Von Kindern, Kaninchen und Kraken - Heimatverein Klein Borstel
Von Kindern, Kaninchen und Kraken - Heimatverein Klein Borstel
Von Kindern, Kaninchen und Kraken - Heimatverein Klein Borstel
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
8<br />
Manfred Thiele:<br />
Ein paar Sätze zum Abdruck des Minibuches<br />
„Über den Umgang mit Hamburgern“<br />
Ein Miniaturbuch ist, laut Fre<strong>und</strong>eskreis Miniaturbuch Berlin e.V., ein<br />
Buch, das kleiner ist als 10 cm in der Höhe oder der Breite. Das wusste<br />
ich bis zu dem Zeitpunkt, als ich alle meine geerbten Bücher mal wieder<br />
durchschaute, auch nicht. Nachdem ich nun das Buch gelesen hatte,<br />
war natürlich mein erster Gedanke, das ist doch was für die Leser <strong>und</strong><br />
Leserinnen unserer Stadtteilzeitung „Der KLEiN BorStELEr“. Aber es<br />
gab keinen Verlag mehr, keinen rechtsnachfolger. So begann ich zu googeln<br />
<strong>und</strong> fand die Homepage des o.g. Vereins (www.minibuch-berlin.<br />
de) um dort zu lesen, dass es den M.A.Klieber Verlag schon seit Ende<br />
der fünfziger Jahre nicht mehr gibt. immerhin hat der Verlag 36 von<br />
diesen kleinen Büchern herausgegeben, alles Auftragsausgaben von<br />
Sponsoren <strong>und</strong> in kleiner Auflage. Damit war klar, wir veröffentlichen<br />
das <strong>und</strong> geben vorsorglich lieber noch den Verlag an. Bernd Schwarten<br />
hat sich dann fre<strong>und</strong>licherweise bereit erklärt, das ganze Buch abzuschreiben.<br />
Vielen Dank dafür.<br />
Viel Spaß nun beim Lesen! Das wünsche ich ihnen jetzt, obwohl bereits<br />
zwei Folgen dieses kleinen Buches bei uns im KLEiN BorStELEr<br />
erschienen sind.<br />
Während meines Studiums habe ich als reiseleiter gearbeitet <strong>und</strong><br />
Gruppen von „Müllers Lustigen Kegeltouren“ nach Malmö <strong>und</strong> Göteborg<br />
geführt. Dort war die Schwedin Monika meine Stadtführerin, sie<br />
selber begleitete schwedische Gruppen nach Hamburg. irgendwann<br />
sagte sie mir, wie sie die Hamburger empfand: „Hamburger sind wie<br />
eine Flasche tomaten-Ketchup. Haust du hinten einmal drauf, kommt<br />
nix. Dann ein zweites Mal, wieder nix. Und beim dritten Schlag kommt<br />
alles“. Das sind die Hamburger.<br />
Noch eine Anekdote von ihr? o.K. Sie parkte mit dem Bus voller Schweden<br />
neben der Polizeiwache am Schauspielhaus <strong>und</strong> bläute den reisenden<br />
ein, sich den Straßennamen aufzuschreiben, um wieder zum Bus<br />
zurückzufinden. Nach drei St<strong>und</strong>en „Freigang“ fehlte eine Dame, war<br />
nirgendwo aufzutreiben. Also ging Monika in die Polizeiwache <strong>und</strong> bat<br />
um Hilfe. Dort war gerade eine Meldung von der Zentrale über eine<br />
verzweifelte Ausländerin eingegangen, die nicht zu ihrem Bus zurückfand.<br />
Die Dame wurde mit Peterwagen <strong>und</strong> Blaulicht zum Bus gebracht,<br />
die Fähre hätte schließlich nicht gewartet. Vorwürfe, warum sie den<br />
Straßennamen denn nicht aufgeschrieben hatte, wies die ältere Dame<br />
zurück. Natürlich hatte sie den aufgeschrieben, zeigte Monika sodann<br />
den Zettel. Auf dem stand – in fehlerfreiem Deutsch – der Name der<br />
Straße: „Einbahnstraße“!<br />
