Sitzplätze<br />

Alle unsere Sitzplätze in jeder Klasse gehören zu<br />

den geräumigsten ihrer jeweiligen Kategorie.<br />

Unsere Business Premier Flachbetten gehören<br />

mit 202 cm zu den längsten über den Wolken.<br />

Die Premium Economy Class bietet zusätzliche<br />

Beinfreiheit und Sitzbreite. Die Sitze lassen sich<br />

hier um 50 Prozent weiter neigen als in der<br />

Economy Class.<br />

In der Economy Class bieten wir Ihnen mit einem<br />

Sitzabstand von 86,4 cm (747) den größten<br />

Sitzabstand in der gesamten Branche.<br />

TM<br />

Air New Zealand ist die einzige Fluggesellschaft, mit der Sie in <strong>bei</strong>de Richtungen<br />

rund um die Welt fl iegen können. Eine Flugerfahrung der Extraklasse, die wir mit<br />

Ihnen teilen möchten.<br />

Ihr Flugerlebnis<br />

Star Alliance Partner<br />

Sie können ebenfalls von Deutschland aus<br />

mit unseren Partnern von Star Alliance starten,<br />

welche den Anschluss an die Flüge von<br />

Air New Zealand nach <strong>Neuseeland</strong> ermöglichen.<br />

Den Anschlussfl ug können Sie in China, Japan,<br />

Kanada oder in den USA antreten.<br />

Unterhaltung<br />

Jeder Fluggast verfügt über einen persönlichen,<br />

hochaufl ösenden Bildschirm, auf dem er<br />

mehr als 450 Stunden individuell wählbare<br />

Unterhaltung von Start bis Landung genießen kann.<br />

Im Angebot haben wir über 200 Musikalben,<br />

Spiele, Blockbusterfi lme, Klassiker und<br />

Reiseführer über <strong>Neuseeland</strong>, Hongkong<br />

und Los Angeles.<br />

Weitere Informationen in Ihrem Reisebüro oder unter www.airnewzealand.de<br />

Innerhalb von <strong>Neuseeland</strong><br />

Wenn Sie erst einmal in <strong>Neuseeland</strong><br />

angekommen sind, können Sie 26 verschiedene<br />

Zielorte innerhalb von <strong>Neuseeland</strong> anfl iegen,<br />

von der nördlichsten Spitze der Insel bis ganz in<br />

den Süden.<br />

Speisen und Getränke<br />

In <strong>Neuseeland</strong> haben Speisen und Weine einen<br />

hohen Stellenwert. Das ist auf unseren Flügen<br />

genauso, ganz gleich in welcher Klasse.<br />

Ein Team internationaler Köche erstellt unter<br />

Verwendung von exquisiten und typisch<br />

neuseeländischen Zutaten unsere Premium<br />

Economy und Business Premier Menüs.

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