Juli 2007 - Gymnasium Weingarten

Die freie Zeit
Genieß ich weiter
Von Tag zu Tag
Werd` ich gescheiter
Heinrich Siegle
Nach 30 Jahren: Abschied vom Gymnasium Weingarten
Da ich bald 63 werde, ist es für mich – mit Pensionsabstrichen – möglich,
zwei Jahre vor dem regulären Ruhestandsalter, in Pension zu gehen. Zu der
Entscheidung hat auch beigetragen, dass ich an der Hüfte operiert werden
musste. Ich denke auch, man muss einerseits jüngeren Kolleginnen und Kollegen
Platz machen, andererseits freue ich mich auf die freie Zeit, die ich nun
haben werde, - keine endlosen Korrekturen in Deutsch am Wochenende
mehr, keine Vorbereitung der Stunden.
Nach dem Abitur habe ich in Feiburg und München Deutsch, Religion und
Geschichte studiert; es war die Zeit der unruhigen 60er Jahre. Von dieser
Aufbruchstimmung habe ich in Pfullendorf, wo ich vier Jahre am Gymnasium
war, und dann in Weingarten einiges verspürt, vielleicht gerade die positiven
Aspekte dieser Zeit. Den Schülern wurde viel Freiraum gelassen. Gerade in
meinem Fach katholische Religion kamen mir die Diskussionsfreude und das
kritische Hinterfragen zugute, was natürlich auch manchmal recht anstrengend
war, zumal die für die Schüler gedachten Religionsbücher erst neu erarbeitet
wurden. Es hat immer Freude gemacht festzustellen, dass Schülerinnen
und Schüler ihr Wissen nicht nur kurzfristig (auf die nächste Arbeit hin)
erweiterten, sondern - oft nach dem Abitur - sagten, sie hätten vom Unterricht
profitiert. Aber ich muss auch feststellen, dass ich von den Schülern manches
gelernt habe und mich immer wieder selbst korrigieren konnte.
Besonderen Spaß hat es gemacht, wenn philosophische Fragen im Oberstufenunterricht
auftauchten, da konnte ich manchmal mein "Steckenpferd reiten".
Geschichte habe ich am Gymnasium Weingarten nur im Rahmen des
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Neues aus dem Gymnasium Weingarten – Juli 2007