Telefon 606 33 88<br />
Privat Wellingsb.Weg 36<br />
Werkstatt Hofweg 61a<br />
www.tischlerei-luebker.de<br />
Massage <strong>und</strong> Krankengymnastik<br />
Fuhlsbüttel<br />
Inhaber: Kerstin Meinert & Dirk Neumann<br />
Erdkampsweg 54 · 22335 Hamburg<br />
Telefon 040/59 53 90<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo.-Do. 8 bis 19 Uhr,<br />
Fr. 8 bis 16 Uhr<br />
<strong>und</strong> nach Vereinbarung<br />
Inhaber M. Overath<br />
Meister<br />
wissen,<br />
wie’s<br />
geht!<br />
• edle Möbel<br />
• traumhafte Fußböden<br />
• hochwertige Fenster<br />
• schicke Türen<br />
Krankengymnastik · Massage<br />
Lymphdrainagen · Manuelle Therapie<br />
Fango inkl. Dusche · Eisanwendung/Heißluft<br />
Bobath-Therapie · Osteopathie · Fussreflexzonen-Massage<br />
Marnitz-Therapie · Beckenboden-Gymnastik<br />
Cranio-Sacrale-Therapie · McKenzie · Shiatsu u.v.m.<br />
– Hausbesuche · Alle Kassen –<br />
In dieser Rubrik bringen wir in<br />
loser Folge als Nachdruck das im Jahr<br />
1956 erschienene Mini-Buch<br />
Über den Umgang<br />
mit Hamburgern<br />
Eine Plauderei von Cornelius Witt<br />
M.A. KLIEBER VERLAG<br />
Textzeichnungen von Ortwin Knabe<br />
3.Teil<br />
Auch der berühmte „Hamburger Gruß“, mit dem sich die Bürger der<br />
Freien <strong>und</strong> Hansestadt überall in der Welt einander zu erkennen geben,<br />
der aus dem Anruf: „Hummel-Hummel!“ <strong>und</strong> der lakonischen<br />
Antwort: „Moors-Moors!“ besteht (wobei dieses Wort nicht etwa aus<br />
dem Lateinischen stammt <strong>und</strong> zu einem gut gemeinten Memento<br />
mori [„gedenke des Sterbens“, Red.] anregen will, sondern vielmehr<br />
den Teil des menschlichen Körpers bezeichnet, den ein feinsinniger<br />
Lyriker die Kehrseite der Liebe nannte), auch dieser Gruß also,<br />
insbesondere sein Hinterteil, stellt längs nicht mehr eine götzische<br />
Aufforderung dar, wie sie einst von dem historisch gewordenen Wasserträger<br />
Hummel wörtlich gemeint war, wenn er sie ärgerlich den<br />
Straßenjungen zurief, die ihn mit seinem Namen neckten. Nein – der<br />
heutige Hamburger denkt sich, wenn er – in fernen Zonen „angehummelt“<br />
– erfreut seine Antwort ruft, rein gar nichts mehr dabei.<br />
Keinerlei plastische Phänomene schweben ihm mehr vor. Was er aber,<br />
bei diesem heimatlichen Urlaut, im Herzen empfindet, das hat Max<br />
von Schenkendorf mit den Worten:<br />
Muttersprache, Mutterlaut! Wie so wonnesam, so traut!<br />
etwas poetischer – <strong>und</strong> wenn man so will auch po-ethischer – ausgedrückt.<br />
Nun werden Sie vielleicht auch die Freude der Hamburger verstehen,<br />
als im elften Jahr nach dem 2.Weltkrieg die Nummernschilder ihrer<br />
Autos wieder mit dem Heimatzeichen der Hansestadt Hamburg,<br />
HH (sprich: Hummel-Hummel), gekennzeichnet wurden. Damit<br />
trat die zurückgewonnene Souveränität erst wieder klar in das Massenbewusstsein.<br />
C<br />
Ja – die Hamburger Sprache hat’s in sich. Aber genaugenommen sind<br />
es drei Sprachen, denen Sie im Umgang mit Hamburgern begegnen,<br />
wenn nicht beinahe vier: Hochdeutsch, Plattdeutsch <strong>und</strong> Missingsch.<br />
Verbreitet ist auch Englisch, mit dem sich viele zu verständigen wissen,<br />
