Eine Information für Angler und interessierte Menschen - Gitschtaler.at
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Foto 1: Links: Drei Seeforellen (42,3 cm, 45,6 cm, 47,4 cm). Besetzt im November 2005. Gefangen<br />
mit einem Kiemennetz am 25.07.2006. Der obere <strong>und</strong> der untere Fisch weisen eine Hechtbissverletzung<br />
auf. Die obere <strong>und</strong> die mittlere Seeforelle h<strong>at</strong>ten einen Angelhaken im Magen.<br />
Foto 2: Rechts: Seeforelle 64,5 cm; 2,13 kg. Gefangen mit einem Kiemennetz am 04.05.2005. Stark<br />
abgemagerter Fisch mit Hechtverletzung (Bild oben) <strong>und</strong> Angelhaken im Magen (Bild unten).<br />
Trotz der guten Qualität der Bes<strong>at</strong>zfische kommt es nach ihrer Entlassung in ihr neues Biotop zu einem<br />
wahren Gemetzel. Über 99,5 % von ihnen gehen verloren. Der Großteil wird vermutlich von Hechten gefressen,<br />
ein Teil verhungert, ein Teil wird verangelt <strong>und</strong> ein Teil wird mit den Kiemennetzen (ca. 4 % der<br />
mehrjährigen Bes<strong>at</strong>zfische) gefangen (Fotos 1 u. 2). Die Nahrungswahl <strong>und</strong> der Lebensraum ändern sich<br />
bei Seeforellen mit ihrer Größe. Junge Fische (bis ca. 3 kg) besiedeln sowohl die warme Oberflächenschicht<br />
als auch die kalte Tiefenzone. An der Wasseroberfläche jagen sie in erster Linie einsömmrige<br />
Flussbarsche bzw. sammeln Anflug (geflügelte Insekten). Bei ihren Raubzügen verhalten sich<br />
Seeforellen äußerst auffällig <strong>und</strong> können leicht beobachtet werden. Das warme Wasser wird in den<br />
Sommermon<strong>at</strong>en wohl nur auf Gr<strong>und</strong> der guten Nahrungssitu<strong>at</strong>ion in Kauf genommen, denn bei<br />
mehreren Seeforellen konnte ein Wechsel von der Oberfläche bis in eine Tiefe von 35 m innerhalb<br />
kürzester Zeit nachgewiesen werden. Große Seeforellen halten sich in den Sommermon<strong>at</strong>en fast ausschließlich<br />
in tieferen Wasserschichten auf <strong>und</strong> ernähren sich vorwiegend von Fischen (Flussbarsche,<br />
Rotaugen, Lauben, Reinanken). Als Laichplätze dienen der Mühlbach in Neusach <strong>und</strong> der Seeabfluss<br />
am Ostende des Sees. Früher wurden dagegen fast nur die unterseeischen Quellen (die „Brunnen“)<br />
genutzt. An diesen konnte in den letzten Jahren keine Aktivität mehr festgestellt werden. Direkt im<br />
See laichenaber auch heute noch nachweislich einige Seeforellen ab. Wo diese das tun, ist derzeit noch<br />
ihr Geheimnis. Die Laichzeit beginnt Mitte November <strong>und</strong> endet im Jänner, wobei schon ab Mitte<br />
Oktober die ersten größeren Forellen im Umkreis der Laichplätze beobachtet werden können. Seeforellen<br />
benötigen zum Ablaichen Kies der gut mit Sauerstoff versorgt wird. Der Rogner (weiblicher<br />
Fisch) legt eine Laichgrube im Sediment an <strong>und</strong> gibt die Eier portionsweise in diese ab. Die von den<br />
Spermien des Milchners (männlicher Fisch) im Wasser befruchteten Eier (Die Ei- <strong>und</strong> Spermienabgabe<br />
ist perfekt aufeinander abgestimmt. Dem t<strong>at</strong>sächlichen Laichakt geht ein langes Vorspiel voraus.)<br />
werden anschließend mit Kies zugedeckt <strong>und</strong> entwickeln sich dort innerhalb der nächsten 3 Mon<strong>at</strong>e<br />
