Queenstown - bei 360° Neuseeland
Queenstown - bei 360° Neuseeland
Queenstown - bei 360° Neuseeland
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Emigration & Working Holidays Report<br />
Schüler in <strong>Neuseeland</strong> –<br />
Ein Schritt ins Leben (Teil II)<br />
Erster Schultag<br />
Irgendwie fühlte ich mich sicher – gerade mit meinem vertrauten<br />
„Eastpack“ auf der Schulter – der erste Schultag<br />
irgendwo am Ende der Welt, nicht ganz so einfach, aber<br />
auch nicht so schlimm. Je näher ich der Schule kam, desto<br />
beruhigter war ich, dass – wie angekündigt – alle die gleichen<br />
Klamotten an hatten, Schuluniformen prägten das Straßenbild.<br />
Ich fühlte mich gleich „normaler“. Auf dem Schulgelände<br />
strömten alle in die „convention hall“, und ich nahm<br />
bewusst in einer der letzten Reihen Platz.<br />
Schüler aller Jahrgangsstufen drängten in die schier endlosen<br />
Stuhlreihen und schnell wurde das System sichtbar,<br />
alle Jahrgangsstufen saßen zusammen, die Jüngsten vorne,<br />
hinten die Abschlussjahrgänge, die ersten Reihen waren für<br />
die Lehrer reserviert. Das Podium gehörte dem Prinzipal,<br />
also dem Rektor mit seinen Direktoren, sowie dem Chef aller<br />
Internationalen Schüler und den Schulsprechern.<br />
Irgendwie hatte ich das Gefühl total falsch zu sitzen, dennoch<br />
sprachen mich gleich freundliche Kiwis an und gaben<br />
mir das gute Gefühl, nicht gegen ein strenges Gebot verstoßen<br />
zu haben. Ich war vor Spannung und vieler neuer Eindrücke<br />
so abgelenkt, dass es mich wie ein Blitz traf, als ich<br />
meinen Namen aus dem Lautsprecher hörte:„… Carsten from<br />
Germany, starting his first term grade 12 at Otumoetai College,<br />
… we wish you all the best …”. Mir wurde gerade klar gemacht,<br />
dass ich dazugehörte und jetzt aufzustehen hatte, und nahezu<br />
2.000 Augenpaare nahmen mich ins Visier. Der Rektor gab<br />
anschließend noch Ergebnisse der einzelnen Sportgruppen an<br />
der Schule bekannt, begrüßte drei neue Lehrer und zeigte die<br />
Wochenziele auf. Dann war die jeden Montag so stattfindende<br />
Veranstaltung zu Ende und alle strömten ins Freie.<br />
Draußen musste ich mir keine Gedanken mehr machen, wie<br />
ich wohl meinen ersten Kursraum finden würde. Schnell war<br />
ich umlagert von „meiner Jahrgangsstufe“, die neugierige<br />
Fragen an mich Neuling richteten, und wie selbstverständlich<br />
fand ich mich dann vor meinem ersten Kursraum ein.<br />
360° Autor: Carsten Hötzel<br />
Carsten Hötzel war 2003 für sechs<br />
Wochen mit einem Programm des Oberschulamtes<br />
in <strong>Neuseeland</strong>. Und das<br />
hatte Folgen: Kaum wieder zu Hause,<br />
entschied er sich dafür, ein ganzes<br />
Jahr an einer neuseeländischen High<br />
School zu verbringen. Während dieser<br />
Zeit hat er sich sogar entschlossen, seinen<br />
Schulabschluss in <strong>Neuseeland</strong> zu<br />
machen. Heute lebt er in Auckland.<br />
Grenzenlose Mobilität<br />
Chips zum Mittagessen<br />
Die ersten Tage an der Schule waren von derart vielen Ereignissen<br />
geprägt, dass ich für Nebensächlichkeiten wie Essen<br />
und Trinken keine Zeit hatte. Nach der zweiten Woche der<br />
täglichen Chips-Ration, die mir meine Gastmutter als Mittagessen<br />
mitgegeben hatte, war eine Veränderung mehr als angesagt.<br />
Inzwischen waren meine Gastmutter und ich so vertraut,<br />
dass ich künftig auf einen Apfel und ein Käse- oder Schinkenbrot<br />
umschwenken konnte. Und was war das für ein Genuss,<br />
<strong>bei</strong> blauem Himmel, strahlender Sonne auf dem Campus mit<br />
neuen Freunden die Mittagspause zu verbringen.<br />
Führerschein in NZ<br />
Schule ist das eine in <strong>Neuseeland</strong> – total unüblich und<br />
uncool ist es, in meiner Stadt in <strong>Neuseeland</strong> öffentliche Verkehrsmittel<br />
zu benutzen. Warum … ganz einfach, fast jeder<br />
meiner Mitschüler hatte ein Auto.<br />
Schon mit 15 kann man hier den Führerschein machen<br />
und – mit Einschränkungen – allein fahren. „Fahrlehrer“<br />