wenn es auch nicht immer nach Oxforder Schule klingt. Aber<br />
zum Notbehelf reicht es fast stets, wie etwa in folgendem Gespräch:<br />
Am Kai ruft beim Festlegen<br />
eines griechischen<br />
Tankers ein Hafenarbeiter<br />
einen Matrosen an, der an<br />
der Reling lehnt:<br />
„Do you speak englisch?“<br />
„Yes, Sir“, kommt die Antwort.<br />
„Allright – denn smiet mi mol dat Tau rünner.“<br />
Hochdeutsch wird allgemein mit scharfem „s“ ges-prochen <strong>und</strong> etwas<br />
singendem Tonfall. Plattdeutsch, als ältere Schwester des Hochdeutschen<br />
vor h<strong>und</strong>ert Jahren noch die Umgangssprache aller Kreise<br />
(bis zur Mitte des 19.Jahrh<strong>und</strong>erts blieb auch der Schwur auf die<br />
Verfassung, der Bürgereid, plattdeutsch), ist mit starkem Zuzug aus<br />
anderen Gegenden anteilig zurückgegangen. Aber auch heute noch<br />
ist das Plattdeutsche im Bereich der werktätigen <strong>und</strong> seemännischen<br />
Bevölkerung die allgemein gebräuchliche Sprache.<br />
Dem wissbegierigen Besucher der Hansestadt, der einer plattdeutschen<br />
Unterhaltung zuhört, wird vieles unverständlich bleiben,<br />
ähnlich wie es einem Hamburger in München ergeht, wenn er sich<br />
bemüht, Original-bayrisch zu verstehen. Und doch sollte man einmal<br />
den Versuch machen, dem Plattdeutschen etwas näherzukommen,<br />
denn diese aussagekräftige Sprache ist der klarste Spiegel niederdeutschen<br />
Volkstums. Es lohnt sich, dafür einen Abend zu opfern <strong>und</strong><br />
die Niederdeutsche Bühne, das „Ohnsorg-Theater“, zu besuchen. Da<br />
kann man „dem Volk aufs Maul sehen“. Zwar – auch dort versteht<br />
der Unk<strong>und</strong>ige keinesfalls jedes Wort – was er ja auch bei englischen<br />
oder französischen Originalfilmen nur selten tun wird –, aber Klang<br />
<strong>und</strong> Gehalt der Sprache wird ihn tiefer berühren. Er wird darüber<br />
hinaus überrascht sein von dem ausgezeichneten Theaterspiel, das<br />
ihm geboten wird, <strong>und</strong> in vielen Fällen auch von der dramatischen<br />
Kraft <strong>und</strong> der Lebensnähe der gegebenen Stücke.<br />
Damit kommen wir zur dritten „Sprache“, die Sie in Hamburg hören.<br />
Sie ist recht verbreitet, aber – gestehen wir es – schön ist sie<br />
nicht. Es ist die Missingsche. „Was ist denn das?“, werden Sie fragen.<br />
Schlagen wir der Einfachheit halber mal im „Großen Brockhaus“<br />
nach. Da lesen wir: „Missingsch, Messingsch, die halbm<strong>und</strong>artliche<br />
hochdeutsche Sprache in Niederdeutschland, die Hochdeutsch<br />
sein will, aber durch niederdeutsche Bestandteile den niederdeutschen<br />
Sprecher verrät.“ Das ist also die wissenschaftliche Definition.<br />
„Halbm<strong>und</strong>artlich“ scheint besonders gut getroffen, denn tatsächlich<br />
braucht man nur den „halben“ M<strong>und</strong>, um mit vielen verschluckten<br />
Wörtern <strong>und</strong> Silben, Verdrehungen <strong>und</strong> Verstümmelungen dieses<br />
orthografielose Kauderwelsch, das weder Hoch- noch Plattdeutsch<br />
ist, zu radebrechen. „Missingsch“ ist aber nicht nur eine sprachliche<br />
Sonderlichkeit, es ist mehr, nämlich die spezielle Ausdrucksform eines<br />