(je nach Wassertemper<strong>at</strong>ur) zu fressfähigen Fischchen. Diese graben sich dann aus <strong>und</strong> beginnen, auf<br />
sich allein gestellt, das höchst gefährliche „Abenteuer Leben“.<br />
6.1.1. Fang<br />
Junge, meist untermäßige Seeforellen werden häufig mit der Hegene als Beifang beim Renkenfischen<br />
erbeutet. Bitte behandeln sie solche Fische besonders vorsichtig <strong>und</strong> setzen sie diese wieder zurück. Sie<br />
sollten auch beachten, dass trockene Oberflächen die Schleimschicht der Fische derart verletzen, dass sie<br />
in der Folge sehr häufig daran sterben. Dies geschieht dann meist sek<strong>und</strong>är durch Infektionen. Wenn sie<br />
also einen gefangenen Fisch wieder zurücksetzen wollen (oder müssen), dann bitte den Fisch keschern<br />
<strong>und</strong> den Haken außerhalb des Bootes lösen. Bitte den Fisch niemals mit trockenen Händen anfassen!<br />
Große zumindest Seeforellen aber wurden im Übergangsbereich in den letzten Jahren zwischen beim Schleppen der warmen bzw. mit Oberflächenschicht dem Wurm gefangen. <strong>und</strong> Perlmuttspangen<br />
haben mich nach anfänglicher Skepsis überzeugt. Mit Hilfe eines Paravans bzw. eines Wickelbleis<br />
erreicht man auch problemlos die erforderlichen Tiefen. Gummifische (z.B. Castaic), Wobbler<br />
der Sprungschicht in ca. 8 – 9 m.<br />
<strong>und</strong> Das Köderfischsysteme Angeln mit Fischeingeweiden funktionieren ebenso ist <strong>und</strong> verboten!!!<br />
der tote Köderfisch langsam geschleppt brachte auch<br />
gute Erfolge.<br />
Im Frühling <strong>und</strong> Herbst besiedeln große Seeforellen auch die oberflächennahen Wasserschichten. Im<br />
6.1.2. Fanglistenauswertung <strong>und</strong> Bewirtschaftung<br />
Sommer verlassen sie dagegen nur sehr selten die kalte Tiefenzone. Der Köder sollte in Tiefen zwischen<br />
10 Das m <strong>und</strong> Mindestmaß 20 m angeboten von werden, 50 cm zumindest wurde für aber die im Seeforelle Übergangsbereich bis 1999 zwischen beibehalten. der warmen Obwohl Oberflächenschicht<br />
<strong>und</strong> der Sprungschicht in ca. 8 – 9 m.<br />
Das es Angeln aus heutiger mit Fischeingeweiden Sicht viel zu ist niedrig verboten!!! angesetzt war, konnten bis zum Jahr 1998 nur<br />
sehr bescheidene Jahresausfänge erzielt werden (Tab. 1).<br />
6.1.2. Fanglistenauswertung <strong>und</strong> Bewirtschaftung<br />
Tab. 1: Seeforellenausfang im Jahresvergleich (1991 – 1999). Mindestmaß bis 1999 = 50 cm. Von<br />
1991 bis 1999 wurde nur die Anzahl der gefangenen Fische aufgelistet. Die Fischlängen blieben bei<br />
Das der Mindestmaß Auswertung von unberücksichtigt. 50 cm wurde für Auswertung die Seeforelle durchgeführt bis 1999 beibehalten. von der A5D, Obwohl insbesondere es aus heutiger von Herrn Sicht<br />
viel Walter zu niedrig Domenig. angesetzt war, konnten bis zum Jahr 1998 nur sehr bescheidene Jahresausfänge erzielt<br />
werden (Tab. 1).<br />
Jahr 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999<br />
Ausfang [Ind.] 91 34 30 18 11 13 21 10 126<br />
Tab. 1: Seeforellenausfang im Jahresvergleich (1991 – 1999). Mindestmaß bis 1999 = 50 cm.<br />
Von 1991 bis 1999 wurde nur die Anzahl der gefangenen Fische aufgelistet. Die Fischlängen<br />
Das gute Fangergebnis im Jahr 1991 beruhte auf den Bes<strong>at</strong>z mehrjähriger<br />
