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Predigt zu 1. Joh 4, 7-12 am Sonntag, den 29. August 2010

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„Lasst uns einander lieb haben, <strong>den</strong>n die Liebe ist von Gott!“ so bringt es der <strong>Joh</strong>annesbrief<br />

auf <strong>den</strong> Punkt. Gott gibt uns aus seiner reichen Quelle. Das Wasser, das aus seiner<br />

Quelle fließt, ist die Liebe. Sie ist unbegrenzt.<br />

Das ist der große Unterschied zwischen der Liebe, mit der Gott liebt und der Liebe, mit<br />

der wir Menschen lieben können. Unsere Liebe ist begrenzt und darum meist die Reaktion<br />

auf etwas, das uns angetan wird. Die Liebe Gottes ist unbegrenzt und vorausset<strong>zu</strong>ngslose<br />

Aktion. Er liebt. Punkt. Er ist die Quelle der Liebe, und wir sind Empfänger<br />

und Boten der Liebe.<br />

Von Natur aus lieben wir, weil wir geliebt wer<strong>den</strong>. Wir lieben, weil wir jemand schön<br />

oder sympathisch fin<strong>den</strong>. Wir lieben einen Fußballclub, weil er erfolgreich ist, und die<br />

Liebe schlägt in Wut um, wenn die Erwartungen enttäuscht wer<strong>den</strong>. Liebe als Reaktion.<br />

Gott dagegen liebt. Er ist die Quelle der Liebe. Darum gibt es für diese Liebe, die nur<br />

Gott hat und nur Gott uns schenken kann, ein eigenes Wort: Agape. Gott ist die Quelle<br />

der Agape. Darum können wir großzügig davon weitergeben. Wer Liebe verschenkt,<br />

wird noch reicher. Er wird aus der Quelle frische Liebe hin<strong>zu</strong>bekommen.<br />

Wir gleichen in der Beziehung einem Behälter. Wenn er geschlossen wird und alles<br />

Wasser für sich behält, ist es bald abgestan<strong>den</strong>. Es s<strong>am</strong>meln sich Algen an, und er wird<br />

schmutzig. Er wird <strong>zu</strong>r Brutstelle für Schnakenlarven und Ungeziefer.<br />

Egoismus oder Selbstliebe nennen wir das. Es kann <strong>zu</strong> einer stinken<strong>den</strong> Brühe wer<strong>den</strong>,<br />

die wir Selbstverliebtheit nennen. Menschen, die nur auf sich selbst bezogen sind, wer<strong>den</strong><br />

anderen <strong>zu</strong>r Last.<br />

Wenn jedoch einer Liebe weitergibt, ist er wie eine Regentonne, die ständig Wasser an<br />

andere abgibt und sie erfrischt. Unter dem Regen wird diese Regentonne immer frisch<br />

aufgefüllt. Mit der Liebe ist es nicht anders. Wer davon weitergibt, ist reich an Liebe. Der<br />

hat reine Liebe.<br />

Liebe Gemeinde, der Vergleich ist sicher anschaulich.<br />

Aber gelingt es uns auch immer im normalen Leben Da haben wir, <strong>den</strong>ke ich, eine<br />

ernste, große Aufgabe! Und ein wunderbares Ziel, <strong>den</strong>n an der Liebe soll man uns<br />

Christen erkennen!<br />

Wir können uns an <strong>Joh</strong>annes, der <strong>den</strong> <strong>Joh</strong>annesbrief schrieb, selbst ein Beispiel nehmen.<br />

Jesus hat <strong>den</strong> temper<strong>am</strong>entvollen und aufbrausen<strong>den</strong> Mann „Donnersohn“ genannt.<br />

Und das Donnerkind, das die Probleme mit Feuer vom Himmel lösen wollte, wird<br />

durch Jesus <strong>zu</strong>m Sonnenkind. <strong>Joh</strong>annes sucht immer die Nähe von Jesus und will sich<br />

in seiner Liebe sonnen.<br />

Das brauchen wir. Wir müssen mehr Zeit im Sonnenstudio der Liebe Gottes verbringen.<br />

Wir müssen in seiner Liebe ba<strong>den</strong>. Die Zeit <strong>zu</strong> Gebet und Anbetung in der Gegenwart<br />

Gottes füllt uns auf. Und wenn Gottes Wort in unserer Seele wirkt, macht es sie frei.<br />

Das ist der Weg, wie unser innerer Liebesakku immer wieder aufgela<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> kann.<br />

Gottes Liebe erreicht uns noch anders. Indem er uns die Dinge neu sehen lässt. Im<br />

Haus von Simon wur<strong>den</strong> die Gäste von einer Prostituierten überrascht, die sich Jesus<br />

näherte und ihm ihre Dankbarkeit zeigte, indem sie weinte, seine Füße küsste und sie<br />

mit kostbarem Salböl salbte. Das löste allgemeines Unverständnis aus. Doch Jesus<br />

schaut seine Gastgeber an und entgegnet: „Ihre vielen Sün<strong>den</strong> sind vergeben, <strong>den</strong>n sie<br />

hat viel Liebe gezeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig“ (Lukas 7,47).

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