lokalbedingten besonderen Empfindens.<br />
Sagt man anderswo: „Das ist ja eigentümlich“, so sagt der Hamburger:<br />
„Dascha gedieg’n“; erfährt er unerwartet, dass ein Fre<strong>und</strong>, der<br />
gestern noch tätig im Geschäft war, in der Nacht plötzlich gestorben<br />
ist, so äußert er seine erschrockene Anteilnahme mit den Worten:<br />
„Dascha komisch.“ Erk<strong>und</strong>igen Sie sich nach einem alten Bekannten,<br />
von dem Sie längere Zeit nichts mehr gehört haben, <strong>und</strong> bekommen<br />
die Antwort: „Der is ja nu ein Jahr auf Ohlsdorf“, dann wissen Sie,<br />
wann er gestorben ist <strong>und</strong> dass er auf dem riesigen Park- <strong>und</strong> Waldfriedhof<br />
der Stadt ruht.<br />
Statt „Auf Wiedersehen“ sagt der Hamburger beim Abschiednehmen<br />
„Djüs“ (heute „Tschüs; Red.), was adieu bedeutet.<br />
Die Artikel werden meist ausgelassen – „Kinder spielen vor Tür auf<br />
Straße“ – oder werden in selbstherrlicher Unabhängigkeit von Geschlecht<br />
<strong>und</strong> Beugung gebraucht.<br />
Liliencron erzählte seinem Dichterfre<strong>und</strong> Otto Ernst, dass seine Wirtin<br />
ihm beim Nachhausekommen mitgeteilt hätte: „Herr Baron, ich<br />
habe Sie in die S-tube schon den Gas anges-tochen.“<br />
Belauschen wir einmal zwei waschechte Hamburgerinnen beim Kaffeeklatsch,<br />
um unser Ohr für den missingschen Klang zu schärfen:<br />
„Was habt ihr denn in Theater in Abonnement gehabt?“<br />
„Ooch – schlechtes Stück. Don Carlo.“<br />
„Don Carlo von Schiller! Muss doch schön sein, is doch klassisch.“<br />
„Nee – ekelhaftiges Stück is das. Geh ich nie wieder hin. Hat mein<br />
Mann sein Gummischuh in stehn lassen.“<br />
Sie sehen, auch an diese Sprache muss man sich erst „an gewöhnen.“<br />
Wird fortgesetzt<br />
Fuhlsbüttler Straße 792<br />
22337 Hamburg<br />
E-Mail:<br />
SelinaFoehring@aol.com<br />
NicolaFoehring@aol.com<br />
Wir geben Halt,<br />
Wenn Sie loSlaSSen müSSen!<br />
www.foehring-bestattungen.de · tel. 040/636 52 202<br />
Mitglied der Interessengemeinschaft der Gewerbetreibenden<br />
in <strong>Klein</strong> <strong>Borstel</strong><br />
Mitglied im<br />
<strong>Heimatverein</strong> <strong>Klein</strong> <strong>Borstel</strong> e.V.<br />
Mitglied der<br />
Interessengemeinschaft<br />
der Gewerbetreibenden<br />
in <strong>Klein</strong> <strong>Borstel</strong><br />
Für jeden Anlass<br />
bieten wir die<br />
Räumlichkeiten<br />
040/601 92 66<br />
Langenstücken 32<br />
22393 Hamburg<br />
Tischlereiarbeiten aller Art<br />
Fenster Türen Innenausbauten<br />
Stübeheide 157<br />
22337 Hamburg<br />
Telefon 040/59 04 53<br />
Telefax 040/50 66 72<br />
www.baecker-vollstaedt.de<br />
Med. Fußpflege<br />
Fuß-Reflexzonen-Massage<br />
Fingernagel-Modellage<br />
Ohrlochstechen<br />
Stübeheide 153 · 22337 Hamburg<br />
Telefon 040 - 641 03 25<br />
private Feiern?<br />
Firmen-<br />
Präsentationen?<br />
<br />
regelmäßige<br />
Gruppentreffen?<br />
Die iDeale<br />
GrillbeilaGe:<br />
unser<br />
Kirche<br />
Maria Magdalenen<br />
Stübeheide 172<br />
22337 Hamburg<br />
Tel. 040/59 69 66<br />
Öffnungszeiten<br />
Dienstag <strong>und</strong> Freitag<br />
9.30 bis 12 Uhr<br />
AUSScHUSSGemeinDeHaUS<br />
Olivienciabatta<br />
9