blieben bei der Auswertung unberücksichtigt. Auswertung durchgeführt von der A5D, insbesondere<br />
Seeforellen, von Herrn welche Walter jedoch Domenig. ein Jahr später wieder verschw<strong>und</strong>en waren. Das erklärt<br />
auch, warum die größte gefangene Seeforelle von 1991 – 1998 nur eine Länge von<br />
Das gute Fangergebnis im Jahr 1991 beruhte auf den Bes<strong>at</strong>z mehrjähriger Seeforellen, welche jedoch ein Jahr<br />
später 59 cm wieder aufwies. verschw<strong>und</strong>en Der Bes<strong>at</strong>z waren. Das geeigneter erklärt auch, Seeforellen warum die größte in den gefangene Jahren Fische 1998 von <strong>und</strong> 19911999<br />
– 1998<br />
nur führte eine Länge zu einem von 59 Anstieg cm aufwies. bei Der den Bes<strong>at</strong>z Ausfängen geeigneter Seeforellen in den folgenden in Jahren Angelsaisonen. 1998 <strong>und</strong> 1999 führte Im<br />
zu einem Anstieg bei den Ausfängen in den folgenden Angelsaisonen. Im Unterschied zu den Jahren davor<br />
Unterschied zu den Jahren davor konnten einige dieser Forellen auch noch mehrere<br />
konnten einige dieser Forellen auch noch mehrere Jahre später in den Fanglisten <strong>und</strong> was noch wichtiger<br />
ist, Jahre auch an später den Laichplätzen in den Fanglisten registriert <strong>und</strong> werden. was Die noch durchgeführten wichtiger ist, Laichfischfänge auch an den <strong>und</strong> Laichplätzen<br />
begleitende wissenschaftliche<br />
registriert Untersuchungen werden. Die machten durchgeführten dann bald deutlich, Laichfischfänge dass ein Mindestmaß <strong>und</strong> von 50 begleitende<br />
cm völlig falsch<br />
angelegt war, da einige Seeforellen erst mit einer Länge von 60 bis 75 cm das erste Mal ablaichen. Die Erhöhung<br />
wissenschaftliche des Mindestmaßes Untersuchungen im Jahr 2000 auf 60 cm machten war also auch dann noch bald nicht ausreichend. deutlich, Erst dass mit einem<br />
Mindestmaß von von 70 cm, 50 wie cm es 2003 völlig eingeführt falsch angelegt wurde, konnte war, sichergestellt da einige werden, Seeforellen dass zumindest erst mit die<br />
meisten Seeforellen einmal ablaichen können. Die Untersuchungen in den letzten Jahren erbrachten aber<br />
einer Länge von 60 bis 75 cm das erstemal ablaichen. Die Erhöhung des<br />
noch weitere wichtige <strong>und</strong> interessante Ergebnisse. Beim ersten durchgeführten Laichfischfang im Dezember<br />
Mindestmaßes 2001 wurden alle im gefangenen Jahr 2000 Seeforellen auf 60 vermessen cm war also (Länge auch <strong>und</strong> Gewicht), noch nicht fotografiert ausreichend. <strong>und</strong> nach Erst dem<br />
Abstreifen mit einem wieder Mindestmaß zurückgesetzt. Der von eher 70 zufällige cm, Vergleich wie es verschiedener 2003 eingeführt Fotos führte wurde, schließlich konnte zu der<br />
Erkenntnis, dass jede Seeforelle durch ihre Zeichnung (Anordnung der schwarzen Punkte) eindeutig identifiziert<br />
sichergestellt<br />
werden kann<br />
werden,<br />
(die Fotos<br />
dass<br />
3 – 6<br />
zumindest<br />
sollen dies verdeutlichen).<br />
die meisten<br />
Seit<br />
Seeforellen<br />
dem Jahr 2002<br />
einmal<br />
geht daher<br />
ablaichen<br />
jede beim<br />
Laichfischfang können. gefangene Seeforelle in eine Bildd<strong>at</strong>enbank ein.<br />
12 Die Untersuchungen in den letzten Jahren 13 erbrachten aber noch weitere wichtige