in <strong>Neuseeland</strong> sind die Eltern, und nachdem mein Gastbruder<br />
mit den Fahrstunden begonnen hatte, habe ich mich<br />
einfach dran gehängt. Jeden Sonntag wurde nun auf einem<br />
großen Parkplatz unter den kritischen Augen der Gastmutter<br />
geübt – die ersten Versuche mit der Kupplung brachten<br />
mir den spöttischen Namen „Bunny-hopper“ von meiner<br />
Gastschwes ter ein. Nach einem halben Jahr bekam ich trotz<br />
einiger Fehlversuche nach einer Prüfungsfahrt meine sogenannte<br />
„restricted licence“ ausgestellt. Ich war mobil.<br />
Das erste halbe Jahr durfte ich zwar nur mit einem „Full<br />
licence“-Inhaber als Beifahrer fahren, oder alleine ohne<br />
irgendwelche Passagiere, das störte mich allerdings wenig,<br />
da ich die neu gewonnene Mobilität geradezu als grenzenlos<br />
36 05 | 2009 © 360° <strong>Neuseeland</strong><br />
empfand. Mit einer weiteren Prüfung und Kosten von nur 100 NZ$ habe ich dann<br />
einen vollwertigen Führerschein erworben, den ich mir inzwischen in Deutschland<br />
umschreiben lassen könnte.<br />
outdoor education<br />
Die Fächerwahl ist mir nicht leicht gefallen. An meiner Schule wurden Kurse aus<br />
allen Bereichen angeboten, von den auch <strong>bei</strong> uns in Deutschland alt bekannten<br />
Fächern (wie Mathematik) bis zu Maorikultur, Mode & Design, Tourismus & Reisen,<br />
Medien, Volkswirtschaft und Japanisch.<br />
Mich hat besonders der Kurs outdoor education gereizt. In diesem Fach, das ein<br />
ganzheitliches Lehr- und Lernkonzept hat, wird neben sportlichen Fähigkeiten<br />
auch die persönliche Entwicklung und Sozialkompetenz jedes einzelnen Schülers<br />
individuell gefördert. Die erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse werden<br />
zunächst im Klassenraum gelernt, um diese dann später in der Natur praktisch<br />
umzusetzen. Ich habe hier neue Sportarten wie Kite Surfen, Klettern, Abseilen,<br />
Kajakfahren, Gletscherwandern und Rafting kennen gelernt. Die Klasse der outdoors<br />
hatte den Vorzug, dass sie bereits an vielen Freitagen mit den schuleigenen<br />
Minibussen die Schule verlassen durften und über das Wochenende in die Natur<br />
zum „Sporteln“ aufgebrochen ist.<br />
Alkohol-Bannzonen in den Städten und am Strand<br />
Wer träumt nicht vom Lagerfeuer und wilden Partys am Strand, aber dies ist einer<br />
meiner unerfüllten Träume in <strong>Neuseeland</strong> geblieben. Da in bestimmten innerstädtischen<br />
Bereichen und an vielen Stränden striktes Alkoholverbot gilt und speziell<br />
im Sommer „wilde Feuer“ verboten sind, waren unsere nächtlichen Streifzüge<br />
am Strand und die Lagerfeuer romantik eher unauffällig. Dennoch waren es unvergessliche<br />
Erlebnisse, unter dem Stern des Südens im warmen Sand zu liegen und<br />
sich vorzustellen, wie die Mitschüler in Deutschland <strong>bei</strong> nasskaltem Novemberwetter<br />
die Schulbank drücken.<br />
Abschied oder doch nicht<br />
outdoor Education<br />
Sportgeräte mal ganz anders<br />
Mein Jahr in <strong>Neuseeland</strong> schien an mir vorüber zu fliegen, und schnell rückte der<br />
Tag näher, an dem meine Eltern mich in der Gastfamilie abholen und noch einen<br />
gemeinsamen Urlaub in <strong>Neuseeland</strong> anschließen wollten. Die Freude des Wiedersehens,<br />
aber auch der Schmerz, ein Land verlassen zu müssen, welches man ins<br />
Report Emigration & Working Holidays<br />
Auf zu neuen Welten!<br />
High School-<br />
Aufenthalte ...<br />
am anderen Ende der Welt<br />
<strong>Neuseeland</strong><br />
Australien<br />
Freie Schulwahl!<br />
Öffentliche Schulen<br />
Privatschulen<br />
Outdoor Education Schools<br />
außerdem:<br />
USA, Kanada<br />
Irland, Großbritannien<br />
Frankreich, Spanien<br />
Argentinien, Brasilien<br />
Indien, China<br />
Weit mehr als nur Schule!<br />
TravelWorks<br />
Münsterstr. 111<br />
48155 Münster<br />
Tel. 02506-8303-600<br />
E-mail: info@travelworks.de<br />
www.travelworks.de<br />
© 360° <strong>Neuseeland</strong> 05 | 2009 37